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Der Bauingenieur : Zeitschrift für das gesamte Bauwesen, Jg. 8, Heft 17

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Academic year: 2022

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DER BAUINGENIEUR

8. Jahrgang 23. April 1927 H eft 17

DIE 30. H A U PT V E R S A M M L U N G DES D E U T S C H E N BETON-VEREINS.

Vom 17. bis 19. März 1927 in Berlin.

E s kann dem D eutschen B eton -V erein eine hohe G enug­

tuung sein, wenn er auch in diesem Ja h r e eine E rh ö h u n g der Teilnehmerzahl gegenüber der vo rjäh rigen festgestellt h a t;

und wenn das In teresse an dieser T agu n g im gleichen V erh ältn is weiter P latz g re ift — und zu dieser A nnahm e berechtigt allein der U m stand, daß m it zunehm ender B esseru n g der W irtsc h afts­

lage und dabei reger w erdender B a u tä tig k e it und nicht zuletzt mit immer w eiter fortsch reitender E n tw ick lu n g des B eton - und Eisenbetonbaues ein persönlicher geistiger A ustausch zum B e ­ dürfnis w eitester K reise wird — , daß dann das T ausen d der A n ­ meldungen zur H au p tversam m lu n g bald erreich t sein w ird ; zählte doch die d iesjäh rige Tcilneh m erliste bis 900 N am en.

Wenn auch der a u f der deutschen W irtsch aft lastende D ru ck der D aw es-V erpflich tungen jede H offn u n g a u f freie E n tfa ltu n g raubt, so m ehren sich doch im anderen L a g e r die Stim m en der Einsichtigen, die eine R e visio n dps D aw es-P lan es fü r notw endig erachten. M öge cs einer zielbew ußten A uß enpolitik bald ge­

lingen, der deutschen W irtsch aft auch diese W ege zu ebnen, zum W ohle unseres V aterlan d es.

Im w o h lvertrau ten H ause d er Ph ilh arm on ie eröffnete der Vorsitzende des D eutschen B eton -V ereins, H err D r.-In g . e.h. Alfred H ü s e r am D onnerstag, dem 1 7 . M ärz, die 30. H a u p t­

versammlung; in W ürdigung der großen T eilnehm erzähl stellte er namens des D eutschen B eton -V erein s m it besonderer Freu d e fest, daß die alljäh rlich im gleichen R ah m en abgehaltene H a u p t­

versammlung m it R ü c k sich t au f den scheinbar zunehm enden Wirkungskreis an B ed eu tu n g gewinne. N ach offizieller B e ­ grüßung der zahlreich erschienenen V e rtre te r von R egierun g, Staats- und K om m unalbaubeh örden, der Technischen H och­

schulen und M aterialp rü fu ngsäm ter, sow ie der A u slan d sver­

treter, gab der V orsitzende in kurzen U m rissen einen Ü berblick über die im vergangenen G esch äftsjah re geleistete A rb eit, in dessen M ittelpu n k t die B estreb u ngen zur E in fü h ru n g der Baukontrolle standen, w ie sie in Ö sterreich bereits A ufnahm e gefunden h at. A llen denen, die sich in den D ien st dieser Sache gestellt haben, sei es durch ta tk rä ftig e M itarb eit an den E n t ­ würfen für die kü n ftigen B estim m ungen, sei es durch erfolgreiche Durchführung der fü r die B estim m ungen grundlegenden V e r­

suche, widm ete der V orsitzende W orte des D ankes und forderte die Versam m lung — B eh örd en w ie U nternehm er — zu w eiterer Mitarbeit und U n terstü tzu n g au f, w obei er gleichzeitig auch au f das von der B au k o n tro lle ausgehende erzieherische M om ent bei H eranbildung eines von besonderem P flich tgefü h l erfüllten Stammes von Fa ch arb e ite rn hinw ies. In diesem Zusam m en­

hänge wurde aus der am V o rm itta g vorangegangenen, den inneren Angelegenheiten des V ereins vorbehalten en Sitzu ng bekanntgegeben, daß die D u rch füh rung einer B au k on tro lle allen M itgliedern des V ereins la u t einstim m igen Beschlusses nunmehr zur P flic h t gem ach t w ürde.

Des weiteren h a t der D eutsche B eton-V erein in dankbarer Anerkennung der fü r das vo m Verein herausgegebene H an d ­ buch des B eton - und E isen b eton b au es geleisteten M itarbeit die Herren Professoren D r.-In g . B e y e r , Dresden, O. G r a f , S tu tt­

gart, und R ü t h , B ieb rich a. R h ., anläßlich seiner diesjährigen Hauptversam mlung zu beratenden M itgliedern ernannt.

Dem befreundeten Vereine deutscher Portland-Z em ent- babrikanten brachte der V orsitzende zum 50-jäh rigen Ju b e lfe st die herzlichsten —G lückw ünsche des D eutschen B eton-V ereins dar und versicherte den V erein gleichzeitig seiner aufrich tigsten

A nteiln ahm e an dem schw eren V erlu st, den der V erein in dem viel zu frühen H inscheiden seines ersten V orsitzenden, H errn D r. phil. Pleinrich M ü l l e r , erlitten h a t; er gedachte der h ervo r­

ragenden F ä h ig k e ite n und C h araktereigensch aften, die in seltener H arm onie in der stark en P ersönlich keit desV erstorbenen zum A usd ru ck kam en, und die er in enger Zu sam m enarbeit m it ihm als Vorsitzenden des befreundeten Vereins w ährend einer langen Z eit in G lü ck und U nglück im m er von neuem hochzu­

schätzen Gelegenheit h atte,

Im A n sch lu ß daran gedachte D r. H ü s e r der im vergangenen Ja h re verstorbenen M itglieder, deren V erlu st der V erein tief be­

k la g t; unter ihnen auch des um die G rü ndu ng des Ö sterreichi­

schen B eton-V ereins und dessen Zusam m enschluß m it dem D eu t­

schen B eton -V erein , besonders aber um die E n tw ick lu n g d es ö ster­

reichischen B eton - und E isen b eton bau es hochverdienten auß er­

ordentlichen M it g lie d e s V ic t o r B r a u s e w e t t e r , der noch im v e r­

gangenen Ja h re in vo ller körperlicher und geistiger F risch e seinen 80. G eb u rtstag feiern und die ihm an diesem hohen F a m ilie n ­ tage allerseits entgegengebrachte d ankbare V erehrung als höch­

sten Loh n eines arbeitsreichen Leb en s entgegennehm en konnte.

A ls erstem R edn er w urde program m äßig P r o f e s s o r O. G r a f , S tu ttg a rt, das W ort e rte ilt zu seinem V o rtrage

„ Ü b e r d a s V e r h a l t e n v o n M ö r t e l u n d B e t o n b e i t i e f e n T e m p e r a t u r e n " . D er V ortragend e gab einen Ü b erb lick über die in der M aterialp rü fu n gsan stalt S tu ttg a rt in den vergangenen Ja h re n d urchgeführten Versuche, die teils reine F o rsch u n gs­

arbeiten darstellten, teils aber auch durch zahlreiche, an die B au in d u strie herangetretene A u fgaben ve ran laß t worden sind.

D ie L a ge ru n g und V erarb eitu n g der B au sto ffe in einem be­

sonderen K ü h lrau m e erleichterte die D urch fü h ru ng der V e r­

suche wesentlich und fü hrte zu einw andfreien Ergebnissen.

Im wesentlichen besch ränkte sich d as Versuchsprogram m au f die B ean tw o rtu n g dreier F ra g e n : W elchen F e stig k e itsv erlu st erleidet der Zem ent, wenn er bei o° h ergestellt w ird und m ehr oder w eniger lange Z e it in dieser T em p eratu r ve rb le ib t; ferner, ist die Verzögerung der E rh ä rtu n g durch anfänglich niedrige Tem peratu ren von besonderem E in flu ß a u f die D ru ck festigkeit, und w ie ist diesem E in flu ß bei B au au sfü h ru n gen entgegenzu­

treten. D ie E rgebn isse der über die beiden ersten Frag en A u f­

schluß gebenden V ersuche ließen eine gew isse U nregelm äß ig­

k eit erkennen, die ihren Grund lediglich in der V erschiedenheit des jew eils verw endeten Zem entes fin d e t; gleichzeitig konnte aber auch einw andfrei festgestellt werden, daß die hochw ertigen Zem ente durch den E in flu ß niedriger T em p eratu ren nich t m ehr als die gewöhnlichen Zem ente betroffen werden. Schließlich stand die F rag e zur B ean tw ortu n g, w elchen E in flu ß ein E in ­ frieren des bei norm aler T em p eratur h ergestellten M örtels, en t­

sprechend den im Sch achtbau anzutreffenden V erhältnissen, au f seine F e stig k e it au sü bt. E s zeigte sich, daß M örtel zw ar nach dem A u ftau en w eiter erhärten, dagegen nicht m ehr die norm alerw eise erzielte F e stig k e it erreichen. Von den zur E r ­ m ittlu n g dieses E in flusses hergestellten W ürfeln w iderstand nur ein T eil der durch F ro st in der E rh ä rtu n g erfolgten U n ter­

brechung; und es stellte sich dabei heraus, daß der B eton m indestens die bei 1 5 — 2 0 0 C norm alerw eise erreichte F e stig k e it von 10 0 — 15 0 kg/cm 2 erreicht haben muß, ehe er dem Einflu ß des F rostes unbeschadet ausgesetzt werden kann. E in e R eih e w eiterer Versuche ließ das V erh alten des B eto n s bei A nw endung der heute üblichen, zum Schutze gegen die E in flü sse des F ro stes

