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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1934.02.10 H. 6

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Academic year: 2022

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6 3 . 3 a l) r p » jü . 10. gclmtar 1034 f t e f * 6 [3 2 1 ]

3unítiíd)c lUodjcufcljrift

f je ta u s g eg e b e n non bem B e t c f y s fa d ^ r u p p e n l e t t e r ber £ad?gtuppe Be rfjtsanwälte bes B u n b e s Zlatiortalfojialtjltfdjet De u t f r f j e t f ü n f t e n

Bedjtsanwalt D r . ¿ D alter H a e ie , HX. b. B.

Unter mitnrirfung ber HTitglteber bes Heicfjsfacfjgruppenrates:

BecbtsanwälteDr. Droe0 e, Hamburg; Dr. »on ijobenberg, Celle; Dr. k a lte r Cuetgebrune, Berlin; Dr.HTö£met, HXÜndjen; Dr.Hoacf, ^alie a. 5 .; Dr. Hörner, Qagen; Dr. Hubat, Königs-

berg/pr.; Dr. tDiti?. 5 ^ o l3, Berlin, unb Patentanwalt Dr. Ullttcf}, Berlin.

V e r l a g : W . Z H e c fe v S u d ? t ? a n f e lu n ö , 3 n ß .: © s c a r S ra n b fte tte r, £ e i » Í 0 « b ^ 5 te a 6 e U ^ 3 ’ 5 e tn lp re d ¡e t S am m e l.tU .7 2 566 / D r a ^ t a n t ^ iif t : S m p rim a tiir / po ¡t¡d)edtonto £ e ip j¡9 U ■

® e f c ß ä f t s j t e l lc in B e r l i n S U ) 48 Ifebem annjtr. 14. ^crnfpredict Bergm ann 217.

D a s n e u e 5 e u t f c f ) c / t r b d t s r c d j k 6 c u n 6 g e Ó o n f c n — f l u f b o u — ^ u s a i r P u t t g c n .

®on Dlcidjäarbeitäridjtcr D r. g t a i t j © o e x r ig , Soßmar (©iegtreiS).

Seit bem neuen beutfdjen „®efeß äunr„ H nationalen A rbeit", weldjeS am 12. Satt. 1934 Bom labinett naeß langen umfaffenben SSorarbetten öerabl ^ bet Würbe, ift ba? beutfeße ArbeitSrecßt in Bollig neue ® “ßnen gelenft. «Radjbem in ber SageSpreffe ber wcfentluße ^n«

halt biefe? neuen ©efepeS bereits auSgiebtg erörtert toor- ben ift, werben nacfjfteijenb bie ©runbgebanfen, ber y bau fowie bie arbeit?« unb fojialrecß Außen, foätalpo ttv>

fcf)ett unb tuirtfcEjaftlictjen Ausm alungen be? neuen ©efe|eS, nnb jw a r im iftaßmen ber A e u o r b n u n g be? b e u t « fcl)en A r b e i t S r e d f t c S , bargcftcllt.

I. ©ruubgcbanicn bes neuen beutfdjcH ArßeitsredjteS.

1. 2 3 o l f ? « u n b S S i r t f c ß a f t S B e r b u n b e n ß e i t : Unter bewußter 21 h i e ß t Bon bem t l a f f e n l ä m p f e « r l i e ß e n ©ebanlen be? ©egenfaße? ber einzelnen ©taube, SHrtfcßaft?« unb 23eruf?gruppen, ift ba? neue beutfeße Ar«

Ueitörecfit a u f g e b a u t auf bem ©ebanten ber «so I I fl* unb s-ffi i r t f iß a f 1 3 B e r b u n b e n ß e i 1 aller ®ott3genof)en. ® te Arbeit voitb nüf)t mef)x betrachtet uitb behanbelt Don pttoat*

iapitaliftifd&eu unb inbiBibualiftifcßen ©efußtSpunften aus, nad| benen bie 2lrbeit als SiorauSfeßung p t 23efcßaffung ber © rifte n m itte t pgtekß AuSbrud ber m tttföaftlidjen unb bertraglidjen Unterorbnung ber Arbettneßmer unter bie Arbeitgeber w ar. g m neuen beutfeßen ArbeitSrecßt gilt bie Arbeit als ®ienft an ber SSoli3gemeinfd)aft, tn ber alte Stäube unb alle SBerufSgruppeu notwenbige unb gleirß«

'ßießtige ©lieber unb Seile finb. ®aS ©efeß p r „Drbnung ber n a t i o n a l e n A rbeit" B efolgt in btefem ©tune baS

§ a u p t p l, alle Sräger ber Arbeit, alle feßaffenben Strafte, Stekßgüttig wo unb wie fie in ber beutfeßen Sörrtfctjaft tätig finb, fo ju füßreit unb p betreuen, baß p r o SSoßte beS

^oliSganjen unb bamit p m fokalen unb W irtfrßaftM)en V orteil aller SSoiföfleitoffett eine gefunbe nationale SSirtjcijaft erfteßt unb gefidfert bleibt.

2. g i i ß r e r p r i n j i p :

r ® e r nationale ©ebanie ber S o lls « unb 2Birtfcßaft§Ber«

ounbenßeit fo ll and) bei ber D rb n u n g ber n ationalen A rb e it

© rg ä n p n g unb 23elebung finben burd) ba§ n a tio n a tfo jia « uftifdje g ü ß re rp rtn jip , naeß wcldfcm ber 93efte als g ü ß re r tn

feinem .S ätigfeitS bereid) m it B oiler g ü ß re rB e ra n tw o rtlid ite tt, aber audj m it weitgeßenben güß re rre e ß te n bie © rfiiltu n g beS n a tio n a tfo jia liftifd je n A rb e it? « , © o jia l« unb SB irtftßaftS pro«

g ram m S a ls © rfte r u n te r fe in e r © e fo lg fiß a ft, Berbunben m it iß r unb u n te rftü ß t b u n ß fie in feinem IBereid) unb in leben«

biger SSerbinbung m it a lte n anberen © lie b e rn ber n a tio n a le n ÜBirtfcßaft B e rw irllid ie u fo ll.

3. S e f t i g u n g b eS A r b e i t ? « u n b 2B i r t f c ß a f t S « f r i e b e n S :

3 m fRaßmen ber S3efeitigung beS StlaffeufampfeS ju r

§ e rb e iffiß ru n g einer weitgeßenben unb bauerßaften 3 eftfSu n 3 be§ Arbeit?« unb 2Birtf<ßaft?frieben? Berfotgt baS ©efe? p r D rb n u n g ber n ationalen 2Xrbeit in allen feinen © in je lß n u tt bewußt ba? S ie l, bureß © icßerftellung einer gereeßten, rtcßttg ausgeglichenen D rb n u n g ber nationalen A rb e it AstrtfißattS«

gegenfafee fow eit wie irgenb m öglidj auSpfcßatten unb bannt alle ben Arbeit?« unb SB irtfdjaftSfrieben gefaßtbenbe Jiet«

bungSm ögtidjieiten p Bermeiben.

4 . © d j u ß b e r f o p a l e n © ß r e :

A u d i bem P ro g ra m m ber Seutfcßen A rb e its fro n t, Welcße?

in bem ® e fe | äu r D rb n u n g ber nattona en A rb e it einer weiteren SSerw irltidjung entgegengeßt, fo ll ber feßaffenbe iötenfeß al? S rä g e r ber A rb e it, bie S ie n ft am SBoif ift, naeß ieber IRidftung ßin bie Acßtung « fa ß te n , bte tßm bei ber 5öe«

beutung ber A rb e it unb feine? S ienfte ? am S o l! p fo m m t.

® abei w irb ba? weitere S « 1 erftrebt, ba? beutfeße Arbeiter«

tu m burdi eine geregte © o jia l« unb SSirtfcßaftSorbnung, burdi g e ftig u n g feines © elbftoertrauen? unb feiner ©elbft«

acßtung a u fp rid ß te n , ißm b am it p m V o rte il ber fcßwierigen äßieberaufbauarbeit eine ftaríere A rb e itS fre u b íg íe it ju Ber«

leißen unb feine Böllifcße © in fte llu n g p ßeben.

5. S S e r e i n ß e i t l i c ß u n g u n b S S o l i S B e r b u n b e n ß e i t :

$ a S beutfeße A rb e itS re d it ber S3ergangenßeit berußte ebenfo w ie baS beutfdje fRecßt ü b e rß a u p t a u f einer un«

qeßeuren S ie lß e it g e rfp litte rte r ß in je lb e ß im m u n g e rt unb bie A rb e itS re iß tS p ra ji? w ü rb e babureß u n g ü n ftig b e e in trM jtig t, baß bie SOießrgaßl biefer arb e itS re iß tliiß e n ©efeße unb 23er«

orbnu ngen in bie fo m p lijie rte © p ra d je unb A u fm a d ju n g e n ui

(2)

322 Auffäßc (Siltrtfttfrfje SSodjenfdjrtft ber B ü ro fra tie unb eines ffrormatrecßteS gefleibet m ar. D a s

neue beuifcfje 9IrbeiiBred)t fo il bereirtfadjt itrtb ber BoItSfeele burd) eine BolfStümlicße g ö n n uäßergebracßt werben. A n bie

© te ile eines übertriebenen © e w irrS bon Barographen fo il ein m ö g lid jft überficßtlicßeS ©efeß ber A rb e it in einfacher

©prac^e in fla re n t A u fbau treten unb eS fü ll bie B ie lß e it fa ju iftifd ) aufgebauter D urd)füßrungS» unb AuSfüßrungS»

beftim m ungen m ö g lid jft erfeßt werben burd) bie lebettbige

©emeinfcßaftSarbeit groifdjen fjü fjr e r unb ©efolgfcßaft im betriebe, in ben gemeinfamen 9ted)tSberatungSftelien unb burcß bie füßrenbe unb einiqenbe B r a jiS ber Dreußänber ber airbeit.

I I . Aufbau beS neuen öeutfdjcit Wrbeftdretfjted:

1. B o r b e r e i t u n g :

B o r b e r e i t e t w ürbe bie llm fte llu n g beS beutfdfcn ArbeitSred)teS auf bie neuen © ruitbgebanfen burd) bie Auf»

H ärungSarbeit ber nationalfozialiftifcßen beutfdfen Arbeiter»

Partei unb ber BetriebS zellenorganifation gegen ben ffilaffett»

fam pfgebanfen, burcß bie A ä ß erfüß run g ber BolfS» unb BHrtfcßaftSgruppen bei ben n ationalen fe ie r n beS DageS ber a irb e it (1. B ia i 1933), ben.groß en Jfunbgebungen unb Be»

triebsbeficßtigungen ber Deutfcßen A rb e its fro n t.

