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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 8. Jahrgang, 1. Februarheft 1928, Nr 3.

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Jahrgang Vlll Nr. 3 1. Februarheft1928

Aus dem Jnhali- MinisterialdttektorDr.W.Zechltn, Reichs- reform—- Deutschlandunddteinternationale Schiedsgerichtsbarkett

Oberregierungsrat Dr. Conrad. Zur anlavenfrage Dr.C.Hurwicz, Zur WirtschaftsentwicklungPolens Dr.Th.

Rudolph, Gdingetr ProfessorA.Sttx. OsterretchtfcheKunst.

inkommittiom

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zentralverlagEssleBerlinW 35

Halt-jährlich2,50 mark-Isdrlich 5,-must Stiel-eint zwei-net monstlich Durchjedeskommtzu beziehen Mitteilungender

ReichszentraletiirBeimatdienlt nachdrucksämtlicher Beiträge nurmitOueilenangabegestattet

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FriedrichHeinrichJäger

« DieGräfinnen Fries

(2)

Der Heimatdienst

Reichsreform

Von Ministerial-direktorDr. W. Zechlin, ZweiGesichtspunktewaren es,dieinderöffentlichen Meinung sichimmer stärker geltend machtenund dieReichsregierung veran- laßten, nachBerlin dieKonferenz der Ministerpräsidentenderdeut-

s

schenLänder einzuberufen,dieihreTagungvom ko.bis 18.Januar indem historischenSaale desReichskanzlerhausesabgehaltenhat.

DieLast,diedasdeutscheVolk infolgedesverlorenen Kriegesund«

der ihm dadurch auferlegtenTributzahlung inderHöhevon nun- mehr2Z Milliarden Goldmark jährlich tragen muß,und diege- samtedurchsdieEreignissevon 1914bis zumAbschlußder Jn- flationsperiode imHerbst1918erfolgteungeheuerliche wirtschaftliche Schwächung machendasGebot äußersterSparsamkeit.inder Ver- waltung von Reichund Ländern zurdringendenund unausweich- lichen Notwendigkeit. Jedesmal nun,wenn derReichsfinanzminister und dieFinanzminister dereinzelnenStaaten überihrenEtat,ihre Einnahmequellen und Ausgabeposten berieten und man versuchte, Reformen finanzieller Art einzuführen,kam man zuder Über- zeugung, daß durch·Maßnahmen äußererArt kein irgendwie be- friedigendes Ergebnis erzieltwerden konnte. Das Übellagtiefer.

Eshandelte sichum Erscheinungen, die nichtdurchMaßnahmen finanzieller Art zubehebenwaren, sonderndie allein inderun- befriedigenden innerstaatlichen Gestaltung des Deutschen Reiches ihrenGrund hatten. Man mußte alsodenSpatentieferansetzen, wenn man aufdemGebiete derso absolut notwendigen Sparsam- keitvorwärtskommen wollte. DieEmpfindung war allgemein,daß dieStaats- und VerwaltungsrüstungdesDeutschen Reicheszuschwer und nichtmehrzeitgemäßwar. Das,Deutsche Reichglicheinem Manne, dermit mittelalterlicher Rüstung beschwertdenKampfmit einem modern ausgerüsteten Gegner bqtehen sollte.

Der zweiteGesichtspunkt,der in deröffentlichen Meinung immer wieder hervortrat, war dieGegensätzlichkeitunddieDoppel- arbeit, dieinReichund denLändern, insbesondereinPreußenund ingrößeren süddeutschen Ländern,herrschteund das Durch-und Gegeneinander derVerwaltung, dasdurchsdieExistenzvon sovielen zum Teil stark durcheinander gewürfeltenGebieten hervorgerufen

wurde. Nachdem über dieseund eine große Anzahldamit ver-

bundener ProblemegewaltigeTintenströme vergaffenwaren und zahlreichePersönlichkeitendes öffentlichenLebens in zum Teil dickleibigenWerken ihreIdeenüber dievorzuschlagende Neugestal- tung der Offentlichkeitunterbreitet hatten, hielt es dieReichs- regierung anderZeit, praktischinder Frageweiterzukommen und zunächsteinmal diejenigenMänner zuWortekommen zulassen, welchetäglich das unbefriedigende derinneren staatlichen Einrich- tung des deutschenHauses am eigenen Leibe verspürten:die MinisterpräsidentenderdeutschenLänder und ihrehauptsächlichsten Mitarbeiter.

