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Die Mark : Illustrierte Wochenschrift für Touristik und Heimatkunde. Ratgeber für Ausflüge, 1911/1912 Nr 13

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Academic year: 2022

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J llu llric tlc Ifntcriialtuug^fdjrift f lit Im r a jilt «HÜ I t u M t k i i t t b tt P a t h üraniicuüutü.

Zentralblatf für Berliner Ausflügler, Juristen, turner, Amateurpbotogrnpften, touren-Radfahrer, Couren-Ruderer, touren*$egler, Angler, miniersportfreunde sowie für die Interessen des TresndeneerRebrs.

©fftjlell*« (Onjait „^Usjemtincn |«ävkif(i|ett CourMlen-tfunbro“ (30 ö *m n e ) mtb t>ev pS*MMr*t» P«»nJwr-|?min<

famU jitljlrridjcv Sunt-, §yovt-, ©«reUisUetis-, ircm benw crltrljr*- uni» attotvev ü r m tu ,

® 1.1 i a a t o r i f * f ß c Die OT i t g 11 e b e r e i n g e f ü 1} r t i m

„ m a r i Branbcnbarg.Pcretn«; „lu rn o e m n Berliner Beamten»; .tlo u riflc n tlu b Canltmt? 1 9 0 t'; „Sedm unb tüanbtr=Club Jraw on.n Berlin»; »Coanjten.KIub SpreeOttbcn ; .fficfeUlaer tPatibcrbunb t>ou 1906'; .Ctjarlottenburger ToarlflemClub m ä rtifd ie 5öf)te, 1907"; „IPcmberOCIab te m p o HOT” ; „tüunberflab ©efunbbrtmneni 1907 ; .» a n b e i.C lu b ire i toeg 1907»; „m d rtifc iie r £ouriftm<KIub 1909” ; „CouriflemCIub gugoogcl 1909“ ; „» a n b rr.P e rc in Societas” ; OTärtifcber » anber.K Iab 1910; Courtpen-CIub „ jr e t »eg , 1910;

„m ä rtifd ie r ^eimatsbunb » tllib a lb JJIejis"; „m ärftfd?er Coitriflen«£Iub »albesraatdjen".

(Srfcfjeiitt int 2iMnterI)albjnf)r (Oftober=32t arg) 14tägtg, itn ©ommertial&jntir (Slprit— ©eptember) tuöcbtl., 0omtabcitb8. — S fn fe ra te : 25tcrgefpatteiie ißetit»

geile 40 ißfg., bei mehrmaliger Slitfgabe Rabatt.

§erau?geber unb Utebafteur:

Georg Eugen Kißler

aSerltn SO. 36, Saufifeer Straße 8.

Hebaftions=Sprect)3ett: Somiabenbs 6—9 Ul)r.

Siboituerneut pro ajiertetiatjr be;m. SBintcriialb»

jat)r 1,40 SDH. eirtfcf)!. freier 3 uftettung. SBetrag ift einpfenbett. Sei @w§iet)uit0 beffelbeit beträgt ber Slbonnementgpreig l,G 0 3)t£. einfdjt. 3 ufteIIitng.

Nr. 1 3 , (1911/12) Einzelnummer 10 Pfg. 8 . Jahrgang.

Bilder aus der Neumark.

Soldin. Eine Fahrt in die Heimat

Pon cSitftao U T a rtiit S d ju lj.

P or ^2 3al?reit, als (2 jähriger 3urtge, hatte mein Pakt;

feine bjeimatftabt Solbin perlaffen. __________________

3ft es ein lüunber, trenn ifjn nad] fo langer <geit einmal bas Perlangen padte, bas Stabilen tpiebcrjufelfeit, aus betn er bamals ftolj aus^og, beiieibet p o u allen , anberett 3 u,tg«n, b>ie auch 9ern nad) Berlin gesogen mären,

So befd)Ioffen mir beim, ein paar ^erientage 51t bettußen, um ber Heumarf, nuferer allen Ifeimat einen J3efud) absuftalten. 2ln einem Sonntag früh Va \ U£)r fauften mir im überfüllten ß5u9e bem ©ftcu su. £ s mar eine fdjöite, fternenflare rcad)t. IBte im ¿raunt fjufdften bic fd)lafenbeu

©rtfd)aften por bem Kupeefenffer porüber. ITad) smeiftüitbiger ^abrt mar K ti ft r i n erveidjt, bie erfte (Etappe unferer fleiiten Keife. U)tr hatten hier 2'k Stunben 2lufeut=

halt ttnb fonnten uns in ber Heftung umfebeit. Befoitbers bie ^eftungs»

merfe, bie gemaltigen, pott tiefen (graben umgebenen Baftionen ftnb intereffant. 23on bett über bie ©bet:

ttnb IPartbe fiitjrenben Brüden aus fonnten mir biefe ^lüffe betrachten.

Um 5 Ut)t faßen mir mteber in ber (Eifenbahn ttnb fuhrst nun gan.5 gemädflid) uhferent «nt»

gegen. <Ed)k KleinftabitYP«n l)flH«n in unferm 2lbteil plaß genommen, nnb m it Behagen laufchten mir

bem traulidjen plattbeutfd). Utein Pater mar fd)on gan3 ttn Banne ber (Erinnerungen. Bmnals judelte bie Poft«

F r i c d c b e r g N.-M.:

Hexen- oder Fang-Turm und Neues Tor.

£u'bliabcr»2iufnat)mc non III. P e n t e r .

futfd)e ben fünf 21ceilen meiten IPeg p o u Solbin nad) Küftrin einen halben Cag lang, mäl)renb mir m it ber B aljn in anbertl)alb Stunben am giel mareit. 3 a/ i a/

man merft, baß bie U?elf pormärfs fd)reitet.

S o lb in ! Uusfteigett! Bonner»

metter, beinah gälten mir ben großen UToment perpaßt. 2l!fo bas ift bie peimat ? IDie fid) alles peränbert f)at- pter «in neues potel, bort eine neue ^ a b r if;

biefe ganse Straße fom mt m ir fo fretnb por. Uber bort fließt bie 2Uießel, bas ift ber neue Stabfparf unb ab, bort ift ja ber Solbiner»

See. 3eßt fommt m ir mieber alles befannt p o r; unb laß uns erft in bie eigentliche Stabt fomnten.

2lber, eipoßtaufenb, mir finb ja fd)ou mitten brin. Uber mo ift

beim — ? > .

„Perseit)ung mein perr, I)tet- ftanb bod) por 4.0 3 ahr «'1 bas UTühlentor?"

„B a s UTühlenior, ja bas fenne id) nid)t mehr, obgleid) id) I)ier geboren bin. Bas foll ja ein Perfchrshtitbernis gemefeit fein."

Uuf beit Straßen ift fd)on ein reges ¿eben, Kinber unb junge 2Uäbd)ett fd)litpfcit mit bem <£iit»

holcforb über bie Straße, fd)mars»

gefleibete Uird)enbefud)er mit feier- lidjen (5efid)tern ftreben beminarft»

plaß 511 unb gan^e Crupps pol»

nifdjer Urbeiter unb 2Uäbd)ett mit Sd)aftftiefeln unb bunten Kopf»

tiid)ern nehmen faft bie gan$e Breite ber Straße ein. 3 n e^ner (gaffe hinter bet- StabK mauer erhebt fid) ein neues fminbltd)es S d ju lg e b ä u b e

(2)

106 OIE MARK HP. 13

neben bent altert, itnfd)etiibatett, in bem ber feltge Pfeiffer pfefferfern bie jungens „burdjwalfte" unb 60511 fein Sprüdilciti betete:

„ 3 b r lüberlicfjen Surfdjen,. il?r follt cud) befeljren,

2lus liiierlidjen lTTeitfd)cn fann and) nod) was werben".

