—YEM3LÆULILM M 51- 1866. — 3. Jahrgang.
Verfassung
Wecheublattsiteirae Wolle
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— E eint ·edenMoiita rii. reisvierteljährlichbei allenPreuss. Postanstalten41X2 Sgr. beidenaußerpreui
«731;«IchC-Jgr.,1in Berlin bis-ifalsenZeitungs-Spediteurenincl.kotegilbhnLS»Sgr-,ieZeile Log-z inderExpediiioinTaubenstr.27,«tzls1f2eägikostcglkssscgäes
Mitdem 1.Januar 1867 beginnteinneues AbonnementausdieVerfassung. DieRedaktion wird nachwievor bemühtsein,indem Blatte alleunserVerfassungsleben berühreuden Fragen involksthümlicherund leicht faßlicherWeisezubesprechen. Die Grundsätze nach welchen dies geschieht,sind diejenigen der entschieden liberalen Partei. Wir hoffendaß Unsere Leseruns sanchfernerhintreu bleiben werdeniniKampfe für WahrheitnndRecht, welchejadieeinzig sichere Grund-
lagenllerMachtundGrößebilden. »
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Die Verseudung unseres Blattes nach»außerhalbfindet am Montag mit demAbendznge statt;in Berlin wird dasselbe am Montag früh aus-gegeben und werden die neuesten Nach- richten, welche Sonntags eingehen, in dem Blatte Aufnahme finden. Da der Preis un- verändert bleibt, sowird unserBlatt fortandie billigfte Montagszeitungsein,und dürftesichske- sondersDenen empfehlen, welcheeine nur sechsMal wöchentlich erscheinende Zeitung halten
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(Uch bevor cende Wll len. « Wenn Lanun ssrn tin FJuvaeen gi,so sote
Z n h das nochvielmehrim öffentlichenLeben gelten. Ja,
GarseltengiebteseinersMenschemdersoglücklichswirwarendurchdieErfahrungenindenzwei schlimmen ist, daß Alles, was .er unternimmt,ganz nachseinemINeakiiousperiodenvon 1849 bis1858 nndwieder von Sinne Und seinen Wünschenvon Statten geht««1862 au, zu derMeinung gekommen,daszniemals in Darum machenwirvernünftigerWeise auch»arnicht sunsermVolkediejenigen Gehörfinden werden,dieihre denAnspruchdarauf,solchebesondereGlückskinder zu eig.neVerdrießlichkeitund Unlustan jeder freienund sein. Wir sehenVerdrießlichkeitenund Fehlschlägeais frischenThätigkeitfürdasGemeinwohlmitdenWorten etwas soGewvbnllchesGU-daßWkkUns,so langewir zubemänteln suchen: »Es hilft ja dochAllesnichts!«
gesundan Ler undSeelesind,»dadurchin unserm Dennochhörtman diese thörichteund häßlicheRedens- Berufeund unsererPflichtgar nichteinmalmehrirre art jetztmehralsjemals.Und dochthut uns mehr
machenlassen. AuchhaltenWir dennicht füreinen als jemals gerade jetzteine frischeund freie verständigenMann,derin seinerWirthschaftoder in Thätigkeitfürdas Vaterland von Seitesiides seinemGewerbe jedesUnternehmenaufder Stelle auf- Volkes Noth.
