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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Montag, 3. Dezember, Nr 48, 1866

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»Wer-stag- Dachse-— 48.« 1866. ;- 3. Jahrgang.

ie Verfassung.

IAecheusHtsur das Welle-.

Erscheintjeden Montag früh. Preis vierteljährlichbei allenPreuß. Postanstalten472 Sgr., beidenaußerpreußischenPostanstakken 134qu»« in Berlin bei allenZeitungssSpediteurenincl.Botenlohn6Sgr.,inderExpedition, Taubenftr. 27, 41-2 Sgk»

dieZeile2Sgr. Juserate

Das Abgeordnetenhausund die Militairfrage.

Wenn schon verschiedenePostendesStaatshaus- haltsgesetzesfür1867bei der Berathung im Abge- ordnetenhausezusehrlebhaftenDebattenVeranlassung geben,Undwenn auchdie»eifrkvgenFreunde derRe- gierungAchundWeh schreienuber dasAbgeordneten- inins, welcheseswagt,einzelneForderungenderRegie- kung zustreichen,so läßtsich docherwarten,daßder Hauptlampferstbei dem5))iilitair-Etat entbrennenwird, Zudem essichbeidiesemgleichsamum dierechtliche Anerkennung der Bitt-Eintr-Reorganisation

·;andelt.

Bisheute istdieMilitairreorganisation noch nicht gesetzlichfeststehend».DaspreußischeAbgeordneten- FjaushatstetsdiefurdieselbeimordentlichenBudget gefordertenSummen verweigert, und es hat auch stetsdenGesetzes-Vorlagen,welcheeineAbänderungdes Tsjesetzesvom Z.September1814 bezweckten,seine sienehmiguug versagt. WieunsereLeser wissen, LstdiesdieHaupt-Ursachegewesen--daß seiteinemJahre keinStaatshaushalts-Gesetzzu»Standegekommenund einebudgetloseVerwaltunggefuhrtworden ist. Jetzt satnun dieVolksvertretungderRegierungInder-mi-

tätfür diese budgetloseVerwaltungertheilt,d.h,: sie Ljaterklärt,keinerleiAnfprüchegegendieMinisterwegen Her ohnezuGrunde liegendesEtatsgesetzverausgabteu

"s·s)elderzuerheben,und»essollnun mit demJahre 1867wieder diedurchein zwischenden dreiFactoren derGesetzgebungvereinbartesStaatshaushaltsgesetzge- regelte Verwaltung beginnen.Das Abgeordnetenhaus LieräthjetztdasBudget,und wenn es in derForm, wieesaus diesen Berathungenund derendgültigen Beschlußfassunghervorgeht,dieZustimmungdesHerren-

«)ausesund derRegierungfindet,sokann wirklichdas Fahr1867 daserstesein,für welcheseinBudgetrecht- zeitig festgestelltwird.

Aberum dieseBerathungennochvordem1.Januar 1867zubeenden,konnteman nichtvorherdieMili- tairfrage regeln,und da dieRegierung,wieseit

Jahrenso auch diesmal,die ganzefürdiereorganisirte Armee erforderlicheSumme imOrdinarium fordert,so entstehtdieFrage: solldasAbgeordnetenhaus,um nicht den altenStreit von Neuem zubeginnen,dieseganze Summe bewilligen,oder soll es, getreudem so lange verfochtenenPrinzip,diedurchdieMilitair-Reorgani- sation verursachtenMehrkosten streichen?

Bewilligt dasAbgeordnetenhauseinfachdieganze geforderteSumme imOrdinarium, sowirddiessoaus-

gelegtwerden,als seidadurchdieReorganisationmit ihrer dreijährigen Dienstzeit und ihrerverlän- gertenReservezeit gesetzlichabgeschlossen,und die großenLasten, welchejettdasMilitairbudgetuns auf- erlegt,werdendauernde ein,währendwirdoch glaubten, daßeinTheil aufdie andern Staaten desnorddeutschen Bundes abgewälztwerden solle.

Umnun einesolcheindirecteAnerkennungder Re- organisationzu vermeiden,und derRegierungdoch keinenGrund zugeben,dasBudget so,wieesausden BerathungendesAbgeordnetenhauseshervorgeht, abzu- lehnen,hatderAbg. Vaerst denAntraggestellt,das ganzeMilitairbudgetaus dem ordentlichenBudgetab- zusetzen,und derRegierungeineSumme,welchean- nähernddenvon ihrgefordertenBetragerreicht,in PauschundBogenzurVerwendungfürmilitairische Zweckezubewilligen.