2tm anbern ©nbe 6er Stabt fielet bas Heuen b ü rg er C o r, uon bem ans fiel) bie jiemlid) gut erhaltene Staöt=

111 a u e r bis 5U111 p y r i tj e-r C o r Ijinjieijt. Beibe Core fönnen fid) nid)t mit itjren nornebmeren ©efdiwiftern in

‘Königsberg (f. llbbilbung S. © 9) unb anberen ncuniäcfifd)cn Stabten meffen, aber fie paffen in bas Stabtbilb unb — ber Solbiiter ift fioi^ auf fie. So ftoij wie auf bie aus*

geflicftcu Hefte ber Stabtmauer, wie auf beit p u I u c r = t u r m , ber jwifdjen beiben Coren fid) ergebt 1111b wie rnand) anberes „iPat)Vjeid)en aus alter ¿eit."

Hinter ber JTTaucr am Heuenburger Cor liegt aber ein materifdjes ©äjjdjcn, bas m ir wertuoller crfd?ien unb mefjr crjählte uom früheren Sebeit ber Stabt als jeljn Core unb Puluertürmc. j d ) bebauerte nur meine Kamera 511 paufe geiaffen 511 f?abcn. 3 n einer anbern ©affe, in ber cinft bas ©eburtsbaus meines Paters ftanb, faßen fmnberte uon Sd)walben auf ben £citungsbräl)ten. © s^juar ein

©cfd)wirre unb ein ©ejwitfdjer, baß uns bie Caftc von Strauß’ feßöuem lPapcr non ben Porffduualben in ben

©fjren fummten.

Hber fort m it ber poefie. Solbiit w ill eine moberne Stabt feilt unb l)at besi?alb feinen Sinn für Homanfif ober poetifdje ©efüf?le. Dies jeigt fiel) fdjon barin, baß man bie alten ©affennamen umänberte. So würbe aus ber © e l g a f f e eine Karlftraße unb aus bau I P u r f f » g r a b e n eine H)ilf?elmftraße. 3 d? ’nod)fe w irflid) einmal wiffeti, wie oft bie Hamen HHlßelm, ^riebrid) unb Karl als Bejeidßtuttg für Straßen im galten Kcid)c wiebcrfeljrcn.

® , was fd)cint bie „bcutfd) Spraf für ein arm Spraf" 511 fein. 3 n anberer Bestehung lob id) m ir allerbings wieber ben ©eift ber „HTobcrne", beim ol)ne il)it wäre Solbin nod) 0X7110 e 1 c f 11 i f d) e S t r a ß e 11 b e t e u d) 111 n g , ohne bie feßönen S t e i n f I i e f e 11 auf ben Bürgerfteigen unb and? ohne bie fd)on in Eingriff genommenen Kanalifa=

tionsprojefte. 57CH ©inwoßnec jäßlt bie jetzige Kreisftabt.

I).,s fd)önfte Bauwerf ber Stabt ift bie pfarrfirdie Q238— \538 P 0 111), baneben bie umgebauteit Heften eines K I 0 ft e r s. Seiber wirb bie IP itfu n g bes Pomes baburd) ßerabgeminbert, baß man ihm ben uom ©infturj bcbroliten C iirm abgenommen l)at. Por bem Heucnburget Cor ftcl)t aud) nod) eine Kapelle aus bem frühen HEittelalter, bie

® e >• t r a ü b t e 11 f a p e 11 e mit einer uerfaÖenen S onnen ■=

“ ?r ’ H,as ^ a 11) a u s auf bem fd)attigen ZHarflplaß i|t uou Ooumc auf erneuert worben. 3 n ber gegenüber;

liegenben poft wollten w ir ein pagr Knfidjtsfarten' fd)rciben es war aber faft unmöglid? an ben Schalter 511 fommen uor bcu uielen poInifd)en Sanbarbeitern, bie bes Sonntags uou l?icr einen guten Ccil ihres Perbieuftcs in bFc Heimat

fdiiefen. - - ...[

i aft um bie ganje Stabt 5icl?t fid) eine fdjöne, fdjatiige Hllee, an bereit einer Seite bie S t a b t m a u e r liegt, wäfjrcnb fid) an ber anbern Seife frcunblid)e CDbft= unb

©cmüfegärteii feilweife bis an ben S 0 l b i n e r See er=

fireefen. Per cd)t Kilometer lange See, ber uon ber H l i e ß e 1 burcßfloffen wirb, bat ■— wenigftens bei ber Stabt - uollffänbig faßte unb baumlofe Ufer. Seine lüaffer aber fiitb fla r unb fo fifeßreid), baß uns beim Baben bie ^ifdjlein nur fo bureß bie Beine feßwarnmen.

milflerweile war es Hfittag geworben. Pie fd)recflid)e piße, bie in jenen Hagen ßercfd)te, jwang uns nun, eine fiißlc ©aftwirlfeßaft aufsufudjen. pier ßatten w ir ©e=

Icgenßcit, bei einem fräfligen Hiiitagslifd) m.b füßlem Bier uou einigen „©ingeborenen" ©rfunbiguugm eiit^u-- jießen über bas Sehen unb Creibeit ber Bewoßner, über bie alten Sagen unb Sitten unb was uns fonft nod) wiffenswert erfeßien. Heit einem ßeimlidjen Bebauern naßmen w ir Hbfdjieb uom Stäbtcßen, um uns uon ber Baßn weiter forttragen 511 laffett.

Woldenberg fi.-M.

21? 1 11 y K 0 c n i g > p a n fo w .

©in feßöner Sonntag lag über ber Stabt. S till unb leer waren bie Straßen, nur ßin unb wieber rollte ein

^ußrwerf über bas ßolprige Pflafter. Per Perfeßr rußte, alles war braußen auf ben ¿felbent mit bem ©inbringen ber ©rufe befd)äftigt, unb bie baßeim geblieben waren, bie 2Utcn, faßen am offenen ^enfter unb faßen ßinaus in bie Sonneiiglut, unb in aller Hugcn war ber IPunfd) nad) Hbfüßlung unb Hegen 511 lefen.

Hbcr einen riditigen IPanbersiitaun fonnte and) bie brenuenbfte Sonne nießt uon feinem plane abbringen, unb fo war id) beim uon Priefcn eben ßierßergefommen unb wauberfe buvd) bie faft meufdjenleeren Straßen bes jeßt etwa 4:600 ©inwoßner jäßlenben llcferbiirgerftäbcßeiis unb faß m ir bie Stabt an. uun , viel ift ja and) ßier niept 511 feßeu. Per intereffanteftc Bau ift bie Kirdße, ein großer gotifd)er Bacf|teiubau, ber aus bem f5. 3aßrßunbert ftammt.

pie (i)ffiin 0 n iiu il)iiif dcü lU aiidjüllü Pilitov in JUnönmlbf (llrn m a th ).

Seßt, an ber Straße uon Krcnswatb’ — Denn uon Daujig mußt’ er fommen —

£egt’ icß mieß iauernb in ßinierßalt;

ifa tt’ eud; and? fdiou für geroiß ocrnommcit, Daß et feßr roidjt’gc Depefcßeu füllte J ü r ben Kaifer, woßl nad; paris.

IDciß nun bet 2'(ir, roeldjer (Teufelsbraten 3bm meinen gaujeit llufdjlag verraten;

(5’uug, mein P ifto r ben IPageit ucrließ, Scßt’ m it ben Kammerbicner hinein, Dadite: Der poppe follt’ ein <E|el fein.

2Iber, es ßcigte feßr balb fid; flar, 2Dcr iroit uns beiben ber größte mar. —

2V?ie td; nun fo an ben Wagen geß’

Unb biefe fjanbuoft XUeufd; barin fei)’

Sag ich : iDas Heufel, comment iru n-ieur ? 31|t rodr’t ein ITtarfdiaü? roeiß roie ber Sdjitce?

3 t;r fetjt m ir aus roie eilt Sdjtteiber!

Ifcba 1 3 !)r £cut’, di!) ^elbntarfdjall H ringt mit ben pferben ilt e iilill Statt, U M m ir ben redjten fd/on fudjen.

