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Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 48

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

H E R A U S G E G E B E N V O N DER

W IR T S C H A F T S G R U P P E C H E M IS C H E INDUSTRIE N A C H R I C H T E N . A U S G A B E

¿3. J a h rg a n g B E R L IN , 29. N O V E M B E R 1940 N r . 48 — 689

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Birminghams chem ische Industrie.

D ie vernichtenden Schläge der deutschen L u ft­

w a ffe gegen das lebensw ichtige Industriegebiet von Birmingham haben der britischen Kriegsführung einen entscheidenden Stoß versetzt, M etallhütten und M aschinenw erke, K raftw a gen - und Flugzeug­

fabriken sow ie eine große Zahl von rüstungswich­

tigen C h em iebetrieben sind dem vernichtenden A n ­ g riff zum O p fer gefallen. M an kann m it Sicherheit annehmen, daß die m eisten großen britischen Che­

m iekonzerne, die in und um Birmingham bedeutende A n lagen besitzen, in ihrer Einsatz- und Leistungs­

fäh igkeit schw er getroffen w ord en sind. In diesem Zusammenhang sind an erster S telle die Bereifungs­

fabriken des Dunlop-Konzerns und die Kunstseide­

spinnereien der Courtaulds Ltd. zu nennen. W e ite r sind um Birmingham die M etallhütteninteressen und M unitionsfabriken des I, C. I.-Konzerns konzen­

triert, A u ch d e r Im perial-S m eltin g-K on zern ist hier mit einer seiner beid en großen Zinkhütten v e r ­ treten,

Birmingham, nach London und G lasgow die b e ­ völkerungsreichste Stadt Großbritanniens, liegt im Zentrum der britischen Insel. Durch ein w e itv e r ­ zw eigtes Eisenbahn- und Kanalsystem , das d ie Stadt sowohl mit L iv e rp o o l und Bristol, als auch mit L o n ­ don und den anderen Ostküstenhäfen verknüpft, stand das G eb ie t in unm ittelbarem W arenaus­

tausch mit dem W eltm a rk t, dem es gegen Lieferu ng von R ohstoffen F ertigw a ren aller A r t zuführte.

D iese Verbindungen w aren allerdings schon seit geraum er Z e it durch die deutsche Blockade er­

schw ert w ord en und abgerissen. M it der Zerstörung der W e r k e und der Vernichtung gew a ltiger R oh ­ stoffreserven ist die Produktionskapazität von B ir­

mingham nunmehr auch für d ie britische E igen ver­

sorgung ausgefallen. Es steht außer Frage, daß die M ehrzahl d e r in Birmingham selbst so w ie in seinen w estlichen V o ro rten W e s t Brom wich, Sm ethwick, Oldbury, Dudley, W edn esbu rry und W olverh am pton arbeitenden C hem iebetriebe, deren Zahl in die Hunderte geht und unter denen sich auch eine ganze R eih e von bedeutenden W erk e n befindet, von der A k tiv s e ite der britischen Kriegsführung abzu­

streichen sind. Das gleiche gilt für die klein ere Zahl von chemischen Fabriken, d ie in C o ven try in w e i­

terem U m kreis von Birmingham ihren Standort hatten.

D ie F a b rik e n d e s 'D u n lo p -K o n ze rn s .

D ie m it einem ein g e za h lten K a p ita l von 12,7 M ill. &

arb eiten d e D un lop R u b b er C o. L td . nim m t in der b riti­

schen K au tschu kw aren industrie den w eitau s b eh err­

schenden P la tz ein. N eb e n ihren eigen en sieben F a b ri­

ken, v o n d en en d r e i ihren Stan d ort im In du striegebiet von Birm ingham haben, k o n tro llie rt d ie F irm a durch T o ch terg es ellsc h a ften und m it H ilfe v o n B eteiligu n gen zah lreich e in- und ausländische B e trie b e d e r Kautschuk­

w arenindu strie. M it H ilfe ein es engm aschigen N etzes von V ertrieb sgesellsch a ften , die in allen T e ile n der E rd e arbeiten, w a r es dem K o n ze rn gelungen, n eben d er B e ­ herrschung d es b ritisch en M a rk tes auch m aßgeblichen Einfluß auf die A b sa tzve rh ä ltn is se in zah lreich en euro­

päischen und überseeisch en L än dern zu erlangen.

Das W e r k F o rt D unlop in dem V o r o r t Erdington nordöstlich von Birm ingham stellt d ie bedeutendste P r o ­ duktionseinheit des K on zern s dar; eine w e ite re F abrik a rb eitet im Stadtinneren von Birmingham, eine dritte in der 50 km n ord östlich davon gelegen en Stadt L eicester.

W ä h ren d in den anderen K on zern betrieben , d ie ihren Standort in London, L iv e rp o o l und M anch ester haben, das S ch w erg ew ich t d e r Prod u ktion b e i d en für den allgem einen Verb rau ch bestim m ten K autschukw aren

— Schuhen, Sportartikeln, Kleidungsstücken usw. — lag, w a r die Erzeugung von rüstungswichtigen Produkten v o rw ie g e n d in den B etrieb e n in und um Birmingham k on zen triert, so daß d ie Ausschaltung d ieser F abriken einen nicht w iedergutzu m ach en den V erlu st für d ie b ri­

tische K riegsführung darstellt. In F o rt Dunlop wurden bisher v o r allem K raftfa h rzeu gb ereifu n gen aller A r t und daneben in den le tzte n Jahren in w achsendem Um fang F lu gzeu gbereifu n gen h ergestellt. A u ß erd em b e trieb der K on zern hier d ie Erzeugung von verschiedenen L u ft­

schutzartikeln, u. a. von Sperrballons. Zusammen m it den H au ptw erken des K on zern s w ird w ahrscheinlich auch e in e R eih e von N eb en b e trieb en den deutschen L u ft­

angriffen zum O p fer gefallen sein. In diesem Zusamm en­

hang sind v o r allem d ie R ad - und R a d felgen fab riken in dem w estlich en V o r o r t D u d ley und in C o v e n try zu nennen, die sich im B esitz der W . G o o d y e a r & Sons L td . und der Dunlop Rim & W h e e l Co. L td . — b eid e sind T och terg esellsch a ften d es D un lop-K onzerns — befinden.

War schon bisher der von dem Konzern und seinen Vertriebsgesellschaften beherrschte englische Auslands­

absatz von Kautschukwaren aller Art infolge des Fort­

falls der kontinentaleuropäischen Absatzgebiete und der von der deutschen Blockade erzwungenen Produktions­

schrumpfung auf einen Bruchteil seines früheren Standes zurückgefallen, so wird die nunmehr erfolgte Lahm­

legung des Industriegebietes von Birmingham eine weitere Ausfuhr von Kautschukwaren aus Großbritannien endgültig unmöglich machen. Die folgende Zusammen­

stellung zeigt, daß durch den Ausfall ■der englischen Lieferungen, vor allem auf dem Gebiet der Kraftwagen­

bereifungen, auch auf zahlreichen überseeischen Märkten Lücken entstanden sind. Insbesondere hat die Versor­

gung des britischen Reiches schwere Ausfälle erlitten, womit entsprechende Rückwirkungen auf die Auf­

rüstung der Dominions verbunden sind.

G roß britanniens A u sfu hr v o n K raitw a gen b ereiiu n g en .

