Reichsgesetzblatt : herausgegeben im Reichsministerium des Innern, 1895 nr 22

(1)

9teid)ä=©efe|blatt.

M 22

S t t lj a t t : © t f e |¡ , beteffenb bit Stbitnberung bcä S3ramitrceinfteuergefí|;e8 ttom 24. 1887. @ .26 5, — S 3 tía n n ttn a c f)u n g , betreffenb bit SRebaftion beS Sranntroeinfleuergefc^fS »otn 24. 3u n i 1887. S . 276.

Oír. 2243.) © e[c|, Betreffenb bie ?l65nberung be§ SranntweiufteuergefefjeS Vom 24. Ju n i 1887.

Som 16. 3u n i 1895.

m , SMfyelttt, Don ®otte8 ©naben ©cutfd^ct M \ a , $óníg üon ^preußen

jc

.

toetotbncn im üftamen be§ 9teid)3, nací) erfolgter Suftim m ung beS BunbeSratliS uttb beS 9teích§tag3, waS folgt:

S lrtiE e l I.

„ Sin bie ©teile be§ §. 1 9lbfa| 3 unb 4 , §. 2 Slbfajj 3 bi§ 6, §. 12, §. 13,

§• 40 lebtet © a |, §. 41 unb §. 42 be§ burd) ba§ ©efefc vom 8. 3¡unt 1891

^etc^g.© efe|bl. © . 338) abgeänberten ©efe|e3 vom 24. 3 u n i 1887 (9leid)S«

® efe|6l. @. 253) treten folgcnbe 23eftimmungen:

1, §. 1 S lbfatj 3 u n b 4.

}:lchten ift (baS ©efammtfontingent), folvte ber S5etrag beS niebrtgeren Slbgabe«

'a|eg [ollen alíe fü n f 2>al)re einer Éevifton unterliegen.

B o n ber Berbraud)3abgabe befreit unb bei geftfielfung ber nad) bent Bor»

veljenben mafjgebenben 3aE)re§menge au§er Slnfatj bleibt:

1. B ranntw ein, welcher aubgefübrt wirb,

2. B ranntw ein, welcher ju gewerblichen gweden, ju r (Sfftgbcreitung ober ju Spu|*, ^eijungS*, Äoch* ober Beleud)tung3¿weden verwenbet wirb, nad) näherer Befiim m ung be§ Bunbe§ratl)§. © ie Brennereibefther ftnb gegen llebernahme ber Sofien berechtigt, bie amtliche ©enaturirung ihre§ Branntweins in ihren Brennereien ju verlangen.

t © er BunbeSratl) ift ermächtigt, auch folchert Branntwein von ber Ber«

aUch§abgabe frei ju laffen, ber ju wiffenfd)aftlid)en ober §etljweden vet*

m °et wirb.

^ « ■ © e fe fe & t. 1895.

5lu§gtgeBen 311 Berlin ben 22. 3n » i 1895.

47

(2)

2. §. 2 Slbfafc 3 b is 5.

B o n fü n f ju fü n f 3al)ren wirb fü r bie einzelnen bisher beteiligten Brett' ncrcien u n b ' fü r bie injwifdjen neu entftanbencn lanbtuirtbfd;aftiic£)en (§. 411) ober Btaterialbrennereien (§. 4 1 III) bie 3al)reSmenge B ran ntw ein, welche fte ju bem niebrigeren Sl&gabefafce Wertteilen bürfen (baS Kontingent), neu bemeffen- 5)ie Steufontingentirung erfolgt im Saufe be§ lebten 3al)reS ber jeweiligen fünf'

|at>rigen Bcriobe fü r bie fotgenben fü n f BetriebSjahre nad) folgenben ©runbfäfcen:

a) StegelmäfügeS Verfahren.

® ie biedrer beteiligten Brennereien werben nad) SJtajjgabe ber ttt ben norl)ergee«ben fü n f Betrieb8jai)ren burd)fd)nittlid) jum niebrigeren Slbgabefatje l)etgejlellten 3llfoi)oltnengen weiter beteiligt. Sei Brett' nereien, bie in einem ober mehreren ber fü n f 3al)re ba§ Kontingent überbauet nid)t, ober nid)t »ollflänbig Eierfteücn, w irb fü r biefe 3al)t'e gSeid)Wo()l bie bolle Kontingentsmenge als ^ergcftellt angenommen/

inenn wenigjtenS in breien ber fü n f 3af)re baS Kontingent »olljtänbtg bergeftellt worben ift. 9iad) näheret Seftimmung beS BunbeSrath»

tonnen in SlbfinbungSbrennereten bie Kontingente aitcf) bann als l)cr*

geftellt angefcl)en werben, wenn biefelben in m e jr als jwei 3 n l)ren überhaupt nid)t ober nid)t üollftänbig i)ergeftellt finb.

1)) KontingentSminberung beim Betriebswedfel.

® ie fü r bie einzelne Brennerei bet ber 9teufontingentirung i*1 Sudm tng ju ftellenbe dl!ol)oltnenge wirb,

1. wenn eine bidmaifd)enbe ©etreibebrennerei wä^renb ber lebten fü n f BetriebSjahre ju r £efenerjeugung übergegangen ift, u»1 brei Siebentel,

2. weittt eine Brennerei, bie juoor artbere Stoffe als ©etreibe beb arbeitet l)at, in biefer Seit ju r £efenerjeugung übergegangei1 ift, um bie Hälfte, unb wenn fte ju r ©etreibeberarbeitung o lp .defenerjeugmtg übergegangen ift, um ein 3(d)tel

gefügt, ¿ ft ber Hebergang nu r ein tf)eilweifer gewefen, fo erfolg k ü rju n g ju einem entfpred)enben 24)eile. Bei SÖieberf)olung eine Betriebsmed)fel3 berfelben Slrt finbet eine erneute K ürjung nur infowen fta tt, al§ bie denberung ber Betriebsart bei ber früheren Kürjuml nod) nid)t berüdfid)tigt ift.

c) Slcuberanlagung jum Kontingent.

CDic -Dieuoeranlagung junt Kontingent fmbet ftatt:

1. fü r bie bis ju m Beginn beS lebten 3al)te8 ber jeweilig^

KontingentSperiobe neu entftanbenen unb betriebsfähig t)evgl rid)teten lanbwirtl)fd)aftlid)en unb Btaterialbrennereien,

2. fü r biejenigen bisher betheiligten lanbwirthfd)aftlid)en S ^ 1' nereien, bereu wirtl)fd)aftlid)e Sage burd) Verringerung lH

(3)

Vergrößerung ber regelmäßig Geaderten ober ^ottfl lanbwivtl)*

fdjaftlid) genügten g lä tte wüßrcnb ber testen fü n f S3etrieb§}ai>re eine tt>efenttict;e Veränberung erfahren Ijat,

3. fü r biejenigen lanbwirtf)fcf)aftlid)en Brennereien, welche aß bict- tnaifdjenbe betreibe» ober aß §efebrennereien am Kontingent be teilig t waren unb im Saufe ber »orl)ergel)enben fü n f 3al)re baiternb entmeber ju r Verarbeitung non Kartoffeln übergegangen finb ober bie £efenerjeugung aufgegeben traben,

4. fü r biejenigen lanbnürtl)fd)aftüd)en Brennereien, bei bereit früherer Stcufontingentirung wefentlicbe Beränberungen beS Sireaß un«

bcrüdfid)tigt geblieben finb.

g ü r bie bejeiefmeten Brennereien ift nad) bem Umfange iljrer Betrieb§einrid)tungcn unter Berüdficfdigung beä beaderten ober fonft lanbuürtl)fd)aftlid) genutzten Sireaß unb ber gefammten w irtbfdiaftliden Berl)ältniffe jowie bcs BetriebSumfangeS anberer am Kontingent be

le d ig te r Brennereien nad) Slnbörung jweier ©aclwcrftünbigen ber Brennerei - BerufSgenoffenfdjaf t biejenige SlIfot)olmenge ju ermitteln, beren jäfjrlid)e ^erftellung aß angemeffen ju erachten ift. © er Be*

meffung be§ fünftigen Kontingents ift non biefer Btenge berjenige ©beit

$u ©runbe ja legen, welcher bem Verl)ältniß entfpridit, baS in ben ol)nc Beuoeranlagung am Kontingent ju betl)eiligenben Brennereien berfelbcn Slrt jwifdien ihrer ©efammterjeugung unb ber non iljnen

¿um niebrigeren Slbgabefatje Ijergeftellten SllfoJjolmenge wäbrenb ber norl)ergel)cnben fü n f gal)re bmrbfcbnittlid) beftanben t)at.

d) g a lß bie auf ©runb ber Borfd)riften unter a, b unb c in Sfledjnung 51t ftcllenben 9llfo£)olmengen 150 000 Siter überfteigen, werben fte um ein gw anjigftel, jebod) nid)t unter ben Betrag non 150 000 Siter

berabgefe|t. rr

© ie auf © runb ber Borfd)riften unter c in Vedjnung jit fteuenben 2I[fol)olmengen bürfen im galle einer Steubetljeiligung am Kontingent ober' einer Kontingenßerböfmng fü r lanbwirtbfcl)afttid)e Brennereien 80 000 Siter, fü r Btatcrialbrennereien 8 000 Siter nid)t überfdtweiten.

e) © ie auf © runb ber Borfd)riftcn unter b, c unb d neu ju*

geteilten Kontingenßmengen finb bei ber näd)ften Steubemeffung aud) fü r baS lefcte jja ljr ber norangegangenen Bcrttieiiuugsperiobe in SRed)nung ut [teilen.

| eHenen KontingentSminberungen ftnb unbefdjabet ber enbgültigen gejtfefcung be8 fi°ntingent§ am ©dtluffe jeber «ßeriobe nad) ben bort bejeid)neten ©runbfatjen 'Cl'°n am ©diluffe jebeS BctriebSjal)reS norjunelnnen. _

Saubwirtl)fd)aftlic[e unb SJlaterialbrcnnereien, bie jum gewerblichen Betriebe ,s. 42

I)

übergeben, bürfen Branntw ein

nt

bem niebrigeren Slbgabefa&e ntdit

■gellen.

