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Mitteilungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte, 1. Jg. 1924, April, Nr 4.

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MITTEILUNGEN DER GESELLSCHAFT DEUTSCHER NATURFORSCHER UND AERZTE

F elix K lein . Am 25. A p r il w ird F e lix K le in in Göttingen fünfundsiebenzig Jahre alt. Die Ze its ch rift fü r angewandte M athem atik und M echanik v erö ffen t­

licht aus diesem Anlaß einen A ufsatz ihres Heraus­

gebers, R. von Mises, der dem Jubilar in fo rm vo ll­

endeter W eise seinen Glückwunsch ausspricht, und der schon in den Eingangsworten ein packendes B ild des G öttinger M eisters e n tw irft:

„W enn die deutschen Gelehrten der letzten Jahr­

zehnte nach Klopstocks altem, phantastischem Plan sich zur „G elehrten-Republik“ zusammengeschlossen hätten, sicherlich wäre F e lix K le in zu einem der ..Alderm änner“ gew ählt w o rd en : vorgeschlagen von der Zunft der Mathem atiker hätte er die begeisterte Zu­

stimmung der übrigen gefunden, vor allem bei der Zunft der N aturforscher nnd bei jenen, die man heute Ingenieure nennt, die „nich t abhandeln, auch nicht be­

schreiben nach A r t der Abhandlung, sondern hervor­

bringen und darstellen“ . Zw ei Eigenschaften sind es.

welche die repräsentative Erscheinung K leins kenn­

zeichnen und die man an die Spitze jeder Betrachtung stellen muß, die einen Einblick in das ungewöhnliche Wesen dieses Mannes verm itteln soll. Einm al die, daß für ihn niemals die Grenzen seines Faches auch die Grenzen seines Gesichtskreises w aren; daß er es ver­

standen hat, als Mathem atiker einen Standpunkt zu gewinnen, der über das Gebiet der M athem atik hinaus weite Bereiche von Wissenschaft und Leben rich tig zu überschauen gestattete. Und damit in Zusammenhang:

daß von der im heutigen W issenschaftsbetrieb schon zur Regel gewordenen Inkongruenz zwischen Leistung und Persönlichkeit hier nie die Rede sein konnte; in vollem E inklan g sehen w ir W e rt und W ürde des von ihm geschaffenen W erkes m it dem W e r t und der Be­

deutung des Menschen, der dahinter steht.“

Das H e ft der Z e its ch rift fü r angewandte M a th e­

m atik und M echanik, das gleich zeitig für den in ter­

nationalen K ongreß für Mechanik in D elft bestimmt ist, enthält außer dem Aufsatz über F e lix K le in die folgenden A u fsätze: C. B. Biezeno: Zeichnerische E r ­ m ittlung der elastischen L in ie eines federnd gestützten, statisch unbestimmten Balkens. — A . F rie d m a n n : Über W irbelbewegung in einer kompressiblen Flüssigkeit. — K. von T crza g h i: Versuche über die V iskosität des Wassers in sehr engen Durchgangsquerschnitten. — Paul von V a go: Energieübertragung durch schwingende Flüssigkeitssäulen. — Th. P. Lesch: Einfluß der inneren Dämpfung auf die F estigkeit gegenüber Stöcken. — Paul F u n k : Über die S tab ilität eines Kreisbogens unter gleichmäßigem radialen Druck. — E rw in K ru p p a : Über die Misessche Abbildung räumlicher K räftesystem e. — R. von M ises: Motorrechnung, ein neues H ilfsm ittel der Mechanik.

Veranstaltungen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Am 1. M ärz fand im Saal der Kaiser-W ilhelm -G esellschaft zur Förderung der Wissenschaften ein V o rtra g von Herrn P ro f. Dr.

