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Oberschlesien, 1910, Jg. 8, H. 11

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(1)

*. 3abrgang. « ficft \u « fcbritar 1910.

c

C<'c

bcrkblcficn

Ulonatskhrift zur Pflege der Kenntnis und zur Vertretung der üntereffen Oberfchlefiens

zugleich

Organ des Oberfchieiifchen fllufeums in Gleiwifz und der Gustav Freytag-Gefellfchaft zu Kreuzburg,

fierausgcber: Professor Dr. P. Knötel.

Die lllonatsfdjrift „<2)berfd)leflen" erfcfjeint im Anfänge eines jebrn ülonats.

Z^cjugspreis vierteljährlich ITlnrf 3, (Einzelne ßefte Warf [,25.

Bejłellungen nehmen alle Budjhanblungen unt»

Poftanftalten, fotvie bie üerlagsbudjljanblung non (Bebrfiber Böljni, Kattotvitj (2).=5.,

entgegen.

Eine ober$cb1e$i$cbe ßrlseldis.

Don

Becfyiscmroalt tD. 3 tn trt e r m a r.

gibt nicht wenige Sagen unb Htärd/en, bie aus intern (Scburts=

lanbe heraus ben IDeg in bie (ferne gef unb eit haben, von anbeten Döllern liebevoll aufgenommen unb ihrer Überliefe«8 rung unb Dichtung eingereiht worben finb. Diele 3ahrl/unberte Überbauern biefe ötüten ber Dollspl/antafie, bodi fie ueränbern (form unb

^arbe unter bem (Einfluffe bet neuen Umgebung unb nehmen in ben ver=

fchiebenen Dollsmilieus einen neuen unb frembartigen Duft an, fo ba§

oft nur bie allgemeinen Umriffe, eine gewiffe (Srmtbfarbe unb Stimmung unb bie aus bem (Sangen heraustretenben üypen ben gufammetthang mit bem Urfprunge ernennen laffen. 21nbers ift es, wenn fd/on in ber fjeimat bas Sagenmotiv burd/ bie (Seftaltungslraft bes Dollsepos ober ber Kunftbid/tung feinen 21usbau gefunben unb ficfj fo in lebensvoller plaftil Iriftallifiert ober abgerunbet 1/at. 2tud/ bann ift nid/t bie (Entlehnung burd/

anbere Hationen ausgefd/loffen, aber als fertiges unb (Sanges lommt bann

(2)

526 2V. 3 nt ttt e t ro a 1) r,

bie Sage 31t ihnen unb beifdd llnverfebrtbeit ber (Slieber imb liebevolle Schonung bes (Gefüges. Dann befcfjränFt ficfj anf frembem 230bei 1 bie Um»

geftaltung auf bie ZTationaiifienmg ber perfonennamen imb bes (Dvts bet panblung, auf 21bänbenmg ber ^eitbaten unb auf bödjftens minber erbeb»

lidjes perausarbeiten bes neuen CoFalFolorits. Die Sage ift nicht mehr®b»

jeFt für bie ilmfd^öpfung bmxb einen anbereu DolFsgeift, fonbern Stoff in ben pänben ber (Belehrten unb Literaten, bie bar aus (Epen unb Ho»

veilen, ober in ber (Gegenwart Dramen, je nach Kräften verfertigen ober — bidjten. So ift es ber rübrenben (Grifelbislegenbe, einer ber trefften unb gemütvollften Sagen bes lllittelalters ergangen, nacbbem fie bie ÜTeifter»

fdiaft unb bie Reflexion eines (Giovanni Boccaccio 311 einem Kunftroerfe geftaltet l^atte, bis in nufere Sage, ba (Gerl}arb pauptmann bas anmuts»

unb bemutsvolle (Gefcböpf auf bie Schaubühne führte.

~Sm lTtär3hefte ber Sdjlefifchen provin3ialblätter von 3822 ift ein 2t uff at; von (Georg Samuel BanbtFe 311 lefeu, ber überfd^rieben ift: ,,pri»

mistaus, pet'3og von Elufdjwitj unb feine (Gemahlin Eäcilia, ein uralter po!nifch»fd)lefifcher Roman aus beut 35. f\abrbunbert".

Schon als ich bie von BanbtFe gegebene 2(nalyfe bes Romans überflog, entbecfte id) Walter von Salu330 unb feine traute (Gemahlin (Grifelbis in ber Srad?t ber fcblefifdjen piaften unb nur eine obenhin vorgenommene paraphrafe ber hunbertfteu E^äblung bes DeFamerone Boccaccios.

Der biebere unb verbienftvolle fcfjlefifdjc <Sefcf?tcbtsforfrfjer BanbtFe bürfte aber in feinem Sieben nicht viel in ben Boccaccio hinein gefcbaut haben, unb ihm ift biefe Quelle ber (egenbe fo unbekannt geblieben, baff er Ipftorifcbc llnterfudjungen barüber anftellt, ob unb wann im per3ogtum Zlufchwig (Qsroiecim) ein perrfcherpaar mit ben Schidfalen bes Romans ober in ähnlicher Sage gelebt habe. (Er fanb bie von ihm Eioman genannte Er»

3dhlung in bem polnifchen Büchlein: „Antipasty małżeńskie etc." ober

„Bellaria conjugii, Eheftanbsconfecte“, gebrudt bei ^rai%3 Eäfary in KraFau 3650, unb nach 3700 noch öfters aufgelegt. Der 2tutor ift nid]t mitgeteilt.