Bau 1927 2 6

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DI E 30. HAUPTVERSAMMLUNG DES DEUTSCHEN BETON-VEREINS. D E R B A U IN G E N IE U R 1927 H E F T 17.

angew andten Zusätze erkennen; neben C hlornatrium und Chlorm agnesium w urde in der H aup tsach e Chlorcalcium v e r­

wendet, w obei die Ergebnisse m it R ü ck sich t a u f die in den v e r­

schiedenen F ä lle n beobachtete Steigerung des Schw indens und den R ü ck g a n g der F e stig k e it dem V ortragenden V e ra n ­ lassung genug gaben, bei A nw endung dieser Zusätze besondere V orsich t anzuem pfehlen. Neben a ll diesen Ergebnissen, die in T abellen form als L ich tb ild dem V o rtra g erläuternd zur Seite gingen, zeigte der V ortragende fern er eine R eih e von A u f­

nahm en, die die V erw endung vo n B eto n an B au w erken unter W asser — P feiler, W ehr, K an alab d eck u n g, T alsp erre — zeigen und die hinsichtlich der schlechten B esch affen h eit des B eton s zur versuchsm äßigen E rm ittlu n g der fü r solche dem häufigen G efrieren und A u ftau en ausgesetzten B au te ile erforderlichen F e stig k e it des B eton s V eranlassu ng gegeben haben. D ie dabei erhaltenen E rgebn isse lassen es berechtigt erscheinen, die norm al erhaltene D ru ck festigk eit von io o kg/cm 2 als Grenze anzusehen, oberhalb w elcher der festigkeitm indernde E in flu ß des F ro stes au f den B eto n ausbleibt, und zw ar unter der V o r­

aussetzung, daß es sich um B eto n in w assergeträn k tem Z u ­ stan d e h andelt. B e i lu ftgetrocknetem B eto n dagegen genügen geringe F estig k eiten , um den wechselnden Frostein w irk u n gen an der L u ft zu w iderstehen.

Im Anschluß an diesen V o rtra g gab Professor D r.-In g . M autner ergänzend an, daß bem erkensw erte M essungen der Zeitd auer, innerhalb w elcher die Tem peratu ren auf den N u ll­

p u n kt zurückgehen, bereits vo rlägen (G lü ckau f N r. io ), und wies d abei au f seinen au f der 28. H au p tversam m lu n g des D eutschen B eton -V ereins, B auin gen ieu r 19 2 5 , S. 200, gehaltenen, d as obige T h em a teilw eise berührenden V o rtra g hin. A u f B efra ge n von anderer Seite, w oraus die bei V erw endung vo n Chlorcalcium h äu fig anzutreffenden A usblühungen sich erklären, w ies er auf die w asserhaltende E ig e n sch aft des Chlorcalcium s und in diesem Zusam m enhänge au f die am erikanischen B eton straß en au sfü h ­ rungen hin, bei denen die Straß en m it Chlorcalcium bestrichen werden, um die F e u ch tig k e it im B eto n zu h alten. D es w eiteren betonte der V ortragende a u f w eitere Einw endungen, daß die F ro st z e i t als bessere G ru ndlage fü r die P ra x is wegen der V e r­

schiedenheit der Zem ente nicht in F rag e kom m en könne.

E s folgte der V o rtra g von P r o f e s s o r D r . - I n g . W . G e h l e r , Dresden, über „ W ü r f e l f e s t i g k e i t u n d S ä u l e n ­ f e s t i g k e i t a ls G r u n d l a g e d e r B e t o n p r ü f u n g " . Z u ­ n ächst vrurde der E in flu ß der E n d fläch en reibu n g a u f die b ei der W ürfelprobe erm ittelte W ü rfelfestigkeit d am it e rk lärt, daß durch die R eib u n g d ie Q uerdehnung an den D ru ckfläch en v e r­

hindert w ird. B e i den in der M aterialp rü fu n gsan stalt D resden durchgeführten U ntersuchungen w urde die E n d fläch enreibu ng durch geeignete Sch m ierm ittel beseitigt. D ie dann erhaltenen E rgebn isse m it 7 cm K an ten w ü rfeln ließen ein Sin ken der W ürfelfestigkeit um 5 0 % erkennen. D iese Ersch ein u n g wurde aber bei Säulen in erhöhtem M aße b eo b ach tet; bei einem S ch lan k h eitsverh ältn is von 7 , 5 : 1 verlo r sich der E in flu ß der R eibun g vollkom m en, w obei die S äu len festigk eit 0,7 der W ü rfel­

festigk eit a ls M indestw ert annim m t. A uch äußerlich tr itt der W egfall der E n d fläch en reib u n g in E rsch ein u n g; es ergaben sich nicht die üblichen, m it ihren Spitzen aufeinanderstehenden D oppelpyram iden, sondern, infolge lotrechter, p arallel zur D ruckrich tu ng verlau fen d er Spaltfläch en , Prism en. F e rn e r ergab sich die Poissonzahl fü r B eto n nach B iegeversu ch en m it E ise n ­ betonbalken im D ru ckbereich zu m = 6, im Zugbereich zu m = 10 bis 12 . In A usw ertu n g dieser E rgebnisse wurde die M ohrsche G renzkurve fü r B eton au fgestellt und ihre B ed eutun g für die B estim m u n g der S ich erh eit einzelner B au te ile im D ru ck ­ bereich des B eton s d argelegt. D ab ei w urden die B eziehungen von Zug- und V erd reh un gsfestigkeit zur W ü rfelfestig keit W , ferner der V erlau f d er .Grenzkurve näher b e stim m t; sie w ird im Zugbereich begrenzt durch den Spannungskreis S $ = 0,6 W und die Z u gfestigkeit. H ieraus und aus der Sch u b festigk eit

== 0,23 W sow ie aus den beim V ersuch gem essenen G leit- flachenneigungen w ird gefolgert, daß der Span n u n gsk reis der W ü rfelfestigkeit W durch den N u llp u n kt des e -r-S y ste m s

geht und m it dem d er B ie g ed ru ck festigk eit zusam m enfällt.

U nter H inw eis a u f eine R eih e von A rb eiten über die P la stiz itä ts­

theorie, die ergänzend und teilw eise bestätigend Aufschluß über die Span n u n gsverh ältn isse beim D ru ck w ü rfel geben, ferner a u f ein neueres, au f der Energiegren ze der E la stiz itä t beruhendes V erfah ren kom m t der V ortragend e zu dem d er vorge­

rückten Z e it wegen leider beschleunigten Schluß, daß die be­

schriebenen D resdener V ersuche als V orversu ch e in- der großen R eih e derjenigen zu betrach ten sind, die der B ean tw ortu n g der F ra g e dienen w erden; ist es zw eckm äßiger, die Säulenfestig­

k eit a n sta tt der W ü rfelfestig keit einzu führen ?

Im A nschluß d aran h ielt — außer d er R eih e — H err G e h e i m r a t P r o f e s s o r R . O t z e n , H ann over, seinen V o rtra g über „ N e u e r e d e u t s c h e B e t o n s t r a ß e n " , d er in der H au p tsach e einen A pp ell d arstellte, bei A usführungen von Beton straß en nur Q ualitätsw are und Q u a litätsarb eit zu fordern und zu leisten, dam it, angesichts der noch kurzen E n tw ick lu n g des deutschen B etonstraß enbaues G ru ndlagen fü r eine wissen­

schaftlich e A u sw ertu n g gesch affen w ürden. S ei auch im ver­

gangenen Ja h re das B etonstraß ennetz um ein V ielfach es er­

w eitert worden, so genügte das bisher G eleistete allein der V ersch ied en artigk eit d er A usführungen wegen nich t den an­

gedeuteten Zw ecken. In B eh an d lu n g der an den Straßenbeton zu stellenden A nforderun gen — die übrigens in den „ R ic h t ­ linien fü r die einheitliche P rü fu n g vo n Straß en b aubeton '' vom Ausschuß fü r w issen sch aftlich e und p raktisch e Straßen­

bauforschung der S tu d ien gesellsch aft fü r A utom obilstraßenbau zusam m engefaßt sind — und, unter H inw eis au f die B ean ­ spruchungen der Straß e legte der V o rtragen d e besonderen Wert a u f die B ew e rtu n g auch der Z u g fe stig k e it des B eto n s. Der V o rtragen d e v e rtra t d abei den S tan d p u n k t, daß ein in Zukunft bei w eitem stärk erer, p lötzlich einsetzender K raftw agen verkeh r au f eine h och qualifizierte Straß en b autech n ik zurückgreifen müsse, und schloß seine A u sfü h ru ngen m it dem Bekenntnis zur A utom obilfernstraß e.

Den zweiten V ersam m lu n gstag leitete R e g i e r u n g s b a u r a t G a y e , . W eserm ünde, m it seinem V o rtra g über „ D i e B e ­ d e u t u n g d e s Z e m e n t s t e i n s im G u ß b e t o n " ein, in dem der V ortragend e zunächst d as Gem isch von W asser und Zement als Zem entleim definierte, dessen K riteriu m der Zem entw asser­

fak to r als V erh ältn is von Zem ent zu W asser d arstellt. Der Zem entleim bild et nach E rh ä rtu n g den die Zuschlagstoffe um gebenden Zem entstein. B e i Gußbeton h a t der Zementleim die A u fgabe, die Zu sch lagstoffe vollkom m en einzuhüllen, die Poren auszufüllen und das M ischgut gu t flü ssig zu machen, bzw . die R e ib u n g der K ö rn er aufzuheben. U m d abei gleich­

zeitig eine V ersch w en dun g an Zem ent zu verm eiden, wird T raß oder auch Sand m ehl zugesetzt. A n H an d zahlreicher Licht­

bilder erläu terte der V o rtragen d e m it H ilfe schem atischer D arstellungen seine A usfüh ru ngen. E r w ies d ab ei a u f die Be­

grenzung des Zem entan teiles im Zem entleim hin, d a dieser sonst seine E ig e n sch aft als S ch m ierm ittel verliert. A ls für die größ te F e stig k e it des Zem entsteines m aßgebende Zusam men­

setzung des Zem entleim es gab d er V o rtragen d e nach seinen V ersuchen d as V erh ältn is von 18 G ew ichtsteilen W asser zu 100 G ew ich tsteilen gewöhnlichen Zem ents an. D ie erforderliche F lie ß fä h ig k e it w urde ab er erst bei einem V e rh ä ltn is vo n 36 Ge­

w ichtsteilen W asser zu 100 G ew ich tsteilen Zem ent erreicht.

