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Die Zukunft, 26. September, Jahrg. XXII, Bd. 88, Nr 52.

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Uachdruck verboten.

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Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierteljährlicb5 Mart dieeinzeerNummer 50 Pf.

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Berlin, den 26.September 1914.

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Dum-Dum.

Prophetenkinder.

usder Neuen Welt bringtmirderBriefeines vonderun- belehrbaren Bosheitamerikanischer Kabelchronistenempör- tenDeutschendieFrage: »Istdennwirklich wahr, daßAlles,was wirjetzterleben,Unslängst angekündet, daß für dieses Jahrder ZusammenbruchderHohenzollernherrlichkeitundihresDeutschen Reichesvoneinem altenMönchvorausgesagtwordenist?«Zum zehntenMal naht mir, seitdemKriegsanfang,dieseFrage. Sie mußendlich,wiegeilesUnkraut,aus derHirnzelledeutscher-Men- schen gejätetwerden (magaberin andererfortwuchern).AufUms wegenüberBergwälleundWeltmeere kriecht,aufSpinnenbeinen, inderSchleimhaube,qualligesGerede indieHeimath zurück,aus derenKlostergutstümpelneseinstindenGlaubensschlickkrab- belte.Jm märkischenKreisZauchsBelzigragtüberHavelseenhin die Ruine desCistercienserklostersLehnin,dasderersteMark- graf Otto,derReiche,Albrechts,desBären,Sohnunddes As- kanierhaufesBaumeister, gegründethabensoll, alsihnimDickicht dortdieHeiligeJungfrauvordemAnfall einerwildensindinbes schützthatte.FrommeundweltklugeAebte gebotenindemKloster-, dasdemNachbarvolkdieHimmelspforteamSee hießundbald- alsdieHerberge kostbarer Kirchenkleinodiengalt. UnterdemKur- fürftenJohann Sigismund (von Hohenzollern)fandenKossäten, dieeinen inderAepfelkammerdesKlostersertappten Diebim Kreuzgang bewachten,in einemSchwibbogenversteck Prunkges

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398 - DieZukunft.

wande undalteVücher.DerKanzlerPruckmann ließdiemitLets tern dessechzehnten Jahrhunderts gedrucktenund »mülterich«

riechendenBücherin dieBibliothekderberliner Dreifaltigkeits kirchebringen, Inzwischenwar ausderAbtei,unter Joachimdem Zweiten,einAmtgeworden;am neunzehntenNovember 1542

waren dieMöncheaus demKlostergezogen »und hatten das,lte

in orbem universums anstimmenundsingen müssen«.Zuvoraber, vielleicht schonumsJahr 1300,solldortdas berühmte,berüchs tigtevaticjniumLehninense entstanden sein,dieLehninischeWeiss sagungdesCisterciensermönchesHermanmderin hundertBersen (lateinischenundleoninischen,indenen MitteundSchluß reimen) dasSchicksalderMarkBrandenburgundihresherrschergeschlech- tes entschleierthabe.DieAskanicr,kündeter,werden aussterben, nach ihnendieHohenzollerndieGewalt ansichreißenundinelf

«Geschlechisreihenwahren;dann aber wirddasGiftderKetzerlehre (»hocad undenum durabit stemma venenum «)auch ihre Lebenskraft verpesten,dieLutherischenwerden reuiginRoms Kirche zurück- kehrenundDeutschlandsgeeinteStämme vomWillendesPapstes einen katholischenKaiserempfangen.SolcheVorstellungwardem sieben zehntenJahrhundertnichtfremd;ineinemBriefdesUeber- läufers Praetorius-"las jaderelfteJnnocenz,PreußensWieders vereinung mitderNömerkirche sei soklugvorbereitet, daßzum GelingennurnocheingeschickterEingriffderweltlichen Obermacht nöthigsei.ErstumdieMitte desachtzehnten Jahrhunderts wurde derganzeWortlant derWeissagung (im »EuropäischenStaats- wahrsager«) veröffentlicht.FritzvonPreußen hat sie gekanntund -denVers,denerauf sichbeziehen mußte,gleichmuthigabgethan.