A tzle r, wissenschaftlichem M itglied des K aiser-W ilh elm ­ institu ts für Arbeitsphysiologie, über „P roblem e der Arbeitsph ysiologie“ statt. D am it schloß eine Reihe von Vorträgen, die die Kaiser-W ilhelm -Gesellschaft im Laufe des vergangenen W in ters in ihren Räumen im ehemaligen Schloß veranstaltete. Am ersten Abend sprach der Präsident der Gesellschaft, Exzellenz r. Jlarnack, über „Sprache und Sprachreinigung“ . Es folgten V orträge verschiedener wissenschaftlicher M it­

glieder der K aiser-W ilhelm -Institu te, die über ihre be­

sonderen Arbeitsgebiete berichteten. P ro f. Dr. Gold- schrnidt vom K aiser-W ilh elm -In stiu t für B iologie sprach über „D ie biologischen Voraussetzungen der K u ltu r­

entw icklung“ , P ro f. Dr. Ila lin vom Kaiser-W ilhelm - In stitu t für Chemie über „Atom um wandlung und Ele- mentenforschung“ und P rof. Dr. F reund lich vom Kaiser- W ilh elm -In stitu t für physikalische Chemie und E lektro­

chemie üb^r „K olloidch em ie und B iologie“ . Die V o r ­ träge, die allgem einverständlich gehalten waren, fanden so warme Aufnahm e und so lebhaftes Interesse bei den Zuhörern, daß die Kaiser-W ilhelm -G esellschaft dem vielfach geäußerten Wunsche zu entsprechen und im nächsten W in te r wiederum einen Vortragszyklus zu veranstalten gedenkt, in dessen Rahmen wissenschaft­

liche M itglieder der verschiedenen In stitu te einem weiteren K reise über ihre Forschungsgebiete und Forschungsaufgaben berichten werden.

Anläßlich der 10. Hauptversamm lung der Kaiser- W ilhelm -Gesellschaft im Dezember 1923 sprachen H err P ro f. Dr. S to rk über „Das A to m “ und H err P ro f. Dr.

Cloos über „G ranitforschung und ihre Bedeutung für Geologie und Lagerstätten “ . Beiden V orträgen wurde von den M itgliedern und Freunden der Kaiser-W ilhelm - Gesellschaft, die zur Hauptversamm lung in großer A n ­ zahl erschienen waren, lebhaftes Interesse entgegen­

gebracht. Ein geselliges Zusammensein, bei dem der Präsident der Gesellschaft,. Staatssekretär Dr. Becker und Staatssekretär Schulz Ansprachen hielten, bildete den Abschluß der Tagung.

Weltevreden-Spende für die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft. Freunde deutscher W issen­

schaft in W eltevreden N iederl. Indien, — Ausländs­

deutsche und Holländer — schlossen sich aus eigenem A n trieb im Laufe des Jahres 1923 zusammen, um ihrer­

seits beizutragen, die N o t der deutschen Wissenschaft zu lindern. Aus sachlichen Erwägungen heraus sollten die für diesen Zweck aufgebrachten Spenden nicht in Geld überwiesen werden. Durch direkte Überm ittlung einheimischer, durch den Zwischenhandel sonst stark verteuerter, als Laboratorium sm aterial von deutschen Instituten dringend gebrauchter Tropenprodukte und durch Versuchstierspenden in Gestalt von Affensendun­

gen glaubte man, der deutschen, insbesondere der medi­

zinischen Forschung, die wirksam ste H ilfe leisten zu können. Besonders sprach für diesen W eg die in dan­

kenswerter W eise gew ährte H ilfe der deutschen

D am pferlinien, die sich bereit erk lä rt hatten, den

(2)

14 Mitteilungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte Transport dieser Spenden unentgeltlich auszuführen.

Der unermüdlichen T ä tig k eit des P ro f. Dr. E rn s t Rodenwaldt und des holländischen Sanitätsinspektors Dr. W in ck el ist es gelungen, erhebliche B eträge zusam­

menzubekommen, so daß im V erlauf des letzten Jahres drei Affensendungen von je 14— 20 Stück und zwei größere Ballen A g a r-A g a r nach Deutschland gesandt werden konnten. Die A ffe n und das A g a r-A g a r wurden der Notgem einschaft der Deutschen W issenschaft über­

m ittelt, dam it sie auf Grund ihrer in m ehrjähriger H ilfs tä tig b e it erworbenen Sachkenntnis die Verteilu ng vornehmen könnte. Da es sogar gelungen ist, m onat­

liche B eiträge für dieses H ilfs w e rk zu erzielen, ist auch in dem kommenden Jahr m it weiteren Sendungen von A ffe n und Laboratorium sm aterial zu rechnen. Gerade in diesen Wochen ist eine neue Affensendung verteilt und das E in treffen eines Ballens A g a r-A g a r aus H am ­ burg gemeldet worden.