.iebt,wenn ihmdiesoderjenesHindernißindenWeg Viele TausendunsererSöhneundBrüdersindim
«.ommt,«nnd wenn nicht gleichvon vornhereinAllesso blutigenKampfe fürdienothwendigeMachtvermehrung geht,wieesnach seinerMeinung gehensollte.Können Preußens,fürdieEinigung Deutschlandsundpreußischer wireingutesnndvernünftigesDingnicht aufdie eine Führungeines nur allzufrühenTodes gestorben,oder Art zuStande bringen,nun soversuchenwiresauf sind für ihr ganzesübrigeLebenihrer gesundenGlieder diezweite,diedritte,die vierte Art. Endlichmußes beraubt worden. Aber alledieseschwerenOpferund dochzuStande kommen,vorausgesetztnämlich,daßes alle die minderschweren,aber doch auch empfindlichen wirklichetwas Gutes undVernünftigesist. Verlustean Geld und Gut haben Preußendochnur
fürden Augenblick mächtig gemacht,haben nicht einmal das ganze Deutschland,sie habenblos das Deutschlandim Norden desMain, nnd auchdasnur fürden Augenblick unter der preußischenKrone geeinigt. Denn, so lange dieWelt steht,hatdas Schwert immernur augenblicklich, immer nur schnell vorübergehendeErfolgeerrungen. Dauernde Werke,Staaten, die wirklichundaus die Dauer ihre Völkerglücklichmachen:diefind auch nachdengrößten und nothwendigstenKriegsthatenimmer nur durchdie WeisheitfriedlicherMänner,immer nur durchdie Ar- beiten desFriedens zu Stande gebrachtworden.
Wir wollen aber, daßdieOpferunddieThaten dieses Sommers uns wirkliche, dauernde, guteund gesundeFrüchtebringen,und nichttaube Früchte,die schonmorgen unreifundNiemandem zuNutzevom Baume fallen. Ja, wir müssenauch wissen, daßes sichjetztum nochvielmehr handeltalsblosdarum, daßwir einen großenundunverhofftenGewinn fest- halten. Eshandelt sich wohl mehr noch darum,daß
wir mit dem neuen Besitzthumnicht auch nochdas
alte verlieren. Denn fes-stehen die Dinge, daß Preußenentweder so großbleiben muß,wie esjetzt geworden ist, resp. daßesstreben muß, nochgrößerzu werden,oderdaßesnochkleiner gemacht wird,wiees vor sechzig Jahren dererste Napoleou gemachthatte.
Kann Preußen durcheineguteundgerechteVerfassung undVerwaltung,kannesdurchweise Werkedes Friedens dieneuerworbenen Provinzenunddiemehrgezwungenen alsfreiwilligenBundesgenossennichtinnerlich, nicht durchdieMachteinesvernünftigennndfreienWillens mitsichzueinem festenunduntrennbaren Ganzenver- binden,dann wird garbalddie Stunde desSchreckens kommen,dann werden derehemalige Königvon Hamm- ver unddie ausHessenundNassauvertriebenen Fürsten, nndwohl nochmancheAndere,diejetztnochsichwider- willigvor Preußen beugen,wieder eine Machtsein.
Zurückgesührtvon FranzosenundOesterreichernund vielleichtauchRussenwerden siemitJubelbegrüßt werdenvon gar vielenihrer»Landest·inder«,die noch vorJahresfristsiealsdieärgstenTyrannenverwünschten
AberdasWerk desFriedensist jetzteingeleitet.Der norddeutsche Reichstag ist berufen, um fürNord- deutschlandeine Verfassungzu Stande bringenzu helfen.DieseVerfassung soll nichtblos uns Preußen und den übrigenVölkern desnorddeutschenBundes genügen,sondern auchallenDeutschen,diebisher noch dem norddeutschenBunde fern stehen,damit sie danachstreben, demselben beizutreten
DieRegierungen fürsichallein können das abernicht zu Stande bringen, auchwenn sie das,was wirklich Noth thut, besserverständen,alsdiemeistenderunsbe- kannten FürstenundMinisteresleiderverstehen.Dar- um müssenwirAlle das Unsrigc dazuthun,damit anfdemReichstage,derinwenig Wochenzusammen- treten soll,eintüchtigesund gutesWerkzu Stande komme. Wir können aberauchAlledazu thun,weil wirAlledurchdasallgemeineundgleicheund(beider
