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Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 22

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

W IR T S C H A F T S G R U P P E C H E M IS C H E INDUSTRIE N A C H R IC H T E N -A U S G A B E

63. Jahrgang B E R L IN , 31. M A I 1940 N r . 22 — 337

________________________ N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R G U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T ____________________________

Wochenbericht von der Wirtschaflsfront.

D e u t s d i e r M a i 1 9 4 0 . D ie 18 T a g e v o m Beginn des A n g r iffs im W estcn bis zu r K a p itu la tio n der bel­

gischen A rm ee w erden ebenso legen dar in die Geschichtc eingehen w ie die 18 T a g e des P olen fe ld zu g s. Sie w e r ­ den ais e in zig a rtig und u n fa fib ar verm erk t. D ie Z e it- genossen aufierhalb des R eidies verm ogen dem G e- sdiwindschritt der Ereignisse kaum zu folg en . A lle ihre festgewurzelten Anschauungen und V o r u r te ile geraten unter der ehernen Sprache der Tatsachen ins W a n k en . V iel Z e it zum U m den k en und U m lcrn en b leibt ihnen dabei nidit. Sie stiirzen im m er w ie d e r aufs neue ahnungslos in eine U eberrasdiung hinein. Das m aterielle Denken hat ihnen v o llig den B lick getriib t. K e in e r v o n ihnen w a r in der L age, sich vorzu stellen , welche U eb er- legenheit erreicht w erden kann, w en n die A r b e it eines hodibegabten und o p ferb erciten 8 0 -M illio n en V o lk es, geleitet v o n einem W ille n , a u f ein Z ie l hin ausgerichtet wird. D e r geballten K r a f t einer solchen Leistung gegen- iiber fallen vere in zelte Verknappungserscheinungen iiber­

haupt n id it ins G ew icht. K e in e r verstan d audi richtig den Sinn des deutschen B efreiungskam pfes. N u r der- jenige, der die F a h ig k eit zu H ochstleistungen in sich spurt, aber selbst ausgesperrt ist v o n allen grofieren Moglichkeiten d e r B etatigu ng, verm a g die un heim lidie G ew alt zu ermessen, m it w elcher eine wachsende jugend- liche K r a ft die ihr auferlegten Fesseln zu gegebencr Z e it sprengt. Das deutsche V o l k hat lan ge genug unter der Enge seines Lebensraumes gelitten. Es stiefi uberall an Sdiranken. Es hat kein anderes Z ie l, ais diese Schran- ken hinw egzuraum en und seine Leistung v o ll zu ent- falten. Erst je tz t ist die F reih eit der Lebensgestaltung vo ll erreicht, nachdem die G e fa h r einer dauernden p o li- tischen B evorm undung durdi dic plutokratischen M achte ausgesdialtet ist. E rst je tz t w ir d die F reih eit der deut- schen A r b e it sichergestellt, die bisher stets an d ie harten Grenzcn d er D ev isen - und R o h stoffsch w ierig k eiten stiefi, w eil die B eherrsdier ungenutzter iiberseeisdier R e id i- tiimer allen denen den Z u ga n g dazu versperrten, die allein m it ihrer A r b e it im stande w aren, sie zum Y o r - teil a ller V o lk e r der E rd e zu nutzen. D ieser deutsche M ai 1940 bedeutet fu r dic gan ze W e lt eine V e rjiin - gung. D ie bisherigen plutokratischen B eherrsdier der W e lt, die ew igen A n h a n ger des status quo, haben in den letzten z w a n z ig Jahren im G c n fe r V ó lk e rb u n d einen Ansdiauungsunterridit fiir G reisen h aftig keit g eliefert, wie er in d e r G esdiichte seiten ist. Sie sind v o r lauter Bedenken, U eberlegungen, Z w e ife ln und S d iw ierigk eiten zu keiner Entscheidung gekom m en. Sie haben keine ein- zige der ihnen gestellten A u fg a b e n gelost, keinen N o t - stand abgestellt. Sie haben die Forderungen v o n unge- zahlten M illio n en v o n M en sdien iiberhort. J etzt ze ig t ihnen der unbekannte deutsdie S o ld a t des W eltk rieges, der zum Erneuerer und F iihrer seines V o lk e s w u rde und zum grofiten Staatsm ann und F eldh errn aufstieg, w ie in wenigen T a g e n und W o ch en Losungen gefu n den w e r ­ den, auf die die W e lt Jah rzch nte hindurch vergeblich gew artet hat.

S in n l o s e Z e r s i ó r u n g e n . W e n n der G egn er versudit, Flugzeuge, K ricg sm a teria l und T r e ib s to ffv o r r a te , die er zuriicklassen mufi, zu vern iditen , so kann man darin

eine m ilitarischc M aGnahm e erblicken. W e n n aber die B ib lio th ek der Stadt L o w e n v o n den Englandern v e r- brannt w ird , wenn Brucken, Ueberfuhrungen, Bahn- anlagen und Fabriken, die keinerlei m ilitarisd ie Bedeu­

tung haben, in die L u ft gesprengt w erden , so handelt es sidi um sinnlose Zerstorungen. Es blieb einer eng­

lischen Z eitu n g vorb eh alten , datu r einen Fachausdrudc zu crfin den . Sie sprach v o n „ch eerfu ii destru ction", v o n lu stvo ller Zerstorung, einer Zerstorun g also, die aus kei- nem anderen G ru n d begangen w ird , ais aus dem, dafi sie Spafi m adit. U n ter dieser U e b e rs d irift hat die eng- lischc Z eitu n g das T re ib e n der E n gliin der in H o lla n d ge- sdiildert, die v o r ihrem A b z u g alles k u rz und klein sdilugen. D ic E rfah ru ngen , die B elgien m it der en g­

lischen H ilfe le is tu n g hat machen mussen, w erden v e r- mutlich a u f alle Z e it hinaus jedes neutrale L a n d d a v o r bewahren, cin englisdies H ilfsversprech en anzunehmen.

„ K e in noch so grausamer E in d rin g lin g hiitte jem als B el­

gien m it v o rs a tzlid ie r system atisdier Zerstorung so v e r- wiisten konnen, w ie d ie E n g la n d e r." So stellten ita lie­

nische B la ttcr fest. D ie gleichen V erw iistu n gen w ie in B elgien fin d en sich audi im n o rdfran zosisdien Industrie- gebict. Sie sind n id it durch K a m pfh an d lu n gen vcru r- sacht, sondern du rdi vo rb ereitete Sprengungen, die nur unter dem G edanken erfo lg e n konnten, dafi m an keine betriebsfahige F abrik, kein B ergw erk , keine H iitte und kein Lagerhaus mehr stehen lassen w o llte . U n te r ande­

ren Voraussetzungen hiitte eine solche Z erstorung ebenso w ie eine restlose E n tblofiu n g des Landes v o n der Z iv il- b evolk eru n g vielleich t einen Sinn gehabt. G ege n w a rtig ist sic fiir d ie Entscheidung des K rieges v o llig bclang- los. Sie belastet nur d ie Z u k u n ft des Landes und die eigene B evólkeru n g m it iiberflussigen O p fern .

E n g l a n d s R o h s t o f f - u n d N a h r u n g s v c r s o r g u n g g e f a h r d e t . W e n n nach der E inn ahm e v o n C alais w e i­

ter keine deutschen A n g r iffe au f E n glan d e rfo lg en w u r­

den, dann gen iigte bereits der d u rdi dic Sperrung des K an a ls h erb eigefiih rte Zustand, um die englisdie Y e r s o r ­ gung in ein v o llig e s D u rd iein a n d er zu bringen. D a E n glan d m it etw a d re i V ie rte ln seiner R o h s t o ff- und N ah ru n gsm ittelversorgu n g au f die E in fu h r angewiesen ist, g en iigt schon der A u s fa ll eines einzigen G rofihafens, um die W a re n v e rte ilu n g v o r unlosbare S d iw ierigk eiten zu stellen. Jeder H a fe n hat sein besonderes H in terla n d , dessen V erso rgu n g er sidiern mufi. So hat der H a fe n v o n L o n d o n rund 20 M illio n e n M ensdien zu versorgen.

N o rm a le rw e is e w erden 70% der englisdien Fleisdiein- fuhr, 5 6 % der G um m icin fu hr, 4 5 % d e r Zucker- und d er W o lle in fu h r und ein D r itte l der P etroleu m ein fu hr iiber L o n d o n geleitet. W a h ren d des W e ltk rie ge s hat d ie G efiih rdu n g der Them sem iindung d u rdi deutsche U - B o o t - A n g r iffe schon cine starkę V ersto p fu n g der eng­

lischen W estkiistch afen zu r F olgę gehabt. E ine syste- matische U m lageru n g scheitert auch daran, dafi die H a fen a n la g en fiir jew eils g a n z bestim m te W a re n ein- gerichtet sind. D as ganze System des H afenum schlags ist so k o m p liziert, dafi schon g erin g fiig ig e Storungen die G e fa h r einer A rb eitslo sigk e it und H u n gersn ot herau f-

besdiw oren. ^29' 8'

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Das Wirtschaftspotential Nordfrankreichs.