E r l e i d t e r t würbe biefe B o rb e re itu n g burd) bie äußere U m fte llu n g ber w irtfc^aftlicfjen B ereinigungen ber Arbeit»

geber unb Arbeitnehm er ber BerufSPerbänbe u fw ., alfo burd) bie llm fte llu n g unb Ü berführung ber befcßlagnaßmten b jw . gleießgefcßalteten ©efoerffcßafteit in bie Deutfcße A rb e its fro n t, bie Einbeziehung aud) ber, Arbeitgeber in bie fSbeutfiije A r»

b e its fro n t u n te r S iq u ib a tio n ber Arbeitgeberöerbänbe, fow ie bie In a n g riffn a h m e beS ftänbifcßen Aufbaues (AeicßSfultur»

fam m er, ÄeicßSnäßrftanb ufw .).

2. D a s S E r e u ß ä n b e r g e f e ß :

B e g o n n e n w ürbe bie llm g e fta ltu n g beS beutfdßen ArbeitSrecßteS im © in n e beS nationalfogiaIiftifcE)en ArbeitS»,

© o jia l» unb SBirtfdjaftSprogram m S m it beut ©efeß über S r e u ß ä n b e r b e r A r b e i t 0. 1 9 .Üttai 1933 (9 t@ B l. I A r . 52 © . 285). D u rd ) biefeS ©efeß w ürbe bie geftlegung ber tariflich en Soßn» unb ArbeitSbebingungen bem Sn»

tereffenfam pf ber Arbeitgeber» unb Arbeitneßm eröerbänbe entjogen, inbem bie recßtSPerbinblicße ^Regelung ber ta rif»

ließen ArbeitSbebingungen ben SEreußänbern ber A rb e it über»

tragen w ürbe m it ber gleichzeitigen Aufgabe, fü r bie Aufrecht»

erßaltung beS ArbeitsfriebenS zu forgen unb bei ber B or»

bereitung ber neuen © ozia lo e rfa ffu n g m itzuarbeiten.

3. D a s © e f e ß z u r D r b n u n g b e r n a t i o n a l e n A r b e i t :

ä S e i t e r g e f ü h r t unb zu einem wefentlichen S e ile üollenbet w ürbe bie llm fte llu n g beS beutfeßen ArbeitSrecßteS burd) baS am 12. g a n . 1934 Pom üieic^SEabinett oerab»

feßiebete unb m it feinen §auptbe ftim m un gen am 1. B ta i 1934 in S r a ft tretenbe ©efeß %ur D ehnung ber nationalen A rb e it.

a) D e r ä u ß e r e A u f b a u beS © e f e ß e S : D a s neue ©efeß zu r © ubnung ber nationalen A rb e it gliebert fid) in folgende fießen £auptabfcß nitte:

1. g ü ß r e r beS B e trie b e s unb B e rtra u e n S ra t, 2. Sreußänber ber A rb e it,

3. Betriebs» unb S a rifo rb n u n g , 4. S o ziale EßrengericßtSbarfeit, 5. SfünbigungSfcßuß,

6. A rb e it im öffentlichen D ie n ft, 7. ©chluß» unb ÜbergangSborfcßriften.

b) S e r m e f e n t lie ß e g n ß a l t beS n e u e n © e f e ß e S : B e t r i e b S f ü ß r u n g :

S n Übertragung beS nationalfozialiftifcßen fp ß re r» , @c»

folgfcßaftS» unb ©emeinfcßaftSprützipS auf bie Einzelbetriebe unb bie © efam tw irtfcßa ft berpflicßtet baS neue ©efeß in jebent Einzelbetriebe ben Unternehm er a ls S ü ß r e r beS Betriebes unb bie A ngeftellten unb A rb e ite r a ls © e f o l g f c ß a f t ge»

m einfam zur fjö rb e ru n g ber BetriebSzWede unb zum gemein»

famen Außen bon B o lf unb © ta a t zufammenzuarbeiten.

D em S ü ßrer beS Betriebes fteßt a ls Unternehm er ba§

EntfcßcibungSrecßt in alle n b e t r i e b l i d j e n Angelegenheiten gegenüber ber ©efolgfcßaft (A rbeitnehm er unb Angeftellten) Zu. E r ßat bie B ü k ß t, fü r baS SBoßl ber ©efolgfcßaft zu forgen unb bie ©efolgfcßaft ßat ißm bie in ber Betriebs»

gemeinfeßaft begründete B reite zu ßaltcn.

© ritnbfäßlicß fteßen bie fpßrerrecßte, Berbunbett m it ben

$ ü ß re rf)flid )te it, bem Unternehm er perfönlid) (bei juriftifeßen Berfonen unb B ^fouengefam tß eiten ben gefeßlicßen Ber»

tre te rn ) zu- D e r g tiß re r beS Betriebes f a n n m it feiner

© te llb e rtre tu n g gegenüber ber © efolgfdfaft eine an ber Be»

tric b s le itu n g b e ra n tw o rtlid ) beteiligte B e rfo n betrauen, unb er m u ß eine foteße B erfou als © te llb e rtre te r Betrauen, Wenn er ben B e trie b n id jt perfönlicß leitet. D itrcß biefe Beftim » m ung fo il e rre id jt Werben, baß in febern Einzelbetriebe bolle üdarßeit über bie güßrerreeßte unb SüßrerberantW ortlicß»

feiten befteßt unb baß zföifeßen ber g ü ß ru n g unb ber ©efolg»

f ^ a f t beS Betriebes aud) ein enges ß e r f ö n l i c ß e S Süß^er»

unb © efolgfdjaftSberßältuiS befteßt unb fid) niem anb h in te r bie A n o n ß m ita t (llu ß e rfö n licß fe it unb A id )tfe ftftc llb a rfe it beS ßerfönlicß berantwortlicßen S üßterS) berfcßanzeit fann.

B e r t r a u e n S r a t :

U n te r SBegfall ber bisherigen BetriebSbertretungen (Be»

triebSräte, A rb e ite rrä te , A n geftclltenräte, BetriebSobleute, ©e»

fam tbetriebSräte, BetriebSauSfcßüffe) treten in febern Betriebe m it in ber Aeget minbeftenS 20 Befcßäftigten aus ber ©efolg»

feßaft BertrauenS m änner bem S ü ß re r beS Betriebes beratenb Zur ©eite. ® iefe BertrauenS m änner bilben m it bem g ü ß re r beS Betriebes unb u n te r beffen Seitung ben B e rtra u e n S ra t beS Betriebes.

® e r B e rtra u e n S ra t ßat bie Aufgabe:

1. baS gegenfeitige B e rtra u e n in n e rh a lb ber Betriebs»

gcm einfdjaft zu bertiefen,

2. alle Ataßnaßm en zu beraten, bie ber B e rbefferung ,ber A rbeitS leiftung, ber © eftattung unb ® u rd )fü ß ru n g ber allgemeinen ArbeitSbebingungen (inSbefoitbere ber Be»

triebS orbnung), ber D urch fü h ru n g unb Berbefferung beS BetriebSfcßußeS, ber © tä rfu n g ber Berbunbenßeit a lle r Betriebsangehörigen untereinanber unb m it bem Be»

triebe unb bem SBoßle a lle r © lieber öer ©emeinfeßaft bienen,

3. auf eine Beilegung a lle r © tre itig fe ite n inne rh a lb ber BetriebSgemeinfcßaft ß in zu w irfe n unb

4. m itz u w irfe n bei ber S^ftfeßung Oon B ußen a u f © ru n b ber B ctriebS orbnung.

D e r B e rtra u e n S ra t fa n n b k SBaßrneßmung einzelner ißm obliegenber Aufgaben beftim m ten BertrauenS m ännern übertragen.

BorauSfeßung fü r bie B e ftellung zuut BertrauenS»

m ann if t :

a) B o lle n b u n g beS 25. SebenSfaßreS,

b) minbeftenS einjährige .g u c je p tib M * zunt B etriebe ober Unternehmen,

c) minbeftenS zm eijaßrige D ä tig fe it im gleidjen ober ber»

wanbten B e rufs» ober ©ewerbezweig, d) B e fiß ber b ürgerlidjen Ehrenrechte, e) g itg e ß ö rig fe it zur Deutfdßen A rb e its fro n t,

f) AuSzeidinung bitrcß borbitbtieße menfeßiiehe Eigertfcßaf»

ten unb

g ) feberzeitiger rü d ß a ltlo fe r E in tr itt fü r ben n ationalen

© ta a t.

D ie B e ru fu n g ber BertrauenS m änner e rfo lg t in ber SBeife, baß ber S ü ß re r beS Betriebes im A tä rz febeS gaßreS im Einberneßmen m it bem D b m a m t ber nationalfozialifiif<he n B e trie b S ze lkn o rg a n ifa tio n eine S ifte ber BertrauenS m änner unb beren © te llb e rtre te r a u ffte llt unb baß bie ©efolgfcßaft in geßeimer A b ftim m u n g zu biefer Sifte zuftinw tenb ober ableßnenb © te llu n g n im m t, © tim m t bie ©efolgfcßaft zu, fo gelten bie auf ber Sifte genannten als berufen. § a t fid) bie

© e fo lg fd ja ft gegen bie Sifte _ auSgefprocßeit, fo ßat ber zu»

ftänbige D reußäitber ber A rb e it BertrauenS m änner in ber er»

fo rb e tlid je n A n zaß l zu berufen.

D ie E in b e ru fu n g ber B ertrauenS m änner z« © ißungen beS BertrauertSrateS f a n n feberzeit burd) ben g ü ß re r beS

(3)

63. S atjrg. 1934 § e ft 6] Stuffä^e 323

B e trie b e ! -etfolgen unb fie m u f f erfolgen, wenn bie § ä tfte bet B e rtra u e n lm ä n n e r b ie l beantragt.

