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Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 30

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DIECHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

W IR T S C H A F T S G R U P P E C H E M IS C H E INDUSTRIE N A C H R I C H T E N - A U S G A B E

iiT ja h rgang BERLIN, 26. J U L I 1940 N r, 30 —

W

____________________n a c h p r u c k n u r m i t g e n a u e r o u e l l e n a n g a b e g e s t a t t e t______________________ _

Englands wirtschaftlicher Ausverkauf.

D

ie gan zc V erm essenhcit der engliscłien P lu to k ra tie, den A p p e ll des Fiihrers an die V e r n u n ft nicht zu beachten, w ir d n id it nur k la r, w en n m an an das L e id denkt, welches diese E n tsd ieid u n g fu r das englische V o lk rein physisdi bedeuten m ufi, sie w ir d auch besonders deutlich, wenn m an sich v e rg e g e n w a rtig t, dafi m it der Fortfiihrung des K rie g e s eine w irtsd ia ftlich e Zerstoru n g des Em pire H a n d in H a n d geht, dereń A u sw irk u n gen zeidich gar nicht abzu gren zen sind_ und dereń F o lg en das englische V o lk in seiner G esam theit deshalb w ah rsd iein - lidi schwerer tr e ffe n d iirfte n ais Stukabom ben, denen zu entkommen im m erhin bis zu einem gewissen G ra d e m og - lich ist.

W irtsch aftlich hat seit B eginn des K rie g e s ein A u s - verkauf in E n g la n d begonnen, w ie er n o d i niem als in der Weltgeschichte v o r sich gin g. Schon im W e ltk r ie g m ufite Grofibritannien in hohem M a fie a u f seine V erm og en s- substanz zu riickgreifcn . D och dam als geschah dies noch zogernd und in einem n o d i durchaus k on tro llierb a ren Umfang. D iesm al m u fkę d ie Verm ogenssubstanz riick- siditslos eingesetzt w erden , um die dringendsten B e d iir f- nisse fu r diesen K r ie g zu fin a n zieren . Es w u rd en erst ein- mal sam tlidie englisdien A u sla n d sw erte zu r K rie g s fin a n - zierung au fgeru fen . Es h a n d elt sich hierbei um W e r te , die unter einer M iilia r d e P fu n d liegen, v o n denen W e r te von knapp 2 0 0 M illio n e n P fu n d leicht realisierbare eng­

lische B eteiligun gen in A m e rik a sind. E in g eleftet w u rd e der englische A u s v e rk a u f an A u slan d sw erten durch den bereits im O k to b e r 1 9 3 9 durchgefiihrten Besitzwechsel der Shares m alayischer Z in n w erte , kanadischer N ic k e l- und K o h len w e rte s o w ie zahlreiche andere Schliisselindu- strien. A lle in in W a lls tr e e t w u rden seit M itte O k to b e r taglidi etw a 5 00 0 0 A k tie n am erikanischer, k anadisdier und siidamerikanischer G es ellsd ia ften im "W erte v o n iiber einer M illio n D o lla r v e rk a u ft. D ies steigerte sich bereits im N o v e m b e r a u f ta g lid i 8 0 0 0 0 W e r tp a p ie re im W e r te von 1 ,5 M illio n e n D o lla r . Bis M it t e D ezem b e r sollen bereits 1 0% des bei Kriegsausbruch zu r V e r fiig u n g stehen- den auslandischen A k tien b e sitzes v o n E n g la n d v e rk a u ft worden sein. Seither haben diese V e rk a u fe w e ite r an U m fang zugenom m en, und die Schatzungen, w e ld ie v o n einem bereits e rfo lg te n V e r k a u f v o n des realisier- baren auslandischen A k tien b es itzes E nglands spredien, diirften gewil? nicht sehr iib ertrieb en sein.

V ie le M en sd ien haben einen derartigen R u c k g r iff auf die A u slan d sw erte nicht erw a rtet, _weil sie a u f d ie von E n glan d angegebene wahrungstedinische G o ld re serve von 7 4 0 M illio n e n P fu n d blickten un d annahmen, dafi diese G old rese rve erst einm al zu r Deckung des n otigen Bedarfs dienen w iir d e . Es w u rd e dabei ubersehen, d afi in der Summę v o n 7 4 0 M illio n e n P fu n d au di das in ter- nationale Flu chtk apital m it e in b e g riffen ist, da(5_ferner die Sterlingblockland er in E n g la n d g ro fie S terlin ggu t- łiaben unterhielten, fiir die L o n d o n erh eblid ie G o ld - betrage d isponibel halten mulSte. D e r v o n en glisdier Seite e ffe k t iv einsetzbare G o ld b esta n d d iirfte daher nicht einmal 4 0 0 M illio n e n P fu n d betragen haben. D ieser Betrag w a r in d e r T a t bereits so gering, dafi E n glan d nicht mehr in d e r L a g e w ar, den P fu n d stu rz durch G o ld - abgaben au fzu halten . Es entschlofi sidi daher zu r E in -

fiih ru n g der D e v ise n zw a n g s w irts d ia ft. Es y e r z id ite te da- m it a u f die tra d itio n e lle F re iz iig ig k e it des Z ah lu n gsver- kehrs. Es b e w irk te die A u flo su n g des Pfundblocks. L o n ­ don v e rlo r seihe d om inieren de Stellung ais in tern atio- naler F in a n zp la tz. W ie w e it das D u rd iem an der der eng- lisdien F in a n z w ir ts d ia ft bereits fortgeschritten ist, zeig t der neue H aushaltsplan, den Finan zm in ister W o o d am 23. 7. im U nterhaus verlesen -hat. E r sieht Gesamtaus- gaben v o n 3,47 M r d . P fu n d v o r , w o b e i ein D e f iz it v o n nicht w en ig er ais 2,2 M rd . P fu n d in K a u f genom m en w e r ­ den mul5, das durch einen w eiteren V e r k a u f v o n W e r t - papieren und Staatsanleihen und v o r allem durch Steuer- erhohungen gedeckt w e rd e n soli. In E n glan d selbst w ir d eine derartige M o g lid ik e it aber stark b e zw c ifelt.

D e r A u s v e rk a u f an A u slan d sw erten so w ie die T ra n s ferieru n g des iib erw iegepd en T e ils seines G o ld - besitzes, aber audi die V e rn id itu n g der Stellu ng des Pfu n d es bedeuten die p ra ktisd ie V ern ichtu n g der b riti- schen w irtschaftlichen V orm a d itstellu n g . _ D iese V o r - m achtstellung erw ies sich d abei ais v ie l geringer, ais man gem einhin in der W e lt annahm. E n g la n d m ufi nun, um iiberh au pt den K r ie g fo r tfiih r e n zu konnen, seine A r - b e itsk ra ft u n m ittelbar fu r d ie K rie g sfin a n zieru n g em - setzen. D ie neuen Steuererhohungen stellen alles bis- her a u f dem G eb iete der S teu erp olitik in der W e l t da- gew esene w e it in den Sdiatten. Sie bedeuten a u f langere S id it eine y o llig e A u sp ow eru n g des gesamten englischen V o lk e s. D ie F olgen gerade dieser T a ts a d ie aber sind un- absehbar. W e n n m an aber schliefilich noch bedenkt, dafi zu a ll dem G esagten noch eine w eitgeh en de Zerstoru n g v o n A n la g e w e rte n , v o n In du striew erk en , v o n S d iiffe n , v o n V erkeh rsan la gen und Bauten d u rd i d ie unm ittel- baren K rieg sein w irk u n g en h in zu kom m t, dann kann man sich u n gefah r vorstellen , w as die Fortsetzu n g des K rieg es, rein w irtschaftlich gesehen, fiir E n g la n d bedeutet,_dann kann m an ermessen, welches V erb re d ie n die britische P lu to k ra tie d u rd i ihre Entsdieidung, den K r ie g fo r tz u - setzen, an dem englisdien V o lk e begangen hat.