D er nordfranzosischc Raum mit den Departe- ments „N o rd " und „Pas de Calais" ist infolge der unvergleichlichen E rfolge unserer W ehrmacht von dem iibrigen franzosischen Wirtschaftsraum ab- geschnitten worden. Dies bedeutet nicht nur mili- tarisch eine aufierst schwere Niederlage, sondern dies bedeutet auch dariiber hinaus, daB der w ich­

tigste E ck pfeiler aus dem franzosischen W irt- schaftssystem herausgebrochen w orden ist.

Das in Frage kommende nordfranzosische G e­

b iet stellt das w ichtigste Industriezentrum Frank- reichs iiberhaupt dar. Insgesamt sind in diesen G e­

bieten 3100 Fabriken der verschiedensten Industrie­

zw eige sow ie zahlreiche machtige B ergw erks- und Hiittenbetriebe vorhanden, die insgesamt 850 000 A rb e ite r beschaftigen. D ie Voraussetzungen fiir eine groBziigige Industrialisierung sind sehr giinstig, da K oh le in reichlichen M engen vorhanden ist.

E tw a zw e i D ritte l d e r gesam ten franzosischen Steinkohlenforderung, d ie 1938 46,5 M ili. t b e ­ trug, w erden im N ord g eb iet g efó rd ert; im B ezirk A rra s betrug die Koh len fórderung 1938 19,12 M ili. t, im B ezirk Douai 9,11 M ili. t, D ie anderen franzosischen K o h len re viere liegen hauptsachlich in Lothringen (6,74 M ili. t), fern er an der L o ire , in Burgund und noch w e ite r im Suden. N ach am tlichen franzosischen A n gab en braucht d ie franzosische W irtsch aft heute mindestens 80 M ili. t Stein kohle jahrlich, es stehen aber nach L a g e d er Dinge praktisch nur noch 15 M ili. t inlandischer K oh le zur V e r- fugung.

D er Verlu st in der Rohstahlerzeugung stellt sich auf insgesamt 3 M ili. t b ei einer Jahresproduktion von 8 M ili. t. D ie Zinkverhiittung stellte bisher m it rund 30 000 t etw a ein D ritte l des franzosischen Jahresver- brauchs.

A u ch in bezug auf die Chem ieerzeugung er- leid et die franzosische W irtsch aft durch den Verlu st des nordfranzósischen Industriegebiets eine schw ere Ein- buBe, da dic chemische Industrie in den D epartem ents N o rd und Pas d e Calais auBerordentlich stark en tw ick elt ist. A n Um fang w ird sie zw a r von der chemischen In­

dustrie des Pariser D epartem ents iibertroffen, in kriegs- w irtsch aftlich er Hinsicht steht sie jedoch an erster S telle in ganz Frankreich. Den HauptanstoB haben die chemischen B etrieb e des N ordens durch die E n tw ick ­ lung d e r K o k e re ie n erhalten, d ie heute uber 80% der gesam ten inlandischen K okserzeugun g (etw a 8 M ili. t) aufbringen. In diesen K o k e re ie n w ird d ie Gewinnung von T e e r und T eerp ro d u k ten in neuerer Z eit in- tensiy betrieben. E tw a 250 000 t Steinkohlenteer, d. h.

w e it iiber ein D rittel der franzosischen Gesam terzeugung (etw a 650 000 t einschliefilich G asteer), w erden dort jahr­

lich gewonnen, D ie B enzolgewinnung erreich te in den letzten Jahren iiber d ie H alfte, d ie Am m onsulfatge- winnung fast die H alfte der franzosischen G esam terzeu ­ gung. D ie K o k e re ie n liegen fast ausschlieBlich in den Handen d e r bedeutendsten K oh len b ergw erk s-G esell- schaften w ie „L en s f „B ćth u n e" usw. M it der V era rb ei- tung des Steinkohlenteers befaBt sich die Soc. Huiles, Gotidrons et D erives, eine Gem einschaftsgriindung der Kohlengruben des N ordens, d ie dic Gesam terzeugung d e r nordfranzósischen K o k e reien in ih rer F abrik in V endin- le -V ie il (Pas de Calais) verarb eitet,

Stick sto ffp rod u k te w erden auBerhalb der K o k e re ie n in noch v ie l gróBerem Um fang in zahlreichen W erk en auf synthetischem W e g e hergestellt. Rund z w e i D rittel der G esam tkapazitat fiir S tick stoffp rod u k te gehen F ran k ­ reich mit dem nórdlichen Industriegebiet verlo ren . E r­

zeugt w erden neben Am m onsulfat hauptsachlich K alk-, Am m on- und N atron salp eter sow ie K alk sticksto ff. D ie w ichtigsten S tickstoffabrik en sind in nachstehender A u f­

stellung aufgefiihrt:

G e s e lls c h a ft O r t d e r F a b r ik E r z e u g n is s e L a M a d e le in e (N o r d ) K a lk - , A m m o n - und

# N a t r o n s a lp e t e r

F r a is - M a r a is (N o r d ) K a lk s a lp e t e r W a z ie r s (N o r d ) A m m o n s u lfa t,

P o t a z o t e

G e s e lls c h a ft A n z in -K u h lm a n n F in a le n s

A m m o n ia

M in e s d e L e n s

M in e s d e D o u r g e s iE x p lo s ifs e t fcn gra is

C h im ią u e s M a r le s -K u h lm a n n M in e s d e B ć th u n e

O r t d e r F a b r ik A n z in (N o r d ) D o u v r in (P . - d . - C . )

W in g le s (P . - d . - C . )

•)

P o n t - a - V e n d in !(P .- d .- C .]

H ć n in - L ić t a r d (P ,- d .- C / B illy - B e r c la u d ( P . - d . - C . )

C h o ą u e s (P . - d . - C . ) B u lly ( P .- d .- C .)

E r z e u g n is s e A m m o n s u lfa t A m m o n s u lfa t, A m m o n - und N a tr o n s a lp e te r K a l k - und N atron ­

s a lp e t e r K a lk s t ic k s t o ff A m m o n s u lfa t A m m o n s u lfa t A m m o n s a lp e t e r

A m m o n s u lfa t A m m o n s u lfa t,

N a tr o n s a lp e te r A m m o n - und

N a tr o n s a lp e te r A m m o n s u lfa t A m m o n s u lfa t A m m o n s u lfa t

K u h lm a n n

G ran d © P a r o is s e

•)

U n io n C h im ią u e s e t M i - L i ć v i n (P . - d . - C . ) n ić r e

A m m o n ia ą u c d e L i ć v i n ")

M in e s d e N o e u x D r o c o u r t (P . - d . - C . ) C o u r r id r e s -K u h lm a n n H a r n e s (P .- d .- C .)

*) G e s e lls c h a ft b z w . O r t k a n n n ic h t a n g e g e b e n w e r d e n .

Einen schweren V erlu st fur die franzosische Wirtschaft b edeu tet auch der A u sfa ll der zahlreichen W e rk e zur H erstellun g v o n Schw erchem ikalien, die zum T e il fur die Riistungsindustrie von gróBter Bedeutung sind. Her­

steller dieser Erzeugnisse sind hauptsachlich die drei C hem iegesellschaften Kuhlmann, St. G obain und Auby.

D ie E tablissem ents Kuhlmann besitzen in Nordfrank- reich d rei bedeuten de F abriken in L a M adelein e, Loos und in W a ttrelo s , in denen hauptsachlich Schwerchem i­

k alien und D ungem ittel h ergestellt w erden . AuBerdem sind in dieser G egen d noch eine R eih e von Tochtergesell- schaften des Kuhlm ann-Konzerns vertreten , so die Soc.

Produits Chimiąues Anzin-Kuhlm ann, die Soc. des Pro- duits Chimiąues M arles-Kuhlm ann, die Soc. des Pro­

duits Chimiąues C ourrieres-Kuhlm ann, die Soc. d'Utili- sation des M eta u x und die Soc. des T e x tile s Chimiąues du N ord et de l'Est. In den letzten Jahren hat die Kuhl- m ann-G esellschaft sich auch auf dem G e b iete der Kohle- verfliissigung b etatigt. D ie Erzeugung von synthetischem B enzin w ird in Harnes (P.-d.-C .) yon einem zu diesem Z w e ck gegriindeten Spezialunternehm en, der Soc. Cour- rieres-Kuhlm ann, b etrieben. Genaue A n ga b en iiber den Um fang der T reib stoffp ro d u k tion in d er F a b rik in Harnes stehen nicht zur Verfiigung, doch scheint diese noch nicht betrach tlich zu sein. Im Jahre 1937 wurden lediglich 20 000 t herausgebracht.

