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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Montag, 4. Februar, Nr 5, 1867

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Montangxszebspruarz« M 5. 1867. s— 4. Jahrgang.

Die

Verfassung.

« Wechenblatisit JlutesVOLK-.-—

den Monta rüh.Preisqvierteljährlichbei allenPreuß. Postanstalten41-2 Sgr. beidenaußerpreni en Berlin bzeifallenZeitungs-Spediteurenincl·

ZotgiliolhnszSgyinderExpediiiomTaubenstr. 27, Såostcglxtsgäetk

e ee« gr.

Das Verfügungsrechtdes Staates über die konkrete Bestimmungiressen müsse, welchedenVer- Staatsbahnew ;kauf·nnddieVerpachtung derBahnvon einerGe- ,nehmigungdes Landtagesabhängigmacht,ebensowie Das Abgeordnetenhaushat in derqvergangenen F jedeAenderung des Verhältnisses beiBewilli- WocheüberGesetzes-Vorlagenwegen Anlageneuer gung einer Zinsgarantie.

Vahneu, Ausführungenvon neuen Anlagen aufStaats-

«

DieRegierunghateinem dahin zielenden Antrage EisenbahnenundwegenGewährungeinerZinsgaranties inBeng aus diejenige Bahn, für welcheeineZins- fineine neu zusbauende Eisenbahnzu berathen garantie bewilligtwurde,zugesiimmt,«sodaßindieser gehabt - ' . ;einenFragedenForderungenderliberalen Partei Ge-

NachdemimJahre1865 dieRegierungdenEigen-

«

nüge geschehenist,währendsiebei derBerathnngder thums-Ansrruch, welchensieimLaufederJahre ausLzweitenVorlage, welchedieGenehmigungzu einerAn- dieKöln-Mindener Eisenbahn erworben hatte und leihevon 24Millionen Thlrn zurAnlage einigerneuen nochweiter erwerben mußte,an diese Aktien-GesellschaftBahnstrecken,zur Anlegung eines zweiten Geleises auf gegeneinesehrbedeutende Summe verkaufthalte, ohne derOstbahnund zurVermehrungdes Betriebsmaterials

SaßderVerkaufsvertrag vorherodernachherderLandes-sauf- allenStaats-bahnen fordert,derEinschaltungeines vertretungzurGenehmigung vorgelegtwurde,mußtenentsprechendenParagraphenin dasGesetzwidersprach, bei derLandesvertretungBedenkenentstehen,derRegie-ssodaßdurch AnnahmedesselbenSeiieus desHauses Umgdurch Bewilligungvon Eisenbahnbautenoder»vondasZustandekommendesGesetzesund somitdieAus- ZinggamnsienVon Neuem dieMöglichkeitzu ersonnen, suhrungderproseltcrtenBauten gefährdeterscheint.

sich Geldmittel ohne Befragung der Landes- - Man wirddiesen Widerspruchumtio wenigerbegrei- vertretung undohne Genehmigung seitensder- sen,wenn·man dieMotiviengdesselbenSeitens des

selben zuDes-schaffen Finanznnnisters durchden Hinweis ansdas Faktum

Esliegt aufderHand, daßdas ganzekonstitutionelleerfährt,»daßdieRegierng »jaerst neulichbei dem Wesen seinen Stützpunktdarin hat, daßderStaats- beabsichtigtenVerlaufderwestphälischenBahndenVer- regierung gar keine Geldmittel zur Verfügung tragdein»AbgeorduetenhausezurGenehmigung»vor-gelegt stehen,welchenichtvon derLandesvertretung durch ein ; habe.Halt»diefliegierungeinesolcheGenehnngungfür Gesetz bewillistWDFdeUsindsDaUUU Abertrotz chf ,IIOTHWCYdtgoderauchnur fiirivnnscl)"enswerth, derholterAnträgedteStaatsregierungdenVertragmlt so kannsie dochgewissnichtsgegeneinesolchegesetzliche derKöln-Mindener BahnnichtdemLandta evorgelegtzBestimmung-l)aben, welche nichtnur ihrselbst,sondern hat,und auchkeinebestimmteErklärungdarüberabgab,