B e i den m it steigendem Z em en tw asserfaktor vo n 0,85 bis 1,05 angestellten V ersuchen w urde u n ter dem M ikroskop bei i5 o fa c h e r V ergröß erung Zem entstein w esentlich verschiedener P o ro sität beobachtet, d ie sich dadurch erk lärt, daß vom Zement nur e tw a 16 G ew ichtsteile W asser chem isch gebunden werden;

d er verbleibende T e il b leibt a ls W asserporen im Zementstein.

N eben den V ersuchen an Zem entsteinw ürfeln von 20 cm K an ten län ge w urden gleichzeitig solche an W ürfeln aus dem gleichen Zem entleim m it Zu sätzen vo n K ie s und S p litt in K orngröß en vo n % b is 30 mm du rch gefü h rt. D ie D ruckfestigkeit dieser B eto n w ü rfel w a r — sowohl bei K ie s w ie bei S plitt — nach 28 T agen nahezu gleich der D ru ck fe stig k e it der Zement- steinw ü rfel. D ab ei fand auch die vo n A b ram s aufgestellte

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DER B A U IN G E N IE U R

1927 II E F T 17. D I E 30. H AUPTVERSAMMLUNG D E S DEUTSCH EN B ETO N -V ER E IN S . 299

D ruckfcstigkeitsform el B estätigu n g. D ie Z u g festig keit des Betons h ängt nich t allein von der des Zem cntsteins, sondern — wie dpr Q uerschnitt an der Zerreißfuge zeigte — auch von der H aftfestigkeit des Zem entsteines an den Zusch lagstoffen ab.

Die zur U n tersuchung der W asserd ich tigkeit ausgeführten Versuche bei wechselndem D ru ck vo n 3 kg/cm 2 ließen erkennen, daß der beste Zem entstein nich t vollkom m en d icht ist, der Grad der D ich tigk eit aber m it zunehm endem Zem entw asser­

faktor steigt. N ach all den E rgebn issen ist bei rich tiger K o rn ­ zusam m ensetzung im gu t flüssigen Gußbeton eine wesentliche Ersparnis an Zem ent zu erzielen; auch kann der A n teil des nicht raum beständigen Zem entsteins im B eto n verrin gert werden. G egenüber dem spezifischen G ew ich t des Zem ent­

steins von 1 ,7 5 — 2,0 kann das G ew icht des B eton s durch die Zusch lagstoffe erhöht w erden. F ü r die E rm ittlu n g der Raum bestän digkeit und des zum Fließ en des G ußbetons er­

forderlichen Zem entleim antcils em pfahl der V o rtragen d e die bekannte Setzprobe und die U ntersuchungen am Fließ tisch .

Anschließend w urde vo n M a g i s t r a t s b a u r a t M. O r t h a u s H annover, über „ D i e A n w e n d u n g v o n T o n e r d e ­ s c h m e lz z e m e n t b e i E i s e n b e t o n a u s f ü h r u n g e n u n d P u t z a r b e i t e n " berich tet. D ab ei h an delte cs sich um W ieder- herstellungs- und E rw eiteru n gsb au ten im G asw erk H annover, die m öglichst ohne irgendw elche B eein träch tigu n g des B etrieb es ausgeführt w erden sollten. A u s diesem G runde w urde ein Schnellbinder, und zw ar der vo n der Elektrozem ent-G esell- schaft m. b. H ., B erlin, h ergestellte A lc a-S ch m elz z em e n t've r­

wendet. E r ste llt ein h yd rau lisch es B in d em ittel dar, d as durch Verschmelzung und d abei erfolgenden A ufschluß von k alk - und tonerdehaltigen S to ffen , im besonderen B a u x it, bei anschlie­

ßender F ein m ah lu n g h ergestellt w ird . G egenüber dem kalk- und kiesclsäurereichen, aber tonerdearm en P ortlandzem ent besitzt der Schm elzzem cnt einen hohen Tonerde- und einen geringen K a lk - und K ieselsäu reg eh alt. F ü r die Verw endung von Schm elzzem ent sprechen ferner die schnell erreichbaren, hohen A n fan g sfe stig k e ite n ; so ist bei einem M ischu n gsverh ältnis von 1 : 3 N .S . schon 5 Stu nd en nach H erstellun g der Proben eine D ru ck festigk eit vo n 259 kg/cm 2 und eine Z ugfestigkeit von 2 1 kg/cm 2 beobach tet worden. M it R ü ck sich t a u f die hohen In n entem p eraturen beim A bbin den und E rh ä rte n des Schmelzzementes konnte auch w ährend der Frostp erio de das Betonieren — auch m it G ußbeton — fortgesetzt werden.

Schließlich gab auch der G eh alt an schw efliger S äu re in den Abgasen und W asserdäm pfen V eranlassu ng, bei den G asw erks­

bauten A lca-Sch m elzzem en t zu verw enden. A n H and zah l­

reicher A b bild ungen w urden dann die einzelnen B au a u sfü h ­ rungen, die zufolge schw erer L a ste n notw endige V erstärk u n g der eine 53 m w eit gespannte V erlad eb rü cke tragenden M auer, die 24 Stunden nach erfolgter Fertigstellu n g w ieder befahren werden konnte, eine L a d e b rü ck e an der Ihm e, eine K o k sfö rd er­

anlage, ein K ra n b a h n g erü st und ein K oh lenb un ker m it aufge- stdektem W asserb eh älter geschildert. B e i B eh an d lu n g der au s­

geführten P u tzarb eiten w urde die stark e D urchw ässerung des Unterbetons m it R ü ck sich t a u f die hohe A bbin dew ärm e h ervor­

gehoben. D er P u tz selb st is t nach dem A bbinden längere Zeit durch B erieselu n g feu ch t gehalten worden. D ie gesam ten A r­

beiten konnten in d er b eabsichtigten W eise so d urchgeführt werden, daß der B e trie b nur ganz unwesentliche U n ter­

brechungen erfuhr.

In dem folgenden V o rtra g e ü b e r e i n i g e g r u n d s ä t z ­ lic h e F r a g e n b e i d e r K o n s t r u k t i o n g e w ö l b t e r B r ü c k e n gab P r o f e s s o r S p a n g e n b e r g , M ünchen, zu­

nächst einen Ü berblick über die geschichtliche E n tw icklu n g der Eisen beton brücken-G ew ölbekonstruktionen im In - und Ausland und ging h auptsäch lich a u f die verschiedene A n ­ wendung von Gelenkbogengew ölben m it bzw . ohne B ew eh ru n g ein. D er V ortragend e erörterte in diesem Zusam m enhänge die verschiedenen B rü cken gew ö lbesystem e fü r Span nw eiten bis zu 5° m und w ies d ab ei a u f die bekannte Zw eckm äß igkeit der Bewehrung in B eton bo gen m it Gelenken hin. D er V ortragende zeigte erläuternd im L ich tb ild zunächst einige au sgefü h rte Drei-

gelcnkbogengeivölbe, so z. B . die 1906 erb au te E isen b ah n b rü cke über die Ille r bei K em pten , die 40 m w e it gespannte, 19 0 7 er­

bau te B rü ck e bei Garchingen, und legte auch h ier entsprechend den W ert der B ew eh ru n g im Zusam m enhang m it der G elenk­

anordnung bei Zw eigelcnkbogengew ölben dar, deren größere S te ifig k eit b eiläu fig besonders hervorgehoben w urde. A n dem B eisp iel der in der A u sfüh ru ng begriffenen B rü c k e bei B la n k e n ­ stein, W estf., über die R u h r, einem Zw eigelenkbogen m it einem Bogen stich von 7 : 1 , w urde ein Vergleich m it dem eingespannten Gew ölbe angestellt, der im H inblick au f die durchgehend gleiche G ew ölbestärke und die auftretenden geringen Spannungen zugunsten des Zw eigelenkbogengew ölbes ausfiel. A n einer R eih e w eiterer B eisp iele wurden V ergleiche zwischen ausgeführten unbcw chrten und bew ehrten Gewölben in statisch er und w irt­

sch aftlich er B ezieh u ng an gestellt; es zeigte sich dabei erneut, daß die Zulassung nur geringer Zugspannungen eine V erm ind e­

rung der G ew ölbestärke nach sich zieht.