D ie Soc. des Produits Chimiąues et Engrais d’Auby besitzt d rei F abriken in A u b y, A r tr e s und Feuchy-Iez- A rra s (P.-d.-C.), D ie G esellschaft ste llt Natronsalpeter, Am m onsulfat, Kalium chlorid, Kalium sulfat, Superphos-

B

hate und M ischdunger her. D ie F ab rik in A u b y bei 'ouai besch aftigte zu letzt etw a 700 A r b eiter. In verkehrs- technisch auBerordentlich gunstiger L a g e b efin d et sich auch die z w e ite F ab rik in Feu chy b e i A rra s. D ie Fabrik ist neuerdings w ied er vergróB ert w o rd en und verfugt iiber m odernste A n lagen . Das gleich e gilt von der drit­

ten Fabrik in A r tr e s in der N ahe von Valenciennes, die sich hauptsachlich mit der Erzeugung von Superphos- phaten befaBt.

D ie G esellschaft M anufactures de G laces e t Produits Chim iąues d e Saint-G obain, Chauny e t C ire y besitzt drei bedeuten de W e r k e in W asąuehal, Diinkirchen und Chauny. D ie F ab rik in W asąuehal lie g t in nachster Nahe von L ille und befaBt sich u. a. mit der Erzeugung von Soda, A etzn atron , fliissigem S ch w efeld iox yd , Natrium­

bisulfat und N atrium m etabisulfit, Chlor, C hlorkalk usw.

D ie F ab rik in Diinkirchen stellt in der Hauptsache Superphosphate, Stick stoffdu n gem ittel und Mischdunger her. AuB er den genannten Erzeugnissen w erd en in den nordfranzósischen B etrieb en der Saint-G obain-G esell- schaft noch h ergestellt:

S c h w e fe ls a u r e fu r d ie Z u c k c r fa b r ik e n und E r d o lr a ffin e r ie n , C h ro m a la u n , S c h w e fe ln a t r iu m und A m e is e n s a u r e fu r d ie G e r b e r c i- b e t r ie b e , S a lz s a u r e , N a tr iu m s u lfa t, O x a ls & u re fu r d ie F a r b e r e ie n , N a tr iu m s u lfa t fu r d ie G la s fa b r ik e n , A lu m in iu m s u lfa t fu r d ie P a p ie r - fa b r ik e n .

In N ordfran kreich befinden sich fern er m ehrere Erd- ólraffin erien ; von Bedeutung sind die „R a ffin e rie de Pe- trole du N o r d " in Diinkirchen und die „R a ffin e rie de C ou rch elettes". Das W e r k in Diinkirchen verarb eitete in den letzten Jahren etw a 400 000 t E rdol, das zw eite Unternehmen, eine Griindung der Soc. G en erale des Hui­

les de P etro le, ve ra rb e ite t etw a 250 000 t E rdol im Jahr.

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31. Mai 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r . 22 — 339

Die belgischen Chemiefirmen.

D ie chemische Industrie Belgiens zahlt mehrere hundert Firmen, bei denen es sich in der w eit iiberwiegenden M ehrzahl um K lein betriebe handelt.

Die Produktion aller Firm en zusammen hat einen Jahreswert von etw a 400 M ili. J M (vgl. S. 326).

A lle wichtigeren Firm en sind in einem Verband der Federation des Industries Chimiąues de Belgiąue, zusammengeschlossen, dem Anfang 1939 etw a 270 Firmen angehórten. Einzelheiten iiber die bedeu- tendsten unter ihnen bringen w ir im Nachfol- genden:

Das grofite belgische Chem ieunternehm en ist die Union Chimiąue Belge, die im Jahre 1928 aus der Fusion zahlreicher C hem iefirm en entstanden ist, und sich auf yerschiedenen G eb ieten b etatigt. Das H auptgew icht ihrer Chem ieerzeugung lie g t b e i den Schw erchem ikalien, Dungemitteln, A rzn e im itteln und T eerprodu kten . Ihr heutiges K ap itał betra gt 200 M ili. F r. Ihre W e r k e liegen in Zandvoorde (O stende), H a v rć-V ille , Schoonaerde, Saint-Ghislain, Gand (P o rt), Gand (W o n d elgem ), H ć- mixem, Burght, Droogenbosch, M ornim ont, F orest (Briis- sel), E vere (Briissel). A n der Bildung dieses Konzerns haben seinerzeit folgen d e Firm en teilgenom m en:

S. A . Fours k C o k c S e m e t-S o lv a y & P ie t le ; S. A . G en era le B elge de Produits Chim iąues; S, A . des Prod u its Chim iąues d e D roo gen ­ bosch; Produits Chim iąues & Ph arm aceutiąues ,,M e u r ic e r '; Soc.

Ostendaise Lu m iere et F o r c e M o tric e s ; S, A . de Produ its R efra cta ires de Saint-Ghislain; C ie . B e lg e dc Produ its Chim iąues de S choonaerde;

S. A- Cuivres, M ćtau x et Prod u its Chimiąues d 'H ć m ixem ; C ie . P r o f il Belge et E xtraits Tannants e t C olorants d ’ H em ixem ; L e s N ou velles Industries Chim iąues; S. A . F ra n co -B e lg e N a d o x . M itte 1937 wurde in den Konzern fe r n e r d ie C ie. Chim iąue et In d u strielle d c B elgiąu e aufgenommen.

Die Fabriken des Kon zern s lassen sich in drei y e r ­ schiedene Gruppen einteilen. D ie erste Gruppe, die die Fabriken in Z an dyoord e (O stende) und H a v r e -V ille (M ons) umfaBt, stellt hauptsachlich synthetisches Ammoniak und Stickstoffprodukte so w ie Teerprodukte her und befaflt sich daruber hinaus noch m it dem Bau von K okereien , Gaswerken, S tickstoffab riken und A n la gen zur G ew in ­ nung von K o k e re i- und Stickstoffn ebenprodukten. Das Erzeugungsprogramm dieser G ruppe umfafit besonders folgende Produ kte:

Ammoniak, w a sserfrei und waBrig, Am m onium carbonat, -bicarbonat und -nitrat, Am m onsulfat, N itrok a lk , M ischdunger, Salp etersaure.

T ee r, Teerem ulsionen . le ic h te T e e r 5 le , 90er B enzol, M o toren - u. a. Benzol, T o lu o l, X y io l, S olventnaphtha, Naphthalin, Anthracen, Anthrachinon, C arbazol, P h en olo l, K r e o s o to l, A n tn ra cen o l, F lo ta tio n s- óle.

Trikresylphosphat, X an th ogen ate, Phthalsaureanhydrid, A e th y i-, Butyl- und A m y le s te r d e r Phthalsaure.

A eth ylen ch lorh yd rin , A cth y len ch lo rid , A e th y le n o x y d , A e th y le n - glykoł, D iath y len g lyk ol, A e th y lg ly k o l, B u tylg lyk o l, M o n o - und T r i- atnanolamin, Triath ano lam in oleat und -stearat, Chlorkautschuk, Kunst- harze aus G lyceroph th alaten, F rostschu tzm ittel, iEisen- u. a. L a ck e.

D ie z w e ite Gruppe, zu der die F ab riken in Gent (Gand), H em ixem (A n tw erp en ), Burght (A n tw erp en ), Droogenbosch und M ornim on t (M oustier) gehoren, erzeugt hauptsachlich Schwerchemikalien a ller A r t . D ie w ic h ­ tigsten P rodu kte sind:

S chw efel-, S alz-, S alp e te r- und Phosphorsaure a^ c5 K onzen - trationen, auch chem isch rein, M ischsaure, A kkum ulatoren saure, Flufl- saure, Natrium sulfat fiir in du strielle und pharm azeutische Z w ec k e, Schwefelnatrium , Natrium phosphate und -pyrophosphat, Natriu m ­ perborat, K aiium sulfocarbonat, A m m on ch lorid 99— 100%, Am m on- phosphate, C hlor, W assersto ffsu p eroxy d , Eisensulfid, Zin kch lorid, Zinkamm onchlorid, Zin kstearat, Zinksuifid, L ith opone, K u pfersu lfat, K upfercarbonat, S ch w efelk o h len sto ff. Carbolineum , Graphit, Speise- gelatine, G elatine fur in du strielle una photographische Z w e c k e , Ossein, rhosphatprazipitat, Superphosphat, M ischdunger, Schadlingsbekam p­

fungsmittel a ller A r t .