Fürstlich Jablonowskisehe Gesellschaft. Die iin Jahre 1774 von dem Fürsten Jablonowski gegründete Gesellschaft hat satzungsgemäß die Aufgabe, jährlich einige Preisaufgaben aus dem Gebiete der Geschichte, Philologie, N ationalökonom ie und Naturwissenschaften zu stellen und die eingelaufenen Schriften gegebenen­

falls m it Preisen zu bedenken und drucken zu lassen.

Abgesehen von älteren Schriften sind seit dem Jahre 1858 51 P reisschriften erschienen. In ihrer dies­

jäh rigen Jahresversam mlung am 4. Februar, dem Ge­

burtstag des S tifters, sind wieder zw ei Preisschriften eingelaufen, von denen die eine über die Synthese der F eldspatvertreter des Preises für w ürdig befunden wurde m it dem K e n n w o rt: „E in e physikalisch-che­

mische M ineralogie kann nur auf der Basis der induk­

tiven experim entell-synthetischen Behandlungsart auf­

gebaut werden (B oeke).“ A ls Verfasser ergab sich H err P ro f. Dr. Wilhelm, E ite l an der U n iversität Königsberg. D ie S ch rift soll nach einigen angebrach­

ten Kürzungen gedruckt werden, und zw ar diesmal m it H ilfe einer U nterstützung der Notgemeinschy.fi der Deutschen Wissenschaft. Die zw eite A rb eit über

„Röntgenographische Untersuchungen“ m it dem K e n n ­ w o rt „M en te et M alleo“ fin d et zw ar Anerkennung, w ird jedoch behufs weiteren Ausbaues noch einmal zurückgegeben und ist am 1. Oktober 1924 erneut v o r­

zulegen. — W ährend die Gesellschaft vor dem K rie g e über reiche M ittel verfügte, um die eingelaufenen Preisschriften aus ihren M itteln drucken zu lassen, ist das Vermögen der Gesellschaft in folge der allgemeinen Geldentwertung zu einem geringen Bruchteil zusam­

mengeschmolzen. Die Gesellschaft beschloß den V e r ­ such zu machen, durch den Verkau f ihrer bisherigen Preisschriften und den V erkau f von Austauschexem­

plaren, soweit sie bei der U n iversitätsbibliothek, der sie bisher zugute kamen, als Dubletten überflüssig sind, wieder in Besitz der M ittel zu kommen, die e rfo r ­ derlich sind, ihre Aufgaben fortzusetzen. — Von der S tel­

lung neuer Preisaufgaben muß so lange Abstand g e ­ nommen werden, bis die M ittel der Gesellschaft wieder ausreichen, um die Preise auszahlen zu können und die eingelaufenen Schriften drucken zu lassen. — Die Preisschriften von P ro f. Dr. P. N ig g li „ü b er leicht­

flüssige Bestandteile des M agm a“ — N r. 47 der S ch rif­

ten — und von P ro f. Dr. M eister „Ü ber die Homerische Kunstsprache“ — N r. 48 — sind v erg riffen . Die V e r ­ fasser beabsichtigen Neuauflagen zu veranstalten. — A b 1. A p r il 1924 geht das Sekretariat der Gesellschaft über an H errn Geheim rat P rof. Dr. 0. Holder, Leipzig, Schenkendorfstr. 8 I I .