DieserAntragmußalseinsehrglücklicherbezeichnet werden,denn ergewährteinerseitsderRegierungdie Mittel,indenmilitairischenAusrüstungenungehindert fortfahrenzukönnen,und

andererseitswirddasAbge-

ordnetenhausnichtindieLageveretzt,Im Ordinarium Gelder für Einrichtungenzu gewahren,dienochder gesetzlichenGrundlage entbehren WenntrotzdemBlätter, diesichdenAnscheingeben«alsobsieallein denStaat vertheidigen,und alsobInihrenSpalten alleindas Heil Preußensgepredigtwerde,fortwährenddavon sprechen,wieunmöglicheinEingehenderRegierungauf denVaerst’schenAntragsei,wiedieRegierungeinfach dieBewilligung des Militair-Etats imordent- lichenBudgetfordernmüsse,sozeigen sie dadurch, daß siemit dieserBewilligungnichtderRegierungdas

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nothwendigeGeldzurVerfügungstellenwollen, sondern daßesihnen hauptsächlichdarauf«ankommt,von dem Abgeordnetenhauseshintenherumeine Anerkennungder MilitaixeReorganisationzuerlangenSolcheAnerkennung hintenherumscheintuns abernichtderpreußischenVolks- vertretung angemessenzu sein.

Einen gndernVorschlagzur Behandlung dieser SachehatderAbg.Waldeckgemacht.Er beantragt, beiBerathungdesMilitair-Etats folgendeResolution anzunehmen:

»DasHausderAbgeordnetenerkenntinBeziehung auf «di»eHeerespslicht,dieHeeressVerfassungund den Milliar- Etat folgende Grundsätzeals leitende an:

1)DieallgemeineWehrpflicht ohne Stellvertretung ist dieGrundlagedespreußischenHeeres-Systems,dieEr- füllungdieser Pflichtim stehendenHeereund inder LandwehristinGemäßheitdesArtikels 34und35der Verfassung durchdasGesetzvom September1814 geregelt. 2)DieBestimmungen dieses Gesetzeskönnen

nur imWegederGesetzgebung geändertwerden«Die gesetzlicheDienstzeitimHeere beträgt5Jahre(§ 5,6 desGesetzesvom Z.September 1814).DieErhöhung dieser Dienstzeit«an7Jahreund diedadurch herbei-

geführtegänzlicheVeränderungdesLandwehrsystems edurfte alsozuihrerGiltikeitderZustimmungder Landesvertretung,welche zurZeitnicht ertheilt ist. Z) Diezu Foledes§3desGesetzesvom 3.September 1814 nachem jedesmalienStaatsverhältnissezube- stimmendeStärke des tehenden Heeres kannnur unter ZustimmungderLandesvertretung festgestelltwer- den. 4)Ein Rekrutirungsgesetz undein Heer- Organisations-Gesetzist dringendesBedürfniß 5)Eine weitere Entwickelung unseres Heerwesens im volksthümlichen Sinne, welche zugleichden unab-, weislichen volkswirthschaftlichenForderungen entspricht, wird demselben auchinsdenneu erworbenenLandes- theilen, sowieim übrienDeutschlanddieallgemeine Anerkennung sichern. azugehörtdieWiederher- stellung der zweijährigen Präsenzzeit imste- henden Heere, dieErhaltung und Pflege der Landwehr, dieBeschränkungdesMilitä.r-Ge- richtssStandes inFriedenszeiten auf militärische VerbrechennndVergehen,dienichtblosgesetzliche,son- dernauchthatsächlicheGleichstellungallerStaatsbürger inder ErlangungderOffiziersstellen jeden Ranges.