Be3iehungen unb gmfammenbänge 3mifchen Qberltalien unb Polen am 2!usgang bes lllittelalters finb nichts Ungewöhnliches, bie Der»

Fnüpfungen fchon burd] bie Kirdje, bie Univerfitäten unb bie BauFunft mannigfaltig, ^aft wie um bie 2tnFnüpfuug an Boccaccio nod] offenfidit»

lieber 3u machen, lautet ber Eitel mit bem j^talienismus Zlntipafty (anli- pasta = Dorfpeife) an. Dod) bies alles ift, wie gefügt, nuferem fchlefifcheu (Gewährsmann entgangen. Er befpridit ben Roman lebiglicb unter bem (SefichtspunFte oberfcfjlcfifcher (Gcfdjicbtsforfchung unb freut fiep, bah barin bie Sitten ber polnifdjen dürften Sdjlefiens fo gut unb treffenb gefcbilbert finb.

(3)

(Eine oberfdjlefifcfje (SvifetMs. 527

Hanbtfe. bat von feinem Stanbpunfte aus recht, ben fdilefifdieu (Eharafter bcr in bem polnifcben Hudje vorlicgcnben (Erßählnng 311 be»

tonen. Denn bie fyanbelnben perfonen finb Scfilefier, unb bei Ort bei panblung ift oberfdilefifdies, erft nachher polnifcb geworbenes Canb, bas tferßogtum Osmiecim, bas erft t)57 polen einverleibt tvurbe unb bis babin ein fcfylefifcfyes Cehensfürftentum mar, ßeitroeife in perfonatunion mit Cloft unb (Slcimitß ftebenb. Sollte nun bcr vermutlich Kratauer Zlutor aufs (Seratewobl in feine gang unb gar nidjt freie Hadjbicbtung bei (Srifelbisfage völlig unmotiviert unb willtiirlicb bas herßoglidie Zfaus von Zlufcbmitß unb ben biftorifcfjen Hamen primislaus fomie bie ferner vor»

tommenbe pcrßogsfamilie von Oppeln hineingebradH haben? Wenn and) H,650 bie genannten ^ürftenhäufer tängft ausgeftorben nnb gefcf^icfjtlidjc Hadipriifungen baber wenig 311 befürchten maren, erfdieint uns bies bodi wenig wabrfcheinlich. (Eher ift anßunehmen, baff irgenb ein unter ber Bevölferung jenes oberfdilefifdjen ßerßogtums verbreiteter allgemeiner Sagenftoff, ber an eine unebenbürtige (Ehe bes Berrf chers mit einer liebcns»

würbigen unb entfagungsvollen ^frau anfnüpfte, bie Der mitte lung bot, allerbings fo, bay er nur bie Hamen ber perfonen unb gjeit unb Ort bergab, im übrigen aber in ber lättgft fertigen (Srifelbisfage aufging, ^iir biefe Zinn ahme fpridjt, ba§ ein perßog von Zlufdjwih um t^oo eine Liebesheirat mit einem einfachen (Ebelfräulein aus bem bamals gleichfalls fdjlefifchen (Sebiete von Simierß eingegangen mar. Zlllerbings hie# biefer fjetßog nidit primislaus, fonbern IDeußel, unb feine (Somahlin nicht (Eacilie, fonbern ZTlargarete. Zlber bie Hamen mögen nach fo langer ftjeit bei Der»

wechfelung anheim gefallen fein, unb fo tarnt fid? ber häufiger, auch Ztufchmiy, vorfommenbe piaftenname primislaus aufgebrängt haben, mährenb eine Berßogin (Eäcilie bort nicht ßu ermitteln ift.

(Selben wir nun ein wenig auf bie (Erßählung felbft ein. primislaus, ein bod/gefinnter, fdjöner unb beliebter Jüngling, ift ebenfo ber (Ehe abbolb unb ebenfo leibenfcbaftlicb ben ^reuben ber j)ogb ergeben, wie fein (Segen»

bilb bei Boccaccio. ^aft mit berfelben Hebe, wie biefes, wirb er von feinen Dafallen beftimmt, unter ben (Töchtern bes Can bes llmfdiau 311 halten.

Die (Sefolgfcbaft bes Ejerrfdiers von Salußßo wirb ganß fo wie biejenige bes Osroiecimer Eferßogs höchlich ft baburch überrafefjt, bafj bie Wahl bes (8e»

bieters auf ein ganß fchlichtes, aber ausnehmenb fdjönes unb tugenbhaftes Canbmäbchen fällt. Die Werbung ift in beiben fällen bis in ben fleinften

§ug in ber nämlichen Weife gefdnlbert. Der ^ürft erfdieint mit feinem ffofftaat vor ber Bütte bes alten Hauern (CTheophil in Oświęcim, (Siovannt»

cole in Salußßo), lägt ihn herausrufen unb tünbet bem (Erftaunten, baff er bie (Tochter ßum Weibe begehre, ^urebtfam unb in bemiitiger Scheu

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528 ID. 3 w nt e c it) a 1) r, (Eine oberfcfylefifdje (SrifelMs.

willigen ber Pater imb bie Ijerbeigerufene, nichts alptenbe Copter ein.