Zur dritten G ruppe gehoren die B etrieb e im Brusseler Gebiet, die in d er Hauptsache Arzneimittel herstellen.

A is w ich tigste Prod u k te w erd e n genannt:

M eth ylch lorid, A e th y lc h lo r id und -brom id, A eth y lorth o fo rm ia t, Calcium-, Magnesium -, Źin k- und A lu m inium stearat, N atriu m glycero- phosphat, Natrium gluconat.

W ism utsalze, W ism u tch ininjod id, A rsan ilsau re, Dinatrium m ethyl- arsinat, O xyam inophenylarsinsaure, O xyn itrop hen ylarsinsaure, 4-oxy-3- acetylam inophenylarsinsaure und deren Natrium -, D iathylam in- und Chininsalz, N atrium kakodylat, N e o - und Sulfarsen obenzol.

K am pfocarbonsaure und deren Natrium -, Am m onium - und W is- mutsalz, Kam pfosulfonsaure und deren N atrium - und Am m onium salz, O xychinolin, B enzopyren, O xyjod b en zop yrid in su lfo sau re und ihr N a- triumsalz, T y ro s in , D ibrom - und D ijo d tyrosin , T h y rox in , Histidin, M ethylcolantnren.

In den beiden le tzte n Jahren hat die pharmazeutische A b teilu n g Y erschiedene neue Erzeugnisse auf den M arkt gebracht, so z, B. M itte l gegen Bakterienkrankheiten«

Insulinpraparate und yersch ieden e H orm onspezialitaten, A u ch die Erzeugung von M itteln gegen Tropen kran khei- ten, d ie besonders nach B elgisch K on go yerk au ft w erden, w urde ausgew eitet.

AuB erdem w urden bis v o r 2 Jahren in einer Sonder- abteilung auch photographische Prod u kte w ie Photo- chem ikalien, Platten, P a p iere usw. hergestellt, die unter der Bezeichnung ,,F otobel“ in den H andel gebracht w ur­

den. A u f Grund einer Vereinbarung m it der S. A . P h oto- Produits G e v a e rt ist aber d ie H erstellung von photogra- phischen A r tik e ln ein gestellt worden. J e tzt w e rd en nur noch R oh m aterialien fiir d ie photographische Industrie er­

z e u g t

Im Geschaftsjahr 1938/39 erz ielte d ie Union Chim iąue einen R eingew inn von 38,3 M ilL Fr. gegen 36,9 M il­

lionen F r. im vorhergehen den Jahr.

S c h w e r c h e m i k a l i e n u n d D u n g e m i t t e l .

N eb en der Union Chim iąue B elg e befassen sich mit der Erzeugung von Sch w erchem ikalien und Dungem itteln hauptsachlich noch folgen de Firm en:

Soc. B elge de 1’Azote et des Produits Chimiques du M arły S .A., B riissel (Fabrik in R en ory -O u gree): D ie G e ­ sellschaft, die heute iiber ein K ap itał von 211 M ili. F r, yerfiigt, w urde 1923 unter der Bezeichnung Soc. B elge de 1'A zote gegrundet. Sie stellte in ihrer F ab rik in R en ory- O ugrśe synthetisches Am m oniak nach dem C ła u de-V er- fahren her und b efa fite sich auBerdem noch m it der V erw ertu n g von K ok ereigasen. S eit einigen Jahren g e ­ hort zum Erzeugungsprogramm der Fab rik auch die K oh le- hydrierung. Im Jahre 1928 w ar die Soc. B elge de l'A z o te in m afigebender W e is e an der Griindung der Soc. Belge d'E lectroch im ie b eteiligt, die in Lan gerbrugge K a lk ­ stick stoff herstellt. Im darauffolgenden Jahre griin dete die Firm a zusammen mit m ehreren Finanzgruppen die Soc. Produits Chimiąues du M a rły in Briissel, die ur- spriinglich vo rw ie gen d N atron salpeter und A m m o n ­ chlorid herstellte. A m 26. 7. 1937 haben sich dann b eid e G esellschaften zu der Soc. B elge de l'A z o t e et des P r o ­ duits Chim iąue du M a rły S. A . zusammengeschlossen.

In den einzelnen A b teilu n gen des Unternehmens w e r ­ den die folgenden chemischen Erzeugnisse h ergestellt:

A b te ilu n g fiir Schwerchem ikaH en und D ungem ittel: Synthetisches Am m oniak, A m m onsulfat, Am m on ch lorid, Salpetersaure, A m m onnitrat, N atron salpeter, A e tz k a li, A e tz k a lk , Phosphordungem ittel und M isch ­ dunger, sch w eflig e Saure, S u lfite und B isulfite.

Organische A b teilu n g : Sprit, A e th e r . A c e to n . Y e r s c h ie d e n e L 5 - sungsm ittel, M eth anol, Form aldeh yd, pharm azeutische A r t ik e l und A n tise p tik a , S chadlingsbekam pfungsm ittel, plastische M assen und S p eziallack e.

H yd rierab teilu n g: T r e ib s to ffe , darun ter Flugzeugben zin, synthe­

tische S chm ierm ittel, Losungsm ittcl und y e rsch ied en e Gase.

Im G eschaftsjahr 1938 erz ielte das Unternehm en einen R eingew inn von 22,2 M ili. Fr.

Soc. C arbochim iąue S. A., Briissel: A n dem U n ter­

nehmen, das 1928 gegrundet w urde und heute iib er ein K apitał von 170 M ili. Fr. yerfiigt, sind die Union Chim iąue B elge, die Soc. G ćn ćrale B elgiąue, die Soc. M etallu rgiąu e de G o rcy und yerschieden e K oh len b erg w erk e b eteiligt.

Im Jahre 1939 w urde ein R eingew inn von 24,9 M ili. Fr.

erzielt. In ihren F abriken in T e rtr e (Hainaut) erzeugt das Unternehm en Am m oniak, Am m onsulfat, Stickstoffdiinger, G lykol, Am m oniaklosungen und Sch w efel,

Ammoniaąue Synthetiąue et Derives S, A ., Briissel (F abriken in W ille b r o e c k ): D ie G esellschaft, die seit 1926 besteht, y erfiig t iiber ein K ap itał von 30 M ili. Fr. B e ­ te ilig t sind die italienische M on tecatin i-G esellsch aft und die Soc. E ven ce C op p će et Cie. Erzeu gt w erden :

Salpetersaure, S chw efelsaure, Am m oniak, Am m onsulfat, Am m on­

nitrat, K alk salp cter, Am m onsulfonitrat, W as s e rs lo ff, rcines A m m on ­ n itrat, S auerstoff und Am m oniaklosungen.

D ie Erzeugung erfo lg t te ilw eise nach H erstellungs- yerfahren d er M on tecatini-G esellsch aft, so z. B. fiir A m ­ m oniak und Salpetersaure. In dem am 30. 6. 1938 abge- schlossenen G eschaftsjahr w urde ein R eingew inn yon 6,57 M ili. Fr, erzielt.

Produits Chimiąues d'Auvelais S. A ,, A u vela is: Die b ereits 1880 gegriindete Firm a besitzt ein K apitał von

(4)

5,4 M ili. Fr, und erzeu gt Sch w erchem ikalien w ie S a lz­

saure, Sch w efelsaure, Barium chlorid usw., hat aber in den letzte n Jahren mit w en ig E rfo lg gea rb eitet. Das G e ­ schaftsjahr 1938/39 schloB m it einem Verlu st von. 4,98 M il­

lionen Fr. ab. D ie d rei vorhergehen den Geschaftsjahre hatten w e d e r G ew inn noch Verlu st erbracht. Im G e ­ schaftsjahr 1934/35 konnte dagegen noch ein G ew inn von 2,8 M ili. Fr, e rz ie lt werden. Im Zusammenhang m it den un- gunstigen A b satzm oglich k eiten hat die G esellsch aft 1939 deri U m fang ihres Unternehmens stark einschranken mussen.

Soc. B elg e d'Electrochim ie, Lan gerbrugge: G egriindet 1928, K apitał 12,6 M ili. Fr. Erzeu gt w erden C alcium ­ carbid, Ferrosilicium und S tickstoffdun gem ittel. B eteilig t sind neben der Soc. B elg e de 1’A z o te die Soc, d'O u gree- M arih aye und die franzosische G esellschaft A ir Liąuide, fern er die Soc. C entrales E lectriąu es des Flandres et du Brabant. Seit 1936 ist auch die Soc. d 'A p p lica tio n de Chim ie Industrielle (Sadaci) b eteiligt. Das G eschaftsjahr 1938 schloB m it einem G ew inn von 2,3 M ili. Fr. ab.