4 7 *

(4)

ßanbwirtl)fd)aftlid)cn unb SJiaterialbrennereien, weld)e in einem Betrieb!' jal)te nid)t mehr als 10 Yef'toliter reinen S llfoboil l)erfieUen, fann nad) näheret Beftim m ung be8 B u n b e lra tl)! geftattet werben, it;r gefamntteS ©rjeugnijg ju bciit mehligeren Slbgabefafce l)erju[tellen.

B. § .1 2 .

23ei ber S lu lfu ljr non Swinfbranntweiiten auS bent freien Berfebr, fowic non gabrifaten, ju beren fpcrfteflung Branntwein auS bent freien Berfehr net' wenbet worben ift, fann nad) näherer Beftim m ung bei B u nb elra tl)! eine gütung ber Berbraudjlabgabe fü r bie Swinfbranntweine unb beit ju ben gabrifaten nerwenbeten Branntwein gewährt werben.

4. § .1 3 .

g ü r biejettigett Brennereien, welche in einem Betriebljaljre nicht mel>r a ll 1 500 §eftoliter B ottidjraum bemaifd)en, fowie fü r bie Slbfälle ber Biereqeugung nerarbeitenben Brennereien biefer ©rö§e unb bie 5Jtaterialbrennereien fatttt non ber ßanbelregierung angeorbnet werben, bafi bie Borfd)riften bei §. 3 9lbfa| 1 unb 2 uttb ber §§. 5 b il 11 unb 42 Y feine Slnwenbung finben. £)ie Ber*

braud)labgabe ifl in biefetn gälte ooit berjenigen 3llfo[)olmenge, weld)e a u l bettt angefagten 9)taifd)bottid)raume ober ber ju r Berarbeitung auf ¡Branntwein atu gcmelbeten ©toffmenge l)ergejlclit, ober weldje wäljrenb ber erflärtcit Betriebljeit m it ber ¿um ©ebraud)e beftimmten Brennoorrid)tung nad) il)rer ßeiftungSfäbigfcit gewonnen werben fann, im B o ra u l bttrd) bie ©teuerbeljörbe nad) Slnljörung bei Brennereibeftijerl bittbettb feftjufe|en unb, foweit nid)t © tunbung eintritt, brei Btonate nach ^erftelluttg bei B ranntw ein! oont Bremtereibefiijer ju entrichten- 3t)re fofortige Einziehung ijt ¿uläfftg, wenn ber ©d)ulbner in Bermögenlncrfall geratf).

® ie ßanbelregierung fann geftatten, ba§ ber in einer abgefuttbeucn Brennerei erzeugte Branntwein unter 3lbftanbna()me oott ber Erhebung ber Ber*

braud)labgabe unter ©teuerfontrole geftellt wirb.

3tt befonberen gälten ift Slbfinbung m it ber Btafjgabc julä fftg , baf) bic Blinbefttnenge bei ¿u jiel)enbett reinen 31lfol)oll fcftgefetjt wirb.

5. §. 40 letzter © a jj.

© ie in einzelnen Bunbelftaaten oor bent 1. Dftober 1887 ¿ttgeftanbeneu Bctrieb§erlcid)terungen bürfen oon ber ßanbelregierung and) ferner in ©eltung beiaffen werben/ ber Bunbelratl) ift ermächtigt, biefe Erleichterungen allgemein

cinjufül)ren unb weitere 9lbweid)ungen oon ben in bett §§. 6 b il 12, 14 unb 16 b il 42 bei ©efej/el oom 8. 3 » li 1868 oorgcfct)enen Beftimntungen aujuorbnen-

6. S; 41.

I. © ie Erhebung ber Biaifd)bottid)fteuer erfolgt nur nod) in ben lanb*

wiril)fd)aftlid)eit Brennereien.

(5)

9(18 lanb»irtt)fd)aftlid)e Brennereien gelten biejenigen »ährenb bc8 ganzen Betriebs jahreS auSfchliefjlid) (betreibe ober Kartoffeln verarbeitenben Brennereien, bei bereu Betrieb bie fämmtlid)en SRücfftänbe in einer ober mehreren ben ©gen*

tlmmern ober Beft^ern ber Brennerei geljörenben ober von benfelben betriebenen 2Birthfdjaften oerfüttert »erben unb ber erzeugte Jü n g e r »ollftänbig auf bem ben ©gentijümern ober Beft|ern ber Brennerei gehörigen ober oon benfelben bewirtschafteten © ruitb unb Boben verwenbet wirb. 9tad) näherer Beflim m ung be8 Bunbe8rath§ fann ber Brennereibetrieb af8 lanb»irtl)fd)aftlicl)er auch bann bchanbelt »erben, »enn eine oorübergehenbe Beräufierung oon ©djlempe ober Dünger erfolgt ober »enn neben Kartoffeln unb (betreibe im 3»ifchenbetriebe felbftge»onnene nid)tmel)lige ©toffe allein verwenbet »erben.

n . D ie 9Jtaifd)bottid)fteuer beträgt l,3 i B ia tf fü r jebe§ ^eftoliter be8 3vauvnin[)alt8 ber Biaifd)bottid)e unb fü r jebe (Sinmaifchung. B ei ber ©teuer*

berechnung bleibt ber überfd)iefjenbe ^Rauminhalt, »eld)er 25 ßiter nid)t erreicht, au§er Betrad)t.

3 n Brennereien, »eiche nur »äbrenb ber Seit oom 16. ©ehtember bis ] 5 .3 u n i nid)t länger al8 872 Monate betrieben »erben, w irb bie 9Jtaifd)bottid)fteucr,

a) »enn an einem "Xage burd)fd)nittlid) nid)t über 1 050 Siter Bottichraum bemaifcht »erben, nur ju fed)8 geErnteln,

b) »enn an einem Sage burdhfchnittlid) mel)r al§ 1 05 0, jebod) nid’ t über 1 500 ßiter Bottichraum bemaifd)t »erben, nu r ju act)t Sebntchr, c) »enn an einem IXage burd)fd)nittlid) mehr als 1 500, jebod) nicht über 3 000 Siter B ottidjraum bemaifd)t »erben, nur ju neun S ^n te ln beg im Slbfah 1 feftgefefcten Steuerbetruges erhoben. Gelangen »ährenb eines KalcnbermonatS in einer ber be¿eid)neten Brennereien mehr als 1 050, 1 500 ober 3 000 ßiter Bottichraum burd)fd)nittlid) täglid) ju r Bemaifd)ung, fo wirb fü r ben SJtonat ber entfpred)enb höhere ©teuerfafc erhoben. SBirb bie Betriebs*

fvift oon 8V,, Monaten Ü b e rtritte n , fo ift ber »olle Biaifd)bottid)ftcuerfah fü r bie ganje BetriebSjcit ju entrichten.

I I I . 9118 Btaterialbrennereien gelten biejenigen Brennereien, »elcbc »ährenb be§ gaujen Betrieb8jal)re8 lebiglid) nid)tmel)lige S toffe, m it 9lu8naf)me von SJielaffe, SRüben unb SRübenfaft, verarbeiten.

D ie Branntweinmaterialftcuer beträgt vom ^ettoliter:

a) Drehet von Kernobft unb eingeflam^fte SBcintreber... 0,25 SWarf, li) Kern ob j l ... ^ /3 5

c) Beerenfrüd)te aller 9 (rt... ^ /4o d) Braucreiabfälle, ^efenbrühe, gedrehte B kin ijcfc unb SBurjeln

aller 9 lr t...• • • ; " • ° '50 e) Trauben* ober Dbffwcin, p ffig e Sßeinbefe unb ©teinobft 0,85

(6)

a) von betijenigen Brennern, voetc^e in einem 3al)re nid)t meßr als 50 ßiter reinen 9llfohol§ erzeugen, nur ju vier gehnteln,

b) non benjettigen Brennern, weldje in einem 3al)re nte^r als 50 ßiter, jeboc^y nicht über 1 ipeftoliter reinen 9llfohol3 erzeugen, n u r ju ad^t geßnteln

ber noden ©teuerfätje erhoben.