® ie B e rtra u e n lm ä n n e r üben it>x Slm t ehrenamtlich a u l, fie iönnen alfo fü r ih re K ä tig ie it im B e rtra u e n lra t eine Ber»

gütung nicht oerlangen, fiaben aber Stnfpruc^ auf © rfta ttu n g notwenbiger Slufwenbungen feitenS bcr B e trie b lte itu n g , auf B e re itfte ltu n g ber gur © rfü llu u g i^ re r Slufgaben notwen»

bigen (Einrichtungen unb © e fd ja ftlb e b ü rfn iffe unb auf g o rt»

gaifjlung b e lS o fju e l ober@ el)altel fü r bie burd) bie (E rfüllun g ih re r Siufgabeit notwenbigerweife oerfäumten Strbeitlgeiten.

(Sadjlidbi ober ^erfönlicE) ungeeignete B e rtra u e n lm ä n n e r Wnnen jebergeit Oom guftänbigen S reu^änber ber A rb e it ab»

berufen toerben.

$ e m B e rtra u e n lra t [te ilt gegenüber ©ntfcheibungen bei g ü ljre rg b e i B e trie b e ! betreffenb bie © eftattung ber alt»

gemeinen Strbeitlbebingungen (in lb e f. ber B e trie b lo rb n u n g ) ein Stecht gur uitöergüglidjen fdjriftlichen S tnrufung b e i gu»

[tänbigen £reul)ünberg ber Slrbeit gu, wenn nach S luffaffung ber äJtetjrhcit b e i B e rtra u e n lra te l bie ©ntfcheibungen bei g ü ijre rg bei B e trie b e ! m it beit w irtid ja fltid jc n ober fogialen S S erpitniffen b e i B e trie b e ! nicht oereinbar erfechten. S e r S m tl)ä n b c r fa n n auf © ru n b einer fo lg e n Stnrufung bnrcE) bie ÜJteijrtieit b e i B e rtra u e n lra te l bie angefodjtene ©ntfdjei»

bung b e i g ü h r e r ! b e i B e trie b e ! aufheben, abanbern ober burd) eine eigene Siegelung erfe|ett. B i ! gur ©ntfcheibung b e i X re u l)ä n b e r! ber 9Irbe.it bleibt aber bie angefodjtene ©nt»

fdjeibung beS g ü ljre rS b e i B e trie b e ! im gntereffe ber 9 lutori»

tat b e i g ü fjre rS fü r bie © e fo lg id ja ft re d jtlo e rb in b lid ).

£ r e i t f ) ä n b e r b e r 9 l r b e i t :

9Iuf © ru n b b e i © e fc^e l gur D rb n u n g ber n ationalen A rb e it werben fü r gröbere SBirtfchaftlgebiete £reut)änber ber A rb e it ernann t (bgw. w eiterbeftatigt). ® te S re u p n b e r ber A rb e it fjaben in S u fu n ft folgenbe, über bie Beftim » ntuugen b e i £reul)(inbergefe|e§ 0. 19. ÜKai 1933 i)inau8 er»

tüeiterte 9lufgaben, bie in ih re r © efam theit bem Siele ber ©r»

ija ltu n g b e i S lrb e itlfrie b e n ! bienen:

1. gu machen über bie B ü b u n g unb © e fd jä ftlfü ljru n g ber B e rtra u e n lrä te ,

2. gu entfdjeiben bei S te ütuuglücrfd)icbcnh«ten gmifdicn bem g iifjr e r b e i b e trie b e ! unb ber Süicljrljeit bei Ber»

tra u e n lra te l, über bie © eftaltung ber allgemeinen 91 r»

beitlbebingungen, in lb c f. ber B e trie b lo rb n u n g , 3. B e rtra u e n lm ä n n e r ber Betriebe gu berufen, f a l l l bie

© e fo lg fd ja ft bie S iftc b e i g iiljr e r l b e i B e trie b e ! ab»

le im t unb B e rtra u e n lm ä n n e r abgurufen, bie fadjlid) ober berfö n lid j ungeeignet erfdjeinen,

4. bei gröberen © ntlaffungen biefenigen Siedjte maljrgu»

trennten, bie nach ber © tille g u n g lo e ro rb n u n g bisher bem übe m o b ilm a d ju n g lfo m m iffa r guftanben,

5. bie $ u r d )fiih r u n g ber B e ftim m u n g e n über bie B e trie b ! o rbnu ng gu überwachen,

6 . [Richtlinien unb X a rifo rb m m g e n feftgufe^en unb iljre D urch fü h ru n g gu überwachen,

V. bei ber S)urd)fü£)rmtg ber fogialen © hrengerichtlbarfeit m itgum irfen,

8- ber 3teid)!regierung ftänbig über bie fo g ia lfw titifd je ©nt»

W idtung gu berichten unb

9- alle weiteren ihnen in S u fu n ft oom S te id jla rb c it!» unb S te id jg w irtfd ja ftlm in ifte riu m gu übertragenben Stufgabeu gu erfüllen.

8 u r U nterftü& ung ber Dreuhäuber Wunen ihnen burd) fon S te id jla rb e itlm in ifte r B e auftragte gugeteilt unb unter»

fte llt werben, m it ber Aufgabe, fü r einen beftim m ten B e g irf ober Ijin fid jtlid ) beftim m ter ©ewerbegweige alle ober eingelnc Dreuljänberaufgaben gu erfüllen.

D ie SRachtbefugniffe ber D reuhänber bcr A rb e it werben ourdi b a l ©efefi gur D rb n u n g ber nationalen A rb e it gegen»

ü&er bem ^reu ljänbcrge feh 0. 19. SDtai 1933 b a ljin erw eitert, auf A n tra g b e i tr e u ijä n b e r l bcr Slrbcit m it © elbftrafe, w fätoeren g ä lte n m it © e fiin g n ilftra fe ober m it ©elb» unb

© e fä n g n ilftra fe belegt werben fann, w er w ie b e rljo lt fd jrift»

»dien, allgemeinen 9luorbnungen o o rfä jjlid ) guw iberljanbelt, o.te ber X re u liä n b e r ber A rb e it in © rfü ttu n g ber ih m ob»

»egenben Stufgaben erlaffen Ijnt-

<5 a d) O e r ft ä n b i g e n h e i r a t e :

® ie jCreuljänber ber Slrbeit haben auf © ru n b Del ©e»

fe fe l gur D rb n u n g ber nationalen Strbeit gu ih re r B e ra tu n g in allgemeinen ober gruttbfählidjen gra g e n ih r e l Stufgaben»

gebietel einen © adjoerftänbigenbeirat a u l beit oerfebiebenen B Jirtfd ja ftlg w e ig e n it jr e l B e g irfe l gu berufen. ISie Xreu»

häitber Wnnen aufjerbem gu ih re r B e ra tu n g im ©ingelfatle, iitlb e f. Oor © rla h öon S a rifo rb n u n g e n , einen ©achöerftän»

bigenausfdjuh berufen.

B e t r i e b l o r b n u i t g e n :

g t t jebem Betriebe m if in ber Sieget m inbeftenl 20 Stn»

geftellten unb Strbeitern if t Oom g itljr e r b e i Betriebel^ eine B e trie b lo rb n u n g fü r bie ©efellfchaft b e i B e trie b e i fchriftlid) gu erlaffen. g n biefer B e trie b lo rb n u n g m i l f f e n feftgelegt werben:,

1. Sinfang unb ©nbe ber regelmäßigen täglidjen Strbeitl»

geit unb ber Sßaufen,

2. g e it unb S trt ber © ewährung b e i S trb e itle n tg e lte l, 3. bie © ru n b fä |e fü r bie B e re g n u n g ber Stfforb» ober ©e»

bingearbeit, fow eit im Betriebe im Stfforb ober ©ebinge gearbeitet W irb,

4. Beftim m ungen über bie Strt, §öhe unb ©ingiehung etwa fü r ben B e trie b oorgefebener Buhen,

5. bie © rünbe, a u l benen bie S ünbig ung b e i Strbeitloer»

h ä ltn iffe l ohne © inhattung einer tü n b ig u n g lfr ift er»

folgen b a rf, fow eit e l nicht bei ben gefefglichen © rünben bewenben fott,

6. bie Berwenbung ber burd) re ^ tlw ib r ig e Stuflöfung bei S trb e itio e rh ä ltn iffe l o e rw irfte n ©ntgettbeträge, fow eit bie B e rw irfu n g im Siahmen ber gefe|lid)en Beftim » m ungen in ber B e trie b lo rb n u n g ober im Strbeitloer»

trage üorgefehen ift.

Beben biefen B ftö iltf’eftim m ungen f ö n n e n bte B e trie b l»

orbnungen B eftim m ungen enthalten über bie §öf)e b e i Str»

b e itle n tg e ttl, über fonftige S trbeitlbebingungen, über bie D rb n u n g b e i B e trie b e i, über b a l B e rlja lte n ber © efolgfcljaft im Betriebe unb über bie B e rljü tu n g oon U nfällen.

O ie B eftim m ungen ber B e trie b lo rb n u n g fin b fü r bie B c trie b la n g e h ö rig e n a l l B t i n b e f t b e b i n g u n g e n re ih fl»

oerbiubtidj, b. h- ^ Wunen güuftigere © ingeloertraglbebin»

guitgcit, in lb e f. Ijöhere B e rg ü tu itg e it gwifdjen bem g ü h re r b e i B e trie b e i unb bem eingetnen Slrbeitneljm er feftgelegt werben. © I fo lle it in lb e f. bie etwa in ber B e trie b lo rb n u n g feftgelegten Strbeitlentgelte a u lb rü d lid j n u r a l l S K i n b e f t » f ä | e m it ber Btahgabe feftgelegt werben, baff fü r bie feinen Seiftungen etttfhred)enbe B e rg ü tu n g b e i eingetnen B e trie b l»

angehörigen Stanm bleibt unb bie 9Ä öglid)feit angemeffener B iehrbelohnung befonberer Seiftungen offen bleibt.