Anschließend fü hrte R e g i e r u r t g s b a u m e i s t e r S c h m i d t , B erlin , die Zu h örerschaft im G eiste a u f die B au stelle der A l l n e r b r ü c k e b e i S i e g b u r g , einer D reigelen k b ogen -Stam p f­

betonbrücke m it G rauw ackensteinverkleidung, m it v ie r Ö ffnun­

gen vo n 15 , 2 X 2 5 und 30 m Spannw eite. N ach einem Ü berblick über die B au au sfü h ru n gen schilderte der V ortragende, u n ter­

stü tz t durch Lich tb ild er, die kurz vo r F e rtigstellu n g der B rü cke durch plötzlich au ftretend es H ochw asser erfolgte H in ter­

w aschung und U n tersp ü lu n g des einen W iderlagers, die zu­

nächst ein Öffnen der K äm p ferfu gen bei gleichzeitiger V e r­

k an tu n g des W id erlagers und letzten E n d es den E in stu rz des anschließenden 25 m gespannten Bogens bew irkten. N ach W ied erein tritt norm aler A b flu ß verh ältn isse wurde ein w eiteres V erk an ten des W iderlagers durch künstliche B ela stu n g v e r­

hindert, der nächststehende P feiler, der sich gleichfalls um einiges geneigt h atte, so daß auch eine kleine E in sen ku n g des folgenden, 30 m gespannten B ogens cingetreten w ar, w urde gesichert und der B ogen unter gleichzeitiger W irkun g des Schubes des w iederhergestellten B ogens gehoben. N ach diesen bem erkens­

w erten A usführu ngen gab R egieru n gsb au m eister S c h m i d t einige E r g ä n z u n g e n zu seinem vo rjäh rigen V o rtrage über den B a u der Stam p fb eton b rü cke vo n 70 m Spannw eite im W a h n - b a c h t a l (B auingen ieur 19 26, H eft 2 1 , S . 420 u. H e ft 22, S. 442).

A n fü n fter Stelle gab Z i v i l i n g e n i e u r O. S t e r n , W ien, einen ausführlichen Ü b erb lick über das W esen der m o d e r n e n B e t o n g r u n d b a u t e c h n i k , w elche sich a u f den Gesetzen der B o d en p h y sik a u fb au t. B e v o r der V ortragen d e näher a u f die bodenphysikalischen G ru ndlagen einging, betonte er, daß au f diesem Gebiete noch v ie l N euland vorliege, daß aber die b is­

herigen am erikanischen und österreichischen Forschungen sowie auch die U ntersuchungen von Pro fessor D r.-In g . K ö g l e r , Freiberg, S a., reichlich V eranlassu ng gäben, eine grundsätzlich neue E in teilu n g der G rü ndun gsarten nach technischen und s ta t i­

schen G esichtspunkten vorzunehm en, w ie sie in dem österreichi­

schen N orm envorschlag bereits zum A u sd ruck kom m e. D arn ach erfolgte die nachstehende D ifferenzierung:

A . Offene

Gründungen B . Schachtgründungen

M it begehbaren B au sohlen im Trockenen oder

unter W asser

M it B enutzung verd eck ter B o d en ­ schichten, welche

1. V erbreiterte G rundkörper 2. E isen beton platte

u. um gekehrte Gewölbe

3. B lock- und S te in ­ schüttungen 4. Schw im m kasten­

gründung

I. freigelegt w erden 5. Brun nen - und

R o h rp feilerg rü n ­ dung

6. S p an n lu ftgrü n ­ dung m it S en k ­ kasten oder T a u ­ cherglocken

I I . nicht freigelegt werden

7. Ram m -, u. Spül- pfähle

26*

(4)

300 DIE 30. HAUPTVERSAMMLUNG DES DEUTSCHEN BETON-VEREINS. D E R B A U IN G E N IE U R 1927 H E F T 17.

Als Kennzeichen für die B eu rteilu n g einer zu belastenden Bodenschicht wurden die Porenziffer und die B o d en ­ beanspruchung, gleichzeitig m it H ilfe beider sogenannte Schrum pfungsschaulinien angegeben, die das V erh alten der jew eiligen beanspruchten B o d en art erkennen lassen. U n ter­

stü tzt durch zahlreiche L ich tb ild er erläu terte der V or­

tragende die D urch fü h ru ng m echanischer Bodenunter-

« suchungen m ittels Bohrproben, die letzten E n d es der graphischen E rm ittlu n g der zulässigen Bodendruckbeanspru chungen dienen.

Im Anschluß an die E rörteru ngen über die G ru ndbautech nik hob der V ortragende die verschiedenen V orzüge des B eto n s als G ru n d b au stoff h ervor und zeigte an einigen B eisp ielen die V iel­

seitigkeit seiner Verw endung im H inblick a u f die zahlreichen m aschinellen G ründungsbauw eisen. D er V o rtra g k lan g aus in der Forderung, der G ru ndbau tech nik m ehr w ie bisher eine w issenschaftliche B eh an d lu n g angedeihen zu lassen. In der sich anschließenden D iskussion m ahnte P rofessor D r. K ö gler zur Vorsich t bei E rm ittlu n gen nach den M essungen von T erzaglii.

D er folgende V o rtra g über d ie n e u e n b e r g s c h a d e n ­ s i c h e r e n W a s s e r b e h ä l t e r d e r S t a d t E s s e n , gehalten von P r o f e s s o r D r . - I n g . W . M a u t n e r , Düsseldorf, zeigte zunächst die durch B ergsenkungen veru rsach ten Schäden an dem alten W asserbeh älter und in dessen näherer U m gebung;

dabei w ar es interessant zu hören, daß an der betroffenen Stelle die Senkungen aller V orau ssicht nach erst nach etw a 15 Ja h re n beendet und dann, nach den bisherigen E rfah ru n gen , eine G e­

sam tdifferenz von etw a 1,5 0 m erreicht haben w erden. In fo lg e ­ dessen m achten sich besondere Sicherungsm aßnahm en n ot­

wendig. D ie statisch bestim m te D reip un ktlageru ng schied im H inblick a u f die enorm en L agerd ru ck e und die dann nach H ertz erforderlichen Lagerschalenabm essungen wegen m an gel­

h after B ew eglich k eit bei größeren Senkungen aus. Som it ergab sich als günstigste L ösu n g Fläch enlagerun g au f verk lein erter G ru ndfläche. D ie Berech nung der B eh älterk on stru ktio n wurde für zwei u ngünstigste L a stfä lle — A u skragen p arallel zur B e ­ h älterseite und p arallel zur B eh älterd iago n ale — d u rch gefü h rt;

sie ergab teilw eise einen E isen qu ersch n itt, der für norm ale E ise n ­ stöße keinen R au m m ehr übrig ließ und die A nw endung der elektrischen Stu m pfsch w eiß vorrich tung notw endig m achte.

Infolgedessen entstanden auch L än gen der H aup tb ew eh rungs­

eisen von etw a 32 ni m it 7 111 hohen A bbiegungen, so daß ein besonderer T u rm k ran zum Versetzen der E isen erforderlich wurde, Im R ah m en der Beh an d lun g der verw endeten B au sto ffe bestätigte der V ortragende den W ert der Sand klassierun g nach G raf.

In E rgä n z u n g des au f der vo rjäh rigen H au p tversam m lun g gehaltenen V o rtrages über die Baustellen ein rich tun gen der Z w i l l i n g s s c h l e u s e b e i F ü r s t e n b e r g a. O. gab R e ­ g i e r u n g s b a u r a t M ö l le r einen ausführlichen ü b e rb lic k über den B a u selbst. Sow eit seine A usführu ngen der Besch reibung des P ro jek tes dienten, d a rf d ah er a u f die V eröffentlich u ng des vo rjäh rigen V o rtrages verw iesen w erden (B auingenieur 1926, H eft 24, S. 469). Je d e der beiden nebeneinander liegenden Schleusenkam m ern von je 13 0 m nutzbarer L än ge und 12 m B re ite dient gleichzeitig der anderen als Sparbecken, wodurch eine W asserersparnis von 5 0 % erzielt w ird ; V orau ssetzu ng dabei ist, daß im m er gleichzeitig m it der einen Schleuse h erauf und m it der anderen h inunter geschleust w ird. E rw äh n en sw ert sind von den E inrich tungen der Schleuse die dort zum ersten Male ausgefüh rten Schw im m poller. D er V ortragende schilderte dann die um fassenden G rundw assersenkungsarbeiten, die V ersorgung der B au stelle m it B au m aterialien au f dem W asserw ege und te il­

weise auch d ie B austelleneinrichtungen. Anschließend gab der V ortragend e an H and zahlreicher bildlicher D arstellungen die E rgebn isse der vo r Beginn der B au arb eiten an B e to n b a u ­ werken im V orh afen sow ie im B au sto fflab o rato riu m ausge­

führten "Versuche bekannt, die zur V erw endung eines breiigen B eton s aus 1 R t . Zem ent und 0,5 R t . Traß m it durchschnittlich 10 .5 G ew ichtsprozenten W asser fü h rten ; je nach den an das einzelne B au w erk zu stellenden A nforderungen kam en 6,5 oder 4.5 R t , Zuschläge hinzu. D er G ußbeton zeigt im fertigen B a u ­

werk ein durchaus gleichm äßiges G efüge. N eben den zahlreichen, vorzüglichen L ich tb ild ern tru g der zum Schluß vorgeführte F ilm zum näheren V erstän d n is der A usfüh ru n gen besonders bei.

Den achten und letzten V o rtra g des zw eiten V ersam m lungs­

tages über B e t o n i e r e n m i t t e l s B a n d t r a n s p o r t a n l a g c b e im B a u d e r D o p p e l s c h l e u s e M a n n h e im d e s N e c k a r ­ k a n a l s b estritt O b e r i n g e n i e u r B e u t e f ü h r , Biebrich a. R h . Zu erst gab der V ortragend e einen kurzen Ü berblick über d as gesam te P ro je k t der D oppelschleuse und legte in diesem Zusam m enhänge die G ründe d a r fü r die getroffene Entscheidung, a n sta tt Gußbeton erdfeuchten Stam p fbeton zu verwenden.