1936 1937 1938

1000 St. 1000 £ 1000 St. 1000 £ 1000 St. 1000 £ L a n id eck en , insgesam t . . 1248 2 500 1 377 3 100 1225 2 713

Nach britischen Ländern 615 1 156 631 1 327 583 1 208

Britisch Indien . . . 239 493 206 504 156 400

N eu -S eelan d . . . . 110 185 104 183 118 192

B ritisch e M a la yen st. . 58 80 72 102 67 91

B ritisch W e s ta frik a - 22 V 61 39 102 21 59

B ritisch Südafrika . • 67 98 48 74 64 103

B ritisch W estin d ien . . 14 23 14 26 15 2 9

S chläuche, insgesam t . . 956 249 1 069 294 902 254

N ach britischen Landern 489 123 502 137 415 144

B ritisch Indien . . , 216 51 193 51 123 35

N eu-S eelan d . . . . 81 21 55 14 66 16

B ritisch e M a la yen st. . 32 7 38 8 33 6

Britisch W e s ta frik a 24 7 40 13 17 6

B ritisch S üd afrik a . . 33 8 27 7 32 9

Zu d e n H auptabsatzgebieten d e r britischen A u s ­ fuhr von K ra ftw agen b ereifu n gen geh örten in den letzte n Jahren B ritisch Indien, d ie Südafrikanische Union und N eu -S eelan d . V o n diesen Län dern hat d ie englische K riegsführung B ritisch Indien und d e r Südafrikanischen Union im Rahm en d e r Aufrüstung eine b eson d ere R o lle zugedacht; die m ilitärische und w irtsch aftlich e K r a ft dieser R e ic h s te ile soll v o r allem an den F ronten im

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690 — N r . 48 DIE C H E M ISC H E IN D U S TR IE 29. N o v e m b e r 1940

N ahen O sten zum Einsatz kom m en. Daß d ie s e P län e durch d en A u sfa ll k rie g s w ic h tig e r L ieferu n gen des M u tterlandes, d ie durch d ie E igen p rod u k tio n d e r ü ber­

seeischen G e b ie te nur te ilw e is e od er überhaupt nicht e rs e tzt w erd en können, sch w er b eh in d ert w erden , steht außer F rage, Insb esond ere w ir d d e r A u s fa ll d e r b r it i­

schen L ieferu n gen von K ra ftw a g en b ereifu n g e n d ie A u f­

stellung und Ausrüstung v o n m o to risierten Tru ppen lah m legen ; .auch die A k tio n s fä h ig k e it d e r britischen L u ftw a ffe w ird durch d en M a n g e l an F lu gzeu gb e reifu n ­ gen ein e w e ite r e sta rk e Störung erfahren.

W e rk e des C o u rta u ld s -K o n z e rn s .

D er m it einem eingezahlten A k tien k a p ita l von 32 M ill. £ arbeitende Kunstseidenkonzern Cour- taulds Ltd., der bisher den größten T e il der eng­

lischen Kunstseide- und Zellw ollerzeu gu ng b estrit­

ten hat, besitzt im In du striegebiet von Birmingham drei Spinnereien, die nefben den W e rk e n des K o n ­ zerns in Preston (Lancashire) und F lin t (Nord- W ales) zu den weitaus größten Produktionseinheiten der englischen Kunstfaserindustrie gehören. In dem nordw estlichen V o ro rt W olverh am pton arb eitet eine Viscosespinnerei, eine w e ite re . V iscosespinnerei b e ­ findet sich in C oven try, und in L ittle Heath bei C o ven try b etreib t die G esellschaft eine F a b rik zur Erzeugung von A ceta tseid e. V on verarbeiten den B e ­ trieben des Konzerns ist u. a. die A n la g e in N une­

aton b ei C o ven try zur Aufmachung von V iscose- ga m en zu erwähnen.

D a man annehmen darf, daß die großen W e rk e d er Courtaulds Ltd. den deutschen Luftangriffen teilw eise oder ganz zum O pfer gefallen sind, e r ­ geben sich in Zukunft für die Kun stseideversor­

gung des britischen M ark tes unüberwindliche S chw ierigkeiten. S o w eit der A u sfall der britischen Lieferungen, der sich bereits seit längerer Z e it aus­

g e w irk t hat, auch d ie Verhältnisse auf über­

seeischen M ärk ten beeinflußt, w erd en die dadurch entstandenen Lücken kaum durch Lieferu ngen anderer Kunstseideproduzenten geschlossen w erden können. D ie Ausfuhr von Kunstseidegarn aus G roß ­ britannien nach den überseeischen Reichsteilen hatte sich in den letzten Jahren w ie folgt ent­

w ick elt:

G roßbritann ien s Au sfu hr v o n K u nstseidegarn.

1936 1937 1938

1000 1000 1000 1000 1000 1000

lbs. £ lbs. £ lbs. £

iniaches G arn , in sgesam t . 7 563 610 13 524 1 111 7 556 619

Nach britisch en Ländern - 4 203 392 5 838 506 3 632 326

A u s tra lie n . ... 2 958 266 3 314 264 2 232 198

Canada 695 87 1 420 168 650 75

B ritisch I n d i e n ... 258 10 540 24 120 5

e z w irn te s G arn , insgesam t 481 68 572 69 411 53

N ach britischen Länd ern . 339 49 491 58 355 45

A u s tra lie n ... 125 17 185 20 135 15

Canada ... 36 7 95 10 96 10

B ritisch S üd afrika . . . 58 8 44 6 29 5

N eu -S eelan d ... 36 7 95 10 21 3

S c h w e rc h e m ik a lie n w e rk e .

V on den im Raum von Birmingham entstan­

denen S chw erchem ikalienw erken steht das W e rk der A lb rig h t & W ilson Ltd. in Oldbury in unm ittel­

barer Beziehung zu der Kunstseideindustrie, da es einen w esentlichen T e il des Schw efelkohlenstoff - verbrauchs der Viscosespinnereien liefert; außerdem w erd en von der Firma Phosphor und Phosphor­

säure, Natriumphosphate und -pyrophosphate, Strontiumverbindungen sow ie zahlreiche andere Schw er- und Feinchem ikalien hergestellt. S ch w efel­

säure, Salzsäure und Natrium sulfat w erden von der zum I. C. I.-Konzern gehörigen Chance & Hunt Ltd.

erzeugt, die z w ei Anlagen in Oldbury und W edn es- bury besitzt; außerdem gewinnt d ie Firm a noch A etznatron durch Kaustifizierung. In den Anlagen

der Brotherton & Co. Ltd. im Osten der Stadt Birmingham w erden gleichfalls Schwefelsäure und Salzsäure sow ie Sulfite und Bisulfite erzeugt. In W est Brom wich stellt d ie R . Cruickshank Ltd.

Flussäure, Fluorverbindungen so w ie Zink- und N ick elsa lze her. W e ite r beherbergen die Stadtgren­

zen von Birmingham ein großes W e rk d er British O xygen Co. Ltd., die u. a. Kohlensäure, Sauerstoff, A cety le n u. a. technische Gase herstellt. In der F abrik der Synthite Ltd. in W e s t B rom w ich w erden Essigsäure, Form aldehyd und andere organische Chem ikalien gewonnen.

V o n den in der näheren Umgebung Birm ing­

hams gelegenen Schw erchem ikalienfabriken ist v o r allem das W e rk der John & E, Sturge Ltd. in L iffo rd zu nennen, in dem u. a. Citronensäure, Citrate, Calcium carbonat und Kalium bicarbonat erzeugt w erden. In W olverh am pton und C oven try befinden sich z w ei w eitere G asfabriken d er British O xygen Co. Ltd.

F a rb e n - und L a c k fa b rik e n .

D ie vielseitige industrielle Entwicklung des W irtschaftsgebiets von Birmingham hat eine starke Nachfrage nach Anstrich farben und Lacken aller A r t ausgelöst. Dazu ist im letzten Jahrzehnt mit dem A u fstieg der K raftw a gen - und Flugzeugindustrie die Produktion von Speziallacken für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge en tw ick elt worden, die in mehreren Fabriken einen hohen Stand erreicht hat. Insofern kommt auch der Farben- und Lackindustrie des G ebiets ausgesprochen rüstungswirtschaftliche B e­

deutung zu.