Der dritte Friedrich Wilhelmwar derelfteZollernfürstseit der Reformationz und schien,daihn Bonapartes Prankezerschun- denhatte, ja wirklichderletzteRegeniaus demverseuchtenHause zusein.Trotzdemeinevom Staatskanzler Fürsten Hardenberg befohleneUntersuchung ergeben hatte,daßdieNeimerei nichtvor

·»1680entstandensein könne,spuktesienochbis in dieKindheitdes

neuen Reiches fort.Von ihremschwankenGrund aus forderte

derBelgierBouverot lautdieAbkehrFriedrich Wilhelms des Bierten vonLuthers Ketzerlehre. WodenPreußeneineklesRipp- chenans saubere Zeugzuflickenwar,dadurchstöbertenhastige HändediemültericheHinterlassenschaftdesBruders Hermanm

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Dum-Dum. 393«

InderZeitdes«Kulturkampfes«(derKatholikender«unbeschreib- licheJrevei«des vierundneunzigstenBerses dünkte) wardem Grimm derMajunke und GenossenderalteKaiserdes Gift-

«stammesletzter Sproßunddes ReichsverhängnissesVollendet.

Was aber solluns heutenochderlehninischsleoninischeQuark?

Daßergefälschtist,wurde oft(frühschonausderAnwendungdes

«Wortes»Jehowa«,dasdiealte,richtigeForm»Jahwe«entstellt) bündig nachgewiesen;zuletzt auchvondemkatholischenStaats- bibliothekarKampersinMünchen.Ein über allesMenschenmaß frommer,inEngelsreine thronender Papst, derjeglichenJrrs glaubenaus der Erde reutet und derHeerdedesgrößtenFest- landsreiches einen nichtminder rechtgläubigenKaiseralsHirten giebt:wir wittern Urstoffaus spätmessianischenTräumen. Der elfte Herrscher ist auchderletzte: BleibselausdemBuchvomPros phetenDaniel. (,,Das vierte Thier,das ich sah,wirddasvierte ReichaufErdenseinundmächtigerdennjedesandere; alle Län- derwirdesfressen, zertreten, zermaimen. DiezehnHörnerbe- deuten zehnKönige,soaus demselbigenReichentstehenwerden.

Nach ihnenaber wirdeinelfter aufkommen,der wirdgewaltiger seindenneinervorihmund wirddreiKönigedemüthigen.Erwird sdenHöchstenlästernundsichunterstehen,ZeitundGesetzzu än- dern. Alles wirdinseineHand gegebensein. Danachaberwird das Gerichtgehaltenunderumgebrachtund gänzlichvertilget werden. DasReich,dieMachtundGewalt wirddann demheiligen VolkdeshöchstenHerrn zufallenund Alles ihmunter demHim- melin Gehorsamdienen. «)AuchdemHausOesterreichward,1651, prophezeit, sein elftes HauptwerdeihmdenZusammenbruchbe- reitenunddie Stätte räumen, aufdereinsrömmererFürstdas TausendjährigeReichfriedlicherWonne gründensolle.Und dieser SchimmelpilzausdemfauligenGebälktheokratischerVorstellung solluns schrecken?DerersteZollern,sagtderreimseligeBruder Hermann,heißtzwarFriedrich,bringtabernicht.Frieden,son- dernZwistundVrandindieMarkztötetzwardlewölfischenRaubs ritter, trifftaberauchdieruhigenBürgerinsHerz.Und seitdieses FriedrichsErbennicht mehr derpäpstlichenSchlüsselgewaltunters than sind, läßterihnenkein reines Härchen.Derzw«eiteJoachim, dervrunksüchtigeHektor,dem Anna vonSydowallzu sehrgefiel, wird alseingottloser VergeuderdesKirchengutesundein ver-

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1100 » DieZukunft.

hurtes ScheusalandenPrangergestellt: weilderDreiunddreißigo jährigeamerstenNovember 1539 inSpandau sichdemreformirten Glauben angelobt hatte.Sogehtsweiter.Der PropstoderKüster,.

der diehundertHexameter ausgeschwitzthat,könntelachen,wenn erwüßte,daßseinKram immer nochKunden fängt. Wilhelmder- Zweiteistderfünfzehnte Hohenzollern,derseitderReformation dieKroneträgt.DaßerGottzulästernpflege,konnleihmselbstver- liebeOnkelnicht nachsagen.Soll derKrieg,denerjetzt führt,der-

»unbeschreiblicheFrevel«sein,indessenNachwehendesReimers Elftererstickt?SinddiedreiKönige,dieDaniel demüthigensieht,.

aufdieNamen Nikolai, Georg,Albert getauft? VlicktDeutsch-- landdrein,alsersehneeseineGegenreformationundwerdean- dächtigdenFußdesPapstes Benedikt küssen,wenn dessen Hand demReicheinenrömischenKaisergab?Und könntedieseerpes

«

rator vonPapstes Gnade demanglikanischenKing,demorthos doer Zaren,denJakobinern ·undPriesterhassern derschönen Seinestadtgefallen?Nichtmehr alsdemSultanunddemMikado.