K o p fs d iiitte ln d m ufi m an sich fra gen , was sich die britische P lu to k ra tie bei dieser E n tsdieidung iiberhaupt gedacht hat. A is N a tio n a ls o zia lis te n konnen w ir eine derartige H an dlu n gsw eise iiberh au pt n id it verstehen.

Um

sic-zu b egreifen , m ufi m an sich sdion in die G edanken- w e lt des H o d ik a p ita lis m u s zuriickversetzen, in der nicht das V o lk , sondern das K a p it a ł d er M itte lp u n k t a ller D in g e w a r. M a n muG sidi fern er verg egen w a rtigen , dafi durch den englisdien A u s v e rk a u f z w a r E n g la n d audi sem K a p ita ł ve rlie rt, d afi aber die englische P lu to k ra tie an- nim m t, h ierbei fiir sich selbst im m erhin n o d i geniigend retten zu konnen, um spater einm al fe rn v o n E n glan d au sk om m lidi leben zu konnen. Es ist deshalb auch kein Z u fa ll, d afi d e r F iih rer in seiner grofien R eidistagsrede n o d i einm al ausdriicklidi d arau f hingew iesen hat, in w e ld i geringem M a fie die englische P lu to k ra tie unter den F olgen ihrer E n tsdieidung zu leiden haben w ir d , in w ie hohem M a fie aber das englisdie V o lk die Zeche zu be- zah len haben w ir d , die ihm seine R egieru n g gem acht hat.

D a das englisdie V o lk seine g eg en w a rtig en M a d ith a b e r gew ah ren lSfit, trag t es m it an der V e ra n tw o rtu n g fiir all das, w as bisher geschah und noch gesdiehen w i r d . (37M)

(2)

GroBbritanniens Oel-

D er Bedarf Englands an Pflanzenolen, W altran sow ie anderen tierischen O elen und Fetten fiir Ernahrung und technische Z w eck e ist auBerordent­

lich hoch. E r iibersteigt in normalen Jahren 1,5 M ili. t und v e rteilt sich im einzelnen auf. folgende Erzeugnisse, die nur zum T e il gegeneinander aus- tauschbar sind (M enge in t):

P fla n ze n o le ...48° 000 T ie r is c h e O e le und F e t t e ... 95 000 F is ch o le ...

W a l ó l e ... *95 000 T a lg , Oleom argarin, O l e o o l ...

Sonstige F e t t e ... 54 000 Butter ... 534 000 Schm alz ... >« « » G e s a m ty e r b r a u c h ... 1 545 000

Da die Erzeugung aus inlandischen Rohstoffen noch nicht einmal 10% dieser M enge erreicht, hat die englische Regierung seit 1937 damit ibegonnen, staatliche Vorratslager anzulegen und auch den U nilever-K onzern zu einer iiberdurchschnittlichen Vorratshaltung verpflichtet. W enn iiber diese Kriegsvorrate auch aus naheliegenden Griinden keine Zahlen yeroffentlicht wurden, so durfen sie doch nicht iiberschatzt werden: keinesfalls tiber- steigen sie 300 000 t. Eine Produktionseinschran- kung in der Seifenindustrie oder eine Herabsetzung des Fettgehaltes ist bisher nicht erfolgt, obgleich der Oel- und Fettverbrauch allein in den Seifen- fabriken 310 000 t jahrlich betragt, davon drei Fiinf- tel Pflanzenole und zw ei Fiinftel tierische Fette und Oele. Hinzu kommt noch, daB der Oelbedarf fiir Farben und Lacke wegen des starken Ausbaus der Riistungsindustrie sich fast verdoppelt hat und die Verwendung von Austauschstoffen infolge Feh- lens jeder staatlichen Lenkung sich noch im A n - fangsstadium befindet,

D ie gleich zeitige Vcrw endungsm 6glichkeit der mei- sten O ele und F e tte fiir technische und G enuBzwccke macht es erforderlich, die Versorgungslage sow ohl nach der industriellen w ic nach d e r erniihrungswirtschaft- lichen S eite zu bctrachten. B eispielsw eise w ar der M ar- garineverbrauch in England v o r Kriegsausbruch mit durchschnittlich

183 000

t jahrlich so niedrig, daB im Jahre

1937

fiir die M argarineerzeugung nur

161 000 t

O ele und F ette b enótigt wurden. Um so hoher w ar der sonstige Nahrungsfettbedarf. V on den im Durchschnitt der Jahre

1935 38

benotigten

534 000 t

Butter wurden nur 9% im Inlande erzeugt, von

124 000 t

Schmalz

20%.

M it dem W e g fa ll der europaischen Lieferun gen und des teilw eisen Ausfalls der Ueberseezufuhren muB zw angs­

laufig die M argarineerzeugung yerdoppelt, wenn nicht yerd reifach t werden. Das bedeutet jedoch eine Er- schopfung der K rieg svo rra te in kurzester F rist ohne Riicksichtnahme auf technische B edarfszw ecke. Nach- stehende T a b e lle gibt eine U ebersicht uber d ie

1938

erfolgten Einfuhren (in 1000 t):

A n d ere auBer-

Ins- V c r. Ib ero - europ.

jScsamt Em pire Europa Staaten A m erik a Lander Palm ól, r o h ... 131 109 —■ 22 O elsaaten (B aum w oll-,

Leinsam cn, Palm -

k e r n e ) ... 1031 600 96 335 T ierisch e O e le und

F e tte ... 144 21 6 110 7 B u t t e r ... 951 480 462 9

W ah ren d die Oelsam en zum groBten T e il aus den britischen K olon ien b zw . aus den dem U n ilever-K o n zern gehorenden Plantagen kommen, sind die U S A . Haupt- lieferan t tierischer O ele und F ette . N ach englischen A n gaben b e lie f sich die Gewinnung pflanzlich er O ele aus eingefuhrten olhaltigen R oh stoffen im Jahre

1937

auf

481 700

t gegen

449 100

t im Jahre

1936.

D avon ent­

fielen

1936

und

1937

auf:

und Fettversorgung.

1936 1937 1937

t t %

E r d n u D ó l ... 82 800 121 800 25,3 B a u m w o ils a a to l... 100 400 112 000 23,3 L e in o l ... 90 900 93 300 19,8 P a l m k e r n o l ... 65 300 67 400 14 KopraS l ... 78 000 51 500 10,7

W e ite r wurden 1937 noch gew onnen:

t %

R icin u sol ... 13 900 2,9 Sojabohnen dl ... 12 400 2,5 R a p s o l ... 7 200 1,5

DaB sich die S ch w ierig k eiten in der britischen Oel- und F ettversorgu n g schon bald nach Kriegsausbruch bc- m erkbar machten, b ew eist die Entw icklun g auf dcm W a lólm a rk t. Da W a lo l sich durch gute Lagerfiihigkeit fiir eine V orratsw irtsch aft besonders eignet, legte Eng­

land b ereits 1938 eine staatlich e R e sc rv e von 100 000 t an. 1939 gelang es ihm durch unfaire Manipulationen, die ganze W a lolp ro d u k tion N orw egen s aufzukaufen mit dem Ziel, dadurch Deutschland die w ich tigste Bezugs- ąu elle abzuschneiden und d ie eigenen V o rriite zu ver- yielfachen. Dieses V orgeh en erw ies sich jedoch ais ein Schlag ins W asser, da die m ilitarischen O perationen den A btran sport eines erheblichen T e ils des gekauften Oeles verhinderten. N o rw eg en selbst hatte an den Lieferungen um so w en ig er Interesse, ais der Internationale Waltran- preis seit Kriegsausbruch um etw a 150% stieg und durch die Losung von der Pfundwiihrung die ungiinstige Preis- rela tion noch versch arft wurde. England sah sich des­

halb gezwungen, das 1937 in Lon don unterzeichnete internation ale W alfangabkom m en zu brechen und seine sechs F angsch iffe und K och ereien noch nach der am 7. M a rz 1940 been deten F an gzeit in der A n tarktis arbei­

ten zu lassen. D ie H eim keh r dieser Fangschiffe wird aber durch d ie inzw ischen ausgedehnte deutsche B lock ad e der englischen K iiste mehr ais in F rage ge- stellt. Im Durchschnitt der letzten Fangperioden waren von den Lan dern des B ritischen W e ltreich s schiitzungs- w eise 190 000 t W a lo l gew onnen worden.