Drauf bann, Utonbfdjein roar es 311m (Stücf, Sinfsum, roie’s Uitglücf jum Dorf jurücF,

^ ä tit m it ins Uuge ein Sdjornftcin,

Der nod; fo forfcß um lUitteruad/t ra u d jt;

(Ei, roer fo fpät rootit nod; Jener brandet?

Denf idj — unb reit’ auf bas Cjäuslein 311;

IDcrf bann bcu 23ticf fo 311m Jcnftcr ßincin, p u rrt bort am iierb ein alt Utütterlciu.

,,’tt Ubenb, UTutterfen, 11a, nod; fo fpät Kramt 3 tjr bort m it bem Küchengerät?"

„Ejerr, bu mein Seben, roat roiti ije benn ßier?"

Krcifcßt auf bas alte, rtntjlige Hier.

Ijotta ! Denf’ icß, ßier ift’s uid;t rid;tig. - 05eß’ nun ins Ijaus, bas auf allen vier Seiten, Dcrfteßt fid;, umftetlt roar von meinen Scutcu.

,,’n 2fbenö,CDlfrß I" — „U?at roitllje ßiermafen?"

Krcifcßt fie, „ 3 cf möt mien Srbüiffelu fafeu."

„So ? — nod; fo fpät ? — fo laßt boeß basBelfcit, U2ü‘terd;eu, feßt, id; w ill <£ud; ja ßelfeit, Ifabt bie Kartoffeln ja bod; nod; nießt ßier." —

Klfo, ber Bcnt’ fdjon geroiß, id; frod;

J ir roie ber Dad;s ins Kartoffctlod;;

Haßm nun, oßu’ viel Kompliment unb <5 rnß, Jeft meinen rccßtcit illarfcßalt beim Juß.

Unb bei bem Ejimmcüangeu St. Stoffel.

So läßt lü flß e lm Cornelius, ber Jreunb unb Jeftungsgenoffe J riß 25enters, in feinem Biicßlein „5 d ;ill unb feine Sd;aar", bas ßiuter (Sittern unb Blccßfäftcu ber Ejausoogtci in

B e rlin entftaub, ben alten ijaubegen 3obft poppe felbft in feiner fernigen Spracße berid;ten.

Diefe Darftelluug ftim m t im IDefentlicßen m it ben Ueberliefernngen, roie fie m ir gemad;t würben, übereilt.

geßu Hanjiortierte (in franjoftfeße (Scfanaciu feßaft geratene preußifdje Solbateu, bie aber uaeß ber ßeim at eittroifcßtcn) ßatten fid; in ben Jicßten bes 3nbcnberges, ber fieß fitblid; von Kritsroalbc erßebt, verfteeft, um fid; bei ein»

treteuber Dunfelßeit tu bie Stabt 31t wagen.

Um befer fortjufommen, ßatten fte teilrocifc ißre Uniformen gegen g iv ilfle ib e r vertaufdjt.

Hacßmittags um bie l?efpcr;eit fam rin uicr*

fpäuitiger Hciferoagen uon Ulolbcnberg ß^r 1111b ßielt unweit ber Hansioniertcn an. Sic erblicfteu jtuei ßößere fraii3öfifd;e © ffijie rc int Wagen unb folgten baßer bet (Erirapoft nad; Krnswalbc.

Unbcßelligt fonnte (Sencral B ifto r in Krnswalbe ciufaßreu. (Er ftieg auf bem poftam t, bas fid; im batnaligcit Katßaufe^ befanb, aus unb verlangte ßier weiter beförbert 311 werben.

Diefcs Derlangeu würbe aud; erfüllt, aber freilid; nießt in ber uou ißm gewiinfeßten Itrt.

3n3wifcßcn ßatten aud; bie K ar^ionicrteu beit UTarftplaß erreießt. Sic waren ber Unfidjt, baß mau biefe Heifcnben it d;t oßne weiteres weiteefaßren laffen bürfic, Sdjneii burdjfucßten

(3)

DIE IYIHRK

107

Nr. 13

Scourt, BUerMngs ift Öie Kirche »crfchteöeiitlich umgebaut unb

erweitert tporben, fo nad? ben greifen Bränbcn I6 f8 , 1641, 1710 unb julc^t 1852— 54. Sei- ©unn mürbe 1859 erbaut, aber, tute bte 21Taueraufä^e zeugen, nicht in ber geplanten £)öi?e. ^riebrief? XDiltjelm IV . foli, als il?m bie geidjnuttg uorgelegt mürbe, ben (Teil, mo ber peltti an*

fetjt, mit ben XDorten burd?ftrid?en fabelt : „B is fjicrijer unb nid)t weiter 1"

5er B ltar ftammt aus bem 3 ahre W ? lin^ *ft «in ID c rf’ bes JTtattljäus bjerbig aus XDoIfteiit unb feines Sohnes (Bottfrieb, • erfferer fertigte bie 2TTaIer* unb letzterer bie Sd]itjarbcit baran. (Eine Befd?rcibung bes Ztltars gibt Paul r>an Hiefen in feiner <Se*

fdjidjte ber Stabt IPolbeuberg H.41T.

folgenberntafen mieber:

„Der B ltar ift ctmas. fdjmaler als fonft attbere; bie Bilbniffe auf bemfelbett zeigen unten bie paltung bes Bad)tmal)les, nebft meldiem Zur Besten bas IDappeu ber »on

‘Koppen unb ju r Ctnfen ber BTobefte non Bornftebt unb unter beiben bie 3 ab l 1647 zu feben. 3 n ber Hütte Zeigt ficb d b rifti Kreuzigung jmifdjcit Zweeit m it Biummerf ^torr>craülbctm Säulen, welchen ju r Bediten p.tulus unb zur SinFen Petrus fteben.

(Oben fiebet man bie 2luferftebung C brifti zmifdten eben bergleidicn Säulen, unb neben benfelben etliche Cuaenben, bergieidien and) an ben Bollftüblen gemaiet fein, unb enblid?

ganz oben ben Erzengel 2Tiid?acl.//

3n ber Kirdje fotlen früher auch IDanbmalcreien ncrljanben gemefen fein, weId?eBiIber aus ber biblifdjen

<f5eid)id]te barftclttcn.

Don ben alten Beifügungen ber Stabt ffebt nur nodf ein XDeich»

baus, auf bem ein unbewohntes Stordjncft fid) befinbet, baljer ber

„S t o r dt e n t u r m " genannt.

Dies finb, a u f er einigen menigen

alten ^acbmerFfjäusd)cn alle SebensmürbigFeiten bes Stabt»

dteits. 3tdereffanter als bas Stäbtdjen felbft ift feine ©efd?id)te. ... ,...--- - ---- » - - - Die erfte Erwähnung bes ©rtes gefd)ieht f250, unb jmar ift bie berjeitigen 3nf?aber nidjt utFunbltd) nadjmetfen Fonnten,

W o l d e n b e r g

£icb(?aber » Hufnahme

bie ßerrfdtaft Dubegnem, bie jetzige Stabt lüolbenbeig, tm Beftlse bes polnifdjen Klofters ©»insF, f286 mtrb bas

©ebiet non ben' asfanifdjen HTarFgrafen bem pommerfdjen EifterfienferFloftcr K olbaf gefd)enFt mit tm ganzen 5CO Hufen £anb unb einer Knzal}I Seen. Bis Erünbungsja tr ber Stabt XD. nimmt ». ¿Tiefen 1298 an, ©ritnber foll XTtarFgraf XDalbemar gemefen fein, aud) mar bte jam tlte

»on IDebel baran mitbeteiligt. Selbftoerftänbliaj mürbe bie neue Stabt nun mit »crfd)iebenen ©ercd)tfamen aus-- geftattet, Canb uttb Seen gefdienft unb aud) fonft in jeber XDeife »on ben XlTarfgrafert für biefe geforgt. So Farn es baf XDoIbenberg'rafd) aufblübte, febon 1313 fonnte bie Stabt eine tnarFgräflidfe XlTüple, bie in itjrcr Habe lag, für 5 5 0 XTTarf brbbg. Silber Fauf n, jmei attbere 211 üblen bat1« fie fdton »orber cr=

morben.