Weil ausderHavel,mitdenvomBruderHermann gesechs- telten Regenwürmermmorgen kaumnocheingemeinerFluß- barschzuangeln sein wird,hatFrankreich,mitanderen Konserven fürdiegefährdeteHauptstadt,einewirksamereWeissagungein- gehandelt. Von demHerrnPäladameinemDichtervon feinen- undkräftigenGaben,demdiesprödeHeimath jetzt vielleicht,da ersichihralsPatrioten empfiehlt,endlicheinLorberreislein an denFilz steckenwird. Jm »Figaro«hater,am zehnten Septem- ber, erzählt, daßereinelateinische Prophetiegefunden habe,die derMönchJohannes imJahr1600 aus demHirn auf Perga- ment brachte. »Alle WürgerdesLammes ähnelneinander und alleBösewichte sinddieBorläuserdesgrößtenihrerArt. Der- leibhaftige Antichristwird sichin derGestalteines lutherischen Monarchen zeigen,der Goltanrusen, sichselbst dessen Gesandten und Schwertnennen und,mitderSchwurhandaufderBibel, kündenwird,erseizurGeißelungverderbter Völkerauserwählt.

Erwird nur einenArm haben, dochseinunter derLosung,Gott mit uns«fechtendesHeerdemGewimmel derSatanslegion glei- chen. Gelehrte,vonihm besoldete Männer werden seinegöttliche- SendungbescheinigenundalleKünstetreuloserListihmdienstbar- sein.DurchalleWällederErdfestewerden seine Späher schlei-

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Dum-Dum.— 2101 schenund ihm aller MächtigenGeheimnißausliefern. Erstindem Krieg,dernach zweiWochendieganzeWeltaufSchlachtfelder wirft,entlarvt sichdiesesHerrschersAntlitz.Ueberall schaarensich Heere;christliche,musulmanischeundnochsernerhausendeBö«ker stehen auf.Bon der dritten Wochean aberwirddieMenschheit, derEngelsfingerdieBinde vomAugelösen,erkennen, daßder Antichrist siebedräutund ihrnur dieWahl bleibt, seineSkla- vinoderseinerGewalt Ueberwinderin zu werden. Priesterund Weiber, Kinder undGreise läßtermorden ; niekommt ein Wort derGnade vonseinerLippe;erschwingtdieVrandfackel,wieder Barbaren Häuptlingethaten,undruftin derselbenStunde den Heilandan. Seine LügenredeklingtwiediederChristen, doch seinHandelnist nicht besserals News. Jn seinem Wappen istdasBild des Adlers; und aufdem Schild seinesdienen- denBegleiters, des anderen schlechtenHerrschers,istdes sel- benVogelsGefiederzuschauen.DiesenZweiten aber,der dem sChristengericht untersteht,rafftderBannfluchdesPapstesBe- nediktus von seinerHöhe.Dieser Papst,dererwählt wird,wenn dieHerrschaftdesWiderchristen beginnt,lehrtdieWelt, daßalle Streiter wider denErzfeindimStandedeanadesind und,wenn siezufallen scheinen,wiedieMärtyrerhimmelansteigen. Deshalb werden diePriester-,dieMönche,stattdieBeichtederKämpfer zu«hörenundsieausSündenschuldzulösen,zumerstenMalin Ge- meinschaftmitdenanderenBürgernfechten.DerAntichrist,dessen Berbündeten dieBannbulle desPapstes tötet,wirderstbesiegt, wenn mehr Menschen hingemordetworden sind,alsjein Roms Mauern lebten.DerHahn, derLeopardundderweißeAdlersind zumKampfvereint;doch nimmermehrwürdensiemitdemschwar- zen Adler fertig,wenn nichtdasfrommeGebetdesganzenMens schengeschlechtesihnenhülfe.Denn also stehtgeschrieben:Zwanzig Jahrhunderte nachdemTag,dadas Wort Fleischward,wird das böseThierdie ErdemitebensovielenUebeln schrecken,wie ihrdieGottheit Gnaden beschert hat.«DieWeissagung,raunt HerrPåladamist noch lang; »sieschließtmitderAnkündungheller Friedenszeit und eines Nachewerkes, dessenGraus selbstdie WünscheunsererRasseüberbietet. Soseiest«DemFranzosen war dieUebersetzungein»wahrer Seelentrost«.ErsiehtausJn- dien undJapan,ausKanada undEgypten Heerewider denErz-