Man war sichvon vornherein indenKreisenderReichsregies rung darüber klar,daßdasResultat dieser Länderkonferenzmit Naturnotwendigkeit weite Kreiseenttäuschenwürde. Anund für sich istesjasehr schmeichelhaft,wenn weithin geglaubt.wird, die sachkundigstenMänner brauchtensichnur zuversammeln,umdann schonet-wasGescheiteszustandezubringen. Magdasaufanderem Gebiete auchsmöglich sein,indiesem Fallewar es,selbstwenn lauter Bismarcks anEinsichtund Willenskraft versammeltgewesen

wären,einDingderUnmöglichkeitEswird doch allgemeine Zu- stimmungfinden,was Reichskanzler Marxbeiseiner Eröffnungs-

«»ansprucheinderKonferenzausführte, daß jeder Zwangvermieden

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werdenmüsseunddaßman indiesen-bisindieTiefedesdeutschen

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HGetnütslebenshineinreichenden Fraennur aufdem Wege loyaler Zusammenarbeitund freiwilliger Zbereinstimmungweitergelangen könne.Aberselbstwenn eineEinigung vorhanden gewesen wäre, so hattedieseEinigungnicht genügt.Nehmenwir an,daßz.B.

derzweifellostiefdurchdachtePlandespreußischenFinanzministers, dieAuslösungPreußensinzehn Reichsländer,angenommen worden wäre,glaubt denn jemand ernsthaft,daß diese Entscheidungdie Billigungder40 Millionen Preußen selber gefunden hätte?

Esist ohneweiteres einleuchtend, daß daher diese Konferenz nurdererste, allerdingssehrwertvolle undbedeutsame Schritt auf einem langenWege sein konnte,dessenEnde nochnichtabzusehen ist.Undniemand kannwissen,obderpreußischeMinisterpräsident Braunnicht recht hatte,wenn ersagte, daß vielleichtunsereEnkel erstinderLage sind,denSchlußsteinindasGebäude einzufügen, dessenbescheidener GrundsteinimJanuar 1928gelegtwurde.

lUmesgleich vorwegzunehmen,dieMinisterkonferenz hats offen undohne! Scheu erklärt,daßinderAnschauung,ob dieReichsreform dieunitarischenoder dieföderativen Kräfte stärken solloder welche Vereinigung beider Kräftein neuer Form möglich wäre,keine Einigung erzielt werden konnte. Infolgedessenistman an die beiden großen Probleme,dieletztenEndes fürdieganzeFrageent- scheidendsind, nämlichvaneine Änderungdes Verhältnissesvon Reich-zuPreußenund«desjenigen vom Reichszu Bayern und Zsc

LeiterderPresfeabteilungderReichsregierung.

Württemberg, nicht herangegangen. Manchewerden das vielleicht bedauern, aber man wird zugeben müssen, daßman impolitischen LebenbeiRegelungschwieriger Fragennichtmit demEntscheidend- sten anfangen kann,sonderndenWeggehen muß,der aufdem Gebiete derAußenpolitikund Jnnenpolitikstets gegangen werden muß.BeiDifferenzenund Schwierigkeiten mitder Regelungder Dingezubeginnen,beidenen sichamleichtesteneinAusgleichfinden läßt,um dann, getütztund gestärkt durchdasgewonnene Resultat, langsamandies wierigerenProblemeheranzugehen. Dieser Weg istvon der Konferenzbeschritten,ein anderer war nichtmöglich

.und hätte,darüber müssenwir uns klar sein, auchzuschweren staatspolitischenKrisen geführt,diewiruns beidenwirklichreich- lichenSorgen,diedas deutscheVolk hat,nichterlauben können.