In der B ew ä ltig u n g außerordentlich großer Betonm assen — die gesam te im Schleuscnkörper eingebaute Betonm asse b eträgt über 65 000 m* — in m öglichst kurzer Z eit lag allein die V o r­

bedingung fü r eine m echanische Fö rd eru n g der einzelnen B a u ­ stoffe, besonders aber des M ischgu tes; sie w urde, ähnlich am eri­

kanischen A usführungen, m ittels Fö rd erban d m it gutem E rfo lg d urchgeführt. B ei einer G esam tlänge der Förd erban d an lage vo n 16 0 111, die sow ohl dem T ran sp o rt von K ies und Zem ent als auch dem W eitertran sp ort des B eton s bis zur E in bau stelle diente, w urde eine größte Stun denförderleistung von 45 m*

erreicht.

D ie R eih e der V o rträge des letzten V ersam m lungstages eröffnete Z i v i l i n g e n i e u r B a u r a t B r a u s e w e t t e r , Wien, m it dem T h em a „ D i e S t e i n m e t z z e i c h e n u n d d a s H ü t t e n ­ g e h e i m n i s " . In seinen ku nsthistorischen B etrach tu n gen über die Steinm etzzeichen der ägyp tisch en , griechischen, römischen, altch ristlichen , rom anischen, gotischen und R enaissancebau ten w ies der V ortragend e au f die im L a u fe der Ja h rh u n d erte im m er w ieder zu beobachtenden Bezieh ungen der P ro p o rtio n alitäts­

gesetze der B au w erke in Grund- und A ufriß zu den ewigen Gesetzen der N a tu r hin und w a rf anschließend die F rag e auf, ob diese E rk en n tn is n ich t auch die B eo b ach tu n g solcher B e ­ ziehungen im B eton b au vom ästhetischen S tan d p u n k te aus gerech tfertigt erscheinen ließe.

M it dem nächstfolgenden V o rtra g über d ie S i c h e r u n g s ­ a r b e i t e n z u r E r h a l t u n g d e r W e s t g r u p p e d e s M a in z e r D o m e s ergänzte Professor G. R ü t h , B ie b ric h a. R h ., seine au f der vo rjäh rigen H au p tversam m lu n g gegebenen A u sfü h ­ rungen (B auingenieu r 1926, H eft 25, S. 489, H eft 26, S. 505).

A uch diesm al stan d en die A nw endung sto llen artigen Unter- fangun gsbetricbes, d ie A usw echselungen zerstörter M auerw erks­

teile durch E isen beton ko n struk tion en und die Sicheru ng durch um fangreiche Z em entinjektionen m it h ochw ertigem Zem ent­

m örtel zur B eh an d lu n g.

In dem sich anschließenden V o rtra g e beschrieb O b e r ­ i n g e n i e u r S c h e r z i n g e r , Lu d w igsh afen , eine n e u a r t i g e A u s f ü h r u n g e i n e r w e i t g e s p a n n t e n S c h a l e n k u p p e l in T o r k r e t e i s e n b e t o n . D ab ei handelte es sich um die A us­

führun g der 26,4 m w eit gespannten, a ls reine Schalenkuppel von nur 4,5 cm S tä rk e konstruierten K u p p e l des M annheim er P lan etariu m s. D ie B ew eh run g der nach S c h w e d l e r berechneten K u p p e l besteht im G egensatz zu der Z e iß sc h e n N e tz w e rk k u p p e l (B auingenieur 19 25, H e ft 10 , S. 36 2, D i s c h i n g e r , F o rtsch ritte im B a u vo n M assivkuppeln) aus R u n d eisen , so daß die K u ppel eine norm ale T o rk ret-E isen b eto n k o n stru k tio n d a rste llt. Der V ortragend e schilderte an H and d er zahlreichen, die B a u a u s­

führung w iedergebenden L ic h tb ild e r d ie H erstellun g der K u ppel in einzelnen S ektorlam ellen m it H ilfe eines besonderen Dreh- gerüstes als Sch alu n gsträger. U m d abei ein H afte n des Betons au f der B lech sch ale zu verhindern, w urde letztere eingeölt. Das A u fsp ritzen des B eton s a u f d ie h arte S ch alu n g ergab infolge des stark en R ü c k p ra lle s einen M eh rverbrau ch gegenüber S ta m p f­

beton von 10 0 % , D ie V erw endung vo n hoch w ertigem Zement m achte dagegen einen beschleunigten B a u fo rtsc h ritt m öglich;

die A u srü stu n g einer bziv. auch d er gleich zeitig hergesteilten gegenüberliegenden L am elle kann b ereits nach d rei Tagen erfolgen.

Des w eiteren gab D i r e k t o r A . P i e l , Dortmund- s'G ra v e n h a g e , einen ausfüh rlich en Ü b erb lick über d ie E n t ­ w i c k l u n g d e r H a f e n k a i b a u t e n in H o l l a n d u n t e r be-

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DER B A U IN G E N IE U R

1027 H E F T 17. DIE 30. HAUPTVERSAMMLUNG DES DEUTSCHEN BETON-VEREI NS. 301

s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r n e u e r e n A u s f ü h ­ r u n g e n , d ie m it R ü ck sich t au f die geschichtliche E n tw ick lu n g Hollands als ausgesprochenes K ü sten lan d besonders lehrreich ist. Und som it g a lt der V o rtra g im besonderen der gesch ich t­

lichen E n tw ick lu n g des K aim au erb au es in R o tte rd a m . Im übrigen förderten gerade d ie ungew öhnlich schlechten B o d en ­ verhältnisse in den holländischen H afen bezirken einen stetigen Fo rtsch ritt in der A usfüh ru ng und K onstruk'tion solcher B a u ­ werke. D er V o rtragen d e ging dabei — sow eit es hauptsäch lich A usführungen in B eto n und E isen beton b e traf — a u f die grundsätzlichen K aim a u e rsy ste m e ein, wobei er gleichzeitig eine R eih e von ausgeführten B eisp ielen im L ich tb ild zum näheren V erstän d n is m it heranzog. Im besonderen zeigte er die E ntw icklung vo n den m assiven M auern — bei gleichzeitiger Berücksich tigun g der verschiedenen Gründungs- und Sicheru ngs­

methoden und der A rt d er A ufn ah m e des E rd d ru ck es — weiter über die Eisen beton sen kkasten m au ern bis zu den a u f­

gelösten E isenb eton m au ern. M it zunehm endem T iefgan g der Schiffe zeigt die E n tw ick lu n g ein Vorherrschen m assiver Mauern au f E isenbeton pfah lrosten, die es gestatten, das U fer­

gelände in seiner natü rlichen B öschu n g zu belassen. Als Beispiele fü r d ie leztere A u sfü h ru n gsart, die seit e tw a io Ja h re n fast ausschließlich zur A nw endung gelangt, erschien eine R eihe von K aim au ern a u f der L ein w an d , an denen gleichzeitig- die tadellose B esch affen h eit der dem Seew asser ausgesetzten E ise n ­ betonpfähle und sonstigen K on struktio n en gezeigt wurde.

D ie heute bedeutsam e F ra g e der B au k on tro lle behandelte Herr R e g i e r u n g s b a u m e i s t e r a. D . D r.-In g . P e t r y in seinem V o rtrage über die B a u k o n t r o l l v e r s u c l i e d e s D e u t s c h e n B e t o n - V e r e i n s . D er V ortragende erstattete zunächst B e ric h t über die A ufgab en, hinsichtlich Festsetzun g einfacher Prü fu n gsverfah ren , des in der vorjäh rigen H a u p t­

versam m lung eingesetzten A usschusses, dessen vorbereitende Tätigkeit, im besonderen die A ufstellu ng eines festen V ersuch s­

programmes, die In an g riffn ah m e der V ersuche bereits im H erb st 1926 m öglich m achte. Anschließend ging D r. P e tr y näher au f die bei den V ersuchen verw endeten B au sto ffe , die verschiedenen hochwertigen und norm alen Portlan dzem ente ein und beschrieb eingehend die D urch füh rung der V ersuche zur B estim m u ng der B ieged ru ck festigk eit an bew ehrten Probebalken, teilw eise in Anlehnung an die V ersuche nach D r. E m p erger, ferner zur Bestim m ung der D ru ck festigk eit an W ürfeln und der B ie g e ­ zugfestigkeit an unbew ehrten B eton b alk en . H insich tlich der Ergebnisse d a rf a u f die W iedergabe des V o rtrages in der T o n ­ industrie-Zeitung verw iesen werden. D ie zur D urchführung der Balkenprobe verw endete Prüfu ngsm asch in e ist bei aller Z u ­ verlässigkeit so einfach, daß sie ohne Sch w ierigk eit au f der Baustelle V erw endung finden kann. W eiterhin berichtete der Vortragende über die zur schnellen E rm ittlu n g der Z u g festigkeit des Zem entes a u f der B au stelle durch gefüh rten Versuche, sow eit deren E rgebn isse bereits vorliegen.