IV . g ü r biejenigen Brennereien, weldje in einem Betrieb§jal)re nid)t mehr als 1 500 £eftoüter Bottidwaum bemaifeßen, fowie fü r bie 9lbfälle ber Bier»

erjeugtmg verarbeitenben Brennereien biefer ©röße unb bie Btaterialbrennereien fann non ber ßanbegregierung angeorbnet werben, baß bie nad) ber beftehenben

©efe|gcbttng angeorbneten Betrieb§einrid)tungen unb Äontrolcn in SBegfall fommen. S ie ©teuer ij! in biefem gälte non bem angefagten 93taifchbottidb»

raume ober ber ju r Bcrarbeitung auf Branntwein angemelbeten ©toffmenge ober berjenigen Btaterial» ober 93taifchmenge, weldje waßrenb ber erflärten Betriebe«

geit m it ber ¿um ©cbraudje bestimmten Brennvorridjtung nad) ihrer ßeijtungS«

fäßigfeit abgetrieben werben fann, im BorattS burd) bie ©teuerbeljörbe binbenb fcftjufe|en. ‘

V . (Sine Stüdvergütung ber Sltaifdjbottid)» ober Branntweinmaterialfteuer fann nad) näherer Beftimmung be§ Bunbegratl)§ außer fü r gewerbliche gwecre aud) fü r Branntwein bewilligt werben, weldjer ju % eil», ju wiffenfchaftlid>en ober ¿u ^eijungg», Vocl)» ober Beleudjtunggjweden Berwenbung finbet, ober welcher, folange er unter ©teuerfontrole ftel)t, bureß Berbunftung ober fonftige natürliche (Einflüffe oerloren gebt.

7. §. 42.

I. 3 n ben gewerblichen Brennereien finbet bie (Erhebung ber SDtaifdjbottid)*

ft euer unb ber Branntweimnaterialfteuer nicht inel)r ftatt.

9118 gewerbliche Brennereien gelten alle Brennereien, welche Weber ¿u ben lanbwirtl)fchaftlid)en nod) ¿u ben SJtaterialbrennereien gehören.

II. B on bem in gewerblid)en Brennereien hergejlellten Branntwein wirb, foweit er ber BerbraudjSabgabe unterliegt, ein gufdjlag ¿u biefer erhoben, weld)et 0,2o B ta rf fü r baS ßiter reinen 9llfol)o'l3 betragt.

Bei foldjen gewerblichen Brennereien, welche not bem 1. 9bprit 1887 be»

rcitS beftanben tyaben unb nid)t mef)r als 10 000 ßiter Bottichraum an einem Sage bemaifd)en, tritt fü r ben Umfang beS vor bem 1. Dftober 1887 geübten Betriebes, nach näherer Beftim m ung beS BunbeSratljS, eine (Ermäßigung beS gufcßlagcS um 0,oi 93tart fü r bas ßiter reinen 9llfo[)olS ein. Bemaifd)en Brennereien biefer 9lrt mehr als 10 000 ßiter, jeboch nicht über 20 000 ßiter Bottichraum , fo beträgt biefe (Ermäßigung beS gufdjIageS 0,02 B ta rf. <£>iefe Beftimmung finbet feine 9lnwenbung wäßrenb berjenigen Btonate, in benen £efe erzeugt, ober SDtelaffe, Stuben ober Stübenfafi verarbeitet wirb.

(7)

I I I . Stuf Slntrag ftnb and) tanbmirtbfd)aftlid)e unb SJtaterialbrennereieit non bct (Srljebung ber 3)taifcl)bottiel) * obéi’ SBranntmeinmaterialfteucr fie l ju laffen.

©ofern Ijiernon ©ebraudj gemad)t mirb , merben non bem Ijergeftellten SBranntmein foigenbe gufdjlâge ju i «Berbraud)êabgabe fü r bas Citer reinen

erhoben :

a) an ©telle ber SÂaifc&bottic^jteuer:

1. in «Brennereien, bie in einem 3al)re nid)t mel)t afê 100 £efto*

liter reinen Sllfof)otè erzeugen,

mäi)renb berjenigen 9Jt ouate, in benen fie ol)ne £efenerjeugutig betrieben inerben... (V 2 ® ia rf, mâJjrenb berjenigen S o n a te , in benen fie m it $efenerjeugung

betrieben inerben... O/16 ^ 'ta rf/

2 in «Brennereien, bie in einem 3al)r.e mel)r al§ 100, jebod) nid)t über 150 ¿eftoliter reinen 3Ufol)ol§ erzeugen,

mäbrenb berjenigen SJlonate, in benen jie ol)ne §efencrjeugung betrieben merben... 0 ,u

mäl)rcnb berjenigen SDlonate, in benen fie m it gefenerjcugung betrieben inerben... 0,i8 3?unt/

3. in «Brennereien, bie in einem 3al)re mehr al§ 150 §eftoliter reinen 3llfol)ol8 erzeugen, 0,i6, 0,is ober 0,2o m a u nad) SJtajj»

gäbe ber «Borfdjriften unter giffer I I ; 1) an ©teile ber «Branntweinmateiial[teuer:

1. foineit non einem «Brenner in einem 3al)ve nid)t mcf)r als 50 Citer reinen Sllfol)ot§ erzeugt merben... • • • 0,os SJtarr, 2 foineit non einem ^Brenner in einem gabre mehr a(8 50 Siter,

ieboeb nid)t über 1 fieftolitcr reinen 5Ufol)ol§ erzeugt merben

1 0,i6 «Olarf,

3. foineit non einem ^Brenner in einem gabve mcl)r als reinen 9llfol)ol3 erzeugt m ir b ...

IV . £)ie in ben §§. 11 bis 39 be§ gegenmärtigen ©efefccS l) S3erbraud)8abgabe gegebenen «Beftimmungen finben auf ben 3©d)lag entfpred/enbe Slnmenbung.

V . g ü r «Brennereien, in melden nad) giffer I I unb I I I ber 95erbraud)8abgabe erhoben m irb, gelten bie fonftigen Sßeitimmungen nom 8. 3 u li 18G8 m it folgenben «llenberungen:

a) bie ©röfje unb gal)l ber «ftebengefäjjc, alS: £efengcfr bei)äUer u. f. m., bebürfen einer @enel)migung md)t/

1 §e!toliter 0,2o SDîarl.

Slntrag bem nftdülid) ber

ju berfelbcn Bufd)lag ju t

beS ©efejjeg ijjc , SJlaifd)»

(8)

b) Slbänbetungen beb angemelbeten Betriebeg ftnb m it bet SDtaßgabe jm iafftg, baß bie Slbtneidjung Dörfer im Betriebgptan bemerft unb binnen 24 ©tunben ber ©teuerbeßörbe ange^eigt inerben muß,*

c) bie B re n n frift fann non ber ©teuerbe[)örbe bem tnirflidjen SBebürfniß eiu[pred)cnb eingefdjränft tnerben,*

d) bte unbefugte Benußung non SJtaifdtgefäßen, tnekbe feiteng ber ©teuer*’

bewerbe außer ©ebraud) gefegt tnorben ftnb, jum ©nntaifeßen, fotnie bie ©nmaifebung ober gubereitung non B laifdje, bie bem ©teuer*’

beamten gar nid)t mtge|agt, ober bie an anberen Sagen, in anberen Räumen ober in anberen ©efäßen aig ben in bem amttid) bejlättgten Betriebgptan baju angemelbeten norgettommen tnirb, unterliegt einer

©elbftrafe non einer bis ju breißunbert B ia rf.

S f r t i f e l I I .

§• 1.

Sieben ben befteßenben Branntiueinfteucrn tnirb in benjenigen Brennereien, tneid^e itt einem 3af)re meßt als 300 ipeftoliter reinen Sitfobolö erzeugen, non bet mehr erzeugten Sttfobotmenge ein befonberer gufddag ju r Berbraucbgabaabe (Brennjteuer) erhoben, unb jtnar:

a) in {anbtnirtbfd)afttid)en unb gewerblichen Brennereien, bie tnäbrertb beg ganzen Betriebgjaßreg tneber £efe erzeugen, nod; SOietaffe, Stuben ober Stübenfaft nerarbeiten:

f ü r bie (S rjeu gung über 3 0 0 big 3« 6 0 0 jp eftofiter je 0,5 SttarE,

i 3 * = 6 0 0 * ³ 9 0 0 3 ³ ₁ 3

i s . ’ * 9 0 0 ³ 1 2 0 0 ³ ³ 1,5 ³

3 3 = 1 2 0 0 * 3 _{1 5 0 0} 3 ³ 2 3

* ». ^s 3 _{1 5 0 0} * ³ 1 8 0 0 ³ ³ 2,5 ³

’ « 3 _{1 8 0 0} 3 2 0 0 0 ³ 3 3 3

* = 2 0 0 0 ³ 2 2 0 0 ³ 3 3,5 3

* 2 2 0 0 * s 2 4 0 0 3 ₄ 3

’ 3 _{2 4 0 0} 3 2 6 0 0 ³ 3 4,5

5

3

’ = 2 6 0 0 * ³ 2 8 0 0 ³ 3 3

* * 3 2 8 0 0 3 3 _{3 0 0 0} 3 3 5,5

6 3

* 3 ’ * 3 0 0 0 3 3 3

nom ipeftoiiter reinen SUfol)olb;

b) itt [äntmtUd)en Brennereien, bie im Saufe beg Bettiebgjaßreg h»efe er- jeugen, in benjenigen getucrblicbcn Brennereien, welche im Saufe beg Betriebgjaßreg Btelajfe, Stuben ober Stübenfaft nerarbeiten, unb in ben SJtaterialbrennereien:

(9)

fü r feie ß rje u g u n g über 300 bid 50 0 £>eftoliter je 0,» SJlarf/

« « i

i tf 0

9 0 9

0 9 9

9 * 9

0 500 ⁹ 700 ⁹ ⁹ 1 ⁹

9 700 ⁹ 900 ⁹ ⁱ ^1/5 ^*

1» 900 ⁹ 1 0 0 0 ^* ⁱ 2 ⁹

9 1 0 0 0 ^# 1 1 0 0 ⁹ ⁹ 2/5 ⁰

0 1 1 0 0 ^* 1 2 0 0 ⁹ ⁹ ³ ⁹

9 1 2 0 0 ⁹ 1300 ⁹ ⁹ 3/5 ⁹

• 1300 ⁹ 1400 ⁹ ⁹ ⁴ ^*

9 1400 ⁹ 1 500 ⁹ ⁹ ^4/S ⁹

9 1500 ⁹ 1 600 ⁹ ⁹ 5 ⁰

9 1600 ⁹ 1700 ⁹ ⁹ ^5/5 ⁹

9 1700 ⁹ ⁹ ⁶ ⁹

Dom £>eftoliter reinen Sllfohold.

S n [anbnnrt[ifdmftiid)en ©enoffenfehaftdbrennereien, feie ald fokbe am 1. Stpril 1895 feejlanfeen ^abeti; w irb fü r feen Umfang be§ bisherigen ^Betriebes feie Brenn*

fteuer nu r ju feret Vierte in feer norbejeidgieten S iilje erhoben.

S n allen lanbmirthfdwftlichen Brennereien, feie im ßaufe feed Betriebdjahred 9ftaifchbottid)fteuer entrichtet haöen/ wirb aufjerfeem fü r jefeed in feer Seit Dom 16. ¿ u n i bid 15. September hergeftellte Speftoliter reinen Sllfohold fotgenfee Brenn*

fteuer erhoben:

a) fofent Wahrenb feiefer Seit an einem Sage feurd)fd)nittiid) mehr ald 1 0 5 0 / aber nicht über 1 5 0 0 ßiterBottid)raum bemaifcht werben 1 SJtarf, b) fofern weihrenfe feiefer Seit an einem Sage bitrchfrf;nittticf) mehr

ald 1 500^ aber nicht über 3 000 ßiter Bottichraum bemaifcht w e rb e n ... 2 c) fofent toahrenfe feiefer Seit an einem Sage buruifchnitdid) mehr

ald 3 000 ßiter B ottidjraum bemaifcht werben... 3 * . föiefelbe Slbgabe ift ju erheben/ foweit feer betrieb einer feerartigen Brennerei iit feer Seit Dom 16. September bid 15. S uni 8l/2 SSJtonate überfd)reitet.

S n feenjenigen am Kontingente betheiligten gewerblidfcn Brennereien/ feie -Helaffe, Slitben ober Stübenfaft Derarbeitcn; w irb / fofern fte in einem Betriebs*

iah re eine SUfoholntengc ^ccfteffen/ feie fead Kontingent um mehr als ein fü n fte l äberfteigt, feie Brennfteuer um 15 B ta rf fü r jefeed weitere £eftoliter reinen SUfohold erhöht. 3n feenjenigen Brennereien feer bejeidjneten Slrt, weiche nicht fontingentirt fmfe, tritt feie gicid)c Erhöhung infoweit ein, ald ihre ©efammterjeugung 20 000 £eftoliter reinen Sllfol)old überfleigt/ feiefe 20 000 £eftoliter werben auf öfe innerhalb feer lebten ferei Sabre im Betriebe gewefetten Brennereien feer be*

^ebneten Slrt nach feem Umfange ihrer Betriebdanlagen Dertbeilt; geben feiefe Rennereien ju r Srjeugung Don §efe übet/ fo wirb Don feem betreffenben Be*

teiebdjahre au feie Sllfohoimenge/ feie feer um 15 9)larf erhöhten Brennfteuet

SReic^a. ©efefe&t. 1895. 4 8

(10)

nid;t unterliegt, um bie £ ü lftc getürmt. Seu entjtchenbe Brennereien, bie SMaffe,

«Rüben ober SRübcnfaft »erarbeiten, unterliegen fü r il)re gefammte Erzeugung bet erbeuten Vrennfteuer m it ber Siafjgabe, baff and) fü r bie Erzeugung bis ju 300 £cfto litcr je 15 S ta rt vom .befielder reinen 9llfof)ol§ erhoben »erben.

§• 2-

® ie Vrennfteuer ijt ju entrichten, fobalb bie erzeugte Sllfoholntenge in ber Vrcnnerei amtlieh feftgeftellt ift ober bie V e re d lu n g ber Steuerpflichtigen Sílfoboí- menge im SBege ber Slbfinbuug jtattgefunben l)at. S ur Entrichtung ijt ber Vrennereibeftjjer verpflichtet. Eine © tunbung finbet nicht ftatt.

§• 3.

3 n benjenigen gällen, in »eichen bei ber Slugfuhr non Vrannftncin fowie neu gabrifaten, ju beten .§erftellung Vrannhnein ner»enbet »orben ijt , nad) beut Sluglanbe ein Erlaff ober eine Vergütung ber Vrannt»ein-Verbraud)gabgabe eintritt, ijt ber «Betrag non C S ta rt fü r jebeS £cftoliter reinen SlltoholS ju ca ftatten. V ig ju bem gleichen «Betrage tarnt fü r beit ju r Efjtgbereitung »er*

»enbeten Vranntw ein eine Vergütung ber Vrennfteuer ge»äl)rt »erben.

£>ie Vergütunggfätje unterliegen nach näherer Vejtim m ung beg VunbeS*

raf[)g alljährlich einer Sdenifton unb fmb »om Vunbesratt) fü r bag folgenbe 3 a l)r entfprechenb h«abjufetjen, »enn bie ©efammtfumme ber gejaulten V e r

gütungen ober im gälte einer vorherigen ^ü rjrtn g ber Slugfuhrvergütung biejenige ©efammtfumme an Vergütungen, »cld)e bei ©e»äl)rung ber vollen Slug*

fubrüergütung gejaplt fein »ürbe, fü r bag abgelaufene g a lir einen Vetrag ergiebt, ber gröffer ift alg bie gleichzeitige Einnahme an Vrcnnfteuer.

» c in , ber ¿u anberen steuerfreien 3»eden alg ¿ur Effigbereitung »ermenbet » irb , Vergütungen big ju 6 S ta rt ge»äl)rt »erben.

® ie »äl)renb beg 3al)reg vom 1. Ottober 1900 big 30. ©epfember 1901 auffommenbe Vrennfteuer barf, info»eit alg bie ©efammtfumme ber feit bem gnfrafttreten biefeg ©efeijeg gezahlten Vrennfteuemergütungen bie ©efammtfumme ber »äl)rcnb biefeg Seitrauntg aufgefonttttenen Vrennfteuer überftiegen imbeu feilte, ju r ©ewährung von Vergütungen nicht »ermenbet »erben.

§• 4.

»cin - VerbraudtSabgabe gegebenen Vejtimmungen finbett auf bie Vrennfteuer entfpredfenbe Sln»enbung.

S lr tife l I II.

£ c r Vunbegratl) » irb ermächtigt:

a) ben ¿tleinhanbel m it benaturirtem © piritug ab»cid)enb non ben Vor*

fchriftc.i beg §. 33 ber ©e»erbeorbnung ju regeln,

(11)

b) bal)m SBeftimmung ju treffen, bajj beim Klcinbanbel m it benaturirtem ober unbenaturirteut © piritug bie Sllfoholftärfe be§ abjugebenben 0 p iritu § burd) Singsang an ber 23erfaufSftc(le bem SpubliEum erfid)tlich ju machen ift.

Sumibert)anblungcn gegen bte vom ÜBunbeSrath eriaffenett ÜBeftimmungen Serben m it einer ©elbftrafe big ju einfiunbertunbfünfjig ükarE ober m it £>aft be[traft.

Q trtife t IV .

I. ©iefeS ©efejj tritt am 1. S u li 1895 m it ber üDtajfgabe in K ra ft, ba§

eS big ¿um 30. ©eptember 1898 bei ben fü r bie ^3eriobe 1893/96 ¿ugewiefetten KontingentSntengen verbleibt, unb bajf bie 9levifton beg ©efammtfontingentg, [vwie bie 9teubemeffung ber Kontingente im ÜBetriebgjal)re 1897/98 unter Sugruttbe*

leguttg ber ©rgebttiffe ber vier ÜBetricbSjapre 1893/94 big 1896/97 vor*

genommen wirb.