Immerhin, einsist durchdieKonferenz,deren Beschlüssemit Aus- nahmedereinseitigvon derReichsregierung abgegebenen Erklärung einstimmiggefaßtworden sind,einmütig festgestellt worden, daß eine starke Reichsgewalt notwendig ist. Wenn man versucht sein sollte,überdiese Erklärungalseine Binsenwahrheit zulächeln, so darfdochdaraufhingewiesen werden, daß solche Erklärungenall- gemeinerArt ihregroße, innere, moralischeBedeutung habenund daß aufanderen Gebieten und vo««, anderen Seiten solcheEr- klärungenimmer wieder abgegebenwerden. Man brauchtnur an die VersicherungenderAufrechterhaltung des Friedens und Ana-

logeszudenken. .

Wenn einegrundsätzlicheKlärung nicht erfolgt istund dieEnt- schließungderRegierungen auchjede Teillösunsgals bedenklichab- lehntund außerdemdasReichsich feierlich verpflichtete, sein Macht- bereich nicht durchfinanzielle Aushöhlungoderähnliche Maßnahmen zumSchadenderLänder zuerweitern,was istdenneigentlich aufder Konferenzbeschlossen?DasAufgehenkleinerer Länder inNachbar- länder soll erleichtertwerden, wobei insbesondereandiejenigen staat- lichenGebiete gedacht ist,die kaunvdie Einwohnerzahleinespreußischen Kreiseshaben.Desweiteren sollendie Länderdurch freiesVereinbaruns gen dieEnklavens und Exklavenmißwirtschaft beseitigen. Von sich aus istdieReichsregierung aberüber diesen gemeinsamenBeschluß von Reichund Ländern hinausgegangen, indem eserklärt hat,daß es zurBeseitigung finanziellerNotständevon Ländern über die geltende verfassungsmäßige Zuständigkeit hinaus geeignete Ver- waltungsbereiche leistungsschwacherLänder aufdas Reich über- nehmenwill. Hier ist besondersandieIusstizverwaltung gedacht, dieaufdasReich übergeht. Undauf diesem Wege liegtdiedurch dieKonferenzangebahnte Fortentwicklung derDinge. Das Reich wird immer mehr dazu übergehen müssen,dieihmdurchdieWei-

marer Verfassung gegebenen Möglichkeitender Ausdehnung seiner

Kompetenz voll auszuschöpfenund darüber hinaus, nicht durch Zwang und nicht- durchindirekte Maßnahmen irgendwelcher Art, seineZuständigkeit auf die Gebiete auszu·dehnen, auf denen einzelneLänder eswünschen.Mit anderen Worten, dieBefugnisse der Länder gehen entsprechendderVerfassungaufdas Reichüber oder werden über dieVerfassung hinaus durchfreienWillen der beteiligten Länder aufdas Reichübertragen.

Umdiese Problemeimeinzelnenzuklärenund im allgemeinen Einverständniseiner Gesamtlösung näherzubringen, haben Reichund Länder derBildung eines Ausschusses zugestimmt,der zunächstaus 18Mitgliedern bestehenund unter demVorsitzdesReichskanzlers seineArbeiten demnächst aufnehmenwird. DieHälftederMit- gliederwird vom Reich,dieandere Hälftevon denhauptsächlichsten Ländern gestellt,und zwarvon denen,welchebereits imVerfassungs- ausschußdesReichsrats vertreten-sind. AufderGrundlage der Berichte dieses Ausschusseswerden dann Entschließungender Reichsregierung und derLänder herbeigeführtwer-den« Daß dieser Ausschuß nichteinAbschiebebahnhof seinwird oderdaßindiesem Ausschußdas Problem derinneren Neugestaltung des Deutschen Reichesnichtbegraben wird,dafür ist schondieErklärungder Ge- samtkonferenz entscheidend, daßdieaufGrund derWeimarer Ver- fassung erfolgte Regelung zwischen ReichundLändernunbefriedigend istund einer grundlegenden Reform bedarf. Selbstdiejenigen Zweifler, diedieserErklärungnur einen theoretischenWert bei- legen, werdensicher derÜberzeugungsein, daßdieganzen aufder Konferenzbehandelten Fragen so dringendsind, daßdieRegie- rungen, obsiewollen oder nicht,anihrerLösungarbeiten müssen undauchimeigensten Interessedasschon müssen,wenn nichteines Tageseine Situation eintreten soll,dieeine vielradikalere und umstürzende Lösung erzwingt, was im Interesse einer ruhigen steten Entwicklungund desgeschichtlichen Zusammenhangsvon un-