U nter den einzelnen W e rk e n dieser Fachgruppe stehen die Farben- und L ackfabrik der Pinchin, Johnson & Co. Ltd. im Osten von Birmingham und die große L a ckfabrik der M ander Bros. Ltd. in W olverham pton an erster Stelle. D ie zum I. C. I.- K onzern gehörige F red erik Crane Chem ical Co. Ltd.

betreibt in Sm ethwick eine klein ere Fabrik für Anstrichfarben und Celluloselacke. V on w eiteren Unternehmungen dieser Industriegruppe sind noch d ie Firm en A rth ur H olden Ltd., M eredith & Co.

Ltd., G lazebrooks Ltd, und Postans M o rle y Bros.

& B irtels Ltd. zu erwähnen.

Sonstige C h e m ie b e trie b e .

Bedeutenden Umfang besitzen die in Oldbury und W est Brom wich befindlichen Teerd estilla tion s­

anlagen der M idland T a r D istillers Ltd., die neben der Gas L igh t and C oce Co, Ltd. und der Burt, Boulton & H a yw o od Ltd. zu den führenden T e e r ­ destillationsunternehmen Großbritanniens gehört und in den Midlands rund ein Dutzend T e e rd e s til­

lationen betreibt, D esinfektions- und Schädlings­

bekäm pfungsm ittel w erd en u. a, von der W m.

B ailey & Son Ltd, in W olverh am pton und von d er Robinson Bros. Ltd. in W e s t Brom wich hergestellt;

die letztere Firm a stellt auch im größeren Maßstab Kautschukchem ikalien her. Phenolharze w erden von der B a k elite Ltd. in Birmingham, H am stofform al- dehydharze von der British Industrial Plastics Ltd.

in Oldbury erzeugt; eine Toch tergesellsch aft der letzteren Firma, die B eetle Products Ltd., ist gleich ­ falls in der Kunstharzproduktion tätig. N eben den Munitionsfabriken der I. C. I. (M etals) Ltd, sind als H ersteller von Zivilm unition noch z w ei klein ere Firmen, die W . G reen er Ltd. und die Midlands Gun Co. Ltd., beide in Birmingham, zu erwähnen. In Leamington, 50 km südöstlich von Birmingham, b e ­ findet sich die der Gulliman (G ran ville) & Co. Ltd.

gehörige Photopapier- und Film fabrik, (5264)

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29. N o v e m b e r 1940 DIE C H EM ISC H E IN D U STRIE N r . 48 - 691

Europas Pyritversorgung.

D er einer neuen politischen und wirtschaftlichen Ordnung entgegengehende europäische K o n ­ tinent verfü gt in seinen G renzen über die meisten lebensw ichtigen Grundstoffe der chemischen Indu­

strie. U nter ihnen ist mit an erster S telle der P y rit als R ohstoff d er Schwefelsäureindustrie und damit als Ausgangsm aterial für unzählige andere Produ k­

tion szw eige d er Chem ie zu nennen, In Europa w u r­

den 1938 5,4 M ill, t P yrit, d. h, rund 70% der W e lt ­ erzeugung, gefördert. W enn auch nur w en ige euro­

päische Länder über bedeutende Pyritlagerstätten verfügen und infolgedessen zahlreiche andere Indu­

striegebiete ihren Pyritverbrau ch w ie bisher w erden w eiter durch Einfuhr decken müssen, so bedeutet diese Tatsache in einem neugeordneten Europa doch kein e w irtsch aftliche A bh än gigkeit des roh- stoffveribrauchenden von dem rohstofferzeugenden Lande mehr. M it der Ausm erzung des verhängnis­

vollen Einflusses d e r britischen Plu tokratie auf die europäische W irtsch aft, die gerade im Pyritbergbau besonders deutlich Ausdruck gefunden hat, e r ­ wachsen jedem T eilh a b er an der europäischen W ir t ­ schaftsgem einschaft m it gleichen Pflichten auch die gleichen A nsprüche auf eine gerech te Verteilung d er im europäischen W irtschaftsraum anfallenden

Rohstoffe a ller A rt.

A n zw e ite r S telle fo lg te d ie m it einem eingezahlten K a p ita l von 1,25 M ill, £ arbeiten de Tharsis Sulphur and C op p er Co. Ltd., G lasgow , an der auch französisches K a p ita l b e te ilig t ist; aus den Gruben d ieser G esellschaft w urde in den letzten Jahren etw a ein V ie rte l d e r g e ­ sam ten spanischen Gewinnung gefö rd ert. V o n w eiteren Unternehm ungen sind noch die S e v ille Sulphur & C opp er Co. Ltd., G la sg o w (A K . 120 000 £), m it P yritvoik o m m en b ei A z n a lc o lla r (P ro vin z S evilla), d ie P eiia C opp er M ines Ltd., Lon d on (A K . 179 200 £), m it V orkom m en b ei P en a del H ierro (P ro v in z H u elva) und d ie Soc. Fran çaise des P y rite s de H uelva, Paris, zu nennen.

M angels fortlau fen der statistischer V eröffen tlich u n ­ gen können über die Gewinnung und Ausfuhr von P yriten in den letzte n Jahren nur annähernde A n gab en gem acht w erden , w o b e i in erster L in ie die in den G e ­ schäftsberichten d e r b eiden führenden G esellschaften genannten Zahlen als An haltspun kte dienen. Danach kann fe stge stellt w erden , daß trotz des um mehr als d ie H ä lfte zurückgegangenen Inlandsverbrauches d ie F ö r ­ derung in den B ürgerkriegsjah ren keine einschneidenden V eränderun gen erfahren hat und 1938 nur um rund 10%

u n ter.d e m iü r 1935 ausgew iesenen Stand gelegen haben dürfte. D ie Ausfuh r hat den V orkriegsstan d sogar er­

h eblich überschritten. Für 1939 ist allerdings m it einer starken Einschränkung d er F örderu ng zu rechnen, da d e r Ausbruch des europäischen K rieg es die Fortführung der Ausfuh r im Vorjahresum fang ersch w ert hat. In den le tzte n neun M onaten des Jahres 1939 wurden insgesamt D ie eu ropäisch e P y ritverso rgu n g.

(M en gen in 1000 m etr. t)

Gewinnung ¡Einfuhr Ausfuhr Sch ein barer Verbrau ch

1. W este u ro p a

B e l g i e n ...

N ie d e rla n d e . . S c h w e iz . . . . Irisch er F reista a t

3. Sudosteuropn Ungarn . . . . Ju go slaw ien . . Rum änien . . .

4. N o rd eu rop a S chw eden D änem ark

5, G roß britann ien

1936 1937 1938 1936 1937 193S 1936 1937 1938 1936 1937 1938

1985 2292 2100*} __ ___ 17501) 21501) 20001) 235‘ ) 142») 100»)

23S 604 533 346 508 457 96 76

148 146 147 525 535 433 17 6 17 656 675 563

173 211 259 13 6 23 160 205 236

__ 290 362 392 8 282 362 392

351) 35») 351) —* —4 351} 35») 351)

__ 34 40 31 —• '-- 34 40 31

865 915 930 3 27 20 161 203 93 707 739 S57

_

30 20 25

_ _

—i 30 20 25

80 134 150 3 1 69 126 133 14 9 17

—- 28 28 32

208 207 244 131 194 202 77 13 42

1032 1048 1010

_ _ __

746 676 655 (286) (372) (355)

134 173 186 203 207 239 20 40 35 317 340 390 ,

__ __ 113 130 103

113 130 103

79 91 ,103 9 2 22 6 57 94 105

5 5 5 316 408 407 321 413 412

! ) G esch ätzt.

Sp a n ie n und P o rtu g a l.