Produits Chim iąues de T essen d erloo S. A ,, Tessen- d erlo o: G egriindet 1919, K ap itał 48,05 M ili. Fr., G ew inn 1937/38 4,4 M ili. Fr. Das Unternehm en erzeu gt in T essen ­ d erlo o Salzsaure, Schw efelsaure, w asserfreies N atrium ­ sulfat, K alilau ge und A e tzk a li, flussiges Chlor, C h lor­

kalk, N atrium hypochlorit, Trinatrium phosphat, ' K alium ­ sulfat, Dicalcium phosphat, fern er die D ungem ittel „K a li- phos", eine Mischung von Dicalcium phosphat m it Kalium - chlorid, und „Su lkaph os", eine M ischung von D icalciu m ­ phosphat und Kalium sulfat,

S. A . de Pon t B rulć: G egriin d et 1900, K ap itał 75 M il­

lionen F r „ G ew inn 1938 6,56 M ili. Fr. E rzeu gt w erden in der Fabrik in H aren folgen d e Erzeugnisse:

Natrium sulfat, Natrium phosphat, Kalium phosphat, Phosphorsaure, Superphosphat, Am m onphosphat, M ischdiingcr, pharm azeutische E r­

zeugnisse, R ostschutzfarben, C hem ikalien fflr E m aillie rw erk e, T e x t il- h ilfsm ittci s o w ie Reinigungs- und Pu tzm ittel.

Produits Chimiąues du Lim bourg: G egriin det 1929, K apitał 40 M ili, Fr,, G ew inn 1938/39 8,1 M ili. Fr. Das Unternehm en erzeu gt in Quaedm echelen Salz- und Schw efelsaure, w asserfreies Natriumsulfat, Kalium sulfat, Dicalcium phosphat, Phosph atprazipitat und Ossein.

Engrais et Produits Chim iąues dc la M euse S. A ., T illeu r-lez-L u ttich : G egriin d et 1928, K ap itał 100 M ili, Fr.

B eteilig t ist d ie franzosische Kuhlm ann-Gesellschaft, die eine L ize n z zur H erstellung von Am m oniak nach dem V erfah ren der N itro gen E ngineering Corp. (N.E.C.) ein- gebracht hat, fern er die Soc. des Charbonages de la H aye, die Soc. de Fours i C oke de Tilleu r-O u gree, fern er die Banąue C en trale de L ie g e (Liittich ) und die Banąue Union F in an ciźre in A n tw erp en , Das Geschaftsjahr 1938 schloB mit einem G ew inn in H oh e von 4,3 M ili. Fr. ab.

D ie F ab rik in Tilleu r, die seit 1931 arbeitet, bringt fo l­

gen de Produkte heraus:

S chw efelsau re, A m m on iak, S tickstoffverbind ungen, B enzol, C al*

cium carbid, Schadlingsbekam pfungsm ittel, S tein koh len teer, Naphthalin,

•Sauerstoff, am m oniakalische Losungen, Solventnaphtha, T o lu o l und X y lo l.

S. A . de Produits Chim iąues de Laek en , Briissel (F a ­ briken in Briissel und M oustier-s-Sam bre): G egriindet

1890, K apitał 2,1 M ili. Fr., e rz ielter G ew inn 1938/39 964 000 F r. Produ kte: Akkum ulatorensaure, Salzsaure, Salpetersaure, Schw efelsaure, Em aillefarben, Grundier- und andere Farben.

S. A . P ou r fa v o ris er 1'Industrie A g ric o le , St-Am and- lez-P u ers und S om b reffe: G egriindet 1885, K apitał 8 M il­

lionen Fr,, R eingew inn 1938 503 000 Fr. P rodu kte: S ch w e­

felsaure und andere Schw erchem ikalien, fern er Thomas- schlacken, Superphosphate und Mischdunger.

Superphosphate R o sie r S. A ,, M ou stier (Hainaut):

B esteht seit 1880 und erzeugt Schwefelsaure, Superphos­

phate und Mischdunger.

Les Produits Sulfureux de D roogenbosch S. A ., D roogen b osch -lez-B ru xelles: D ie Firm a erzeu gt K o h len ­ saure, sch w eflige Saure, N atrium bisulfit und Am m on- carbonat.

L am biotte et Cie., Briissel (F abriken in M arbehan, P oix -S t-H u b ert und Chim ay): Produ kte: Losungsm ittel w ie Essigester, M eth ylacetat, A c e to n , A m yla ceta t, M e - thylathylketon, fern er M ethanol, Form aldehyd, H exam e- thylentetram in, H olzkoh le und andere H olzdestillation s-

produkte, D esin fektion sm ittel fiir die Lan dw irtschaft und Schadlingsbekam pfungsm ittel.

Soc. G en era le M ćtallu rgią u e de H ob oken S. A ., Ho- b o k e n -A n tw erpen : Arsensaure, arsenige Saure, Sch w efel­

saure, Calciumarsenat, Natrium arsenit, Natriumarsenat, K ob a lta ceta t und -carbonat, Natrium und -Kalium bichro- mat, N io b - und Tantalcarbid.

B ełgoch im ie S. A ., Briissel (Fabrik in G ent): Blei-, Calcium - und Natriumarsenat, B lein itrat, Kupferbruhe, K ob alt-, N ick el- und andere M etałlsalze.

Etablissem ents Kuhlmann: D er franzosische Chemie- konzern besitzt in B elgien zw e i gróBere W e rk e. Das erstere liegt in S elza ete und erzeu gt Am m oniak und an­

dere Stickstoffprodu kte, das z w e ite W e r k in Riem e, wo Salzsaure, Sch w efelsaure, Phosphorsaure, Am m oniak und andere Sch w erchem ikalien und D ungem ittel hergestellt w erden .

S. A , de Vedrin, Saint-M arc bei V ed rin (P ro vin z Na- mur): G egriin det 1884, K ap itał 14 M ili. F r „ G ew inn 1938 1,6 M ili. Fr. P rodu kte: Salzsaure, Schw efelsaure, Natrium- bichrom at, Bariumcarbonat, Barium chlorid,

F a r b e n u n d L a c k e .

Bleu d'O utrem er e t Couleurs de M on t St-Am and S. A ,, M o n t-S t-A m an d -lez-G an d : G egriin det 1906 unter der Firm a Soc. pour la F ab rication du Bleu d'Outremer.

D ie geg en w a rtig e Firm enbezeichnung besteh t seit 1935.

Das G esch aftskapital b etra gt heute 9 M ili. Fr. Im Jahre 1938 w urde ein R oh gew in n von 1,83 M ili. Fr. und ein R ein gew in n von 210 000 Fr. e rzielt. E rzeu gt werden Ultram arin, Chrom gelb, Chromgrun, Zinkgelb, Zinkgriin, K alkfarben, Lack farb en, chemisch rein e F arben wie PreuBischblau, Persischrot, fern er Alum inium hydroxyd und Bariumsulfat.

Etablissem ents M. D elvign e, Nam ur (Fabrik in St- M arc bei Nam ur): A n g erieb e n e und zu b ereitete Farben, Rostschutzfarben, Spezialfarben, wasserabwaschbar, M a rk ę „L u x o rin e ", S pezialw eiB „C e ro s ite ", L a ck e und Sikkative.

C ie. des Lanolines S. A ., A n derlech t-B riisseł: Die- Firm a stellt folgen d e Erzeugnisse her:

Farben, E m aillefarb en und L a ck e, S p ezialfarb en fur M etalle so w ie zu r Im pragnierung von Z iegeln , B eton , Zem en t und H o lz, Rost- schutzlacke und S p ezia llac k e fur K aro sscrien und GebSude, Spezial- crem es auf d e r G rundlage von L ano lin zur Im pragnierung und Pflege von L ed e r, S pezialw ach se zur P fle g e von M ob eln , Linoleum , Parketts und M an n o r.

J. V an der G oten -Jacob , A n derlech t-B riisseł: Perma- nentweiB, w eiB e L ein ólfarben , Rostschutzfarben und Em ailłelacke.

Produits Chim iąues de Lad eu ze S. A ., Briissel (F a­

briken in Lad eu ze und Huissignies): G egriin det 1911, K a­

pitał 2 M ili. Fr., G ew inn 1938 83 000 Fr.: M ineralfarben, hauptsachlich ZinkweiB.

F lo ren t B lankaert, Briissel: Alum inium farben, R ost­

schutzfarben, w eiB e Lein ó lfa rb en und C ellulosefarben.