Boccaccio läßt (Srifelbis hierbei nicht viele Worte madien, wäljrenb ber 2lutor aus ber Barodßeit Cacilia eine Meine Bebe fprepen unb bas (Selöb»

nis, nipt nur (Semablin, fonbern fogar lllagb bcs dürften fein 311 wollen, macfien läßt, Walter von Salino nimmt (Srifelbis bei ber panb unb läßt fie in (Segenwart aller, bie mit ihm gekommen waren, .nacfenb ausfleiben unb mit ben prächtigen, 311c Stelle gcbradUcn (Sewänbern verfehen. Bei bem prii bereu polen f in ben wir eine leichte Zlüancierung Iptfiptlid? ber Umfleibung gegenüber bem frivolen Boccaccio, inbcm erfterer cr3ählt, baß primislaus Cacilia burdi bie amvefenbcn abligen ^ r a u e n gaii3 aus»

(leiben unb umfleiben läßt. 3n Salip^o wie in 21ufpmiß wirb von ber perle von ^ürftin, (Sattln unb Weib ein Cöpterpen geboren, 31t nicht geringem Bcrbrnffe ber Salu33aner wie ber ©berfplefier, bie beiberfeits einen männlichen Crben lieber gefeheu hätten. ZTun folgt bie crfte probe ber übermenfd)ticheit Crgebuug unb Cntfagung von (8rifelbis»Cäcilia.

Pie Diener bes dürften holen bas Oditerpen weg, weil es ber perr be»

foßlen habe, unb beuten ber ITTutter an, baß fie bas Kinb nie mehr feßen werbe. Sie murrt nipt im geringften unb fiept nur, baß es nipt deren unb Pögeln 311m Bau be ausgefeßt werben möge. 21up biefe leßte Bitte ftimmt wörtlip in beiben Darftellungen überein. §ur größten Permun»

b erring bes (Semaßls wan ft bes Weibes Siebe unb Creue nipt; nipt in (Seberben, gefpweige in Worten unb panblungen ift eine Spur von Criib»

firm 311 feßen. ZTap fünf fahren wirb ein Sohn geboren. Per ^ürft eröffnet feiner ^rau, baß aup biefet befeitigt werben müffe, bentt er ertrage nipt bie fpöttifpen Beben feiner Untertanen, bie fip barüber aufhalten, bereinft bem Cnfel bes Bauern Cheophil gehorpen 31t follen. „Cue, was Pir beliebt, ip will nur, baß Pu gufrieben unb gliiiflip bift", ift bie Crmiberung ber ffürftin auf bas unmenfplipe 2lnfinnen. 21us Zlufpwiß finb bie Kinber ßeimlip 311 prent ©heim, bem pergog von©ppeln, aus Salino napBoIogna gebrapt worben. Dann folgt in beiben Cr3ählungen als leßte unb furpt»

barfte Probe bie Berftoßung ber (Semaßlin unb bas Borgeben einer neuen Che unb bes päpftlipen Pispenfes. 3n unerfpütterliper (Selaffenbeit unb mit Worten höpfter Panfbarfeit für bas genoffene (Slüd läßt fip bie Pulberin vom pofe vertreiben. (Srifelbis bittet fip nur ein pembe aus, alles übrige 3urücflaffeub. Cacilia forbert außer bem pembe einen fplipten Mittel. 211s lllagb IpP bie Perftoßene bei ben §urüftungen 311 ber ver»

meintlipen neuen pop3eit, froh, baß fie folpen 2fnteils überhaupt gewiir»

bigt wirb. ZTun fommt bie Cöfung. Pie Kinber leben, alles war Bor»

fpiegelung unb probe, primislaus wie Walter ift ber glücflipfte Ulenfp unb bringt bem uniibertrefflipen Kleinobe von (Sattln in ben füßeften

(5)

IPorten, von (Sliid bebcnb, pulbigungen bar. Das Üöcfyterdjcn wirb bcr=

cinft bie (Semahlin bcs dürften von üefdien unb ber Sofyit ein wiirbiger Ztadjfolger bes Paters auf bem Zfergogsftul}! von Ztufdjwitp

So tönt bas Bohclieb ber in fdjweigenber, alles erbulbenber Stiebe fidj bem (Etgegebieter opfernben (Sattin burdj bie ^a^unberte unb von Polt 311 Polt. Homanen haben es gefdniffen unb an (Servianen unb an Slawen weiter überliefert. Die ZTCenfdjen ber Henaiffance unb bes ZSarodjeitalters haben fid? bar an erbaut, unb and) bie (Segenwart feffelt es, mag biefe auch weniger von ^rauenöemut als von jrauenred?ten wiffen wollen.

3 o f) a n n e s Hidjtcr, 2tus (ł)bevfd)lefiens Steilheit. 529

Ms Obmcblesitns Steinzeit.

Don

3 o 1? a u it e s 21 i d; t e r.

jiibmcftlid? von 2\atibor unb von biefent 2,5 Kilometer entfernt, liegt bie ©rtfd?aft ©ttiß, bereu Zteid?tum an fteingeitlid^en Altertümern feit geraumer §eit befannt ift.

Außer einigen Sfelettgräbern fanben fidj bort befon«

bers 3al^Ireid? bie £?üttenpläße einer Anfieblung, welche bereinft auf bem Iföt^enjug lag, ber ben tveftlid?en Kaub bes ) Kilometer breiten ©bertales bilbet unb fid? runb io Mieter über bie ^tußnieberuug ergebt.