«

auchallen künftigenIllegierungendieHändein der obsieeineVorlegnng solcherVerträge,«welcheden Ver-sWeise bindet,daßsie ebenso handeln miissen,·wiedie kanresp.dieVerpachtungderStaatsbahnenbezwecken, jetzigeRegierunginBezugausdenVzrkanfderwest- fürnothwendig halte, sowar man imAbgeordneten-IphälischenBahn gehandelt hat.

hause vielfachderAnsicht, daßeszweckmäßigsei,bei3 Man wirdaberleichtdenSchlüsselzudieserschein- GelegenheitdervorliegendenGesetzeeinealslgemeine barenJnkonsequenz finden,wenn man sichdieLagedes gesetzliche Bestimmung zutreffen, welchedieNoth- Landes zurZeitdesAbschlussesdesVertragesmitder wendigkeitderVorlegnngsolcherVerträgeausspricht.Köln-Mindener Bahnund das,was nachherpassirtist, Andererseits,unddieseAuffassunggewann mdemHause insGedächtnißzurückkquJener Vertragwurde ziem-

dieMehrheit,war man der

Anighdaßman keine all- lichgleichzeitigmitdemGasteinerVertrageverhandelt, gemeineBestimmungindieser eziehungtreffen solle,und es liegtdieVermuthung nahe,daß unsereRegie- sonderndaßman- in jedem einzelnenGesetzenur diesrung sich fürdenFall einesKriegesmitOesterreich

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aufdieseWeiseGeldmittel bereitstellen wollte;nndals ungefähreinJahrspätereinsolcherKrieg wirklichaus- brach,da waren jenebereiten Gelder kein unwill-

kommenes Hülfsmittel «

Esleuchtetnun ausdenganzenVerhandlungendie Jdeehervor, daßman sichfürähnlicheFälleeines«ähn- licheMöglichkeitoffenhaltenmüsse-,unddaßman?-dss- halb einegesetzlicheBeschrankungdesVerfüungsuschtes der Staatsregierung über die Staatsbaguentuicht wünsche.

DieserHinweis aufeinemöglicheGefahrdes Lan-«

des könntevielleicht manchenzweifelhaftmachen darüber, ob dasAbgeordnetenhauswirklichrichtiggehandelthabe, durch Annahmedes gestellten AntragesderRegierung füralleFälledieHändezu binden,undwirwollen deshalb,mitUebergehungaller-anderen Gründe,nur das hierfolgenlassen,was Graf Schwerin zur WiderlegnngdieserTheoriegesagt hat.

»Wir glauben,«so sagter,,,mitdemHerrn Abgeordne- tenWagener,daß Zeiten kommen können,wodieRegierung genöthigtist,etwas zuthun, wofür sie die volle Verantwort- lichkeitihrerseitszutragenhat. Wirwünschenumdeswillen, damit ichdiesindiesemAugenblicke noch einmal ausspreche, nochbesonders, daß jeeherje liebereinVJlinisterverantworb lichkeits-Gesetz existire,damit dieJndemuität einen Sinn habe,damit,wenn sienichtertheilt werde, dieMinisterwirk- lichdieVerantwortlichkeitzutragen haben,von dersieerst durchdieJudenmiiätabsolvirtwerden. Ich sageaber, fürso ungewöhnlicheZeitensolldieRegierung sichnichtdurch einegewagtetherpretation derVerfassungunddesGesetzes schützenkönnen, sondern ihre finanzielle undkriminelle Verantwortlichkeit indieWagschalewerfen, wenn sie irgendetwas zurRettungdesStaates thut,was niethmit denGesetzendes Landes vereinbar ist,damitwirnichtwieder aufdenWegderInterpretationgeführtwerden, damit nicht wiedersounerquicklicheStreitigkeiten entstehen mögen,wie sie inBezugaufdieKöln-Mindener Eisenbahn hier entstan- densind,währendman von dereinenSeite dasRechtin Anspruch nah-nund mitgutenGründen vertheidigte, daß eineHandlung dieserhalbwider das Gesetz gewesen sei,und derHerrFinanzilljiinifterauf keineandereWeise sichausder