J. G. D e C oninck et Fils, Briissel und M erx em : A lu ­ miniumfarben, w eiB e Leinólfarben, C ellulosefarben,

Produits Chim iąues de N ieu port, N ieu port: Gegriindet 1925, K ap itał 7,5 M ili. Fr., G ew inn 1938 381 000 Fr, P ro­

dukte: Zinksulfid, Bariumcarbonat, Lith op on e. A n dem Unternehm en ist die S. A . Produits Chimiąues de Ladeuze b eteiligt.

Soc. Chim iąue du Hainaut, Lad eu ze: Gegriindet 1928, K ap itał 8,4 M ili. Fr. A u ch an diesem Unternehmen ist die S, A . Produits Chim iąue de Lad eu ze beteiligt.

P rod u k te: ZinkweiB, Barium carbonat, Bariumsulfat, L ith o­

pone und Zinksulfid. Das Geschaftsjahr 1938 ergab einen G ew inn von 782 000 F r. gegen 1,7 M ili. Fr. 1937. A is Grund w erden die verrin g erten Lieferu n gen nach dem Ausland angegeben.

Usines G eorges L e v is S. A ., V ilv o r d e : Alum inium ­ farben, w eiB e Leinólfarben, D esinfektionsm ittel, Emaille- lacke.

Soc. B elg e des Couleurs et Vernis, Briissel: A lu ­ miniumfarben, Rostschutzfarben, C ellulosefarben.

S tella S. A ., H aren -N ord (B riissel): ZinkweiB, L ith o­

pone, abwaschbare Farbę, M a rk ę „W a la s tin ” , Rostschutz­

farben, G elatin ew eiB , Alum inium farben und Sikkative.

Industries Chim iąues de W ils e le , W ils e le bei Lów en:

W eiB e Zinkfarben, Lith opon e, S p ezialzin k ox yd fiir die Kautschukindustrie.

(5)

31. Mai 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r . 22 — 341

A r z n e im it t e l.

Pharm acie C en trale de B elgiąu e (P.C.B.), Briissel:

Gegrundet 1899, K ap itał 38 M ili. Fr., G ew inn 1938 5,5 M il­

lionen Fr. D ie G esellschaft hat in B elgisch K on go ein Tochterunternehmen, die „C ie . G en erale des Produits Chimiąues et Pharm aceutiąues du K on go (C op h aco)". In ihren Fabriken in Briissel und H al w erden erzeu gt:

B o r a i, Phosphorsaure, N atrium bicarbon at, M agnesium carbonat, W asscrstoffsuperoxyd, m cdizinische E x tra k te, V crb and stoffe, pharma- zeutischo und diatetisch c E rzeugnisse a lle r A r t, fe rn e r Parfum erien und K S rpcrpflegem ittcl.

Etablissem ents Produits B ios C ou telier F reres S. A ., Briissel (Fabrik in W o lu w e-S t-E tien n e): Produ kte der G e ­ sellschaft sind:

Opium- und andere A lk a lo id e , Im p fsto ffe a ller A r t , C h loroform , medizinischc E xtra k te, D csin fek tion sraittel, C h olesterin , Zahnpflcge- mittcl, A cetyltan nin , N u cleinsau re und N u clem ate, synthetisches Adrenalin, T rich lo ris ob u tyla lk o h o l, W ism ut.

P h o ł o c h e m i s c h e E r z e u g n i s s e .

Photo-Produits G e y a ert S. A ., V ieu x-D ieu b ei A n t ­ werpen: D ie in groBem U m fang fiir den E xp ort arbei- tende G esellschaft besitzt in V ieu x-D ieu b ei A n tw erp en ein groBes W e rk , in dem Photoplatten , -film e und -papiere sow ie photochem ische A r tik e l aller A r t her­

gestellt werden.

Soc. Indu strielle de la C ellu lose (Sidac), S t-G illes- lez- B ruxelles: G egrun det 1925, K apitał 37,4 M ili. Fr., G e ­ winn 1938 11,1 M ili. F r. D ie G esellschaft stellt in groBem Umfange photographische F ilm e her. Sie besitzt neben ihrer Fabrik in G ent auch F ilialen in den V erein igten Staaten (Syłvania Industrial Corp. in Frederixbu rg), in Italien (Soc. Italiana di A p p lic a zio n e Cellulosa mit Fabrik in Forli) und in GroBbritannien (British Sidac, Ltd., mit Fabrik in St-H elens).

E r d o l - u n d T e e r p r o d u k t e .

Es bestehen e tw a 100 Firm en, die sich mit der V e r- arbeitung von E rd ol befassen. D ie m eisten sind in der

Die Chemiefirmen

D as Eigenkapital der chemischen Industrie der Niederlande ohne die Kunstseideindustrie kann auf rund 300 M ili. M l veranschlagt werden. Von dem mit 200 M ili. M l ausgewiesenen K apitał der Kunstseideindustrie, die zahlreiche Auslandsbetei- ligungen besitzt, arbeiten schatzungsweise 50 M il­

lionen M l in den niederlandischen Fabriken, so daB das gesamte

Eigenkapital der chemischen Industrie

mit etwa 350 M ili. M l angenommen w erden kann.

Vorherrschend sind der M ittel- und Kleinbetrieb.

GroBbetriebe mit einem K apitał von mehr ais 10 Mili. hfl. bestehen nur in der Stickstoff-, der Seifen- und der Kunstseideindustrie, Nach dem Census von 1930 betrug die

Zahl der Betriebe

der chemischen Industrie (ohne Kunstseidefabriken) 2415, die

Zahl der beschaftigten Personen

26 000, unter denen sich 5000 Frauen befanden, M ehr ais 50 Beschaftigte hatten 83 Betriebe, die eine Beleg- schaft von 12 900 Personen zahlten; davon hatten 23 Betriebe mit 7100 Beschaftigten mehr ais 200 Beschaftigte je Betrieb. F iir die vier Kunstseide­

fabriken wurde eine Belegschaft von 8700 Personen nachgewiesen.

Das in der chemischen Industrie arbeitende

Auslandskapital

ist in erster Linie an den GroB- betrieben der Kunstseide-, Seifen-, und Stickstoff­

industrie interessiert. In der Kunstseideindustrie arbeiten deutsches, in der Seifenindustrie britisches und in der Stickstoffindustrie belgisches und italie- nisches Kapitał. Daneben bestehen bei einer groBe- ren Reihe w eitere r Unternehmungen vo r allem b el­

gische, verein zelt auch franzosische Kapitalbeteili- gungen,

Die

Standorte

der wichtigsten Chem iew erke befinden sich im Siiden des Landes im Zuge des Rheins und der Maas; chemische GroBbetriebe lie ­ gen vor allem in den Proyinzen Zeeland, Limburg

U nion Prefossion elle de 1‘lndustrie des Huiles M inerales de B elgiąu e zusammengeschlossen. Zu den bedeutenderen gehoren:

A n tw e r p L ion O il W ork s in A n tw erp en ; Bclgian Lubricatin g P r o ­ ducts S, A . in Cuesmes; B clgian S tern cl O il Co. in F o re st bei Brussel: B clgian V ic to ry Co. in B riissel; Berckm ans, Fernand., in A n tw erp en ; B r o g n ia u i & H u gh es-Tayart in F o re st: S. A . E ta b l. C allo t

& D e S ch ryve r in M crxe m ; A n c. Usines Carpcnticr-B issć S. A . in M en in ; C era O il W o rk s S. A . in Herenthals; C ie. des Lanolines^ in Brussel; E tablisscm ent P , D assonville in D ottign ies; S oc . des Huiles do C a ve l & R o giers in G ent; Etabl. O. D efra ite u r in V e r v ic rs ; L . D eg elin g & T . Van dc V c ld e in Brussel: A . de G ra cv c in L o w c n : J. de G ra e v c in H a e lte rt b e i A lo s t; J. Dcmuth, H u ileries in Brussel;

Etabl. L. D estoąuay in Hannut (P r o v , Lu ttich ); De V rie n d t & S tyf- hais, H u ileries du M a rły in Brussel; Dumont F rćrc s in T h ic lt: Dupont- B ou rgeois in L a Lou v i6 rc; E lia t & C o. in G en t; Francis & C o , in Bressoux; Gosscns in F o re st; P . G rard in M ons; H. H eilrae th in A n tw e rp e n ; G. Hcrm esse Sr Co. in Luttich: H u ilcrie dc l'A v e n ir in M erx e m ; S. A . H u ileries D. M . C. in Lu ttich; H u ileries M . F iz e t in B erchem b ei Brussel; H u ileries des Flandres in A u den aerde;

