• Nie Znaleziono Wyników

Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 15

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 15"

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

W IR T S C H A F T S G R U P P E C H E M IS C H E INDUSTRIE N A C H R I C H T E N - A U S G A B E

63. Jahrgang B E R L IN , 12. A P R IL 1940 N r . 15 — 225

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R O U E L L E N A H G A B E G E S T A T T E T

Wochenbericht von

D e r N o rd e n den K riegstreibern verriegelt.

D ie historische T a t des 9. A p r il entsprang einer R ed its- lage, die R eidisau fienm inister R ib b en tro p fo lg en d e r- mafien charakterisiertc: „ I n der englisch-franzósischen N o te vo m 8. 4. an dic n orw egisd ie R egieru n g w u rde ein neues intcrnationales G esetz pro k lam iert. Danach steht einem K rie g fiih ren d en das Recht zu, eine A k tio n zu unternehmen, dic der v o m Fein d durch ungesetzliche H andlung g esd iaffcn en L a g e gerecht w ird . D iese These haben w ir uns zu eigen gemacht. E n glan d hat die nor- dische N e u tra lita t gebrochen. A u f diesen Rcchtsbruch haben w ir die entsprechende A n t w o r t e rte ilt." D ie strategisdie L a g e e rfo rd e rte ein b litzsdinelles H a n d e ln der N o tw e h r. D ic westeuropaischen K riegsau sw eiter haben o ffe n an gekiindigt, dafi sie durdi ihre M in en - sperre die deutschen E rzzu fu h ren abschneiden w o llten . Da dic E rzzu fu h ren jedoch in kiirzester Frist jahreszeit- gemafi n id it m ehr iiber N a r v ik , sondern w ied er iiber die Ostsee gehen, konnte diese A n k iin d igu n g nur cine Versdileierung der w ah ren englisch-franzosisdien P ian e bedeuten, im Schutz der M inensperren cin E xped ition s- korps zu landen, eine R e ih e n orw egisd ier Stiitzp u n k te zu besetzen und v o n d o r t aus einen A n g r i f f in die o ffe n e deucsdie F lank ę vorzu trag cn . D iesem A n g r i f f ist d er Fiihrer durdi seinen historischen Entschlufi knapp 10 Stunden zu vorgekom m cn.

_Die kriegcrische H a n d lu n g des M inenlegens im nor- wegisdien H oh eitsgeb iet ist v o n dem neutralen N o r ­ wegen selbst iiberhaupt n id it ernsthaft ab gew ch rt w orden.

Die norwegische H a ltu n g Iicfi erkennen, dafi N o r w e g e n unter gar keinen U m standen daran dachte, die D ru d t- mittel anzuwenden, die es gegen E ngland besitzt. W ie an dieser Stelle bereits v o r 8 T a g e n ausgefuhrt w urde, befindet sich N o r w e g e n E n glan d gegeniiber in starker w irtschaftlidier P osition . E n glan d ist au f den fast 5 M illion en T o n n en umfassenden norwegischen Schiffs- raum angewiesen. E n glan d b ezieh t w e ite r w e h r w ir t- schaftlich iiberaus w ich tige D in g e aus N o r w e g e n , z. B.

seinen gesamten C arb idb ed arf, F errosilicium und andere Ferrolegierungen, Eisenerze, S d iw efelk ies, A lu m iniu m j und M un ition sroh stoffe. N o r w e g e n konnte also E ngland gegeniiber durch die D roh u n g, diese w ichtigen L ieferu n ­ gen zu śperren, seine N e u tra lita t yerteid igen . W e n n es dies nicht tat, w e il es nicht bereit w ar, a u f die hohen Verdienstm oglidikeiten auch nur zeitw eise zu v e rzid iten , so hat es dadurch seine L a g e selbst m it versćhuldet.

D u rd i den m ilitarischen Schutz, den Deutschland jetzt iiber die beiden L a n d e r D an em ark und N o r w e g e n ausiibt, ist nunmehr der gesamte N o r d e n Europas den westeuropaisdien K rieg streib ern verriegelt. Diese T a t - sache ist v o n w eitreidien den p olitisdien, m ilitarisdien und audi w irtsch a ftlid ien W irk u n g en . D e r gesamte N ordsee- und Ostseeraum ist nunm ehr dem englisdien H an del verschlossen. Im englischen Unterhaus gab der M inister Sim on bekannt, dafi es jedem E ngliind er in Z ukunft verboten ist, m it D an em ark H a n d e l zu treiben.

Dieser angeblich fr e iw illig e V e r z id it Englands ist in W irklich keit ein schmerzlidies O p fe r . D an em ark fiih rte bisher jahrlich 90 000 t Eicr, 150 000 t Butter und eben- i soviel m ageren Speck aus. U e b e r ein D r itte l d e r britischen

der Wirtschaftsfront.

E in fu h r an Butter und Speck w urden allein v o n D an e­

m ark g elie fert. D ie danischc Eierausfuhr entspradi genau der H a lft e der britisdien E iereinfu h r. Deutschland hat v o n der danischen N ahrungsm ittelausfuhr bisher hochstens ein Y ie r te l bis cin F iin fte l erh alten .' D e r w eitaus iiberw iegen d e T e il gin g nach England. In E n g­

lan d w ir d das Fchlen der danischen Z ufuhren em p fin d - lich zu spiiren sein. A m em p fin dlidisten aber w ird E n glan d durch den g a n zlid ien F o r tfa ll seiner. H o lz - und Z e lls to ffb e z iig e aus dem N o r d - und Ostseeraum ge­

tr o ffe n . V o n d o rt b ezo g E n glan d 75% seines H o lz - und 90% seines Z ells to ffb e d a rfes.

D eutsch e C h em ie a u f d er M a ila n d er M esse.

Zwischen dem 12. und 27. 4. fin d e t in M a ila n d eine internation ale Messe statt, an der sich audi Deutschland beteiligt. D e r Deutsche P a v illo n dieser Messe steht im Zeichen der Chem ie. In I I grofien A b teilu n gen ze ig t die deutsche chemische Industrie Spitzenleistungen ihres Produktion sprogram m s, w o b ei besonderer W e r t a u f jene Erzeugnisse g eleg t w urde, die das um seine A u ta rk ie ringen de Ita lie n besonders stark interessieren. D ie Be- sucher erhalten einen E inblick in d ie Fortschritte der deutschen Kunstfaserherstellung und die E rzeu gun g syn- thetisdier Farben und H ilfs m itte l in gleicher W e is e w ie in die Entw icklun g v o n K u n ststo ffen aus deutschen R o h ­ stoffen , die T re ib s to ffg ew in n u n g aus K o h le und die Bedeutung des synthetisdien Kautschuks. Daneben w ird die neueste E ntw icklun g au f dem G eb iet der Leicht- m etallegierungen dargestellt. Ferner w ir d dic C hem ie im D ienste der H eilk u n d e und ih r Einsatz zum P fla n z e n - sdiutz gezeigt. V ertreten ist fern er die Riech- und Geschm ackstoffindustrie sow ie die Industrie p h o tog ra - phischer H ilfs m itte l, w o b ei der Farb enph otograp hie cin breiterer R aum g ew id m et w urde. D ie hodikunstlerischen farbigen Au fn ahm en, die hier g ez eig t w erden , bilden einen besonderen A n ziehun gspun kt innerhalb d er ge­

samten Ausstellung.

D ic Bedeutung der Ausstellung k en n zeidin et R e id is- wirtschaftsm inistcr Funk m it einem G e le itw o rt, in dem er sagt: „ D i e chemische Industrie ist audi heute einer der H a u p tp fe ile r unserer A u sfuh r, und gerade die E n t­

w icklung des letzten halben Jahres hat eindeutig be- wiesen, dafi die Lan der, m it denen w ir H a n d e l treiben, au f deutsche Chem ieerzcugnisse nicht verzichten w o lle n ."

— D r. Claus U n g e w itte r sprach in seinem G e le itw o rt zu der Ausstellung die E rw a rtu n g aus, dafi „ d ie engen W irtschaftsbeziehungen m it den Lan dern des M ittelm eer- raumes und den Staaten im S iidostrau m " durch diese Gemeinschaftssdiau n o d i enger gestaltet und w e iter ge- festig t w erden . Diese E rw artu n g ist gerechtfertigt, da die Gemcinschaftsschau n id it nur die im ponierende Leistung der deutschen chemischen Industrie sichtbar m adit, sondern audi au f die unm ittelbaren Interessen der M ittclm eerla n d er und d er Siidoststaaten abgestellt ist.

M etallspende bis z u m 20. April. D as gan ze deutsche V o lk ist v o m G en eralfeld m arsd iall G ó r in g au f- gerufen, a lle entbehrlichen G egenstande aus K u p fer, Z in n , B lei und N ick e l dem F iihrer ais Geburtstagsgabe darzubringen. D ie Fristen der Sam m lung sind vcrla n gert w orden . D ie M e ta lle konnen bis zum 20. 4. abgegeben

(2)

226 — N r . 15 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 12. A p ril 1940

werden und in besonderen Fallen audi nodi dariiber hinaus.