absehbaren Folgenseinkönnte. -

Auchaufdem Gebiete derFinanz- und Verwaltungsreform

isteinfürden Anfangdurchausbefriedigen-des Resultat von der Konferenzerzieltworden. ZurSicherstellung sparsamerFinanz- gebarung inReich;Ländern und Gemeinden sollen Maßnahmen

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Der Helmatdienst

getroffen werden, undeinAusschuß,derunter VorsitzdesReichs- ministersderFinanzenaus mindestensvier Finanzministernder

Länder besteht, soll näher prüfen, welche Wege indieserRichtung gongbarerscheinen. Esliegt aufderHand,daß,diehier ·in Betracht kommenden Maßnahmeneinesolche FülleSpezialkenntnifsevoraus- letzemdaß sienur imengsten Kreiseund von sachkundigen Per- sönlichskeitenergriffenwerden können.

- Die Verwaltungsreform., überderen Notwendigkeitbeschleu- nigterDurchführung Reichund Länder ebenfalls einig sind, soll sich oufdiezweckentsprechendeZusammenlegungvon· bisher neben- einander bestehenden Behördenaufeine den heutigen Verkehrs- Verhältnissenangepaßte Abgrenzungder Lokal- und Mittelbehorden erstrecken,und zurVereinfachungderGesamtverwaltungdesReichs wird die Errichtung des Reichsverwsaltungsgerichts.

und die

Schoffungeines fürdasganzeReich geltendeneinheitlichenVer- walutngsgerichtsverfahrens erheblichbeitragen. Allerse·itsbestand darüber Einigung, daßdem SparkominissarGelegenheit gegeben werden muß,von seinen großen Erfahrungen aufdemGebiete der VereinfachungundSparsamkeitinden Verwaltungen soweitwie möglich Gebrauchzumachen. AuchdieseVerwaltungsfragenwerden

von dem unter dem VorsitzdesReichskanzlers tagendenAusschuß behandelnder dabei berechtigt ist,Gutachten besonderersach- verständigereinzuholen.

DerStaatssekretärinderReichs«kanzlei,Dr. Pündcr, hatam Neujahrstageineiner VorsclzauaufdieabzuhaltendeLänderkoni ferenzgesagt, daß diese Kor-«-renz so wichtigsei, daß ihrDatum M denSchulbüchernvermerkt zuwerden verdiene. Es istschwer zUsogen,obdiese Prophezeiung inErfüllung gehenwird. .Wir wollen eshoffen. AufalleFälle ist anzuerkennen, daßdieReichs- tegierungdie Lösungdes wichtigsten innerdeutschen Problems Mchtderöffentlichen Meinung allein überlassen, sondern sie selbst tsatkrästigindieHandgenommen hat. Mehrwsar fürdenAugen- blicknichtzuerreichen, jaeinMehr wäreschädlich gewesen. Die Reichsregierungwird an der FührungindieserFragefesthalten und das ihrigedazutun,sie Schritt für Schrittvorwärtszubringen.

Obund wieweit damit einErfolgbeschiedenist,hängt nichtallein von ihr, sondern von der Einsicht und dem Willen unseres Volkes ab.