H u ileries S te rck x in Brussel; Julicn Jacąuct in Hasselt; L .-J , L a rc ie r in F o re s t; Usines Lau w crs-M asu rcl S. A . in Brussel; L esirc, Bruyn- d o n c k i & Co. in S ch c u t-lez-B ru xe lles; Leysen & Pau w els in Deurne- N o rd ; L . L ib e r t in B ressox ; T h e M a cw a y Compound W o rk s S. A . in Brussel; S oc. M . A . I. in F o rc st-B ru se lles; A . M a jo t in C h arleroi;

M anufacture B e lg e d e Produits Industriels S. A . in G ent: E. M asson- M elo n in Lu ttich ; E. M auąuoy in G en t: Rcne Mosselm an in B ru xelles- M a ritim e; M o tta y & P isa rt in H aren -B ru xelles; E ta b l._ N. O. B. in S clessin; P cnn sylvania P etroleu m P rodu cts in ^M archienne-au-Pont;

P ierets, H u ileries A n v erso ises in B erchem b ei A n tw e rp e n ; Polus F re re s in H asselt; A lb e r t Ragheno & C o . in H oboken bei A n t­

w erp en ; U sines R aeym ackcrs in Briissel; H . Reubens in Bruges; Sa- donia S. A . in L a L o u v iir c : M . Schm eder in B riissel: U sines Schuind in Saint-Ghislain; Soc. Chim iąue de S elzae tc in B russel; S tock- mans in T irlem o n t; S yndicat G ćnćral In dustriel in Haren; United P etroleu m Products S. A . in Brussel; Eug. Van A c k e r e n in L o w c n ; Van D atte, Fafchamps & C o. in M crxe m ; Van den B rou ck c in K o rtry k ; Van Huyncghem in Brussel; Van L o o c k e , Corn. in Bruges.

M it der Gewinnung von Teerdestillation sprodu kten befassen sich folgende Firm en:

Carbonisation C en trale in Brussel; E v e n c e C op p ć e & C o , in Brussel; Engrais et Produ its Chim iques de la M euse S. A . in T ille u r;

G az, Goudrons et D ćrives in F o re s t; Goudrons e t Sous-Pro-duits S. A . in F law in n e bei Nam ur; Soc .Chim iąue de S elzae te in Brussel; R o b ert et C ie ., D is tille rie de Goudron in Ransart; Union Chim ique

B e lg e S. A , (2936)

der Niederlande.

und Gelderland. Dazu kommen zahlreiche M ittel- und Klein betriebe zwischen N ordsee und Zuidersee im Raum von Am sterdam sow ie mehrere Betriebe in den Proyinzen Groningen und Oberijssel. D ie nachstehenden Ausfuhrungen sollen einen U eber- blick iiber die fiihrenden Firmen der einzelnen Sparten der niederlandischen chemischen Industrie vermitteln.

S c h w e r c h e m i k a l i e n .

A is E rzeu ger von Schw erchem ikalien kommen in erster L in ie die folgenden Firm en in Betracht:

K on in klijke Zw avelzu u rfab riek en v. h. K etjen N, V,, Am sterdam (A .K . 2,3 M ili. hfl.): D ie 1888 gegrtindcte Firm a stellt in ihrem Am sterd am er W e r k v o r allem Schw efelsaure her; eine neue A n la ge zur Gewinnung von ćOgradiger Saure ist seit 1930 in Betrieb. D ie Firm a hat einen langfristigen V ertra g mit dem S tick sto ffw erk der M ek o g in Ijmuiden. A n w eiteren Erzeugnissen w e r ­ den unter anderem sch w eflige Saure, Chlorsulfonsaure, Phosphorsaure, Natrium bisulfit und -bisulfat gewonnen.

D ie G esellschaft hat in den letzten Jahren mit gleich- błeibend guten G ew innen g ea rb eitet; der R eingew inn stelite sich 1938 auf 0.2 M ili, hfl. Ein Tochterunterneh- men ist die Industrieele M ij. A c tiy it N, V., Am sterdam , die in ihrer im W erk sk o m p lex von K etjen gelegenen A n la g e A k tiy k o h le herstellt.

V e reen ig d e Chemische F abrieken N. V,, U trecht (A .K . 5,4 M ili. hfl.): D ie 1915 durch ZusammenschluB einer groBeren Zahl von B etrieben gegrundete Firm a stellt in ihrem W e r k in Pernis gegeniiber von Schiedam am linken Mundungsufer der Maas Schw efelsaure her und betreib t drei Superphosphatfabriken in C apelle ost- lich yon Rotterdam , in Zw ijndrecht gegeniiber von D ord- recht und in Groningen; auBerdem w ird Phosphorsaure gewonnen. D ie Firm a steht seit 1918 in Interessen- gem einschaft mit der Am sterdam sche S u perfosfaatlabriek N. V., U trech t (A .K . 1,4 M ili. hfl.); das le tzte re 1907 gegrundete Unternehm en b etreib t Superphosphatfabriken in Am sterdam und Pernis. D er R eingew inn der V e r- eenigde Chemische Fabrieken N. V . b e lief sich im G e ­ schaftsjahr 1938/39 auf 0,31 gegen 0,55 M ili. hfl. im

(6)

V orjah re; die Am sterdam sche Su perfosfaatfab riek N . V.

e rz ie lte einen gleich bleibenden R eingew inn von 0,07 M il­

lionen hfl.

K on in k lijk c N ederland sche Z out Industrie N . V „ B o e k elo (A .K . 2 M ili. hfl): D ie 1918 unter Staatsbeteili- gung zur Ausbeutung d er Soląu ellen in O berijssel an der deutschen G ren ze gegriindete Firm a, die 1939 200 000 t S alz erzeu gte, unterhalt neben ihren S a lzw erk en zw e i 1931 bzw , 1936 in B etrieb genom m ene elektroch em ische F ab rik en zur Gewinnung von A etzn atron , C hlor und Chlorprodukten. D ie K ap azita t der E lektro lysean la ge soli 6000 t A etzn atron , zuziiglich entsprechender M engen an C hlorprodukten, betragen. D er R ein gew in n der Firm a ist 1939 auf 1,2 M ili. hfl. gegen 0,67 M ili. hfl. im V o r- jahr gestiegen.

Stikstofbindingsindustrie N . V . N ederland, D ordrecht (A .K , 3,5 M ili. hfl.): D ie wahrend des W e ltk rie g e s ge- griin dete Firm a, deren A n la g e 1923 in B etrieb genommen wurde, stellt v o r allem C yanide und F erro cya n id e sow ie R hodanide her. D ie G eschaftsentw icklung des U n ter- nehmens w ar in den letzten Jahren unbefriedigend, so daB das Jahr 1938 mit einem V erlu st von 0,06 M ili. hfl.

abgeschlossen wurde.

E lectrozu u r- en W a tersto ffa b riek N , V., A m s te r­

dam (A .K . 1,5 M ili. hfl.): Das 1909 gegriin dete U n ter­

nehmen besitzt in A m sterdam eine F a b rik zur G e ­ winnung von technischen Gasen, eine Essigsaurefabrik und eine B leiw eiB fab rik ; in E ygelsh oven (P ro vin z L im ­ burg) b etreib t sie eine w e ite re Sauerstoffabrik. AuBer- dcm w erden T rich lorath ylen und andere C hlorkohlen- w asserstoffe sow ie Gasmasken h ergestellt. D ie im Bau befin dlich e C alcium carbidfabrik, durch die der bisher ganz durch Einfuhr bestritten e C arbidb edarf d er N ie d e r ­ lande g ed eck t w erden soli (vgl. S. 76), soli v o r einigen W o ch e n in B etrieb genom men w ord en sein. D e r R e in ­ gewinn des Unternehm ens ist im Geschaftsjahr 1938/39 auf 0,215 M ili. hfl. gegen 0,112 M ili. hfl. gestiegen.

W . A . H oek 's M achin ę- en Zuurstoffabriek N . V,, Schiedam (A .K . 1 M ili. hfl.): D ie 1912 gegriin dete Firm a unterhalt fiinf Sauerstoffabriken in Schiedam, A m s te r­

dam, U trecht, G roningen und H en gelo; auBerdem b etreib t sie F abriken in Soerabaja und Tan d jo n g-P riok auf Java.

D ie G esellschaft e rz ielte 1938 einen R ein gew in n von 0,27 gegen 0,51 M ili. hfl. im Vorjahr.

F a b riek van Chem ische Produ cten N . V., R otterdam (A .K . 1,56 M ili. hfl.): D ie Fabrikan lagen der Firm a b e ­ finden sich in Von delin gen plaah g egen iiber von VIaar- dingen am linken Miindungsufer der Maas. Das U n te r­

nehmen ist d er w ich tigste E rzeu ger von T e erfa rb e n in den N iederlan den und stellt auBerdem Am eisensaure, Oxalsaure und Essigsaure her.