W ie alle iibrigen Wirtschaftszwcige beteiligt sidi audi die deutsdie diemisdie Industrie an dieser Samm- lung. In dieser Zeitsdirift wurde sdion mehrfadi darauf hingewiesen, dafi die Chemiebiiros eine Hauptfundstatte fiir entbehrlichc Mctallgegcnstande sind, dafi hier Messingsdiaien, Asdienbedier, Plaketten, Figuren und Insdiriften, Tisdilampen, Besdhlage, Biidierstiitzen usw.

gesammelt werden konnen. Prof. Dr. Kranzlein madit aber nunmehr darauf aufmerksam, dafi auch die che- misdien Betriebe und Laboratorien nodi yielfach Reserven an entbchrlichen Metallen enthalten. Ais Richtlinien fiir die Sammelaktion empfiehlt er auf Grund seiner Erfahrungen folgende MaBnahmen:

„1. Ueberprufung der Magazine und Vorratslager zur Er- mittlung der davon abzugebenden Mengen.

2. Untersuchung von Altmateriallagern an Kesseln, Apparaturen und Rohrleitungen.

Bekanntlich werden alce Apparaturen in industriellen Werken vielfach noch auf Vorrat gehalten, so verbleite Kessel, Kupferkessel, -kiihler, -rohre, welche fiir evtl. spa- tere Verwendung aufbewahrt, aber in fast allen Fallen nie- mals mehr benutzt werden, weil sie den tedmisdien Anforde- rungen nicht mehr geniigen. Bei der Ueberprufung derartiger Lager werden nidit nur grofie Mengen von Sparmetallen, son­

dern audi erhebliche Mengen an Schrott mit anfallen.

3. Ueberprufung der laufenden Betriebe:

a) auf Abbruch alter, nidit mehr benutzter Rohrleitungen und Apparaturen,

b) auf Ersatz von Sparmetall-Armaturen und A ppa­

raturen durch Kunststoffe wie Igelit, ferner durch Glas, Porzellan usw.

Der Betriebsdiemiker w ird sidi zweckmafiig mit seinem Ingenieur in Verbindung setzen und sinngemafie Abande- rungen vorsdilagen. In Grofibetrieben w ird sich hierfiir die Einsetzung einer Kommission — sofern sie nicht sdion yorhan- den ist — ais zweckmafiig erweisen.

Norwegens elektrochemische und

N orwegens Reichtum an W asserkraften ist fiir dic wirtschaftliche Struktur des Landes von groBter Bedeutung. Zur Verfiigung stehen iiber 9 M ili. k W W asserkrafte, von denen knapp ein V ierte l ausgebaut ist. Die norwegische E lektrizi- tatserzeugung erreichte im Durchschnitt der letz­

ten drei Jahre iiber 9 Mrd. kW h. Da die G ew in ­ nung dieser Energie verhaltnismaBig billig ist, sind die Voraussetzungen fiir den Aufbau einer lei- stungsfahigen elcktrochemischen und elektro- metallurgischen Industrie sehr giinstig. Beide In ­ dustriezweige spielen daher im Rahmen der nor*

wegischen W irtschaft heute eine iiberragende R olle.

D ie elektrochemische und elektrom etallurgische Produktion reicht nicht nur zur Deckung des In- landsbedarfs aus, sondern kann zum groBten T e il exportiert werden. D er A n teil dieser E xporte an der A ktivieru n g der AuBenhandelsbilanz ist ganz betrachtlich. Von der gesamten Warenausfuhr des Jahres 1938 in Hohe von 787 M ili. Kr. entfielen allein auf Aluminium 43,6 M ili. Kr., auf F errolegic- rungen 40 M ili. Kr. und auf Calciumcarbid fast 7 M ili. Kr.

Der E xport der meisten elcktrochemischen und elektrometallurgischen Erzeugnisse richtete sich in

•der Hauptsache nach GroBbritannien, dessen Bedarf an diesen A rtik eln im eigenen Lande bei w eitem nicht gedeckt werden kann, da GroBbritannien es versaumt hat, seine Elektrizitatserzeugung in einem den modernen Anforderungen entsprechenden MaB­

stabe zu entwickeln. Statt dessen hat es sich fast vo llig auf die Lieferbereitschaft N orw egens ver- lassen. Im Jahre 1939 gingen beispielsweise von

In vielen Betrieben finden sidi alte Akkumulatoren- anlagen, weldie fiir Blei- und Kupferabfalle in erheblicher Menge in Betracht kommen. Durdi Umstellung der elek- trischen Leitungen von Gleich- in Drehstrom sind vor Jah­

ren in den Stadten und Fabriken erhebliche Aufwendungen gemacht worden. In den meisten Fallen sind die alten Kupferleitungen in der Erde liegen geblieben. Derartig wertvolIe Sdiiitze miifiten heute unter allen Umstanden ge- hoben werden. Manche Dachbedeckungen enthalten Blei- bzw. Kupferunterlagen. Zweifellos w ird sich auch hier in manchen Fallen die Abmontierung ais notwendig erweisen.

Die zahlreidien Laboratorien der dicmisdien Fabriken, Hochsdiulen und Privatunternehmungen konnen auch zur Abgabe der Sparmetalle herangezogen werden. Sei sind in sehr vielen Laboratorien die Arbeitstisdie verbleit. A n Stelle von Blei kann Kunststoff aufgelegt oder es konnen Platt- chen mit Asplitkitt aufgemauert werden, die sidi sehr be- wahren. V iele Abgiisse in den Laboratorien, Wasserleitungen, Belage in Laugebottidien konnen entfernt und durch kera- misches oder anderes Materiał ersetzt werden. In vielen Laboratorien ist manches Gerat noch aus Nickel, wie bei­

spielsweise Tiegel, Spachtcl, L o ffe l, Zange. Mandie Heiz- bader aus Kupfer konnen durch andere Heizvorriditungen ersetzt werden. A lte kupferne Trockensdiranke konnen ab- geliefert und durch Aluminiumgerate ausgewediselt werden.

Auch Destillierapparate, Kiihler im Versuchsmafistab lassen sich in vielen Fallen sogar durch zwedcmafiigeres Materiał ersetzen, so z. B. die yerzinkten Kupferkolonnen bei der Darstellung von destilliertem Wasser durch Quarzkiih!er.

In den Laboratorien gibt es ferner eine Menge alter Messing- hahne, Messingbrenner, Morser aus Buntmetall, Nidcelstahl- bedier, sdiwere Bleiklotze zum Besdiweren der Stative, weldi letztere viel einfacher und sauberer befestigt werden konnen.

Es w ird sidi zeigen, dafi der deutsche Chemiker und Ingenieur gerade in den chemischen Betrieben und Labo­

ratorien eine erstaunlidi grofie Menge der gewiinschten Me­

talle fiir die Ablieferung zutage fordern konnen, insbeson­

dere wenn mit dem guten W illen audi gleichzeitig eine ent- sprediende Findigkeit gepaart w ird ." (2214)

elektrom etallurgische Industrie.

insgesamt 65 800 t aus N orw egen ausgefiihrten Cal- ciumcarbids fast 63 000 t nach GroBbritannien, bei Ferrosilicium waren es 16 620 t von insgesamt 41 000 t, Hieraus erklart sich auch das Interesse GroBbritanniens fiir die Ausbeutung der norwegi- schen W asserkrafte. Aehnlich w ie in verschiedenen anderen W irtschaftssektoren Norw egens hat es auch einen entscheidenden EinfluB auf diese beiden Industriezweige N orw egens erlangt. In der Tat stehen heute die wichtigsten Firmen unter eng- lischer Kontrolle, so z. B. die Gesellschaften Haug- vik Sm elteverk, D et Norske N itrid A . S., Vigeland Brug A . S. und Odda Sm elteverk.

D ie

elektrochemische Industrie

Norw egens er­

reichte 1937 einen Bruttoproduktionswert von fast 62 M ili. K r.; sie stellte damit w eit uber die Halfte der gesamten Chemieerzeugung des Landes, die mit 113,58 M ili. Kr. angegeben wird. D ie norwegische Produktionsstatistik teilt die Erzeugung der elektro- chemischen Betriebe folgendermaBen auf:

K a lk sa lp eter 313 600 t, N orgesalp eter 5100 t, Natron­

salpeter 29 200 t, Am m onnitrat 7600 t, Am m onbicarbonat 200 t, K alkam m onsalpcter 39 400 t, Dolomitammonsal- p eter 44 300 t, w asserfreies Am m oniak 95 t, flussiges A m m oniak 800 t, Salm iakgeist 165 t, Soda 13 100 t, kon- zen trierte Salpetersaure 9600 t, Calcium carbid 39 500 t, K alk stick stoff 37 100 t, V olld iin ger 5100 t.

Fur Roh-, H ilfs-u n d Brennstoffe w en d ete dic elektro­

chemische Industrie 1937 8,22 M ili, K r. auf. Verbra-ucht wurden im einzelnen: 1580 t E lektroden und E lektroden- masse fur 342 500 Kr., 372 820 t Kalkstein, K a lk und FIuBspat im W e r te von 3,16 M ili. Kr., 4220 t verschie- dene Chem ikalien fiir 463 000 Kr., 90 000 t K o h le fur 2.15 M ili. Kr., rund 10 000 t K oks fiir 300 000 Kr., 209 t Brennol .fiir 41 000 K r. und 76 t Sch m ieról fiir 53 000 Kr.

(3)

12. A p ril 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r . 15 — 227

D ic

elektrometallurgische Industrie

hatte nach der Abgrenzung der norwegischen Produktionssta­

tistik im Jahre 1937 einen Produktionswert von 171,5 M ili. K r. In dieser Z iffer sind allerdings auch einige Erzeugnisse mit inbegriffen, die nicht auf elektrometallurgischem W e g e hergestellt wurden.