Spanien b esitzt m it den V ork om m en von R io T in to die reich sten P y ritla g e rstä tten d er E rde, aus denen im V erein m it den übrigen spanischen G ruben in den letzten Jahren schätzungsw eise ein V ie r t e l der W eltgew in n u n g von P y rite n e rfo lg te . D ie südwestspanischen L a g e r ­ stätten, die sich v o n der portugiesischen G ren ze durch d ie P ro v in z H u elva bis in d ie N äh e des G u ad alq u ivir erstrecken, sollen 500 M ill. t E rze enthalten; d e r S ch w e­

fe lg eh a lt s te llt sich auf durchschnittlich 45-—49%, w ä h ­ rend d e r G eh alt an K u p fer b ei den zur Z eit ausge- beu teten Sch ich ten nur noch w e n ig über 1% liegt.

D ie E n tw ick lu n g des spanischen Pyritb ergb au s ist im w esen tlich en auf d e n E in satz von britischem und -— in größerem A b s ta n d — von französischem K a p ita l zurück­

zuführen; in d iesem Zusammenhang ist an e rster S telle d ie R io T in to Co. L td ., Lon don, zu nennen, die mit einem ein gezah lten K a p ita l von 3,75 M ill. £ arbeitet.

W en n sich das S ch w erg ew ic h t in dem T ä tig k eitsb ereich d ie s e r G esellsc h a ft in d en le tzte n Jahren auch in zu ­ nehm enden U m fang auf außereuropäische Interessen v e r ­ lagert hat — in der B ilan z für 1939 w aren d e r spanische G ru ben b esitz m it 1,67 M ill. £, d ie B eteiligu n gen in N ord- R hodesien dagegen m it 2,77 M ill. £ ausgewiesen — , so hat das an der b eherrschenden Stellung dieses englischen U nternehm ens im spanischen P yritb erg b a u doch nichts w esen tlich es geä n d ert: V o n d e r gesam ten Gewinnung en tfielen in den letzte n Jahren rund z w e i D ritte l auf d ie R io T in to L td .

885 000 t ausgeführt, von den en 285 000 t nach D eutsch­

land, 179 000 t nach den V erein igten Staaten, 158 000 t nach G roßbritannien, 95 000 t nach den N iederlan den und 68 000 t nach B elgien versan d t wurden.

D ie Pyritgew in n u n g Portugals, die in d e r gleich en geologisch en F orm ation w ie in dem benachbarten spani­

schen G ru b en geb iet erfolgt, lie g t g leich fa lls v o rw ie g e n d in den Händen von englischen G esellschaften . V o n ihnen ist an e rster S telle d ie m it einem K a p ita l von 185 172 £ a rbeiten de M ason & B arry Ltd., Lon don , zu nennen, die die V ork om m en von San Dom ingo b ei M e rto la in der P ro v in z A le m te jo ausbeutet und in den letzten Jahren rund ein V ie r t e l der gesam ten portugiesischen G e w in ­ nung bestritt. B elgisches K a p ita l ist am portugiesischen P yritb ergb au über die C ie. B e ig e des M ines, M inerais et M etau x, Brüssel, b eteilig t.

D a im Inland in fo lge des niedrigen Entw icklun gs­

standes d er chem ischen Industrie nur beschränkte M ö g ­ lich k eiten für den P yrita b sa tz g eg eb en sind, w urden in d en le tzte n Jahren rund 85% der F örderu ng auf aus­

w ärtigen M ärkten abgesetzt, w ie d ie folgen de U e b e r- sicht ze ig t (M engen in 1000 t):

1936 1937 1938 1939

Gesam tausfuhr . . . . . . . . 346 508 457 436

F rankreich . . . . 67 340 389 339

B elgien . . . . . . . . . 94 99 38 63

G roß britann ien . . . . . . 67 14 11 21

N ie d erla n d e . . . . . . . 9 15 6

Deutschland . . . . . . . 33 15

V e r . Staaten . . . . . . . 61 16

(4)

692 - N r . 48 DIE CHEM ISCHE IND U STRIE 29. N o v e m b e r 1940

Frankreich.

F ran k reich b e sitzt in d en D ep artem en ts R h o n e und S a ö n e -e t-L o ire P yritvork om m en , d e re n Inhalt auf 7,2 M ill. t gesch ä tzt w ird. F ra n k reich d e ck te aus ihnen in den le tzte n Jahren aber nur 20— 25% seines Verbrauchs.

E in gefü h rt w urden 1938 432 800 t gegen 535 300 bzw . 525 400 t in den b eiden V orja h ren ; davon lie fe r te n P o r ­ tugal 287 000 (327 100 b zw . 111 000) t und N o rw e g e n 17 000 (17 700 bzw . 15 200) t. D ie spanischen L ieferu n ge n sind von 326 900 t im Jah re 1936 auf nur noch 1500 t im Jahre 1938 zurückgegan gen; tro tz an gestren gter B e ­ mühungen w ar es der französischen R egieru n g auch nach Kriegsausbruch nicht gelu ngen, ein e w esen tlich e E r ­ höhung d e r spanischen L ieferu n ge n zu erreichen.

Uebriges Westeuropa.

D ie übrigen w esteu rop äisch en L ä n d er müssen ihren P y ritve rb ra u ch ausschließlich 'durch Einfuhr decken ; eigen e V ork om m en b e s itzt keines d ie se r Län der. D en höchsten E in fu h rbedarf h a tten d ie N ied erlan d e, d ere n Sch w efelsäu rein d u strie im w ese n tlich en auf d e r V era rb eitu n g von P y rite n aufgebaut ist. A n d e r iü r 1939 m it 275 800 t gegen 391 800 bzw . 361 700 t in d en b eiden V orjah ren ausgew iesen en Einfuhr w a r Spanien als w ic h ­ tigstes L ie fe r la n d m it 145 600 (250 800 b zw . 209 300) t b e ­ teilig t. B elg ie n g ew in n t nur knapp die H ä lfte seiner S ch w efelsäu reerzeu gu n g aus P y r ite n ; die Einfuhr lag d a h er 1939 m it 151 600 t gegen 259 000 bzw . 210 800 t in d en b eid en V orja h ren tr o tz d e r w esen tlich h öheren S ch w efelsäu reerzeu gu n g b eträ ch tlich u n ter dem E in ­ fu h rbeda rf d e r N ied e rla n d e. H au ptbezu gsland w a r auch h ier m it 109 600 (221 600 bzw . 142 600) t Spanien. D e r P yritv e rb ra u c h d e r S ch w eiz und d es Irischen F reistaats h ält sich in engen G ren zen ; B ezu gslän der w a ren Italien b zw . Spanien.

Italien.

Italien s P y r itr e s e r v e n w erd e n auf 25 M ill. t m it einem durch sch nittlich en S c h w e fe lg e h a lt ■von 41— 46% g e ­ schätzt. D ie d u rch w eg ku pferarm en w ich tigsten V o r ­ kom m en befin den sich zw isch en Siena und G rosseto in T oscan a ; w e ite r e k u p ferh a ltige L a g e rstä tten w erd e n b e i C a lceran ica (P ro v in z T re n to ) und A g o r d o (P ro v in z B el- luno) ausgebeu tet. D ie Förderung, d ie zu 90% von dem M o n te c a tin i-K o n ze rn k o n tro llie rt w ir d ist seit 1936 um 8% und im le tzte n Jah rzeh nt im Zuge d e r vers tä rk ten E rschließung d er b ergbau lichen V ork om m en durch die faschistische W irtschaftsfüh run g um 40% erh öh t w o rd en .

V o n d e r Erzeugung gingen 1938 nur noch 10% in d ie Ausfuhr, w äh ren d noch dm V orja h r d er Au sfu h ran teil b e i einem V ie r t e l g ele g e n hatte. H auptabn ehm er d er im A u slan d ab gesetzten M en gen w aren nach D eutschland v o r allem d ie N ied e rla n d e, d ie S ch w eiz und F ran kreich , w ie fo lg e n d e Zusam m enstellung im einzeln en n ach ­ w e is t (M en g en in 1000 t);

1936 1937 193S

Gesam tausiuhr ... . . . 161 203 93 D eutschland ... . . . . 87 88 44 Ehem. O e s t e r r e i c h ... . . . . 37

Ehem. T s c h ec h o -S lo w a k ei . . . . . . 3 12

N ie d erla n d e ... 33 23

S ch w eiz ... . . . 5 18 14 F r a n k r e i c h ... . . . 28 51 13

Südosteuropa.