6)DaderMilitäretat für1867 die dem preußischen Staat neu einverleibten Länder und die Staaten des norddeutschenBundes nichtmitumfaßt, so trägtder- selbeeinenwesentlichprovisorischenCharacter.DieArt undWeiseder-PrüfungundFestsetzung diesesEtats schließtkeinen Verzicht aufdieunter 1bis3in Bezugaufdiekünftige definitive Organisationdes

Peeresgedachten,der preußischenLandesvertretungzu- tehenden Rechteundkein Zugeständnißinsich.«

So sehrwirauchmit denGrundsätzeneinverstan- densind, welchederAbg.Waldeckindieser Resolution ausgesprochenhat,und so sehrwirauch hoffen, daßin nicht allzuferner Zeit dieseGrundsätzebeiderendgilti- genGestaltungunseresHeerwesenszurGeltungkommen werden, so müssenwirdochgestehen,daßwirden Vor- schlagdesAbg.v.Vaerst füreinfacherundzweckent- sprechender halten.Die Bewilligungder einzelnen

PostendesMilitair-Etats zu deneinelnen,»bestimm

angegebenenZweckenwirdspätertrotzaenResolutione un Vorbehaltenimmeralsein Beweis angeführtwer den, daßman dieMilitair-PeorganisationalszuReck- bestehendanerkannt habe,wahrend»ineiner solchenBc willignngeinesPanschquantumsfurmilitairischeZwecl keinMenscheineAnerkennungvon Einzelnheitenei blicken kann.

Wir hoffendaher, daßdasAbgeordnetenhausde AntragdesAbg.vonVaerstannimmt. Mögeesaußei demnocheinmal in einerResolutiondiePrinzipiende Staatsregierung gegenüberaussprechen, welchee der GestaltungderArmee desnorddeutschenBunde zu Grunde gelegtwissenwill,eswird dadurch,wen- esauchweiternichts erreicht,demParlamentdes noris deutschenBundes einen Fingerzeig für seinVerhalten indieser Frage geben.

"

PDIMfche Wochenschau.

Preußen.Das Abgeordnetenhaushieltam 26. Nor eineSitzung, welche nichtderVorberathungdesBudgc gewidmetwar. JnderselbenbeschloßzuerstdasHaus,da dieKommissionzurVorberathungdesDotationsgefetze ihre Verhandlungen geheim führensolle;eswird-nur voi Abg. Frentzel dagegen gesprochen,weil,wieermeint,«diesi Gesetz gerade recht öffentlichbehandeltwerdenmüsse,indef

esinderländlichenBevölkerungausfällt, daß, währendfi- dieGenerale Dotationen inAussicht stehen,dieSteuerzahlk -indenländlichenKreisenwegen derdurch ihre Mobilmachun rückständiggebliebenenSteuern exekntirtwerden.« DasHan nimmtdaraufdasGesetzan,-betresfenddieAbänderungde

§6.desGesetzesvom 21.Mai 1861 über dieanderweitig Regelung der Grundsteuer und die Uebernahrn der Grundsteuer-Veranschlagungskosten auf di

Staatskasse. »

Jn denanderenvierSitzungen,welchedasAbgeordneten haus außerdemnochmder vorigenWoche ehalten hat,un

welche je sechsStundeninAnspruchnamen,beschäftigt sichdasHausmitderVorberathung desStaatshaut

haltsgesetzes für1867. »

Bei der BerathungdesEtats des FinanziMini steriums beantragteder Abg.Duncker dieschon läng versprocheneRegelung des Pensionsgesetzes. Dr Ministerverspricht,diese FrageinAnregungzubringei Zueiner lebhaftenDebatte gabdievon derRegierun«i- Etatögeforderte BesetznngderStellen zweierneuer ir gentenstellenbei derRegierungzn Gnmbinnen undOppelt DerAbg.v.Unruhspricht besondersausdemGrunded-.

gegen, weil das ganzeVerwaltuugssystemTeokgamllxt»Werk?

muß,und man nichtdasalte System durchEinrichtnn

neuer Stellenstärkenmüsse.DieZahlderBeamten mus- uothwendigverringertwerden, um denen, welcheim»Diens·

bleiben,einausreichendesGehaltzugeben.Esmusseei großerTheilderGeschäfte;welchejetztdenRegierungeno!

liegen,auf die Kommunen ubertragenwerden, unidasPrinz derSelbstverwaltungzurvollenGeltungznbringen.