Ais

Einzelprodukte dieses Industriezweiges werden angegeben:

23 000 t Alum inium fiir 36,24 M ili. Kr., 33 300 t F e r ­ rosilicium fiir 7,3 M ili. Kr., 111 900 t andere F erro le g ie - rungen fiir 35,9 M ili. Kr., 8,6 t Silber fiir 501 000 Kr., 8300 t K u p fer fiir 8,99 M ili. Kr., 6700 t N ick e l fiir 20,1 M ili. Kr., 41 300 t Zink fiir 19,6 M ili. Kr., 481 t B lei und Zinn fiir 1,1 M ili. Kr., 36 100 t Roheisen fiir 4,88 M ili. .Kr.

D er Rohstoffverbrau ch d er elektrom etallurgischen B etriebe w.urde 1937 m it rund 92 M ili. K r. b ew ertet, darunter befanden sich 21 450 t Kupferkonzentrat, 23 400 t kupferhaltige N ick e le rz e od er -konzentrate, 13 000 t N ick e l-K u p fer-M a tte, 82 400 t Zinkerze, 323 600 t kupferhaltiger S ch w efelkies, 102 700 t Eisenerze, 37 600 t Aluminiumoxyd, 15 600 t Bauxit, 2600 t K ryolith, 137 700 t Quarz und Quarzmehl, 83 000 t K alkstein und Kalk, 54 000 t Steinkohle, 103 OCH) t Koks.

Das gegen w a rtige Leistungsverm ogen der n o rw eg i­

schen Alum inium industrie b etragt schatzungsweise etw a 40 000 t jahrlich; es konnte aber in den letzten Jahren nicht voll ausgenutzt werden. D ie Erzeugung stieg im m er- hin von 22 800 t 1928 standig bis auf 27 000 t 1938. D ie meisten norw egischen Alum inium gesellschaften verfiigen iiber eine ausreichende Versorgung m it clektrischer Energie, die bisher in W asserkraftw erk en gewonnen wird. Das erford erlich e Alum iniu m oxyd w ird fast aus- schlieBlich aus dem Ausland bezogen. Nur die N orsk Aluminium Co. stellt Alum iniu m oxyd und E lektroden im eigenen B etrieb e her. D ie Aluminiumausfuhr N orw egens konnte von 21 500 t 1937 auf 28 580 t 1938 gesteigert werden, ging aber 1939 auf 24 100 t zuriick.

D ie Industrie der Ferrolegierungen, d ie heute 9 B e ­ triebe zahlt, hat sich dn d en letzten Jahren sehr gut e n t­

wickelt. U eb er d ie Erzeugung sind aber Einzelheiten nur bis zum Jahre 1937 erhaltlich. Damals waren 8 W e rk e im B etrieb, deren Gesam terzeugung einen W e r t von 47 M ili. K r. erreichte. B eschaftigt w aren 1937 1750 A r ­ beiter, fiir die eine Lohnsumme von 7,3 M ili. K r. aus- gezahlt wurde, fiir R oh stoffe wurden 21,4 M ili. K r. auf- gewendet, fiir Brenn- und H ilfsstoffe 0,1 M ili. Kr., fiir eingekauften elektrischen Strom 4,7 M iii. K r. Im ein­

zelnen wurden an Roh stoffen yerbraucht:

52 000 t Eisenerz, 10 700 t Eisenschrott, 69 400 t Quarz und Quarzmchl, 27 300 t Kalkstein, 47 800 t Steinkohle, 15 400 t Koks, 40 300 t Grudekoks, 2250 t Holzkohle -und 6200 t E lek tro den und Elektrodenm asse.

Infolge der erw eiterten Huttenerzeugung in N o r ­ wegen hat der E igenverbrauch von F errolegierungen wesentlich zugenomm en; er betrug 1937 15 440 t fiir 3,86 M ili. Kr, Im Jahre 1938 wurden insgesamt 135 600 t Ferrolegierungen in d en erwahnten 8 B etrieb en erzeugt, dayon 42 200 t Ferrosilicium . Im laufenden Jahr haben einige Fabrikanten ihre Anlagen, die aus Yerschiedenen Grunden 1938 stillgelegt w erden muBten, w ied er in B e ­ trieb genommen, so die Hafslund C arbidfabrik in Sarps- borg einen seit H erbst 1938 geloschten Ferrosilicium ofen.

D ie h ergestellten F errolegieru ngen gehen zum groB- ten T e il nach dem Ausland. Im Jahre 1938 ging der Export auf 95 000 t zuriick. Im abgelaufenen Jahre er­

folgte w ied er eine Steigerung bis auf 124 000 t. B ei Ferrosilicium betrug die Zunahme 24%, b ei F errochrom 35%, bei Ferrom angan 79%.

F iir Calcium carbid sind die w ichtigsten Erzeuger- firmen die Hafslund A . S., die Odda S m elteverk A . S „ die N otodden C alcium carbidfabrik und die N orsk E lek- trokemisk A . S. in K rager. D ie F abriken verbrauchen den H auptteil ihrer Produktion fiir d ie K alkstickstoff- erzeugung. G eringe M engen w erd e n im Inland abgesetzt;

der Rest geht hauptsachlich auf den englischen Markt.

_e przeugung ging w egen der geschw achten Ausfuhr- mdglichkeiten laufend zuriick, und zw a r von 74 000 t 1929 auf 46 600 t 1934 und 39 470 t 1937. In d en letzten drei Jahren ze ig t d ie Ausfuhr w ied er eine steigende

Tendcnz; sic erhohte sich von 38 580 t 1937 auf 44 840 t 1938 bis auf 65 800 t 1939. Fast d ie gesam te Ausfuhr des letzten Jahres ging nach GroBbritannien. A u ch in letzter Z eit soli d ie A b sa tzla ge fiir norwegisches C al­

cium carbid gut gew esen sein. An fang Februar dieses Jahres muBtc aber d ie C arbidfabrik der Hafslund-Ge- sellschaft aus W asserm angel stillgelegt werden, mehr ais 300 A r b e it e r wurden entlassen.

D ie Kalkstickstofferzeugung stieg von 20 250 t 1933 auf 31 330 t 1934 und 37 130 t 1937. Eine ahnliche E nt­

wicklung nahm dic Ausfuhr, die von 23 460 t 1933 bis auf 40 000 t 1938 erhoht w erden konnte. Im letzten Jahr verzeich n ete sie jedoch w ied er einen empfindlichen Ruckgang um fast ein D ritte l bis auf 27 300 t.

Unter den

Firmen der elektrochcmischen und elektrometallurgischen Industrie

haben groBere Bedeutung:

N orsk H ydro-E Icktrisk K v a e lsto f A . S.j D ie Firma wurde im Jahre 1905 zur Stickstoffgewinnung aus der Lu ft gegrundet. H eute stellt die Firma, d ie noch 9 F ilialb etrieb e, darunter -die Rjukanfos A . S. in Tinn, unterhalt, neben K alksalpeter, ihrem friiheren Haupt- erzeugnis, noch eine R eih e anderer Erzeugnisse in groflem Um fange her, so Kalkam m onsalpeter, N atron- salpeter, Am m onsalpeter, Salpetersaure, Am m onsulfat, calcinierte Soda, Mischdunger, fern er schweres W asser, feste Kohlensaure und neuerdings auch Edelgase, insbe­

sondere A rgon . A n der G esellschaft ist hauptsachlich franzósisches und schwedisches K apitał b ete ilig t; d ic A k ticn m ajorita t lie gt in den Handen des franzSsischcri Kuhlmann-Konzerns, der Banque d e Paris ct des Pays Bas und d er Stockholm s ens K ild a Bank. F ern er ist d ie IG .-C hem ie in Basel an dem Unternehm en beteiligt. M it der IG.-Farbenindustrie A .-G . wurde im Jahre 1927 ein Abkom m en iiber technische und kaufmannische Zusam- m enarbeit 'abgeschlossen.

D ie K on zern bilanz des Unternehmens w eist fur das am 30, 6. 1939 abgeschlossenc Geschaftsjahr einen R e in ­ gewinn von 11,3 M ili. K r. auf bei 8,2 M ili. Kr. A bsch rei- bungen. D ie gesam ten A n lagen stehen mit 154,5 M ili. Kr.

zu Buch, d ie A n lagen d e r N orsk H ydro in N otodden sind mit 37 M ili. Kr. b ew ertet. D er Reingew inn yon N otodd en allein betragt 8,7 M ili. K r.

V igeland Brug A . S. (A k tien k a p ita l 2 M ili. K r.):

Das Unternehmen, das von der British Aluminium Co.

kon tro lliert wird, erbaute in den Jahren 1906 bis 1909 die erste norw egische Alum inium fabrik bei Kristiansund, D ic Firm a besitzt eine groBere W asserkraftan lage und ein Leistungsverm ogcn von etw a 4000 t Aluminium.

G leichfalls der British Alum inium Co. gehort d ie G es ell­

schaft Stangfjordens E lektrokem iskc F ab rik er in E yde- havn, d ie iiber ein Erzeugungsverm ogen v o « etw a 1000 l Aluminium jahrlich vcrfiigt.