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Il-

Jni Anschlußan dieobigen Ausführungen von Dr.Zechlin veröffentlichenwir nachstehenddie Entschließungder Länder- konferenzvom 18.Januar 1928.

» »Bei-lin,"18.1.

derWiederaufstieg unseresVolkesnur aufderGrundlageeinerein- mütigenundverständnisvollen Zusammenarbeit zwischen Reichund Ländern erfolgen kann,sind ReichsregierungundLänderregierungen inihrerheutezum Abschluß gelangten Konserenz nach eingehenden Beratungen zufolgendenErgebnissen gelangt:

»

I.ReichsregierungundLändervertreter sindderAuffassung, daß dieWeimarer RegelungdesVerhältnisses zwischen Reichund Län- dern unbefriedigendistund einer grundlegenden Reformbedarf.

Wennauch darüber,obdieReformdieunitarischen oderdieföde- rativenKräftestärken solloder welcheVereinigungbeider Kräfte

-

inneuer Form möglichist,eineÜbereinstimmungnicht erzieltwerden

konnte,so bestand dochdarüber Einigkeit, daßeinestarke Reichs- gewaltnotwendig ist.

Im übrigen

erzielt: ·

l.JedeTeillösung ist bedenklich. Jnsbesondere solldie'Ge- samtlösung nichtdadurch erschwertwerden, daß leistungsschwache Länder vom Reich als »Reichsländer« aufgenommen werden.

FinanziellenRotständenvon Ländern, welche durchdieEntwicklung der Verhältnisse eintreten, soll durchandere geeigneteMaßnahmen

wurde in folgendenpunkten Einverständnis

entgegengewirkt werden; als solchekommen Dotationen nichtin« Frage.

«

zuziehen.

Durchdrungen von derÜberzeugung, daß-

2.Das Reichsoll seinenMachtbereich nichtdurchl finanzielle Aushöhlungoder ähnlicheMaßnahmenzumSchaden derLänder

erweitern. - .

Z.Wenn kleinere Länder in Rachbarländer auszugehen

wünschen, so sollt diesesAufgehen nachMöglichkeit erleichtert werden. DieAuflösungderbestehenden zahlreichenkleinen Enklaven undExklavenimWege freierVereinbarungerscheint wünschenswert

4.DieLänder werdenhäufigerund beschleunigterals bisher

untereinander Vereinbarungen zur Rechts- und Verwaltungs-

angleichung und--vereinfachungtreffen, beideren Abschlußdie Reichsregierung mitwirkt.

5.DieLösungdesGesamtproblems soll durchdenBerichteines Ausschussesvorbereitet werden, derzugleichenTeilen voii der Reichsregierung und denLänderregierungenbesetztwird. DieRe- gierungenderimVerfassungsausschußdesReichsrates vertretenen Ländern werden jeeinen Vertreter indenAusschuß entsenden. Der Ausschuß hatdasRechtderZuwahl. Erkann-.Sachverständigehin- DenVorsitz des. Ausschusses führtderReichskanzler-.

II. DieReichsregierung hatimInteressederLösungdesGe- samtproblemsfolgende MaßnahmeninAussicht gestellt:

l. ZurBeseitigung finanzieller Notständevon Ländern, die durchdieEntwicklungderVerhältnisse eintreten, istdieReichs- regierung bereit,überdiegeltende verfassungsmäßige Zuständigkeit hinaus geeigneteVerwaltungsbereiche solcher leistungsschwachge-

wordenen Länder aufdasReichzuübernehmen. -

2. ZurHerbeiführungvon Vereinbarungen überdasAufgehen· kleinerer Länder inRachbarländer sowie fürd’eAuflösungvon Enklaven undExklavenstelltdieReichsregierung ihregutenDienste zurVerfügung;sie ist insbesonderebereit,eineStelle zubestimmen, welcheinenger Fühlungnahmemit den Ländern anregend,ver-

mittelnd und auf Anruf der Beteiligten als Schiedsinstanz

tätigwird.