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2102 - DieZukunft-

feindins Feldrücken,sieht fünfhundert PriesterinWaffenund- flehtdenfünfzehntenBenedikt an, denHabsburger in den Kir- chenbannzugitternundmitdemfurchtbarstenfeinerFlücheden Zollernzustrafen.Dannwürde derErdkreis demPapst zujauchs zen.BruderHermann warimmerhin schüchternerals Bruder Jo- hannes (der wohl aufdempariser Martyrberg,zwischender Ka- thedraleund denGlitzerspelunken,dieWeihen empfing).DieLust,.

solchenLegendenkehrichtan derPforte einer Zeitungzufinden, dieihremPathenBeaumarchais täglichdasVersprechen nach- stammelt,allerDummheit kühnzuspotten,wirddurchdieFurcht getrübt,denGallierwitzamGreisenkrückstockzu erblicken.Mit den WaffenausKinderzeughäusern werdet Jhr,liebeFeinde,unsere siebenArmeen nicht besiegen.AlsEure Combes, Clemenceam Briand MöncheundNonnen mitzerfetzterKutte aufsPflaster stießen,habtJhr gejubelt:undlangetnun nachdemBeistanddes- Pastes?DessenAmtsahn Leohateinst freilichdenHunnenkönig zurUmkehrvon demMarschinsHerzItaliens überredet. Da- mals aberwar Atilla,dersich gerühmt hatte,dasSchwertdes KriegsgottesanseinerHüftezutragen,schon,aufEurer Erde,bei Chalons,an derMarne, geschlagenworden« Damals waretJhr nochaufrichtig fromm,glaubtetdem Wort derJungfrau Geno- veva, dieweissagte, daßderHunneEure Hauptstadtnichtbe- zwingenwerde,bliebet geruhigander Seine undbautet derTrös sterin,derHeiligendann eineKirche,inderenWundergewölb Sainte-Geneviåve inEwigkeitschlummernsollte-Wohin schwand- sie? Wüthende JakobinerzerrtendasGebein derSeher-inaus- demSarg,verbrannten esaufoffenemMarkt undwandelten die demGedächtnißdesMädchensvonNanterre geweihteKirche in einPantheon(unter dessenDachnun derunheiligeZolaruht).

Merowech, Chlodowech,Karl,derHammerdesFrankenreiches, mancheLilienkönigenochmochten sichden Armdesallmächtigen Gottes dünken.HerrPoiiicarå,denkeine Genoveva vondemWeg nach Vordeaux heimwinkte,ist nichtdesHimmels,nichtRoms er- korener Kämpe. Paris, dasseineSchützerin,seineHeiligeschän- denließ,könnte denWiderchristusnichtinsFegfeuerbeten.

Auchmit derJohannismärist nichts Kräftigeszu erködern.

Der letzteZollern,dergedrosselteschwarzeAdler: Träume vom

Jahrtausend stillenHittenfriedenstaugennichtindie Staats-

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Dum-Dsum. 403 vernunft, die denBürgerindreijährigen Wehrdienst zurückriefx Dawiederan derMarne, aufdenKatalaunischenFeldern,ge- kämpstworden ist, wieder,wiebei Mauriacum Römer undGo- ten,BerbündetesicheinemEindringlingsheer entgegenstemmten, ließesichaus demVergleich nochAllerlei münzen.Das Erinne- rungbild dermongolischenDickköpseundKurzrümpfe,diemitihren Pserdchenverwachsen schienen, ähneltzwarnichtdemzwischen Neims undBerdun sichtbaren.Leichtaber wäre einSprüchlein zuquirlenundanzurichten,das erzählt,wiediese Reiterhorde nocheinmalinSüdosteuropadas Land einesUrgreisesüberrennt und zerstückt.Ermanarich, deralteKönigderAustrogoten,sei Peladans Nachtretern empfohlen.Mit stärker nachdrückendem Wort Atan selbst.EinstolzerBarbar. JmLager dars keinHügel einZelttragen, wenn desKönigsimThal aufgeschlagenward.