^ R i c h t l i n i e n f ü r B e t r i e b l o r b i t u n g e n u n b

© i n g e l a r b e i t l O e r t r ö g e :

O ie S reu ljä n b e r ber Slrbeit werben burd) b a l © e fe | gur D rb n u n g ber nationalen Strbeit ermächtigt, nach B e ra tu n g in einem © adjüerftättbigenaulfchufj B id jtlin ie tt fü r ben Sn»

h a lt oon B e trie b lo rb n u n g e n unb © ingelarbeitlO erträgen feftgufetjen

S a r i f o r b n u n g e n :

U n te r Stufhebuna ber gur S e it geltenben S a rifü e rtra g lo e r»

orbnung e rm ä d jtig t unb oerpflichtet b a l © e fe | gur D rb n u n g ber nationalen Slrbeit bie Sreuhänber ber Strbeit uad) Be»

ra tu n g in einem ©achoerftänbigenauSfchufs eine 2 ia rifo rb n u n g fd jriftlid ) gu erlaffen, wenn gum © d )u |e ber B e fd jä ftigten einer © rupbe ooit Betrieben in n e rh a lb b e i bem Sreuhänber ber Slrbeit gugewiefenen B e g ir fl bie geftfehung oon Btinbeft»

bebingungen gur Siegelung ber» S irb e itlü e rh ä ltn iffe gwingenb

geboten ift. ,

3)ie Beftim m ungen etner foldjen S a rifo rb n u n g fin b fü r bie Oon ih« erfaßten S trbeitlO erh ättniffe a l l SOiinbeftbebin»

güngen rechtioerbinblich m it ber Btahgabe, bah entgegen»

ftel)enbe B eftim m ungen in B e trie b lo rb n u n g e n unb ©ingel»

bienftoerträgeit nichtig finb.

Sind) fü r §aulgew erbctreibenbe iönnen gur Siegelung ih re r Strbeitlbebingungen gegenüber ih re n Stuftraggebern ia rifo rb n u n g e n erlaffen werben.

4 1 *

(4)

324 jfluffäße S t ü n b i g u n g S f d j u ß :

SRit bem SBetrieBSrätegefe^ treten am 1. 3Rai 1934 and) bie V eftim m ungen ber § § 8 4 ff. V e triR ® . über baS Siün»

bigungSeinfptueßSBerfaßren außer Straft. ©leic^geitig t r it t aber in © rgängung ber allgemeinen gefeßlicßen, bertraglicßen unb in ben VetriebS* unb Sm riforbnungen feftgelegtert Ve>*

ftim m ungen, Betreffenb bie StünbigungSfriften unb bie leid)*

tigen StünbigungSgriinbe, ein neuer StünbiguttgSfcßuß m it folgenben © runbfäßen in S tra ft:

SBirb einem Slngeftellten ober A rb e ite r nad) einjäljxiger V e fd jä ftig u n g geiünbigt, fo tarnt er, wenn eS fid j um einen V e trie b m it in ber Siegel minbeftenS geßn Vefcßäftigten ßanbelt, beim SlrbcitSgericßt m it bem Slntrage auf SSiberruf ber Stünbigung ftagen, wenn biefe u n b illig ß a rt unb nicljt bureß bie V e rß ä ltn iffc beS VetriebeS bedingt ift. ® iefe SBiberrufStlage if t auSgefdjloffen, Wenn bie Stünbigung auf

®efeß ober ia r ifo r b n u n g berußt. ® e r M age if t eine Ve*

feßetnigung beS VertrauenSrateS beigufügen, auS ber fidj er*

gibt, baß bie g ra g e ber SBeiterbefdjäftigung im V e rtra u e n s*

ra t erfo lg lo s beraten w orben ift. © rfe n n t baS @erid)t auf S öiberruf ber Stünbigung, fo w irb glcidjgeitig im U rte il eine

©ntfcßäbigung fü r ben g a lt feftgefeßt, baß ber U nterneßm er ben SSiberruf abteßnt. ® ie ©ntfcßäbigung fü r ben g a ll ber Slbleßnung ber SBeiterbefcßäftigung d a rf auf ßöcßftenS V ia beS leßten gaßreSarbeitSBerbienfteS feftgefeßt toerben unb m uß naeß ber S a u e r beS StrbeitSBerßältniffeS bemeffen werben.

S l r b e i t S g e r i d j t e :

2)aS SCrbeitSgeridjtSgefeß bleibt aud) über b e n * l. 2Rai 1934 ßinauä in .tra ft. ® ie gnanfprueßnaßm e der 9Ixbeit§=

gerießte m irb aber gweifetloS m it jR ü d fid jt b a ra u f w efentlidj guriidgeßen, baß öiele © tre itig te ite n in ben V e rtrauensräten unb bureß bie 2reuß änber Der Slrbeit unb bor allem bureß bie S luS w irtung bef ©ebartfenS der V etriebS* unD VoIfSBcr*

bunbenßeit Bermicben bgw. beigelegt werben d ürften . ;Sie SfrbeitögeridjtSbeßörben toerben alfo in t w efentlidjen auf reine IRecßtSfragen, inSbef. VecßtSfragen grunbjäßlicßer S lrt, befd jrä n tt bleiben. 9Rit SRüctficßt ßie ra u f feßen aueß bie Über*

gangSBorfcßriften beS ©efeßeS gur D rb n u n g ber nationalen A rb e it Bor, baß in 3 u f u n ft Bor ben SlrbeitSgeridjten neben ben S e ile rn unb Slngeftellten ber Bon ber iSeutfdjen SlrbeitS*

fro n t eingerießteten VecßtSberatungSftellen IRecßtSanwälte auf*

treten bürfen, fotoeit fie im © ingelfalle Bon ber ® eutfdjen SlrbeüSfront gur V e rtre tu n g einer V a rte i ermöeßtigt finb.

© c ß i e b S g e r i e ß t e :

iö ie B u ftä n b ig fe it ber SlrbeitSgericßtc la n n aber naeß bem

©efeß gur D rb n u n g ber n a tio n a le n Slrbeit baburd) wefentlicß eingefcßränl't Werben, büß bie Slreußänber ber Slrbeit tr a ft ber ißnen bureß baS ©efeß erteilten © rm ä d jtig u n g in ber ü ta rif*

orbnung bie g u ftä n b ig te it ber StrbeitSgericßte fü r S tre itig * feiten aus einem SlrbeitS* ober SeßrBerßältniS, baS fieß nad) ber ^Tarifordnung beftim m t, burd) bie auSbrüdlicße V e ftirn*

m ung auSfdjließen, baß bie ©ntfeßeibung biefer (S treitigfeiten bureß ein ©cßiebSgericßt erfolgen fo ll.

© o g i a t e © ß r e n g e r i e ß t s b a r t e i t :

© ine weitere wefentlicße Steuerung grun b fä ß lid je r S lrt ift bie © in fü ß ru n g einer fogialen © ß rengeridjtsbarleit m it 2Bir=

fu n g ab 1. SRai 1934.

V e i biefer Steuerung geßt baS ©efeß Bon ber © rw ägung auS, baß jeder Slngeßörige ‘einer VetriebSgemeinfcßaft bie V e r*

a n tw o rtu n g fü r bie gewiffenßafte © rfü llu n g ber ißm nad) feiner S te llu n g innerßalb ber VetriebSgem einjdjaft obliegenbctt V flid jte n trä g t unb baß er fieß bureß fein Verßaiten ber Slcß*

tu n g w ü rb ig p erweifen ßat, bie fieß auS feiner © te llu n g in ber VetriebSgemeinfcßaft ergibt, © rö b lid je Verlegungen biefer bureß bie VetriebSgemeinfcßaft begrünbeten fo jia le n iPfficßten, inSbef. ber Sßfließt, fieß bem gemeinen SBoßl u n te rp o rb n e n , unb feine Bolle Straft bem ® ienfte beS Betriebes ju wibm en, werben in B u fu n ft als Verftöße gegen bie fo jia le ©ßre Bon ben ©ßrengerießten gefüßnt.. V o r bie ©ßrengerießte geßören inSbef. ffä lle , in benen f^ößBer beS SßetriebeS ober fonftige

¿ufficßtSßerfonen u n te r SRißbraud) iß re r SRadjtfteltung im Vetriebe b ö s w illig bie StrbeitSfraft ber SRitglieber ber © efolg*

fiß a ft auSnußen ober ißre ©ßre frö n te n , unb $ ä lle , i n benen

iffuriftifeße SÖocßenfdßrift SRitglieber ber ©efolgfcßaft ben SlrbeitSfrieben im Vetriebe bureß b ö sw illig e Verßeßung ber ©efolgfcßaft gefäßrben, fieß inSbef. als V ertrauensm änner bewußt u n p la ffiß e © in g riffe in bie VetriebSfüßrung anmaßen ober ben ©em etnfdjaftSgeifi innerßalb ber VetriebSgem einfdjaft fortgefeßt b ö s w illig ftören, unb enblid) g ä lte , in benen ülngeßörige ber VetriebSgemein*

feßaft Wieberßolt leichtfertig unbegrünbete Vefdjwerben ober Einträge an ben SCreußänber ber Slrbeit rießten ober feinen fcßriftlicßen Slitorbnungen ßa rtn ä d ig p w ib e rß a n b c ln , unb g ä lte in benen ÜRitgtieber ber VertrauenS räte oertrauließe Angaben, SSetriebS* ober ©efcßäftSgeßeimniffe, bie ißnen bei

© rfü llu n g iß re r Stufgaben befanntgeworben unb als foldße be*

geidpet worben fin b , unbefugt offenbaren.

SllS © tra fe n tonnen bie ©ßrengerießte öerßängen:

1 . Stßarmingcn, 2. Vcrw eife,

3. D rbnungS ftrafen in © elb bis gu 1 0 0 0 0 3 U I,

4. Stberfcnnung ber V e fäßigung, g iiß re r beS VetriebS p fe in ober baS Stmt eines Vertrauensm annes auS püben unb

5. © ntfernung Bom biSßerigen SlrbcitSßlaß.