D e r g erin g e Entw icklun gsstan d d er chem ischen Indu­

strie in den m eisten südosteuropäischen Län dern hat zur F o lg e gehabt, daß d ie Erschließung d e r P y ritvo rk o m m en in erster L in ie im H in b lick auf d ie A b sa tzm ö g lic h k eite n im A u slan d e rfo lg t ist. In folgedessen w urde d er w eitaus ü b e rw ieg en d e T e il d er griechischen und ju goslaw ischen P yritg ew in n u n g bisher ausgeführt. In Rum änien, dem dritten Gewinnungsland, w aren in fo lge d er besch rän kten Ausdehnung der V ork om m en nur k le in e re M en g en für d ie Ausfu h r verfü gbar. D e r Einfluß des Auslan d skapitals auf d e n südosteuropäischen P y ritb e rg b a u beschränkt sich im w esen tlich en auf Jugoslaw ien , w o d ie englische M e ­

tallh ütten industrie d en ü b erw ieg en d en T e il d e r G e ­ winnung k on tro lliert. In G riech en la n d und Rum änien lie g t der B ergba u d agegen in d en H än den d e s ein h eim i­

schen K apitals.

A n der S p itz e d e r G ew inn u ngsländer für P y r ite in Sü dosteuropa steht G riech en lan d, das auf d er C h alk id ik e und im N ord o sten des P elop on n es V ork om m e n mit

durchschnittlich 48% S c h w e fe l und 51% E isen besitzt.

D ie A usbeutu ng e rfo lg t durch ein T och teru n tern eh m en d er S. A . H elen iq u e de P rodu its e t Engrais Chim iques, A th en , deren m it 28,4 M ill. D r. ausgew iesen es K a p ita l sich wahrscheinlich dm w esen tlich en in griechischem B e ­ sitz befin det. V o n d e r Gewinnung, die 1939 auf 217 000 t gegen 244 000 t im V o rja h r zurückgegan gen ist und dam it nur noch knapp über d e m für d ie Jah re 1936 und 1937 ausgew iesen en Stand lag, en tfielen im le tzte n B erich ts­

jahr 87% auf die K assan dra-M in e (C h alk id ik e) und 13%

auf die E rm ion e-M in e (A rg o lis ). D ie Ausfuhr, d ie 1939 84% der F örderu n g entsprach und in erste r L in ie nach den N ied erlan d en , F ran k reich und D eutschland g e ­ rich tet w ar, e n tw ic k e lte sich im einzeln en w ie fo lg t (M en g en in 1000 t):

1936 1937 1938 1939

G e s a m t a u s i u h r ... 131 194 20 2 182 N ie d erla n d e ... 32 33 22 60 F r a n k r e i c h ... 18 12 20 26

D eutschland ... -17 29 32 25

S chw ed en ... 20 33 31 21

In Ju goslaw ien lie gt d ie P yritgew in n u n g in d e n H än ­ den der zum Im p eria l-S m eltin g-K o n zern geh örigen T re p c a M in es Ltd., Lon don, die m it einem ein gezah lten K a p ita l v o n 1,789 M ill. £ a rb eitet. P y r ite w erd en v o n d e r F irm a b e i d er A u fb ereitu n g d e r aus den Stan trg-, V o je - tin- und D o b r e v o -M in e n in A lt-S e r b ie n g e fö rd e rte n B le i­

zin k e rze g ew on n en ; d ie Prod u k tion , auf d ie rund z w e i D r itte l d e r gesam ten P yritg ew in n u n g Jugoslaw ien s en t­

fielen, s te llte sich in d em am 30. 9. 1939 abgela u fen en G esch äftsjahr auf 85 070 t g eg e n 100 027 bzw . 70 851 t in den b eiden V orjah ren . W e it e r w erd en P y ritvo rk o m m en im M o r a v a - und im w estlich en D rina-B anat ausgebeutet.

V o n der G ew inn ung w u rden bis 1938 regelm ä ß ig rund 90% ausgeführt; dm le tzte n B erich tsjah r gela n gten nur noch knapp d re i F ü n ftel zum Versand, so daß sich an­

gesichts des en gb egren zten Inlan dsverbrauches b e trä c h t­

lich e V o r r ä te angehäuft haben dürften . D ie Ausfuh r ze ig t im e in zeln en fo lg e n d e E n tw ick lu n g (M en g en in 1000 t):

1936 1937 1938 1939

G e s a m ta u s iu h r ... 69 126 133 71

P r o te k t. B öh m en -M äh ren . 28

S lo w a k e i ... 13

Ehem . T s c h e c h o -S lo w a k e i 23 69 . 76

U n g a r n ... 36 44 42 1*6

D eutschland ... 10 15

Ehem. O e s te rre ic h . . . . 8 12

In Rum änien b e s tr e ite t d ie C red itu l M in ie r S . A R., B ukarest, d eren K a p ita l von 605 M ill. L e i in rumänischen H änden liegt, den grö ß ten T e il d e r P yritgew in n u n g, d ie in den le tzte n Jahren zw isch en 40 000 und 50 000 t g e ­ legen haben dürfte. D ie F irm a b eu tet K u p fe r p y r itv o r ­ kom m en b e i C iam urlia d e Sus an d e r B ahnlinie T u lc e a - C onstantza in d e r D obrudscha aus, d ie einen durch­

schnittlichen G e h a lt v o n 46% S c h w efe l, 6% K u p fe r und 48% Eisen b esitze n . W e it e r gela n g en "vor allem in S iebenbürgen P yritv o rk o m m e n m it einem d urch sch nitt­

lichen S c h w e fe lg e h a lt von 40— 45% zu r V erw ertu n g.

D ie Pyritau sfuhr, über d ie nur Zahlen bis 1937 v o r ­ liegen , s te llte sich in diesem Jahr auf 18 800 t g eg en 7600 t im V o rja h r; davon w urden 13 000 (3000) t nach D eutschland und 5600 (4600) t nach d e r T s c h e c h o -S lo ­ w a k e i g elie fe rt.

V o n den sonstigen Sü dostländern hat B ulgarien, das über k ein e eigen e S ch w efelsäu rein du strie verfü gt, keinen P y r itb e d a rf; nen n en sw erte P y ritv o rk o m m e n sind in d em Lan d nicht nach gew iesen. D e r P yritv e rb ra u c h Ungarns, der 1939 auf 30 000 t gegen 25 000 b zw . 20 000 t in d en b eiden V orja h re n .zugenommen haben dürfte, w u rde im w esen tlich en durch Einfuhr aus Ju goslaw ien ged eck t.

N o r d e u r o p a .

V on den n ordeuropäischen Län dern b esitzt nur N o r w e g e n ein e b ed eu ten d e P yritg ew in n u n g ; u n ter den an d er W eltg ew in n u n g b e te ilig te n G e b ieten nahm das La n d in den le tzte n Jahren m it einem A n te il v o n rund 10%

nach Spanien und Japan den d ritten P la tz ein. D ie auf 56 M ill. t veran sch lagten V orkom m en , d ie im D urch­

schnitt 39,5 bis 49,5% S c h w e fe l und 0,5 bis 2,5% K u p fe r so w ie an dere M e ta lle , u. a. Zink, enth alten, treten an zah lreich en S tellen des L an des auf. Rund 50% d e r F örderu n g en tfa llen a u f d ie L a g e rs tä tte n im O rk la tal südlich von D rontheim , d ie von d e r O rk la G ru b er A . S- (A K . 19,999 M ill. K r.) ausgebeutet w erden . A n d e r e

(5)

29. N o v e m b e r 1940 DIE C H EM ISC H E IN D U S TRIE N r. 48 — 693

w ich tig e V ork om m en b efin den sich am Südufer des N a rw ik -F jo rd , b e i S u litjelm a (120 km südlich von N a r- w ik), b e i R o ro s (südlich von D rontheim ) so w ie im U m ­ k reis v o n B erg en und auf den B erg en v o rg e la g e rte n Inseln.