DieFesthallesunkeltvonEdelmetall,denGästenwirddieSpeise ausSilberschüsseln,demGesindesogarderTrank inGoldbechern angeboten;nur derKriegsherr sitztaufhölzernemSchemel,nur ihnkleideteinschmuckloserKittel,nur seinTeller, sein Becher ist aus schlichtemHolz. Hosgelehrte umreihen,Hofsängerpreisenihm DerGast,denermitgehobenerTrinkschale grüßt, muß sie, auf- recht,leeren.DiesesKönigsWillewar,überdieStadtKonstantins zuherrschen.UndanderMarne habenLateinerihnundseinenBar- barenschwarmgeschlagen.Wann lesenwir dienächsteProphetie?

Hört!Hört!

»PapstVenediktwünschtsehnlich,baldFriedenzustisten,und dieösterreichischenKardinälehabenihnindiesemWunschbestärkt, derauchin Wien erwacht ist, seitdieMonarchieinihren Kämpfen sounglücklichwar. DieHauptschwierigkeitwärevonDeutschland zuerwarten,das vonseinemBundesgenossenwohlgrößerenKrafts aufwand fordernwird.«(Giomale d’Ita1ia.)»Deutschlands eisern- desBemühen, aufallenersindlichenWegenunsseine,Wahrheit«

über denUrsprungundVerlauf desKriegesinsLandzu brin- gen,verdient gewißAnerkennung. Aber deraufgewärmte Kohl aus Vismarcks Küche schmecktuns nun einmal nicht.« (Secolo.)

»Der Dreibund brachteuns Nutzen, so lange DeutschlandsBer- hältnißzuGroßbritanienleidlichwar. Jn derWahrnehmung unsererMittelmeerinteressenließerunsschutzlosundwirmußten

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solt DieZukunft.

mitEngland undFrankreichuns durch Sonderabkommen ver- ständigen.SeitdemValkankriegistobendrein OesterreichsPolitik mitunserer noch wenigervereinbar alszuvor. Wo dieWünsche undBedürfnissedeseinenStaates vondenen desanderensoweit abweichen, istan Gemeinbürgschaftnichtzu denken.« (corrjere della sera.) »DerStolzdesdeutschen Heeres mußbitterdarunter leiden, daßkeiner der kühnen,von schmetternden Trompeten angekündetenVorstößeihm gelungen ist. WirhabendieHand- .lungsreiheitzurückerobert.Das istein köstlichesGut. Wir kämpfen auf heimischer Erde, habenbesestigte Stützpunkteund könnenleichtMenschenundKriegsgeräthheranholemJetztsühren wirdenKrieg,derzuerstgegenuns geführtwurde. DerFeind, dervonOst nach West marschirte,wirdmorgen gezwungen sein, vonOst sichwestwärtszu wenden. HunderttausendKanadier sind aufdemWegnachFrankreich,umfür unsere gerechte Sachezu fechten.DiecRussenwollen demKönigAlbert vonVelgienein Ehrengeschenküberreichen. JnWarschaukaustNiemand mehr deutscheWaaren.« (Le Matin·) »Andersals 1870ist heutedas Vild.Der durchdieZettelungdesaustro-deutschenJmperialismus entstandeneKriegfindetdie Nation einigundin festemVertrauen umdieRegirung geschaart.SieistzujederAnstrengung,jedem Opferbereitundwirdnichterlahmen,ehe siedenSiegerstritten hat.« (L’Humanjt6.) »Die Stadt Genua hatdembelgischenVolk, alsdemVertheidigerdesRechtesundderFreiheit,ihreVewuns derungundihren Glückwunschausgesprochen.DieVersuchedeut- scherBeamten,ihrem Vaterland in Amerika dieVolksmeinung günstigerzustimmen,werden drüben verhöhntoderschroffzurück- gewiesen.Reuter meldet, daßdeutsche CensorendienachdenVer-.- seinigtenStaaten gerichteten Vriefeöffnen,stattder vomAbsender beschriebenenVogenLoblieder aufdieFriedensliebe derDeut- schen, besonders ihres Kaisers,indieUmschläge legen und,wie vielfach berichtet wurde,dieUnterschriftdesAbsendersnachzu- machen versuchen-In JndienwächstdieVegeisterungfürdenKrieg vonTag zuTagDiedeutscheJnsanterie schießtvielschlechterals diebelgische. JmDeutschenNeichsinddieLebensmittelpreiseum fünfzehn Prozentgestiegen.DiePressebeginnt, einzusehen, daß dieIndustrie,weilsiekeineRohstoffemehr erhält,baldvölligge- lähmt seinwird. EnglandsFlotte hindert jede Einfuhrundsorgt