Verlegenheitznziehen wußte,als indem ersich aufdas Nothrecht berief. Ersagte:Seid nur ruhig,eswirdfür DieZukunftnicht wiedervorkommen,wirhabenesaberein- mal gethan; sondern,meineHerren,damit erfürdieZu- kunft sage: ja,meineHerren,sostehtesimGesetz,diehöch- sten RücksichtendesStaates habenrnich aberveranlaßt,in diesemFalledasGesetzzuverlassen, ichbitteEuch,ertheilt mirdieJudiktitnitätausdiesem Grunde. Wenn Ihrmirdie Judemnitäinichtertheilt, steheich mit meinem Vermögen, nndwenn Jhrwollt,mitmeinem Kopfeein, dannhandeln wirkonstitutionell.«

Hoffen wir, daßdieRegierung schließlichtrotzder Entschiedenheit,mit welchersichderHandelsminister gegen das VinckeischeAmendement ausgesprochenhat, doch noch fürdieAnnahmedesGesetzes,wie esaus denBerathnngendesAbgeordnetenhauseshervorgegangen ist, entscheidet,und daß sie nicht auf denthörichteu RathderKreuz-Zeitunghörtlwel esagt:»Liebernoch längeraufeinemGeleise nach Oten, alsmitKurier- zug in denäußerstenParlamentarismus.«Eshandelt

IWdche funf gehalten. .T·;-z sich hier nicht.um»Parlamentarismus oderNichtparth mentarismus,sonderneshandelt sichum dasdauernde Wohldes Landes..

«

Vgl-titscheWochenfsatn s-Hglbgeord11«e-.t«evhe» hat«-inderporigen H r d "h·dsch As

«

bit-«W Mir-das

aus-«sen-, ens»deneen n.rasg ;, ffddiej;«öun desZ«,se;lbezuges;.dergesetzlichdirYBMkzugewiesenen,.e?

richtlichenDekoknggpitalienSchulenre.zur-·aged-Ordnungundüber, nahmdaniiderschiedenederinnlagenderORer Vorlagenan,undbeschloßaufAntrag derBUdget-Kommis- sion, welcheüber dieAllgemeinen RechnungenderJahre 1859,1860, 1861, 1862, 1863Berichterstattete,Folgendes:

I. unter nachträglicherGenehmigung sämmtlicherEtats- iiberschreitungenundeinmaligen außerordentlichenAüsgaben, die EntlastungderköniglichenStaats-Regierung fürdie Allgemeinen RechnungenüberdenStaatshaushaltderJahre 1859und1860 auszusprechen;

II. dieEntlastungderStaats-RegierunginBezugauf dieAllgemeineRechnungüber denStaatshaushaltdesJahres 1861 auszusprechen;

Ill. dieEntlastungder Königl. Staats-Regierung in Bezug aufdieallgemeinenRechnungenüber den Staats- haushaltderJahre1862 und1863auszusprechen;

IV. derKönigl. Staats-Regierung inBezug ausdie VerwaltungdesStaatsschatzesfür dieJahre1860, 1861, 1862nnd1863 Dechargezuertheilen.

V. 1)dieStaatsregierungaufzufordern,demLandtage indernächstenSessioudenEntwurfeinesGesetzesüber die

,Preußen

Einrichtungund dieBefugnissederOberrechnungskammer vorzulegen; 2) inzwischen schon jetztdieInstruktion derOber- rechnungskammervom 20.Juni 1862 dahinzuerweitern, daß auchdieBemerkungenderOberrechnungskammerüber diejenigenerheblichenMangelderVerwaltung, welcheans VeranlassungderPrüfungderRechnungenentdecktwerden, sowie diejenigen Abweichungenvon demgesetzlichhergestellten Staatshaushaltsetats nndvon dendenselbenzuGrunde lie-

gendenEtats ausNachweisungen,welcheetwa durchaller- höchsteOrdres schonvon derRechnungsrevisionjustifizirt worden sind,derLandesvertretungmitzutheilen seien.

AmDienstagund Mittwoch beschäftigtesichdasHaus mitdenEisenbahnvorlagen, überwelcheAngelegenheit wirinunserm Leitartikelausführlichgesprochenhaben.

AmFreitagwurde nachBeantwortung einigerInter- fpellationen nnd nachErledigung einigerPetitionen,

dieEisenbahn-Anlagen betrafen, das Gesetzangenommen, durchwelchesdasSalzmonopol aufgehobenwird. Aller- dingswirddas Speisesalz fürdenAugenblickdadurch nichtbilliger werden,aber, und des istfür unsere gewerb- liche Industrieund fürdieLandwirthschaftvom höchsten Interesse,derVerkehrmitdemdenaturalisirteu Salz,d.h.

mitdemSal, welchesfürdenSpeisegebrauchnnbenntzbar gemachtist,istjetztfreigegeben.