II. [Diejenigen ^Brennereien, welche vor bem 22. SSJlärj 1895 bie ¿um 9lb*

brennen bejtünmten Dtobmateriaiien angefauft unb ben ijieraug Ijerjufteilenben

^Branntwein burct) einen vor bem 22. 9)Zärj 1895 abgefd)loffenen Vertrag ju r Lieferung big ¿um 30. ©eptember 1895 veräußert haben, ftnb berechtigt, foweit bie in ber Seit vom 22. SJtärj big ¿unt 1 . 3 u lil8 9 5 erjeugte ÜBranntweinmenge biitter ben verkauften Mengen ¿urückgeblieben ijt , ben an ben verkauften SJtengen fet)ienben ¡Branntwein gu ben bisherigen ©teuerbebingungen abjubrennen.

I I I . [Denjenigen lanbwirthfdjaftlichen unb SDlaterialbrennereien, welche vor bem 1. Oktober 1895 neu cntjtanben unb betriebsfähig hcr3erid)tet ftnb, kann bereits fü r bie iBetriebSjabre 1896/97 unb 1897/98, vorbehaltlich ber bentnächjtigen

^euveranlagung, ein angemeffeneS Kontingent ¿itgcwtcfen werben.

S lr t if e l V .

^ejteuerung beg Branntw eins, vom 24. Sunt 1887, wie er ftd) in golge ber l'iergu ergangenen abänbernben Beftimmungen ergiebt, burch baS 9leid)S=©efe|blatt beatmt ¿u ntadjen.

llnterfcbrift unb beigebrmftem

©egeben SleueS C a la is , ben 16. S u iti 1895.

(L . S .) SBilfydm.

g ü rjt ¿u H o h e n lo h e . _ Urfunblid) unter linferer ßödtfteiaenhänbigen

®ft'fetlid)en 3nfiegel.

43-

(12)

(?tr. 2244.) 23cfanntm«cf)ung, bctrcffcnb bie äRtbaftio« bc§ Sranntttcfajtcncrflefttjei »cm 24. 3u n i 1887 («Reiche. ©cfefcbl. ® . 253). 23cm 17. 3u n i 1895.

3 1 u f O runb beg S lrtife lg V bcg ©efefccS »cm 16. 3 u n i 18_95, betreffcnb bie Slbänberung bcg 93ranntmcinftcuergefei)cg »cm 24. 3 u n i 18 87 , mirb bcr ~e,vt beg le^tbejei ebneten ©efefceg, wie et ftd) in golge bcr [)icrju ergangenen obänbernben 23eftimmungen ergiebt, nad)ftel)enb befannt gemacht.

93erlin, ben 17. 3 u n i 1895.

© e r 9l c i d ) § f a n j l e r ,

g ü r jl j u ^» cb )cn Io l)e .

@ t f t t > ,

betreffen b

foie ^ e fic ttc tim g bcö iSram tfarcittS»

Sßityelnt/ bon (^otte§ ©naben iDcutfd^er M \ a , $6niß Don 5ßreuflcn :c.

»erorbnen im ta rn e n bcg SRcicbg, nad) erfolgter gufiim m ung bcg 93unbegratl)3 unb bcg 8icid)gtagg, mag fo lg t:

© rftc r 3tbfd)*iitt»

93crbraud)sabgabe.

1. © e g e n fta n b un b § ö l)e bcr 93crbraud)gabgabe.

§• 1. .

(13)

J a lu n g ermittelten Bevölferung beg ©ebietg ber Branntweinfieuergemeinfchaft gleichtommt, 0,&o S ta rt fü r baS Stier reinen SlltolfolS, von ber barüber hinaus hergeftellten Stenge ^{0 , 7 0}S ta rt fü r baS Siter reinen SllfolfolS.

£)ie ©efammtjahreSmenge, von meiner ber niebrigere 9lbgabefa| ju ent vielten ift (baS ©efammtfontingent), fowie ber Betrag beS niebrigeren 3lbgabe»

faßeS folien alle fü n f 3alire einer Stevifton unterliegen.

9Son ber Berbraud)Sabgabe befreit unb bei geftftellung ber nach bem Bor»

ftc|enben maßgebenben ¿a^reSmenge außer Slnfafc bleibt:

1. B ranntw ein, n?elcf>er au8gefül)rt wirb,

2. B ranntw ein, m e lie r ju gewerblichen Sweeten, ju r (Sfftgbereitung ober ju «j3u|», £eijungS», Kort)» ober BeleudftungSjwecten vervoenbet wirb, nach näherer Bejtim m ung be§ BunbeSratl)§. © ie Brennereibeßfcer ftnb gegen Uebernahme ber Soften berechtigt, bie amtliche © enaturirung ihre8 Branntweins in ihren Brennereien ju verlangen.

braud)Sabgabe frei ju laffen, ber ju wiffenfd)aftlid)en ober £eiljwecfen ver»

Wcnbet wirb.

9

g ü r bie einzelnen am 1. Sfyril 1887 bereits vorßanben gewefenen Brenne»

teien wirb bie 3al)reSmenge B ranntw ein, welche fie ju bem Slbgabefaße von 0 50 S ta rt fü r baS Siter reinen 3Ufol)olS herftellen bürfen, nach t>em £)urd)fd)nitt ber von ihnen in beit (StatSjabren 1879/80 bis 1885/86 einfd)ließ[id) gejaulten 'Steuerbeträge, unter Sßeglaffung ber geringsten unb ber h a fte n 3al)reSjiffer, bemeffen, wobei jebod) bie Steuerbeträge ber £efebrennereien nur ju r £ ä lfte , bte ber fonftigen ©etreibebrennereien nur ju fieben 9ld)teln in Slnfafc fommen. ®en gemifebten (fpreßhefe» unb bidmaifdjenben) Brennereien werben bei biefer Be»

ineffung bie fü r febe ber beiben 9lrten beS Betriebes gejagten ©teuerbeträge ver»

hältmßmäßig angered)net.

g ü r Brennereien, weld)e am 1. 5tyril 1887 ¿war vorhanben waren, aber in ben GtatSia&ren 1879/80 bis 1885/86 einen regelmäßigen Betrieb nicht ge»

habt haben, ober weld)e am 1. 9tpril 1887 erft in ber §erftellung begriffen Waren, ober weldje in bem 3«hxe 1886/87 erhebliche Bergrößerungen ihrer Be»

triebSanlagen vorgenommen ljaben, w irb bie 3ahreSmenge B ranntw ein, welche fie bem Slbgabefafce von 0,50 S ta rt herftellen bürfen, nach fecm Umfange ihrer

Betriebsanlagen entfpred)enb bemeffen. T 9 . .

B on fü n f ju fü n f 3af)ren w irb fü r bie emjelnen bisher ^h e ilig te n Brennereien unb fü r bie injwifchen neu entftanbenen lanbwirthfchaftltchen ($ •41

»ber Staterialbrennereien (§. 4 1 III) bie 3al)reSmenge Branntw ein, welche fie ju tem niebrigeren Slbgabefaße herftellen bürfen (baS Kontingent), neu bemeffen.

Bie Seutontingentirung erfolgt im Saufe beS leßtcn 3al)reS ber jeweiligen fünf»

Jährigen ^3eriobe fü r bie folgenben fü n f Betriebsjahre nach folgenden ©runbfafcen:

(14)

a) Stegcimäßigeg Verfahren.

£>ie bigßer beteiligten Brennereien werben nad) Vlaßgabe ber tu ben oorßergeßenben fün f Betriebgjaßren burd)fd)nittlici) jum niebrigeren 3lbgabefaße ßergeftelltenSllfoßolmengen weitet beteiligt. Bei Brennereien, bie in einem ober mehreren ber fün f 3 < t rc bag Kontingent überhaupt nid)t, ober nidft oollfiänbig ^erfieUen, wirb fü r biefe 3ed)te gleidfmobi bie oode Kontingentgmenge alg £)ergefleiit angenommen, wenn wenigfteug in breien ber fü n f 3ed)re bag Kontingent oolljtänbig ßergcftellt worben ijt. 9 la t näherer Beftimmung beg Bunbegratßg fönnen in Slbftnburtgg*

brennereien bie Kontingente and) bann alg ßergeftellt angefeßen werben, wenn biefelben in meßr alg jwei 3 < tre n überhaupt nießt ober nid)t oolljtänbig ßergeftellt fmb.

b) Kontingentgminbcrung beim Betriebgwed)fel.

iDie fü r bie einzelne Brennerei bei ber 5ieutontingcntirung in 5Red)nung ju ftellenbe 5llfoßoimenge wirb,

1. wenn eine bidmaifc^enbe ©etreibebrennerei wäßrenb ber lebten fü n f Bctriebgjaßre ju r £efencrjeugung übergegangen ijl, um brei Siebentel,

2. wenn eine Brennerei, bie juoor anbere Stoffe alg ©etreibe oerarbeitet ßat, in biefer Seit gut £>efenerjeugung übergegangen ijl, um bie £>älfte, unb wenn fte gur ©etreibeoerarbeitung oßnc

£>efenerjeugung übergegangen ift, um ein Siebtel

gefürjt. 3 j l ber Uebergang nur ein tßeilweifer gewefen, fo erfolgt K ü rjun g ,ju einem entfyrecßenben Steile. B ei SBieberßolung eine!