B u r SluSübung biefer ©ßrengeridßtSbarfeit w irb fü r geben V e g irt eines $reußänberS ein ©ßrengerießt errichtet, befteßenb auS einem ricßterlicßen Veam ten als Vorfißenben unb je einem g ü ß re r eines VetriebeS unb einem V e rtrauensm ann als V e ifiß e m . ¿Die V e ifiß e r werben bureß ben V orfiß enbcn beS

©ßrengeridjteS auS V o rfd jla g S lifte n entnommen, bie bie iSeutftße SIrbeitSfront a ufftetlt. Slnjeigen wegen Verlegung ber fogialen ©ßre fin b beim ^re u ß ä itb e r ber Slrbeit a n p * bringen, t ie f e r erforfeßt ben ©aeßBerßalt unb entfeßeibet über bie V k ite rie itu n g an baS ©ßrengerießt. 'S er Vorfißenbe beS

© ßrengeridjts ßat bie Bom 5£reußänbcr ber Slrbeit eingereieß*

ten Slnträge gunädjft p prüfen. Spalt er fie fü r begrünbet, fo fa n n er entweder münblicße Verßanblung anberaumen ober felbft eine äBarnung, einen V e rw eis ober eine D rbnungS ftrafc in © elb bis p 100 iRM feftfeßen. ©egen biefe © ntfdjeibung beS Vorfißenben fteßt fow oßl bem V e fd ju lb ig te n als aud) bem SLreußänier ber © infprud) an baS Bollbefeßte ©ßrengerießt gu.

B u r ©ntfeßeibung über bie V e ru fu n g gegen bie U rteile ber ©ßrengerießte w irb ein 9teid)3eßrengericßtSßof gebildet, ber m it gwei ßößeren richterließen Veam ten, fowie je einem g ü ß re r beS ^Betriebes unb einem V e rtrauensm ann befeßt ift.

c) g u t r a f t t r e t e n beS n e u e n © e f e ß e S u n b V e r * ß ä l t n i S g u b e n b i s h e r i g e n a r b e i t S r e c ß t l i e ß e n

V e f t i m m u n g e n :

®aS neue ©efeß gur D rb n u n g der n a tio n a le n Slrbeit t r i t t (Bon einigen © onberbeftim m ungen abgefeßen) am 1. ’2Rai 1934 in Straft, © leidjgeitig treten baS VctricbSrätcgcfeß m it allen feinen IRebengefeßen, bie 5£arifBertragSorbnung, bie V e rorb*

nung über baS ©cßlicßtungSwefen, baS ©efeß über STreußänber ber Slrbeit, die V e rordnung betreffenb ÜRaßnaßmen gegenüber VetriebSabbrücßen unb © tille g u n g e n außer Straft, unb eS er*

faßren die m it ben neuen ©efeßeSbeftimmungen in SBiber*

fprueß fteßenben V o rfcß riften anderer ©efeße entfpreeßenbe Slb*

änberungen. B u r Vereinfacßung beS Überganges gu ben neuen V o rfcß riften unb Verm eidung unnüßer tu rg friftig e r SBaßlen unb änberungen in ber B'Bifcßengeit if t bereits bie SlmtS*

Periode a lle r am 1. g a tt. 1934 in Straft gewefenen SlrbeitS*

rießter, SanbeSarbeitSridjter, jReießSarbeitSricßter, V e ifiß e r ber

©d)ließtungSauSfd)üffe, VetriebSBertretungSm itglieber ufw . bis gum 30. S lp ril 1934 oerlängert.

I I I . $ie SluSroirtungen Des neuen öeutfdjcn SlrbeitörerfjteS:

1. S l r b c i t S r e c ß t l i d j e S t u S w i r t u n g e n : ä u ß e r lie ß unterfeßeibet fieß ba§ m it bem g n fra fttre te n beS neuen ©efeßeS gur D rb n u n g ber natio n a le n Slrbeit fieß ergebende beutfdje SlrbeitSred)t bom biSßerigen beutfeßen Sir*

beitSreeßt in erfter S in ie babureß, baß eine wefenttieße V e r*

rin g e ru n g ber B a^ i ^ eic a rbeitSred)tlicßen ©efeße unb V e r*

Ordnungen fßiaß' greift. Slucß w irb die ©epflogenßeit, bie

® urcßfüßrung ber arbeitSrecßtließen ©efeße bis in s eingelne in paragrapßiertcn ® urcßfüßrungS* und SluSfüßrungSbeftim*

mungen feftgulegcn, weitgeßenb abgelöft burd) bie V e auf*

tra g u n g ber VetriebSfüßrung m it ber fclbftnerantm ortticßen

(5)

G3. Sctfjrg. 1934 § e ft 6] Auffäl>e 325

S u rd jfü h ru n g ber S eftim m ungen im Senehmen m it ben S e r*

trauengm ännem ber © efolgfdjaft unb u nter ber Siufficfjt ber

Sreuhänber ber A rb e it. _ ^

<S a di I i cfi m irb bie gufam m eno rbeit ¿wifclfen bem ¡^üijrer beg Betriebes unb ber ©cfolgfchaft, bie bisher im wefentlidjen auf bag m biuíbuaíiftifcfje A rbeitgüertraggüerhültm g aufgebaut toar, [ta rie r abgeftettt auf ein S e rh ä ltn ig ber gegenfeitigen Sreuepflicht (S reue ber @efofg[ci)aft $unt ^ ü t)re r unb Sreue beg g ü fire rä äu r © efolgfdjaft). SefUntmenb fü r bte Secfjte im b ^Bfiidyten ber $ ingd)ötigcn ber 33etrieb§gememicl)aft poliert n id )t meíjr borne'fymíicf) ^apierne ^e rtra g ^b cittm m u n g cn , fon?

bern bie $íu3tm rfungen be§ Xreueüerfyäitniffee» fein. 3 n bte*

fern (Sinne tocrben and) bie bi5í)erigcn nteíjr ober toemget aB S n tereffenrertretungcn tä tig gelnefenen Setrteb§nertretungen erfefct burd) bie a B 58ertrauen§nerm ittícr §u beruyenben unb in bett $8ettrancn3räten im Söege ber !amerabfd)aytlid)en 3 u * fam m enarbeit m it ben S y r e r n ber betriebe ju ammett»

arbeitenben S ertrauengm äntier. S e m 3 i ^ e ber u n m ittelbaren berfönlicben iam era b fd ja ftlid je n gufam m enarbeit bient auch bie S o rfc b rift. bah im Setriebe alle ü erantw ortltdien gw tjchen*

in fta n je n , bie eine auf gegenfeitigem Vertrauert gegründete

©emeinfebaftgarbeit gefäiirben tonnten, auSgefdjaltet werben folien unb baff ber Unternehm er entweder felbft bte S u b rfr*

ftellung m it allen S n brerredjten nnb W i $ , ten b erionlt<b e,\n‘

nehmen ober ein beftimmteg üerantw ortlidjeg (o tn jd m ttg lte b ber S e trie bgleitu ng ftellocrtretenb jn n t S n b re r S3etrie &eg

beftellen muft. , . „

V ö llig neu ift bie (Einrichtung ber [oktalen ©brengertclitg*

Barteit, bie nicht nad) toten, engen (ßaragrapben, fonbern nad) fo ka le n (Ehrbegriffen u rte ile n fo ll.

2. © o j i a l p o t t t i f c b e A u g W e r t u n g e n .

ISurd) bie S e rW irilid fu n g geregter ftaatlich fiihrenb be*

a u ffid jtig te r Setriebg* unb 3Birtfd)aftggem einfd)aft m irb in fo ria lp o litifd je r Schiebung eine überbrüefung ber aug u nter*

fdjieblichcn S e fibo erbältniffeg, 2B irtfd)aft* unb S e rufgftel*

lungen (ich ergebenben ^ntereffengegenfäfce unb ein gerechter Ausgleich äl-oifcEjcrt S a p ita l unb A rb e it, ä'oifdfen U nternehm ern unb Arbeitnehm ern, ¿mifchen A rb e ite rn ber © tir n unb A r * heitern ber S a u ft, t u r j jm ifd ie n allen 33oltSicf)icfttenr S o ltg * ftänben unb S e ru fig ru p p e n erftrebt.

3. S B i r t f d j a f t l i c h e A u g w i r f u n g e n :

'Dag neue ® e fe | übe rträ g t in S e rtn irflid ju n g beg S ü ljre r*

p r in jip g ben Unternehm ern bie bollen Snbrerrecbte._ in b,en Setrieben. ©g gibt b a m it ben Setriebgunternebm ern bie KRög*

lid lte it fre ie r (E ntfaltung ih re r perfönlichen g n itia tio e . ©egen eine m illiü rlith e A u § n u |u n g biefer gührerrechte fchafft bag neue ©efeg Sicherungen, inbem e§ ben U nternehm ern alg S y r e r n gegenüber ih re r © efolgfdjaft unb gegenüber ber A ll*

qemeinheit bie üolle g ü h re rü e ra n tm o rtlid )te it unb Sreuepfltcbt gegenüber ber ©efofgfchaft auferlegt unb fie ber A u ffich t unb etmaigen S o rre ttu r burtf) bie S reu ljä n b e r ber A rb e it unter*

[te ilt unb bei Serftöfjen gegen bie S ü b re rp flid jtc n ber fo ka le n

© hrengerid)tgbarieit u n te rw irft. S a b e i fin b bie S eftim m ungen beg neuen ©efegeg öon ber gteidjgregierung bemüht fo beweg*

H0) gehalten, bah ber © elbftoerm altung unb bcn to irtfd ja ft*

liehen © ntw idlunggnotm enbigteiten w eiter 3iaum gelaffen ift.

And) w irb bei ber [Regelung ber Sohn* nnb A r b e iti*

bebingungen fü r bie Anwenbung eineg w irtfd ja ftlic h e n Sei*

ftu ngg^ringipg notier [Raum gelaffen.

ö e t 6 e ® r i | f „ 2 i e f e r a n t e n f o r ö e r u n 0 " i . 6 . d e s ^ e m e i n d e u m f ^ u i d u n g s g e f e ^ e s . SSon 9tec£|täanwait f E e r f l o t f ) , Hamburg.