Der Harne ber Stabt mar faft bis in bie erfte pälfte bes 14. 3 ab1=

bunberts pucin Dubegnem. 1353 taudfte zuerft ber Haute XDolbcn-- berg, bamals a's XDalbinborg, auf.

Dicfe Umbenennung ber Stabt foll auf jmei Bitter »on ber (Dftcn ju=

ruefjufübren fein; bie als ©ebicts=

naebbant, fie maren Dögte im Bc=

Zirf ^ricbebcrg H.-HT., ber Stabt zu bent Hamen, r.ad) ihrer pommerfdien Stammburg, »crbalfcn.

XDann bie Stabt befefiigt mürbe, ift nicift 511 erfeben, jcbcnfalls ift bies febon »or 134,0 gefdicbcn. 3 m Dejember genannten 3 abrcs i>^frcit nämlicb Xflatigraf £ubmig I. bie Bürger ber Stabt auf 2 3 abre l1on ber Utbebe, bamit fte biefe ©elbcr Zum Busbeffern unb DerftärFcn ber Befeftigungcn »ermenben Fönneu.

Don ibm unb ben itacbfolgenbeit UTarFgrafett erhielt bie Stabt nod) mehrere midjttge prioilcgiett zUî erteilt.

Xtnfang bes' 15. 3 aIl 1'i?unöerts ben beittfcben ©rbett ut.b biefer zog ein, beren redftmäfige Ermerbung

N.-IYI.: 5ionlißii(urir.

iiou W t II-y K o c n i g.

Fant mm

bie Hcuntarl an färntlidje ©iiter

fte bett lOaacn unb erbeuteten bte Degen unb p'iftolen, bie ber (Setteral unb fein Jtbjutaut letcbtñitntg jnrütfgclafíen tjatte. Diefem Crciben fntjen bie ' beiben © fftie re rom ,-fenfter ber ptoüftube aus zu- 3bre gefätirlid;e Sage erfennenb. roartbten fíe fid? Fur; eutfdjloifeit zur ,-fludjt. Sie ftiegen bnrdj bas ,-fenfter auf ben

£jaf, iibcrflctterten einige (Sartenzäune unb nelangten fo an bie Stabtmauer. Durd; bas ntüblcntor ins .freie. Sie irottten fid? über bie Starinmiefcn nací? Sfargarb fiüd/tcu, allein überall braten fie auf ben gefrorenen lüiefen ein. Salb batten ble Dcrfolger fie erreicht, freinnílíg folaten fie ibnen. 2tu f bem IDege Stabt aclinat es Diftor, bie fr a u bes Ö5emeinbcl)irtett Käbing 311 beftedjen. Durd?

eine Pforte ber Stabtmauer führte fie ben (genetml in tbre IPoltnnng unb rerfteefte tbn unter bem Sott in einer Perticfnng, bie 5um dufbemabren ron Kartoffeln biente. .Der 2íbjutant, ber ©berft 3 ourbotn, mürbe auf bas poftamt 3itrücfgebrad?t. Den § u flu * t.o rt bes

©eneráis Ijattcn bie Sotbaten halb rou einigen Kinbern erforfdjt. Sic brangen tu bas ?c ffoltcn it?u unter bem Sett fe rro r ltnö fci?leppten it?n aufs Hatffaus. Der Sürgermetfter Hoben»

molbt unb ber Hat ber Stabt fatteu ftd? tu»

gtuifd?ett rerfammclt. Sie bcfürdjtctcu für bte

Stabt eine arge Sranbfd|at;ung feitens ber franzofeu. Htdjtsbeftoiuenigcr cntfdjloff man fid?, teils auf Drängen ber Sütgcr, teils burd;

bas entfdjloffene Huftreten ber Hanziouicrten, beit ©cncral Diftor unb feinen Begleiter (Dbcrft 3 ourboiit bem ©berft Sucabon, bem Kornman»

bauten ber feftung Kolberg, fd?ncllfiens 31t übergeben. 211s bie Hanjioniertcn nun cttbltci?

erfuhren, baff fie fogar ben iTtarfd;all D iftor cor fid? I?atteu, liegen fie bie Beute erft rcd;t nii?t aus ben Efänbeit. (Ein gemiffer Sdjmibt tftclt mit gefpanuter piftole jebeu (Eingriff ab.

(Er befal?! feinen Kamcrab.n, bic beiben (gefangenen in bte €rtrapoft zu fd?affcn. Die

©efangeiten mürben in (Scfeltfdjaft eines lilagiftratsmitgliebes unb eines franzöfifd?

fpredjcuben Bürgers nad; Kolberg abgefanbt.

Die Hanziouicrten fuffren in Begleitung auf einem Seitcrmagen mit. (Ein fo bebeutenbes (Ereignis muffe ber ITfagiftrat an bas frati3öfifd?e Kommanbo melbcn. (Erft am anberen ¿age bcrid?tetc er bem nädjften Kommanbanten in Stargarb bicrcou. Das, ums bie Stabtuäter corausgcfcifeu hatten, traf nun ein. Hm 17. 3anuar rücften etma 800 ^ranzofen in 21tnsumlbc ein, um cs zu beftrafen. g u rcd?ter

§eit feffrten bte Begleiter bes ITlarfdjalls guriref mit bem fd?riftlid?cn 2litsmcis com ©ettcral

Diftor, baff bet Hat ber Stabt für feine .frei»

Iaffung eingetreten uttb bie ©cfangemiaffme nur burd; bte Sotbaten erfolgt fei. 21rusroalbe muffte eine beben enbe Kncgsftcucr »atjlcn, bie ber Stabt niemals com Staat erfefft morbett ift, obgleid? unb fociel fid; and? ber ITfagiftrat barutn bemüht hat.

Der f 2. 3anuar 1807 ift ctu Hag blcibe.nbcn Huhms für bie Stabt 2ltusumlbc. 3n ihren litauent gefdfah bamals eine Hat, bie 3ur <Er»

I?altung 'bes arg gcfäl?rbcten Kriegsruhms nuferes preuffifdjen Datcrlanbes beitrug, bic feftung Kolberg bem Könige erhielt (marfdjall D iftor hatte b;n ©berbefcl?! über bas Kolberg bclagerttbc Beer) unb bei ber fid? bic Bürger, burd? cutfd?loffcnes ITtitmirfen unb mithanbeln, ber Dernidftuttg il?rcs Scbcns nnb Befiffes nad?

Kricgsredjt unb Kriegsbrand? burd? ihre catcr»»

Iänbifef?e ©efittnuttg mutig ausiefften.

Das ifaus, itt bem D iftor gefangen gc=

nommen morbett ift, ftel?t nidjt mehr. Das au beffen Stelle errichtete Bans trägt als (Erinrtc»

rungsjeichcit eine etferne Hafet mit ber 3nfd?rift:

„3n biefem ifanfe mürbe am ( 2. 3auuar t8 |7 ber fra ii3öfifd?e m arfdjall Diftor, buc bc Betluue, gefangen genommen. Derfelbe ift ■ fpäter 'gegen f clbmarfd?atl Blüdjer aus»

geliefert morben." B-

(4)

DIE MHRR

Nr. 13

108

-,° muffe audj tüolbenberg Perfdjiebenes herausgeben, 6a 6te Perfidjerung, baf 6ie betreffenden llrfunben perbraitnt o6ec uerloren feien, ntcfjf immer ©lauben fan6.