Das in neolitl?ifd?er §eit befiebelte ©eläube umfaßt bie jeßt außer Betrieb gefeßte ehemalige herjoglidie giegelgrube, bie jeßige Hotßerfdie

§iegelgrube unb reid?t in nörblidjer unb öftlidjer Kidjtung bis an bie ©ber»

©ttißcr Oauffee. 2tad? Süben ßin erftredt es fid? 1?öd?ftmal?rfd?e in l i d? ol?ne größere Unterbrechung bis an bie ehemalige ®uafd?insfvfd?e Lehmgrube, aus ber fd?on ©berftleutnant Stödel vor so fahren fteinjeitlidje Artefakte gefummelt hat, fo baß bie Zlusbclpmng ber alten Hieberlaffung, foroeit fie fid? nadjrveifen läßt, allein von ber ©berKDttißer (Eßauffee nad? Süben l?in über V8 Kilometer beträgt. 311 U2ir$Iid?feit ift fie aber fidier nod? um ein Bebeutenbes ausgebeßnter geroefen, benrt ältere Berichte ergäßlen von gang gleichartigen ^unben in ehemaligen 2tuffd?lüffen bis nad? bem ein Kilometer nörblirh ber ©ber»©ttißer Cßauffee gelegenen Altenborf hin.

mehrfache Unterfud/ungen ber ©rtlicbfeit in unb um ©ttiß mährenb ber leßten brei 3ahr3eh©e hoben fidi im allgemeinen barauf befdjränten müffen, burd? bie s£e 1?mfd?ad?tungen bereits freigelegte Altertümer 311

(6)

530 Johannes H i cf; t e r

fatumein. (Erft im vergangenen fferbft ift gum erften 211 ate eine fyfte*

matifcfje, mehrere IPodjert bauernbe Ausgrabung vorgenommen worben, bereu Leitung bie Breslauer lUufeumsbireftion mir anvertraut batte.

Pie biesjäfyrige ^unbftelle, bie Kotberfdte Ziegelei, gehört politifcb 311 Hatibor. Pa fie aber unmittelbar neben ber Kolonie ©ttitj gelegen ift unb alle ^unbe aus biefer döegenb bisher als fold?e aus (Dttiij bezeichnet würben, erfdjien es praftifdt, audj für bie neuen junöe bie bisherige £fer=

21bb. v Itadjgeriift einer lüobnanibe.

fuuftsbegeidpnmg ©ttitg beigube^alten, um fo mehr, ba biefer Porfname in Sdjlefien ein beftimmtes prähiftorifdjes Kulturnivcau ausbriicft.

prtvatrecfytlidj gehört bas (Selänbe, auf bem idi grub, ber fatholifcfycn pfarrfircfye bes benachbarten Alhenborf unb ift von Perm Bother gur

£el]mgeminnung gepachtet worben.

Per geologifdie Aufbau ber bärtigen fnigelfette ift an ben LPänben ber Ziegelgrube beutlich ficbtbar.

Zuunterft liegen Kiefe unb (Serölle fluoioglacialen iltfprungs in einer Piädjtigfeit von 5 Pieter, welche fid; aber noch unter (lag fortfetgt.

Pariiber liegt eine \ Pieter ft arte Schicht lehmigen banbes, weldie von einer 2 Pieter ftarfen Bant unbeutlicb gefdnchteten, g. C. ftarf mit (Eifern fonfretionen burcfjfetgten £elpns überlagert wirb. Auf biefer liegt £öfg in 3 Pieter Iföfye. Pen oberfteu Abfdjlufg bilbet bie buntie pnmusfcbuht von 40 Zentimeter Purchmeffer. Pie Plafge ber eingelnen bdę ich ten ver

(7)

Dus (Dberfdjlefiens Steilheit.

änbern fid? an ben verfd?iebenen Stellen. Die angeführten Ziffern be»

3eid?nen bie Durd?fd?uittswerte.

Die ftänbig fortfebreitenben 2lbfd?acf?tungen für ben Betrieb ber Ziegelei legen nun von §eit 311 f$eit an bent oberen Daub ber Sd?ad?t»

mänbe mannigfad? geftaltete, mit fd?ivär3lid?em Boben gefüllte Der»

tiefungen bloß, meld?e burd? bie 2lcferfrume l?inburd? bis in ben gelben

€öß l?inabreid?eu unb fid? von biefem auffällig abbeben.

Diefe (Drüben, Wohn», Kultur» ober fferbgruben genannt, finb bie ewigen Überrefte ber ehemaligen iDobnftätten. Der bö^erne Oberbau, ben roenigftens ein großer Ceil von ihnen trug, ift natürlid? faft reftlos ver»

fd?munbcn. (Erhalten but fid? nur ber Ceil ber Siebclftätte, ber nidjt gau3 3utreffenb mit ben Kellern unferer Ejäufer verglichen werben formte.

Die Ausgrabung verlief nun berart, baß 3unäd?ft von bem gefamteu Sübranb bes gjiegeleigrunbftücfes bis an bie (Breite ber £?umus abgehoben unb meggefabren mürbe. Aisbann würben bie baburd? 311m Dorfd?ein gefommenen lDol?ngruben untcrfud?t unb fd?Iießlid? von ber garten Anlage eine planff^e aufgenommen. 21uf einer ^läd?e von 70 Dieter Sänge 1111b einer mecbfelnben Breite von 5 bis 13 Dieter lagen 11 (Drüben verteilt.