£ J a h r g a n g 1

Das Staatliche Materialprüfungsamt zu Berlin- Dahlem verrichtet auf dem Gebiete der wissenschaft­

lichen S toff künde teils, w ie sein Name besagt, P rü fu n ­ gen, teils Forschungen. Forschung und Prü fu ng sind im ganzen Arbeitsbereich des Am ts zu einer Einheit verwachsen. Das A m t verfü gt über einen eigenen Haus­

haltsplan. Es ist dem preußischen M inisterium für Wissenschaft, K unst und Volksbildung unterstellt. Zur Förderung des Am tes ist eine interm inisterielle K o m ­ mission (M inisterialkom m ission) eingesetzt. Je nach B edarf zieht das A m t B eiräte heran, um über die E inzel auf gaben hinaus Fühlung m it den beteiligten K reisen zu halten. Demselben Zweck dienen die V e r ­ tretungen des Am tes in wissenschaftlichen Verbänden, seine Teilnahme an Kongressen und Kommissionen, sowie Studienreisen, Besuchsempfänge und ähnliche M ittel.

Das A m t gib t im A u fträ g e der M inisterialkom m is­

sion Sammelhefte m it Tätigkeitsberichten und wissen­

schaftlichen M itteilungen heraus (V erla g Julius Sp rin­

ger, B erlin ) und beschäftigt sich auch sonst lesend und schreibend soviel wie möglich m it der in- und auslän­

dischen Fachliteratur. Das A m t ist bemüht, seine Zu­

ständigkeit gegenüber verwandten Instituten so abzu­

grenzen, daß keine Schwierigkeiten entstehen. V o r ­ nehmlich in den Beziehungen zu deutschen Schwester­

anstalten und zur Physikalisch-Technischen Reichs­

anstalt herrscht gutes Einvernehmen. Bis auf weiteres ist das K aiser-W ilh elm -In stitu t für M etallforschung m it dem A m t durch Personalunion der Leitu n g ver­

bunden.

Das A m t gliedert sich w ie fo lg t:

D ir e k to r : Prof. D ipl.-Ing. von M oellend orff, U n te r­

staatssekretär a. D., kommissarisch m it der L eitu n g be­

auftragt. S te llv ertre te n d e r D ir e k to r : Geh. Reg. B a t P rof.

Herzberg. B e trie b s le itu n g : Ing. Schob. Z e n tra lb ü ro : Rechnungsrat Beuth. H auptabteilung fü r mechanische Technologie der Baustoffe: P ro f. D ipl.-Ing. M em m ler.

(A b te ilu n g fü r M aschinen- und Eisenbau: Vorsteher M em m ler. A b teilu n g fü r Baugewerbe: Vorsteher N. N., m it der Leitu n g zurzeit betraut: P ro f. B urch artz.) H auptabteilung fü r M etallographie und anorganische Chem ie: P ro f. Dr. Ing. e. h. 0. Bauer. (A b te ilu n g fü r M e ta llog ra p h ie : Vorsteher 0. Bauer. A b teilu n g fü r anorganische C h em ie: Vorsteher N. N., m it der Leitun g zurzeit b e tra u t: P ro f. D ipl.-Ing. D eiß.) Hauptabtei­

lung fü r organische S to ffe : Herzberg. ( A b teilun g fü r P a p ie r und T e x tilie n : Vorsteher H erzberg. A b teilu n g fü r Öle: Vorsteher N. N. A b teilu n g fü r Kautschuk und andere organische S to ffe : Vorsteher N. N., m it der Leitu n g zu rzeit betraut: M em m ler.)

Preisaufgaben deutscher Universitäten für 19241).

Medizinische Themata. B o n n : Untersuchungen über die F aß k raft des intervillösen Raumes. — Gießen (aka­

demischer P reis) : W elche Bedeutung hat die Abduzens­

lähmung bei M ittelohrentzündung? (Baiserpreis) Jod­

ausscheidung nach Eingabe von Jodopyrin. — K ie l:

Besteht ein Zusammenhang zwischen Spasmopliilie und E pilepsie im Kindesalter?

Über die Zahl der Studierenden der Medizin und der Naturwissenschaften gibt folgende Zusammen­

stellung Auskunft2). Im W intersem ester 1923/24 stu­

dierten an den in der folgenden Tabelle aufgeführten

*) Siehe auch diese M itteilungen N r. 2 und N r. 3.