D ie W a lolgew in n u n g sow ohl ais auch die Produktion p flan zlich er O ele lie gt in GroBbritannien fast ausschlieB­

lich in den Handen des Kon zern s L e y e r Brothers &

U n iley er, Ltd. Er ist g leich zeitig gróB ter E rzeu ger und V erbraucher, da er die englische S eifen - und Mar- garineproduktion v o llig beherrscht. D ie in den Ge- schaftsberichten genannten U m satzzahlen lassen jedoch keinen SchluB auf die englische V ersorgungslage zu, da es zu den G esch aftsprin zipien des K on zern s gehort, iiber den Um fang des Konzerns, seine y ielseitig en Interessen in der W e it und die K a p ita lk on trollen anderer Gesell­

schaften stets nur summarische A n gab en zu machen.

Auch nach der 1937 vorgenom m enen Umgruppierung, d erzu folge in der englischen G esellsch aft die Unterneh- men innerhalb des B ritischen R eiches, in der hollandi- schen 'd a geg en d ie iibrigen ' Unternehm en zusammen- gefaBt wurden, erfolgen grundsatzlich nur Produktions- angaben fiir den Gesam tkonzern.

D ie M achtposition von U n ilev e r ist allerdings ein- zigartig. Schon 1929 w urden 33% der W eltkopraernte, 40% der Palm kernerzeugung und 73% der W a lolgew in ­ nung beherrscht. D ie Ausriistung der W alfangexpedi- tionen erfo lg t durch die Southern W h alin g & Sealing Co.

Das ausgedehnte afrikanische G eschaft, w ozu neben eigen en groBen P lantagen auch F ab rik en an den wich­

tigsten P latzen gehoren, untersteht drei Gesellschaften, namlich der A frica n and Eastern T ra d c Corporation, der U n ited A fr ic a C orporation und d er N ig e r Corpo­

ration.

D e r zu letzt v ero ffen tlich te K on zern berich t (1938) hebt besonders heryor, daB in fast allen europaischen Staaten, in den U S A ., in A frik a , B ritisch Indien, China und Japan neue F ab rik en errich tet w erd en und die Um­

satze erheblich g esteig ert w erden konnten. D ie Seifen- produktion stieg auf 880 000 t, die U m satze in Marga- rine und S p eisefetten auf 800 000 t; hinzu kommen noch O e lverk a u fe in H ohe von 625 000 t und ein A b satz von Oelkuchen und F u tterm itteln von fast 2 M ili. t. Der V erk a u f an G ly cerin und C hem ikalien uberschritl 1 M ili. t, G erade die chem ische Erzeugung ist in den le tzten Jahren immer w e ite r ausgebaut w orden, und der

(3)

26. Juli 1940 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r . 30 — 451

schon genannte G esch aftsbericht hebt die Starkung der Umsatze auf folgen den G eb ieten besonders h ervor;

Vitam inerzeugnisse, Farben, Lack e, K erzen , D unge­

mittel, Leim , Knochenm ehl, P a rfiim e rie- und T o ile tte - artikel, N atronlauge, W asserglas, Soda, H olzko h le.

Schon je tzt d iirfte allerdings feststehen, daB die cinzigartige Vorm achtstellung des U n ilever-K o n zern s nach SchluB des K rieg es stark erschuttert sein w ird.

Die 1937 yorgenom m ene A u fteilu n g der Interessensphare zwischen A m sterdam und Lon don in E m p ire-G esell- schaften und solche der ubrigen W e lt w ird den A n sa tz- punkt fiir eine w eitgeh en d e, w enn nicht v o llig e V e r-

selbstandigung des hollandischen K onzernpartners L e v e r Bros. & U n ilev e r N. V . bilden . Es ist auch nicht aus- geschlossen, dafi sich das S ch w ergew ich t auf d ie deutsche Gruppe, die seit ein iger Z eit unter der Leitu n g des friiheren R eich sbankdirektors Blessing steht, v er- lagern wird, D ie S ch w ierigk eiten d e r W eltversorgu n gs- lage lassen eine Erschiitterung eines derartig umfassen- den K on zern gebiiudes unverm eidbar erscheinen. Im A u g en b lick allerdings ist es noch die Hauptaufgabe von L e v e r Brothers & U n ile v e r Ltd., ohne Riicksicht auf G estehungs- und F rach tkosten die V ersorgung der b ri­

tischen Inseln m it O elen und F etten durchzufuhren. (3713)

Frankreićhs photochemische Industrie.

D ie photochemische Industrie Frankreićhs ist iiberw iegend auf die Deckung des Inlands- bedarfes eingestellt. D er W e r t ihrer Erzeugung kann fiir die letzten Jahre auf etw a 25 M ili. M l veranschlagt werden. A u f auswartigen M arkten wurde davon nur ein Zehntel abgesetzt, A n dem auf 25— 30 M ili, M t zu veranschlagenden V er- brauch von photochemischen Erzeugnissen w aren auslandische Erzeugnisse zu einem Siebentel be­

teiligt. Ein erheblicher Einfuhrbedarf besteht vo r allem noch bei Kinefilm en, auf die annahernd 40%

der Gesamteinfuhr von photochemischen Erzeug­

nissen entfielen; es folgten nach dem Stande von 1938 Photofilm e mit 35%, Photopapiere mit 20%

und Trockenplatten mit 7% der Gesamteinfuhr, Im einzelnen entw ickelte sich der AuBenhandel mit photochejnischen Erzeugnissen w ie folgt fin Mili. M l)-.

Einfuhr 1929 ... 7,31

...7,10 ...6,57 1936 . . .

1937 . . .

1938 . . . 4,12

Ausfuhr 6,32 2,36 2,10 2,38

In der W eltausfuhr von photochem ischen E rzeu g­

nissen spielt Fran kreich nur eine u n tergeordn ete R o lle ; vo" , ^.er W eltausfu hr en tfielen 1938 nur 2,7% gegen 3,8% im Jahre 1929 auf franzosische Lieferu n gen ; bei einem Ruckgang der W eltausfu hr im Zeitraum 1929 bis 1938 um 45% ist die franzosische Ausfuhr um 62%

gesunken,

D ie F irm en d e r photochem ischen Industrie.

In der photochem ischen Industrie sp ielt die von der nordamerikanischen Eastman K od a k Co. k o n tro llierte Firma K od ak -P ath e d ie bedeutendste R o lle. D iese mit einem K apitał von 105 M ili. Fr. arbeiten de G esellschaft betreibt in Vincennes b e i Paris eine F a b rik zur H e r ­ stellung von K in e - und Ph otofilm en sow ie Photopapier.

Die Kapazitat der A n la g e zur H erstellu n g von P o sitiv- filmen soli 100 M ili. m betragen, in den letzten Jahren aber nur zu einem V ie r t e l ausgenutzt w o rd en sein.

Von den in franzosischem B esitz befin dlich en U n ter­

nehmungen kom m t die groBte Bedeutung d er Soc, Lu- niiere, Paris, zu, die 1883 von A n to in e Lumi&re gegriin-

“ j wurde. D ieser je tzt mit einem K ap itał von 41,72 u ^ r' arheiten de P io n ierb etrieb der franzósischen photochemischen Industrie stellt seit 1883 T ro c k en - piatten, seit 1892 P h o top ap iere und seit 1902 P h otofilm e ner; spater w urde aućh die Erzeugung von K inefilm en aufgenommen. D ie Firm a b esitzt F ab rik en in Lyon, reyzin (Isere) und J o in v ille-le -P o n t (Seine),

T j w f'^ eren Unternehm ungen der photochem ischen Industrie sind folg en d e Firm en zu nennen:

Guillem inot, B oespflug et Cie., Paris: D ie m it einem Capital von 16 M ili, Fr. a rbeiten de K om m anditgesell- schaft stellt in ihrem in C han tilly (O ise) gelegen en W e r k Photopapiere und P h o tofilm e her.

rc ■ ^ ^ es^,a^er F reres e t Cie,, St.-M aur-des Fossśs (oeine): D iese m it einem K a p ita ł von 8 M ili. Fr. aus- gestattete Kom m anditgesellschaft besitzt F ab rik en in ot.-Maur-des Fossćs und Su lly-sur-Loire, in denen P h o to ­ papiere und P h o top latten prod u ziert w erden .

Risson et Cie., P aris: D ie F ab rik d ieser m it einem Kapitały von 2,4 M ili. Fr. arbeitenden Firm a b efin det sich in F la yia c (A r d e c h e ); h ergestellt w erd en Trocken platten , Ph o top a p iere und Photofilm e.

Bauchet et Cie,, R u eil (Seine et O ise): D ie Firma, deren K a p ita ł 2,3 M ili. Fr. betragt, stellt in R ueil T ro c k en p la tten und P h o top ap iere her.

Den fuhrenden P la tz in d e r Erzeugung von P h oto- chem ikalien nimmt d ie v o r allem m it der H erstellung von pharm azeutischen Erzeugnissen besch aftigte Soc. des Usines Chim iąues de R hóne-Poulenc, Paris (A .-K . 200 M ili. Fr.), ein. D ie Firm a stellt u. a. N atrium thiosul- fat, Natriumsulfit, Hydrochinon, D iam inophenolchlor- hydrat und Pąraam inophenolchlorhydrat her, N atrium - thiosulfat w ird w e ite r von den Etablissem ents Kuhlmann, Paris, und von d er F abriąu e de Produits Chimiąues Billaut, Paris (A .-K . 3,045 M ili. Fr.), gew onnen. D ie E ta ­ blissem ents M arret, Bonnin, L e b e l et Guieu, Paris (A .-K . 25,5 M ili. Fr.), produ ziert in ihrem W e r k in N o is y -le -S e c (Sein e) Silberchlorid, S ilbern itrat und G oldchlorid. S ilber- nitrat w ird auBerdem noch von der Soc. des Usines Chim iąues Rhóne-Poulen c und von der Etablissem ents Hertem an, B ella n ger et Cie., Paris, hergestellt. Produzent von Pyrogallussaurc ist die Soc, d 'E x p loitation de Chim ie Industrielle Voitu riez-N orm an d , C atcnoy b ei C lerm ont (O ise), K aliu m ferro- und -ferrieyan id w erden von fo lg en ­ den Firm en gew onnen: Etablissem ents C am ille Arnoul, S t.-O u en -l'Aum óne; F ab riąu e de Produits Chimiąues Billault, Paris; C ie .'d u G az de Lyon, L y o n (A .-K . 45,4 M ili. F r.); Etablissem ents Granjon (Soc, de Spe.cialitćs de Chimiąues et Industrielles), St. M a rcel b ei M arseille;

Ad m inistration des M ines de B o u x w iller (Bas-Rhin).

P h o t o p a p i e r e .

V on der Gesamtausfuhr an photochem ischen E r­

zeugnissen entfielen 1938 drei F iin ftel gegen nur 27% im Jahre 1929 auf P h otop ap iere. Im Jahre 1938 wurden 14951 fur 19,5 M ili. Fr. gegen 1147 t fur 12,8 M ili. Fr.

im V orjah r und 6 1 2 1 fur 10,4 M ili. Fr. im Jah re 1929 ausgefuhrt. U e b e r die A b n eh m er ergibt sich aus der franzósischen Ausfuhrstatistik kein zutreffen des Bild, da diese ais Hauptabnehm er fiir 1937 B elgien mit 6481 nachweist. D a B elgien jedoch in diesem Jahre insgesamt nur 72 t P h o top ap iere einfuhrte, muB angenommen w e r­

den, daB es sich um Durchfuhrware handelt, die iiber A n tw erp e n den W e g auf andere A b satzm ark te gefunden hat. D iese Feststellung w ird durch die belgische Sta­

tistik bestatigt, in der eine um fangreiche W iederausfu hr von P h otop ap ieren nachgew iesen ist, d ie sich zum iiber- w iegen den T e il m it der iiber B elgien g eleitete n franzo- sischen Photopapierausfuhr decken diirfte. D ie folgende der belgischen S tatistik entnom mene U ebersich t iiber die E ntw icklung der W iederausfu hr von Ph otopapieren aus B elgien gib t daher einen guten Anhaltspunkt iib er d ie Bestim m ungslander d er franzósischen Lieferu n gen:

1937

W iederau sfuh r, insjSes. 841 32 823 839 V e r. S t a a t e n ... 285 12 19S 318 G roBbritannien . . . . 95 3 462 170 A rg en tin ien . . . 62 2 403 59 S chw ed en ... 58 2 105 71

In der franzósischen Statistik sind ais w e ite r e A b ­ nehmer der Photopapierausfuhr fiir 1937 GroBbritannien m it 8 0 1 -und die S ch w eiz m it 2 5 1 ausgewiesen, N ach

1938 t 1000 F r.

34 341 13 910 6 619 2 381 2 845

t

968 473 144 75 27

1939 1000 F r.

38 084 18 863 5 568 2 982 1 093

(4)

den franzosischen K olo n ien w urden insgesam t l i i t aus- gefiihrt, davon 4 9 1 nach A lg e rie n und 3 3 1 nach In d o­

china.

D ic Einfuhr m it S ilber- oder Platinsalzcn sensibili- sierter P h otop apiere, d ie im letzten Jahrzehnt mengen- maBig um 41% zuriickgegangen ist, umfaBte 1938 2 1 0 1 fur 10,9 M ilL Fr. gegen 331 (357) t fur 12,5 (12,7) M ili. Fr.

in den Jahren 1937 hzw . 1929. M eh r ais die H a lfte d e r B ezu ge w urde mit 190 (151) t von B elgien bestritten ; w e ite r e L ieferla n d e r w aren Deutschland m it 76 (55) t und GroBbritannien mit 63 (151) t. F ern er wurden 1938 9 t mit K o h le sensibilisierte P h o top ap iere fiir 0,8 M ili.

Fr. bezogen.

P h o t o f i l m e .

D er Auslandsabsatz von Photofilm en hat starkę Ein- buBen zu verzeichn en, w ie folgen de Ausfuhrzahlen zeigen :

1929 1937 1938

t M ili. F r. t M ili. F r. t M ili. F r.

D o p p else itig sen sibiłisierte

P h o to film e ... 79 4,6 10 0,8 18 1,3 Sonst. sen sib ilisierte P h oto -

film e ... 145 7,0 59 2,9 86 5,9 V on den d op pelseitig sensibilisierten Photofilm en gingen 1937 (1929) 2 (5) t nach B elgien, 1 (29) t nach GroBbritannien und 2 (6) t nach den franzosischen K o lo ­ nien. V o n den sonstigen sensibilisierten Photofilm en wurden 13 (12) t nach der Schweiz, 5 (— ) t nach Brasilien, 4 (3) t nach den N iederlanden, 2 (6) t nach Italien, 18 (4) t nach den K olo n ien ausgefiihrt.

D ie Einfuhr yon d op p elseitig sensibilisierten P h o to ­ film en umfaBte 1938 51 (61 b zw . 8) t fiir 5,2 (4,4 bzw . 0,7) M ili. F r,; H auptbezugsgebiete w aren B elgien mit 26 (1) t, Deutschland mit 23 (6) t und GroBbritannien m it 8 (— ) t. A n sonstigen P h o tofilm en w urden 95 (129 bzw, 125) t fiir 14,5 (15,8 bzw. 11,4) M ili. Fr. eingefiihrt, davon 48 (81) t aus den V erein igten Staaten, 43 (35) t aus Deutschland und 23 (— ) t aus Belgien.

K in e film e .

N eg a tivfilm e w erden nur in bescheidenem 'Umfang hergestellt, d e r Verbrauch w ird uberw iegend durch E in­

fuhr gedeckt. V on dem auf 35— 40 M ili. m jahrlich ge- schatzten Verbrauch von Positivfilm en muBte in den letzten Jahren noch ein V ie r te l gegen annahernd die H a lfte im Jahre 1929 durch Auslan dsbeziige ged eck t w erden.

D ie Ausfuhr von K in efilm en steuerte 1938 11% gegen 10% im Jahre 1929 zu der Gesamtausfuhr von p h o to­

chem ischen Erzeugnissen bei.

A n N eg ativfilm en wurden 1938 1,2 (1,1 bzw . 0,6) M ili.

m fiir 2,1 (1,0 bzw . 1,2] M ili, Fr, ausgefiihrt, d a von 1937 333 000 m nach GroBbritannien. D er Auslandsabsatz von P ositivfiIm en b e lief sich auf 1,5 (1,2 bzw. 1,8) M ili. m fiir 1,7 (1,2 bzw, 2,7) M ili. F r. Hauptabnehm er w a r auch hier GroBbritannien mit 822 000 m,

D ie Einfuhr v o n un belichteten K inefilm en hat sich nach M aBgabe folgen d er U ebersicht en tw ick elt:

Belgiens Leim- und

B elgien besitzt eine gut e n tw ic k e lte L e im - und G elatineindustrie, die auch auf dem W e ltm a rk t eine wesentliche R olle spielt. Im D urchschnitt w erden in Belgien jahrlich 8000 t Leim , davon etw a 5000 t Knochenleim und 3000 t H autleim , sowie 4000 t G elatine erzeugt. D e r Inlandsverbrauch von Leim , der hauptsachlich von der H o lz -, T e x til-, P ap ier-, Ziindholz-, L e d e r- und K autschukw aren- industrie aufgenommen w ird , umfaBt etw a 3000 t, so daB durchschnittlich d rei F iin fte l der P roduktion auf auswartigen M a rk te n A bsatz finden. V o n der Gelatinegew innung gelangt regelmaBig e tw a die H a lfte zum Inlandsverbrauch, und zw a r vor allem zu technischen Z w ecken, so in d e r photoche­

mischen Industrie, fiir die Herstellung von W a lze n - masse, Kunstseide und pharmazeutischen E rzeug-

1929 1937 1938

1000 m 1000 Fr. 1000 m 1000 F r. 1000 m 1000 Fr.

N ega tivlU m e . . . . 2 212 2 S U 16 270 17 702 13 937 14 936 V e r . Staaten . . . 1 208 11 804

Deutschland . . . 895 . 2 416

B elgien ... 83 1 571

G roG britanniea 460

PositiTlilme . . . 19 009 12 723 12 824 10 520 8 414 6 95»

Deutschland . . . 8 924 . 5 335 B elgien ... 2 257 5 010 V e r . Staaten . . . 7 221 1 643

GroBbritannien . - 836

T r o c k e n p la t t e n .

D ie Ausfuhr v o n T ro ck e n p la tten hat im letzten Jahrzehnt um 86% abgenom m en; von der Gesamtausfuhr von photochem ischen Erzeugnissen entfielen auf Trocken­

platten infolgedessen 1938 nur noch 8% gegen 32% im Jahre 1929. Insgesam t wurden 1938 113 t fur 2,7 Mili.

Fr. gegen 117 bzw, 805 t (2,1 bzw . 12,4 M ili. Fr.) in den Jahren 1937 und 1929 ausgefiihrt, d a von 1937 13 t nach den V erein igten S taaten und 9 t nach GroBbritannien;

der A b s a tz in den K o lo n ie n ste llte sioh auf 52 t, Die S ch w eiz und China, die 1929 mit 146 bzw . 159 t an der Ausfuhr b e te ilig t waren, wurden 1937 nicht mehr ais A bn eh m er aufgefiihrt.

D ie Einfuhr von T ro cken pla tten b e lie f sich 1938 auf 231 (292 .bzw. 368) t fur 4,2 (3,7 bzw. 4,1) M ili. Fr.;

H au ptlieferlan d w ar 1937 B elgien m it 187 t; w e ite r waren an der Einfuhr GroBbritannien mit 45 t, Italien mit 361 und D eutschland mit 2 4 1 b eteiligt.

P h o t o c h e m ik a lie n .

D ie Prod u k tion von Photoch em ikalien reicht nicht nur zur D eckung des eigen en Verbrauchs aus, sondern erm oglicht dariiber hinaus noch eine teilw eis e recht bedeutende Ausfuhr. So w urden 1938 8 3 1 Hydrochinon, P y ro g a llo l und M on om ethylparam inophenolsu lfat fiir 3,7 M ili. F r, gegen 9 8 1 fiir 3,1 M ili. Fr. im V orjah re aus- gefiihrt, davon 1937 3 8 1 nach GroBbritannien, 4 1 nach Italien und 4 t nach d e r Schw eiz, D ie v o r allem nach B elgien gerich tete Ausfuhr von Natrium thiosulfat ein­

schlieBlich von Sulfiten und B isu lfiten ste llte sich auf 4268 (3620) t fiir 7,5 (4,3) M ili, F r. gegen 3454 t fur 3,7 M ili. Fr, 1929. Da die fur 1929 nach gew iesene Zahl ausschlieBlich N atrium thiosulfat umfaBt, kann angenom­

men werden, daB d ie fiir d ie le tzte n Jahre nachgewie­

sene Ausfuhr sich u b erw iegen d aus Natriumthiosulfat zusam m ensetzte. D er Auslandsabsatz von Kaliumferri- und -ferrocyan id b e lie f sich auf 57 (160) t fiir 0,7 (1,1) M ili. Fr. A n Silbersalzen wurden v o rw ie g e n d nach Bel­

gien 24 (44) t fiir 4,9 (6,6) 'Mili. Fr, ausgefiihrt.

D ie Einfuhr von P h otoch em ikalien hat nur geringen Um fang. Im einzelnen wurden aus dem Auslan d bezogen:

1929 1937 1938

t lOOOFr. t lOOOFr. t 1000 Fr, H yd rochinon . . . 1,3

P y r o g a llo l, t e c h n . ... 3,0 P y ro g a llo l, d es tiłl. . . . . 3,4 M onom eth ylp aram in oph en ol­

sulfat ... 0,8 Natrium th iosulfat ...35 N atrium sulfit . . . 156 K a liu m f e r r ic y a n id ... 5

Gelatineindustrie.

nissen sow ie in der Konserven- und SiiBwaren- industrie.

D er Produktionsw ert der Industrie stellte sich in den letzten Jahren auf schatzungsweise 12 bis 15 M ili. M gegen 20— 25 M ili, JM im Jahre 1929.

Ursachlich fiir den Ruckgang w ar in erster Linie die Abnahm e der Ausfuhr, die im Zeitraum 1929 bis 1938 um 41% bei einer Abnahm e der Weltaus- fuhr um 58% zuriickgegangen ist; die Ausfuhr hatte 1939 einen W e r t von 6,07 M ili. JM gegen 5,66 M illionen JM bzw , 6,56 M ili. JM in den beiden Vorjahren und 9,68 M ili. JM im Jahre 1929. Von der W eltausfuhr von Leim und Gelatine, in der Belgien nach Deutschland den zw eiten Platz ein- nahm, entfielen auf die belgischen

L i e f e r u n g e n

1938 19% gegen 14% im Jahre 1929.

118 0,1 6 4

166 0,1 7 5

234 1,3 83 0,7 58

113 0,1 28 28

38 11 13 "l 8

208 7 34 5 31

73 2 22 2 40

(3754)

(5)

26. Juli 1940

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

N r . 30 — 453

A is H ersteller von L eim und G elatin e sind folgende Firmen zu nennen;

Union Chim iąue B e lg e S. A . , Brussel (G e la tin e , H a rtleim ); G ela - iincs Hasselt et V ilv o r d e S. A ., Brussel (das Unternehm en, eine Tochtergesellschaft d e r Soc. des Prod u its Chim iąues C o ign et, Paris, betreibt G elatin efab rik en in H asselt und V ilv o r d e ); C o lle s et G ela- tines S. A . , Tourn ai (G ela tin e , H artleim und A p p r e tu r m itte l); G ela - tines de H yon S. A ., Briissel (G ela tin e ); E n treprises Chim iąues et Electriąues S. A ., V ilv o r d e (G ela tin e , H a rtleim ); O sseine et Engrais do S elzaete S. A . , S e lz a e te (G ela tin e , H a rtleim ); D eva u x V e u v e et Fils, P o lleu r-lez-S p a (G ela tin e , H artleim , K a ltle im e , A p p re tu rm itte l);

Tannerie et M a ro q u in erie B elges S . A ., Saventhem (G ela tin e , H art- lcim); S. A . pour 1’A c h a t e t le Traitem en t des Os, y ilv o r d e (H a rt­

leim, A p p retu rm ittel); C hem ica S. A ., Turnhout (K a ltle im e ); G om m ers Freres, Brussel (H artleim , A p p re tu rm itte l).

D ie Leim ausfuhr setzt sich zum oiberw iegenden T e il aus Knochen- -und H autleim zusammen, dessen A b s a tz 1939 um 50% iiber dem Vorjahrsstand lag, aber noch um 6% unter dem fur 1929 ausgew iesenen Absatzstand yerblieb, Hauptabnehm er -des K nochenleim s w ar mit 60% GroBbritannien; daneben gingen noch groBere Posten nach Deutschland, Fran kreich und Britisch In ­ dien, Im einzelnen en tw ick elte sich die Ausfuhr w ie folgt;

1929 1938 1939

t 1000 F r . t 1000 F r . t 1000 F r;

Knochen- u. H autleim 5 606 61 910 3 509 35 177 5 293 54 656 GroBbritannien . . 3 340 38 332 1 811 18 031 3 103 3i 22S Brit. Indien . . . 191 2 288 209 2 250 244 3 006 Deutschland . . . 324 4 380 378 3 994 208 1 903 Frankreich . . . . 402 3 798 241 2 116 156 1 469 F U c h le im ... 27 374 27 271 13 148

Schweiz ... . 24 241 12 141

Leim In GefaBen

bis 1 k j > ... 2 22 2 27 1 7

Leim, n. b. g. . . 1 545 12 961 136 905 177 1 069

Deutschland . . . 240 2 898 13 137 40 257

Der Auslandsabsatz von G elatin e ist 1939 stark zu­

ruckgegangen; die Ausfuhr von p u lyerform iger G elatin e nahm um 10% ab, die von G e la tin e in B lattern oder Tafeln um 73%, D ie Hauptursache h ierfiir w a r d ie Einschrankung der britischen Bezuge, auf die 1938 52%

der gesamten G elatineausfu hr gegen nur 27% jm letzten Berichtsjahr entfielen. V on der fiir 1938 mit 460 000 £ gegen 376 000 £ im V orja h r ausgew iesenen G elatin eein - fuhr GroBbritanniens lie fe r te B elg ie n allein 53 (49) % ; an dem R est w aren v o r allem Frankreich, Deutschland und Austraiien b eteiligt. Im einzelnen ze ig te die G ela- tineausfuhr B elgiens folgendes B ild:

1929 1938 1939

t 1000 F r. t lOOOFr. t 1000 Fr.

Gelatine, p u lverf. . . 19 151 1 068 13 954 962 11 584

Ver. Staaten . . . . . 433 5 888 320 4 392

GroBbritannien . . . . 235 2904 193 1 977

Gelatine in B lattern

od. Tafeln . . . . 591 7 126 1 289 16 520 321 3 965 Groflbritannien . . 499 5 471 982 11 986 150 1 705 W eiter wurden 1939 noch 19 t W alzenm asse fiir 453 000 Fr. gegen 20 t fiir 174 000 Fr. im Y o rja h r und

1 t fiir 18 000 Fr. im Jahre 1929 ausgefuhrt. D er im w esentlichen nach Fran kreich gerich tete V ersan d von leim h altigen A pp retu rm itteln b e lie f sich im letzten Jahr auf 10 t fur 114 000 Fr. gegen 12 (51) t fiir 213 000 (166 000) Fr. in den b eiden Vergleichsjahren.

B elgiens Einiuhr von Leim und G elatin e, die g ro ­ Bere Posten von K nochen- und H autleim , p u lyerform iger G elatin e und leim h altigen A p p retu rm itteln umfaBt, hatte 1939 einen W e r t von 1,99 M ili. M l gegen 1,89 bzw. 2,06 M ili. M l in den V orjah ren und 3,46 M ili. M l im Jahre 1929. Im einzelnen betrug die Einfuhr:

1929 1938 1939

t 1000 F r. t 1000 F r. t 1000 Fr.

K n och en - u. H au tleim 1 977 16 730 820 6 036 793 4 802 N ie d erla n d e . . . 389 2 825 343 2 309 361 1 993 Frankreich . . . . 813 8 118 278 2 092 205 1 287 Deutschland . . . 490 3 801 132 1 217 124 1 049 F i s c h l e i m ... 11 195 14 179 15 170 G elatin e , pu lye rf. . 1 4 9 4 978 296 9 500 354 11 375 Deutschland . . . 130 4 227 224 7 550 259 8 910

F ran kreich . . . . 12 573 49 1 222 68 1 648

G ela tin e in B lattern

od. T a fe ln . . . . 66 2 615 26 935 24 645

G roBbritannien . . 18 791 10 369 10 351

Deutschland . . . 15 605 4 153

L e im In GefaBen bis

1 k g ... 30 483 19 513 15 431

Deutschland . . . 13 149 5 108 4 105

Leim , n. b. g ... 273 1 347 286 1 216 358 1 318

N ie d erla n d e . . . 117 344 138 398 209 570

W alzen m asse . . . . 27 437 17 315 14 236

N ie d erla n d e . . . 15 256 10 195 10 162

L eim h a ltigc A p p retu r-

m i t t e l ... 552 2 806 422 3 694 521 4 759

N ie d erla n d e . . . 230 814 79 242 132 504

Deutschland . . . 161 1 149 236 2 787 254 3 461 M it ihrem R o h stoffbed ar! sind die L eim - und G e la - tin eh ersteller fast ganz auf die Einfuhr angewiesen. D er Knoch enbedarf, der bei etw a 70 000— 80 000 t liegt, muB iib erw ieg en d durch Auslandskaufe g ed e ck t w erden : die Knocheneinfuhr stellte sich 1939 auf 52 200 t gegen 57 600 t im Vorjahr, von denen allein 57 500 (55 000) t aus 'Britisch Indien bezogen wurden. D ie K nochen w e r ­ den nur zum T e il auf F ertig le im y era rb eitet; ein grij- Berer T e il gelangt w ie d e r in F orm von Ossein zur A u s­

fuhr, die 1939 10 400 (11 600) t umfaBte und vo rw ie g e n d nach den V e re in igten Staaten, GroBbritannien und Frankreich gerich tet war. W e ite r w erden v o n der In ­ dustrie noch etw a 12 000— 15 000 i G erb ereia b fa lle ein­

gesetzt, die aus d er fast ganz durch Einfuhr g edeck ten V erarbeitu n g von F e lle n und Hauten im Um fang von etw a 50 000— 60 000 t anfallen; daneben wurden 1939 noch 5700 (8800) t G erb ereia bfalle, y o rw ie gen d nach Frankreich, ausgefuhrt.

D ie von der Industrie b en otigten H ilfssto ffe w erden im allgem einen yon der inlandischen Erzeugung g estellt;

das gilt v o r allem fiir Salzsaure, sch w eflige Saure und

Enlfettungsbenzol. (3655)

Schwedens Kunststoffindustrie.

D ie Zahl der plastische Massen herstellenden Die Herstellung von Rohcelluloid und rohem Casein- und verarbeitenden Fabriken nimmt in Schw e- kunsthorn wird zusammen mit den Fertigwaren aus-

dpn v n n •*.. T*!,,- A r g e w ie s e n und e rh o h te sich v o n 166 t fiir 0,84 M ili, K r.

den v o n J a h r_ z u J a h r z u . A l l e r d i n g s is t d i e s e r I n - (0 5 3 M m _ m ] ig3 7 au f lg 3 t {Ur U 6 M;)1 K r (0 73 M ;lL a u s t r ie z w e ig m g r o b e m U m f a n g e a u f d i e V e r a r i b e i - j>,)i) 1 9 3 8.

tung a u s la n d is c h e r H a lb fa b r ik a t e a n g e w ie s e n , o b - D ie T ran sparcn tfolien w erd en in Schw eden handels- wohl d ie V o r a u s s e tz u n g e n fiir d e r e n Gewinnun<s im statistisch mit den plastischen M assen zusammengefaBt.

Lande fSunstić sind ^ Ih re E rzeu Źun£ w urde 1937 m it 0,75 M ili. K r. (0,48 M ili.

8uns“ s s m “ - M l ] und 1938 mit 0,79 M ili. Kr. (0,50 M ili. M l ) b ew ertet.

Die lm Jahre 1938 h ergestellten rohen Kunstharze l m ein zclncn wurden 56 t A c e ta tfo lie n {iit 279 000 Kr.

hatten insgesamt einen W e r t yon 2,27 M ilL K r. (i,43 M ili. (1 9 3 7. 4 9 t) 244 000 K r.) und 206 t V iscosefoIien fiir ) i' ? 7 M ili. K r. 1,25 M ili. _M l\ im Vor|ahr, D a- 515 000 K r. (213 t, fur 511 0 0 0 K r.) hergestellt.

von wurde der H au p tteil m den H erstellu n gsbetrieben D ie Eillfuhr VQn pi astischen M assen einschlieBlich Werter y e r a rb d te t. D ie Entw icklun g der Erzeugung. geht der Tran sparen tfolien hat w e ite r yon 5,27 M ili. K r.

aus nachstehenden Zahlen h eryor: ^ ^ ( 3 3 4 M ;n m ] m i auf 5 7 0 M jj[ K r _ {3 i5 9 M;1L t 1000 Kr. t 1000 Kr. 1938 zu ge n o m m en , w a h re n d d ie A u s fu h r m it 0 ,2 8 M ili. K r.

Kunstharze u. a.. unverarbeitet . . . . 852 939 7S8 85S (0.18 M ili M l ) u n y e r a n d e r t w a r:

Davoa fur den V e r k a u f ... 92 130 117 213 Einfuhr Ausfuhr

Kunstharze u. 5. in Platten u, Rohren . 378 1 028 510 1 415 Pł,„„„lhn™ „ S ProBslnffe- 1937 1938 1937 i93S Davon fur den Y e r k a u f ... 153 353 280 667 PK X i U t ° ______ t 677 736 3 S

A n a n d eren E rze u g n is s e n aus K u n s th a rz u n d ahnl. , , 1000 Kr- 1 113 1 148 5 ■ 26 sind 1938 1096 t im W e r t e v o n 5,66 M ili. K r . (3,55 M ili. In plaiten oder R5hren • 1^00*^.* 2™ 2m 249 220

g e g e n 1008 t fiir 5,25. M ili. K r . (3,34 M ili. M l ) 1937 Celluloid, Celluloseacetat, Zellglas,' erzeugt w o r d e n . D a v o n w a r e n 821 t fiir 4,10 M ili. K r. Gaudafi!. Caseinkunsthorn, Am-

(1937 : 725 t, 3,98 M ili. K r .) fiir d en V e r k a u f und d e r R e s t Unverarboitetln USW t 4 11 112 49

fur w e it e r e Y e r a r b e it u n g b e s tim m t. U nverarbo.tet...^ t A 11 112 49

(6)

Einfuhr Ausfuhr

1937 1938 1937 193S

In P latten , Stangen usw ...t 845 985 2 5

1000 K r. 2 823 3 191 8 15

Ku nstharze, n. b. g. ... t 818 804 1000 K r, 1 015 1 068

A n anderen Kunststoiien w erd en in Schw eden V u l- kanfiber und Linoleum erzeugt, Kaum veran d ert hat sich 1938 m it 824 t im W e r te von 1,25 M ili. K r. (0,78 M ili. M ) gegen 813 t fiir 1,30 M ili. K r. (0,82 M ili, JM) die E rzeu ­ gung von Vulkan fiber, von d er 471 t fiir 0,71 M ili. K r.

(1937: 530 t, 0,85 M ili. K r.} fiir den V erk au f bestim m t waren. A u sgefiih rt w urden 1937 560 t fur 1,09 M ili. K r.

(0,69 M ili. M ) und 1938 485 t fiir 0,93 M ili. K r. (0,58 M ili, JM ) nach ein er grofien R eih e von -Landern . D e r Einfuhr­

b eda rf an Vulkan fiber, d er hauptsachlich von den Ver- einigten Staaten b efried ig t w ird, w ar in den genannten Jahren mit 49 t fiir 105 000 K r. (67 000 M l ) und 37 t fur 80 000 K r, (50 000 M ) gering.

M engenm afiig fast unyerandert w ar auch die Erzeu­

gung von Linoleum m it 4,82 M ili. qm fur 9,65 M ili. Kr (6,12 M ili. JM ) 1937 und 4,93 M ili. qm fiir 8,46 M ili. Kr.

(5,31 M ili, JM ) 1938, Sie reich t Jedoch bei w eitem nicht zur Deckung des Inlandsbedarfs aus. In fo lg e der ver- rin gerten B au tatigkeit im Jahre 1938 ging allerdings die Einfuhr von 7631 t fiir 7,10 M ili. K r. (4,50 M ili, JllĄ im V orjah r auf 6507 t fiir 5,68 M ili, K r, (3,57 M ili. JiU) zu- riick. D ie Ausfuhr von Linoleu m ist praktisch ohne Be­

deutung. (2744)

Lanolingewinnung in der Sowjet-Union.