AmSonnabend beriethdasAbgeordnetenhausdenGe- setz-EntwurfbetreffenddieAufhebung derpommerschen Lehne; einigeAeuderungen,welchedasHerr-Inhaltsvor- genommen, wurden anenommen, zweineue Paragraphen jedoch,welche dasselbe hinzugefügt,abgelehnt.

DasHerrenhaus hatzweiSitzungengehalten,in denen eseineAnzahlvon Gesetz-Entwürfen,denBeschlüssendes

Abgeordnetenhausesgemäß,erledigte. .

FürdenAugenblickwirddieöffentlicheAufmerksamkeit imganzenLandeverzüglichan derWahlbewegunginAn-

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sr . onimen« wirerinnern unsereLeser auchnoch ein-

nkallulånserdieWichtikeit desbevorstehendenAkte»s;möge Jeder am 12.d. ts.sostimmen, daßer sichspater keine Vorwürfe zumachen hat,wenn dieEntwick- lungder Dinge nicht seinenWünschen entspricht.

Jn Hannover istderKaufmann·Sonntag entlassen worden. Wieesheißt,finden jetztmitademKönig Georg VerhandlungenwegenseinesPrivatvermogensstatt.»

Oeftetreich. DieAussöhnungmittlngarn scheintman jetztinWien wirklichernstlichzubetreibenzund zwarwie man sagt,wegen derHinneigungzuPreußen,-welchedas

neue baierische Ministerium zeigt. » .

Derneue Finanzminister trägt sich mitdemPlaneiner

neuen Anleihe. Außerdem sprichtman davon,dieZinsen

deralten Schuld aufdieHälfte herabzusetzen;beieinem Privatmannwürde einsolchesVerfahrenalsBankerott-Ek- klärungangesehenwerden.

·

Frankreich NeugierigeLeutezerbrechensich nochimmer

denKopf,worin denneigentlichdie neuen Freiheitenbe- stehen,mitdenen derKaiserdasGebäudegekrönthat.

Italien DieUnterhandlungen zwischendemPapstund der italienischenRegierung sindwieder ins Stocken ge- raten.

hTürkel.DerAusstandinKandia sollunterdrücktsein;

dietürkischeRegierung hat dasselbe schon mehrereMal ge- meldet.

Neueste Nachrichten.

Dasberliner Ministerium hatüber dieVerwaltungs-Or- ganisationder Provinz Hessen Beschlüssegefaßt,welche augenblicklichderGenehmigungdesKönigsunterbreitet sind unddemnächstpublizirtwerden sollen.

DasakademischeUniversitäts-Consistoriumzu Kiel will eineaus denvierDecanen bestehende Deputation nach Ber- lin entsenden, um die Huldigung der Universität dar- zubringen.

Aus Berlin.

= Aus dem Berliner Vereinsleben. Wir

wollen die diesmalige Wochen-Uebersicht der Vereins- thätigkeitderHauptstadt·,dienaturgemäßNochimmer Mit derWahlagitation sichdeckt,mit denvon der kon- servativen Partei zusammenberufencnVersammlungen beginnen,diebekanntlichmitihrer CandidatenlistefürBerlin längstfertigist.Die ganzvernünftigenMahnungender Herren Wagenerund Gödsche haben nicht gefruchtet,und einausGeneräleii,Hoflieferanten,Kommerzienrätheiiec.ge- bildetes CentralwahlcomitåderRegierungspartei hatden Berlinern inden6Donataren eineCandidatenlistepräsen- tirt,welche die,,Hamburger Wespen«zudemschlagenden Witzveranlaßte,dieConservativen wünschteneine,,General-