geheimen Stimmgebung) durchkeinenLandrath undkeineBehördebeaufsichtigteWahlrechtinden Stand
gesetztsind,denbestenunt- tüchtigstenMann, den wir kennen,zumReichstagsabgeordnetenzuwählen·
Aber dakommen ebenjene trägenoder verdrieß-«
lichenLeuteundrufenuns zu:»Bleibt dochzulHause, denneshilft Euchjadochnichts,wenn Jhrauchnoch soverständig-wählt«DieRegierunghat bisherimmer nach ihrem eigenen Kopfegehandeltund wird auch jetztnur so handeln,wiees ihr selbstgutdünkt,der Reichstagund hinterherdas PreußischeAbgeordneten- hausmögenbeschließen,was sie-wollen«
Nun aberistesnichteinmal wahr, daßdieRegie- rung selbstnur beimBeginndesKriegesinallen Stiicken blos nachihremKopfe gehandelthat. Sie hat allerdings,um den Krie anzufangen,eineandere Zeit gewählt,als wirfürrichtighieltenund alswir auchheute noch fürrichtig halten.Abersiehätte
ihn
nimmermehrangefangenundanfangen können,hätteie nichtgewußt,daßdaspreußischeVolkundseine Abge- ordneten jedem Kriegezustimmen würden,dergegen dieunversöhnlichenFeinde Preußensundder deutschen Einheit und Freiheit,der gegen«Oester1-etchunddie partikulariftischenRegierungen geführtwird, selbstwenn er gegenihrenWillen zuungelegenerZeit
angefangen
war. — Aberjetzt handeltessichgarnicht darum, ich über vergangene DingedenKopfzuzerbrechen.Jktzt kommt es darauf an, durch eifrigeund vernünftige Thätigkeit sitediebevorstehendenWahlenunsereSchul- digkeitzuthun,damit nichtdurchunsere Schuld Preußenund dasdeutscheVolkzu Grunde gerichtet
werden. ·
Das mögejedereinsichtige Mann imVolke ,beherzigen, und mögeer deßhalbin seinem Kreisethätig seinfürdieHerbeiführung einer guten Wahl. Thut er das nicht, so mögeer nachher nicht Anderen den Vorwurf machen, wenn dieDinge schlechtgehen.
Politische Woche-tschian.
Preußen.Das Abgeeordnetenhaus hat,nachdem, wiemitgetheilt,in dervorigen WochedieVorberathuug des Budgets beendet worden ist,amDienstaginderSchluszi berathung das Staatshaushaltsgesetz· für 1867 ganzinderWeiseangenommen, wiedasselbeInderVorbe- rathungfestgesetztworden ist. Die Staatsregierung»hatte vorher erklärt, daßsiebereit sei,nachdemmodifizirten Budget, wenn dasselbe auch SchwierigkeitenfürdieVer- waltungbiete,zuregieren. EinAntragdesAbg. Jung, dasBudgeten blocanzunehmen, fand nichtdieZustimmung
desHauses. » »»·
VomAbg. Virchow war inBezugaufdasMilliar- budget beider SchlußberathungeinAntragelngebracht, die geforderteSummealseine besonderePositionneben dem Ordinarium und dem Extraordinarium desEtatszube- willigen.Der Antragwurde beinamentltcher Abstimmung
mit230gegen92abgelehnt. »
Das Herrenhaus hatinseiner Sitzungam 22. d- Mts. demEtat gleichfalls feine Zustimmung ertheilt,undso werden wiram 1.Januar nach fünf Jahren budgetloser
er tun um erstenMalinPreußen sehen, daßdieVer-
äzaliüülgvönzAnfangdesEtatsgesetzcsan auf»Grundeines verfassungsmäßigenWas dieVeränderungenStaatshanshaltsgeseHesan gefuhrt. »wird.»
Reierungsvorlagevet«genomniensind,sobeschrankensich
dieseauffolgendePunkte- Währendnachdem»Entwurfder Etat für1867mit169,066,773ThlrsMderEMMIhMeUnd Ausgabe balanciite,beträgtderselbe setzt,wieerausdenBe- schlüssendesAbgeordnetenhanseshervorgegangen,168,929,87z Thlr.,essindalsoimGanzennur abgesetztworden 136,900 Thlr.undzwar:
geheime Ausgaben imInteresseder nisterium desJnnern . »
Gehaltsziilageund ErhöhungderDienstzulage PolizeibeimMi-
35,000thir·
fürden DepartementsdirektorimMariiies
ministeriuni · 1,900 -
undUnterdenaußerordentlichenAusgabenbeim Handelsministerium dieersteRatesür
dieVerlegungderPorzellaninanufaktur 100,000 - 136,900tyik.