D ct N orsk e N itrid A . S. (K apitał 15 M ili. K r.}: D ie Firm a errich tete 1912 eine Fabrik in E ydehavn und 1916 cine w e ite re in Tyssedal. Jed er A n la ge stehen 25 000 PS zur Verfugung. D ic Produktionskapazitat bcider zu­

sammen betragt 16 000 t Rohaluminium im Jahr. Das Unternehm en gehort der British Alum inium Co., Ltd., der Aluminium, Ltd., T oron to (Canada), und idem Pćch in ey-K o n zcm , Paris,

N orsk Alum inium Co. (K ap itał 14 M ili. K r.): Die Firma, die 1915 gegrundet wurde, besitzt eine Alum inium ­ fabrik in H oyanger. 1928 erfo lgte dort die Inbetrieb- nahme einer w eiteren Fabrik zur H erstellung von T o n ­ erde, die nach dem V erfah ren von Prof. Pedersen ar- beitet. D ie Firm a besitzt eigene B au xilla ger in F ran k­

reich und Sudamerika, deren Verw altun g einer fran- zosischcn und einer hollandischen Toch tergesellsch aft ubertragen ist. In Sudfrankreich hat sie auBerdem eine Fabrik zur H erstellung von Alum inium oxyd errichiet.

K on tro lliert w erden von d e r N orsk Alum inium Co. die A . B. Svenska Alum inium kom panict und die Dansk Aluminium Industri A . S, D er groBte T e il d er A lu - miniumproduktion w ird exportiert, ein wachsender A n ­ teil w ird aber schon von der Tochtergesellschaft N ordisk Alum inium Industri yerarbeitet, d ie seit 1917 besteht und sich mit der H erstellung von Alum inium platten, -folien, -kiichengeraten und anderen Alum inium waren befaBt. D ic Alum iniumerzeugung d e r N orsk Aluminium

(4)

228 — N r . 15 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 12. A p ril 1940

Co. belauft sich auf e tw a 8000 t im Jahr. Stark b eteiligt (50% ) an ihr ist d ie canadische Aluminium, Ltd.

H au gvik S m elteverk , G lom ijord (K apitał 3 M ili. K r.):

Das neueste Alum inium w erk N orw egens, erbaut 1927, besitzt ein Erzeugungsyerm ogen von 8000 bis 9000 t Aluminium. D ie Firm a untersteht uber d ie In tern atio­

nal Alum inium Co. britischem EinfluC.

Haislund A . S, (K apitał 35 M ili. K r.): M it d er Carbid- faibrikation, die die G esellsch aft lim Jahre 1899 aufnahm, ist d e r eigen tliche Grundstcin d e r norw egischen elektroch em i- schcn Industrie g elc g t worden. Sie erzeugt heute neben Calcium carbid auch Ferrolegierungen, hauptsachlich Ferrosilicium . Im Jahre 1931 betrug das Leistungsver- mogen der C arbidfabrik in Sarpsborg etw a 20 000 t, die K ap azita t d e r Ferrosilicium anlagen etw a 45 000 t jahr­

lich. D ie Firm a b etre ib t auBerdem noch S agcw erke und Papicrfabriken . Im Jahre 1939 e rzieltc sie einen U eber- schuB von 4,2 M ili. K r. (i. V . 4 M ili. Kr.). Nach ihrem G eschaftsbericht konnte der A b sa tz von F errosilicium und Calcium carbid ausgedehnt werden. B eschaftigt w e r ­ den iiber 200 A rb eiter, doch ist ein w e ite rer Ausbau der technischen A n lagen zw ecks Produktionserw eiteru ng yorgesehen. Im letzten Jahr ist zur Deckung des wach- senden Strom bedarfs das K ra ftw e rk in K ykkelsru d aus- gebaut worden.

M era k k er S m elteverk A . S. (K ap itał 4 M ili. K r.):

H erg estellt w erden Calciumcarbid, F errosilicium und Ferrochrom . D ie Gesellschaft, die seit etw a 50 Jahren besteht, crzeu gte ursprunglich nur Calciumcarbid. Nach m ehrm aligem Ausbau betrug die verftigb are E n ergie im Jahre 1930 24 000 PS. D ie A k tien m ajo rita t ging im Jahre 1928 auf die canadische G esellschaft Dominion M etallurgical Co., Ltd., iiber.

Odda S m elteyerk A . S. (K apitał 1,7 M ili. K r.): D ie Firm a zahlt zu den groBten Carbiderzeugern. Ihre An lagen liegen in Odda, am Ende des Sorfjords in H adanger (H ordaland), in einem eisfreien Hafen, das ganze F abrikareal grenzt an die H afenanlagen selbst.

D ic elektrische E nergie w ird von einer etw a 6 km w e ite r am F jord gelegenen A n la g e der A . S. Tyssefal- dene g eliefe rt. Das Unternehm en w urde 1906 gegriindet und befand sich bis 1920 im B esitz ein er englischen Gruppc. D ie Carbidfabrik, die den A lb y U n ited Carbide Factories, Ltd., gehorte, lie fe r te die Hauptm enge des er- zeugten Carbids an die A . S. N orsk W estern Cyanam id Co., die daraus K alk sticksto ff herstellte. Im Jahre 1920 ging die Firm a in die Hande der A . S. Tyssefalden e, des bisherigen K raftlieferan ten , uber. D ie A n la gen lagen

einige Jahre still und konnten erst 1925 w ie d e r in B e ­ trieb genom men w erden . Im Jahre 1930 w urde mit 35 000 P S gea rb eitet. Im Jahre 1937 kam das U n ter­

nehmen w ie d e r in englische Hand, und zw a r hat sich sein w ich tigster Abnehm er, die British O xygen Co., die A k tien m a jo rita t gesichert. Pressem eldungen zu folge soli das Unternehm en im abgelaufenen Jahr B etrieb serw ei- terungen vorgenom m cn haben. In le tzte r Z eit w ird aber iiber R oh stoffsch w ierigk eiten berichtet, die zur Still- legung eines erst kiirzlich au fgeslellten Schmelzofcns fiihrten.

B joIvefossen A . S,, Oslo (K ap itał 4,5 M ili. K r.): Das U nternehm en besteht seit 1918 und befaBte sich ur- spriinglich nur m it der H erstellung von Calcium carbid und K alk stick sto ff. H eute w erden nur Ferrolegierungen, v o r allem Ferrochrom , erzeugt. 45% des A ktien k ap ita l*

besitzt die Lon don er Firm a C. Tennant Sons & C o„

Ltd., die seit Jahren den groBten T e il der Produktion abnimmt.

Fiskaa V e rk A . S,, Oslo: D ie Firm a, die hauptsach­

lich Ferrosilicium und F errochrom herstellt, w urde 1907 von der Badischen A n ilin - und S odafabrik unter der Firm a Krisliansands E lektrokem iske A . S. g eg riin d et Im Jahre 1918 w urde die A ktien m eh rh eit von der G e­

sellschaft D e t N orske A . S. for E lektrokem isk Industri erw orben und der Firm a die heutige Bezeichnung ge- geben. D ie A k tien m ajo rita t der letztgenannten G esell­

schaft b efin det sich in den Handen der canadischen Aluminium, Ltd., Toron to.

Vadheim E lektro k em iske F a b rik k er A . S., Bergen (K apitał 720 000 K r.): D ie Firm a besteht seit 1907 und erzeugt hauptsachlich Natrium und seit 1934, mit U nter- brechungen, auch N atrium chlorat. Das Natrium w ird zum groBen T e il ausgefiihrt und dient zur Herstellung von N atrium superoxyd, N atrium cyanid und Legierungen.

A ren d a l S m elteverk A . S., E ydebavn (K ap itał 2,725 M ili. K r.): D ie Firm a besteht seit 1912, erzeu gte meh- rere Jahre yerschieden e Ferrolegierungen, seit 1928 ist ihr Haupterzeugnis Silicium carbid. M it der Erzeugung von Ferrosilicium und Ferrochrom befaBt sich auch die Ila & L ille b y Sm elters in Trondheim , die iib er ein A k tie n k a p ita l von 200 000 K r. v e rfiig t. W e ite r e Erzeu­

g er von Ferrolegieru n gen sind die Porsgrunds E lektro- m etallurgiske A . S. in Porsgrund (K apitał 1,4 M ili. Kr., D ivid en d e 1939 8 % ; Ferrosilicium , -mangan, Silicomangan) und die T in fos Jern verk A . S. in N otodd en (Kapitał 1 M ili. K r.j Ferrosilicium und andere Ferrolegierungen).

(2212)

D ie norwegische Warenausfuhr hatte 1939 einen W e rt von 808 M ili. Kr. gegen 787 bzw . 823 M ili. Kr. in den beiden Vorjahren. Eine starkę Zunahme der Ausfuhrwerte ist in den letzten vier Monaten erfolgt; im Dezem ber erreichte die Ausfuhr m it einem W e rt von 92 gegen 63 M ili. Kr, im letzten Vorkriegsm onat den hochsten bis­

her erreichten Stand. Diese Entwicklung erklart sich neben der allgemeinen Erhohung der Ausfuhr- preise aus der Zunahme der Lieferungen von Fi- schen, Zellstoff und Papier sow ie von Erzen und M etallen. So lag die Ausfuhr von Zellstoff im D e­

zem ber um 54%, von Schw efelkies um 44% und von Aluminium um 48% uber der fiir 1939 ausgewiesenen durchschnittlichen Monatsausfuhr. D er Auslands­

absatz von chemischen Erzeugnissen kann fiir 1939 auf 75 M ili. JM veranschlagt werden gegen 66 M ili. JM im Vorjahr; von der Gesamtausfuhr entfielen in beiden Jahren rund 15% auf chemische Erzeugnisse. D ie wichtigsten Ausfuhrposten stellten Dungemittel mit je 55 M ili. Kr., Ferrolegierungen mit 40 (29) M ili. Kr. und Schwerchemikalien mit 20 (15) M ili, Kr. dar. 1937 und 1938 zeigte die

Chemieausfuhr folgendes Bild:

Norwegens Chemieausfuhr.

