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Helvetica Chimica Acta, Vol. 29, Fasc. 5

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(1)

Copyright 1946 b y: Schw eizerische chem ische G esellschaft, B asel — Société suisse de Chimie, B ale — Società svizzera di chim ica, Basilea.

N achdruck verb oten . — Tous droits réservés. — P rinted in Sw itzerland.

115. E rnst Berl (7. VII. 1 8 7 7 — 16.11. 1946).

(13. V. 46.)

Am 16. F e b ru a r dieses Ja h re s ist Prof. D r. E rnst Berl in P itts ­ burg, P a ., im A lter von etw as m ehr als 68 % J a h re n u n e rw a rte t an den Folgen einer a k u te n H alsinfektion gestorben.

E rn s t B erl w urde am 7. J u li 1877 als Sohu eines K aufm anns und In d u striellen der H olzbranche in seinem H eim atso rt F re u d e n ­ th al (dam als Ö sterreichisch-Schlesien) geboren. E r verlebte seine Ju g e n d ja h re in seinem E lte rn h au s im K reise seiner Geschwister, die ihm alle im Tode vorangegangen sind. E r h a t seinem E ltern h au s u n d seinen Geschw istern eine aufrichtige A nhänglichkeit bew ahrt.

M it 17 J a h re n bezog er im J a h re 1894 die Technische H och­

schule in W ien u n d verliess dieselbe 1898 nach Ablegung der erfo rd er­

lichen P rü fu n g en als Ingenieur-C hem iker.

X aeh E rfü llu ng seiner m ilitärischen D ienstpfücht bei der schweren A rtillerie k am er 1899 zur F o rtse tzu n g seiner A usbildung an die U n i­

v ersität Zürich, wo er im L ab o rato riu m von Prof. D r. Alfred Werner arbeitete u n d im März 1901 prom ovierte. E r verblieb dan n noch weitere drei Sem ester als P riv a ta ssiste n t bei Prof. Werner.

Im H e rb st 1902 w urde er V orlesungsassistent bei Prof. D r. Richard Lorenz, dem V orstan d des L aboratorium s für Physikalische Chemie und E lektrochem ie am Eidg. P olytechnikum . B ald w ar er am gleichen I n s titu t auch als U n terrich tsassisten t tä tig .

Zu B eginn des Som m ersem esters 1904 ü bernahm er die Stelle eines P riv a ta ssiste n te n bei Prof. D r. Georg Lunge am Technisch- Chemischen L ab o rato riu m des P olytechnikum s, w urde sp äter V or­

lesungsassistent u n d 1905 U n terrich tsassisten t bis zum R ü c k tritt von Prof. Lunge im J a h re 1907.

Im W intersem ester 1906 w urde D r. Berl P riv atd o zen t, im W intersem ester 1907/08 w urde er nach dem R ü c k tritt Prof. Lunge's m it der A bh altu n g der H au p tv o rlesu n g ü ber Anorganisch-chem ische Technologie u n d m it der L eitung des L aboratorium s b e tra u t, die er de facto bis E nd e des Som m ersem esters 1909 beibehielt. Als P r iv a t­

dozent las er ü b er: Theorie chem isch-technischer Prozesse, A us­

gew ählte K a p ite l aus der chem ischen Technologie, Technologie und

analytische B etriebsführung chem ischer Spezialindustrien, ferner über

E xplosivstoffe u n d A norganische F arbstoffe. Alle diese Vorlesungen

haben bei den S tudierenden reges Interesse gefunden und seine F ä h ig ­

keiten als ausgezeichneter D ozent erwiesen. Die A rbeiten im Labo-

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rato riu m w u ß te er überaus anregend zu g estalten , u n d es gelang ihm in diesen J a h re n , die leb h afte Z uneigung seiner Schüler zu erw erben.

I n diese Zeit fällt au ch seine M itarb eit an den von P rof. Lunge herausgegebenen W erken, dem T aschenbuch fü r die anorganisch- chem ische G rossindustrie u n d den v ierb än dig en C hem isch-technischen U n tersu ch un gsm etho den .