S3etriebgwecf)felg berfelben Slrt firtbet eine erneute K ürjung nur infoweit fta tt, alg bie Slenberung ber SSetriebgart bei ber früheren K ü rjun g noeß nießt berüdftefitigt ift.

c) Sleuoeranlagung jum Kontingent.

3>ie Veuoeranlagung junt Kontingent fmbet ftatt:

1. fü r bie big jum Beginn beg feijten 3<t*e§ ber jeweiligen Kontingentgperiobe neu entjlanbencn unb betriebgfäßig her«

gerichteten lanbw irtßfd)aftliten unb SJiaterialbrennereien,

2. fü r biejenigen bisher betheiligten lanbwirtßftaftlicßen Brennereien, bereit wirtßj'djaftlidje Sage b u i't Verringerung ober Vergrößerung ber regelmäßig bcaderten ober fonfl lanbwirtßfdiaftficl) genügten Släcße wäßrenb ber leßten fünf Betriebgjaßre eine wefentlicße Veränberung erfahren fiat,

3 . fü r biejenigen lanbwirtbfdjaftlicßen Brennereien, weldje al3 bitfmaifdßenbe ©etreibe* ober alg .hefebrennereien am Kontingent be te ilig t waren unb im Saufe ber oorßergeßenben fü n f 3 ai)t?

(15)

bauernb eniiveber ju r Berarbeitung von Kartoffeln übergegangen ftnb ober bie £efenerjeugung aufgegeben Ijaben,

4. fü r btejentgen Ianbwirtl)fd)aftlid)en Brennereien, bei beren früherer Sieufontingentirung roefentlid;e Beränberungen beS SIrealS um berüdficl)tigt geblieben finb.

g ü r bie bejeicfmeten Brennereien ift nad) bem Umfange il)ret BeiriebSeinridjtungen unter Berüdfid)tigung be§ beaderten ober fonft lanbmirtl)fd)aftlid) genügten 3lreal§ unb ber gefammten wirtschaftlichen Berl)ältniffe fotvie beS BetriebSumfangeS anberer am Kontingent be»

tbeiligter Brennereien nad) 3lnl)örung ¿Weier ©ad)VerfMnbigen ber Brennerei » BerufSgenoffenfdjaft biejenige Sllfo^olmenge ju ermitteln, beren fälfrlidfe £>erfMung als angemcffen ju erachten i f t © er Be»

meffung beS künftigen Kontingents ift von biefer SJlenge berjenige ©Ijeil ju ©runbe ju legen, meid)er bem Berl)ältnifj entfpridft, baS in ben ol)ne Bcuveranlagung am Kontingent ju betpeiligenben Brennereien berfelben Slrt ¿wifdjen iprer ©efammterjeugung unb ber von il)nen

¿um niebrigeren Slbgabefa^e pergeftcllten 5llfol)olmenge wäl)tenb ber vorl)ergel)enben fü n f gal) re burd)fdjnittlid) befianbett l)at.

d) gallS bie auf © runb ber Borfd)riften unter a, b unb c in 9ted)nung ju ftcllenben Sllfol)olmengen 150 000 ßiter überfteigen, werben fte um ein gw anjigftcl, febod) nid)t unter ben Betrag von 150 000 ßiter Iferabgefefjt.

© ie auf © runb ber Borfdfriften unter c in 9led)nitng ¿u ftellenben Sllfol)olmengen bürfett im gälte einer Beubetbeitigung am Kontingent ober einer Kontingentier työljung fü r lanbmirtl)fd)aftlid)e Brennereien 80 000 ßiter, fü r Sltaterialbrennereien 8 000 ßiter nid)t überfd)reiten.

e) © ie auf © runb ber Borfd)riften unter b , c unb d neu ¿u»

geteilten Kontingentsmengen finb bei ber näd)ften Beubemeffttng and) fü r baS teilte 3a l)r ber vorangegangenen BertljeilungSperiobe in Sied)»

nung ¿u ftellen.

öffel)cnen KontingentSminberungen finb uubefd)abct ber enbgültigcn geftfefjung ke§ Kontingents am ©cfyluffe jeber ^3eriobe nad) ben bort bejeid)neten ©runb»

fä|cn fd)on am ©d)luffe jebeS BetriebSjal)reS vorjunepmen.

ßanbwirtl)fd)aftiid)e unb SJlaterialbrennereien, bie ju m gewerblichen Betriebe (§. 42 I) übergeben, bürfen Branntwein ju bem niebrigeren Slbgabefape nid)t f e t t e n .

ßanbmirtl)fd)aftlid)en unb Btaterialbrennercien, weldje in einem Betriebs»

bd)re nid)t mel)r als 10 ©eftoliter reinen 2llfol)olS l)erftellen, fann nad) näherer ,e|limm ung beS BunbeSratl)S geftattet werben, if)r gefammteS ©rjeugnijj ju bem fiebrigeren Slbgabefafce perjufteUen.

(16)

Wrtifel I vom 8,

©efefeeS § . 2 a.

3umi89L g$ci bcr erftmaligen Sieubemeffung bet 3ahre3menge B ranntw ein, welche bie einjelnen Brennereien ¿um niebrigeren 0 a |e ber Berbraud)§abgabe betitelten bürfett (§. 2 3lbfa| 3 be§ ©e|*e|eb, betreffettb bie Befteuerung beb Branntwein^, vom 24. 3 u n i 1887, 9leid)b»©efe|)b[. 0 . 253), werben fü r biejenigen tn§i)et be>

theiligten (anbwirt[)fd)aft(id)en Brennereien, welche in feinem ber 2>al)re 1 8 8 7 /8 8 bib 1889/90 mehr at§ 267 750 ßiter B ottidiraum bemaifdjt i)abcn, fta ti ber in ben festen brei Sagten burdhfdjnittlich ¿um niebrigeren 5lbgabefa|e hergeftetlten 3af)re§mengen um ein fü n fte l ber le|teren erhöhte Mengen in Stedmung geftellt.

2. G in t r it t ber S lb g a b e p flid )t u n b W e rfe n beb $J3füd)tigen.

§ . 3 .

® ie Berbraud)babgabe ijl ¿u entrichten, fobaib ber Branntwein aub bet fleuerlic£)en föontrole in ben freien Berfel)r tritt.

3 u r Gntrid)tung ber Slbgabe ijl berjenige verpflichtet, weicher ben Brannt*

wein ¿ur freien Berfügung erhält.

©egen 0icher[)eitbbeftellung ijl bie Slbgabe ¿u jlunben. f^ut eine bib ¿u brei Btonaten fann jebod) bie Slbgabe aud) ohne 0icherheitbbeftelluug gejlunbet werben, falls nid;t ©rüttbe vorliegen, welche ben Gingang gefährbet erfcf;einen taffen.

3. S tc in ig u n g b jw a n g .

§. 4.

5lufgel)oben burd) ©efejj vom 7. Slpril 1889 (9teidhb‘ ®e|egbl. 49).

4. 0 d )u |b e ftim m itn g e n .

a. Steuerung gegen IjeimticCje St&tcitung ober Gntnahme »on a[fof)ot§a[tigen ^Dämpfen, Cutter ober Sranutwciu.

§• 5.

3 n ben Brennereien finb nad) näherer Stnorbmtng ber ©teuerbehörbe mit beut © eftillirapparat in fefter Berbinbung jlel)enbe ©antmelgefäfie aufjuftellen, in meldje ber gefammte gewonnene Branntwein geleitet w irb , fowie alte fonftigen Ginrid)tungen ¿u treffen, weiche bie ©teuerbehörbe ¿ur ©icherung gegen heimliche Slbleitung ober Gntnahme non alfot)ölhaltigen Käm pfen, Cutter ober Branntwein fü r erforberlich erachtet.

© er © cftillira pp arat, bie ©ammelgefafje unb bie biefelben oerbinbenbeu Stöhrenleitungen ftnb in ber Siegel bergcftalt unter amtlichen Berjchluj) ju nehmen, bajf eine heimliche Slbleitung ober Gntnahme von alfohothaltigen ©ätupfeO/

(17)

Öutter ober Sranntwein au§ benfclbcn nur m ittelft einer äußere Spuren pinter*

^ffenben ©einalt erfolgen fann. © ie Staunte, in toekpen bie ©ammelgefäße 'iufjteüung ftnben, muffen ben Sinforberungen ber ©teuerbepörbe entfprecpen u>ib ftnb erforbetlicpenfalk non berfelben unter üStitoerfcpluß ju fefcen.

§. 6.

5n hälfen, in tnelcpcn bie Einricptung geeigneter Stäume ju r Slufjlellung t'On ©amntelgefäßen nid)t ober nur m it unüerpältnißmäßig popen Soften möglid)

’ft/ fann bie ©teuerbepörbe an ©teile ber ©ammelgefäße bie Senußung eine§

SUioeriäfftgenr in fefter Serbinbung m it bem © eftillirapparat unb unter ftcpern»

antUidjen Serfdjluß ftepenben SDteßapparatä geftatten, roefcper bie SDtenge u” b ^ © tärfe be§ aus bem © eftillirapparat fließenben Sranntmein§ fortlaufenb

^ttjeigt ober bie fpätere amtlid)e Ermittelung ber © tärfe burcp gurücfbepaltung groben ermöglid)t.