Balb famen polen un6 Böfmen, un6 lüolbenberg fomie Pieie anbere neumärfifdje Stabte mürben in Sdjutt unb 2ifd?e gelegt. Sann fam bie Heumarf ju Branbenburg unb 2\ufe unb ^rieben fefrte enblidj in bcn ©renjgebieten ii'iebet ein. Seitbem fa t lüolbenberg, abgcfefen pon Heineren ^efben unb ben oben angeführten Bränben, eine langfame ©ntmicflung gehabt unb aus ber ehemaligen

©renjfefte ift ein ruhiges 2lcferbürgerftäbtdjen gemorben.

Laudiflädt und Dolgen. ®npvi" . nis-

Kommt man pon lüolbenberg aus bie nach ^riebeberg füprenbe ©fauffee herunter, fo gelangt man in jirfa

\ [tünbiger lüanberung naef £ a u d j f t ä b t , einem ©ute mit fefönem, burgartig erbauten S dj I o f f e , meldjcs pon einem grofett ©arten umgeben ift, ©in fo fe r ©urm gibt oem Sdjloffe in Perbinbung mit fleinen ©eftürmdjen ein impofantes 2lusfefen. Pon biefem Schlöffe, ober pielmebr pon feinen Bemofnern, bem Kitte -gutsbefitjer pon Branb unb feinem ©efd?Iedjt gehen

allerlei feltfame Sagen unb Klären in ber Umgegenb ron HTunb 51t lliu n b .

©ine munberfdjötte lüalb- djauffee führt uns, teilmeife, befonbers jmifdjett bem Kl.

Kiidjen-See unb bem ©tabliffc»

ment ß r e i f dj ü lj , einem beliebten Kusflugsort ber lüolbenberger unb ^riebc=

berger, bidjt am grofett £ieb- See porbei nacfj D o l g e n , einem hlit>fct?en ibyllifd)en Dörfchen mit ©ut. 21(te mit Stroh gebecFte ijäufcr, um­

geben ron halbverfallenen SfaFetenjäunen geben bem

©He ben ©fjarafter eines echten Baucrnbörfdjcns. S till ifts auf ben Strafen, Faum baf ein fjunb burdj fein

©ebell bas Hafen eines HTenfdjen perfünbet. ©in biibfdjes Kirdjlein, jebodj —

wie faft überall in ber Heumarf ... svllvvll

^riebhof p a ft fidj fo reeff bem ©efamtbilbe an. H ur ein Denfmal finben mir auf bem freien, aber fefr fdjmalen Kafenplafee por ber Kirdje, ber teils burdj eine altersfdjmadje, an fielen Stellen fd?ab[?afte Steinmauer, teils burdj bidjtes Bufcfjroerf pon ber Strafe gefdjieben ift. Huf einem Steinfocfel, ber einen gitterartigen, fdjmiebeeifcrnen ©urm trägt, finben mir porn an ber, ber Strafe jugemenbeten Seite folgenbe 3 nfd jriff:

Kiitblidjc Siebe uitb Danffcarfeit mibmet tiefes bem ¡Ebeneren 2inbenfen att toeilanb

fferrn ifjriftopf? ^riebrici? con Sarf

geboren 311 üietnifc in ber Heumarf ben 15. Huguft i7ns geftorben 5U (Erebus in ber (Ojurmarf ben 29. Hoocmber (8(5

(Erbherrn auf (Erebus unb Dolgen

Der ffaupfmann uon Branb auf Saudjftäbt unb Dolgen bei irtebeberg in ber Heumarf für ft cf unb im Hamen feiner

(Ehegattin ¿rau Caroline irieberife (Elifabeit;

uon Branb geborene uoit Sarf.

Huf bcn anberen brei Seiten finben fidj Spriidje.

Diefer © frifto p f iriebriefj pon Sacf fdjeint ber letzte männ­

liche ©rbe bec Dolgencr £inie gemefen 511 fein, fo baf biefes ©ut burdj ijeirat an bie ^am ilic pon Branb ge- Fommen ift, in beren B efif es fidj nodj jetjt befinbet.

Friedeberg N.-M.

F r i e d e b e r lYIarklpIa^ mil Kriegerdenkmal

£ieb!;aber»2[ufnaf)me uon ofne baporliegenben

Bereits im 3 a fre 1260 fa t ^neheberg Stabtredjfe erhalten, g u biefer ^ c it hatte ber _branbenburgifdje 21s- fanier=2ïïarfgraf Konrab, ein Sofn 3ofann I. unb 23ruber

©Ho IV . „m it bem P fe il" fidj mit ber polnifdjcn P rim Seffin Konftanje perm äflt unb bas jenfeit Driefen gelegene

£anb als lliitg iff et falten, ©r befefte bas £anb mit

©inmanberern aus bem lüeften unb crljob bas fdjou feit alter <?>eit beftefenbe Slapenboif 5111' beutfefen Stabt unb 23urg, bie uon ben neuen 23emofnern Prebeberg, fouiel mie umfriebeter 23erg, ober Burg bes ^riebens genannt mürbe.

3ebod) mürbe ^ricbeberg J272 pon bem Polcnferjoge prjemyslap, bem Bruber ber KonftaiijC, eingeäfefert, morouf Konrab, ber nadf bem ©obe bes Paters m it feinem Bruber OKto IV. „m it bem Pfeile" bie Kegierung gcmcinfam fiifrte,

^riebeberg pon neuem als ©cenjfeftung, aber ofne Burg aufbaute unb mit hoppelten lüällen unb ©räben, fomie mit einer ftarFen H îa u ’r petfaf. © r crbaute38 lüeicftürme unb 2 burgäfnlicfe ©ore. Die Stabt erfielt bamals im mefentlicfen bie ©eftalt, bie fie noef feute aufmeift, aud^

bie S t. 21c a r i e n F i r cf e entftammt jener ^eit. Pon ben alten ©oren ift nur uod?

bas D r i e f e n e r © 0 r er=

fallen. Das Stanbsberger ©or mufte bem Heubau ber poft meidfen. ©tipas fpäter mürbe noef bas H e u e © 0 t erbaut, bas noef fteft. peute ftefen in ben ehemaligen iüeid?- türmen bie fogenannten IPcicffäufer, bie bie Stabt für ©agelöfner fa t erbauen iaffen, nadjbem bie 21Tauer überflüffig mar.

21udj ein Klofter erfielt

^riebeberg 1290, moran jeft nur nodj bas Kloftergut unb bas Dorf 21î ü f e n b u r g ,

• früfer 21Iönffof erinnern,

^riebeberg fdjeint in biefer

^eit por allen benadjbarfen Stabten eine befonbere Be*

beutung gefabt 31t faben ; benn fier befattb fief bas fo- genannfe 21Tanngerid}t, ein Scfulbgeridjt für bcn 2lbel, bie

©ciftlicfFeif, unb bie Sdjäfer. iüann es aufgelöft mürbe, ift nidjt beFannt.

2lls im 3 a fre 1402 bie Heumarf unb bamit ^riebe- berg burdj Kauf in bie ijänbe bes beutfefen 2\itterorbens überging, entbrannte ein jahrelanger, erbitterter Streit jmifdjcn ifm unb bem König pon polen. 3 m Perlaufe besfelben Pcrbanb fidj 3agello pon Polen mit ben bjuffiten, bie bamals ifren PernidjtungS5ug burdj Branbenburg angetreten falten, unb rief fie 511m Kampf gegen ben ©rben in bie Heumarf, bereit Burgen unb Stäbte ungeniigenb befeft eparen. 211s bie Kunbe pon ifre r 2lnnäferung

^riebeberg erreidjtc, fliidjteten bie Sölbner, m it benen es ber ©rben belegt falte, por bcn Sdjmertern ber lüürger unb überliefen bie Stabt ifjrcm Scficffale. ©inen ©ag unb eine Hadjt berannten bie puffitcu bie Stabt, ofne einen Porfed 511 erlangen. Da fdjritten fie 511t £ift. Durdj lang ausgebefnte ^riebensuerfanblungen madjten fie bie totmiiben Bürger fidjer, untergruben bie 21tauer mäfrenb ber Hadjt an mehreren Stellen unb brangen am ©rinitatis- Sonntage f(j33 (7. 3 l>ni) in bie Stabt ein. ©in grauen- polles 21Torben begann, überall fa f man Permüftung, ba^u ging nodj ein ©eil ber Xjäufer in flammen auf. ©rft als

g N.-JW.:

und alter Kirdie (

15

. 3h.).