2) W ied erh olt aus Nr. 3 wegen eines Druckfehlers

und wegen Unvollständigkeit der dort veröffentlichten

Mitteilung.

(3)

M itteilungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 15 A p ril 1

1924

J

Universitäten M edizin 16 941, Naturwissenschaften 9491.

Diese Zahlen verteilen sich auf die Universitäten wie fo lg t:

Medizin Naturwissenschaften

davon im davon im

ins­ ersten ins­ ersten

gesamt Semester gesamt Semester B e r lin ... 19671) 96l) 7871) 241)

B o n n ... 506 14 333 12

B reslau ... 5722) 82) 2202) 142)

E rlangen... 209 1 246 7

Frankfurt a. M. 337 12 405 44

Frei b ü rg ... 588 6 437 6

Gießen ... 226 6 51 6

Göttingen . . . . 307 89 213 74

Graz... 1105 99 41 18

Greifswald . . . 256 5 55 2

H a lle ... 3293) 203) 1523) 243)

Hamburg . . . . 239 15 452 67

H eid elb e rg . . . 555 ? 308 ?

Innsbruck.. . . 422 46 81 21

J en a... 517 38 417 57

K iel ... 402 4 281 12

K ö l n ... 168 148 6

Königsberg .. 2954) 64) 1621) 144)

L e ip z ig ... 750 5 718 13

M a rb u rg... 353 4 120 10

München . . . . 1394 33 731 23

M ü n ster... 167 ? 357 ?

Prag (Deutsche

Universität) 1136 131 4G6 184

R o s t o c k ... 250 4 18 —

Tübingen . . . . 308 18 295 21

W ie n ... 2943 623 1700 400

W ürzburg . . . 640 16 357 18

16941 1299 9491 1077

!) Frauen 331 14 195 6

2) Frauen 79 1 54 2

3) Frauen 49 7 20 4

4) Frauen 39 1 31 2

Die M itteilungen der Gesellschaft Deutscher N a tu r­

forscher und Ä rzte verdanken die Zahlen unmittelbar den Sekretariaten der Universitäten.

Hochschulgebühren für das Sommerseinester 1924.

An den preußischen U n iversitäten und Technischen Hochschulen w ird das K olleggeld für das kommende Sommersemester auf 2,50 M. für die Wochenstuude festgesetzt. Die Gesamtbelastung beträgt für den ein ­ zelnen Studierenden durchschnittlich etw a 140 M. im Semester. Um den wirtschaftlich schwächsten T eil der Studentenschaft zu entlasten, sind erhebliche B eiträge für Gebührenermäßigung und Gebührenbefreiung zur Verfügung gestellt worden.

Stellenvermittlung für promovierte Physiker und Werkstudenten der physikalischen und physikalisch­

technischen Richtung bei der Fachgemeinschaft deut­

scher Hochschullehrer der Physik. Die K riegsjah re haben gezeigt, daß der Physiker durch seine Ausbil­

dung befähigt ist, auf den verschiedensten Gebieten der mechanischen, optischen, elektrischen und chemischen Industrie w ertvolle Dienste zu leisten. Um die rich­

tigen P hysiker an die richtigen Stellen zu bringen, wo sie Nutzbringendes leisten können und an ihrer A rb eit Freude haben, insbesondere, um den Hochschulinstituten und den industriellen Unternehmungen die Auffindung eines Assistenten zu erleichtern, hat die Fachgem ein­

schaft deutscher Hochschullehrer der Physik auf der Bonner Physikertagung beschlossen, in B erlin eine V erm ittlungsstelle für prom ovierte Physiker zu grün­

den, der die Deutsche Physikalische und die Deutsche Gesellschaft für Technische Physik ihre H ilfe leihen.