. Danach Absetzungder100,000Thlr. für Verlegungder PorzellanmanufakturdieVerlegungunterbleibenwird,sosind imGanzennur 36,900Thlr. vonderzurFührungderVer- waltunggefordertenSnnime gestrichenworden.
.
AußerdemsindinderBezeichnungder»Titel«folgende Aeridernngenbeschlossenworden: l) BeimFinanzministerium Kap.47.Tit.Z.stattdem von derRegierunggeforderten
»UnvorhergcsehenenAusgabe-Hauptextraordinarinin«,Haupt- Extraordinarium, Über dessen Verwendung die nachträgliche Genehmigung der Landesvertretung einzuholen ist, 300,000Thlr. (Antrag v. Bockum- Dolffs), 2)ebendaselbtTitel4.,statt Vesoldungsvirbesserun- gen1,030,200 Thlr.: esoldungsverbesserungenfürUnter- beatnte« 1,030,200 Thlr.(AntragDuncker) undbeim
KriegsministeriumKapitel54. Titel1bis6241,574,E;48 Thlr.zusetzen Kapitel54,»fürZweckeder Mislitar- Verwaltung undfortdauernde Ausgaben«41,574,348 Thlr.,darunter künftig wegfallend118,201»»Thlr.(Aiitrag Reichenlzeiin)Und»UntetdenaußerordentlichenAusgaben beim KriesministeriumKap.Ä17.Tit. 1-39 zu setzen Kap.17. üraußerordentlicheAusgabenfiir dasJahr1867:
2,497,131 Thlr.(Anttag«Reichenheini).
AußerdemerledigtedasAbgeordnetenhausnach eingehen- derDebatte das Gesetz, betreffenddie privatrechtliche Stellung der auf Selbsthilfe beruhenden Ge- UossenschafkensDREIHaus NahmdasGesetz nachdem VorschlagederKommissionan,durch WelchendieNothwendigs keitder KonzelsivmrungderGenossenschaftenund einige Strafbestinimungenaus dem Regierungsentwurfgestrichen werden,an. DerHandelsminister erklärte,daß;ekgegendiese Abänderniigonnichtseinzuwendenhabetdaßeraberfürchte- DASGesetzkönne daran scheitern.(Jni Herrenhause?)
AmDonnerstaglegtederHandelsininisterdemAbgeord- netenhanseeineAnleihe für Eisenbahnzweckevvt«Daran folgtedieBerathungundAnnahmedesGesetzes,betreffenddie Einverleibung von Schleswig-Holstein in die preußischeMonarchie. DasGesetzistganzinderselben Weisegefaßt,wiedasGesetzüberdieEinverleibuiigvon Hannover,Hessen-Kassel·,NassauundFrankfurta.M. Von denGegnerndes Gesetzes sprachnnr derAbg- Groote, die klebrigenwurden durchdenSchlußderDebatteam
Entwickelnihrer Ansicht verhindert- Natürlichbildetedie MißstimmungderSchleswig-Holsteinergegen Preußen und dieBestimmungdesPrager Friedensüber dieAbstimmung
etriffts, welchemitder
in Nord-Schleswigdie Hauptpunkteder Debatte,über welcheauclderAbg. Twesten, welcherdieAnnahmedesGe- setzesempfahl,sehr scharfund eingehendsprach.
NachdiesemRednersprachderMinister-PräsidentGraf Bismarck überdiese Fragen,undlassenwirhierdenwesent- lichenJnhalt seinerRedefolgen. Erbedanerte esimEin- gange, daßderRedner, welcher fürdieAnnexionsei,ver- sucht habe-denBeweis zuführen, daßdieSchleswigiHols fteinerGrund haben,mitPreußen unzufriedenzusein.Er erklärtesaufdastBestimmtestefürfalsch, daßderErbprinz jemalsdiepreußischenForderungenangenommen habe,er
habe stets sich soviel Hinterthürenoffen gehalten, daßerdie Vermuthung wachrufen mußte,erwolledieBedingungengar nicht seinenStänden vorlegen;dieRegierungkönnenöthigen- fallsdieBriefe veröffentlichen.Der Ministerentwickelte sehr ausführlichfeinen Standpunktin derschtesivig-holstei- nischenFrage,ersagt,daßer.stetsdiePersonalsUnionfür bessergehalten habe,alsdenfrüherenZustand,einenselbst- ständigenStaat für besserals diePersonal- Union,unddie EinverleibunginPreußenfür besseralseinenselbstständigeri Staat. 1864 hätteer nochunter irgendwie annehmbaren BedingungendenPrinzenvon Augustenbiirg eingesetzt,ja auch1865 vor demGasteiner VertraghatteerdenPrinzen durchdenMinisterv.d.PfordtenzuUnterhandlungenauf- fordern lassen.Wenn man sagt,daß wirSchleswigsHolstein nichterobert haben, soerwidereer,daß wireserstden Dänen,und dann dem mit unseren Feindenverbundenen Herzogvon Augustenburg abgenommen. Wären im Juni unsereBewegungen wenigerschnellgewesen, so hätten sich an dasGablenz’schesKorpshannoverscheund augustenburgs scheTruppen angeschlossen,zumZweckeeinerDiveisioii nach Berlin. DerMinisterentwickeltealsdann die Gründefür dieAnnahme der FriedensbedinungenwegenderAbstimmung inNordschleswig. DieselbenseienindeneuropäischenVer- hältnissenzusuchen,welche seitdemJahre1848,demBe- inn des Zerfallsder heilten,Allianz, erschüttertseien.
an hatseitdem aufdiegilfsbedürftigkeitPrenßens für denFall einesKriegesmit Frankreich spekulirt.Einesolche Hilfsbedürftigkeitwar eigentlichnicht vorhanden,dennder jetzigeKaiservonFrankreich suchtimGegensatzznfrüheren französischenRegierungenein freundlichesZusammengehen mitPreußen.Ein solchesZusammengehen erfordertaber dieSchonung gegenseitiger Interessen. Frankreichkannein unter Oefterreich geeinigtes Deutschland nicht wünschen;ein OesterreichbisandenRheinwirdselbst durcheinFrankreich bisandenRheinnicht aufgewogen. Deshalb hatteFrank- reichein Interessean derEinigung Deutschlands ohne Oesterreich Außerdem regelt FrankreichfeinePolitik im Sinne derNationalität,und deßhalbhatessichauch schon 1864gegenüberdenAnsprüchenDeutschlands ans Schleswig- Holsteinwenier schroff verhaltenalsandereMächte.Er ift stetsder einung gewesen, daßeineBevölkerung,welche denentschiedenenWillenhat, nicht preußischzusein,sondern einem mächtigenNachbarstaataiizugehören,keineStärkung Unserer Machtsei.Allerdingskönnen andereGründe,z.B.
militärische,verhindern,daßman solchem Verlangen nach- giebt.Jm Sommer wurdeFrankreichdurch Oesierreichzum Vermittler angerufen,und es tratdieFrageanuns heran, ob in derdamaligen LagedieGesamintheit dessen,wag ung vonOesterreichdurchfranzösischeVermittlungangebotenwar, anzunehmenoderabzulehnen.Wirhattendamals eineStützean derunerschütterlichenVertragstreueItaliens, welcheich nicht genug-rühmenkann und welchediebeftenHosfnungenfür dieZukunft erweckt,abertrotzdemwar esnicht gerathen,den Bogenzustraff anzuspannenundalles Erworbene vonmög-
licheneiiiopäischen Konipiikaiioiien abhängigzumachen.
DiesenVerhältnissenverdankt jene Klausel ihre Entstehung Wenn nun auch dieFassungeinegewisseLatitudezuläßt, sokann dieRegierungdochnichtvonvertra smäßigenVer- pflichtungen zurücktreten.Es -z.-wirdaberda ür esorgtwer- den,-«-;d"aß.;:3glicizrdie»"Fi-eiheit3s«derAbstimmungkgeinZweifel
herrschenksiMJETZp. T - . .
Akkka MirdespeinGesetz-Entwurf-,betreffenddieEin-
"·nkrleibnnkkåketiiig"ertfruher Baserischerund
HessewDarmljtiidtii
scher-:5Gc»fststheile,angenommen,undeinVertraggene·migt, nach "welein deinGroßherzogvon Oldenburg1Million Thie.fürAufgeben seiner AnsprücheaufSchleswig-Holstein bezahlfwerden sollen.. zz »
,»
AmFreitagwurdedas GesebfnrdisWahlenzumAb- geordneten-hause-in. denneuen zPlfvlelzen»angenommen,des- sgleichtneinGesetzüber dasOJiedizinaleGewichtunduber dieAuslösungdes Lehnsverbgndesin Alt-, Vor- nndHinterponiinern. —- DieiiachfteSitzungdesHauses findetam7.Januar 1867 statt. « «
DasHerrenhaus hat,wieschon mitgetheilt,dasEt»ats- gesetzangenommen, außerdemhatesderVerordnunguber AufhebungderWuchergesetzedi·eGenehmigung ertheiltund mehrere GesetzesvorlagetiiniSinnedesAbgeordnetenhauses
erledit. » —
DieWahlbewegung für dasnorddeutscheParlament- niehrtsichin· erfreulicherWeise;dieErkenntnißvon der Wichtigkeitder"Wahl greiftimmermehr im.Volke,Plaztz,
JnHannover herrscht nochimmerseine-wenigfreund- liche GesinnunggegenPreußen;.ganz besondersscheint-die Militär-Aushebung:vieleSchwierigkeiten.u-bereiten-,Indem eine große Anzahl Militairpflichtiger si«derStellung-zu
entziehenrsucht .- » ,
Neuefte Nachrichten.
evlor«eii,,Sonnabend 22. Dezember.Die -Deputirten- kamgerhaztdenGesetzentwurffürdasprovisorischeBudget pro1.Semester1867angenommen .« «
, .
EinerMitiheilungder»O«pinione«zusolge isteswahr- scheinlich,daß General Menabrea alsGesandter nachWien und GrasGreppiin gleicher Eigenschaft nach Stuttgart
gehenwird. ·,« , ,
ieAu ebmig der Wucher-gesetzen , Jm tFufederfilJJergangenenWocheistderHandelund derVerkehrinPreußenvon einer Fesselbesteigt-worden, welchezusprengeiidieliberale Partei seitvielenJahren vergeblich versucht hat. DasHerrenhaushatinseiner Sitzungvom.19. d.Mis. derkonigl.Verordnung,.,vom12.
Mai d.J.,durch welchedieWuchergesetzeaufgehobenwer- spden,seine Genehmigung ertheilt.DieWuchergesjetzesind
uns aus deraltenZeitüber-kommenSie waren «zu»»einer Zeitentstanden,wo man glaubte,alleVerkehrsverhaltnifse staatlichregelan können,wounan dieFreiheitderAxbeit ebensobeschränktewiedieFreiheitdesGeldverkehrs.Jene Anschauunghatman längstalsunangemessenfallenlassen,und
dasZunftwesen, welcheseinenothwendigeFolge jenerAn- sichtwar, siiidetinDeutschland wohlkaumnocheinige»Ver- theidiger,wenn wir jeneLeute ausnehmen«derenhochstes JdealdieWiederherstellungderstaatlichen Einrichtungendes Mittelalters nach jeder Richtung hin ist.Aberwährendman dieArbeit und mitihrdengewerblichenVerkehrfrei gab, glaubtman, dieBeschränkungen,welche aufdemGeldverkehr
t-:.«-«L:Eis
T
»Um-wege-,welche-zuzihrer Uingehung
irteistarkehnen beschäftite,be
ruhten,aufrechterhaltenzumüssen,und man sträubtesich auf»daseisrigstegegendieAufhebungderbeschränkendenge- setzlichen Bestimmungen, welcheman unter demNamen ,,Wuchergesetze«zusammenfaßt.
«.Weun-.»ab.erdieseSchrankenauchdemNamen nacheri- stirten,,sowaren siedochimVerkehr,welchersienichter- tragen..--,ko·nnte,durchbrochen,und-known sie überhauptnoch
einen sZch—tl««arenZweckhatten, soIdaresnur der,daßdie
» - emachtwerten muß-
ten, auchbezahltwerdenmußten, und overtheuertensie das Geld, anstatt daßsie den Preisdesselbenniedrig hielten,wie diesihreigentlicherZweckwar.
IndessenHerhieltenzzdieszYsuchergesetzeauch durchdieGe- setzgebunginder letzten-ZeitzweiempfindlicheStöße:die allgemeineWechselfähigkeit,· welche jedem gestattete, sich auf Wechsel,beiderenVerkaufeinunbeschränkterAbzug gestattetwarf Geld zuverschaffen,und das allgemeine deutsche Handels esetzbuch, welchesfürdenkaufmänni- schen Verkehr jedenZinsfußerlaubte,beschränktedie Anwen- dung der Wuchergesetzeaufnur wenige Fälle,undzwarge- rade aufsolche,beidenensiesichinihrerganzenSchädlich- keit eigieiLWir brauchenwohlhier nicht solcheFälle auf-
zufiihremunsere Leserwerden impractischenLebenwohl oft genug Gelegenheitgehabt habenzubeobachten,wieein Dar- lehnssucher 25,50,aoft100 und mebrProcent zahlen mußte,weilesdem'arleiherverboten war,6odervielleicht gar10Procentzu nehmen.
Alsnun diepolitischeunddieGeschäftskrisisimAnfang diesesSommers eine Erleichterungdes Geschäftsverkehrs drinendwünschenswerthmachte,dahobdieStaatsregierung dur «königl. VerordnungdieWuchergesetzewenigstensin so weit auf, als sieden
GeldperkekgHdersichnicht mithypothe-
« — — ränktem,DasHerrenhaus
TirsichfwieTknserenLesenbekannf seinwird,bei derersten Berathung dieser Verordnung gesträubt,dieWuchergesetze aufdieDauer aufzuheben, jetzt endlich hates seine unbe- .-dingte,Zustimmungertheilt,und somit istdieVerordnung dauerndes Gesetzgeworden.
Allerdings istdieBeschränkungdesZinsfußesfürHy- potheken-Darlehen nochnichtauf ehoben,undeswirdder Nachtheil diesesFortbestehensvon alleneinsichtigen Haus- undGrundbesitzem,welchedenPreis, densiefür Darlehen zahlen, nicht nachdem noininellen Zinsfuß,sondernnach allen daranheftendenNebenkostenundlästigenBedingungen berechnen,höchstunangenehmempfunden-, aber wirwollen uns doch freuen, daß wenigstens jetzteingroßerTheildes Geschäftsverkehrsfreigegeben ist. Dienoch bestehendeBe- schkällkllnwird, deß sindwirsicher, auch nicht lange mehr bestehenönnengegenüberdemDruck deröffentlichenMei- UUUA,welcheihre Aufhebung verlangt. ,
Undweßhalbsollteman dieseBeschränkungnicht avor allemaufheben;alleHypotheken-Darlehenbleken»d0chOffen- bareinegrößere Sicherheitalsdieanderen kaufmännischen Darleheu",undeswirdsichdaherbei»ihnenderPreisdes Geldes,d.h.derZinsfuß,naturgemaßniedriger stellenals bekundetenDarlehenzundwenn erineinzelnenFällen, selbst beivollkommenerSicherheit,dochnochzuhocherscheinen wird, sowirddiesnicht«seinenGrund habenin derFrei- gebungdesZinsfußes,sondernin derosthervortretenden Schwierigkeit, seinGeldschnellzurückgezahltzuerhalten:»ein Uebelstand,demman abernichtdurchBeibehaltnngderZins- beschränkung,sondernnur durch Verbesserungi unserer Hypothekenordnung abhelfenkann- BerlasvonAlex-anderJonas inBerlin-—DruckvonFranz Duucker inBerlin.—Beranuvortlicher RedakteurnndHerausgeber-:Dr.Lewitfteit inselts-