H e in i ; . ( S o f t F e.

(5)

DIE IYIHRR 109 Er. 13

im 3^l?re 6er poijertjollei'n-Kutfürft ^itebrid) II. non Brandenburg Me Heumar! notn deutfd)en Hitterorben jurücfs faufte, crijolfe fiel} bte Stabt tnieber.

Der 30 jährige Krieg machte ^riebeberg 31t einer Hrümmerftätfe. Km 22.3 u li 1627 lagerte bie non lüallenfteiit aus Sd)leficn nertriebene fogenannte IDeimarfdje Krmee 3tnifdjen lüotbenberg unb Ifriebeberg. Km folgenbcn Sage erreidjtcn fte tjier bie Hatferlidfen unb es entfpann ftd? in ber Hcifye beim Dorfe 2TTansfelbe ein blutiger Kampf, ber fid) bis ©rajom, öftlid) non IXIolbenbcrg I^in^og unb mit ber Hieberlage ber XDeimarfdjen enbigte. Don nun an liefen bie tnegen ber £age ber Stabt an ber alten peer»

ftrafe auferorbentlidj läufigen Durdjmärfdje, (Einquartier»

ungen, Plünderungen unb Brände bie geängftigten Be=

roofyner ^riebebergs nid)t mel)t 31a* Kufye fommen. Halb legten fid ] proteftanten in bie Stabt, halb Katferlid^e, unb alle Rauften in berfelben fd}rec!lid)cn iDeife. So fam cs, baf 1629 nur nod) 12 Bürger in ber Stabt mofyntcn, unb ba§ fie 311 tnicberljolten XTTalen

gänjlid) nerlaffcn mürbe. So 1637, 1638, 1659- Kud) nad) bem

^riebensfdjtuffe bauerte es nod) lange, elje mieber £cben unb Streben in bie Stabt fam.

3m 7jäfyrigeu Kriege bradjen non neuem Hot unb (Elend über die tnieber aufgebltiljfe Stabt fyeran, als ber 2\uffe mit feinen barbarU fd)en pilfsoölfa'n fid) 31t ^nebricSfs feinden gefeilte, paus bet paus mürbe geplündert, bie 23 tnobner nerfielen ben fdjlimmften 2TH§=

Handlungen. Die (£inmol)nerfd)aft ging in ben 3 aPi'eX? 1757— 63 non 2000 auf fOCO Seelen jun'icf.

^ricbeberg erpoltc fid) erft, als bie (Erbauung ber Berlin»

KönigsPerger Kunftftrafe nor fid) ging, unb ber Stabt regeren fremden», poft» unb (Süternerf'eljr bradjte. (Dbtuol)I bie (Dftbalm ber Stabt ben größten ©eil bes Derfel)rs mieber ent3og, ift tpr feit bem allgemeinen Kuffd)tnung ber 60 er 3 abre Ms »origen 3abrl)iinberts ein mäjftger tD o ljl5 ftanb geblieben. Sie 3äl)lfe 1905

5629, 1910 nur 5376 (Etttmopner, bie ipren (Ermerb burd)

£anbmirtfd)aft, panbmerf unb panbel finben.

Theodor Fontane nor 13 Dafiren.

Kus ©fjeebor ^ontanes Brief an feine (Sattin nom 16; September 1885 aus Krumml)übel im Kiefengebirge neröffentlidjen mir nad)ftel)enb eine Stelle 3ttr (Erinnerung an feilten uor jetjt 13 3ai)ren erfolgten © ob:

„2(nno 72 mar bas mein paupffpa3iergang (b. 1).

bie ©our burd) ben XITeljergrunb) unb im übrigen aud) nod) bie Stelle, mo id) bas (£inleitungsgebid)t 51t meinem Bande „paoellaitd" feprieb. . . . 3<9 bas finb nun 13 3apre. IDas ift nad) abermals 13 3al)ren?

Hun,'- die cSebid)tftelIe (er filiert einige Dcrfe aus ber XITitte) mitb moi)l nod) epiftieren unb um Hauen unb

^riefaef Herum aud) bas <Sebid)t felbft. 2lber „der Dater uons 3 art5cI//

13 3 afyre ‘k ©age nad) biefem Brief, 20. September I898, alfo jept mieberum »or 13 3 aI?rcn/ ffarb ber D io p te r!

Bus dem Berliner Tnrnrath

(P5au II ß r r l i n - firr is 1111) |lrou. iJraniicnburg — Brutfd)r Curncrfiijaft.)

ilitfcrc ^lftil)röiifr=|erifint)(niiifninsirn.

Bereits 311m wicbci'holten Xtlale fiitb bent B . ©. B . roit bem ZTagiftrat Berlin aus ber Dr. 3 u!ius BIcichröber-Stiftung ueunens«

werte Beträge 31t bem §mecfe überwiefett worben, mürbige unb bc- bürftige Sdjiiler utiferer Berliner. Dcrcine burd; iijre Ifcimat, bie herrliche XTtarP Branbenbiirg, 311 fiit;ren unb ihnen fo ©elegeitbeit 31t geben, biefer Ifeimat nie geahnte Beile ab3ulaufd;en. Stauben uns im 3 af;re 1908 nur (ooo.— Ulf. 3111- Derfügting, fo würben uns, baut ber wot;Iwotteubcu ¿fürforge unferes ocrciirfeu Porfifjenbcn,

£)errit p ro f. Ibr. B einl;jrbt, in ben beiben folgenben 3 al;ren je 2000.— Ulf. fiberwiefen. 3 nt ©aitjcn fiitb 1908— 19(0 500 Zuge­

hörige unfern Jugenb-’ lbtcilungcn ber ©aben bes Ijodjhcrjigcu Stifters teüt;aftig geworben unb 3war würben 1908 b r e i ©nippen oon je 20 60 Schülern, (909 f c d; s ©ritppen je 20 - 120 Sdiüler

unb (9(0 f c d; s- ©nippen je 20 (20 (Teilnehmer eutfanbt. gunt erfteit ITTalc f'ounteu fid; im 3at)fc (9(0 aud; bie Itläbcheu au ber fcgensrcid;cn (Einrichtung beteiligen unb faß fid; biefclbe nad;

bem Berichte ber> Eeiterin and; bei ber weiblichen 3 ugcttb gut bewährt haben.

Pie Eeitung ber eiu3eineu ©nippen würbe erfahrenen Sugcnb« Cum warten übertragen. Pie baju Zuserwähltcit haben fid; bis jetjt ihres oerautworluugs»

rollen * Zuftrages uortrefflid; entlcbigt unb fid; bes in fte gefetjteu Bertraueits nach jebor Btdjtuug ipu w iirbig gezeigt.

Citt Beweis bafür, baß auch hei B . C. B.

niämtcr itt feilten Beil;eit hflt, weld;c bie IBanberlnft, bie roit jeher eine her»

norragenbe €igcttfd;aft ber Curtter ge»

wefnt ift, getreu ber uou ben Patent ftammenben Uebcrliefcrung wciterpjlegcn unb rerbreitett.