Der 2lbftanb 3tvifd?en ihnen fd?wanfte von p2 Dieter bis 311 9 Dieter. 311 ihrer Verteilung war ein beftimmtes prin3ip nid?t 311 erfennen. Das ift aud? nicht 311 erwarten, ba biefe (Drüben ja nid?t 311 ein unb berfeiben §>eit in Benutzung waren. Wir haben hier im (Degenteil fämtlidfe vor uns, welche mäbrenb ber r>ielleicf?t febr langen Befieblungs3eit ausgehoben worben finb. Croß eines genau gleichen Kulturinhaltes fönnen biefe (Drüben in reibt uerfd?iebenen Dc3eunien bewohnt gewefen fein. §um Ceil waren fie fd?on wieber ausgefüllt, als anbere angelegt würben. 3n berartigeu fällen fommt es vor, baß eine (Drube bie anbere über»

fd?neibet.

(Ein Beifpiel für fotd?e Dorfommniffe bot fid? in bem mittleren Ceil bes Ausgrabeterrains. £?ier lagerte 311 oberft eine etwa 1,25 Dieter biefe Kulturfd?id?t, unter welcher fid? erft cii^clne (Drüben von einanber abgreti»

3en ließen.

Auf bem fofort an Ort unb Stelle angefertigten genauen Conmobell farm man erfennen, wie eine (Drube in eine vorher vorbanbene, bamals bereits gefüllte anbere hineingegraben ift. (Eine benachbarte (Drube 3eiejt einen ber oftmals in älteren Berichten vorfommenben grabenförmigen (Eingänge. Bei genauerer Betrachtung wirb aber erfid?tlid?, baß t?ier bie Sobenmulben von 3wei anberen benachbarten Heineren (Drüben einen foleben (Dang nur vortäufeben. (D11113 ähnliche üerbältniffe mögen wol?l Vorgelegen haben, wenn bie älteren Dlufeumsaften von einer ^9 Dieter lau»

551

(8)

552 3 o 1? a n n e s Hinter,

gen (Srube unb einem 8 Dieter langen (Eingang, ja fogar von einer 5) Bieter langen (Srube fpred?en.

Die einzelnen (Srttben haben einen runöen ober runblidfcn Quer«

fdmitt ttnb eine wannenförmige, 3ylinbrifc^c ober auch glodenalptliche (Seftalt. 3t)re Breite fcfnvantte von {,20 Dieter bis 311 6,20 Dieter, ihre (Liefe von 85 Zentimeter bis 311 2,35 Dieter.

Don ißrer inneren (Einrichtung ift nichts auf uns gekommen als ein primi«

tiver, aus ^elbfteinen gefügter runblid?er perb. Don bem bö^ernen Oberbau fanben fiel? nur in einer ein3igen (Srube Spuren, welche vielleicht einige Schlüffe auf feine Konftruftion ermöglichen. Der bttnble Bobeninbalt ber (Srube 9 mar iiberbeeft von einer Schicht im fetter ver3icgelter £ebmftüdc, bem ehemaligen IDanbbewttrf bcs Oberbaues. Diefe Sebmfcbidit beftanb aus eiri3elnen, im Durchfchnitt banbtcllergroßen Broden von leiber berart 3erroeichter Bef paffem heit, baß nur geringe (Teile unverletzt ge«

borgen werben tonnten. Diefe Stüde finb auf ber einen Seite flach, auf ber an bem 3 eigen fie (Einbrüde parallel verlaufenber runber Ejolsftäbe von etma 2 Zentimeter Ouerfcbnitt unb {—2 Zentimeter 2lbftanb. DI it geringen Ausnahmen lagen bie Seiten mit ben 2(bbrüden nach unten. 2(n beit meiften Stellen verliefen bie 2(bbrudsfurdiett regellos nad? allen Bid?«

tungen. 2(n eiit3elnen Partien, tvo fie 311 größeren Jflaben gufammen«

lagen, mar aber siemlid? beutlicb eine Orientierung biefer furchen fenfred?t 311m Babitts ber (Stube 311 bemerfen. IDill man biefe Lagerung nicht für einen Zufall erklären, fo ließe fid? baratts vermuten, baß ben Ober«

bau ein etma pyramibenabnlidtes (Sertift bilbete, beffen Seiten mit einem bidjten Belag horigontaler Bunbhölger verbleibet maren. (Bbbilbung t.) 21uf biefe 2Ittnbböl3cr batte man bann von außen £el?m geftridien, um bie

^ugen 31t fdjließen. Dttrdi ^eucreinmirfung ift ber £el?m versiegelt unb ber Oberbau fchließlicb eingefallen. Das gänslidie fehlen ber anbermärts rings um bie (Srube beobachteten pfoftenlödjer ift mit einer berartigen

(9)

2Jus ®betf<f?leftens Steilheit. 555

Konftruftion gut vereinbar. Da ßier bie Stiißpfoften nidjt fo tief eilige»

rammt 311 merben brauchten mie bei fenfredjter Stellung, venvifebte ber Pflug ifyre Spuren.