S n § 5 A b f . 3 © em llm fchulb© . if t u. a. beftim m t, b a j Sieferantcuforberungen n id ft u nter btefeg ©efeh f a licn ; ? er Kom m entar ber § e rre n SB a l t e r S a h r h o f e r , fO ltntfren l*

ra t im S te idjgfinansm inifterium , unb D r. § e r b e r t fy u cp s , W in ifte ria lra t im fpreuff. fffiin ifte riu m beg ^ n n e rn , ber ¡u kiefern ©efeü erfthienen ift, fte llt feft, bah af l 1 ic^ o ^ r * betungen aug fReubait non © trahen unb SBegen l)ierutli;er fallen unb fä h rt bann f or t : , . , , , . . m

„ S n bem le|tgen annten t f?: m ^ er, gangenheit nielfad) eine ähnlidje fjfinan^terung Wte bet bem (Erwerb non Siegenfdfaftert erfolgt, '©te vlufwenbuttgen fü r ben S a n neuer © tra h e n bn rfte n ^nach allgemeinen

¡Qaughaltggrunbfähen nicht aug ben laufenbett ©tnnahm en beftritten, m uhten bielm ehr burefy auherorbentltche (out*

nahmen, b. b. im SBege ber Anleihe, gebeeft werben. SBte fchon oben erw ähnt, w a r jebod) bie S e f^ a ffu n g einer A n * leihe häufig, feit -ber S a n fe n frife beg Sahreg 1931 über*

haupt unm öglich, © ie ©emeinben hätten baher btefe A r*

beiten, ftreng genommen, u n te rla ffcn m üffen. © te haben fte aug ben nerfchiebenften © rünben trohbem tn A u ftra g ge*

geben unb ihre S in a n sie ru n g nielfad) m it § itfe beg beauf*

tra g te n Unternehm erg burd)geführt, ber an bem A u ftra g ein Sntereffe hatte, © r ftreefte bie erforberltdfert ÜRtttel, unb 5War m eift m itte lfriftig nor, inbem er feine ffn rä e ru n g ftimbete unb ib te tatenm eifc TObeduttg jugeftanb. ^ ie fe V e reinbarung hat m an alg bie ©em ährung cineg © a rle fjn g an bie ©emeinbe anjufehen, felbft wenn im © in je lfa lte le in befonberer © arlehngnertrag gefd)loffen w orben ift.

® ont © ta n b p im it ber (Sentchtbcu gefeiert, unterfdycibet {ich ein berartigeg © efcljaft non bem üblichen Srebitgefd)äft n u r baburd), bah ber ©elbgeber gteidjgerttg ber m it ber A u g fü h ru n g beg A uftrageg S e auftragte w a r Juöh nath t>eu V o rfd jrifte n ber 3. 9ftff3räf9SO. U. 6. O lt. 1931 (Ji@ S l.

I, 543) werben berartige 9ied)tggefd)äfte aß! © a rle |n g g e * fchäfte behanbelt. § 3 a. a. D . befagt augbrüdltch, bah bieg auch g ilt, wenn f ü r bie (Errichtung, äie Saftanfafehung ober ben Augbau bauernber Anlagen ober anberer SBerte ein ©elbbetrag gefcfjulbet itnb bie 3°i>fu n 9 ni<ht auf © n tn b

eineg Anleihe* ober D arlehngnertrageg, fonbern in anberer rechtggeichäftlidjer S o rm fre b ü ie rt w irb . Snfolgebeffen la n n m an in biefen S a ile n abweichenb bon ber Siegel bie A n * Wenbung beg Umfch-utb©. n id )t augfchliehen; bag hat aber n u r fü r bie (¡Teilbeträge ju gelten, bie big ju m 31. SK ärj 1935 fä llig Werben. S e i ber S e u rte ilu n g biefeS ©rgeb*

n iffe g b a rf nicht überfehen werben, bah äer Unternehm er fidh bei Abfchlufj beg Sertrageg beg fR ifitog, bag er ein*

ging, bemüht fein m uhte unb w ohl auch m eift bemüht

w a r." , i ,

3d> glaube, bah biefer A n fid jt wiberfprochen werben m uh- © ewif) m uh m a n in erfter S in ie ben © in n beg Um*

fd ju ib ® . betrachten. ©3 b e r e d t , bie iu rs friftig , meift u n te r S e laftu ng m it hohem 3 m g fa h »erfchulbeten ©emeinben aug ih re r N otlage befreien. s)31an ijn t §u biefent^ 3 ^ ed ocinu^t weitgeftfenbe © in g riffe in bie SRecfjte ber © la u b ig e r borge*

nommen. 'Sieg hat m an um fo eher tu n j u tonnen geglaubt, alg m an ben © la u b ig e m an © te ile ih re r a llerbtngg l u t j - friftig e n Sorberungen, m it benen fie bei ber n o tla g e ber @e*

meinben aber einftw eilen ohnehin nicfjtg anfangen tonnten, feftuersinglidhe, la n g friftig e ©chulboerfchreibungen gab, h in te r benen b a fü r in S B irtlicfjfeit bag fReidft alg © a ra n t iteht.

Aug wohlerwogenen © rünben hat m an aber einen U nter*

febieb sm ifdjen benen gemacht, bie re in gelbgefdjäftgm äjjifl b iw . in ber A bficht ih r K a p ita l a n p le g e n , ben ©emeinben

©elb gegeben unb benen, benen bie ©emeinbe ©elb fdm lbig geblieben" ift. S a g jin b in erfter S in ie bie Siefe*

ranten , b. i>- fotche, äio fü r bie ©emeinbe aug S ie n ft* ober SSBertßerträgen fowie SBertlieferiUnggßertragen Anfprüche ha*

ben, bie noch nicht gegahlt fin b . h ie rb e i bürfte n id ft n u r biefer © rftehungggm nb fü r bie Augnahm e eine iftoile gefptelt haben fonbern entfeheibenb auch bie © inficht, bah gerabe biefe Sieferim ten unm öglich bag © elb, bag ihnen bie. ©emeinbe fcfmlbig geblieben ift, auf fo lange g e it entbehren fönnen, wie eg bag Umfchulb®. oorfieht. © eht m an üon biefer Setrad)*

tunggweife aug, fo fd je in t ber oben bertretene © ta itb p u n tt fehr bebentlid). '

© d)on ber A u g ganggpuitft, bah bie ©emeinben fü r ben

(6)

326 Stuffäfte [F im ftifcfte SBocftenfcftrift

S a u neuer «Straften nacft aitgemeinen £ a u S fta ltg rim b fä |e n bie Siufwenbungen n iif)t auS ben iaufenben ©iunaftm en, fort»

bern Bielmeftr burdft aufterorbentiicfte © innaftm en, b. ft. tm 2Bege der atnieifte becfen mufften, erfcfteint m ir in b i e d e r S eraiigem einerung nieftt richtig. © ie ftt bocft feibft bie SRufter»

fin a n jo rb n u n g „e in m a lig e unb aufterorbentiicfte 2tuS gaben"

f ü r bauiicfte Üntem eftm ungen Bor. 2lucft fie iä ftt atfo zu, baft bauiicfte Unternehm ungen auS iaufenben äR ittetn beftritten werben. ®S ftaben ©enternden auch zur B eü geordneter F i*

nanzB erftältniffe bauliche Unternehmungen, bie an fid) nicht auS ben Iaufenben SRittetn eines S a freS beftritten werben tonnten, troftbem aus iaufenben ÜRittein in ber SBeife be»

gahlt, baft fte ficf) re in faffenm äftig über bie S itu a tio n beS einen ober auch noch beS ¿weiten BafireS ^inlreghtalfert, ohne etatSmöftig ben SBeg ber aufterorbentlicften ffin a n ä ie ru n g , b. h- ber Stnieifte, ¿u befcftreiten. 9iber feibft wenn m an in bem einen ober anberen $ 'afle zugeben müftte, baft bie ©e»

meinbe bie ÜRittei, bie fie fid) Born ©traftenbam m terneftm er hat ire b itie re n taffen, im äöegc ber Sinieifte hatte befdjaffeit m üffen, fo fcfteint eS m ir, baft m an audj %icr bie ganz befonberen SSerijäitniffe berüdficfttigen m uft, efte m an ben Unternehm er ben fü r iftn o ft nicht tragbaren Sefcftränfungen ber ttm fcftuibung u n te rw irft. SSie w a r benn in ben leftten fa h r e n bie Sage? ® ie ©emeinben fonnten Bon niemanben m ehr atnieiften erhalten, wie ber Kom m entar ganz richtig feft»

fte iit. ©erabe bie wegebauiidjen üluSgaben fliegen m it bem W nehmenden K raftfaftrw efen außerordentlich'. S in oerantwort»

iicfteS ©emeinbeoberftaupt tonnte unb d u rfte fein ©traftenneft aber nicht Bertommen taffen, wenn eS nicht fa n d e t unb 3Ban»

bei in ber ©emeinbe feibft aufs fcftwerfte gefährben Wollte.

Bubent fteüte fich baS fR@. auf ben © ta n b p u n ft, baft bie @e»

meinbe fü r UngtücfSfälie, bie burdj a ü ju fcftlecftte © traften Berurfadjt w aren, haftbar fei. © hter foicften S itu a tio n gegen»

über muftte ber © ru n b fa ft „ f e in e Ausgaben ohne Ü R ittei"

durchbrochen werben, Wehn bie oerantwortiicfte © te ile fich nicht fdjw erfter Serieftungen ih re r Serpfiicfttungen gegen bie

©emeinbe fcftutbig madjen w ollte.

©S if t ¿weifetioS auch nicht bie Sibficftt beS Kom m entars, ben ©emeinben einen S o rw u rf auS ih re r burdj bie Sage ge»

botenen §anblungSw eife ¿u machen. B m m e rftin if t baS Ütrgu»

ment herangezogen worben unb m uft hier beSftaib beieuditet werben.

tSer anbere ¡¡Beteiligte if t ber ©traftenbau»Unternehm er.