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Dum-Dum. 2105 dasür,daßderüberseeischeHandelihrerseimathAlles erhält,was ierzustetiger Entwickelung braucht.(Neptune.) »DieGenerale Frenchund D’Amade habenanderOiseeinengroßenSiegüberdie Deutschen erstritten.DieGarde desKaisersistvondenBriten zer- Iiebenworden.« (EveningNews.) »JnBerviershaben zwei,in Spa dreideutscheOfsizieresichselbstgetötet.DieFurchtvordenKosaken hat schonausVerlin,Köln,AachendeutscheFlüchtlingebisnach Verviers gescheucht.DerKaiservonOesterreich sollamachten Sep- tember gestorbensein.Die schwierigeLagedesReiches zwingtzur VerheimlichungderNachricht.DieZahlder inGaliziengetöteten sundverwundeten OesterreicherundUngarnbetrugamsechzehn- ten September schonzweihundertfünfzigtausend.DieAussen haben hunderttausendMann gefangenundvierhundertGeschütze erbeutet. AlleStraßen sind mitWaffen,Munition undanderem Kriegswerkzeugübersät,das dieOesterreicherauf ihren eiligen Rückngnicht mitschleppenkonnten. AmDreizehntenhabendie JapanerdenVahnhofvonKiautschaubesetzt. JnVibarodebrann- tendeutscheTruppendasLazaretnieder. DerNurse Humes,die einenVerwundeten tapfervertheidigthatte,schnittensiedieBrüste ab;dieArme starbunter gräßlichenQualen.Furchtbar habendie DeutschenimSchloßLe Guå beiMeauxgehaust;dieLeinwand werthvollerVilderaus demRahmengerissen,diefeinstenMöbel zerbrochen,diePerserteppichemitSporen zerschlitzt,dieSchränke aufgebrochenund dieWäschederSchloßherringestohlen.Aus demBillardzimmer machtendieStabsoffiziereeinenSchießstand;

sundwährendnebenan Berwundete unter demMesserderAerzte schrien, saßendieOffiziereindem mitBlumen geputzten Speise- saalundgossensichungeheureMengenderfeinstenWeine und Schnäpse durchdie breite Gurgel.Denneutralen Ländern lügt Deutschlandjetztvor,es könnebeweisen,daßschonamdreißigsten JulieinfranzösischesRegimentinAutomobilen nach Namur ge- bracht worden, BelgiensNeutralität alsozuerstvon denFran- zosenverletztworden sei.JnderSchmutzfluthsolcherLügenmuß Deutschlandschließlichselbstertrinken. «(Dieantwerpener Zeitung LeMatjn.) »Ein deutscherGesangenerantwortete aufdieFrage, was man inseinerHeimathüberunsere Siege sage: ,Die Aelteren

waren daraufgefaßt.Vismarck hatteAlles vorausgesehenund

sie oftgewarnt,Rußland anzutasten.SeinRath ist nichtbeachtet

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Wir glaubten, wie wahrscheinlich auch Sie, das geeinte Deutschland werde Preußen, dem es diese Einheit zu danken hatte, in sich auflösen; nach einem allgemein giltigen

Fechten müssen: an den lieblichen Knabenrumpf des Friedens dürfen wir uns nicht klammern; die Gegner, über deren wundeLeiber wir aufdie Höhekletterten, leben noch, sind

Soll es noch einmal so werden? Wiederwurde dem Borstoß von Velfort nach cMülhausen die Spitze geftumpft. Ein Eorps zurückgeschlagen und von seiner Schutzstätte weggedrückt;schon

Eins ist gewiß: wirthschaftlich und finanziell sind wir bereit, wie kein Staat jemals zum Krieg bereit war. Am Anfang der letzten Juli- woche hatte die Reichsbank, bei einem

Unbachisch war sie ohne Zweifel vom Standpunkt jener Ueberliseferung, als deren Urheber vielleicht (ich spreche nur eine Bermuthung aus) Felix Mendelssohn zu gelten hat ; und

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