Die Stelle soll gleich zeitig die Unterbringung von W erkstudenten physikalischer und physikalisch-tech­

nischer Richtung verm itteln. Diese leisten häufig vor­

zügliche Dienste und ersetzen mindestens einen auf dem Technikum ausgebildeten Laboranten, so daß ihre F erien tä tigk eit sehr häufig zu dauernder späterer A n ­ stellung oder auch, wenn die Vermögensverhältnisse ein W eiterstudium nicht gestatteten, schon vorher dazu geführt hat.

Über den Verkehr m it der Verm ittlungsstelle, deren Einrichtung H err P ro f. P ira n i, B erlin 0., Ehren­

bergstraße 11— 14, übernommen hat, enthält das F o l­

gende die notwendigen Angaben.:

I. P ro m ov ie rte P h y s ik e r: Der Stellungsuchende wendet sich an die V erm ittlungsstelle zu Händen des H errn Obersekretär Koch, Physikalisch-Technische Iu'ichsanstalt, Berlin-Charlottenburg, Werner-Siemens- Straße 8— 12. Die B riefe sollen folgende Angaben ent­

h a lten : 1. Namen, 2. Adresse, 3. Geburtsdatum und Geburtsort, 4. frühesten E intrittsterm in , 5. augenblick­

liche Tätigkeit, 6. Gehaltsansprüche, 7. Stichworte über Ausbildung und frühere T ätigkeit, 8. Stichworte über eventuell veröffentlich te Arbeiten, 9. Gebiete, auf denen besondere wissenschaftliche und technische E rfahrun­

gen vorliegen, 10. Wünsche bezüglich der Tätigkeit, 11. Sprachkenntnisse, 12. Personen, die über den Be­

werber Auskunft erteilen. B riefpapier, Briefumschlag und Rückporto für die Beantwortung sind beizulegen.

Dem Stellungsuchenden w ird darauf m itgeteilt, wo ein freier Posten vorhanden ist, und es w ird ihm an­

heimgestellt, sich auf dem Wege über die V e rm ittlu n g s ­ stelle1) m it der betreffenden F irm a oder dem In stitu t in Verbindung zu setzen. Der Inhalt seines Briefes interessiert die Verm ittlungsstelle im allgemeinen nicht, nur die Tatsache, ob er sich m it der F irm a oder dem In stitu t in Verbindung gesetzt hat oder nicht.

Der B rief kann daher, falls dem Bewerber daran liegt, verschlossen sein.

Führt der Briefwechsel zu einer Anstellung, so te ilt ' der Bewerber dies der Verm ittlungsstelle sofort mit.

Auch von einem negativen Resultat ist die V e rm itt­

lungsstelle zu un terrich ten ; dem Suchenden w ird dann, falls noch eine für ihn in Betracht kommende A n fra g e vorliegt, diese Adresse m itgeteilt.

A n fragen form aler A r t sind an die P h ysik er-V er­

m ittlungsstelle z. H. des H errn Obersekretär Koch, solche persönlicher A r t z. H. des H errn P rof. P ira n i zu richten.

I I . W erkstudenten. W erkstudenten melden sich auf ihrer Hochschule im Physikalischen In stitu t oder In ­ stitut der Technischen Physik, dessen L eiter die V e r ­ m ittlungsstelle benachrichtigt. Um P orto zu sparen, werden die Schreiben dort gesammelt und an die V e r­

m ittlungsstelle weitergegeben, die sie dann an die F ir ­ men, welche W erkstudenten haben wollen, verteilt.

Die Bewerbungen müssen enthalten: 1. Namen und genaue Adresse, 2. Semester (im allgemeinen minde­

stens drei Sem ester), 3. Studienrichtung (m it Angabe der Professoren, deren Vorlesungen besucht werden), 4. Z eit und Monat, wann disponibel, 5. Wünsche be­

züglich A r t und Ort der Beschäftigung (P ro vin z oder dergl., Handarbeit oder nur Laboratorium sarbeit usw.).

x) Dies b e trifft nur die E inleitu n g der K orresp on­

denz, die spätere w ird direkt geführt.

(4)

16 M itteilungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte ^ Jah rg an g 1

D ie Meldungen werden zweckmäßig mindestens Y i— Yi Jahr im voraus erfolgen, da die industriellen W erk e häufig zwei- bis dreimal soviel Angebote er­

halten, als sie verw erten können.