Don ber Eebensmeife ber ©ttißer Steinßeitleute berichten bie ^unbe, baß fie bas ^leifcfy besHinbes genoffen unb baß fie ben ITTaßlftein benutzten,

Jlbb. 5. fjorntjarfe imb Słeinarfefafte etroa */5 Sr.

um aus Körnerfrüchten Hiebt ju bereiten. Spinnwirtet, barunter versierte, geigen ihre Kenntnis ber fferfteltung von (Sefpinfteu. Unter alten ^un»

ben ber Ausgrabung am intereffanteftcn ift ofpie ^weifet eine aus Con geformte, io Zentimeter höbe, nacfte, weibliche (Sötterfigur, bas ättefte aus Scfilefien befannte Hilbnis eines iUenfcfjen. (Abbitbung 2.) <£s tag in einer Kutturfcfjicfjt neben ^tintartefaften unb Heften ber weiter unten 311

(10)

3 o 1; a n n e s Hinter,

erwübnenben ffußfcfjalen, faft unmittelbar über einer Ambe, meld?e bas Kein einer ähnlichen 3meiten ffigur enthielt.

Per Aorfo einer Dritten ftammt aus einer anbcren, einige Dieter nad?

IDeften hin gelegenen, vor meiner ZInfunft ßerftörten Ambe. Ziemlich 3ahlteid? finb naturgemäß bie 21rtefafte aus Stein. (2lbbilbung 3.) Seiber ift fein Stücf gaii3, wie bas bei lüohngrubenfunben bie Kegel ift. Der*

fd?iebentlid? geformte 2'ljte, Scf?leifgeräte, Kornquetfdjer, ßade unb Hleißel begegnen uns Ijier.

(Einen breiten Kaum nehmen bie nad? ffunberten 311 3äl]lenben ffeuerfteingeräte ein. Heben 3ahlreicben größeren unb Heineren Stücfen Kobmaterials finben wir alle Arößen von Huclei (Kernftüden), von beiten mit ficbercm Schlage bie Späne 31t llleffent, Kohrem, Sägen, Stidjeln u. f. w. abgelöft finb. Kefonbers fdjön gearbeitet ift ein gieriger Sdjaber mit allfeitiger Ketoucße. §u ben feitenen ffunbftüden, wie es in gleicher 21rt bas UTufeum no di nicht befaß, gehört eine aus einer ffirfdigeweihftange gefdinißte Ifade.

aft alle Amben unb 2üilturfd?id?ten waren burdifeßt mit betracht»

liehen Klengen gerbroeßenen Aongefd?irrs.

Don ben mannigfaltigen Deforationsarten ber fpäteren fdjlefifchen Steilheit finb et fid? hier nichts. (Es finb nur Arümtner unvergierter Kod?*

unb Dorratsgefäße. Hiebt align häufig finb bie Stüde groß genug, um eine Dorfteilung von ber ehemaligen ffornt biefer Keramif 311 geben.

Unter ben ftets wieberfehreuben Aypen flehen an erfter Stelle flache Sdialen auf hohem, 3Ylinbrifdiem ffuß. ferner begegnen uns wannenartige, ovale Aefäße, 3. A. febr gierlicße 23ed?er, bereu geringes ^affungsvermögen bie 2lnnahnte nahe legt, baß bie Steingeitbauem auch fchon Aetränfe fanuten, bie man in Heineren (Quanten genoß wie etwa IDaffer unb Hlilch.

(Eine (Eigentiimlidifcit ber (Qttißcr 2tnfieblung finb bie fogen. Alätte»

henfel. (Es finb bas Efenfelfdjerben mit einem (Ceil ber Aefäßtnanb, bereit Känber allfeitig abgefchliffen erfdieinen. Sehr wahrfd?einlid? hot man fie 3um Alätteu frifd? gefertigter Aongcfäße beniißt. Uit3weifelhaft fidier ift bas freilidi nid?t, ba bie ffunbe über Dorgättge in einer prähiftorifdien Aöpferroerfftatt int allgemeinen wenig ausführliche Zlacbrichten geben.

21us Sdilefien ift auf biefem Aebiete bisher gar nichts befaunt gewefen.

3d? glaube aber jeßt burd? einen glüdlidjeu ^unb bamber 2tuffd?luß geben 31t fönneu, wie ein ftcin3eitlid?er Aöpferbrettnofen eingerichtet war.

21 uf einer Stelle, wo bereits vor meiner 2(nfunft ber Ulutterboben bis 311 40 Zentimeter Aiefe entfernt worben war, marfierte ficb eine Ambe als runber rötlicher ff led in bttnfler Umrahmung. Pie Unterfud?ung ergab folgeubes 21efultat:

534

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21ns (.Dbcrfd/lefiens Stcinjcit. 535

(Eine runi) 4 Dieter breite uni) g,5 Dieter tiefe (grube mar etma 311 r Ifälfte mit einer Sdiicbt aus buinusgcmifd]tein, fobleburdtfcßtcm Cebm ausgefüllt. 2t uf biefcr Füllung faß in ber IVtitte ein 90 Zentimeter bi der, 30 Zentimeter fyofyer gylinbrifcher Kloß aus reinem, gelbem £eßm, ber nur an ben Seiten Branbfpuren aufmies.