Versammlung«,keinParlament. ·

AmSonntag fandinderVillaNova unter deinVor- sitzeinesRendantenOskeeinezweite Versammlungfürdie konservativen WähiekdesIII. Reichswahibezirksstatt,zu dessenVertretungGeneral Moltke auserikhenist.Doch schiendieVersammlungnichtganz denWunschendesein- ladenden Komitå’s zuentsprechen,wieschonderUmstand andeutet, daßeineAbstimmunggarnichtvorgenommen, son- derndieVersammlungnur mitderBitte desVorsitzenden geschlossenwurde, daß diejenigen,welcheden GeneralMoltke wählenwollten, ihreNamen indieausgelegtenListen ein- zeichnenmöchten. Auch sonst regte sicheinsehr ketzerischer GeistinderVersammlung,diebeiallerAnerkennungder

--fürdieCandidatur von

Verdienstedesbraven Generals doch nicht geneigt schien,in ihmdengewünschtenVolksvertreter.zu sehen.EinHerr Heinemann ging sogar soweit, zuerklären,daßer vor derWahldieAnsichtendes Generals überFreizügigkeit, KominunalbeamtensBestätigunghörenic.möchte-.Einevonkon- servativerSeite berufene Versammlungvon etwa 6—700 WählerndesIl. Wahlbeziiks tagteam MontagimEngli- schen Hauseunter demVorsitzdesGeh.RWstratorKlee-

mann mit dem Zweck,der Candidatur aldeck’s den MinisterpräsidentenGrafen von Bismarck entgenzustellen, dessenVerdienstedennauch mit beredterZungevondenHerren Geh. Regier.-Rath Schwed er, Prof. Voigt, Professor Dr. Strack, Stadtgerichtsrathv.Seydewitz und Ma- jora.D. Vröker inallen Tonarten gepriesenwurde. Schließ- lich nahmdiebereitssehr zusammengeschmolzeneVersamm-»

lungeinenWahlaufrufan,inwelchemdieWählerdeszweiten Reichswahlbezirksaufgefordertwerden, den»BaumeisterNord- deutschlands«,denMinisterpräsidentenGrafenv.Bismarchin denReichstagzuwählen.

Um denWählerndesVI. ReichswahlbezirksdenMann von ,,Eiseu« ,,Generalv.Steinmetz«zuempfehlen, hatteein freiwilligesKomitd an demselbenMontagAbendeineVer- sammlung einberufen,dieans etwa 200Personen bestand, meist Beamten, Fabrikbesitzernu.s. w.,während bekanntlich dieArbeiter denHauptbestandtheildesWahlkreisesbilden.

EinBaiirath Reiz präsidirte,unddergarnichtzumWahl- kreisgehörigeGeneral Troschke empfahlunter ,Beistand- eines(früher demokratischen)Lehrers Rosenthal undeines AktuarsBöniughaus dieCandidatur vonSteinmetz, die sich indessendesBeifallsselbstdiesergutgesinntenVer- sammlung nicht durchaus erfreute.·

WenndieVersammlungenderkonservativenWählerin den einzelnenWahlkreisensichkaumdesBesuch-Jvon wenigen Hunderten erfreuen,unddieseselbstnichtdurchausFarbe bekannt, sosind dagegendievorbereitenden Versammlungenderli- beralen WählerindenkleinerenStadtbezirken sehrzahlreich besucht.So fandam Sonntag imIll. Wahlbezirkeeine Versammlungimsogen.Turnhallenbezirkstatt, welche sich MoritzWiggers entschied,der auch, nachdemRunge,derimIV. Wahlbezirk aufgestellt ist, ineinerVertrauensmänner-Versammlungam Mittwochdesi- nitivverzichtethat, wahrscheinlichgewähltwerdenwird. Be- herzigenswerthsinddie Worte, welchederDr. Guido Weiß indieser Versimmlunggegen die KandidaturMoltke’s richtete:

»Essei einhöchstunbedachtsames Unternehmenderkonser- vativenPartei, dieNamen dieserGenerale,diejabei allen Parteien wegenihrermilitairischenLeistungeninAchtungund Ehren ständen,in dieserWeisezumißbrauchen!Das sei doch.

wahrlich nichtderDank, den das Vaterland diesen Männern schulde,sie indieLagezubringen,daßsie,wiemehrals wahrscheinlichsei,überallinden«Wahlen durchsielen.So wiejeder Künstlernur inseiner Sphäre tüchtigsei, so sei essehr zweifelhaft,ob eintüchtigerGeneral aucheintüchtiger Volksvertreter sei.«

AmFreitagAbend wurdeMoritz Wiggers ausRostock endlichdefinitivvon einernach TausendenzählendenWählers versammlungalsalleiniger Kandidatfürden III- Reichs- wahlbezirk aufgestellt.Es geschah indeßin ausdrücklicher- HeivorhebungdesVerzichtes Runges aufdie, Kandidatur für- diesen Bezirk. Wiggers Wahlrede,dienaturgemäßVer Nahm aufdieVerhältnisseseinesengerenVaterlandes Me- lenburg,undinwelcherererklärte,dieReichsversassunals GrundlageundMaßstab fürdieVundesverfassungannehmen

zu wollen,machteeinenaußerordentlichenEindruck.

Am DienstagAbend fandinderAlhambraeinevon

(4)

gkgen.Reichswahlbezirksstatt,5000 Personen besuchtein welcherdieHerren Präsident von Kirchmann, Franz Duncker,Stadtrichter Hierse- menzelund von derLeeden um die Candidatur sichbe- warben. WährendKirchmannden Standpunktder ge- mäßigtenFortschrittsparteimlt Geschickvertrat,erklärtesich FranzDunckerineinersehrbeifälligaufgenommenenRede, in welchererseineAbstimmunggegendieAnnexionbegrün- dete-, fiir dieReichsverfassung von 1849. Hiersemenzel erklärtenamentlich fürdieRechtseinheit kämpfenzuwollen, dieer bisherim DeutschenJuristentage angestrebt,undver- theidigteunter lebhaftemBeifalldenSatz, daßeraufGrund des demokratischenWahlrechtsin einemfriedlichen Kampf fiirdieArbeiter und ihreheiligenRechte eintreten wollte.

v.d.Lcedeustelltesich einfachauf demJacoby’schenStand- Vnnkte, ohnejedochdessenAblehnungeines Mandats zu billigen. Endlichwurde nochderAbg. Frentzel alsKan- didatvorgeschlagenundvon verschiedenenSeiten lebhaftbe- iiirwortet.

:-—-Jn demOrte Brand beiAachen feiertegegenEnde desvorigen Jahres einMann seine goldene Hochzeit,der, wenn auch wohl hier fast-ganz vergessenIdochfürBerlin einst sehr thätigwar. Esist diesderBildhauerHeinrich Scheibler, welcher nochbisvor wenigenJahreninBerlin liebte,wo sichauch(z.B.im Schauspielhaus)vieleseiner Arbeiten befinden.Was ihnaberfiiruns besondersbeach- tenswerth macht,dasistderUmstand, daßihm1815 der Auftragward,dievonNapoleon aeraubten Kunstschätze(dar-s unter auch die Victoria aufdem randenburgerThore)nach

«Berlin zurückzuführen.Er entledigte sichdiesesAuftrages zurallgemeinen Zufriedenheit. Der König hatteihm, um aufdemTransporte stetsdennöthigen Beistand zufinden, Osfiziersrang verliehen.

=- Der Magistrat hat jetzt wirklichdenStadtverordneten eineVorlage gemacht,wegenErhöung der Miethsi steuer. Hoffentlichwird dieses Projektverworfen,wenn nichtderNachweisgeführtwird, daßdas Geld fürDinge ausgegebenwsfrdensoll,diewirklichallen Bürgern möglichst gleichmäßigvortheilhaftsind,nnd beidenen nichtEinzelne ganzaußerordentlicheVortlseile haben.Jnunserer städtischen VerwaltungmußendlichderGrundsatz Platz greifen, daßin diesemFalledieBegünstigtenzn denKosten herangezogenwerden.

= DieleerenDrofchkendürfenjetztwiederSchritt fah-

ren. FürdieErleichterungdesVerkehrs istdasgewißnicht förderlich

Vermischtes.

»j-Bei Carl Minde, VerlagsbuchhandlunginLeipzig,er-!

scheint binnen Kurzemeinpopuläreslåiesrhichtswerkin20

Lieferungenzu430Bogen,ErLieferung4Sgr., miteinem Titelkupferund19natur-getreuen Portraiis vonFürsten,Feld- herrenund Staatsmännern: »Die KriegePreußens gegen Oesterreichvon1740bis 1866,undzwardererstenndzweite Schlesische,derSiebenjährigeundSiebentägige Krieg.Jn ihrem natürlichen Zusammenhange volksthümlichdargestellt fvonC.Göl)1’illgi«

j- Ju England ist einVerzeichnißderEisenbahn- Unfillein denJahren 1863, 1862i—und1865 erschienen.

Im Jahre1863 sind danach durch Cisenbahnunfälle14 Reisende getödtetund400verwundet;imJahre1864 wur- den15getödtetnnd698verwundet;imJahre1865 wurden 23getödtetund1034 verwundet. Hierzukommendie Rei-

Wählerversammlungdes!senden,welchedurch ihre eigeneSchuld getödtetundverwun- detworden sind.

Essinddies 1863: 21getödtetund1verwundet,

1864: 21 » » 3 »

1865: 13 » » 5 »

Eswurden alsoindiesen3Jahren107Reisende getöd- tetund2146 verwundet.

Zu diesenReisenden mußman nun noch,um einvoll- ständigesBildderOpferderEisenbahnenzuhaben, die Be- amten der Bahnenselbst, welche getödtetoderverwundet find, zählen, sowie diejenigen Personen, welchean den Uebergangspunktenunddergl.verunglückten.

Eswaren dies1863: 184getödtetund470verwundet,

1864: 222 » » 705 »

1865x 231 » ,,1132 »

EsgiebtdiesalsoeineGesammsummevon 734Getöds

tetenund 4543 Verwundeten. ·

JnderZusammenstellung muß zuerst ausfallen, daßbei denPassagierendasVerhältnißderTodten zudenVerwun- detenweitgünstigerist,alsbei denBahnbeamten:während vonersternetwa50X0gestorben sind, sindesbeidenletzteren

etwaZoolo. S

Umaber einrichtigesBild zuhabenvon derGefahr, welchemitdemReisen aus englischenEisenbahnenverbunden ist, mußman wissen,wie vielPersonen auf denselben beför- dertworden sind.DieZusammenstellunggiebtdarüberfol- gendenAufschluß.Eswurden befördert:

JmJahre1863t 204,635,075 PersonenmitTagesbillets

1864: 229,272,405 » » »

. » 1865: 251,862,715 » « »

» Hierzukommen abernoch dieI Personen,welchemitSai- son-oderAbonnementskarten gefahren sind.Vondiesenwurde ausgegeben 64,391imJahre 1863; 96,4t)9imJahre1364 und 94,14·7 imJahre1865zrechnetman fürjedesAben- nernents- oderSaisonbillet Zdurchschnittlicheine200malige Benutzung, somußman zuobiger Zahl noch51,007,400 Rei- sendehinzurechnen.Es giebtdas eineGesammtbeförderung von 736,777,595 Personenin3Jahren. VondiesenRei- sendensind ohne ihr eigenes Verschulden52getödtet,2187 verwundet. Es wurdenalsovonje14,168,729Reisendenjeeiner getödtetundvonje 334,303Reisendenist je einer verwundet worden. Rechnetman dieZahlaller Todten und Ver- wundeten, soerhältman aufetwa 1Million Reisendereinen Todten nndaufetwa150,000ReisendereinenVerwundeten.

Wenn man diese ZahlenmitdenOpfern vergleicht, welche früher-diePostundandere WagenbeimReisenimVer- hältmßzurZahlderReisenden gefordert haben, sowirdman

erkennen,wiesehr sichdieGefährlichkeitdes Reisensver- mindert hat.Bei uns inDeutschland,wo aufdenEisen- bahnenimallgemeinenlangsamer gefahrenwird alsinEng- lc11d,wirdsich wahrscheinlichdasVerhältnißNochweit gün- stiger stellen.

« «

Theateram Montag.

Opernhaus: Antigone. Schauspielhaus: Der Störenfried. Friedrich-Wilhelmstadt: Ausbeweter Zeit. Wallner: 15Minuten imZaubersalon m Dienstmannsbureau. EineWeinprobe. Monsieur Herkules

-— Viktoria: LIItaliana inAlgeri. Wvltetsdorff:

500,000 Teufel. Kroll: WeihnachtsausstellungVon Treu UndNuglisch.Ein Stündchenim Caföeher-traun

DieWunder-Fontaine.

VerlagvonAlexanderJenas in Berlin. DruckvonFranz Duncker inBerlin.—-VerautwortL Redakteuru.Herausgeber-: Dr. Lewinstein inBerlin.

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