1937 1938

M iii. m % M iii. u m %

S chw erch em ikalien ... 9,81 13,8 9,29 14,0 D ungem ittel ... 29,80 41,8 33,57 50,7

S p ren gstoffe und ZCndwaren . . 2,94 4,1 1,72 2,6

Farben, Farbw aren, La ck e . . . 0,76 1,1 0,74 1,1

A e th e r. O ele, K S rp e rp fle g em ittel . 0,01 0,0 0,02 0,0

Pharm azeutische Erzeugnisse . . 0,50 0,7 0.44 0,7

Ferro leg ieru n gen

. . . .

24,17 33,9 17,74 26,9

1,42 2,0 1,34 2,0

S eifen und W aschm ittel . . . . 0,03 0,1 0,02 0,0 W achs- und Stearinw aren .

. . .

0,92 1,3 0.65 1,0

Son stige chem ische E rzeugnisse

.

0,91 1,2 0,63 1,0

Chem ieausfuhr, insgesam t

. . . .

71,27 100 66,16 100 S c h w e r c h e m ik a lie n .

V on d er Schwerchem ikalienausfuhr en tfiel 1938 an- nahem d die H a lfte auf den Versan d von Calciumcarbid;

andere w ich tige Ausfuhrposten stellten Salpetersaure, Soda, Natrium chlorat und Silicium carbid dar. 1939 ist d ie Ausfuhr von Calcium carbid um 36 bzw. 70% gegen- iiber den Vorjah ren gestiegen. Im einzelnen zeig te die Ausfuhr, die 1938 einen W e r t von 6,9 M ili. Kr. gegen 5,9 M ili. K r. im V orjah r hatte, folgendes B ild (M engen

in t): 1937 1938 1939

C alcium carbid, insgesam t . . . >. . . . . . . . 38 584 44 836 65 796 G r o B b r it a n n ie n ... 36 998 42 501 62 910 Danem ark ... ... 497 1 056 1 729 B ritisch I n d i e n ... ... ... 209 348 587 Irland ... ... 361 345 271 N ie d e rl. Indien ... 95 355 26ł D ie Ausfuhr von Salpetersaure ist von 7923 t fur 1,8 M ili. K r. 1937 auf 7595 t fur 1,8 MU1. K r. und 6768 t

(5)

12. A p ril 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r . 15 — 229

in d e n le tz t e n b e id e n J a h re n zu ru c k g eg a n g e n . A n s o n ­ stigen S c h w e r c h e m ik a lie n w u rd e n au sgefu h rt:

1937 1938

t 1000 Kr. t 1000 Kr.

S o d * ... 11 666 1 043 11 121 1 189 Natriumchlorat ... 489 198 310 138 Kaliumehlorat ... — — 69 32

Wassergias ... . 6 1

3

1

Ammoniak, wasserfrei ... 61 47 30 24

Verdichtete G a s e ... 2 6 6 10

Siliciumcarbid ... 8 338 5 255 5 735 4 325 Jod, roh ... kg — — 169 1 Sulfitlaugo ... 1 163 117 1 006 101

H a u p ta b n eh m e r d e r A u s fu h r v o n S iliciu m c a rb id w aren d ie S o w je t- U n io n m it 1513 (1133) t, G ro B b rita n - nien m it 1261 (1611) t und S c h w e d e n m it 715 (1083) t.

Soda w u rd e fa s t ga n z in S c h w e d e n a b g e se tz t.

Ferrolegierungen.

D ie A u sfu h r v o n F e r ro le g ie r u n g e n is t 1939 d u rc h w e g gestieg en ; d er A b s a t z v o n F e rro s ilic iu m nahm um 2 4 % , yon F e rro c h ro m um 3 5 % und v o n F e rro m a n g a n um 7 9 % zu; fiir S iliciu m m a n gan lie g e n n och k e in e A n g a b e n v o r.

D ie A u sfu h r v o n F e rro s ilic iu m , d ie 1938 ein en W e r t v o n 8,1 M ili, K r. g e g e n 8,3 M ili. K r. im V o rja h r h a tte, e n t­

w ic k e lte sich im e in z e ln e n w ie fo lg t (M en g e n in t):

1937 1938 1939

Ferrosilicium, insgesamt ... 33 449 32 932 40 989 GroBbritannien ... 19 596 14 284 16 624 Belgien ... 1 870 1 791 3 264 Austraiien ... 113 1 176 1 922 Sudafrikanischo Union . . . 157 320 1 347 Britisch In d ie n ... 142 170 1 232 Niederlande ... 366 398 648 Yereinigte S ta a te n ... 1016 — — A n F e rro c h r o m w u rd e n 1939 15 689 t g e g e n 11 605 t (7,7 M ili. K r.) b zw . 14 883 t (7,9 M ili., K r .) in d en V o r - fahren au sgefu hrt. H a u p ta b n eh m e r w a r 1938 und 1937 G roB b rita n nien m it 4150 (8468) t. A n d e r A u sfu h r v o n F errom angan, d ie 67 397 t g e g e n 37 575 (67 055) t fur 9,7 (18,7) M ili. K r. um faBte, w a re n in d en g le ic h e n J a h ­ ren die V e r e in ig t e n S ta a te n m it 12 652 (22 470) t, B e lg ie n mit 10 926 (21 565) t und d ie N ie d e r la n d e m it 2287 (8773) t b eteiligt.

DUngemltłel.

D ie D iin g e m itte la u s fu h r, iib e r d ie au sfuhrlich schon im Jahrgang 1939, S. 1031, b e r ic h te t w o r d e n ist, hat sich 1939 u n ters c h ie d lich e n tw ic k e lt. D e r V e rs a n d v o n K a lk - ta lp e te r w a r gu t b eh a u p tet, d ie A u s fu h r v o n N a tro n - ja lp e te r w u rd e s o g a r v e r d r e ifa c h t , d e g e g e n gin g d e r A b ­ satz v on K a lk s t ic k s t o ff um 3 2 % zu riic k , In w a ch s en d en M en gen w u rd e A m m o n s u lfa t a b g e s e tz t. Im e in zeln e n wurden au sgefu h rt (M e n g e n in t):

‘ 1937 1938 1939

Kalksalpetar ... 35H6S 404 426 406 392 Natronsalpeter ... 31 708 12 564 37 718 Ammonsalpeter... 8 114 2021 2 210 Kalkstickstoff ... 34 211 39 977 27 334 Ammonsulfat... 1 870 476 9 460

Sprengstoffe und Zundwaren.

D ie A u s fu h r v o n D y n a m it und an d eren S p r e n g s to ffe n s tellte sich 1938 au f 1124 t fiir 1,4 M ili. K r. g e g e n 1030 t

N o r w e g e n s

N

e b e n d e r L a n d w i r t s c h a f t u n d d e m F is c h f a n g g e h ó r e n d e r B e r g b a u u n d d i e H o l z w i r t s c h a f t zu^ d e n w i c h t i g s t e n G r u n d la g e n d e r n o r w e g i s c h e n W ir t s c h a f t . Z u d e r G e s a m t a u s fu h r t r u g e n 1939 E r z e und M e t a l l e 2 4 % , C e l l u l o s e , H o l z s c h l i f f u n d P a p i e r 2 1 % u n d d i e E r t r a g n i s s e d e s F is c h f a n g s 1 6 % b e i.

G e m e s s e n a n d e m A u s f u h r u m s a t z p r o K o p f d e r B e - v o lk e r u n g s t a n d N o r w e g e n in d e n l e t z t e n J a h r e n u n te r d e n e u r o p a is c h e n L a n d e r n a n f i i n f t e r S t e l l e . D ie r e i c h e A u s s t a t t u n g m i t W a s s e r k r a f t e n h a t d a s L a n d in s t a n d g e s e t z t , d i e d e m B o d e n u n d M e e r a b - g e w o n n e n e n R o h s t o f f e t e i l w e i s e s e l b s t z u v e r a r - b e it e n , s o d a B e s d e m W e l t m a r k t n e b e n z a h l r e i c h e n R o h s t o f fe n a u c h e i n e g r o B e R e i h e w e r t v o l l e r H a l b - w a r e n u n d E n d p r o d u k t e z u ft ih r e n k a n n . D e r W e r t d e r I n d u s t r ie e r z e u g u n g k a n n fu r 1939 a u f 2 ,2 M r d . K r . g e g e n 2 ,0 b z w . 2,1 M r d . K r . in d e n b e i d e n V o r - (a h r e n v e r a n s c h l a g t w e r d e n . D i e g r o B t e n A n t e i l e

fiir 1,6 M ili. K r. im V o rja h r, H a u p ta b n eh m e r w a re n S c h w e d e n m it 475 (201) t, B o liv ie n m it 184 (244) t, P e ru m it 170 (113) t, C olu m b ie n m it 113 (109) t und S p itz ­ b erg en m it 130 (86) t. A n w e it e r e n E rzeu gn issen w u rd en

a u sg efu h rt: t937 i« 8

t 1000 Kr. I 1000 Kr.