Z outzuurfabriek D e lft N . V., D e lft: D ie Firm a, an der die L ijm en G elatin efab riek N . V., D elft, m it 77% und die dem B illitonkonzern nahestehende H oilandsche M etallu r- gische B ed rijv en N . V,, Arnh em , m it 33% b e teilig t sind, erzeu gt Salzsaure zur B elieferu n g der G elatin efab rik in D e lft und der Zinnhutte in Arnhem .

E lectroch em ische Industrie N . V., R oerm on d: Das Unternehmen, dessen A n lagen in R oerm on d an der Maas (P ro vin z Lim burg) liegen, stellt eine R eih e von Produkten der A lk a lie le k tro ly s e her, unter anderem C hlorprodukte, W asserstoffsu peroxyd, Am m onium - und K alium persulfat sow ie Perb orat.

Chem ische Fabriek G em bo N. V., Winschoten: Die Firma unterhalt in Winschoten (Provinz Groningen) eine Fabrik, in der unter anderem Kristallsoda, W asserglas und B orax hergestellt werden. W eiter fabriziert das Unternehmen Farben und Lacke sowie Textilhilfs- produkte.

N ederlan dsch e P a ten t- en K rista llso d afab riek N, V., Schiedam : D ie dem S olvayk o n zern nahestehende Firm a b esitzt in Schiedam eine A n la g e zur Gewinnung von K ristallsoda und betreib t in Linn eherten (P ro v in z L im ­ burg) eine A lk a lie le k tro ly s e .

Jan D ekker, W o rm e rv e e r: D ie Firm a b etreib t in W o rm e rvee r, nordw estlich von Am sterdam , eine A lk a li- e le k tfo ly s e , die eine K ap azita t von 2000 t A e tz k a li jahr­

lich besitzen soli.

D rijfhout en Zons E delm etaalb edrijven N . V,, A m ­ sterdam: Das Unternehmen produziert in seiner A n la g e in Amsterdam zahlreiche Edelmetallverbindungen, dar­

unter G old-, P latin - und Iridium chlorid. W e ite r werden Palladium -, S ilber- und R hodium salze sow ie Osmium- saure gewonnen.

N ed erlandsche G ist und S p iritusfabriek N . V., Delft (A .K . 7,9 M ili.

hfl.):

D ie Firm a b etreib t in D e lft

und

Schiedam F abriken zur Gewinnung von A lk o h o l, Aether und zahlreichen verw a n d ten Erzeugnissen. Tochtergesll- schaften b etreib en F abriken in B riigge

und

Lissabon.

D ie Firm a erzeugt ais einziges

niederlandisches

Unter­

nehmen

in ihrer F a b rik in

Delft

N arkoseather. Der in den vorangegangenen Jahren gleich bleib en d mit 2,29 M il­

lionen

hfl.

ausgewiesene R ein gew in n ist 1939

auf

2,44 M il­

lionen

hfl.

gestiegen.

A lg e m e e n e N o r it M ij. N . V., A m sterd am (A .K . 1,7 M illion en hfl.): D ie 1918 gegriin d ete und seit 1927 in Interessengem einschaft m it der Deutschen G old - und Silberscheideanstalt stehende F irm a b etreib t Fabriken in Hem brug n ordw estlich von Am sterdam und Klazienaveen in der N ahe von C oerorden (P ro vin z D renthe) zur Her­

stellung von A k tiv k o h le . V on den auslandischen Beteili- gungen der F irm a ist v o r allem die A m erica n N o rit Co.

Inc., Jacksonville, F lorida, zu nennen. Das Unternehmen e rz ielte 1938 einen R eingew inn von 0,79 gegen 0,41 M il­

lionen hfl. im Vorjah re.

V on w eiteren , hauptsachlich m it d er H erstellung von Schw erchem ikalien b esch aftigten Unternehmungen sind folgen d e zu nennen:

Arn hem sche C hem ische Techn isch e Industrie N. V ., Arnhem (C h lo rsch w efel); U trech tsch e C h em ische In dustrie N . V ., Utrecht (S ilb ers alze, N ic k e ls u lfa t); E penhuysen's Chem ische Fab riek cn N . V., Z w ijn d rech t (K ristallsod a, G lau bersalz, B itte r s a lz); H aarlcm sche Soda- ia b rie k N . V . f H aarlem (K ristalls od a ); Schiedam sche M elkzuurfabriek, Schiedam '(M ilchsau re, .Calcium lactat, Calciu m natriu m lactat); Lim*

burgsche S p iritu sfab riek N . V ., H erken bosch (A lk o h o le und deren D e r iv a te ); C en tral A m o n ia k fa b rie k N . V ., W e e s p , sudostlich von Am sterdam (K ohlensau re, T r ock en e is so w ie Am m onium sulfat und -per- sulfat; d ic Firm a v e r a rb e ite t das G asw asser aus versch ieden en Gas- anstalten); R otterdam sch e D ro o gijs F a b riek N . V ., R otte rd a m (Trock en ­ eis).

V o n den Unternehmungen, deren Produktion im w e ­ sentlichen auf anderen chemischen F a ch geb ieten bzw.

auf nichtchemischem G eb iet liegt, erwahnen w ir ais H ersteller von Sch w erchem ikalien noch folgen de Firmen:

S chw efelsau re w ird vo n d er C ie . N ćerlan d aisc de l'A z o < c , Brusscl (v g l. den A b sch n itt D ungem ittel), d er M aastrichtschc Z in k w it Mij., N . V ., M aastrich t (v g l. Farben und L a c k e ), so w ie d er S. A . des Zincs de la Cam pine, Budcl in Nord brabant (A . K . 2,2 M ili. h fl.) h ergestellt;

dio le tz te r e Firm a unterhalt in Budcl einen Z in kh iittenbetrieb, in dem in den le tzte n Jahren rund 25 000 t Zink aus eingefuhrten Erzen h erg estellt w urden. D ic M ij. tot E x p lo ita tie van Kooksovengassen (v g l. den A b sch n itt D ungem ittel) b e s itzt ein e A n la g e zur Gewinnung von S alpetersaure. E delgase w erd en vo n d e r P h ilip s 1 Gloeilam pen- fab riek en , Eindh ovcn in N ord braban t (A , K . 68 M ili. h fl.), im Neben- b etrieb h ergestellt.

D u n g e m iłłe l.

M it der Erzeugung von Stickstoffdiingem itteln be­

fassen sich folgen d e Firm en:

M ij. to t E x p lo ita tie van K ooksoyen gassen N. V., Ijmuiden (A .K . 1 M ili. hfl.): D ie 1929 gegriin dete Firma, an der die B ataafsche P etroleu m M ij. N. V . mit 70%

und d ie K on in k lijk e N ederlandsche H oogoven s en Staal- fabrieken N. V . mit 30% b e te ilig t sind, unterhalt in Vel- sen am N ordseekan al cin S tick sto ffw erk mit einer jahr­

lichen K a p a zita t von 18 700 t Reinstickstoff, das nach dem M on t-C en is-V erfah ren arbeitet. H e rg e s te llt werden synthetisches Am m oniak, Am m onsulfat, Ammonphosphat, K a lk sa lp eter und k on zen trierte Mischdunger.

C ie. N eerlan d aise de l'A z o te , Briissel (A .K . 125 Mili.

belg. F r.): D ie 1926 von der M on tecatini-G esellsch aft und der B riisseler G ruppe C oppee-B ancąu e de Bruxelles gegriin dete Firm a b etreib t in Sluiskil an der Bahnlinie

Gent

— T ern eu zen in der P ro v in z Z eelan d ein 1931 eroff- netes nach dem F au ser-V erfahren arbeitendes Stickstoff­

w e rk mit ein er Jahreskapazitat von 50 000 t Reinstick­

stoff. H erg e stellt w ird v o r allem Am m onsulfat. D ie G e­

sellschaft, deren Geschaftsgang in den letzten Jahren giinstig gew esen ist, konnte ih r K ap itał durch Riick- zahlung von 262 auf 125 M ili. Fr. herabsetzen.

Staatsm ijnen in Lim burg: D ie Staatsm ijnen besitzen in L u tterad e in der P ro yin z

Limburg

z w e i 1930 bzw . 1932 in B etrieb ges etzte nach dem Fauser-V erfahren arbei- tende S tick sto ffw erk e mit einer Jahreskapazitat von 25 000 bzw. 30 000 t R ein stickstoff; in der ersten Anlage w ird v o r allem Am m onsulfat, in der zw eiten werden Am m onsalpeter, Am m onsulfatsalpeter und Natron­

salpeter h ergestellt.

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