21uf bicfem Kloß ftanb mie auf einem So del ein gmeiter von gleidjcm Kurcßmcffer unb 22 Zentimeter £föße. (Er be ftanb völlig aus ftarfgebrann*

tem ießm unb fab feuerrot aus. Seine Zufcmtmenfeßung mar aber feine einheitliche. Don einer unregelmäßig, etma \o—35 Zentimeter bi den IDanbung mit glatter 2lußenfeite, mar eine Stillung nnterfcljeibbar, bie aus einzelnen 23roden unb platten beftanb, meldie regellos übereinanber»

gefd?id?tet unb burd? ^eud?tigfeit unb (Erbbrud miteinanber verfittet maren.

Die ^rage nad? ber Bebeutnng biefes ^unbes ließ nur eine be»

friebigenbe 21ntmort 311: IDir hatten einen Üöpferbrennofen gefunben.

Der rote 231od mar bie Ruine einer fogen. Dluffel, eines bienenforb*

ähnlichen Hongebilbes, mit bem man bie gu brennenben (gefäße überbedt, um fie vor einfeitiger (Erbißung tväbrenb bes 23ranbes 311 fdjüßen. (21bbil=

bung 4.) Daß bie IHuffel ein ft fd?arf gebrannt mar, mitbin mabrfdjeinlid?

meßr als einmal benußt morben ift, geigten ihre Hefte, meldje nad? fad?' männifebem (gutaebten ein ft flingenb bart gemefen fein muffen unb eine

^eftigfeit hatten, rveld?e ber moberner Ziegeln faum nach ftanb. 1H an bat bie IHuffel nach bem Branbe nicht gerfcßlagen, fonbern vielleicht burd? eine Öffnung ausgeräumt, um fie meitere IHale benußen gu fönnen. Had? bem Derlaffen ber 2tnlage mirb fid? eine berartige (grübe befonbers fdjnell burd?

eingefd?memmten Boben u. bergt, gefüllt haben, ba an ein feftes Dad? über einer fo!d?en jeuerftelle nidjt 311 benfen ift. Bei bem enblidjen Z^tfall ber IHuffel ift bie IDölbung abgebrödelt unb liat ben E?ol?Iraum gefüllt, fo baß ber nun maffin gemorbene untere Heil feine ^orm behalten formte. Die unterfte (grubenfüllung aus burnusgernifebtem, von Koblenftreifen burd?' feßtern Sebm ift als Heft früherer ähnlicher 2(nlagen in bemfelben £od? 311 beuten. Die vereingelt barin gefunbenen trebrnfnoten mögen Hefte älterer IHuffeln fein. Die relativ geringe ßolgfoblenmcngc um ben Öfen herum erflärt fid? leicht baburd?, baß man ben um ben So del laufenben fogen.

IDinbgraben für einen bevorftebenben Branb gereinigt hatte, polgfoßle mar ferner auf bem Derb innerhalb ber Ejütte praftifd?er gu vermerten als frifdjes I70I3 unb mürbe besßalb aufgefammelt. (Enblid? ift ber Kohlen' rüdftanb bei einem berartigen Branb burebaus nicht fo bebeutenb, mie man fidr bas vorftellt.

111 an mirb mir nun Vorhalten, baß bie gegebene (Erklärung bes ^urtbes 3 mar gang plaufibel fei, baß aber erft p raft if che D erf uebe geigen fönnen,

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556 Johannes Hinter, 2(us ©becfdjlefietis Steilheit.

ob man in einer fold? primitiven 21nlage (Töpfe brennen tarnt. Triefen (Einmanb babe id? mir and? gemacht unb baraufbin fofort an ©rt unb Stelle einen Pcrfud? unternommen. (Es mürbe ein ttrinbgraben ausgemorfen, ein £eI?mfodel gebaut, getreu uad? neoiitt?ifd?em Brand? (Sefäffe aus freier

£?anb geformt unb aus s£ebm unb (Eon eine Hluffei fabriziert.

ZTad?bem alles gehörig getrodnet mar, tarnen bie (Scfäffe auf ben Socfel, mürben mit ber IHuffel überbedt unb alle Bitze verfd?miert. 211s»

bann mürbe um ben ©fen ffol; aufgcfd?id?tet unb in Branb gefegt. Bier»

bei zeigte fid? and? ber gmed bes Södels, ©bne einen fold?en märe bie

2(bb. ). Hefonjłruierter öpferofen (IHu'cfjfrfjnitt). V40 <5f.

JTluffel an intern unteren Seite weniger intenfm vom jeuer umfpielt worben. Sine Brennbauer von 21/2 Stunben unb 2 Karrcnfaften trodnes 60I3 genügten, bie Bluffe! 311m (Stülpen 311 bringen. Had?bem fie fid? langfam abgefiiljtt batte unb entfernt werben tonnte, tarnen bie (Sefäffe ziemlid?

t?art gebrannt unb von „edit ftein3eitlid?em" 2lusfel?cn 3um Dorfd?ein.

Kunftwerfe finb es frcilidi uid?t, aber ben gewünfd?ten Beweis t?aben fie erbracht. (Es würben aufferbem noef? proben ber Sonlager in ber Bmgegenb, 311m Seil rein, 311m Seil mit Sanb vermifdit, mitgebrannt, um, wenn möglid?, 311 ermitteln, woher bie alten Söpfer ihr Baumaterial bezogen haben. Biefe

^rage fann aber erft beantwortet werben, wenn bie gefamtc Illenge ber feramifd?cn ^unbe gefäubert unb gcfid?tet ift.