D e r P y ritb erg b a u lie g t im w esen tlich en in den H än ­ den einheim ischer K ap italgru pp en, neben die in einzeln en F ä llen auch schw edisches K a p ita l tritt. S o w e it bekannt, a rb e itet britisch es K a p ita l nur in d e r K illin g d a le G ru b er A . S. in R eitan, ein er T o ch terg ese llsch a ft d er B ed e M e ta l

& C hem ical Co. L td . (A K . 76 100 £), d ie in H ebburn-on- T y n e (Co. Durham ) ein e K u p ferh ü tte und S ch w efelsäu re­

fa b rik b etreib t.

V o n den sonstigen führenden Unternehm ungen sind folg en d e G esellsch a ften zu nennen: B jörkasen G ruber A . S. (A K , 2 M ill. K r.): V ork om m en am Südufer des N a rw ik -F jo rd s ; S u litjelm a G ru b er A . S. (A K . 5,5 M ill.

K r.): V ork om m en b e i Sulitjelm a (120 km südlich von N a rw ik ); G ron g G ru b er A . S. (A K . 6,48 M ill. K r.) und S k o ro va s G ru b er A . S. (A K . 1,44 M ill. K r.): V ork om m en b e i N am m skogan (150 km nordöstlich von D rontheim );

R oros K o p p e rv e rk A . S. (A K . 206 400 K r.): V ork om m en b ei R o ro s (südöstlich von D ron th eim ); S tord o K isgru ber A . S .(A K . 600 000 K r.); V igsnes K o p p e rv e rk A . S. (A K . 250 000 K r.) und N o rsk e S vo v e lk is g ru b e r A . S.: V o r k o m ­ m en in der U m gebun g von B ergen.

V o n dem „s c h ein b a ren " norw egischen P y r it v e r ­ brauch, der in d er anfangs dieser Abhandlung w ie d e r ­ geg eb en en T a b e lle errech n et w o rd en ist, müssen rund d rei V ie r t e l ab g esetzt w erden , d a es sich b e i diesen M en gen um die im Inlan d zw eck s G ewinnung von e le ­ m entarem S ch w efel, K u p fer, Zink und anderen M e ta llen ab g erösteten und in F orm von P yritab b rän d en zur A u s ­ fuhr gelangen den P osten handelt. D e r tatsächliche In ­ landsverbrauch an P y rite n kann für 1938 auf 78 000 t, d, h., nur e tw a 8 % d er Förderung, veran sch lagt w erden . D e r ü b erw ieg e n d e T e il des V erbrauchs w urde v o n der C ellu losein du strie zur H erstellu n g von Su lfitcellulose auf­

genom m en, w äh ren d zur H erstellu n g von Sch w efelsäu re nur etw a ein F ü n ftel des V erbrauchs diente. D ie A u s ­ fuhr von P y r ite n hat fo lg e n d e E ntw icklun g genom m en (M en gen in 1000 t):

1936 1937 1938 1939

K u p ie r p y r it e ... 343 378 257 313 Deutschland ... 174 156 98

S chw ed en ... 103 122 146 G r o ß b r i t a n n i e n ... 10 4 6

A n d e re P y r i t e ... 403 298 398 341 Deutschland ... 140 148 166

S chw ed en ... 7 2 49 48 G r o ß b r i t a n n i e n ... - 57 43 29

Zu dem P y ritverb ra u ch Sch w eden s steu erten die eigen en V ork om m en in den le tzte n Jahren noch nicht die H ä lfte bei, so daß das La n d noch größ ere M en gen aus dem A u slan d b ezieh en mußte. D ie Einfuhr von S c h w e fe l- und M agn etk ies b e lie f sich 1938 auf 239 200 t gegen 206 500 b zw . 203 200 t in den beiden V orjah ren ; d er ü b erw ieg en d e T e il w u rd e m it 191 000 (174 600 bzw . 180 500) t aus N o r w e g e n b ezogen, k le in e re Posten w u r­

den aus G riech en lan d und P ortu gal eingeführt.

D ie E rschließung der schw edischen P yritvorkom m en , die v o r allem in den nördlichen P ro vin zen V ä s te rb o tte n und N o rb o tte n als k u p fer- und arsenhaltige P y r ite sow ie in d e r P ro v in z K o p p a rb e rg in M ittelsch w ed en als K u p fe r­

p y rite auftreten, befin den sich im allgem einen noch im Anfangsstadium . Bis v o r w en igen Jahren noch b estritt d ie S tora K o p p a rb ergs B ergslags A . B. (A K . 60 M ill. K r.) aus dem B erg w e rk v o n Falum den ü berw iegen den T e il d er Förderung. S eit 1936 hat daneben die B olidens Gruv A . B, (A K . 42 M ill. K r.) den A b b a u ihrer V ork om m en in den n ordschw edischen P ro v in ze n stark voran getrieb en , so daß 1938 b ereits knapp die H ä lfte der G ew innung auf dieses U n tern eh m en en tfiel. Für 1939 ist m it ein er w e i­

teren starken Zunahme d e r F örderu n g zu rechnen, da die B olidens G ru v A . B. allein aus einem ihrer b eiden im A b b a u b efin dlich en P y ritvo rk o m m en 150 000 t g e ­ wonnen hat. W e it e r e noch unerschlossene V orkom m en stehen in N ord sch w ed en für d ie Zukunft zur Verfügung.

In Finnland w ird je tzt nahezu d er gesam te P y r it­

verbrau ch d er C ellu losein du strie durch das von der Outokum pu O. Y . (A K . 120 M ill. Fm k.) ausgebeutete V o r ­ kom m en v o n Jöensuu ged eck t, das insgesam t 10— 12 M ill. t E rz e m it durchschnittlich 27% S ch w efel und 4 bis 5% K u p fer enthält.

D e r verhältnism äßig hohe P yritverb rau ch D än e­

marks, der ausschließlich der H erstellung von S c h w e fe l­

säure dient, w ird ganz durch Einfuhr gedeckt, d ie 1939 105 600 t gegen 102 800 bzw. 130 400 t in den beiden V orjah ren um faßte und v o rw ie g e n d aus spanischen P y rite n bestand.

B lo ck a d eb ed ro h te P y ritv e rs o rg u n g G roßbritan niens.

A u f den britischen Inseln fielen in den letzten Jahren nur 5000 t P y r ite als N ebenerzeugnis ein iger Steinkohlen*

gruben, d. h. nur 1% des gesam ten Pyritverbrauchs, an.

O b w oh l noch nicht d ie H ä lfte d e r britischen S ch w efel­

säureerzeugung aus P y rite n gew onn en wird, fä llt doch d ie Tatsache, daß das Lan d nahezu seinen gesam ten Pyritve rb ra u c h durch Einfuhr zu decken gen ötig t ist, für die R oh stoffversorgu n g sein er chem ischen Industrie schw er ins G ew ich t. Im ein zeln en w urden in d en le tzte n Jahren b e zo g e n (M en gen in 1000 long t):

1936 1937 1938

G e s a m t e in fu h r ... 311 402 401 A u s britischen Länd ern (C y p ern ) . . 19 28 29 A u s anderen Land ern ... 292 374 372 S p a n i e n ... 198 290 325 N o r w e g e n ... 58 51 33 P o r t u g a l ... 36 12 8 W ie die vorsteh en d e Zusammenstellung zeigt, sp ielt das britisch e W e ltre ic h für d ie P yritversorgu n g des M utterlandes nur eine ganz u n tergeordn ete R o lle ; 1938 entfielen nur

7%

d e r Einfuhr au f B ezüge aus britischen G eb ieten . D ie Pyritgew inn ung im britischen R eich hat sich in den le tzte n Jahren w ie fo lg t e n tw ick elt (M engen in 1000 metr. t):

1936 1937 1938

C y p ern 1) ... 224 395 515 Canada ... 115 108 40 A u s t r a l i e n ... 34 41

Südafrikanische U n i o n ... 25 29 31 Süd-Rhodesien ... 1 9 20 27

*) Ausfuhr.