5 . 7 .

© er ©teuerbepörbe bleibt Oorbepaften, in befonberen fä lle n bie Slufjtellitng [lne§ 5Dteßapparat3 neben Seibcpaltung ber ©ammelgefäße anjuorbnen. ©ie ift M u g t, bie ÜÜtinbeftmenge be§ ju ¿iepenben reinen 3llfopol§ im Sorau§ binbenb 'ff^ufeßen, ober bie Srennerci unter bauerrtbe ^ontrole 31t [teilen, menn megen Clner in berfelben norgefommenen ©efraubation auf © träfe erfannt ifi.

§ • 8 .

Solange ben 3Inforberungen ber ©teuerbepörbe in Sejug auf bie in ben 5 bi§ 7 beneid)rieten Einricptungen nid)t ©enüge geleistet morben, fann bie

^teuerbepörbe beit Setrieb ber Srennerei unterfagen.

§ . 9 -

a:Pparate, ber llebcrropre unb ber Jhmftfcflöjfer trägt bie Sranntioeinjteuer*

^ e in fc ß a ft.

§• 1 0.

tj SBenn ber Srcnnereibetrieb unterbrocpen ober ein amtlicper Serfcpluß ober be'lCt ^cviertt^cn ©peile ber Srcnnereigerätpc einfcpließlicp ber ©ammelgefäße unb

^ießapparatS, au§ toelcpen eine peimlid)e Ableitung ober Entnapme non (J^pdpaltigen ©äm pfen, Cutter ober Sranntroein möglid) ift, oerleßt toirb, fo n m it Sead)tung ber btefcrpalb ju erlaffenben näperen Slnorbnungen alSbalb bcir cevf°tgter SBaprnepmung, fpäteftenS aber binnen 24 ©tunben, ber ©teuer»

lorbe^nnjujeigen.

fc tj^ öalls in golge einer folcpen Serleßung ein 3^gang gu bem Sllfopol ge<

(18)

feit beS SWegaWarat» beeinfluß w irb , fo fann bie ©teuetbehorbe bte G in iM u n fl be§ Betriebes anorbnen unb einen etwaigen ©teuerauSfall feNfetjen. ©aS ö)leid)e g ilt bei jebet anberen in ber regelmäßigen ^ ä tig fe it bes meßapparatS emtretenben 0 t °rU © ie ©teuerbei)orbe orbnet bie ju r Sicherheit bc§ ©teuerintereffe§ etfotber»

§. 11.

© er erzeugte Branntwein ift in ber Brennerei oon ber ©teuetbebörbe nad) menge unb © tärte fejljuftelien unb oerbleibt unter Neuerlicher Äoutrole, EuS er n tr Ausfuhr ober behufs Bcrwenbung ju gewerblichen ic. gweden abgefetttgt ober bi§ bic Berbraud)Sabgabe gejault ober geftunbet w irb

B leibt in ben gälten, in welchen ein meßapparat benuijt w irb , ober bte minbefhnenge be§ ju jie^enben reinen Alfof)olS amtlich fejjgefe| t worben N (SS 6 unb 7), bie nad) Abfaß 1 feftgeftellte menge reinen AlfolwlS hmter bem auf © runb ber Anjcige be§ meßappatatS ober ber amtlichen geftfeirnng ermittelten

nügenben © runb hierfür glaubhaft nachweifen fann, fo hat er fü r bie gehlmenge ben ißr entfpredjenben Betrag ber Berbrauct)§abgabe ju erlegen, © er unter gej wohnlichen Berl)ättniffen burd) Berbunftung entftehenbe Abgang an A liol)ol tp

©ofern eine weitere Aufbewahrung be§ unter Neuerlicher Äontrole Nel)enben Branntweins erforberlich toirb, hat ber gnhabet beS Branntweins bie Aufnahme beSfelben in eine fü r unoerjollte Söaaren beNimmte ober m it B ew illigung bei

©teuetbehorbe ausschließlich fü r tiefen gwed eingerichtete öffentliche ober unter amtlichem mitoerfcßluß N^enöe «Prioatnieberlage ¿n bewirten. ©aS £cal)ere tyet über beNimmt ber BunbeSrath. ©erfelbe hat inSbefonbete auch fcie Beengungen unb äontrolen feNjuNellen, unter welchen unter Neuerlicher äontrole Nebenbei Branntwein außerhalb ber Lagerräume gereinigt ober m m gwed ber AuSfut

»om 8.^3unii89i. sßrennereien im b BranntweinreimgungSanNalten m it ©nfd)iuß ber bet ben)clDci befmblichen firioatlager erfolgt in ben oom BunbeSrath näher ju bcNtmmenben

bis

¿u fü n f ^Projent gewährt werben-

sirtiMi. 3 bc« ®efe^e* B ei ber Ausfuhr oon $ tin f Branntweinen au? bem freien Berfel)r, f o j

som 1 6 .3 uni 1895. ö(m ga&fjfoten, ju beren g trfle llu n fl Branntwein auS bem freien B e m /

(19)

berwenbet worben tfi, fann nad) näherer ©efHwtmung beS ©unbeSratpS eine Vergütung ber ©etbraudpSabgabe fü r bie Xrinfbranntwcine unb ben ju ben Sabrifaten nerwenbeten ©ranntwein gewährt werben.

d. Slbfmbung ber 23mtnmten.

§• !3 .

g ü r biejcntgen ^Brennereien, welche in einem ©etriebSjahre nicht mel)r als 1 500 ^cftoliter ©ottid)raum bemaifdien, fowie fü r bie Slbfälle ber ©iemgeugung berarbeitenben ^Brennereien biefer ©röfje unb bie SJlaterialbrennereien fann non ber Sanbcsregierung angeorbnct werben, bap bie © orfdjriften be§ § .3 Slbfap 1 bub 2 unb ber §§. 5 bis 11 unb 42 Y feine Slmoenbung ftnben. (Die 33er»

kraudpSabgabe ift in biefent gälte non berjenigen Sllfofwlmenge, welche auS bem angefagten 9Jtaifd)bottid)raume ober ber gut Verarbeitung auf ©ranntwein an*

Qemetbeten Stoffmenge bergeftellt, ober weld)e wäprenb ber erklärten ©ctriebSjeit mit ber ¿um ©ebraud)e beftimmten ©remworrid)tung nad) i£;rer ßeifiungSfäl)igfeit ßewonncn werben fann, im Voraus burd) bie Steuerbehörde nad) 3lnl)örung beS

©rennercibcpperS binbenb fep^ufepen unb, foweit nid)t ©tunbung cintritt, brei Monate nad) ^erjletiung beS ©ranntweinS Dom ©renneteibeftper $u entrichten.

3l)re fofortige (£ingiel;ung ift ¿uläfpg, wenn ber Sd)ulbner in Vermögens*

berfall gerat!).

(Die ßanbcSregierung fann geftattcn, bap ber in einer abgefunbenen ©rennerei erjeugte ©ranntwein unter 5lbftanbnai)me non ber (Srpebung ber VerbraucpSabgabe bnter Steuerfontrole gepellt wirb.

2in befonberen gälten ifi Slbftnbung m it ber Vtapgabe juläfpg, bafj bie

^inbeftmenge beS ju jiepenben reinen SllfoholS fepgefept wirb.

e. 93cft^n>edhfcl.

$. 14.

^od)e (eiten§ beS neuen unb in ben gälten freiwilliger ©eftpübertragung auch Iltens beS bisherigen ©efiperS fd)riftlid) anjujeigcn.

f. ¿3au§fuct)ungcn.

§. 15.

^mnenbung.'

Slrtitcl I . 4 fceS (Sefe^eS Bem 16. 3im i 1895.

4 9^*

(20)

5. S S e rjä ljru n g ber B e rb ra u d )§ a b g a b e .

§• 16.

9HTe gorberungen unb 9tad)forberungcn an Berbrauch§abgabe, begleichen bie 9lnfprüd)e auf (£tfa| wegen ju nie! ober ju r Ungebühr entrichteter Abgabe Verjähren binnen 3al)re§frift non bem Sage be§ (Eintritts ber 3ahlung§oerpflid)tung bejiet)ung§weife ber ga^lung an geregnet, © er Slnfprucf) auf 9iad)ja[)lung befrau»

a. Segriff ber S3cr6raud)§a6gaBenbcfraubation.

§. 17-

SBer e§ unternimmt, bie Berbraud)8abgabe nom Branntwein ju f)interjie^en ober eine Vergütung ber Berbraucf)§abgabe ju erlangen, welche überhaupt nicht ober nu r $u einem geringeren Bergütungsfatje ober fü r eine geringere ÜRenge ja beanfprucfien w a r, mad)t fid; einer ©efraubation ber Berbraud)8abgabe fd)ulbig.