,Z.ZurVereinfachungderGesamtverwaltung desReichswird die Reichsregierung demnächstimReichs-rat neue Vorschläge für dasReichsverwaltungsgerichtmachen.

"

III. Reichsregierung und Länderregierungen sind-«sichdarüber einig, daß Maßnahmenzur Sicherstellungsparsamster Finanz- gebarunginReich,Ländern undGemeinden getroffenwerden müssen- Ein Ausschuß,derunter VorsitzdesReichssministersder Finanzen aus mindestensvier FinanzministernderLänder besteht, soll näher prüfen, welche Wegeindieser Richtunggangbarerscheinen.

IV.BezüglichderFragenderVerwaltungsreformen sind sich Reichsregierung undiLandesregierungenüberdieNotwendigkeitbe- schleunigterDurchführungvon entsprechendenReformen inReich und Ländern einig. Diese Reformenhabensich insbesondere auf folgende Fragenzuerstrecken:

a) zweckentsprechende uammenle n von -

einander bestehendenBehördsnzsgug tsher neben

b) zweckmäßigeund·denheutigen Verkehrsverhältnissenan- gepaßte AbgrenzungderBezirkederLokal- und Mittelbehörden.

UmeineGleichmäßigkeitinderDurchführungdernotwendigen Verwaltungsresormenin den Ländern und eineÜbereinstimmung indementsprechendenMaßnahmendesReichssicherzustellen,«ssind·

sichReichsregierungund Länderregierungendarüber einig, daßes

zweckmäßigist,wenn -

a) Landesregierungender Reichsregierung kommiffar) ihreVerwaltungsreformplänemitteilen;

b)der·Reichssparkommissar sich aufAntragder Landesregie- rungen zuihren Plänen gut-achtlich äußert. Jn diesem Fallewerden

(Reichsspar-

dieLandesregierungen demReichssparkommissarGelegenheitgeben,-I

.

sichbeideninBetracht kommenden Landesbehördenzuunterrichten.

Auchfind sie bereit,dieGutachtendesReichssparkommissarsden beschließendenKörperschastenvor der Beschlußfassungzuzuleiten.

Mit der näheren Durchprüfungder inBetracht kommenden Fragenwird derzu·I,5erwähnteAusschußbetraut werden-

Deutschland und die iniemaiionale Schiedsgericht-barfeii.

Eines derinteressantestenKapitel der deutschenRachkriegs- geschichte istdasBekenntnis zurschiedsgerichtlichen Regelunginter- nationaler Streitfälle,andenenDeutschland beteiligtist.Seitdem Weltkriege hatdasDeutsche Reichmiteiner ganenReihefremder Staaten Schieds-und Vergleichsverträgeabgeschlossen;weitere Ver-

träge befinden sichinder Vorbereitung. JmDezember1926hat DeutschlandinGensdas»Statut des Ständigen Jnternationalen Gerichts-hofesimHaag unterzeichnetundsicham23.September1927 unter dem Beifallder Völkerbundversammlungandiesogenannte FakultativklausseldiesesStatuts gebundenunddamit alserste Groß-

!

macht sichderobligatorisch-en SchiedsgerichtsbarkeitdesWeltgerichts- hofesunterworfen. Als MitglieddesVölker-hundes muß Deutschland seine HandlungeninEinklangbringenmitdenBestimmungender Satzung,welcheinein-erganzen AnzahlvonBestimmungensdiefried- liche Regelungvon internationalen Konflikten vorsieht.DieReichsil regierunghatmitdiesen internationalen Binsdungennur demnatür- lichen EmpfindendesdeutschenVolkes Ausdruck gegeben,imFalle internationaler Streitigkeiten allein dasRecht entscheidenzulassen.

Sostarkdieses Emspfinsden ist, sounvollkommen ist dochdieKenntnis über ArtundUmfang dieser Verpflichtungen, durchderen Übernahme

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