D r. B erl verliess Zürich im J a h re 1910 n a c h einem A u fe n th a lt von 11 J a h re n , um eine Stelle als Chef Chemiker bei der F a b riq u e de soie artificielle de Tubize (Belgien) anzunehm en. Diese b ed eu ten d e K unstseid efabrik a rb e ite te dam als noch ausschliesslich n ach dem Chardonnet-V erfah ren ; die verschiedenen A rb e ite n D r. B erl's über C ellulosenitrate in den J a h re n 1906— 1910 w erden w ohl einen e n t­

scheidenden Einfluss auf diese B eru fu ng au sg eü b t h aben. Einige seiner Z ürcher M itarb eiter sind ihm n ach Tubize gefolgt, wo er eine überau s fru c h tb are T ätig k eit au f allen das W erk b e rü h re n d e n Ge­

bieten e n tfa lte te , die d an n leider d u rch den A u sbru ch des ersten

W eltkrieges im J a h re 1911 jä h abgebrochen w urde.

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V olum en x x i x , Fasciculus v (1946). 959

In seiner E igenschaft als Reserveoffizier der A rtillerie m obili­

siert, w urde er b ald nach K riegsbeginn dem k. u. k. K riegsm ini­

steriu m in W ien zur B earbeitu n g kriegstechnischer A ufgaben zu ­ g eteilt, die ihm G elegenheit gaben, im Verlaufe des Krieges seine K en ntnisse u n d technischen E rfah ru n g en w ertvoll zu bereichern. E r h a tte sich m it dem A usbau u n d der O rganisation von Anlagen der anorganisch-chem ischen G rossindustrie u n d der Sprengstoffindustrie zu befassen. X ach dem K riegsende w urde ihm die L eitung der grossen sta a tlich e n P u lv erfab rik B lum au a n v e rtra u t, wo es galt, das W erk auf eine sta rk redu zierte zivile P ro d u k tio n um zustellen.

D er fü r die beiden Z en tralm äch te ungünstige Ausgang des Krieges w ar fü r D r. B erl auch insofern von B edeutung, dass seine engere H eim at an die n e u en tstan d en e Tschechoslowakische R epublik fiel. E r em pfand dieses A usscheiden seiner H eim at aus dem österreichisch - ungarischen S ta a te n v e rb a n d als u n abw endaren Schicksalsschlag, den es wie so m an c h ’ än d ern in seinem Leben zu überw inden galt.

Auf das F rü h ja h r 1919 w urde er an die Technische H ochschule in D a rm s ta d t als Professor fü r Chemische Technologie u n d E le k tro ­ chemie b eru fen u n d fand d o rt Gelegenheit, nach den E rk enn tnissen aus der n eu n jährig en T ätigk eit in der In d u strie u n d am W iener K riegsm inisterium eine erfolgreiche E ntw ick lu ng als H ochschullehrer und F orscher zu eröffnen. Die V eröffentlichungen aus dem D arm - stä d te r I n s titu t b e tra fe n die verschiedensten A rbeitsgebiete, von denen n u r einige hervorgehoben w erden können. E r beschäftigte sich w eiter m it P roblem en aus der anorganisch-chem ischen Gross­

industrie (A lkaüen, Schwefelsäure, Salpetersäure, M ischsäure, nitrose Gase usw.). W eitere A ufm erksam keit b rac h te er der Cellulosechemie entgegen (C ellulosenitrate u n d -acetate, Alkylcellulosen, Problem e der K unstseidenindustrie). E ine grössere R eihe von A rbeiten b e tra f U ntersuchungen üb er grossoberflächige Stoffe, wie A ktivkohle, Sili­

cagel u. a. u n d die d a m it zusam m enhängenden F rag en der A bsorption von L ösungsm itteln u n d E inzelbestand teilen aus Gasgemischen. So­

dann w urde das w eite Gebiet der V eredelung u n d V erarbeitu ng der Kohle in A ngriff genom m en. U m fangreiche A rbeiten w aren dem Problem der E n tste h u n g der K ohle, des E rdöls u n d des A sphalts gewidmet. E in w eiterer S c h ritt fü h rte zu der Synthese von K ohlen ­ w asserstoffen d u rch H y d rieru n g des K ohlenoxyds. Mit dem Hinweis auf A rbeiten ü ber F lotatio n sp ro b lem e u n d hydraulische B ind em ittel soll diese lü cken hafte Ü bersicht abgeschlossen w erden. H a n d in H a n d m it der B earb eitu n g der erw äh nten u n d anderer Problem e gingen gründliche U n tersuchungen in physikalisch-chem ischer u n d a n a ly ­ tischer R ich tu n g , die zu n eu artig en u n d oft originellen U n te r­

suchungsm ethoden fü h rten .