Die folgenden A usfüh ru ngen über n e u e r e G e r ä t e u n d M a s c h in e n im B e t o n - u n d T i e f b a u von O b e r i n g e n i e u r P r i v a t d o z e n t D r.-In g . G. G a r b o t z , B erlin , gaben eine Fülle von w ertvollen A nregungen fü r die R ation alisieru n g der B au b etriebe. E in leiten d betonte der V ortragend e auch die N otwendigkeit der M echanisierun g des G roß baubetriebes unter weitgehendster A nw endung neuzeitlicher Spezialm aschinen und behandelte, u n terstü tzt durch zahlreiche L ich tbild er, die Verwendung, W irkun gsw eise und die L eistu n g sfäh igk eit einer großen A nzahl noch nicht allgem ein im B eton - und T iefbau

gebräuchlicher M aschinen und Fö rd erm ittel. Im einzelnen wurden v o rg e fü h rt: A ufbereitu ngsanlagen der B eton zu sch lag­

stoffe, M ischm aschinen, B eton förd erm ittel der verschiedensten A rt, Straß enbaum aschincn u. a. m. D er V ortragend e ging anschließend besonders a u f die zunehm ende V erb reitu n g des elektrischen A ntriebes und auch des R o h ö lm o to rs ein ; letzterem wurde hauptsäch lich bei Verw endung der R au p en eim erketten ­ bagger zum M utterbodenabhub der V orzug gegeben. In diesem Zusam m enhänge la g es nahe, daß der V ortragende a u f seine reichen E rfah ru n gen einging, die er a u f der ausgedehnten B au stelle des Sh an n o n -K raftw erk es in Irlan d zu sam m eln Gelegenheit h atte. H ier d a rf a u f einen dem näch st an dieser Stelle erscheinenden A u fs a tz 1) des V o rtragen d en hingewiesen werden. Schließlich wurden die einzelnen Fö rd erw agen zum T ra n sp o rt verschiedenen Fö rd ergu tes beh an d elt und dabei Angaben über w irtsch aftlich en Fö rd erb etrieb gem acht. Auch über R am m en und P fah lzieh er sowie die V erw endung der T ie f­

brunnenpum pe bei G ru ndw asserabsenkungen erfolgten einige E rörteru ngen. Zum Schluß zeigte der V ortragende eine leichte in E ise n konstruierte N orm albarackc, die sich a u f d er genannten irischen B au stelle besonders g u t b ew äh rt h at.

Im vorletzten V o rtrage über die E n t w i c k l u n g u n d d ie g e g e n w ä r t i g e A n w e n d u n g d e s p n e u m a t i s c h e n B e t o n t r a n s p o r t e s ersta tte te R e g i e r u n g s b a u m e i s t e r E . F r a e n k e l , B erlin , B e ric h t über d as bekan n te T o rkret- B eton sp ritzverfah ren , bei dem das trocken gem ischte M aterial durch Schläuche gepreßt und d as notw endige M ischw asscr erst an der Düse zugesetzt w ird, und das B eton -E in p reß - verfahren, bei dem d as nasse M aterial durch die Schläuche bis zur V erw endungsstelle gepreßt w ird. N ach einigen A ngaben über die L e istu n g sfä h igk eit der V erfahren wurde dessen A n ­ w endung bei einigen B au au sfü h ru n gen beschrieben.

Den A bschluß der V ortragsreih e bild ete der von O b e r ­ i n g e n i e u r K i s s e , B erlin , über N e u e r u n g e n im B a u v o n E i s e n b e t o n m a s t e n gehaltene V o rtrag. In ihm wies der V o r­

tragende au f die „V o rsc h rifte n fü r die E rric h tu n g und den B e ­ trieb elektrisch er S ta rk stro m a n la g e n " hin, die eine günstigere G ru ndlage fü r die D im ensionierung der E isen beton m aste als die B estim m un gen des D eutschen A usschusses zulassen, d a sie lediglich die dreifache N u tz la st als B ru c h la st fordern. In der F o lge behandelte der V ortragend e die theoretischen Grundlagen und die H erstellung des nach ihm benannten K isse-M astes.

D ie im L ich tb ild wiedergegebenen B eton m astausfüh ru n gen ließen die verschiedenen T yp en , ‘w ie K reu zu n gsm aste, A b ­ spannm aste, L ich t- und B ah n m astc, im besonderen eine 50 000- V o lt-L eitu n g m it M astlängen von 28 m erkennen. A uch die H erstellung der M aste in allen E in zelheiten in der G ebr. R an k - schen F a b rik in E m m ering bei M ünchen wurde ausführlich im L ich tb ild w iedergegeben.

D er U m fang und die V ielseitigk eit der a u f der diesjährigen H au p tversam m lu n g gebotenen V o rträge gaben von vornhinein die Voraussetzung fü r eine F ü lle von Anregungen, fü r die die Teilnehm er sowohl den einzelnen V ortragen d en w ie den um d as Gelingen der V ersam m lung besonders verdienten V orstand des D eutschen B eton -V erein s D an k w issen werden.

N ich t zuletzt w erden auch die in gew ohntem R ah m en verlebten Stunden geselligen Beisam m enseins allen Teilnehm ern in freundlichster E rin n eru n g bleiben. D r.-In g . E h n e r t .

l) Garbotz, „Förder- und Energiewirtschaftsprobleme bei den Bauarbeiten für die Ausnützung der Shannonwasserkräfte in Irland".

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Ansicht stromab

K O M M E R E L L I R E IN , W E T T B E W E R B UM E N T W Ü R F E F Ü R E IN E F E S T E S T R A S S E N B R Ü C K E . DE* 9$ j ^ ™ Elm

E NG ER ER W E TT B E W E R B UM E NTW ÜRFE FÜR EINE FESTE S T R A SS E N B R Ü C K E ÜBER D E N RHEIN IN K Ö L N - MÜLHEIM.

Von D r.-In g . K om m erell, D ire k to r bei d e r R eichsbah n, B e rlin , u n d D ip l.-I n g . T U R e in , B e rlin .

(Fortsetzu ng von Seite 29 1.)

4. „ V o n U f e r z u U f e r “ B alk en b rü ck e .

V e rfa sse r: M. A . N ., "W erk G u s t a v s b u r g , B a u d ire k to r A d o l f A b e l , K ö ln , und G r ü n & B i l f i n g e r A .- G ., K ö l n .

D er städ teb au lich en und ästh etisch en A u fgab e des neuen B riick en b au - w erkes sprechen die V e rfa sse r eine ganz besondere B ed e u tu n g fü r die E n tw ic k lu n g des K ö ln er R h einbild es zu.1;* D a lie r'sch ien ihnen die V oranstellu ng

Abb. 51. „Von Ufer zu Ufer“ . Balkenbrücke.

der ästh etisch en G esichtspu n kte bei d er L ö su n g der A u fgab e unbed ingt geboten, w enngleich ab er ihr ingenieu rtechnischer K e rn n ich t zu k u rz kom m en sollte, zum al die im In lan d e bisher noch nicht erreichte B rü ck en b reite, die vor- geschriebcnen großen B elastu n g en , die n ach M einung d er V e rfa sse r zu geringe zulässige B ean sp ru ch u n g und schließlich die sta tisch e n und kon­

stru k tiv e n E rsch w ern isse zu V erh ältn issen und M aßnahm en führten , w elche alles

Abb. 52. „Von Ufer zu Ufer“ .

bisher im deu tschen B rü ck e n b a u G ew ohnte ü b ertreffen und nur un ter A us­

nutzung a ller zu G ebote stehenden H ilfsm itte l gem eistert w erden konnten. — D en in ih rer äußeren F o rm versch ied en artigen V o rschlägen d er Verfasser, vo n denen auch die anschließend beschriebenen H än g eb rü cken stam men, (vgl. T a fe l I I und T a fe l V) ist d er G ru n dged an ke gem einsam , n ich t nur die einseitig gelegene S ch iffah rtsö ffn u n g fü r sich, sondern die gesam te Strom ­ breite vo n U fe r zu U fer durch einen einzigen B rü ck e n z u g zu übersp ann en und so den S tro m la u f nich t zu zerteilen, sondern zusam m enzufassen. In der F o rm der vorgeschlagenen B alk en b rü c k e glauben sie, m it verhältnism äßig einfachen M itteln ein kü nstlerisch h och befried igend es B a u w e rk schaffen zu können. D er strengere C h a ra k te r dieser B alk en b rü c k e erinnere an die N otw endigkeit, in Zeiten w irtsch aftlich er N ot w irtsch aftlich e G esichtspunkte m itsprechen zu lassen.

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DEIl B A U IN G E N IE U R

1927 H E F T 17. K O M M E R E L L I R E IN , W E T T B E W E R B UM E N T W Ü R FE FÜ R E IN E F E S T E ST R A S SE N B R Ü C K E . In der T a t zeichnet den ohne je d e Z u gestän dn isse an

m ildernde Ü bergän ge d urchgebildeten, in gleicher H öhe in zwei Ö ffn ungen vo n 2 16 m und 12 3 ,7 2 m über den Strom gespannten P a ra lle lfa c h w e rk trä g e r nüchterne Sach lich keit aus (Abb. 50). D ie fü n f lin ksrh einisch anschließenden B e to n ­ bogen von 42, 40, 38, 36 und 3 3,5 9 m W eite und die beiden rechtsrheinisch anschließen den B eton bo gen von 43 und 38 m W eite sow ie die E isen b eto n p latten b alk en über die D eichstraß e und H afen b ahn fügen sich in ihren einfachen Fo rm en dem klaren G esam tbild folgerich tig an. D urch die an d ersartige m assive A usbildung d er L an d ö ffn u n gen w ollen die V e rfa sse r die A u f­

betont. M it dieser gew äh lten A u sfach u n g w ollen die V e r­

fasser verw irren d e Ü berschneidungen verm eiden und glauben, d am it au ch eine gu te freie S ic h t von der B rü c k e zu erzielen, da nur alle 1 5 m von einem un teren K n o ten p u n k t au s zwei S treben steil a u fw ä rts ansteigen. D en M eh rau fw an d an B a u s to ff infolge der sonst üblichen und hier fehlenden P fo sten schätzen die V e rfa sse r a u f rd. 800 t. — D ie G u rtu n gen er­

halten eine H öhe von 1,6 m, der O bergurt einen | [ -förm igen und der U n tergu rt einen |—|-förm igen Q uerschnitt m it d u rch ­ gehender M ittelrippe, beide m it G esam tdicken bis 14 0 mm (7 E in zellagen zu je 20 111111). D ie größten G esam td ick en be-

Abb. 53. „Von Ufer 7,11 Ufer“ . EndpörUl der Balkenbrücke am rechten Uferpfeiler.