® e r K om m entar glaubt, baft ber Unternehm er fid)- bei 2tb»

fcftiuft beS V ertrages beS fRififoS, baS er einging, bewuftt fein muftte unb w ofti auch m eift bewuftt w ar. § in t er biefe Sinficftt m uft meines ©racfttenS ein ganz grofteS Fragezeichen gefeftt werben. B'ift glaube fogar, baft biefe lünficftt o ö liig u u p » treffenb ift. ©S ift betannt, baft unfere aBirtfcftaftSfüftrer {ich Bor bem aitgemeinen Bufantm enbrud) ber w irflicften Sage burdjweg nicht bewuftt waren, ebenfoWenig wie ber © etbm arft.

fRocft w eniger if t jemanbem bie Bbee gefommen, baft einm al eine ©emeinbe in ¿Seutfcftianb ihren Serpfiicfttungen nicht orbnungSgemäft nacftfommen würbe. äReftr aiS ein Buffte hundert georbneten ©emeinbewefenS hatten eS — © o ttb a n f — Zuwege gebracht, baft m an fid) über bie fre b itw ü rb ig fe it einer .©emeinbe überhaupt feine ©ebanfen gemacht hat, fonbern fie aiS fo feftfteftenb unb feibftBerftänbtich anfah, Wie anbere itnoerrüd bare © rfdjeinungen beS täglichen SebenS. $ ie 3 ^ ten, in benen bie © traftenbauaufträge ausgeführt w ürben, liegen ja fa ft ausnahm slos Bor ben Beiten ber groften Bufam»

menbtücfte unb ber fürchterlichen SirbeitSiofenjahi-

© eibft wenn aber ein Unternehm er ficf) W irftid ) ©ebanfen gemacht haben fü llte , fo hatten ih n ¿weifeiloS bie gefefttichen S eftim m ungeit beS BtnanjauSgteichS beruhigt. $ o r t w a r näm»

lieh angeorbnet, baft baS liu ffo m m e n aus ben ülutofteuern ben

©emeinben p r B in a n p r u n g Bon © traftenbauten jugewiefen werben foltte. 9Rocf)te atfo aud) eine ©emeinbe B ielieidjt fonft in fin a n jie ü e © chw ierigfeiten geraten — w o m it bamatS aber tatfächlt«! niem anb rechnete — , fo w a r baS ©eib fü r ©traften»

Bauaufträge hoch fidjergefteüt. ® ie momentane ^jinangfehroie®

rig fe it ber ©emeinbe brauchte atfo ben Unternehm er in feiner 2Beife p beunruhigen; benn baft b a S möglich’ fein Würbe, w o p bie sJio t nachher bie ©emeinbe p rn n g , baft nämlich

©elber, bie Born © ta a t m it ber auSbrüetlichen Sefchränfung

auf einen beftim m ten Btoecf ¿ur V erfügung gefteiit würben, anberw eitig auSgegeben Würben, ba m it fonnte fe ilt ©traften»

Bauunternehmer dam als rechnen. SBaS ich Borher Bon bem unbegrenzten V e rtra u e n ¿u ber S e iftungS fäijigfeit ber ©e»

meinben fagte, g ilt i) in ebenfo Bon bem unbedingten Ser»

trauen p ber 3 uüerIö ffig fc it der Berantwortlichen Seiter ber ©emeinben.

Sind) fo n ft beutet n id )ts darauf iftn, baft ber Unternehm er m it einem befonberen tR ififo rechnete. ®aS müftte doch in einem entfprechenben © e w in n b jw . in einem etttfpredjenben BinSBerbienft ¿um StuSbrucE gefommen fein, ißach meiner fe n n tn iS if t baS durchweg nicht ber $ a ii.

ütufterbem ftanb ber Unternehm er in einer w irtfd ja ftiid je n BwangSiage. 9iuftrage, die in bar begahlt wurden, fonnte er n id jt mehr befommen. © r ftanb atfo Bor der fÿi a 8e< ent»

Weber fein © e fh ä ft gu fdjlieften ober feinerfeitS ¿u feften,

© eib ¿u befommen, um auf biefe SBeife ber ©emeinbe bie Seträge ftunbeit ¿u fönnen. ® ie © djtieftung feines @efd)äfteS hatte nieftt n u r bie B o h l b«r 2irbeitSlofen oerm ehrt, fonbern auch' die SSerrottung ber © traftenbaum gfdjinen gebracht unb fo m it Wirtfehafttich wertBoüeS üR aterial Bernichtet. j£ ro | biefer S e rn id itu n g beS M a te ria ls hätte fich aiterbingS, re in firta n g ie il betradjtet, m andjer Unternehmer beffer geftanben, wenn er n u r an fich gedacht unb fü r bie Bahre beS Wirt»

fchaftlidjen B ui ammenbruchS feine A rb e it eingefteüt hätte,

©erabe der w irtfd fa fttid ) üerantwortüch iöenfenbe, ber im guten © in n e tatfreubige Unternehm er if t e§ alfo gewefen, ber ben t o p f hochgehaiten und Berfucht hat ouf al t e mögtichen 3Beifen wenigftenS den 3B irtfd)aftSapparat dort in © ang p hatten, wo er eS fonnte. 3 u biefem B lt,e^ nahm ber Unten»

neftmer © eib Bon d ritte r © eite auf. Söenn er fonnte, im Bnianbe unb, entfprechenb bem aiigemeinen bam aiigen B u 8 in tSeutfdjlanb, auch tm StuSianbe. © r im ftet Bieifacft h ^ite noch- feinem ©eibgeber, bem gegenüber er fid) p 3iüdjah»

tungSterm ineit unb BtnSraten oerpflichtet hot, bie den m it ber ©emeinbe Oereinbarten entfpredjen, fü r rechtzeitige B ahä iu n g unb oereinbarte Btnfen.

IRicht unbeachtet bleiben d a rf fp r b e i ber w irftid je äBitle beS UrtternehmerS. ®aS D S ® . § a m m hat in einem U rte il B. 1. g-ebr. 1933, 5 U 2 8 8 /3 2 , zutreffend feftgefteitt, baft eS darauf anfomme, ob bie SBerfiohnforberung _ in ber ^tb fich t geftunbet ift, einen S e tra g , w eit er feibft im Setrieb beS Unternehmers nieftt benötigt würbe, bei ber ©emeinbe an»

Zulagen, © r ftabe n u r notgedrungen feibft bie F in a n zie ru n g in bie £ a n b genommen, indem er K re d it an d ritte r © te ile in Slnfprud) genommen habe, © r ftabe alfo der ©emeinbe eine

© tu n b u n g gew ährt, obfefton eS iftm auf baldige fReaiifierung ber Forde rung angefommen fei. 2tuS a it biefen © riin b e n fom m t baS D 2@ . § a m m ¿u der zutreffenden F olgerun g, baft eS fieft nieftt um eine barleftnSWeife Eingabe im © inne rtor»

m ater BurB erfügungfteltung Bon K a p ita l handelt, © in fR ififo lie f ja ber Unternehm er uaeft feiner Überzeugung nieftt, wie id) Borfter fefton gezeigt ftabe.

©inem foieften U nternehm er glaubt ber Kom m entar nieftt bie atuSnaftmefteilung gubilügen zu dürfen, bie fo n ft ber Sieferant im © e m U m fd p ib © . genieftt, unb ¿toar beSftaib, w e il bie ©emeinbe bei orbnungSm äfttger igauSftaitfüftrung fid) bie ÜRittei in F o rm einer « n le iftc hätte befd)affen m üffen, obwoftt fie es tatfäcftiich auerfannterm aften nieftt fonnte. SBemt ftier ein Serfcftuiben o o riie g t, fo lie g t eS boeft auf feiten ber

©emeinbe und d a fü r foltte m an bie ißadjteite dem Unter»

neftmer nieftt aufbürben. SR an m uft ftier oielm eftr wieder ben © in n beS ©efefteS BerüdficftUgat, baft m an bem Unter»

neftmer, ber fteute fein S e trie bS fapitat B itter notw endig ftat, nieftt zumuten w ill, bis zu 25 Baftven auf fein ©eib ¿u Warten.

S ie fe m © ad)Berftait gegenüber darf m an fid) Woftt nieftt auf ben © ta n b p u n ft beS Kom m entars ftetten, baft „Born

© ta n b p u n ft ber © em einben" bie ©aefte als töarleften an»

¿ufeften fei unb baft naeft biefem © ta n b p u n ft aifo ber Unter»

neftmer ber leibende S e it zu fein ftabe. 3)er Kom m entar beruft fieft zur © tü ftu n g feiner Sinficftt auf bie 3. fR fßräfS D . B.

6. O ft. 1931, in ber „d e ra rtig e fRecfttSgefcftäfte als ®arieftnS»

gefdjäfte beftanbeit" werben. B u biefem $ e it ber fR otS D . if t aber n u r bie ÎRebe Bon ber ©eneftm igungSpfiicftt fü r die Stuf»

(7)

63. gaßtg. 1934 fceft 6] S fu ffä ß e 827

nannte bon ‘Sarleßen fü r bie ©emeinben. ©S fü llte aifo ber®

ßirtbert werben, baß bie ©emeinben in leichtfertiger SSeife auf irgenbweldje Strt weitere © ß u tb e n machen, oßne baß eine w ir tfß a ftliß e S iotw enbigteit bagu bortag. S tu r aus bern

© e fiß iS ß u n tt biefcr SSerßinberung w eiterer SBetfßulbung jjer®

aus fin b aifo berartige © tunbungen ben S arießnSgefßäften gleißgeftetlt worben, ba fie fa ebenfo wie tSarleßen bie

© ß u tb e n la ft ber ©emeinben bermeßrten. ® ie S a tfa ß e aber, baß m an nunm ehr bie gefaulte © e lb w irtfß a ft ber ©emeinbe n a ß btefer S tiftu n g u n te r bie K o n tro lle befommen Wollte, rechtfertigt meines © raßtenS n iß t ben © ß lu ß , baß berjenige, ber früher als Unternehm er ber ©emeinbe feinen SBerfloßn geitweife geftunbet hat, einem getbgefßäftemaßenben $ar®

leßnSgeber gteidjgeftetlt w irb .

•Sah biefe S tn fiß t richtig ift, b afür f f m ß t auß bie SluS®

füßrungSanw eifung gum ©efeß über bie Stufnaßme oon Sin®

leihen nnb ® arlcßen u fw . b u rß ©emeinben b. 29. W a i 1931.

§ ie r heißt eS u nter IV , Slbf. 3 , baß geneß m igungS jjflißtig nicht n u r Seträge feien, bie auf © ru n b eines Anleihe® ober iSarteßnSbertrageS gefßutbet werben, fonbern auch SSeträge,

“ bie fü r bie © rriß tu n g , gnftanbfeßung ober ben SluSbau baiternber Stnlagen ober anberer Söerfe gefßuibet fin b unb in anberer rc ß tS g c fd jä ftliß e r g o rm fre b itie rt worben finb.

¡gier hat m an aifo fogar a u S b rü d liß biefe Strt ber Krebitie®

rung als rechtlich etwas anbereS angefeßen als D arlehen, foixft hätte m an eine eigene gefeßliße iöeftim m ung, nach ber außer ben D arlehen auch b i e f e S trt ber K re b itie ru n g u n te r baS

©efeß fa lle n falle, nicht n ö tig gehabt.