Gcfullte P a tr o n e n ... 335 1 Igi 23 62

Gewehrprojektiio ... 1 2 7 15

Andere Munition ... 18 255 10 157 Ztindschniire... 8 21 13 27 SchieBpulvcr ... 52 182 17 50 D e r V e rs a n d v o n Z iin d h ó lz c rn is t v o n 858 t fur 860 000 K r. a u f 1013 t fiir 950 000 K r. gestieg en . F a st d ie g e sa m te A u sfu h r w u rd e nach G ro B b rita n n ie n tfe- lie fe r t.

Kautschukwaren.

D ie A u sfu h r v o n M a s ch in cn rie m e n aus Kautschuk, B a la ta usw., auf d ie in d e n le tz te n Jah ren rund die H a lfte d er K au tsch u k w a ren a tlsfu h r e n tfie l, ist 1939 auf 216 t g e g e n 226 (252) t fu r 884 000 (1,0 M ili.) K ro n e n in den V o rja h re n zu ru ck gegan gen , H a u p ta b n eh m e r w a re n 1938 G ro B b rita n n ien m it 156 (149) t und S c h w e d e n m it 54 (74) t. A n son stigen K a u tsc h u k w a ren w u rd en aus-

ge fu h rt; 1937 193S

t 1000 Kr. t 1000 Kr.

Gummischuhe ... 189 751 216 842 Gummiringc fur herm et, Verschlufl,

S k ig u m m i... 128 443 386 121 Pferdeschuhe ... 16 43 21 54

D ic wichtigsten A b s a tzg e b iete der Ausfuhr von G um m ischuhen w a re n B e lg ie n m it 76 (46) t, E stla n d m it 15 (13) t, R u m a n ien m it 12 (18) t und d ie N ie d e r la n d e m it 10 (19) t.

S o n s t ig e E r z e u g n is s e .

D e r A b s a t z v o n C a sein s te llte sioh 1939 au f 1077 t g e g e n 1026 (1174) t fiir 739 000 (1,1 M ili.) K r. in den b e i­

d e n V o rja h re n . A n F is c h le im w u rd en 186 t g e g e n 148 (179) t fiir 159 000 (195 000) K r. v e rs a n d t. D ie A u sfu h r v o n s on s tige n c h e m isch en E rze u gn is se n z e ig t e fo lg e n d e

E n tw ic k lu n g : 1937 193g

t 10C0 Kr. t 1000 Kr.

TitanweiB ... ... I 454 896 1 660 863 Andere Anstrichfnrben ... 164 195 154 168 K u pferfarb en ... 26 32 22 27 A n d e re B u n t s t o f f e ... 67 70 75 82 D ruckerschw arzs ... 1 3 5 9 A n d erc Farben ... 12 13 42 42 K i t t ... . 1 Firnisse ... 8 17 11 1* T erp en tin o l ... 37 15 78 21 A p o t h e k e r w a r e n ... 15 815 16 721 S eife ... 55 39 42 31 Seifen pu lyer ... 4 3 7 7 Zahnpaste ... 1 3 1 2 A n d e re K S rp e rp fle gein itte l . . . . . 3 , 3 P a p i c r i e i m ... 194 86 125 52 H o l z t e e r ... 24 8 28 12 C a r b o lin e u m ... 11 3 16 4 Dachpappo ... 36 12 8 3

Kesselreinigungsm asse . . . 4 4 4 6

Chem ische Erzeugnisse, n. b. g. . . 111 175 162 258 Hauptabnehmer der Ausfuhr von TitanweiB waren Schweden mit 586 (533) t und Finnland mit 882 (756) t

(1842)

R o h s t o f f e .

b e s t r i t t e n d a v o n d i e N a h r u n g s - u n d G e n u B m it t e l- in d u s t r ie m i t

20%,

d i e E is e n - u n d M e t a l l i n d u s t r i e m it

18%,

d i e H o l z s c h l i f f - , C e l l u l o s e - u n d P a p i e r ­ in d u s t r ie m it

15%

s o w i e d e r B e r g b a u u n d d ie H ii t t e n i n d u s t r i e (e in s c h lie B lic h d e r H e r s t e l l u n g v o n F e r r o l e g i e r u n g e n ) m it

12%.

G u t e n t w i c k e l t is t a u c h d i e T e x t i l i n d u s t r i e m i t 7 % , d i e c h e m is c h e u n d e l e k t r o c h e m i s c h e I n d u s t r ie m it 6% u n d d i e O e l - u n d F e t t i n d u s t r i e (e in s c h lie B lic h d e r S e i f e n i n d u s t r i e ) m it 5 % d e r g e s a m t e n E r z e u g u n g . V o r w i e g e n d a u f d e r V e r a r b e i t u n g e in h e im is c h e r R o h s t o f f e s in d d i e N a h - r u n g s m it t e l- , d ie H o l z s c h l i f f - , C e l l u l o s e - u n d P a ­ p i e r i n d u s t r i e , d i e H i i t t e n i n d u s t r i e s o w i e d ie c h e m is c h e u n d e l e k t r o c h e m i s c h e I n d u s t r ie a u fg e - b a u t , D a g e g e n s in d d ie T e x t i l - s o w i e d i e O e l - u n d F e t t i n d u s t r i e t e i l w e i s e a u f a u s w a r t i g e R o h s t o f f - b e z i i g e a n g e w ie s e n .

(6)

230 — N r. 15 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 12. A p ril 1940

E n ergiew irtsch aft.

A n

Energieąuellen stehen N orw egen in erster Linie die mit 9,2 M ili. k W errechneten W asser­

krafte, daneben der groBe Holzbestand und die Steinkohlenvorkom m en auf Spitzbergen zur V er- fugung. Nach Berechnungen des Instituts fiir Kon- junkturforschung wurden 1938 64,9% des Energie- verbrauchs durch

einheimische Energietrager,

davon 55,7% durch W asserkraft, 8,2% durch Brennholz und 1,0% durch Gas und Gaskoks, gedeckt; w eitere 2% entfielen auf die aus Spitzbergen eingefuhrte Steinkohle. Norw egen kann also zw ei D rittel seines Energieverbrauchs aus eigener K ra ft decken; eine w eitere Steigerung lieBe sich durch den Ausbau der bisher noch nicht verw erteten W asserkrafte erzielen.

Nach dem Stand vom 31. 12. 1938 sind 2,1 M ili. k W , d. h. knapp ein V ie rte l der insgesamt verfiigba ren W asserkraft, ausgebaut; davon en tfallt ungefahr die H a lfte auf die siidlichen Pro vin zen Ostfold, Buskerud und Telem ark. Nur in geringem Um fang sind bisher die W a sserkrafte im N orden des Landes, v o r allem in H or- daland, Sogn og Fjordane und N ordland ver\vertet w o r ­ den. D ie K ap azita t der in den 2774 K ra ftw e rk e n in- stallierten G eneratoren stelte sich am Stichtag auf 2.1 M ili. k W gegen 1,9 M ili. k W im V orjah r und 1,7 M ili. k W im Jahre 1930. D ie Strom erzeugung ist von 9,0 M rd. k W h 1937 auf 9,6 M rd. k W h 1938 und 5.1 M rd. k W h im ersten H albjahr 1939 gestiegen; davon entfielen 4,2, 4,7 bzw . 2,5 M rd. k W h auf die Strom erzeu­

gung der elektrochem ischen und elektrom etallu rgischen Industrie und 0,6, 0,6 bzw . 0,3 M rd. k W h auf die son­

stige industrielle Stromerzeugung, M it einem Strom - verbrauch von 3400 k W h pro K o p f der B evolkerung steht N o rw egen unter den europaischen Landern an erster S telle.

Der Steinkohlenverbrauch muB ganz durch Einfuhr ged eck t w erden ; allerdings ist der A n te il der aus S p itz­

bergen, also aus norw egischem H oh eitsgebiet eingefuhr­

ten K oh le am Verbrauch von 9% 1929 auf 12% 1938 gestiegen. Insgesamt wurden 1939 2,7 M ili. t Steinkohle gegen 2,3 bzw . 2,6 M ili. t in den beiden Vorjah ren ein- gefiihrt, davon etw as mehr ais drei F iin ftel aus GroB­

britannien. AuBerdem wurden 0,8 (0,7 bzw. 0,5) M ili. t K ok s aus dem Ausland bezogen. D ie S p itzbergen vor- kommen, die 8 M rd. t Stein kohle enthalten sollen, w e r ­ den nur zum T e il durch eine norw egische G esellschaft, die Storę N orske Spitsbergen Kulkom pani, ausgebeutet;

zw e i D rittel der fiir die letzten Jahre mit durchschnitt- lich 780 000 t ausgewiesenen Forderung entfielen auf sowjetrussische Gesellschaften. D ie norw egische G esell- schaft hat Ende 1939 eine neue Grube in B etrieb g e ­ nommen, aus der 100 000 t jahrlich g efó rd ert w erden sollen. Hauptverbraucher von S p itzbergen kohle sind die norw egischen Staatsbahnen und die Bunkerstationen im N orden des Landes.