Abb. 54. „Von Ufer zu Ufer“ . Normaler Querschnitt der Balkenbrücke.

Fahrbahnunterbrechung

am f i a iZiVlOX

Wärmeausgleich am rechten Uferpfei/er

— jetf ir -| ■ !| ¡V.*"!

5 mü mo n

Querverbindungen d er L ä n g s trä g e r

Abb. 55. „Von Ufer zu Ufer“ . Hauptquerträger der Balkenbrücke im 2. Ausbau.

teilung des ganzen B a u w e rk e s in Stro m b rü ckc und F lu tb rü ck cn klar in E rsch ein u n g treten lassen und dadurch eine w e it­

gehende E in h e it zw ischen B rü ck e und dem durch den R h ein- strom a u fg eteilten G elän de erzielen. D en Ü bergan g des Brückenzuges a u f d as M ülheim er U fer zeigt A b b . 5 1 .

D ie 20 m hohen H a u p tträ g e r sind als kontinuierliche Balken au f drei S tü tzen m it 8 b z w .14 F eld ern in einer schlanken Parabel von 1 m S tich in S tro m m itte über den F lu ß gefü h rt.

Etw aige S tü tzen sen ku n gen infolge E igen gew ich tslast sollen - wegen der sta tisch e n U n b estim m th eit des H au p ttragw erk es am linken U ferp feile r ausgeglichen w erden. E in e feste A u f­

lagerung is t nur bei dem m ittleren Stro m p feiler vorgesehen.

Die bewußte" Sch lich th eit d er beiden H a u p ttra g w ände wird durch das F o rtla ssen je glich e r P fosten in der F ü llu n g w eiter

tragen bei den G urtu n gen 16 2 mm und b ei den S treben 12 0 m m . D er N ietd u rch m esser fü r diese K o n stru k tio n ste ile w ird 29 m m. A n einzelnen Stoß stellen m it noch größ eren G esam td icken sind Bolzen verw en d et. M it R ü c k sic h t a u f den V ersand und den Zu sam m enbau an der B au stelle sind die G u rtu n gen der L ä n g e nach, die S treben in d er M itte gesto ß en .

E in oberer W in dverband m it E n d p o rtale n nur üb er den U ferp feilern (T räger a u f zwei Stützen) und ein u n terer W in d ­ verb an d m it W in dk raftü b ertragu n g en über allen d rei P feilern (T räger a u f drei Stützen) sowie Zw isch en qu erriegel an den oberen K n o ten p u n k ten bilden die B rü ck e n a u sste ifu n g . D ie Streben der W in d verbän d e haben m it R ü c k sic h t a u f d as A ussehen keine V e rg itteru n g, sondern B in d eb lech e und Q uer-

(8)

Längsschnitt

. r 52,23 + 53,9*

02,00- fsatmwiWS

M.W. + J7.S0

P fe ile r 5

P fe ile r 6 Horizontalschnitt e - f

Horizontglschnlff €L-b Horizontalschnift c - d

Fahrbahn

Abb. 57. „Von Ufer zu Ufer“ Balkenbrücke.

Querschnitt durch Pfeiler 4.

schotten . Die die S tü tzd rü ck e des oberen W in dverban des au f die A u fla g e r ü bertragen d en E n d p o rtale sind als S te if­

rahm en ausgebild et. A us ästh etisch en G ründen sind ihre Pfosten in d er T ragw an d eb en e sehr k rä ftig gehalten {vgl.

A b b . 5 1) und beim oberen Q uerriegel E ck b lech e verm ieden {A bb. 52 und 53).

Zw ischen den im A b stan d von 27 m liegenden H a u p t­

trägern sind die H a u p tq u e rträ g e r in 15 ,3 8 m gegenseitigen A b stän d en an ge­

ordnet und an den unteren K n o te n ­ punkten ange­

schlossen . Sie sind ebenso w ie die Fuß w egkonsolen zw eiw and ig au s­

gebild et (Abb. 54 u. 55) und durch Querschotten ver­

ste ift, D u rch M annlöcher ist die innere Z u gän glich keit gew ah rt. In fo lg e d er tieferen L a g e der Sch nellbahn a u f der M ülheim er Seite ergib t sich fü r die vier letzten Q u erträger eine kleine A bw eich u n g (vgl. A b b . 53). D ie F a h rb a h n lä n g s­

träger sind bis a u f den R a n d trä g e r, der entsprechend den T em p eratu rfu gen der F a h rb a h n

und des Fuß w eges in jed em v ie r­

ten F e ld gelen kig gelagert ist (vgl.

A b b . 55), kontinuierlich ausge­

bild et. D ie B u ck elb lech e der Sch nellbahn w erden in jed em Feld durch v ie r Zw isch en qu erträger und zwei L ä n g strä g e r, die E ise n ­ betonfußw egdecke, w elche gleich­

zeitig zur A u fnah m e der K a b e l dient, durch sechs Zw isch enquer­

träger, w elche an die beiderseitigen F u ß w eglän gsträg er angeschlossen sind, u n terstü tzt.

Die Ü berbauten der L a n d ­ öffnungen sind als D reigelenk­

bogen in B eto n und zwecks

A ufnah m e geringer Zusatzspan nungen in schw ach er B ew e h ­ run g vorgeschlagen (A bb. 56). D ie G elenke sind als bew ehrte B eton stein e ausgebildet. Die F a h rb a h n stü tz t sich a u f p arallel ..zur B rü cken ach se au fgesetzte E isen b eton w än d e und besteh t a u s w erk stattm äß ig h ergestellten E ise n b e to n p la tten von 4 x 1 111 Größe und 0,25 m D ick e. D iese Län gsw än d e haben den V o r­

teil, d as G ew ölbe gegen V erkeh rsstöß e u nem pfindlicher zu m achen. N u r die G ew ölbezw ickel w erden m it B im sbeton’

au sgefü llt. D ie sp ä te r fü r die Schnellbahn bestim m ten Ge­

wölbe in der M itte sind durch eine A rb eitsfu ge von der S traß en fah rb ah n getren n t.

D er E n tw u rf ist fü r S t 48 und S t S i d u rch gearbeitet, wobei sich fü r Siliziu m stah l eine E igen gew ich tsersp arn is von rd. 12 v . PL ergab.

B each ten sw erte V o rsch läge w erden in bezug a u f die S ch n ellb ah n ü b erfü h ru n g gem ach t. U m die K o ste n fü r den zw eiten A usbau — also V erlegu n g vo n Fu ß w eg und S tra ß en ­ bahn — m öglich st zu verrin gern , sollen die F u ß w ege von v o rn ­ herein au ß erh alb der H a u p tträ g e r au sg e k ra g t w erden (vgl, A b b . 53, 54 und 55). D a b e i soll der sp ä te r fü r d ie S ch n ell­

bah n b estim m te R a u m offen bleiben. D er H a u p tträ g e ra b ­ stan d k an n dann a u f 26,2 m ve rrin g e rt w erden.

In einem Son d eren tw u rf w ird ferner vorgeschlagen, die Sch nellbahn üb erh aupt nich t über, sondern u n ter dem Strom du rch einen T u n nel zu leiten. A u f G rund eingeh ender K o sten - verglcich sberech n u n gen kom m en die V e rfa sse r zu dem E r ­ gebnis, diesen E n tw u rf als den w eitau s w irtsch aftlich sten vo rzu sch lagen . D ie V erm in d eru n g des B a u k a p ita ls b e träg t d abei 3 ,1 M ill. M, eine Sum m e, die, m it 8 v . H . verzin st, in 10 Ja h re n — wenn die U n tertu n n elu n g v ielle ich t spruch reif w ird — gerade die schätzu ngsw eise erford erlich e B au su m m e fü r einen S ch n ellb ah n tu n n el {8,05 M ill.. M) erreich t. B e i der A u sfü h ru n g in S i-S ta h l ve rrin g e rt sich nach diesem Vor-

I tJcrn. 7929

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U uH m

Abb. 58. „Von Ufer zu Ufer“ Balkenbrücke. Bauvorgang.

sch lag d as K o n stru k tio n sg ew ich t allein um 43 v . PI. gegen­

über dem au ssehreibungsgem ässen A n geb ot in S t 48, D er Plaupt- trä g e ra b sta n d kann in diesem F a lle a u f 17 ,6 m besch ränkt w erden. D ie G u rtb re ite b e trä g t nur 1,4 111 gegenüber 1,6 m.

D er größ te N ietd u rch m esser w ird 26 m m gegenü ber 29 mm, und die H au p tq u e rträ g e r und Fuß w egkonsolen können ein- w an d ig au sgebild et w erden. D a ra u s geh t auch h ervor, daß die in der A u ssch reib un g gegebenen ungew öhnlichen s ta ­ tischen und bau lich en V e rh ältn isse besondere Schw ierigkeiten K O M M ER ELL / REIN, W E T T B E W E R B UM E N T W Ü R F E FÜR E I N E F E S T E S T R A S S E N B R Ü C K E .

1927 I I E t T lt.

P fe ile r 71 Draufsicht a u f die fertige

Abb. 56. „Von Ufer zu Ufer“ Balkenbrücke. Flutbrücken auf dem linken Rheinvorland.