^rettbig unb. banfbarett iferjens werben bie „wenigen" Zuscrwählteu bes Zlanttcs gebenfen, beffen eble Stiftung es il;nett ermöglicht I;at, fo healidje IPaitbcrtagc im Kreife fröhlicher [Zlters- genoffett in it;rer fdjönen märfifdjeu lieim at 311 rcrlebett. einen Beuffteiu l;at ftd; p e rr-D r. Bleid;röbcr errichtet, feinen prunfrolicn in Stein ober ©1-3, fonbern einen rie l bauet'»

I;aftcrett im iöergett ber Kinber, weld;e bie erinncrungeit an bie lüanberfahrten bewahren werben bis ins fpäte Jllter. Unb bafür fei iijm aud; au biefer Stelle nod; ber befonbere Pan! bes B. C. B.

gebradft, bem bas iPoI;I ber 3 ugenb ebenfalls treu am Jfcrjcu liegt.

So möge beutt bem B. C. B. fernerhin rergönnt fein, llTänuer 311 finben, bie immer bereit finb, il;re freie § cit ber lieben 3itaetib 311 wibnteu. IPct aber wollte an foldjcrZrbcit nicht gern teiluehmeti? Sft bod;, wie Breiter fagt, uid;ts weiter erforberlid;, als ein bijjd;eu ein- fid;tigc Jitgcnbliebe, ein bigdjen guter IPille, ttttb w ir werben gcfttttbc, fröhlid;c unb banfbare HadjFommcit haben, bereit l;öd;fte Sehnfud;t es bleibt, hinaitSjitmanberit itt uitfer fdjöttes beutfd;es Paterlanb. © ut hjcil!

21. f i a u l , ©bntaiin ber IPaiiberuitgcit im 3 ai;re (9 (o.

2. ©berturuwart für bas 3ugenbtiirneit im B . C. B.

3 m 21ttfd;Iuj5 hieran Iaffe id; nun fur3C Beridjte über bie iPaitbertntgen im 3 al;re (9(0 folgen.

frrirn=Itlaiiiirrfnlirt

»eranftaltct 00m „Berliner ©ururath" aus lltitte ln ber Dr. Julius Bleid;- röber-Stiftung. ©ruppe I r>ont 5. bis (0. 3 uli (9(0. ¿führet: 21. ©attl, Curnwart ber Sdjülcc»2TbteiIuitg bes Ctirttrereins „©efunbbrttnneit".

Dnrdj bic Itiippincr Sdjiurij unb bic <Oß=JIripi!j nad) |H rd ilfn b u rj.

©rmutigt burd; bas Iiebeuswürbige entgcgenfommeit cieler 3 ntereffenteit gclegentlid; ber uorjährigett 2Panberfal;rt habe id) bie

K ö n i g s b e r g (Neumark): Sihiaedfer Tor.

£icbl;abcr - Zufnahnte uon p a t t l 3 0 1; n.

(6)

110 DIE IYIHRK

Nr. 13

mieberum auf tnid; gefallene iP a tjI als Jüt;rer einer Jcrierttcanberiing mit Begeiferung angenommen unb mid) in beu g e it com 5. bis 10. 3 n li 1910 biefes con bem Zlusfcfjuß bes Berliner dururats — G au I I — ancertrauten eljrencollen Zimtes entlcbigt. Batte ic£? int cergangenen 3 a h « Gelegenheit, ben Schülern bie Schönheiten potsbams, bes ^läm ings, bes Sutherftäbchens Wittenberg unb einen d eil bes Ej erlogt ums ZlnhaWDeffait 511 jeigen, fo mar es mir biesmal ecrgönnt, fic m it ben laubfdjaftlicfjctt ZZeigcn unb Seljensmürbigfeiten ber Ruppiner Schmeiß, fomie bes angrenjertben rnalb» unb feenreiefjen ITTccfleribnrger Sanbes certraut 311 ntadjen.

3d; inöcfjte auef; in biefem 3at|re nicht cerfäumen, allen, bie 3U bem guten Gelingen biefer herrlichen W anberfahrt beigetragen hoben, an biefer Stelle meinen aufrichtigen unb oerbinblidjfteit PattF 311 fagen.

ll i i t turnerifcher piinfflichieit cerfammeltcn fief? am Dienstag 5. 3 uü 1910, 19 Schüler unb jtoar aus ben ditrncercineit „ fro h unb .frei 5, 3ahu=BerIin 3 unb Gefuubbruuucu u " am Bahnhof Gefunbbrunnen.

p ie r erfolgte eine furje Befichfigung ber W arfdjausrüftung fomie eine nochmalige BeFanutgabe ber allgemeinen Perhaltungsmafjregeln, unb fort ging cs m it bem guge 7.09 nach ZZeu-Rupptn. ¿frcitbe unb Wonne jeigte fidj auf jebem Gefiept. W a r es bod; hellte nicht allein ber GebanFe an bie fd;öne .ferictgcit, ber unfere 3nngcn befreite, fonberti auch bas Gefühl, einmal roeiter hiuaus3uFommcn unb eine

„richtige Reife" 311 mad;en. Don Station 311 Station fteigerte fid;

baljcr bie allgemeine Spannung, bie ihren Böbepuuft erreichte, als ber R u f ertönte: „ZZemRuppin, Ztusficigcn" 1 (Jörtfegimg folgt.)

Uercins-nacbricbtcit.

Allgem einer lHärKiscDer Couristen-Bund.

Dienstag, 3 . O fto b e r: Sißuttg bes G c f a m t o o r f i a n b . e s im SigungsIoFai bes „Wanber=Rlub .frei meg 1907", Reft. Sdjmabe, Stargarberftr. 6.

ZZachfoIgeitb »ergeicpnetc rocitere Dcranftaltuugcu bes ZI. DT. d.=B.

mollcn unfere Dereine in il;r W interprogram m aufuehmen unb betr.

¡Tage frcipalteit: R ü h r e r * ZI b e n b am Freitag, 13. ©Ftober. — D i c h t c t = , f e i c r , geroibtnet Bruitoib unb p d n rid ; 0 . Kleift am 30. ZTooembcr. — .f ü h r c r = ZI b c u b am Donnerstag, H . 3 a n u a t.

gteeefs Grüubuitg einer Zlmateur=Gruppc bes ZI. ITT. d .*8 . coit Zlmateur-photographen, m alern unb geiebnertt finbet am mittroodj, 27. September abeitbs 9 Uhr im Refiaurant d . Zltüller Simon Dadjftr. 35. eine gufammenFunft ftatt. Zille Damen unb perreu, bie gcmillt ftnb, biefe Sadje 311 uuterftütjen finb hicrbxrd; eiugelaben.

ZtusFunft erteilt ber Dorfigettbe bes douriften Clubs .frei W eg 1910

© tto WinFcImann, O. 44, Sibancrftr. 8 .

I1!ark Brandenburg’ Uerein.

( l . Dorftgcnber: RebaFteur Georg (Eugen Kigler, Saufigerftraße 8).

Schriftführer: J . Glaesmer, R ijbo rf, Gmferftr. 2 7 ; Gefdjäftsftellen:

ZI. Keller, digarrengefdjäft, WoIFenmarft {% p . llTncs, Charlottcnftr. 34.) Sonntag, i. O fto b e r: (Einmalige W auberfahrt 3U beu Klaus=

borfer donbergen unb S p e r e n b c r g c r G i p s b r ü d j e n . drejfpunFt 7.35, Zlbfahrt 7 58 m ilitärbahuhof Sdjöttebcrg (doloitneic brüefe) bis Wellen = Saalom, .friihftücF im ZSeft. dierparF am Wellcn=See, Sefid;tiguttg ber Klausborfer dougrubeit, W auberung burd; bie Klausborfer peibe ( l */2 Stb.) 311 ben Sperenbcrgcr Gips>

brüchen (Befirhtignng), Dorf Sperenberg (W ittag im Reft. Görlid;, M O W F ), Kummcrsborf (Kaffee im Reft Döring), Jorft Kummersborf, Kurnmersborfer Scpicßplap. Sd;arfenbrürF, Woltersborf (Zlbcitbraft).