Der Abg. Richter sprichtgegen dieForderung,we durch solcheStellen den Schulennichtausgeholfenwert wieman esbezwecke; fordereman zur Errichtungpi- Schnlenund znrVerbesserungderStellungderLehrerlich so wolle eres gern bewilligen DerAbg.Potoms:

spricht fürdieBewilligung, ebensoGrafSchwerin, welch zwardenAusführungenüber dienothwendigeReorganisatio

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derVerwaltung beistimmt,aberdieBesetzimg dieserHelden Stellen für nothwendig hält;er meint, den·Umfangder Geschäfte,und dieNothwendigkeitderHeranziehungneuer Arbeitskräftekönnenur derbetreffende»RessVVVMWlstePbe- urtheilen.DerFinanzininift er meint,WeUU de?Zwanz- ministerindieKreiruiig zweier neuerStellen»willsge,so könneman überzeugtfein,daßdiesenothwendigsei.»Der Abg.Krieger (Gosdapp)hältessur geboten,eine fur»un- zweckmäßigerkannte Organisationnichtnoch durchHinzu- führunqneuer Elementezustarken.Was-diesireirungeiner

neuen StellebeiderRegierunginGuinbinnen anbetrifft,so

erinnere erdaran, daßderDezernentinSchulsachenin Gumbinnen, dessen Arbeitslast sosehrgroß seinsollzder- selbeOber-Reg.-Rath Siehe ist, dessen aiigestrengtepolitische Thätigkeitbei denWahlenimAbgeordnetenhaufeaussuhrlich erörtertwordenist. Der Abg.Vincke (Hagen)haltauch eineneueOrganisation für dringend geboten,abereine solche könnedochnichtgleichinsLeben treten, unddeshalb mußte

man dieseStellen doch vorläufig besessen.Nachdem noch der Kultus-Minister v. Mühler fürdie Forderung gesprochen,wirddieganzegeforderteSumme beinament- licher Abstimmungmit146gegen136 Stimmen bewilligt.

Von denweiteren PostendiesesEtatsgiebtzuerstdie Forderungvon 300,000 Thalern sur das Haupt- NExtraordinarium zueiner lebhaftenDebatte Anlaß.

EinAntragvon Duncker auf Streichiing dieser Position wirdabgelehnt, dagegeneinAntragvonBockuin-Dolffs, daßdie Suinnie von 300,000Thit.zwar zubewilligen sei, daßaber dieRegierung verpflichtetseinsoll, dafürdienach-

·

trägliche Genehmigung desAbgeordnetenhauses einzuholen, niit1-l-2gegen141Stimmen angenommen.

Es stimmenfürdenAntragalle

AbgeordnetenderFort-

schrittspartei,dieNationaleii (mitAusna medesAbgeordneten MichaeIiOs das linke diePolen und die Katholiken.

Sehr lebhaftwar dieDebatte über diePosition, welche dieBeamten-Besoldungen feststellt.

Esistim EtateineMehrausgabezurVerbesserung derBeamten-Besoldungen in der Summevon1,030,200 T lr. ausgesetztDerNetz-Kommissarrechtfertigtdieein- zeneu Positioiien,besondersdie Forderungvon50,000Thlr.

zur Verbesserungder Ministergehalteund derBesoldung

andererhöhererBeamten. «

Ueber denAntrag,einenNormal-Etat aufzustellen, welcherdurchgängigdieGehaltsverbesserungeneinführt,äußert

ersich dahin,daß dieRegierung zwar aufdieVerbesserung derBesoldungenallerBeamtenernstlichbedachtsei,aber bei einersolchenAiifstellungkeinenZwecksehenkönne,dasolcher Normal-Etat schonvor demJuölebenttetetivielleicht nicht niehr denVerhältnissenentsprechenWerde-DerReg.-Koinm.

giebtzum Schluß nocheine Vergleichungder Beamten- Gehalteindenalten nnddeiitseUeUProviuzen,um zuzei- tleUsdaßdie Behauptung,dieBeamteniiiden neuen

Provsnzenständensich bess(«r,nichtinallenFällengerecht-

ertiss sci. ,

«Der Abg.Duncker beantragt,die»50,000Thaler für Ple«Vei-besserungderBesoldungenderhoherenBeamtenzu lilelcheihund dieseSumme lieber dazuzuverwenden,bei

einein Theileder Unterbeamten dieVerbesserungnicht erst

am I-APYEL sondernschonani l. Januar eintreten zu las ein«Ermeint, diehochbesoldeteuBeamten könntenwar- ten, dieBedürfnissederUnterbeainten vollständigbefrie- digtseien.»Der Abg.Wedell vertheidigtdieForderung wegenAufstellungeinesNornial-Etats, ziehtaberseinenAn- trag anfAufstellungeinessolchenzurück.Ermeint,man

Zentrum,

stehevorderAlternative:entweder istdiegroßeZahlder Beamten anothwendi,dann muß auchdas ausreichende Gehalt sursieges affen werden,oderman mußdieZahl der Beamtenvermindern. Das letztereverlangteine ReorganisationunsererVerwaltung, under empfiehltder Regierung diesen GesichtspunktzurernstlichenErwägung.