Um einen T eil der entstehenden Unkosten zu decken, zahlen Firm en für jeden F a ll der Inanspruch­

nahme der Verm ittlungsstelle, unabhängig davon, ob sie zum E rfo lg geführt hat oder nicht, 0,50 Goldmark, können aber, wenn sie glauben, die Verm ittlungsstelle häufiger in Anspruch zu nehmen, diese Gebühr durch eine einm alige jährliche Zahlung von 5 Goldmark ab- lösen. Staatliche In stitu te senden außer dem B r ie f­

papier für die A n tw o rt das P o rto in Form von D ienst­

marken ein. Prom ovierte P h ysiker zahlen, wenn die V erm ittlu n g zum E rfo lg geführt hat, 0,50 Goldmark im Laufe des ersten Halbjahres nach erfolgter A n ­ stellung an die Verm ittlungsstelle.

Fachgemeinschaft deutscher Hochschullehrer der Physik.

Deutsche Physikalische Gesellschaft.

Gesellschaft für Technische Physik.

Hilaire de Chardonnet f. Der E rfin der der künst­

lichen Seide, G raf H ila ire de Chardonnet, ist am 12. M ärz in P a ris gestorben. A ls er die Ecole P oli- technique verließ, beschäftigte er sich, w ie N a tu re vom 5. A p r il schreibt, m it dem Studium der Absorption

u ltravioletter Strahlen in gesunden und kranken Ge­

weben, pflanzlichen w ie tierischen. D ie Berührung mit der B iologie zur Zeit, als Pasteur seine A rbeiten über den Seiden wurm veröffentlichte, gaben verm utlich den zu fälligen Anstoß zur Beschäftigung m it der Frage, die Chardonnets Namen berühmt gemacht hat. Seine A r ­ beiten während der Jahre .1878— 1884 endeten m it einer bei der Akadem ie versiegelt niedergelegten Beschreibung der wesentlichen Punkte seiner Erfindung. Im Jahre 1889 führte er sein V erfah ren auf der W eltausstellung in P a ris vor, und im Anschluß hieran forderten k a p italk räftige Industrielle aus Besangon, seiner Ge­

burtsstadt (1. M ai 1839), Chardonnet auf, die indu­

strielle Entw icklun g des Verfahrens dorthin zu ve r­

legen. Seine Zustimmung veranlaßte die Gründung des Unternehmens m it 3 M illion en Francs. Die Ge­

sellschaft entw ickelte sich m it beträchtlichem Gewinn bis zum Jahre 1900, dann setzte der französische und der deutsche W ettbew erb ein, einerseits m it dem K upferoxyd-Am m oniak-V erfahren, andererseits m it dem Viskoseverfahren. Das Viskoseverfahren war bereits im Jahre 1900 auf der W eltausstellung in P a ris vertreten. Die Geschichte der weiteren E n t­

wicklung der drei m iteinander konkurrierenden V e r­

fahren ist bekannt. Die W elterzeugung der K u n st­

seide ist gegen w ä rtig sehr viel größer als die der Naturseide.

Kongress- und Sitzungskalender.

Gesellschaft Deutscher Hals-, Nasen- und Ohren­

ärzte, Pfin gsten — Deutsche Ophthalmologische Gesell­

schaft, 12.— 14. Juni — Deutsche V ereinigu n g fü r M ik rob io lo gie , 12.— 14. Juni — B ibliothekarstag, 11. und 12. Juni — Gesellschaft Deutscher Nervenärzte, Sep­

tember — Deutscher Verein fü r Psych iatrie, September

— Deutsches Zen tra lkom itee zur Bekäm pfung der Tuberkulose, Generalversam m lung gemeinsam m it den Sitzungen der Gesellschaft Deutscher Tuberkulose- Fürsorgeärzte und der Verein igun g der Lungenheil­

anstaltsärzte, 26.— 28. Mai.

Deutsche Gesellschaft fü r U rologie.

6. K ongreß am 1.— 4. Oktober in B erlin, Langen- beek-Virchow-Haus unter V orsitz von C. Posncr, B erlin. Hauptverhandlungsgegenstand: N iere n ­ becken und U r e te r; chirurgische Behandlung der N e p h ritis ; C hirurgie der Samenwege. S ch rift­

führer: A . Lew in, B erlin W , Tauentzienstr. 13.

Tagung fü r Verdauungs- und S toffw echselkrankheiten1).

Verschoben auf September 1924.

Deutsche Gesellschaft fü r angewandte Optik.

4. Tagung am 29. A p r il 1924, nachm. 2 Uhr, im Physikhörsaal der Handelshochschule Berlin, Span­

dauer Str. 1. — V o rträ g e: Boegehold, Jena: V o r ­ legung der 3. A u flage des Czapskischen Lehrbuches.

Grundzüge der Theorie der optischen Instrum ente nach Abbe. — Berek, W e t z la r : Zur Theorie der Spiegelkondensoren und der Abbildung im Dunkel - i) Siehe diese M itteilungen N r. 3.

feld.

— I I .

F rick e , B e r lin

:

Eine bildumkehrende Stereokamera. —-■ Bechstein, B e r lin : Das neue L u x ­ meter von Schmidt & Haensch nach W . Bechstein.

— H inrichs, B e r lin : Bericht über den A u fsatz von H. D ennis T a y lo r: „O ptical designing as an act“

in den Transactions of the Optical Society London 1923.

V erein deutscher Chemiker.

Hauptversam m lung am 12.— 14. Juni in Bad N au­

heim. In einer der Hauptsitzungen Themen aus dem Grenzgebiet der Chemie und der Medizin.

Zahlreiche Sitzungen der Fachgruppen; fern er Be­

sichtigungen.

Funktagung des Verbandes Deutscher E le k tro ­ techniker ( V D E ) am M ontag, den 28. A p r il 1924, vorm.

10 Uhr, im K on zertsaal der staatlichen akademischen Hochschule für Musik zu Berlin-Charlottenburg, F a ­ sanenstraße 1. — Tagesordnu ng: W e rn e r: Einführungs­

worte des Vorsitzenden des V D E ; Bredow : Die A u f­

gaben des deutschen Rundfunks; Leith ä u ser: Die tech­

nischen M ittel des Rundfunks, deren augenblicklicher Stand und Entwicklungsm öglichkeiten (E xp erim ental­

vortrag) ; Ila r b ig : Die A rb eiten des V D E über Funk­

anlagen und F unkgeräte; V oß : Organisation des am t­

lich zugelassenen Sendedienstes (Reichsfunk-Verband) ; R u p p el: Organisation und Zukunft des Funkam ateur­

wesens (F u n k kartell) ; Rundfunkkonzert. — Dienstag, den 29. A p ril, für eine beschränkte Zahl von aus­

w ärtigen Teilnehm ern Besichtigung der Sendeanlagen im Voxhaus, Potsdam er Straße, sowie der Sendeanlagen in Königswusterhausen.

Versuch über die A usbreitu ng des Schalles starker E xplosionen . Über die Ausbreitung des Schalles starker Explosionen w ird in der zweiten H ä lfte des M ai in F rankreich ein Versuch angestellt werden. Zu der Kommission, in deren Händen die Leitu n g des V e r ­ suches liegt, gehören V ertreter des Heeres und der M a­

rine und wissenschaftlicher K reise, wie der M eteoro­

logen und der Geophysiker. Es werden drei E x p lo ­

sionen von je 10 Tonnen Explosionsstoffen herbei­

geführt werden. Die erste Donnerstag, den 15. Mai,

um 7 Uhr 30 nachmittags, die zw eite F reitag, den

23. Mai, um 8 Uhr nachmittags, die d ritte Sonntag, den

25. Mai, um 9 Uhr vorm ittags. Das Zentrum der drei

Stellen (22 km N N E von Ussel im Lager La Courtine)

sind: B reite 4 5 ° 44,8, Länge 2 ° 14,7 E (Greenwich)..

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