R iirff. 9 4 7 , ca. 25 km. Rührung: K igler, Reufcf;. deilnchmcrFarten 2.85 WF. f. W itgl., 3.50 WF. f. Gäftc. — Sonntag, 8. unb 15. (DFtobcr:

Strausberg, peuniFenborf, pcrifclbe, Kagel, (Elfen See, Wollen Sec, Zl(t«Bud;horft, Wotorbootfahrt rtacfj drFtter. R ü h ru n g : 8. ©Ft. R ie p G laesm er; 15. ODFt. Sd;ul;. — 29. ©Ftober: Burfotc, Wärfifcpe Sd;roet3. — 5. ZZoccmber: Blumenthal.

E u r iw r e in Berliner Beamten.

d u r u f t ä t t c : Strelipcrfir. 42. W ä n n c r a b t e i l u r t g : Donnerstag 8 — io, . f r a u e n a b t e i l u n g : Jreitag 8 — io Uhr abcubs. Dor<

fitjenber: ID alter defd;, panFotc, Damcrotuftr. .5311. D c r e i u s I o F a l : W cinhanblung con Klein, N . 31, Brunnenftr. 63.

Sonntag, (. ©Ftober, cormittags 9 Uhr, Z I b t u r n e u oerbunbeit

Wie itet5 in den Vorjahren eridieinl auih in dieiem Winter-Halbjahr „Die M ark“ uon

Oktober bis März 14 tägig.

Der flbonnementspreis beträgt iniolgedeiien für dieies H a l b j a h r nur 1.40 Mk. — Die nädiite Nummer der

„M ark“ eridieint aiio am 7. Oktober 1911.

(Otto iicinlu’ f

Zlbernmls tönen bumpfe GiocFcitüäuge con frieblidjer Stätte hinaus in bie Sattbe. — 3 egt hol bj:r dob aus u u f e t e r Witte ben Beftcn perausgegriffen, ihn fortgeführt in ein fernes, ftilles Sartb.

Unfcr lieber J rcuitb, ber Begriiitbcr nuferes Dereius unb lauaiährigc Dorfiftenbe

(Otto llcinltc

ift am (7. September uad; langer, fdjtcercr KrauFhcit im blühenbfteit Zlltcr bahiugegaugeu. (Ein böfes Sribcit, £nngcn=

unb Scbcr-Zlbfccffc, bas er fefjou Jahrelang in fiep trug, ift infolge hi'Bugcirctener fdftccrer Rippenfellentjünbung erft jept crFannt tootbett unb itt beit lebten Wod;en bie llrfadje con brei fd;leeren ©perationeit gemorben, bie er hdbettmüiig ertrug. B is er bod; bahingeraflt mürbe. 3 it tiefer, aufridjtigcr drauer fepaueu teil- bem ailc;cit licbinsmürbigctt, humorcolteu unb getuiffenhaften Seiler unfercs Dereius nad;. ber für bie märFifdje douriftiF jahrelang marin cingetrcten ift. Zlls er im CLJftobcr 1909 mit einem Jrcunbe bie ZZenorgaiiifation bes Dereius cornahm, befeeiie ihn ber GebanFe, cor allen Dingen bas Sehen in ber ZTatur 311 pflegen : bas Streben nad; ZZ.itur=

erFciintnis gab ihm ben Icitcnben GebauFeu 311m ZDanbern. —

„(Ebel fei ber Wcufcp, hilfreich unb gut!" Diefes pcrrlicpe Goethetcort hoUe cl' ftep ols Decife in feilten Scijiib ge=

fcprieDcn. Wie treu er banad; gcbanbclt i;ot, bas iciffcu alle, bie ihn näher Fannten.

Zlud; über bas Grab plitcms merben mir immer coli Siebe feiner gcbenFett. ÖTotiviftrulilub fnnliniili 1034.

Ein« Otfo R?inKe-(5idäcbtnisfeier

ceranflaltct ber „dourifteicKlub SanFmlfe" am Fommcnbeu Dienstag im S a a l bas Klubheims „ Diftoria G arten", Sattheit;, DiFtoriaftr. 56/58.

RebaFteur 'G . (£ K itjle r hält bie Gcbädjttiisrcbe; p e rr (Eugen Waes bringt geeignete D ioliuW oriräge. — Zille Jrcuube bes Dcrfiorbcnnt

finb eiugelaben.

(Otto

|» c tn ltc

(Eine Kitnbe, erfepiitternb für 3 ebcu, ber biefes reiepe, blühenbc Sehen Fannie, legt fiel; mit utebcrfd;mcttcntber WirFung auf u n s : ©tto Reiufe ift niept mehr 1 Selbft bie ihm näher ftaitbcn unb mußten, teie nttfagbar fdjicer er 511 leiben gehabt in beit Icßtcu Wonaten, bie mir um fein ^cbett bangten unb bie poffmtttg auf feine Genefung fcpoti aufgegeben hatten, fclhft uns erfdjeint ber nun bod; eingefretene dob nuferes jm in b c s als fd;rcrflid;, als unfaßbar! Diefes junge blühenbc Scbcu tcar uns Zillen 31t cicl, mürbe con uns 311 heiß begehrt. ZDic er feinen (Eltern ber eitrige liebe Sohn, feiner Scfjmefter ein getreuer Brubcr, feinen Jrcunbett ber treuefte unb liebftc Kamcrab unb in feinem Beruf als Baut»

beamtet cbcitfo geachtet mie beliebt mar, fo mar er nuferer märfifepett douriftiF feit 3 aljren ein eifriger Jörbercr. ber im collften Waße bnrd;bruttgcit tcar con bereu h°Pcrt 3 bcalcn, ftets bemüht unfere Zicftrebungcu 311 oertiefen unb 311 cntmicfclu.

3 m 25. Scbcusjahrc ift uns biefes feiten retd;c, hoffüuugs=

colle Scbcu entriffen morben, pier l;ot ber pcrbftmiub einen blühenbett gmeig abgeriffen, ber Gärtner einen frifepen, grünen dricb gebrochen. Denn mir burften coit ©tto Rcinfe nod; cicl ermatten, 1904 als I83ährigcr grüubetc er bie c.ud;

bas tnäcfifcpe Waubent pflegcnbcu „Gefellige peretuiguug 3U SauFmit;", aus ber er, als bie märFifdje douriftiF fiep regte, ben jetzigen „dourifteu-Klub SauFmit;" fonnte. W it feinem Jrcuube lü itp . Rcicpner, ber in ipm fo unenblid; cicl verliert, fepnf er hier 3uerft eine pftcgftättc intimer ZZaturbetradjiuiig, unb oft-- mais hoben bie in feinem Klub coit ipm gehaltenen Dorträge größere ZIufmerFfaniFeit erregt. Zlud; im Derbattb icirfte er längere geit als Schriftführer, unb nad;bctn er con bort gefcpiebcu, mibmete er fid; fofort nuferem ZKiub, in bem er bei nuferem erfteu ¿fülfrer-Zibenb am 24. Wär3 b. 3 - feinen mit fo großem Beifall aufgenommetten Dortrag „Geheimulffc bes IDalbes" hielt*

Wie viel poffnuttg, mie cicl cdjtc Jrcuubfdjaft Fitüpftc fid;

au nuferen ©tto ReinFc. ZZun ift alles ausgclöfdjt. ZZur uid;t bie ¡Erinnerung. ZDcr Föiiutc biefcit ftets jucorFomnteuben Kameraben, biefcit aufrichtigen, treuen Jrcttnb ccrgeffett!

Selbft in ber fd;meren geit feiner legten Scibeustage hotte er bas 3 utcrcffe au nuferen Bcftrebungcit ittept oerlorcn. Geloben mir nodjmals, mas mir fdjott au feinem Grabe toten, als mir ihm unferen legten Gruß mit beu hetbcFrautgefdjmüdften Kräit3en h'ulegten, baß mir biefem ed;ten Dorbilb ftets uad;<

eifern unb fein ZIubetiFcu fo treu unb lauter erhalten mollen mie er fclber mar. Pjemtittcr IHiirhifdjrr Ci)«i|litt=pa:tli.

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