DerAbg.Twestenführtaus, wieindenneuerworbes nen LänderndieBeamtenmeist besser ständen,man e zur VerglelchUUgMcht denRFmgsonderndenWirkungskreis

MSAuge

fassen-EVVekmlßt unter denBeamten,deren Gehaltverbeertwerden»soll,dieLandbriefträger. Nach seinerAnsicht«itdieErhohungdesGehaltesderhöheren Beamten sachli gerechtfertigt,aberman könne damitsehr wohl nocheinJahr·warten. DerMinisterdesJnnern, GrafEulenburg giebt zu,»daßdieBesoldungenin vielen Stellen nochunzureichendseien,abererrechtfertigtdiever- langtenAufbesserunen inden höherenStellen. Aucher

erkennt, daßdieLaski,,welchedemBudget durch hinreichende Besoldung erwächst,eine sehrgroßeist,abererglaubt nicht, daß einedurchgreifendeVerminderungderBeamten durch eineDezentralisationherbeigeführtwerde,inanderenLändern habesichdieswenigstensnichtgezeigt;abertrotzdem solldas Augenmerkder

Rågierung,nichtinHinblick aufdasBudget, sonderninHinbli aufie Verwaltun ,aufeineVermin- derungderBeamten gerichtet sein. ucherhält einzelne, ihrervollenVerantwortlichkeitsichbewußteBeamtefür besser, alsschlechtbesoldeteKollegien,wokeinerselbstdie Verant- wortung hat.

DieAbgeordnetenP. Kassel undv.Vincke sprachen außerdemnoch fürdieBewilligungderRegierungsforderung, ersterer preistdieLandräthe,welchesichiinKriege bewährt haben, letztererdieKreisrichter, welcheimVolke dasGefühl desRechteswach erufen haben, welchesindiesemKriege sich bewährt habe. DieAbgeordneten Rohdeii undWaldeck sprachenfürdenDunckerschen Antrag,letztererschildertin eingehenderWeisedieNothderUnterbeamten;man spreche immerdavon,daß sichzu den Stellen stetsBewerberfinden, aberman sehe nicht,wievielebei dem kärlichen Gehaltzu Grunde gehen.Es wird daraufderLutragdesAbg.

Dunckermit156 gegen 137 Stimmen angenommen. Zur EinleitungderBerathungüberden Etat des Justiz- ministeriums gabderAbg.Laster eine Kritik der Ver- waltungdesJustizministers.Ertadelt,daßinkeiner Be- ziehungdemVerlangen nachSchasfungneuer Gesetze,wel«e zurHerstellungeinerRechtseinheitnothwendig seien,Re- nung etragensei,.ertadeltdieThätigkeitdesMinistersals Syndisdes Ministeriumsund ertadeltein ehendseine ThätigkeitalsZentrumderJustizverwaltung,wecheThätig- keitifichganz besondersbeider Besetzungdereinzelnen Stellen bemerkbar macht.Er meint,»wenn derMinister sichdengroßenAufgabender Zeit nicht furgewachsenhalte, so mögeer denPatriotismus derEntsagungausüben. Der JUftizminifter rechtfertigt sich»gegendieihm gemachten Vorwürfe;wasspezielldieVorwurfegegenseine Thätikeit alsZentrumderVerwaltungbetrifft, soführterau,er abe gesagt,nnd andieser

Auffassunghalteerfest, daß Oppo- sitionegendieReierung ur einenRichter nicht zulässig sei,un erhabedieseWorteauchinThaten unigesetzt.

DerAbg.Waldeck meint,esmüssebeiuns vor alleiii dasKriminalverfahren geändertwerden,vor Allemmüsse mandieSchärfungderStrafe durchdieAppellationwieder abfchaffen.Auchheutkann beiuns einfreisprechendes VerdiktderGeschwornennicht angefochtenwerden,ebensomuß aucheinfreisprechendesUrtheiljedesGeri tshofes unantast- barsein.Damit wirdman auchdasJn titut derStaats-

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anwaltschaft heben.Fügtman zur Abs chaffung der Appellation von Seiten der Staatsanwaltschaft dieUeberweisungderpolitischenProzesseanGeschworneund die AbschassungderDisziplinargesetzgebung,so schafftman die Grundlagezu dem Vertrauen derneuen ProvinzenzuPreußen.

Kann denn diesnichtgeschehen?istdennin solchen Dingen irgendetwas vorhanden,worin die Parteien auseinander gingen?AllehabeneinInteressean unabhängigencharak- terfeften Richtern.

Abg.Hauschteck meint,man müssedieUnabhängigkeit desRichterstandesdadurchfördern, daßman ihmdieVer- waltungsgeschafte,für welcheeinegroßeVerantwortlichkeit auf ihm

laste,abnehme. Abg. Lesse hältdieFreigebung derAdvo atur für nothwendig, jetzt istdasRichteramt

ein Durch angsstadiumzurAdvokatur, eigentlichmüssees

um ekehrtgseimVondenweiteren Rednern führenwirnur no denAbg.v.Gerlach an, welchergeen die Bewilli- gungspricht,weilereinenMinister,dernichtdie Mittel ge-

fundenhabe, RichterwieTwesten,Laskerund andre aus

ihrerStelle zuentfernen,kein Geldbewilligenwolle. (Nach

einer späternBemerkun desAbg. Twesten, daß seitdem

Eintritt desGr.Lippein seinAmtalsJustizministerkein Moment gewesensei,wo nichteineUntersuchunggegenihn geschwebthabe,erklärtsichderAbg.v.Gerlach für befrie- digt durchdieThätigkeitdesJiistizministers).Die einzelnen

FestendesEtats wurdenohne wesentlicheDiskussionerle- ig.

BeiderBerathungüber den Etat desMinisteriums des JnnernsprechendieAbgeordnetenv.Unruh,v.Hennig, v.Carlowitz, v.HoverbeckundVirchow sehrlebhaft gegendasPrinzip, welchesinderVerwaltungdesMiniste- riums desJnnern maßgebendsei.-Sie ührenaus, daß einesorevolutionaire Politik, wiesiena außenhinver- folgt werde, aufdie Dauernichtdurchführbarsei,wenn nicht dasLandimJnnerndurcheine liberale Regierunggekräf-

tigtwerde,wenn nichtdasBand, welchesdieneuen änder mit unsverbindet,dur liberaleMaßregelngefestigtwerde.

Der Minister des nnern weis’t sehr energischalle GedankeneinerVerschiedenheitin denAuffassungender ein- zelnen Minister zurück.Wasdie geendieNichtbestätjgung derKommunalbeamten gerichtetenorwürfe betrifft, soer- klärter,;daßerimPrinzip egendasBestätigungsrechtder Regierung sei,aberdadie Rierunges einmal habe, so

müssesieesauchanwenden.- ach seiner Meinungwärees ambesten,wenn dieRegierung fürdie Stelle desBürger- meistersund vielleichtdesersten Beigeordneteneinenvon dreiihr präsentirtenKandidaten bestätige,und wenn alle andernKommunalbeamten frei gewähltwürden.

DemAbgeordnetenhausesinddieFriedensverträge mitSachsen, HessensDarmstadtundMeiningenzur Kennt- nißnahmemitgetheiltworden.

l)altDasen. Herrenhaus hatam 26.Nov. eineSitzung« ge-

ImHinblick aufdieWahlen zumnorddeutschen Parlament hatinBerlin eineAnzahlvonMännernfol- genden Aufruf erlassen:

Die denkwürdigenEreigni se diesesJahres habenderna- tionalen EntwicklunDeutschlandseine neue Bahn an- ewiesen.Die BevökerungwirddurchdieAusschreibungder ahlenzumnorddeutschenParlament inKürze auf- gerufen werden,ander»Neugestaltungdes Vaterlandes thätig mitzuwirken.AlleMännerliberalerundnationaler Gesin- nungsinddarumverpflichtet,nach besten Kräftenzuwirken, daßindendurchdas Wahl-Gesetz angeordnetenall- gemeinen unddirekten Wahlender WilledesVolkeszu

s-

«

seinem wahrenAusdruck gelange.Bei der Neuheitder direktenWahlenwird esihrerenergischen Thätikeitbe- dürfen,damitnicht durchdenEinflußderentgegenstehenden

ParteieneinefürdieGeschickeunserer Nation verhängnisivolb ZusammensetzungdesParlamentsbewirktwerde-

Die Unterzeichneten sind deshalbzu einein Central- Wahleomite zusammengetreten-um indeinganze-:Ge- bietedesnorddeutschenBundes diefreieVereinsthäsigkeit fürdieWahlenzumParlament anzuregeu nnd sichdenein- zelnen Kreis-Komites alsVermittler für diegemeinsamen AngelegenheitenundInteressen anzubieten.

NachdenWaffenerfolgendespreußischenHeereskann überden BerufPreußens zurFührerschastin demzuer-

richtendennationalen GemeinwesenkeinStreit mehr sein.

Damit isteingroßer Schrittgethanzur Erreichungdes Zieles, welchesdienationale ParteiseitJahren erstrebt hat.

AberdiepreußischeRegierungalleinhatesnicht vermocht, denberechtigtenAnspruchderganzen deutschenNation auf Einigun zuverwirklichen Sie hatihreAufgabedaran beschränt,dennorddeutschenBund herzustellenundfür diesen

ein Parlament zuschaffen.AmVolke wird esnun sein, durchdasParlament dennorddeiitschenBund derart zuge- stalten, daßderselbe baldigstzumGesanimtstaat deutscher Nation erweitert werdenkönne.

.Hierzugehörtaufdereinen Seite dieUebertragungeinerwirklichenRegierungsgewaltan dieKrone Preußens in Bezug aufdieinilitärischen, diplomatischen,Zoll-, Handels-undVerkehrs-Angeleenheiten, aufderanderen Seite sinddemParlainente inBlezugauf Budgetund Gesetzgebungdesneuen Bundes entscheidende Befugnisse,demVolkeeingemeinsamesdeutschesBürger- rechtunddieSelbstverwaltunginallen nicht gemeinsamen Angelegenheiten sicherzustellen.

DieEinheit,«die Freiheit unddieGrößeunseres deutschenVaterlandes ist also unser Ziel. Mit Männern, diediesesZielaufdein Boden der einmal gegebenen Thatsachen mit uns erstreben wollen,sindwirbereitin rüftierArbeitvorzugehen,unbekümmertumsolcheMeinungs- vers iedenheiten,welcheinder Erreichungdesgroßenge- meinsamenZielesihre Ausgleichungfindenwerden.

Jndemwir analleGesinnungsgenossendieAufforderung ergehen lassen,dieVorbereitungenzum Wahlgeschäft,weil diese langundmühevollsind, schon jetztindieHandzu nehmen,bitten wirsie,überallundzwarinjedemlandräths lichenKreise PreußensundindenentsprechendenBezirken derandernStaaten desnorddeutschenBundes sofort Wahl- komlteszugründenunduns,sobaldEiesgeschehen,davonzu benachrichtigen.Wirunsererseitswerden bemühtsein, diesen Komitesda, wo esgewünschtwird,mitRathundThat zur Seitezustehen.

ZurErledigungderunsobliegendenGeschäftehabenwir aus unsererMitte einengeschäftsleitendenAusschußnieder- gesetzt. Derselbe bestehtausdenHerren:Dr.Loewe-Calbe alsVorsitzenden FranzDuncker als Stellvertreter desselben.

L.ParisiussGardelegenalsSchriftführer.Dr. Langerhans, Prince-Smith, H.Range, Schröder,v.Unruhund Dr.

Virchow,undhatdenHerrnParisius-Gardelegen(Berlin, DresdenerstraßeNr. 115)mitderFührungderKorrespon- denz beauftragt,anwelchendeshalballeaus«-dieParlaments- wahlen bezüglichenMittheilungenzurichtensind.

Berlin,den12.November 1866.

Wir hoffen,daßsich allenthalbeneinerecht großeThätigs keit derliberalenPartei zeigenwird.

GrafBismarck istwieder inBerlin eingetroffen,Herr v.Roon wirdnächstenserwartet. Der Finanzniinistcrv-;d.

--— ---»HtM Plage-,

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