B isher w ird W o llfe tt in RuBland nur in M en ­ gen von 100— 200 t im Jahr gewonnen. In erster Lin ie befaBt sich hiermit die W ollw asch erei in New inom ys im Kaukasus. Seit langerer Z eit w erden auf dieser A n la ge Versuche unternommen, durch Einfuhrung neuer Produktionsverfahren die A u s­

beute zu steigern. Hauptsachlich sind drei Verfahren naJher untersucht worden,

D ie Erzeugung e rfo lgt augenblicklich in d e r W eise, dafi cin T e il des F etts mit H ilfe des Seifenschaumes an der O berflache des W aschwassers an gereich ert wird, woraufhin eine Nachbehandlung m it Sauren vorgen om - men wird. Dieses V erfah ren ist zw a r sehr einfach, es entstehen dabei aber grofie Produktionsverluste, denn es ist nicht moglich, dem W asch w asser das darin y erb le i- bende F ett zu entziehen. Insgesam t w ird nur etw a die H a lfte des gesam ten F ettes gewonnen, und von der A u s ­ beute entfallen 60— 70% auf sog, „Z w e ite S o rten ", die sich zur H erstellung von h och w ertigem Lan olin nicht eignen. T ro tz dieser U n zulan glichkeiten w ird das ge- nannte V erfah ren nach sachyerstandiger A n sich t noch so lange an gew endet w e rd en miissen, bis cin besseres V erfah ren au sgearbeitet w o rd en ist.

Das zw e ite V erfa h ren b esteh t in der Fettgew in nu n g mit H ilfe von Separatoren. D ie V o r te ile bestehen hierb ei in einer erh oh ten M echanisierung des Arb eitsprozesses, fern er in dem geringeren B ed a rf an H ilfsm aterialien und der E rstklassigkeit des h ergestellten Erzeugnisses. D en- noch konnen die grofien Produ ktion sverlu ste nicht b e- seitigt w erden , und d ie Au sbeu te ist auch nicht hoher ais bei d e r A n w endun g des vorgenannten Veriahrens, AuBerdem mufi dic verhaltnism afiig teurc A p paratu r aus dem Auslan d eingefiihrt w erden,

Das dritte auf d er W a sch ere i von N ew inom ysskaja angewandte V erfah ren besteh t in der K alk extrak tion . N ach 16- bis 20facher E xtraktion ein er frischen Losung des trockenen N iedersch lages konnen daraus bis zu 90%

des F ettes gew onnen werden. D er Verbrauch an elek - trischer E n ergie ist geringer, land d ie W asch w asser w e r ­ den g leich zeitig gereinigt. In fo lg e der N otw en digk eit, den N iedersch lag zu trocknen, yerlan gert sich aber d e r P ro - duktionsprozefi erh eblich j zum T rockn en w erd en grofie

D am pfm engen b en otigt, w ah ren d an w e ite r e n Hilfś- m itteln grofie M engen C alcium chlorid, K alk, Schwefel- oder Salzsaure erfo rd erlich sind,

E in y iertes V erfah ren ist von einem M ita rb eiter der genannten W o llw a sch erei yorgeschlagen und von einer speziellen Kom m ission des Volkskom m issars der Leicht- industrie genehm igt w orden, Zum Bau einer Versuchs- fabrik ist es- jedoch noch nicht gekom m en, Nach dem y orgeschlagenen V erfah ren soli das W aschw asser in einen D ru ckb ehalter gepum pt w erden , aus dem es selb- standig in kom binierte E x tra k to r-A u to k la v e n abfliefit.

Das F e tt w ird hier mit H ilfe von B enzin extrahiert, dar­

auf w ird die Benzinlosung zum B leich en und Neutrali- sieren des Lanolins einer Behandlung in Spezialapparaten unterw orfen, w oraufhin das Benzin yom Lan olin durch D estillation getrenn t w ird. B ei der E xtrak tio n bleiben V « — Vio des Benzins und bis zu 20% des F ettes im W asch w asser in Form einer Em ulsion zuriick, zu deren Zerlegu ng Saure od er Salz zugefuhrt wird, woraufhin eine Erhitzung m it trockenem D am pf bis auf 100— 110° C er­

folgt. Da der E xtra k to r h ierbei herm etisch yerschlossen ist, geht d e r D ruck der W a sser- und Benzindam pfe bis auf 2 A tm . N ach dieser Behandlung w ird d e r Extraktor m it W a sser gekuhlt, w oraufhin durch w e ite r e Behandlung m it Benzin und D am pf die Gewinnung des enthaltenen F e tte s yorgenom m en w ird, A u f diese W e is e w erden aus rem y era rb eiteten W a sser 95— 96% des Lanolins heraus- gezogen. Im Verh altn is zu der aus d e r W o lle ausge- w aschenen F ettm en ge b etragt die Au sbeu te mehr ais 90%. D ie Qualitat des Lan olins soli w esentlich hoher sein ais die zur Z eit erhaltene 1, Sorte.

M it H ilfe des yorgeschlagenen Verfahrens soli eine vo llige Sterilisation des W aschwassers erreicht werden. D er Verbrauch an A rbeitskraft, elck- trischer Energie und Benzin soli sich bedeutend ver- ringern. D ie Selbstkosten der Gewinnung einer Tonne Lanolin w erden mit hochstens 300 Rbl, an­

gegeben. D ie Errichtung einer Extraktionsanlage auf der W ascherei Newinom ys soli die Gewin­

nung von 4000 t Lanolin und 2000 t industriellen F ettes im Jahre sicherstellen. D ie Baukosten wer­

den mit rund 1 M ili. Rbl. angegeben. Sie sollen sich bereits im ersten Betriebsjahr bezahlt machen.

(1845)

•Erzeugung synthetisch-organischer Chemikalien in USA.

A us der vo r kurzem yeroffentlichten Statistik Lder U nited States T a riff Commission iiber die Erzeugung synthetisch-organischer Chemikalien geht hervor, daB der Produktionswert dieser E r­

zeugnisse nach dem 1938 eingetretenen leichten Ruckgang im Jahre 1939 um 37% gestiegen ist und damit um 35% iiber dem fiir 1937 ausgewiesenen W e rt lag. D er Gesamtabsatz synthetisch-organi­

scher Chemikalien stellte sich auf 382 M ili, $ gegen 277 bzw. 284 M ili. § in den beiden Vorjahren und 132 M ili. ,$ im Durchschnitt der Jahre 1925— 1930.

Von dem Gesamtabsatz entfielen 52% auf synthe­

tische aliphatische Chemikalien gegen gleichfalls 52% im Yorjah r und nur 34% im Durchschnitt 1925

bis 1930; im gleichen Zeitraum ist der A n teil von Zwischenprodukten und Fertigerzeugnissen aus Steinkohlenteer von 66% auf 48% zuriickgegangen.

V on den Fertigerzeu gn issen aus T e e r weisen vor allem die Kunstharze eine starkę Zunahme auf; bei einer durchschnittlichen Erhohung um 68% stieg die Erzeugung von A lk y d h a rzen um 78% und die von Harn- stoffharzen um mehr ais 100%. D ie Produktion von T e erfa rb en erreich te eine S teigeru ng um knapp die H alfte. D ie Zunahme d er Gewinnung synthetischer A rzn e im itte l und R iech sto ffe h ielt sich in engeren G renzen.

Erzeugung und A b s a tz yon Zwischenprodukten und F ertigerzeugnissen aus S tein k oh len teer entwickelten sich im einzelnen w ie folgt:

Cytaty

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