§• 18.

brad)t angenommen:

1. wenn ohne ben oorgefd)riebenen, non ber ©teuerbelförbe genehmigten Betriebsplan ober an anberen Sagen, in anbercn «Räumen ober unter Benufcung non anberen ©efiillirgeräti)en, als ben in bem genehmigten

«Betriebsplan angemelbeten, Branntwein gebrannt w irb ;

2. wenn fü r Heinere Brennereien (§. 13) burep BerwaltungSoorfd)rift ang«' orbnete BetriebSerHärungen nicht ober unrichtig abgegeben werben, b«'

¿iepungSweife wenn norgefchriebene Brennereiregifter nicht ober unrid)tig geführt werben;

abgeleitet ober entnommen werben;

4. Wenn über ben unter fteuerlid)er ^ontrole ftef)enben Branntwein unb«' fugterweife Perfügt w irb ;

5. wenn B ranntw ein, fü r weld)en Befreiung non ber Berbraud)Sabgab«

ober Bergütung berfelben gewährt worben ift (§. 1 Slbfafc 4 giffer * unb §. 12), ju anberen als ben geftatteten gweden oerwenbet wirb.

(21)

§• lÖ-

S c r Sefraubation bet Berbraudjgabgabe w irb gleicßgeacßtet:

1. wenn Sejiiltirgerätße, welche bureß Anlegung eineg amtlichen BerfcßluffeS ober in anberet SBeife butd) Slnorbnungen bet ©teuerbeßörbe bet Be»

nuljung entzogen worben finb, unbefugterweife lie b e r in Betrieb ge»

nommen werben/

waltunggüorfdjriften angelegter amtlicher Berfcßluß ober einer betjenigen Sßeile bet Brennereigerätße, einfcßließlidj bet Branntweinfammelgcfäße unb beg SJleßapparatg, au§ welcßen eine Ableitung ober (Sntnaßme non alfoßotßaltigen S üm pfen, Cutter ober Branntwein möglich ift, unbe»

fugterweife »erlebt w irb ;

3. wenn in einet Brennerei, in welcher ein Bleßapparat aufgeftettt iji, fpanblungen notgenommen werben, welche bie regelmäßige Sßätigfeit begfelben ju flöten geeignet finb, ober ein Bteßapparat, Weldjer un»

richtig geigt, wiffentücß foxtbenufct w irb ;

4. wenn jernanb Branntw ein, non bem er weiß ober ben llmftänben naeß anneßmen muß, baß ßinftcßtlicß begfelben eine Sefraubation ber Ber»

braueßgabgabe nerübt worben iji, erwirbt ober in Umfaß bringt.

§.

20

.

S a g Safein ber Sefraubation ber Berbraudjgabgabe wirb in ben bureß bie §§. 18 unb 19 angegebenen gälten bureß bie bafelbft bejeid/neten Sßatfacßen begrünbet.

Söirb jeboeß in biefen gälten feftgeftellt, baß eine Sefraubation ber Ber»

btaueßgabgabe nießt bat nerübt werben fönnen, ober wirb nid)t feftgeftellt, baß eine folcße beabfiebtigt gewefen fei, fo frnbet nu r eine Srbnunggftrafe naeß Blaß»

Ööbe beg § . 2 6 ftatt.

b. 6trafe ber SSerbraucfSaBgabenbefraubation.

§• 2 1.

SBer eine Sefraubation ber BerbraucfSabgabe begeht, ßat eine ©elbjitafe berwirft, wekße bem oierfaeßen Betrage ber oorentßaltenen Slbgabe begießungS»

toeife beg ¿ur llngebüßt beanfprud)ten Bergütungsbetrages gleicßfommt, jum

^inbejien aber fü n f B la rf beträgt, ita n n ber Betrag ber oorentßaltenen Slbgabe btd)t feftgeftellt werben, fo ift auf ©elbjirafe non fü n f big geßntaufenb B ta rf ju Rennen. Beben ber © träfe iji bie Slbgabe ju entrichten, begießunggweije ber ju Hbgebüßr empfangene Bergütunggbetrag jurücfjujaßlen.

S ie Berbraucßgabgabe unb bie © träfe werben, wenn ein Seftittirgerätß bnbefugterweife ju r Branntweinbereitung benußt worben iji, nad) betjenigen Beenge

(22)

reinen 3llfopol3 berechnet/ welcpe bet unausgcfetjtcm betriebe wäprenb ber bent geitpunfte ber Crntbecfung üorpergegangenen brei Blonate bamit gewonnen werben fonnte, fofem nupt entwefeer eine größere ©efraubation ermittelt, über eine Be*

nupung in geringerem Umfange nadjgewiefen wirb.

Spat eine unbefugte Ableitung ober (Sntnapme non alfopolpaltigen ©¿impfen, Suttcr ober Branntw ein, ober eine abftcptlicpe S törun g fees BtefiapparatS ftatt*

gefunben, fo werben bie Berbraucpöabgabe unb bie ©träfe in ber Slrt berechnet, baf fü r bie bem geitpunfte ber (tntbedung oorpergepenben brei iDtonate ber un*

unterbrodjene Beftanb ber Ableitung, (Sntnapme ober S törun g angenommen wirb, fofem niept eine attbere ©auer berfelben ober eine größere ©efraubation nadp gewiefen wirb. Sieben ber ©elbjtrafe ift in ben gällen biefeS SlbfapeS gegen ben später unb ben Speitncpmer ¿ufäplicp auf eine (Pefängnijjftrafe bis ju einem 3<tpre ¿u erfennen.

§.

22

.

ßiegt eine Uebertretung n o t, fo ift bie Beipülfe unb bie Begünftigung m it

§• 23.

3 m gälte ber SBieberpolung ber ©efraubation ber BetbraucpSabgabe naep üorpergegangener Bcftrafung wirb bie im § . 2 1 angebropte ©elbftrafe oerboppelt.

3 eher fernere Slüdfait. giept ©efängnifjftrafe bi§ ju brei 3apren naep ft dp ©od) fann, unbefdjabet ber Borfcprift bc§ §. 21 Slbfatj 3 , nad) rid;terlid;em (Srmeffen m it Berüdftcptigung aller Umftänbe ber guwibcrpanblung unb ber üorauS*

gegangenen gälte auf ,§aft ober auf ©clbftrafe im hoppelten Betrage ber fü r ben erften fRüdfall angebropten ©elbftrafe ertannt werben.

§• 24.

©ie ift oerw irft, auep wenn bie früpere © träfe nur tpeilweife oerbüfjt ober ganj ober tpeilweife ertaffen ift, bleibt bagegen au§gefd)loffen, wenn feit ber Ber*

§. 25.

(23)

e. OrfcmmgSßrafcn.

§. 26.

guwiberßanblungen gegen bie bie Berbraucßbabgabe Betreffenben Bcßim*

mungen biefeS ©efeßeb, fowie bie in ©emäßßeit berfelBen erlaffenen unb öffentlich ober ben Betßeiligten befonberb BeEannt gemachten Berwaltungbnorfcßriftcn werben, fofern nicht bie © träfe ber ©efxaubation nerwirft iß , m it einer Drbmmgeßrafe Oon einer SJtari Bib ju breißunbert B la rf geat)nbet.

§• 27.

1. wer einem ¿um ©cßufce ber Berbraucßbabgabe ncrpßicßteten «Beamten ober beffen Slngeßßrigen »egen einer auf biefelBe bejüglicßen amtlichen

£anblung ober ber Unterlaffung einer fold)en ©efeßenfe ober anbere 93.ottßeile anbietet, nerfprießt ober gcmaBrt; fofern nießt ber Xßatbeßanb beb §. 333 beb ©trafgefefebudjb norliegt;

2. wer fid) £anblungen ober Unterlaffungen ¿u ©cßttlben fotnmen laßt, bureß wcld)e ein foldjer Beamter an ber rechtmäßigen Bubübung ber rum ©cßuße ber Berbraucßbabgabe ißm obliegenben amtlichen Sßätigfeit oerßinbert roirb, fofern nießt ber ©ßatbeßanb ber §§, 113 ober 114

f. Strafen für Srcnnercibcfitjer unb SSrennereiteiter.

§• 28.

ließe ©tßrung beb Bteßapparatb ermittelt w irb, ift alb folcßer, unabßängig non ber Berfolgung ber eigentlichen Sßäter, m it ©elbjlrafe non fünfzig Bib ju fünf*

ßunbert SJtarf ju Beftrafen. . r • v j

sjßerben in einer Brennerei aub befonberen Bnlager: beßeßenbe heimliche Borricßtungen ¿um gweef ber Ableitung ober ©ntnaßmc non alfoßolßaltigen

ßunbert bib ju fünftaufenb BiarE. „ , , ,

srßirb in einer Brennerei ein amtlicßer Berfcßluß ober einer berjemgen ©ßetle ber Brennereigerätße (§. 19 giffer 2), aub welcßen eine «Ableitung ober ©ntnaßme non alfoßolßaltigen ©äm pfen, Cutter ober Branntwein mßglicß iß , nerlejß, fo trifft ben Brennereibefitjer alb folcßen eine ©elbftrafe non fünfunbjwanjtg Bib $u Stneißunbertunbfünfng B la tt. wenn

kefßjerb nerübt worben iß.