SSicl beffer noch iß e in t m ir geeignet gum Vergleich ba§

©efeß über bie gin S fe n tu n g , in bem ber ©ebanfe oeranfert War, n u r in ben fä lle n eine ginS fe ntung eintreten gu taffen, in 'benen e§ fiel) um gewollte K a p ita l a n t a g e n ßanbett, nicht aber fü r bie g ä lte , in benen es f iß um ^ergäbe au§

bem © e lb m a rtt ßanbelte, aifo um g ä lte , in benen bei bem

© laubiger anbere © riin b e fü r bie ¿ergäbe bon K a p ita l fü r bie ©ingeßung beS © ß n lb b e rljä ltn iffe S maßgebend gewefen Waren. ® aß au§ biefem © runbe ber g inS fe ntung Sieferanten®

forberungen nicht unterlagen, if t bantalS burdjweg anerfa nnt Worben. S luß in biefem ©efeß aifo, baß in feinen ©runb®

faßen ein ähnliches g ie t berfolgt, wie baS ©em Um fchuIb®., näm lich bie 33efd;neibung bertraglich feftftehenber ©laubiger®

rechte, würbe bereits eine SluSnaßtne gugunften eines KreifeS gemacht, bem auch ber gnßaber einer flieferantenforberung

angehörte. ® ie fe n K re is tja t a lle rd in g s baS © e m U m fß ® . w e fe n tliß enger gegogen, bie Sieferantenforberungen jeboch auS brüdiich W ieberum bon bem ©efeß ausgenom m en.

g iß glaube in Obenfteßenbem bargetan gu haben, baß bie im £ e p t beS ©efeßeS n id jt begrünbete SluSnaßme, bie ber K om m entar bon bem ©efeß m aßen w ill, gu feßweren S3e®

beuten ju r iftifß e r unb nam entlich auch w lr tf ß a ftliß e r S tatur führen muß. ® e r ©traßenbauunterneßm er, ber gerade _ jeßt m it feinem S S irtfßaftS apparat, feinen © traß enba um afß inen, feiner D rg a n ifa tio n eine auSfßlaggebenbe iftotie bei ber $ u rß ® füß ru ng beS großen ©traßenbauptaneS beS güßrerS fp ie lt, Würbe an ben gorberungen feiner ©elbgeber, benen gegenüber er — n a m e n tliß wenn eS fid j um SluStänber handelt — ■ n id jt u tn fß u lb e n ia n n , gerbreßen.

g ü r wie n ö tig auch bie maßgebenben © te ile n einen ta p ita lfrä ftig e n ©traßenbauunternehm er halten, geht daraus ßerbor, baß ber jReißSberteßrSm inifter u n te r bem 23. g u n i 1932 bon ben © traßenbauunternehm ern b erlangt ßat( baß fie 20»/o ber Stufträge, bie fie bureß baS SlrbettSbefßaffungSpro®

gram m fü r Sanbftraßenbau erhalten, auf fü n f gaß re ftunben.

® ie§ nacß ben fdjweren g aß re n, bie ber ©traßenbauunter®

neßmer h in te r fid j hat. W a n wenbe bie ©ebanfen beS Korn®

mentarS a3a t ) r ß o f f e r ® g u ß S einm al auf biefe © tu n b u n g an, u m gu fetjen, gu wefdj untragbaren gotgerungen biefe

© in fte llu n g füßren muß. gebenfattS w irb ber ©traßenbau®

Unternehmer, ber wegen ber SSergangenßeit ber U m fdjuibun g unte rw o rfe n werben fo lt, unweigerlich toirtfef) aftlicß jug ru n b e geßen. ©ine folcße Söfung ßätt audj ber K om m entar äugen®

fcßeinlicß fü r ßödjft unerfreulich u n b berWeift baßer fü r foieße g ä lte an anberer © te ile (© . 68 S3em. gu § 5 u nter c) barauf, baß ber 9 ie idjS m inifter ber ginangen bie ©rmacßti®

gung erhalten habe, im fRaljmen bon © runbfäßen feftgutegen, in w ie w e it beftimmte gorberungen als gorberungen im © in n e beS § 5 Stbf. 3 ©aß 1 gu gelten ßaben. ISiefeS © ingreifen beS W in ifte rS f^ e in t m ir ty n nießt n ö tig gu fein, ba baS

©efeß felbft in feiner g a ffu n g teineSWegS bagu gWingt, fuß ber S luffaffung beS Kom m entars angufdjließen.

iSer ¿ in w e is a u f @. 75 beS Kom m entars, baß bie ©e®

rneinbe ja nidßt unbebingt berbflicßtet fei, ein UmfihuIbungS®

angebot gu maeßen, baß bielmeßr bie Sage beS ©ingelfalleS entfeßeibenb fein m üffe, if t meines ©racßtenS n u r ein gang fdjwacßer S ro ft, ba bie ©emeinben im © ingelfatl ja ißre eigenen © ntfdjließungen treffen tonnen. —

H t i ß f f a n t o i m g e l t e n d e n

SSon SledjtSanWalt D r . S t i ß e l , Söerlirt. / I. S a ß bie m it SBirfung b. 1. g a n . 1934 an in K ra ft

getretene Sleuregetung beS IngeigenwefenS nießt in allen g re ife n als auSreicßenb angefeßen w irb , beweift ber S lrtife t bon D r. g o a c ß i m § a a d ' : gSB. 1933, 2807. S ie E ingriffe, bie ßier gegen baS ßeute. geltenbe SIngeigenredjt erßoben wer®

ben, fin b breifadjer jß a tu r. Siefctben geßen jebodj woßt um einiges über baS gu ©rftrebenbe ßinauS unb bürfen baßer nießt unbeantw ortet bleiben.

1. ©S w irb gunädjft bemängelt, baß ber Slngeigenbcfteller allein bie © efaßr beS SluftagenrüdgangS trage. S ie fe Semän®

gelung ift bureß bie 3. » D . beS äöerberats ber beutfeßen

* ir tfc ß a f t b. 21. 9iob. 1933 überßolt, bie in g if f . 16 ber fü r allgemein berb in b lid j e rflä rte n ©efcßäftSbebingungen fü r baS pngeigenwefen auS brüdlidj beftim m t, baß eine Stuftagen®

fdjW anfung b is gu 10«/o oßne © in flu ß auf baS SkrtragSber®

ßä ltn is ift. S a ber Verleger fe it bem 5. g a n . 1934 be rß flid jte t

’ ft, in jebet Stum m er feines S31atteS bie D u rd jfd jn ittS a u fla g e be§ leßten W ouatS bgW. teßten Q u a rta ls angugeben, lä ß t m biefe S3cftimmung bon jebem g nfere nten jebergeit oßne

« d jw ie rig íe it nadjbrnfen. 'S ie redjtlicße «ebeutung biefer Sie®

ftim m u n g fü r ben g n fe re n te n lie g t b a rin , baß ißm bei Ser®

«ngSabfcßluß eine gewiffc Sluflage gugefießert w irb unb baß w? bei einem © in te n berfelben unter bie gngefidjerte £öße u n fg riid jc wegen W ang els einer gugefidjerten © igenfdjaft SEltenb m aßen tann. g i l t ben gnfera te n ü e rtra g als 28ert®

bertrag gelten in biefem g a lt bie Seftim m ungen ber §§ 633, 634 S3@S3. iSer g n fe re n t m uß a ifo gu n ä ß ft S e feitigun g beS gerügten W ang els bedangen unb ta n n , wenn biefem Skr®

langen nießt iRedjnung getragen W irb, SSanbetung ober Win®

beruttg begeßren. iBer S tn fßruß a u f W in b e ru n g b ü rfte alter®

bingS erft bann gegeben fein, wenn ber SSerleger feine Sin®

geigentarife generett erm äßigt, ba er gum ftritte n © inßatten berfelben b e rß fiiß te t ift. , , ^ ,

S d jw ie rig e r lie g t fdjon bie grage, w eiß e fReßte bem Verleger gufteßen, wenn bie Sluflage fe it © rte itu n g beS gn®

fcratenauftrageS um meßr als 10o/o Jteigt. ® ie fReßtStogif müßte forbern, baß audj ber S3erleger in biefem g a tte einen W cßrßreiS berlangen tann. Sroßbem b ü rfte ein fotßeS SSer®

langen n u r in ben fettenften g ä lte n erfolgreich, fein, g u n ä ß ft ift ber V erleger wegen feiner S k rb fliß tu n g gur S a riftre u e erft bann berechtigt, eine W e tjrfo rb e ru n g 'g e tte n b gu m aßen, wenn er feine Stngcigenpreife allgem ein erßößt. O b ßiergu je®

boeß fdjon bie ©rßößung ber Stuftage u m meßr atS 10<>/o einen auSreißenben © ru n b gibt, fß e in t meßr als fra g tiß . g ü r bie IBeredjnung ber Singeigentarife if t n iß t n u r bie abfotute Stuf®

lagenßöße, fonbern noß. eine Sfieiße w eiterer gm ßonberabilien maßgeblich, wie etwa bie allgemeine SS irtfßaftS iage, bie D iü d fiß t auf bie K o n tu rra ig u fw . © elbft Wenn jeboß. eine fotß e ^reiS erßößung erfo lg t, ßat ber SSerteger n u r bann bie W ö g tid jte it, biefetbe feinen alten g nfere nten aufgubiirben,

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lief) geroefen. fei aber in ijodjgrabiger Erregung, Beftürgung, f5urcf)£ unb ©djrecfen i. über bie Erengen ber SSerteibigung ijinauSgegangen unb beSljaib nidjt

gemeine Sljeorie ber ginanämirtfdjaft ber öffentlichen Berbänbe in ben fßafmen ber Botkämirtfct)aftS* unb ©taatStehre eiitjufügen. XrittenS muß fie nadjhoten, maS bie

heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

¡Radjerbfolge fteBen ber SBeiterleitung be§ bom E igentüm er gefteflten Slntrags nicBt entgegen. fann auf ben ffa li ber Burücfnahme ber 33efdjtoerbe im ©.berfaBren

fdjliegenben Staaten für bie ©djulben feiner ©taatSangegörigen gaftet unb anbererfeitS beten gorberungen igm gutgebradjt werben müffen. ®arauS folgt, bag fein

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

Werten fege, wenngleich babei befonbere 83otfid)t geboten fei. 8080) in feinem ¡Bericht über bie Slrbeüen beS StuSfchnffeS ausführlich bargelegt. burch bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige