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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Montag, 26. November, Nr 47, 1866

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Montag.26. November. 47.q 1866. —- 3.Jahrgang.

DisVerfaffung

Isechenbiaii

sitt

das Welle-.

—-

Erscheint jeden Montagi "b. )reisvierteljährlichbeiallenPreuß. Postanstalten 472Sgr. beidenaußerpreußisen s 73x4 Sgr inBerlin velrcilienZeitungssSpediteurenincl.Botenlohn 6Sgr.,inderExpediiion,Taubenstxz27» ch-Poitsnftalten

" dieZeile2Sgk.

«- Dgc Jnsckaie

Wenn der Richter verwaltet und die Ver- waltungsbehördeRecht spricht.

Der Schneidermißtmit der Elle und»schneidet

mit der Scheere zu. In einem gutenburgerlichen Haushalt steht derMann demGewerbe vor und»dce Frau besorgtdieWirthschaft In dem Hauseeines grossenHerrnbrauchtman nichterstzufragen,wer Kochund wer Keller-mästetist;man siehtesdaran, was jedervon Beiden schafft.Undweiter: in einem wohleingeiichtetenStaat mischt sichkeineBehördein Dinge, dienicht ihr, sonderneineranderen Behörde obliegen. Die Richterthun nichts anderes als Recht sprechen,und ihrerseitsthundieVerwaltungsbehörden, wieLandräthe,Regierungen,Ministerien, nichts Anderes, als verwalten, das heißtdiebestehendenGesetzenach PflichtundGewissenausführen.

Nun bellteitennvirzwar nicht, daßderpreußische Staat Dis-lbeskaCINAerichkekist,alswer weißwieviele andere;undwiewenigUeber-Haßwirauchan Freiheit haben,so müssenwirdochaus vollem Herzen lachen, wenn süddeutscheDemokraten imunnatiikjicheuBunde mit denUlcramontanen unddenFreundenOesterreichs nicht preußischwerden wollen, weilessichunter ihrem HerrnDalwigkund Varnlühlerund Psordten viel freierlebealsunter demMinisteriumVismakck Aber darum habenwirnochganzuudgarkeineUrsache,mit derinnerenVerwaltungdesgegenwattigenMinisteriums zufriedenzu sein,undfast noch wenigerfälltesuns ein, alle EinrichtungenunseresStaates vortrefflich Oderauch nur erträglichzu fludeniJa,wirmüssen sagen, daßman auchbei uns oftdieEllegebraucht,wo man dieScheere,unddieScheere,woman dieElle gebrauchensollte-

Jn unserer Staatswirthschaftweißman oft- mals nicht, wer Kochundwer Kellermeister ist. Wir wollen nichtviel davon reden, daß unsere richterlichen Beamten sichmitmancherleiDingenbeschäftigenmüssen, diegar nichtGerichts-, sondernVerwaltungssacbensind, wiedieVerwaltungvonPupillengelderwvonHypotheken- fachenund dergleichenmehr. Dagegen haltenwir es

i wirklichfüreingroßesundschweresUebel,jaeinen wahren Krebsschadenan unserem Staaisleibe,daßin den wichtigstenDingendieVerwaltungsbehördenstatt bloszuverwalten, sichmitdemRechtiprechenbefassen daß sie also thun,was in einemwohlgeordnetenStaats:

wesenganzundgarnicht ihresAmtes sein«sollte. Ja sie sprechensogarRechtineigener Sache; siesind«

nichtseltenRichter,wo sie zugleich Partei sind.

Man denkenur folgendenFall:DerMinister hat dieAnsicht,daßeine Stadt- oderLandgemeindenur solcheMännerin denSchulvotstandwählendarf,welche dievorgesetzteRegierungoder derLandralhdazufür geeignet hält. Oder derMinister hältesbegründet, daßgewisseGemeindebeamte nicht weniger oderau nichtmehrGehalt bekommen,alsdieAufsichtsbehörde für nöthighält.

In seicht-mFallewird derMinisterdieBezirks- regiernngenoder auchdieLandrätheanweisen, daßie diebetreffendenGesetzegerade so handhaben,wieersie

selbst auslegt Nun aberhaltendieGerneindevrrstände

sichüberzeugt,daßdieGesetzeganzanders zuverstehen diud,als sievon derAufsichtsbehördegehandhabtwer-

en.

Was thut nun die Gemeinde,die sichdrrch eine Aufsichtsbehördein ihrem Rechte beeinträchtigt glaubt? Sie kann sichnichtan denRichter wenden, denn inihrem Falle hat nichtderRichter dasAmt des Nechtsprechens, sondern die Verwaltungsbe- hörde selbst. Esbleibtihr alsonichtsübrig,alsden Laudrathoder dieBeznkoregierungzubitten,daß sie docheine andere Gesetzesauslegungannehmenundihre Maßregel zurücknehmenmöchten.AberLandrathund Bezitksregierungsind dazugarnichtimStande, auch wenn sieeswollten. Sie habenjanur gethan,wie und was derMinisterihnenvorgeschriebenhat. Die Gemeindewird alsoabschläglichbeschieden.Aberauch jetztkannsie sichnichtan dieordentlichen Gerichtedes Landeswenden.Sie muß vielmehrzueinem· anderen Verwa’t11ngs·veamten,nämlich zu dem Minister selbstgehn,undihnbitten, daßerdenstreitigenFall zwischenihrnnd derAufsichtsbehördeentscheidenmöge.

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AberderMinister ist ja, wiewirschonwissen, gerade der,derdenganzenStreit veranlaßthat,dennerselbst ist ja derUrheberderjenigenGesetzesauslegung,dieer nachdemAntragederGemeindefürunrichtigerklären soll. Es müßte daher sehr seltsamzugehen,wenn

er ineinem solchenFalle irgendeinmal gegen seine eigene frühereWillensmeinung entscheiden,wenn er sichalso selbst Unrecht gebensollte.

So siehtesaus, wenn dieVerwaltungsbehörden anstattblos zuverwalten, wie esihresAmtesist, sich auch nochmit dein Rechtsprechen besassen,und·so- gar mitdemRechtssprechenin ihrer eigeneuSache.

Wir müssendaher sorgen,daßesauchindieserBe- ziehungandersund besserbeiuns wird.«Deundas begreift doch jeder Mensch, daßunzähligeKlagenüber Beamte undBehördenverstunnneu,und vielUnzufrieden- heitaufhörenwird,wenn inPreußenjedeBehörde nur thun darf, was nach allgemeinen Be- griffen über die nothwendige Theilung der

Arbeit in einem geordneten Staatsleben in

den Kreis ihrer Thätigkeit gehört,d.h.wenn der Richteriur Recht sprichtund die Verwaltungs- behördenur verwaltet. Erstdann wird man sagen könneii,·daszPreußen Ernst damit machteinwahrer nndvollkommener Rechtsstaat zuwerden«

Poltttsche Woche-sicherm Das Abgeordnetenhaus hatam 21.d.

Preußen.

Mis. dieVorberathung des StaatshaushaltsgeL set-lesfür1867 imHausebegonnen. EhewirzurDar- stellung tiser Verhandlungen übergehen,wollen wirnoch einige (-:-tesetzentwiirse erwähnen,welchedieRegierung demHaus-«vorgelegt hat.

1)Ein Gesetzentwurf,betreffenddie Herabsetzung desBriefportos. Demzufolge soll künftigdasPoriosür sraukirte Briefebiszu20Meilen Entfernung1Sgr.,dar- überhiuaus 2Sgr. betragen.Bei unfrankirten Briefen trittbeiEntfernungenvon mehrals5Meilen einZuschlag

von 1Sgr.ein« «

L) Ein-eVorlage,überdieEinverleibung dervon .Hessen-Darmstadt und Bayern anPreußen abge-

tretenen Gebietstheile Der Gesetz-Entwurf istana-

sogdemGseszvom 20.Septemberd.J.abgefaßt.

Z) EineVorlage, betreffenddieAenderung der in der Verfassung festgesetzten Zahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses Die Einzelnheitensollenjetzt nochnicht durchGesetzfestgestellt,sondern dieerste Wahl durchkönigliche Verordnung angeordnetwerden. Das Motiv dazuist,daß-manauchinLandestheile7i,derenAn- uectirungbizjetzt nochnichtgesetzlichfeststeht,Wahlenwerde ausschreiben müssen,unddann auch nochkeinegenauenEr- hebnngenüberdiebeiderWahlmaßgebendenStenerver- hältnisse vor-irgen.—- DieGesammtzahlderneuen Abge- ordnetenwird- demietzt inPreußenherrschendenDurchschnitts- verhältnlfzorii 1:54,000entsprechend,etwa78—80 betragen.

BeidemBeginnderVorberathung des Budgets stachendieAbgeordnetenWaldeck und v.Vincke den

-nnschans, daßkeineGeneral-Debatte statisinde,da solche General-Diskussion dochstetsindieSpezial-Debatte übereinzelne Punkte zutückzugreifenpflege.Da sichgegen diesenWunsch Widerspruch erhebt, sobeginnt die General- Debatt». Jn derselbenentwickelte derAbg. Twesten die

Nachtheile,welched·sezuniedrigen Ansätze fürdieEinnah- men itnBudgetmitsichbringen;dasHauswirdbei seinen Berathungen dadurchoftbestimmt,wünschenswertheSteuer- Reformennichtsürmöglich

zuhalten. Vonderiin Etat

fürdieVerbesserung der-agederElementarlehrcr ausgeworfenenSumme wünschter,daßbeiihrer Verwen- dung nicht politische Rücksichtenmaßgebendseinmögen;

er hält aucheine Verbesserung der Gehälter «der Subaltern-Beamten für dringend

·

nothwendi, überkurzoder langwird sicheinesolcheNothwendigkeit auchbeidenhöherenBeamten zeigen.Dies ist schon im HinblickaufdiehöhereBesolduugderBeamten in denneuen Provinzen geboten.Eine solcheErhöhung istmir durchzu- führenin Verbindungmit einer Verminderung der Zahl, hierzu istabernöthig,daßdas Priucip der Selbstverwaltung möglichst vollständig zur Gel- tung komme.

- Er hälteineVerbilligungdes ungeändertenMilitairs Etatsffürnothwendig;man könnejainspätererZeitdoch auf eine VerringerungderDienstzeit dringen-

DerAbg.Gr»ootehält denEtat fürganzunvollstän- dig, derselbe enthaltnur einenTheil derEinnahmen und Ausgaben,denn derEtat dehntsich nichtaufdieneuen Länder aus, undeinevollständigeTrennungderFinanzen

derneuen Ländervondenen der alten ist nichtmöglich,da

doch stets EinnahmenausjenenLändern in diepreußischen Kassen fließenwerden. Der Rednererklärt,daßernichtsvon dem,,moralischen Dank«sehe,welcher nachdenWorten des Ministers desJnnern beiBerathungdesJndemnitätsgesetzes dieRegierunginandere Bahnentreiben solle,erglaubt, daß eineAenderungnur durcheine neue Erhebung des Volkes zubewirken sei.

DerFinanzministerv.d.Heydi erklärtinBezug aus

denEtatfürdieneuen Provinzen, daß derselbe vorgelegt

werdensolle,wenn die Vertreter derselbenimHause Platz genommen hätten. Nachdemnochder Abg. Michaelis, welcherwieTwesteneineVerminderungderZahlderBe- amten undVermehrungderSelbstregierungverlangt, und auf einigewünschenswerlheSteuerresormen aufmerksam macht,gesprochen,kvlkddieGeneral-Diskussiongeschlossen.

Jn der Spezial-Diskussionwird derZuschußzur Rente des Kronfideikominisses ohne Debatte erledigt.

BeiderBerathuugüberdieöffentlicheSchuld hatder Abg.Laöker denAntragaufVorlegung des Vertra-

eszwischender Staatsregierung und der Köln-

ZjiindenFVEisenbahngesellschaftgestellt.DieRegie- rung erklärt,daß siesich zusolcherVorlegungnicht fürver- pflichtethalte;aus denReden desFinanzministersnnddenen derVertheidigerderRegierung scheinthervorzugehen,daß Inan glaube,dieJndemnität beziehesich aufalle Vorgange

der budgetlosen Verwaltung. Das Haus warIn seiner Mehrheit nicht dieser Ansicht,essprach slchmit129gegen 122dahinaus, dieRegierung aufzuforderndenBei-trag demAbgeordnetenhauseschleunigstvorzulegen.

Am23.d.Mis. setztedasHaus dieVorberathung des Budgetsfort. Es wurde derEtat des Herrenhauses ohne wesentlicheDebatte erledigt;beiderBesprechungdes Etats des Abgeordnetenhnnses rufendiegestellten Anträge aufdenBau einesParlamentshanses eineleb-

hafteDebattehervor. »«

BeiderBerathungüber den Etat desMinisteriums derauswärtigen Angelegenheiten giebtzunächstdie Forderungvon 31000 Thlr.,alsDispositionsfond für

·allgemeine politische Zwecke«Anlaßzu einerlebhaften Debatte, indem von Seiten des Abg.v.Hoverbeckdie

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Strei un diees·Postensbeantra t wurde»Dei-·Ab.

Twefkengführtseaus,daß diesesGegldhauptsackllldzka die ErhaltungderProvinziahKokkespondvenz bestimmt fei;

ermeint,man solle durch Bewilligung dieserSummeder inneren PolitikkeinVertrauensvotum gehen,dennlslkder JndemnitätssErtheilungund demAmnrstieiErlaßhabe sich nichtsgeändert;Maßre erringen, ·Disziplinar-U»iiter- suchungkn kekgsbestehenganz»ingewohnterWeise;so werdez.B·,seitdemderHinv.·KuhlwetterReierungspras sidentinDüsseldorfsei,gegendie,,Rheinischeeitung«ein Verfahren eingeschlagen,wie man»es sruhernur in der Provinz Preußen gfwohllt gewesensci.

Graf Schwerin und GrafBethusysHuc sprachen für die Bewilligung der Summe-, derAbgcodnlete Jung dagegenmeint, nichtnur«seinePflichtgegenseine Wahlensondern auchsein Ehrgefuhl verlange,daßei·gegen dieseSumme stimme. Abg.Stavenhageii spiichtsurdie Bewilligung, Abg.Leutdagegen;ermeint,dieRegierung mag vielleichtdasBedurfniß empfinden,eine Unterstützung derPressezuhaben,undzudiesemZweckeGeldverlangen, aberesseiSachederKammer,zuprüfen,obdie·Bedürf- nissedesLandes identischseienmit denendesMinisteriums.

DerMinisterdesInnern, GrafEulenburgbehauptet,es seiwirklicheineWandlungbeiderRegierungvorgegangen, nnderseiauchbereit,dieGesetze lv liberleHu·hand«haben,

alsesvom konservativenStandpunktans moglichsei.Er widerlegtim Verlan seiner Rededie Illusionvon den»zivei Seelen« im Ministerium. DurchGrafen Bitmarck ist dasMinisteriumeineinheitliches geworden,wienochselten einpreußisches;und esist in der letztenZeitkeinAktdes Ministeriumsgeschehenohnedievollste Uebereinftimmung des anzenMiiiisteriunis.Wenn einsolcherZwiespalt im Miniterium existirte,wieman annimmt, sokönneman nicht invnatelang zusammensitzenundzusammenwirken.Wenn irgend einZwiespaltindenGrundanschauungenhervortretenwürde, so würdederbetreffendeZwiespalt schnelldurch Ausscheidung desabweichendenTheiles beseitigtwerden. «

Jademweiteren-VerlaufderDebatte, an welcher sich nochdieAbgeordnetenGrafEulenburg, Zanders und v.Blankenburg (surdieVewilligung),dieAbgeordneten Schulze-DesjgschUnd«L»asker(gegendieBewilligung)be- theiligen,erklärtderMinisterdes Innern noch, daßer, wenn jemandz.B.inWahlversammlungenerklärthabe,erwerde nur Abgeordnete wählen,diediesem»MinisteriumkeinGeld bewilligen,undderselbewerdezueinem Kommunalamt ge- wählt,ihnnicht bestätigenwerde.Außerdembekichueter dasVerfahren gegsndieRheinischespZeitungnichtalszu hart,sondernessei,wieersagt, fruhernur unverantwort- lichschwach gewesen.Das·Haus«sprachsichmit 146

gegen 123 Stimmen fürdieBewilligungdergeforderten

Summe aus. «

Arn25.d.M.wurdendieBerathiingenüber den Etat desMinisteriumsderauswärtigenAngelegenheitengepflogen.

Eshandeltesich bei derErhöhungeinzelnerAusgabe-Posten darum,diesealsdurchdieVergrößerungdesStaatsgebietes veranlaßt, verläusignur iinExtraordinariunizubewilligen, und diedesinitiveBewilligungdemAbgeordnetenhausenach Eintritt derneuen MitgliederausdenannektirtenProvinzen resp. demnorddeutschen Parlament zuüberlassen.

-Ebenso gabendieForderungenfürGesandtschafteuAu- IaßzulebhaftenDebatten; ein Antra von Hoverbek die einzelnen Gesandschaftsrostenals be onderriEtat-Titel zu genehmigen,wirdmit157gegen102Stimmen abgelehnt;

eswerdenallePositionenimSinne derRegierungerledigt, auchdieAusgaben fürdieGesandtschaftenbeidennord-

deutscheuHöer, obgleicheingroßer TheilderRedner sich gegendieNothwendigkeitderselben nach Errichtungdesnord- deutschenBandes ausspricht.

ZudemMilitairsEtat hatderAbg. Vaerst folgen- denAntrag gestellt:»Statt dertmStaatghauohaltdsEtat pro s867imOrdinariumundExtraordinariumgeforderten Betragevon resp.4·1»,574,348Thlr. und2,497,13-l Thlr.

surdieZweckederMilitärsVerwaltungpro1867 einPauschs .qUantUmVon43i525-000Thlk«zubewilligenundderStaats-

fesisiemngdie.Vertheilungauf sdieeinzelnenTitel zu«über- aen.

Der Abg.Harkort hateinen AntragausAenderung indemKonfularwesen gestellt.

Der Abg.Fr.Duncker hat denAntraggestellt, beiden zurVerbesserungderGehaltederSubalternsBeamkenaug- geselztenGeldern von mehralseinerMillionThalern auch dieUnter-Beamten zuberücksichtigen.

JrnOlbgeordnetisiihausehatderFinanzminister mitgetheilt, daßdieRegierungzurAufhebung des Salznionopols entschlossensei;wieesheißt, soll diese Aufhebung schonam 1.April1867eintreten undalsdann einZollvon 2Thlr.

proZentnererhobenwerden.

"

Das BesindendesGrafen Bismarck soll sehrbefrie- digend sein; seine RückkehrnachBerlin wirdin dennächsten Tagen stattfinden

DiehannoverschenOffizieresindaufgefordertworden,sich zußischeerklären,Armeeobeintretensiebiswollen.zum 1.BekanntlichJanuar 1867williiisiediederpreu-Er- königGevrg nicht ihres ihiii geleistetenEidesentbinden.

Neueste Nachrichten.

AusParis wird gemeldet, daßdieKaiserinnach Rom reisen will,um dieVersöhnungdesPapstesmit demKönig

von Italien ziibewirken.

DieDotationsvorlage.

DieRegierunghat,wie wirschon uiitgetheilt haben,dein AbgeordneteiihauseeinenGesetzentwurfvorgelegt, durch wel- chendemKönigedie Summe von 11J2MillionenThal-ern zur Verfügunggestelltwerden soll,um damit preußische Heersührer,welchezu demglücklichenAnsgangedesKrieges inhervorragenderWeisebeigetragenhaben,'zubelohnen.

Niemand wirdbestreiten,daß das Volkjenen Männern, welcheaufdemSchlachtfelde ihrLebeneingesetzthaben,um denRuhmderpreußischenWaffenzumehrenunddieGren- zenunseresengeren Vaterlandes zu erweitern,hohenDank schuldigist,aberdieFrage liegt nahe,obesangesnessenist- denMännerndiesen Dank in klingender Munzeaus- zudrücken,und ob,wenn dieNation ihrenDankDenen bezeigenwill, welcheindenSchlachtengesiegt haben,dies in Form einer Belohnungan dieHeerführkrgeschehen mu«?BManhat,um diebeabsichtigteDotation zurechtfertigen, daran erinnert, daßauch nachdenglücklichbeendetenFrei-

’heltsktiegendenHeetführetn solcheDotationcn bewilligtwor- den ind.

AberisteinVergleichmitjenerZeitstichhaltig2tWir glauben nicht. Jene Männer hatten Jahre lang, mit persönlicherGefahrund gegen denWillen der RegierungdenAusstandgegenNapoleonin Deutschland vorbereitet. Sie hatten theils als Flüchtlinge- theilsaus dein Dienst entlassen Jahre»langdesRufes geharrt,dersieandieSpitzedesVolkesin Waffenstillte, ja,Einer vonihnen,York,hatte durchdenAbschlußdesBund-

(4)

uissesmitRußlaiidden KrieggegenNapoleon auf eigene Hand eröffnet,ohne zuiückzuschreckenvor dirKugel,dieihm alsitngehorsain en Soldaten drohte.

Wieliegtdagegenheut·die Sache-?Unsere Heersührer habenineineinlangen Friedenihre kriegerischenFähigkeiten tausgebildet, siehabeneinHerrgeführt,welchessieunter

denAugen auf BefehldesKönigs eiiiererziert haben,und keinervonihnenhat durcheineselbstständige Handlung denAusbruchdesKrieges herbeigeführt,weilernachseiner Ansicht nothwendigwar.

Liegt schon itidi-.-sen«Verhältnisseneingroßer Unterschied zwischendamals undjetzt, sobrauchen wiruns blosunsere Heerverfassung anzusehen,um indieser dasbesteArgument

gegenjene Dotationzu sindeu.Das preußischeHeer ist ein Berufsheer, esist ein Volksheer, uiidjederge- sunde Preußegehörtdemselbenan. HabenunsereHeer- führer sich trefflich bewährt,so hatesdieArmee nicht min- der. Sie hatden gleichen AnspruchaufdenDank des Vaterlandes, undsiehatihn gan besonders deßhalb, weil sie fast ausschließlichaus solchen ännern besteht, welche, herausgerissen aus ihren bürgerlichen Beschäf- tigungeii, nur aufkurzeZeit dieWaffen tragen zur Vertheidigung des Vaterlandes.

Nuitfälltesuns allerdings nichtein, zuverlangen, daß der anzen ArmeesolcheDotationen gegebenwerden sollen;

dasistansicheineUnmöglichkeit,denndieArmee istdas Volk unddas Volksoll ja auchdie Dotationen geben,es heißtdiesalso,dasVolksolle sich selbst bis-schenken.Aber etwas anderessollman thun,um derArmee denDankder

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2(),000Gulden baares Silbergeld,

kannJedermanngewinnen,d«.·rsichlitider großen Fraitkfurter Geldverloosnug

betheiligt,sowieweitere Haupttieffervon Gulden 100,000, 40,000, 25,000, 20,000, 15,000,

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12,000, 10,000, 6«000,«5,000Ic.

Diesevoit ceishohenhiesigen Regierung genehmigteund derStadtgaraittirte .

Neueste großePrämien-Berloosutig bietet denTheilnehnierninjeder Beziehungdie größten

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Vicktcl » » »»1V2 » —- 26p

(DieieOrigiitallolesindmitdeinStaldstegel nerlehen).

Zudk.. schonam 12. und 13«.Dezembera.c.

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oderR.hlr. Z.13.

I. 22.

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ganzenNation zubeweisen. Man sollfüralle die- senigen, welchein dem Kriege erwerbsunfähig geworden sind,Und fürdie Wittwen und Waisen der Gefallenen, sowie fürdiejenigen, deren sou- siigerErnährer im Kriege gefallen ist, inaus- reichender Weise sorgen.

Wirwissenrechtgut,daßbeidergroßen Zahlvonsol- chenarbeitsunfähigenSoldaten undvonFamilien,die ihrer Ernährerberaubt sind-,dazu wahrscheinlicheinesehr bedeutende Summe nöthig ist,aberwenn dieRegierungeineAnleihe verlangthat,weilsieampolitischenHort-tout drohendeWol- kensieht,soverlangtdasVolksolche Fürsorge fürdie Opfer des Krieges,.damit beieinemneuen Kriegeder Muthttnd dieAusdauer unserer Soldaten nichtgetrübt werdedurchdenGedanken,was soll ichanfangen,wenn ich alsKrüppel ,zurückkomnte,oderwovon sollmeine Familie leben,wenn ichtodtgeschossenwerde?

EsmögenzusolcheiuZweckejährlichwohl einige hun- derttausendThaler nothwendig sein,aberwirglauben,daß fursolcheZweckeunseremVolke keine Summe zuhochsein wird: wird sie gern geben,um dieNothseinertapfern Vertheidtgerzu mildern.

Undwenn man, AngesichtssolcherAusgaben,von dem PlanederbeabsichtigtenDotationen abstehen sollte, wahrlich, wirsindüberzeugt,daß diesenigelndenendie Dotationen zu- gedacht waren, selbstdieErsten seinwerden,eiiizugestehen, daßdies das schönste ZeichendesDankes sei, wel-

cheilitdie Nation ihrer Armee und deren Führern

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,,Rordstern.« ?

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