E ine Einfuhrabhangigkeit besteht auch b e i der V er- sorgung mit M ineralolen, 1939 wurden 247 000 t Benzin gegen 177 000 bzw . 167 000 t in den beiden V orjahren und 379 000 (337 000 b zw . 319 000) t H eizo l aus Iran, N iederlandisch W estin dien und den V erein igten Staaten bezogen. N eb en der Ausdehnung des K ra ftw a g en ver- kehrs — der K raftw agen bestand ist im letzten Jahrzehnt von 33 000 auf 80 000 Stiick gestiegen — hat zur E r­

hohung des M ineralolverbrauchs die w achsende U m stel- Iung der H andelsschiffahrt auf O elfeuerung entscheidend beigetragen. Nach A n gaben des Instituts fiir Konjunk- turforschung entfielen 1939 76% der Gesam ttonnage auf Tonnage m it O elantrieb gegen 48% im Jahre 1929.

M in e ralisch e Rohstoffe.

N orw egens Boden ist reich an mineralischen Rohstoffen. A n M etalłerzen werden Eisenerze, Pyrite, Kupfererze, Blei- und Zinkerze, Nickel-, M olybdan- und Titanerze gewonnen. A n nicht- metallischen M ineralien kommen u. a. Graphit, Talk, Glimmer, Magnesit, FIuBspat und Schwerspat

vor. D ie

bergbauliche Gewinnung

zeigte

in den

Jahren 1936 bis 1938 folgende Entwicklung:

1936 1937 1938 1939>)

t 1000 Kr. t 1000 K r. t 1000 K r. t

E isenerze

(1000 t) 847 12 039 1 008 15 754 1 422 26 665 1 183

P y rite

(1000 t) . 1 032 16 914 1 048 17 626 1028 18 168 654

S ilb e re rze 16 026 350 14 816 458 14 907 387

K u p fe rerze # 27 229 3 780 30 687 4 436 35 097 5 013 B le i- und

Zin k erze . 15 822 1 147 18 006 1 275 15 070 679 8 743

M olyb d an erze 703 2 284 573 2 005 775 3 210 676

N ic k e le r ze . 33 311 1 401 22 147 1 208 34 220 1 522 R u til- und

T ita n e rze 67 392 1 972 67 520 2 240 49 305 1 626 A n d e re M i­

neralien

ł ) Ausfuhr.

4 33 - 114

M engen - w ie w ertm afiig en tfallt der weitaus groBte T e il der bergbaulichen Gewinnung auf E isen erze und P y rite . V on den auf 2 M rd. t geschatzten Eisenerzyor- kom men ist v o r allem die Lagerstatte von K irkenes in der P ro v in z Finnm ark von Bedeutung, aus der 70% der Gesam tforderung gew onnen w erden ; der Eisengehalt dieses Vorkom m ens von 27% w ird durch magnetische A u fbereitu n g bis auf 60 bis 67% angereichert. W eite re Lagerstatten befinden sich b ei Fosdalen in der N ahe von Tron d jem sow ie an verschiedenen anderen S tellen des Landes, Da abgesehen von einigen E lektrohochófen, die der H erstellung von Spezialstahlen dienen, eine E rzver- hiittung in N o rw egen nicht stattfindet, w ird der uber- w iegen d e T e il der Forderung ausgefiihrt. D agegen ge­

langen von d er Pyritgew innung, die aus zahireichen L agerstatten, darunter solchen b ei Bergen, Trondjem und N a rvik erfolgt, regelm aBig nur z w e i D rittel zum auswartigen Versand; das restlich e D ritte l w ird zur G e­

winnung von elem entarem S ch w efel und K u pfer im Lan de selbst verh iittet. D ie Ausfuhr von S ch w efel um­

faBte 1939 83 700 t gegen 76 600 bzw . 97 200 t in den beiden Vorjahren.

A u ch die Gewinnung von K u p iererzen sow ie von B lei- und Zinkerzen entstammt im wesentlichen der P yritau fbereitung. M oly b da n erze w erd en aus der Kna- bengrube in Fjotland, T ita n e rze mit 42% T ita n o x y d aus einem Vorkom m en bei Stavanger g efó rd ert; auBerdem w ird aus einigen kleinen V orkom m en R util mit mehr ais 90% T ita n o x y d gew onnen. V on der N ickelerzfórd eru n g entfallen zw e i D rittel auf das Y orkom m en von E vje bei Kristianssand; der R est w ird b ei H osanger in der Nahe von B ergen gewonnen. G raphit kom mt bei Skaland in der P ro v in z Nordland, T a lk im Siiden des Landes vor.

D ie

Metallindustrie

ist nur teilw eise auf der einheimischen Erzgewinnung aufgebaut, da den ent- scheidenden AnstoB zur Errichtung von Hiitten- w erken nicht in erster Linie die V erfiigbarkeit von Rohstoffen, sondern die M oglich keit zur in­

dustriellen Verwertung der W asserkraft gegeben hat. Im einzelnen stellte sich die Metallerzeugung w ie folgt:

1936 1937 1938=) 1939 3)

t 1000 K r. I 1000 K r. t 1000 K r. t

R oheisen . 32 710 3 066 36 084 4 876 27 326 4 387 28 06S

F c rro le g ic -

runjen . 134 647 31 456 145 154 43 256 95 004 28 998 124 075 ■) K u p fer . . 8 365 6 511 8 302 8 9S5 8 734 7 345 7 386 B ici, Zink,

Zinn . ' . 45 492 15 110 41 757 20 763 41 416 H 843 39 848 >]

N ic k el . . 610S 21 637 6 740 20 149 7 436 21 438 9 039

Cadmium 102 . 154 . . . .

Alum inium 15 405 25 114 23 0-13 36 244 28 579 43 591 24 0S4

*) Nur Zink.

2) Ausfuhr.

5) Ohne Silicom angan.

U e b e r die Erzeugung von Ferrolegierungen und Alum inium w ird an anderer S telle dieses H eftes berich­

tet. Zink w ird unter Zuhilfenahme eingefiih rter E rze in der E lektroh iitte der D et N orsk e Zinkkom pani A . S„

Eitrheim, h ergestellt; die im wesentlichen von Belgien und Spanien bestritten e Einfuhr von Zinkerzen stellte sich 1939 auf 70 000 t gegen 111000 t im Vorjahr. Ais N ebenprodukt der Zinkverhuttung w ird Cadmium ge­

wonnen. D ie N ickelprodu ktion , die unter Beiziehung von canadischer M a tte erfolgt, liegt in den Handen der F alconbridge N ik k e lv e rk A . S., Kristianssand.

(7)

12. A p ril 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 15 — 231

Gut en tw ick elt ist auch die Industrie der B austolle, vor allem die Zem entindustrie. V on der Zem enterzeu- gung, die sich b ei ein er K ap azita t von 358 000 t in den letzten Jahren auf rund 300 000 t stellte, gelangten 1939 24 000 (49 000) t zur Ausfuhr.

A n d e re Rohstoffe.

V on pflanzlichen R oh stoffen b esitzt v o r allem der Holzbestand, der ein V ie rte l der Landesflache bedeckt, ais Grundlage der C ellu lose- und P apierin du strie groBe Bedeutung. N o rw ege n stand 1938 unter den Erzeugungs- bzw. Ausfuhrlandern von C ellu lose an sechster bzw.

vierter S telle. D rei F iin ftel der Erzeugung w erden reg el- maBig ausgefuhrt, der R est gelangt in den einheimischen Papierfabriken zur V erarbeitun g. F iir 1939 w ird die Celluloseerzeugung auf 520 000 t geschatzt gegen 460 000 bzw. 553 000 t in den beiden Vorjahren; davon entfielen 1938 479 000 t auf Su lfitcellulose und 74 000 t auf Sulfat- cellulose, D ie Ausfuhr, die sich 1939 auf 320 OCO (259 000 b zw . 368 000) t stellte, umfaBte 262 000 (214 000 bzw. 281 000) t geb leich te Sulfitcellulose, 42 000 (29 000 bzw. 63 000) t un gebleichte Sulfitcellulose und 16 000 (16 000 bzw. 24 000) t Sulfatcellulose. AuBerdem wurden 1939 noch 457 000 (507 000 b zw . 600 000) t H olzsch liff ausgefuhrt.

M it der Erzeugung von Sulfitsprit aus den Sulfit- ablaugen der C cllu losefabriken hat kurzlich die B orre- gard A . S. begonnen. Zunachst ist eine Erzeugung von 10 000 hl jahrlich yorgesehen, w om it die bishcrige im

wesentlichen von den B rennereien b eslrille n e Sprit- erzeugung e tw a um ein V ie rte l erhoht wird.

U n ter den in N orw egen gewonnenen tierischen R oh ­ stoffen stehen die Erzeugnisse des W a l- und Fisch- langs weitaus an erster S telle. V on der W eltgewinnung von W a ld l stellt N o rw egen rund 25%. Im einzelnen zei- gen die Ertragnisse des W alfangs in den letzten drei B erichtsjahren folgendes B ild:

1936 1937 1931

F an gschiffe (1000 B R T .] ... 22 25 25 W alk och ercien (1000 B R T . ) ... 170 184 192 E rlegte W a lc (Stuck) ... 15 670 14 187 13 197

davon im SUdpolargebiet (Stuck) . . . 15 339 13 581 12 802 Erzeugung von Tran (1000 F a fl1) . . . . 1 163 1 057 988 Erzeugung von Tran (M ili. K r.) . . . 69,4 72,8 44.6 Im W alfan g tatige Gesellschaften . . . . 20 19 20 Im W alfan g in vestiertes K apitał (M ili. K r.) 37,2 35,2 30,0

*) 1 Fafl = 0.166 t.