Die E n tw ick lu ng der V erhältnisse in D eutschland seit 1919 h a tte

die fü r eine erspriessliche und befriedigende T ätigkeit notw endige

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A tm o sp h äre n ich t im m er in günstigem Sinne zu beeinflussen v e r­

m ocht. A us dem vorliegenden Briefw echsel g eht hervor, wie schwer die In fla tio n das B u d g et des I n s titu ts u n d des eigenen H a u ssta n d e s b e la stete , wie die U nsich erheit der politischen V erhältnisse das A rbeiten erschw erte u n d oft d ü stere Stim m un gen schuf, die den W unsch n ach einem W echsel w achw erden liess. M it einer seltenen C h a ra k te rstä rk e w urd en diese u n erfreulichen E inflüsse überw u n den u n d m it einem beispiellosen E ifer die w issenschaftliche A rbeit in den V ord erg run d aller Ziele gestellt.

D er O rt seiner T ätig k eit, die k u ltiv ie rte S ta d t D a rm s ta d t u n d ihre lan d schaftlich schöne U m gebung, sag ten ihm u n d seiner Fam ilie zu u n d v e rh in d e rte n ihn, leichten H erzens E ntsch lü sse ü b e r einen eventuellen W eggang zu fassen.

Sein w eltoffener Sinn w usste es ein zu richten, G elegenheiten zu schaffen zu R eisen n ach verschiedenen L än dern, besonders nach E n g ­ lan d u n d den V ereinigten S ta a te n . A uch fü r u n ser L a n d h a tte er seit der Z ürcher Zeit leb h afte S y m path ien . D ie F e rie n w urden b e ­ n ü tz t zu kleineren R eisen an b e rü h m te K u n s ts tä tte n Ita lie n s, F r a n k ­ reichs u n d H ollands oder zu E rh o lu n g sa u fen th a lte n in der H eim at, am Meer oder im Gebirge. Sonst aber w idm ete er seine Z eit a u s­

schliesslich seinem I n s titu t u n d seiner S tu d ie rstu b e . N eben der A rb eit des Alltag s fan d er noch Zeit, neue, s ta rk u m g ea rb eitete A uflagen der frü h er m it P rof. Lunge herausgegebenen C hem isch-technischen U n tersu ch ung sm eth o d en u n d des T aschenbuches fü r die anorganisch- chem ische G rossindustrie v orzu b ereiten u n d zum g u ten A bschluss zu bringen. Im J a h re 1935 v eröffentlich te er eine d reibändige Chemische Ingenieur-T echnik u n te r M itw irkung einer R eihe v on p ro m in en ten M ita rb e ite rn .

D ie R e su lta te der 1 4 jäh rig en T ä tig k e it in D a rm s ta d t sind in zahlreichen P u b lik a tio n e n u n d P a te n te n niedergelegt, die sich nach den Z ita te n im Chem ischen Z e n tra lb la tt au f ü b er 200 belaufen und Zeugnis ablegen ü ber die V ielseitigkeit der b e a rb e ite te n Problem e.

Als im J a h re 1933 die N ationalsozialistische P a rte i D eutschlan ds die M acht an sich riss u n d ihre to ta litä re n A uffassungen zur A us­

w irku n g b rac h te, zog P rof. Berl sofort die richtige K onsequenz und reic h te seine D em ission ein. Im A lter v o n 56 J a h re n sah er sich ge­

zw ungen, seine T ä tig k e it an der D a rm s tä d te r H ochschule aufzugeben u n d den W a n d ersta b zu ergreifen, u m sich in einer erfreu ü ch eren U m ­ g ebung ein neues A rbeitsfeld aufzub au en . E r folgte einem R u f an das Carnegie I n s titu te of Technology in P itts b u rg , P a ., wo es ihm v e rg ö n n t w ar, als „research professor“ w ährend 12 J a h re n u n te r seh r erfreuüchen B edingungen un erm ü dlich tä tig zu sein. A m 1. J u li des verg an g en en J a h re s zog er sich 68 jäh rig ins P riv a tle b e n zurück.