(9)

DER B A U IN G E N IE U R

1027 H E F T 17. SCHWEPPE, D IE N E U E N EIS ENBETO N-BESTIM M UN GEN. 305

mit sich bringen, w elche durch den F o rtfa ll der Sch n ellbahn jedoch sofort zu ganz norm alen A nordnungen führen. D iese unabhängige F ü h ru n g d er S ch n ellbah n und d er F o rtfa ll je g ­ licher kostsp ieliger R a m p e n , w elche bau lich und schönheitlich schwer befriedigend au szu bild en sind, ergeben V o rteile, denen man sich eben falls nich t verschließ en kann . E s sei a u f die zum T eil h ierm it übereinstim m ende A n sich t d er A m erikaner, welche in d er neuesten N ew Y o r k e r V erk eh rsregelu n g zur A usw irkung kom m t, h ingew iesen9).

D ie Strom - und U ferp feiler sollen m ittels E ise n b e to n ­ senkkästen, zum T eil vo n a u fg esch ü tteten In seln aus, ge­

gründet w erden, die F lu tp fe ile r zw ischen eisernen S p u n d ­ wänden (A bb. 57).

D ie A u fstellu n g der H au p tö ffn u n g erfolgt im F reiv o rb a u , unter B en u tz u n g der kleineren, vo n festen R ü stu n gen aus aufgebauten Stro m ö ffn un g, bis ein h inter der frei zu h alten ­ den S ch iffah rtsö ffn u n g von 87,5 m B re ite an geordn eter H ilfs­

pfeiler erreich t ist (A bb. 58). D arü b er hinaus w erden nach 9) „D er Bauingenieur", Jahrgang 1927, Heft 6, Seite 89 ff.

A usgleich der K ra ga rm d u rch b ieg u n g m ittels D ru ck w a sse r­

pressen noch zw ei w eitere F eld er frei vo rg e b a u t bis zu den festen R ü stu n gen a u f der M ülheim er Seite. E in a u f dem F a h ib a h n ro st laufender D e rrick k ra n beginnt m it dem E in b a u des H au p ttragw erk es, gefo lgt vo n einem a u f den oberen G urtungen laufenden, kleineren H ilfsk ra n für die übrigen Teile.

D ie in der statisch en B erech n u n g nachgew iesene größ te D urch biegu n g an d er fü r die S ch iffa h rt u n gü nstigsten Stelle b e träg t fü r die stän d ige L a st2 3,6 cm und fü r die V e rk eh rslast la st 6,5 cm. D er A u ssch reibu ng gem äß m ußte die Q uersclm itts- bem essung fü r alle E in flü sse m it den h erab gesetzten S p a n ­ nungen (ohne Stoßzahl) erfolgen. D a die aus der stän d igen L a s t herrührenden, also der E in w irk u n g vo n Stößen ohnehin nicht unterliegenden B ean spruchu n gen bereits 75 v . H . der G esam t­

einflüsse ausm achen, sind die V erfasser in der L a g e , eine G ew ich tsersparn is von 18 v . H . nachzuw eisen, wenn bei der E in ­ fü hru ng einer Stoßzahl die zulässigen B ean spru chun gen den R eich sbah n vo rsch riften gem äß h erau fgesetzt w erden können.

(Fortsetzu ng folgt.)

DIE NEUEN EISEN BETO N -BESTIM M U N GEN .

Von In g e n ie u r S ch w eppe, D ü sseld o rf.

U nter dieser Ü b ersch rift verö ffen tlich t H err S ta d tb a u ­ meister D ip l.-In g. B o n n , G elscnkirchen, in H eft 48 des J a h r ­ ganges 19 26 dieser Z eitsch rift eine A bhandlung, die nach m einer Meinung aus dem R ah m en einer kritischen B etra ch tu n g h erau s­

fällt und im In teresse einer sachlichen B ew ertu n g aller B a u ­ weisen nicht unw idersprochen bleiben kann.

K la r ist der Zw eck der Zeilen zu erkennen, fü r den E ise n ­ betonbau noch w eitere ,,V ergü n stigu n gen " zu erstreben und dem „tä tig e n B au p o lizeib eam ten " zu zeigen, wo er durch

„stillschw eigende E rgän zu n g en “ die B estim m ungen über kreuz­

weise bew ehrte P la tten in einer dem E isenbeton bau „z w e c k ­ m äßigeren" F o rm auslegen soll.

Je d e w irtsch aftlich e V erbesserung irgendeiner B au w eise darf keinesfalls a u f K o sten einer Sicherheit erfolgen, die in dem geforderten M aße n ur b ei gen au ester A u sfü h ru n g vieler Voraussetzungen erreich t w ird, auch dann nicht, w enn — wie der V erfasser schreibt — Eisenbetondecken wegen des M ehraufwandes an E isen und A rb eit w eniger w ettbew erbs­

fähig werden.

H insichtlich der V erw endung kreuzw eise bew ehrter P latten für Lagerh au sbauten glau b t der V erfasser, den B auausführen den einen Fingerzeig geben zu m üssen, d am it sich infolge der

„w eitgehenden" A usnutzung des M aterials die M öglichkeit biete, die nicht m ehr „z eitg em äß en " K ap pend ecken zwischen W alzeisenträgern vo llstän d ig zu verdrängen.

Zunächst ist es die F rag e, ob sich die neuen E isen beton ­ bestimmungen über kreuzw eise .bew ehrte D ecken und dergl.

im H inblick a u f d as erforderliche H öch stm aß sachgem äßer Durchbildung und H erstellun g ü berh au pt bew ähren. Je d e n ­ falls ist es abw egig, über die V orschriften hinausgehend, weitere Erleich terungen herauszuschälen oder herauslesen zu wollen und deren Zu lässigk eit den B aupolizeibeam ten als „stillsch w eigende E rgän zu n g en “ zu em pfehlen. — In sbe­

sondere gilt dies als ab w egig von einem höheren Kom m unal- heamten, dessen A u fgab e cs doch nicht sein kann, den B a u ­ unternehmungen —- im H in b lick au f die ungünstige L a g e auf dem B au m a rk t ■— gew isserm aßen zu em pfehlen, sich den V o r­

schriften gegenüber gewisse V ergünstigungen herauszunehm en.

Ebensowenig kann es zu dem A ufgabenkreis eines S tad tb au - mcisters gehören, vo rgefaß te M einungen über die eine oder die andere B au w eise zu äußern. — Seh r kraß kom m t die einseitige Stellungnahme des H errn B on n in dem beanstandeten Satz

zum A u sdruck, w obei die W orte „n ic h t m ehr zeitgem äß "

ein eigenartiges L ic h t au f die fachm ännische E in stellu n g des V erfassers werfen. Befrem den muß es fernerhin, daß den V o r­

schlägen und Em pfeh lun gen an keiner Stelle der V o rb eh alt über sachgem äße und einw andfreie A rb eit usw . gem ach t ist. Die zahlreichen U nglücksfälle und die G efahren nicht ganz sorg­

fältiger A rb eit im B eto n b au sind H errn B on n gewiß nicht unbe- 'k a n n t. — Im richtigen und w ohlverstandenen In teresse ihrer B au w eise h a t die E isen b eto n -In d u strie durch die Fed er von Prof. D r.-In g . I i l e i n l o g e l in der Zeitsch rift „ B e to n und E is e n "

im Ja h re 19 26 die A nregung zu einem M einungsaustausch über praktische B au au sfü h ru n g, K ornzusam m ensetzung und Z u ­ schlagstoffe eingeleitet.

E in e derartige offene A ussprache über die Vorzüge, Feh ler und M ängel einer B au w eise ist w eit eher geeignet, zu der B e ­ seitigung von M ißständen und zur F ö rd eru n g des In d u strie ­ zweiges beizutragen als das V orbringen nich t begrün deter A n ­ griffe gegen andere B au w eisen .

W elche V orsich t bei E isehbetonb au ten am P latze ist, hebt beispielsweise R eich sbah n o b errat D r.-In g . S c h a e c h t e r l e , S tu ttg a rt, in einem A u fsatz „W irtsch a ftlich e r Vergleich zw i­

schen Eisenbeton- und Eisen b a u te n "1) hervor.

A uch G eheim rat D r. S c h a p e r , B erlin , wies kürzlich in einem A u fsatz „H a b e n B rü cken aus B eto n die gleiche L eb en s­

dauer wie B rü cken aus Stein oder B eton m it Stein verkleidu ng ?"*) d a ra u f hin, welche außerordentliche S o rg fa lt zur E rzielu ng einw andfreier B eton b au ten notw endig ist, und daß trotz aller M ahnungen von berufen er Seite im m er w ieder V erstöße gegen die zu • beachtenden R egeln Vorkom men.

H errn Bonn aber sei insbesondere d as Stu d iu m des J a h r ­ ganges 1926 der Z eitsch rift „ B e to n und E is e n " em pfohlen.

U nter den zahlreichen Äußerungen über die U rsachen d er v ie l­

fach vorkom m enden E in stü rze im B eton - und E isenbeton bau wird er vielleicht m anches finden, w as m it seinen R atsch läg en und E m pfehlungen nicht so ganz in E in k la n g zu bringen ist.

A uch m it seinem U rteil über die „n ic h t m ehr zeitgem äßen“

Trägerdecken w ird er in ern sth aften und sachlich denkenden F ach kreisen nicht v ie l G efolgschaft finden. D a er fü r dieses U rteil eine nähere B egrü nd un g nicht angib t, d ü rfte es genügen, diese Ä ußerung hierm it zurückzuweisen.

l) Schweiz. Bauzeitung, Bd. 88, Nr. 14 vom 2. Oktober 1926.

■■<) Die Bautechnik, Heft 55 vom 17. Dezember 1926.

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