GroBe Bedeutung kommt auch der Gewinnung von L ebertran aus der L e b e r des Dorschs sow ie der Erzeu­

gung von H eringsol zu. A n Dam pfm edizinaltran wurden 1939 129 000 hl gegen 92 000 bzw, 113 000 hl in den b e i­

den Vorjahren, an an deien Transorten (einschlieBlich W altran und H eringsol) 420 000 (334 000 bzw . 285 000) hl ausgefuhrt. D er Auslandsabsatz von geharteten Fetten stellte sich auf 44 900 (58 900 bzw . 59 300) t,

GroBeren Umfang besitzt auch die zu einem gro- Ben T e il ausgefiihrte Caseingewinnung. D ie Ausfuhr von Casein stellte sich 1939 auf 1077 t gegen 1026 bzw.

1174 t in den beiden Yorjahren. (2213)

Kriegswirtschaftliche Anordnungen fiir die chemische Industrie Deutschlands.

A b sa fzre g e lu n g f i i r S tic k s to ffd u n g e m itte l.

D er Reichsbeauftragte fiir Chemie, Dr. Claus Ungewitter, yeroffentlicht im „Reichsanzeiger"

vom 10. 4. 1940 folgende am 10. 4. in K raft getretene Bekanntmachung Nr, 20 zur Anordnung Nr. 13 der Reichsstelle „C h em ie" (Aenderung der Bekannt­

machung Nr. 9; Absatzregelung fiir stickstoffhaltige Dungemittel) vom 10. 4. 1940:

D ie Bekanntmachung Nr. 9 zur Anordnung Nr. 13 der Reichsstelle „C h em ie" vom 25. Septem ber 1939 (1939, S. 802) in der Fassung der Bekanntmachung Nr. 18 zur Anordnung Nr. 13 der Reichsstelle „C h em ie” vom 22. Januar 1940 (S. 50) w ird in folgender W e is e geandert:

1. Im § 1 Abs. 1 w erden d ie W o rte „30. Juni 1940"

durch die W o rte „31. M ai 1940“ ersetzt.

2. V e rteile r (H andler) samtlicher Stufen (GroB-, Zwischen- und K le in v e rte ile r einschl. Genossenschaften) sowie Abnehm er haben dic Lieferung der M engen an stickstoffhaltigen Dungemitteln, die nach § 1 bezogen werden durfen, spatestens bis zum 30. A p ril 1940 bei ihren L ieferern in A u ftrag zu geben. Mengen, die bis zum 30. A p ril 1940 nicht in A u ftrag gegeben sind, durfen nicht geliefert werden.

*

D er durch die neue Bekanntmachung abgeanderte Abs. 1 des § 1 der Bekanntmachung Nr. 9 hat nunmehr folgenden W ortlau t:

„V e rte i!e r (Handler) samtlicher Stufen (GroB-, Z w i­

schen- und K le in v e rte ile r einschl. Genossenschaften) durfen fiir dic Z eit vom 1. 7. 1939 bis 31. 5. (bisher 30. 6.) 1940 stickstoffhaltige Dungemittel, berechnet auf den Gehalt an R einstickstoff (N), nur in Hohe von 95%

ihres Bezuges bzw. A b satzes in der Z eit vom 1. 7. 1938 bis 30. 6, 1939 beziehen bzw. absetzen.”

A b s a tzre g e lu n g f i i r P fla n z e n s c h u tz m itte l.

Im „Reichsanzeiger" vom 8. 4. 1940 gibt der Reichsbeauftragte fiir Chemie, Dr. Claus Ungewit- ter, die Anordnung Nr. 22 der Reichsstelle „C h em ie"

vom 8, 4. 1940 bekannt, Die Anordnung regelt den Absatz von Pflanzenschutzmitteln. Sie ist am 9. 4.

in K raft getreten und besagt u. a.:

i

P ,c Bestimmungen dieser Anordnung gelten fur

npferhaltige Pflanzenschutzmittel, fiir Weinbcrgschwe-

fe l und fiir B o r a x zu r B e k a m p fu n g d e r H e r z - und T r o c k e n fa u le d e r R u ben .

§ 2. (1) V e r t e ile r (H a n d le r ) s a m tlich e r S tu fen (G roB -, Z w isc h en - und K le in v e r t e ile r einschl. G e n o s se n ­ s ch a fte n ) d u rfen d ie im § 1 gen an n ten P fla n zen s ch u tz- m itte l im J a h re 1940 nur im A u sm a fl d e r im fo lg en d en a n g e g e b e n en V o m h u n d ertsa tze ih res B e zu g es b z w . A b ­ s a tzes im J a h re 1939 b e z ie h e n o d e r ab s etze n :

Kupfersulfat ... 30%

K u p f e r k a l k ... ...

K u p fe r s t a u b e m it t e l...

K u p fer-K alk arsen -S p ritzm ittel ...

K u p fe r-A rse n -S p ritzm ittel ... , . 70%

K u p fe r -K a lk a r s e n -S ta u b e m itte l...

K u pfer-Pyrcthrum -S taubem ittel ...

K u p fer-B leiarsen -Sp ritzm ittel

W ein b erg sch w e fel ... ... 75%

B orax . . 4... ... ... 30%

(2) D ie gem aB A b s . 1 b e z o g e n e n M en g e n d u rfen v o n den V e r te ile r n nur an A b n e h m e r a b g e g e b e n w erd en . d ie im J ah re 1939 v o n ihnen b e lie fe r t w o rd e n sind. D a - b e i d a rf auch je w e ils an d en e in z e ln e n A b n e h m e r nur im Au sm aB d e r im A b s . 1 gen an n ten V o m h u n d ertsa tze g e lie fe r t w e rd e n .

(3) F iir d ie gem aB A b s . 1 g e lie fe r te n und b ezo g e n e n M e n g e n w e rd e n d ie nach § 2 d e r A n o rd n u n g N r. 13 d er R e ic h s s te lle „ C h e m ie " in d e r Fassung v o m 5. 9. 1939 (Jah rg. 1939, S. 802) e rfo rd e r lic h e n L ie fe ru n g s -, B ezu gs- und V e rb ra u c h sg en e h m igu n ge n h ierm it e r te ilt:

§ 3. V e r te ile r , d ie im J a h re 1939 K u p fe rs u lfa t b e ­ z o g e n und a b g e s e tz t haben, k on n en im J ah re 1940 40%

d e r M e n g e , d ie s ie im J a h re 1939 an K u p fe rs u lfa t b e ­ z o g e n haben, zu sa tzlich in F o rm v o n K u p fe rk a lk b e ­ z ie h e n und a b setzen .

§ 4. V e r te ile r , d ie im J a h re 1939 B o rsu p erp h o sp h at b e z o g e n und a b g e s e tz t haben, k on n en im J ah re 1940 1,5% d er M e n g e , d ie sie im J a h re 1939 an B o rs u p erp h o s ­ p hat b e z o g e n haben, in F o rm v o n B o r a x b e z ie h e n und ab setzen .

§ 5. D e r R eich sn ah rsta n d, A b te ilu n g P fla n zen sch u tz, B e rlin S W 11, D essau er StraB e 26, k an n im E in v e rn e h - raen m it d e r R e ic h s s te lle „ C h e m ie " A u sn ah m en v o n den B estim m u n gen d ie s e r A n o rd n u n g zulassen.

R u B b e w irts c h a ftu n g in den O s tg e b ie te n .

Laut Anordnung Nr. 10 der Reichsstelle liir RuG vom 8, 4. 1940 gelten die Bestimmungen der Anordnung Nr. 8 vom 2. 9. 1938 in den eingeglieder­

ten Ostgebieten mit Wirkung vom 15, 4. 1940.

Cytaty

Powiązane dokumenty

V II. 680) auch dn den Reichsgauen der Ostm ark und im Reichsgau Sudetenland Geltung erhalt. 1940 ist eine neue Zusammenstellung fur ungultig erk larter

1940 hat der Bundesrat die allgem eine A rbeitsd ien stp flich t eingefiihrt, der samtliche Staatsangehorige sow ie im gew issen Um fang auch Aus- lander un terw

Eine Ausnahm e hiervon bilden lediglich die V erbots- anordnungen (Verw en du ngsverbote). B ei ihren Um - stellungsmaBnahmen ist die R eich sstelle fur M e ta lle

D er Einfuhrbedarf an chemischen Erzeugnissen erreichte im Durchschnitt der letzten Jahre 60 bis 70 M ili. 1938, Eine vollstandige Gesamtberechnung lafit sich

Im Zusammenhang mit der Riickgliederung des Memel- landes und Danzigs sowie der Eingliederung der Ostgebiete sind die Richtlinien fiir die Devisenbewirtschaftung

schuk aus U ebersce ist durch den Seekrieg auf das schwerste gefahrdet. Bereits jetzt ist am Londoner M arkt eine Verknappung, verbunden mit einer er- heblichen

p , men der Autarkiebestrebungen einen breiten n ein. Ueres, dafi die Ausdehnung der gibt sich auf die deutschen Kohlenver- englischen Blockade |jen auj jg jjj w

Verhaltnism aBig giinstig ist die Versorgungslage der Sprengstoffindustrie, fiir die nicht nur eine fiir norm ale Verhaltnisse ausreichende Gewinnung von