Da Canada, Au stralien und d ie afrikanischen G e ­ b ie te ihre P yritförd eru n g im w esentlichen selbst v e r ­ brauchen, kom m t als U eberschußgebiet nur C ypern in B etrach t; mit dem K rie g s ein tritt Italiens ist fü r G ro ß ­ britannien aber auch d iese B ezugsqu elle verschlossen w orden. Infolgedessen ist die britische S ch w efelsäure­

industrie m it einem T e il ih rer R ohstoffversorgung aus­

schließlich auf d iejen igen europäischen L än d er ange­

wiesen, in d eren P yritb ergb au britisches K a p ita l arbeitet.

D ieses in v ie len Jahrzehnten unter Einsatz bedeu ­ tend er K ap italien kunstvoll aufgebaute R o h stoffversor­

gungssystem der britischen Schw efelsäureindustrie erw eist sich aber b ei län gerer K riegsdau er im mer mehr als eine hin fällige Konstruktion, d ie ausschließlich auf der finan­

ziellen Durchdringung und Ausbeutung frem d er L ä n d er aufgebaut war, aber das durchschlagende G ew ich t großer m ilitärischer Entscheidungen, w ie sie d ie deutsche G egen b lo ck a d e heraufführt, nicht in Rechnung gestellt hat. M an kann sicher sein, daß heute nur noch ein B ruchteil der in Friedensjahren bezogen en Pyritm engen in die britischen H äfen gelangt; zahllose Ladungen w e r ­ den von T a g zu T a g durch das E ingreifen der deutschen M arine und L u ftw a ffe auf den M eeresgrund versenkt.

W ie die folg en d e U eb ersich t zeigt, w urde in dem in d e r le tzte n Z eit besonders h eftig angegriffenen H afen von L iv e rp o o l rund ein V ie rt e l d e r gesam ten Pyritein fu h r um geschlagen (M en gen in 1000 long t):

1936 1937 1938

G e s a m t e in fu h r ... 311 402 401 L iv e r p o o l ... 56 123 99 G la sgo w ... 42 54 54 L o n a o n ... 37 42 62 M a n ch ester ... 29 34 26 H u l l ... ... 22 21 20 A rdrossan (S chottlan d) ... 14 14 . 2 1 M id d le s b r o u g h ... 11 11 12

Da die R oh stoffversorgu n g d er britischen S c h w e fe l­

säurefabriken nur in begren ztem U m fang auf einheim i­

sche Au sgan gsstoffe — Gasreinigungsm asse und A n h y ­ d rit — u m gestellt w e rd en kann, besteh t kein Z w e ife l, daß die M eh rzah l der B etrie b e unter der d op p elten W ir ­ kung der B lock a d e und L u ftan griffe ihren P rod u k tion s­

ablauf b ereits erh eblich hat verlangsam en müssen. D ie Zukunft w ird d ie restlose w irtsch aftlich e und finan zielle Ausschaltung des Insellandes ■ aus dem europäischen

. P yritb e rg b a u bringen, (5230)

(6)

694 — N r . 48 DIE C H EM ISC H E IN D U S T R IE 29. N o v e m b e r 1940

Kriegswirtschaftliche Anordnungen für die chem ische Industrie Deutschlands.

E n ts c h ä d ig u n g f ü r a b g e lie f e r t e K a u ts c h u k ­ b e r e ifu n g e n .

I

m „R eich sa n zeiger'' vom 23. 11. 1940 gib t d er

R eichskom m issar iü r d ie P re isb ild un g die Z w e ite A n o rd n u n g zu r Regelung der Entschädigung fü r ab- g e lie fe rte Fahrzeug - K a u tsch u kb e re iiu n g e n vom

19. 11. 1940 bekannt. D ie Anordnung hat folgenden W ortlau t:

§ 1. D ie Entschädigung für d ie a b g elie fe rte n R e ife n (D ecken , Schläuche, W u lst- -und F elg en b ä n der) rich tet sich nach d em je w e ilig e n G eb ra u ch s w ert gem äß d en f o l ­ g en den Bestim m ungen.

§ 2. Für v o llw e r tig e (fab rik n eu e) R e ife n sind zu zah len an

a) ein en V erb ra u ch er d e r B ru tto p re is nach d e r P r e is lis te d er W irts c h a fts s te lle fü r K ra ftfa h rz e u g re ife n ( W I K R A F A ) G . m. b. H.

v o m 1. 9. 1938 abzü glich 10%,

b) ein en H ä n d ler d e r H ä n d lcrn ettop reis nach d e r H ä n d lerp reislistc d e r W I K R A F A v o m 1. 9, 1938,

c) ein en F a h rze u g h e rs te lle r d e r vo n ihm tatsächlich ge za h lte , für F ah rzeu gh erS teller g e lte n d e P r e is .

§ 3. Für nicht m ehr v o llw e r tig e , aber noch g e ­ brauchsfähige R e ife n sind ohne R ü ck sich t darauf, ob d e r A b lie fe r e r ein V erb rau ch er, H ä n d le r o d er F a h rzeu g h er­

s te lle r ist, zu zah len :

1. Für rundern euerte un ben utzte D ecken , d ie in d er An ordn un g ü ber H öch stp reise für die Runderneuerung v o n K ra ftfa h rze u g d ec k en vom 5. 8. 1939 (Jahrg. 1939, S, 727) festges etzten H öch stpreise;

2. .für a n d ere nich t m ehr v o llw e r tig e D e c k e n e in ­ schließlich d e r rundern euerten gebrau chten D ecken :

a) w en n d e r G eb ra u c h sw ert m in destens 90% des v o lle n G ebrauch s­

w e rte s e in er fabrikn euen D e c k e b eträg t, d e r in § 2 unter a) genannte P r e is abzü glich 10%,

b) w enn d e r G eb ra u c h sw ert m indestens 75%, a b e r n ich t m ehr als 89% des v o lle n G eb ra u c h sw ertes e in e r fab rik n euen D e c k e b e ­ trä gt, d e r in § 2 u nter a) genan nte P r e is abzü glich 25%, c) w en n d e r G eb ra u c h sw ert m in destens 50%, a b e r n icht m ehr als

74% des v o lle n G eb ra u c h sw ertes e in e r fab rik neuen D e c k e b e ­ trägt, d e r in § 2 u nter a) genan nte P r e is abzü glich 60%, d) w en n d e r G eb ra u c h sw ert m indestens 35%, a b e r n ich t m ehr als

49% des v o lle n G eb ra u c h sw ertes e in e r fabrikn euen D e c k e b e ­ trä g t o d e r d ie D e c k e auch ohne diesen G eb ra u c h sw ert noch runderneuerungsfäh ig ist, 10% des v o lle n in § 2 u nter a) g e ­ nannten B ru tto p re ises;

3. fü r nicht m ehr v o llw e r tig e Schläuche,

a ) w en n d er G eb ra u c h sw ert m indestens 90% des v o lle n G ebrauchs­

w e rte s ein es fab rik neu en S chlauches b eträg t, d e r in § 2 unter a) genannte Preis/ ab zü glich 10%,

b) w en n d e r G eb ra u c h sw ert m indestens 50% , a b er n icht m ehr als 89% des v o lle n G eb ra u c h sw ertes ein es fabrikneuen Schlauches b eträg t, d e r in § 2 u nter a) gen an n te P r e is ab zü glich 60% ;

4. für nicht m ehr v o llw e r tig e W u lst- und F e lg e n ­ bänd er d e r in § 2 u n ter a) genannte P reis abzüglich 60 v . H.