I n A n b e tra c h t seines ausgezeichneten G esundheitszu standes w ar er

v o lle r P län e u n d d a c h te w eiterh in w issenschaftlich u n d technisch

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Volum en x x i x , Fasciculus v (1946). 961

tä tig zu sein u n d seine vielseitigen K enntnisse und E rfahrungen der In d u strie seines neuen H eim atlandes (er ist im J a h re 1938 am erik a­

nischer S ta atsb ü rg e r geworden) zur V erfügung zu stellen. Leider h a t ein tragisches Geschick seine P län e zunichte gem acht, indem er

— wie eingangs erw äh n t — am 16. F e b ru a r d. J . nach kurzer K ra n k ­ heit d ahingerafft w urde, b e tra u e rt von seiner G a ttin und seinen beiden Söhnen, sowie von allen, die ihm im Leben n äh erg etreten w aren.

D r. B erl h a tte sich im J a h re 1911 m it Margarete K arplu s aus T roppau (Österreichisch-Schlesien) v e rh e ira tet, die ihm w ährend 35 J a h re n eine ausgezeichnete L ebensgefährtin w ar u nd F reu d u nd Leid m it ihm teilte. D as Leid fehlte n ich t in ihrem gem einsam en L eben; besonders schwer hab en die J a h re des zw eiten W eltkrieges auf den beiden gelastet, als sie w ährend langer Zeit ohne N achrichten von den in der H eim at verbliebenen n äch sten V erw andten blieben und nachh er K en n tn is erhielten von den zum Teil fu rch tb aren Schick­

salen, die einzelnen durch die Kriegsereignisse w iderfahren waren.

Die beiden E h e g a tte n h a tte n noch das Glück erlebt, ihre beiden 1913 u n d 1917 zur W elt gekom m enen Söhne zu tü ch tig en M ännern heran w achsen zu sehen. D er ältere Sohn Herbert h a t sich nach juristischen S tud ien in D eutschland, Ö sterreich u n d USA. zum P a ten ta n w a lt ausgebildet u n d kurz v or A usbruch des Krieges ein P a te n tb u re a u in W ashington eröffnet. D er jüngere Sohn Walter Georg h a t den B eruf des V aters erw äh lt; er h a t w ährend längerer Zeit im I n s titu t seines V aters an zahlreichen Problem en m itgearbeitet und ist gegenw ärtig als „research e x p e rt“ bei der M arine tätig .

E s ist verstän dlich, dass das um fangreiche W issen u n d die viel­

seitigen E rfah ru n g en Prof. B erl’s auf dem Sprengstoff- un d dem K ohle-G ebiet w ährend der Zeit des Krieges von staatlichen Stellen zu R a te gezogen w urden u n d seine M itarbeit von einer R eihe von wichtigen V ereinigungen u n d K om m issionen gesucht wurde.

E in überau s reiches Leben ist zum Abschluss gelangt, ein Leben voller A rbeit u n d A ufopferung. Sein O ptim ism us liess ih n die schwer­

sten Problem e aufgreifen u n d zu einem g u ten E n d e bringen. Den aufgetretenen Schw ierigkeiten u n d E n ttä u sc h u n g en ist er m it w a h r­

h aft m ännlicher K ra ft M eister geworden.

D er Schreibende h a tte den D ahingegangenen als L ehrer in Zürich und als V orgesetzten in Tubize kennen u n d schätzen gelernt. Aus diesen anfänglichen B eziehungen ist m it den J a h re n eine tiefe freu n d ­ schaftliche V erbundenheit erw achsen, die in einem regen B rief­

wechsel ihren N iederschlag gefunden h a t. W ie in seiner A rbeit w ar E rn st B erl seinen Fam ilienangehörigen u n d seinen F reu n d en gegen­

über von einer ungew öhnlichen H ingabe u n d Treue beseelt. Alle, die ihm im Leben n äh erg etreten sind, w erden seinen H ingang em pfinden.

E r w ird ab er in ihrer E rin neru ng w eiterleben u nd allen ein Vorbild

bleiben. M . Isler.

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P u b l i k a t i o n e n v o n E . B e r l * ) .

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(7)

Volum en x x ix , Fasciculus v (1946). 963

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116. Über den G ehalt an T rig ly c e r id e n im m e n sch lich en H a u tta lg v o n F. Zeltender.

(15. V. 46.)

Im H a u tta lg des M enschen w ird ein verhältnism ässig hoher Ge­

h alt an u n verseifbaren A nteilen gefunden. D arin b esteh t ein g ru n d ­

sätzlicher U nterschied zu den FTahrungs- u n d D epo tfetten , welche

als Triglyceride vorwiegend F e ttsä u re n (etwa 90% ) und wenig Un-

verseifbares (etw a 10% Glycerin) en th alten . D er Talg gleicht eher

gewissen aus tierischen H a u td rü se n stam m enden Lipoiden, deren

(18)

Z usam m ensetzung teilw eise g u t b e k a n n t ist, z. B. dem W a lra t des P o ttw als, dem B ü rzeld rü sen fett der Schwim m vögel u n d dem W oll­

f e tt der Schafe. Diese Stoffe zeichnen sich d u rch einen hoh en G ehalt an U nverseifbarem aus. M eist k ö n n en höhere ah p h a tisch e A lkohole isoliert w erden, welche im A usgan g sp ro d u k t m it den F e tts ä u re n zu W a c h s e n v e re stert sind. Im W a lrat, dem festen B e sta n d te il des W alratöls, k a n n P a lm itin säu re-cety lester nachgew iesen w erden. Im B ürzeldrüsensekret der Gans fin d et F . R ö h m a nn 1) 4 0 % O ctadecyl- alkohol u n d 2,4— 5,1 % G lycerin, w elcher G ehalt n u r etw a einen V iertel des im su b cu tan en G änsefett e n th a lte n e n G lycerins e n tsp ric h t. Als saure K o m p on enten liegen P alm itin -, S tearin- u n d Ö lsäure vor. Im W ollfett der Schafe w ird neben vorw iegend C holesterin u n d seinen E ste rn C erylalkohol C26H 540 u n d C erotinsäure C26H 520 2 gefunden F . R ö hm a n n 2), F . Grassow3).

Ü ber die Z usam m ensetzung des m enschlichen H a u tta lg e s selbst existieren weniger bestim m te A ngaben. Infolge m ethodischer Schwie­

rig keiten gelingt es nich t, den Talg in rein er F o rm zu erh alten . Auf welche W eise seine Gew innung vorgenom m en w erden m ag, erh ält m an stets kleinere oder grössere M engen an B eg leitsubstanzen (F e tte der H orn sch ich t oder des Schweisses) als V erunreinigungen. E ine B eihe von U ntersuch ung en w urde am leich ter zugänglichen D erm oid­

cy sten fett vorgenom m en u n d die E rgebnisse m it einer gewissen B e­

rechtig un g auf den Talg ü b ertrag en . E s ist aber zu bedenken, dass ein solches P rä p a ra t u n te r än d ern physiologischen B edingungen e n t­

stan d en ist, als der norm alerw eise von der D rüse an die H a u to b e r­

fläche abgegebene Talg. P . L in se r 4) fin d e t im H a u to b e rflä c h e n fe tt un d im D erm o iden fett 40—45% U nverseif bares u n d isoliert sog.

„A ceto n k ö rp er“ in k ry sta llisie rte r F orm . F . Am eseder5) id e n ti­

fiziert einen solchen aus D erm o id en fett als E i k o s y l a l k o h o l C20H 42O.

D er Nachweis dieses Alkohols ist von B ed eu tung, weil d a d u rc h die V erw an dtschaft zu än d ern H a u tfe tte n , wie W a lra t, B ü rzeldrüsen ­ f e tt u. a., in denen ebenfalls höhere ah p h atisch e A lkohole gefunden werden, aufgezeigt wird. A ndere U n tersu ch u n g en an H a u tta lg ergeben gleichfalls einen erh ö h ten G ehalt an U n v e rseifb are m ; so geben P . G. Unna und L . Golodetz6) 20—40% bzw. M .F .F n g m a n u n d D . J . K o o y m a n 7) 28—3 5 % neben 54—6 4 % F e tts ä u re n an.

Ausser diesen chem ischen A nalysen liegen U n tersu ch u n g en vor, die den d irek ten Ü bergang von B lu tfe tt in den H a u tta lg nachzuw eisen

1) F . R ö hm ann, H o fm e iste r s Beitr. ehem . P h ysiol. P a th . 5, 110 (1904).

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7) M . F . E n g m a n un d D . J . K o o ym a n , Arch. D erm atol. N . Y . 29, 12 (1934).

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