§ 4. F ü r R eife n , deren G eb ra u ch sw ert u n terh alb der in § 3 genannten M in d estgren zen lie g t o d e r die über­

haupt nich t m ehr •gebrauchsfähig sind, sind 50% d e r in d e r A n ord n u n g N r. 54 d e r R e ich sstelle für K a u t­

schuk und A s b e s t (H öch stp reise für G um m iabfall und A ltg u m m i) vom 15. 4. 1940 (Jahrg. 1940, S. 249) fe s t ­ g es e tzten H öch stpreise zu zahlen. E n tschädigun gsbeträge u n ter 1,— M i brauchen nicht ausgezahlt zu w erden .

§ 5 .D ie den H än dlern und F a h rzeu g h erstellern zu­

stehenden Entschädigungen erhöhen sich um die von ihnen für die A b lie fe r u n g zu zah len de U m satzsteuer. D ie H ä n d ler und F ah rzeu g h ers teller haben d en V om hu ndert- b etra g der v o n ihnen zu zah len den U m satzsteu er b e i d e r A b lie fe r u n g anzugeben.

§ 6. D ie F eststellu n g des G eb rau ch sw ertes d er ab­

g e lie fe rte n R e ife n e r fo lg t nach den W eisu n gen der R eich sstelle für Kautschu k und A sb est.

§ 7, D e r R eich skom m issar für d ie P reisbildu n g und d ie v o n ihm b eau ftragten S telle n können Ausnahm en v o n den Bestim m ungen d ie s e r A n ordn u n g zulassen o d e r anordnen.

§ 8. D ie An ordn u n g tr itt m it der V erkün dung in K ra ft.

V e r p a c k u n g s v o rs c h r ifte n f ü r L e d e r f e tt .

Im „R eich sa n zeiger" vom

26.

11. 1940 ist fo l­

gende Bekanntm achung N r. 3 zu r A n o rd n u n g V p 4 d er R eichsstelle fü r P a p ie r und Verpackungsw esen vom 18. 11. veröffen tlich t:

A u f Grund des § 2 d e r An ordn u n g V p 4 der R e ich s­

stelle für P a p ie r und V erp ack u n gsw esen vo m 8. 5. 1940 (s. S. 330) w ird im E in vern eh m en m it dem R eich sb eau f­

tragten für Chem ie, d em R eich sb ea u ftra g ten für Eisen und Stahl und dem R eich sbea u ftra g ten fü r H o lz an geordn et:

§ 1. D ie H e rs te lle r v o n L e d e r fe tt sind v e rp flic h tet, ihre G esam terzeugung an L e d e r fe tt, die in -Dosen v e r ­ fä llt w ird , in B eh ältern aus P a p p e o d e r k om b in ierten B eh ältern (B oden und D e c k e l S ch w arzb lech , R u m pf P a p p e) o d er in H olzspan sch achteln zu verp ack en .

§ 2. D ie K o n tr o lle d e r Einhaltung des V erw en d u n g s­

g eb o te s e r fo lg t durch d ie F ach gru pp e Schuh-, L e d e r - und F u ß b od en pflegem ittelin d u strie.

§ 3. Das V erw en d u n g sgeb o t d es § 1 fin d et k ein e A n w en d u n g für Lieferu n gen , d ie n ach w eisb a r für die Ausfuh r bestim m t sind.

§ 4. W e ite r e Ausnahm en kön nen in besonders g e ­ la g erten F ä lle n v o n d er R eich sstelle für P a p ie r und V e r ­ packungsw esen zugelassen w erd en . A n trä g e sind über d ie F ach gru ppe Schuh-, L e d e r - und F u ß b od en pfleg e- m ittel-In d u strie an d ie R eich sstelle für P a p ie r und V e r ­ packungsw esen zu richten.

§ 5. A lle bisher e rteilten Ausnahm egenehm igungen von d er Bekanntm achung N r. 2 zur An ordn u n g V p 4 d e r R eich sstelle fü r P a p ie r und V erp ack u n gsw esen v e rlie r e n mit W irk u n g vom 30. N o v e m b e r 1940 ihre G ü ltig k eit.

§ 6. D ie se Bekanntm achung tr itt m it d em T a g e ihrer V erö ffe n tlich u n g in K ra ft. G le ic h z e itig tritt d ie B ek an n t­

machung N r. 2 zur An ordn u n g V p 4 vom 8. 5. 1940 außer K ra ft.

B e w ir ts c h a ftu n g v on M e t a lle n .

Im „R eich sa n zeiger“ vom 22. 11,1940 ist folgende A n o rd n u n g 50 d er R eichsstelle fü r M e ta lle , b e tr.

V e rw e nd un g sverbo te fü r M e ta lle im W a re n v e rk e h r m it b estim m ten L ändern vom 16. 11, 1940 v e r ­ öffentlicht:

§ 1. (1) Im W a re n v e rk e h r m it bestim m ten Ländern, d ie von d e r R eich s stelle für M e ta lle b eka n n tgeg eb en w erden , dürfen Erzeugnisse, die durch ein e V e rb o ts - anordm m g im Sinne v o n § 1 in Verbin du ng m it § 2 der An ordn un g 46, b etr. V erw e iid u n g s v e rb o te fü r M e ta lle , vo m 22. 6. 1939 (Jahrg. 1939, S. 607) b e tro ffe n sind, von allen im deutschen R e ic h s g e b ie t ansässigen Person en o d e r B etrieb en nur m it ausdrücklich er Genehm igung d er R e ich s stelle für M e ta lle in ein er dem V e r b o t w id e r ­ sprechenden Ausführung fü r d iese L ä n d er h e rg este llt und g e lie fe r t o d e r in diesen L än dern b e s te llt und v o n d o rt b ezog en w erden . E n tgegen steh en de B estim m ungen d er An ordn u n g 46 w erd e n in so w eit aufgehoben.

(2) D ie B ekan n tgabe der Län der, für d ie diese A n ­ ordnung gilt, e rfo lg t ü ber -die R eich sw irtsch aftska m m er durch M itteilu n g an d ie zuständigen G ru ppen in der O rgan isation d e r g ew erb lich en W irts ch a ft.

§ 2. A n trä g e auf G enehm igung im Sinne von § 1 A b s a tz 1 d ie se r An ordn u n g sind auf d em durch § 13 d e r An ordn u n g 46 vorges ch rieb e n en W e g e v o n d en im d eu t­

schen R e ich s g e b ie t ansässigen B e teilig te n (H e rs te lle r b zw . L ie fe r e r , B ez ieh e r o d e r V erb rau ch er) zu stellen .

§ 3. Zuw iderh andlun gen g eg en d ie se An ordn un g w e r d e n nach § § 10, 12 bis 15 d er V erordn u n g über d en W a re n v e r k e h r bestraft.

§ 4. (1) D iese An ordn u n g tritt am 1. 12. 1940 in K ra ft. S ie g ilt auch für d ie ein g e g lie d e rte n O stg eb iete und für die G e b ie te Eupen, M a lm e d y und M oresn et.

(2) D ie An ordn u n g g ilt nich t fü r L ieferu n g en od er B ezü ge auf G rund von A u fträ g en , d ie v o r dem 1. 12.

1940 fe st e r t e ilt und angenom m en sind, so w e it solche L ieferu n ge n o d e r B ezü g e spätestens bis zum 31. 12. 1940 erfo lgen .

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