Zuletzt mödite id? and? an biefer Stelle fjerrn giegeleibefifcer Bother in Batibor meinen uerbinblid?ften Hanf ausfpred?en für feine ftets Hebens»

würbige f?ilfsbereitfd?aft, weld?c bie Brennuerfud?e ermöglidjte unb and?

in anberer Weife bie Ausgrabung auf bas mirffamftc förberte.

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3- Kania, Sotjvau <ł).»S., eine ßanbmeiEevftabt. 537

Sobrau 0.-$., eine fiandwerkerstadt.

Von 3- K a n i a.

cfycm feit 3<tl?rf?unberten trägt feine ber oberfcblefifchen Stabte ben (Eharaftcr einer Efanbroerferftabt in bent tTtaße ausge»

prägt, wie Sopran. 2 hi dt biirfte feine anbere Stabt aus ber guten alten gjeit, wo bas Sprichwort non bes Efanbmerfs golbenem Boben noch feinen guten Klang t>atte, ein fo blühenbes §unft»

wefen aufjuweifen haben, wie biefe Stabt. Seiber ift bas feit bent Augen*

blicfe, als auf ber weltgefdiiditlidien Bühne ein neues Arbeitsmittel, bie lllafcbiue, auftaucbte, bas bie gcfamten Dafeinsbebiiigungen bes menfcb»

lidfen (Sefdjlechts von (Brunb aus umwäbjte, au dt hier an bers geworben.

Don all ber alten Ejerrlicbfeit ift heute nur noch eine wehmütige (Erinnerung geblieben.

Welchem Umftanbe aber verbanft Sohrau biefeu ausgefprocbenen

<£l]ar after ?

Don \2%6 bis f28\ regierte als ßergog von Hatibor Wlabyslaw, ein ebler, frommer unb ritterlicher ^ürft. Kiefer war es, ber am 2$.

bruar {272 bas (Erbgut §ary ober Sari, bas feinem Diener (Ebwalifius gehörte, gegen bas (But Sciern bei pleß eintaufcfite, um es gur Stabt 311 erheben. Der Efergog, ein für bas Wohl feines Sanbes unb bie Efebung * ber Kultur überaus beforgter Sanbesherr, erfannte, baß es für bas gange (Bebtet nur erfprießlich wäre, wenn er an ber alten Efanbelsftraße, bie von Siebenbürgen unb Ungarn über Krafau, pieß, Hybnif, Hatibor nad?

Breslau, ber fcblefifcfien ITtetropoIe, führte, gwifdten plefj unb Hvbnif noch eine Eteife» begw. §wifchenhanbeIsftation anlegen würbe, lltib ba bereits ein paffenber, giemlich hochgelegener (Drt, §ary ober Sari, beftanb, fo hatte ber Efergog befdjloffen, beit bisherigen Befißer besfelben 31t ent»

fchäbigen unb bas (But ^rembeu 311t Elnfiebclung unb (Briinbung einer Stabt 311 überlaffen. An letzteren, b. h. Anfieblern, fehlte es ja nidjt.

Elllmählich entwicfelte fidj in ber neuen Schöpfung ein reges Efanbels» unb (Bewerbeleben.

'EöoUeittvcbev ober Sudjittadjev uttb 'KJolleufpiiiuev.

211s älteftes (Bewerbe, bas Iper 3uerft betrieben würbe, ift laut alter gunfturfunben bie Wollentveberei ober bas üudimacbcrhaubwerf 311 nennen. (Es war bas felp" natürlich, beim ber Efanbel ift fo alt, wie bie

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538 3. Hania

Stabte felbft, unb bie (Tuchweberei, ba WoIIcutudi belanntlich fdion in alter f§eit einen pauptbeftanbteil ber Kleibung ausmachte, bas ältcfte unb wid}«

tigfte panbwerl. Selbft leinene Ceibwäfcfje 311 tragen, mürbe erft gegen (Enbe bes (5. Jabrbunberts allgemein Sitte.

ITterfroürbigermeife ift aber in Scfjlefien ber (Lud^baitbel älter als bie Huchfabrilation. Die ducbmarfier batten nämlich urfprünglich nur bas Kedjt, in gangen Stücfen gu verlaufen. Das Perlaufsrecht nach ber (Elle ftanb nur ben "Kaufleuten ober <Sewanbfd}neiberit' gu, bie im 23efitg einer Hudilammer waren. Die (Sroßhänbler tauften aber von ben ein»

tjeimifcfyen Webern nur bas Sanbtud), bas Srböngeroanb begogen fie aus

^lanbern.

Dajß ber (Eingelverlauf eingig in ben pänben ber Kaufleute lag, empfanben bie Sohrauer (Tuchmacher fcbmerglicb unb beftürmten ben Canbesfiirften wieberholt mit (Eingaben, auch ihnen bas Hedjt bes (Euch»

ausfd?nitts gu gewähren. £aut vorbanbener Urlunben ber CEudjmadjer»

innung aus ben ^al^ren (36 t unb (580 finb beim ihre Bitten audj enblidj erhört worben. (Es würbe aber nur ihnen allein bie Dergünfttgung guteil, gegen (Entrichtung eines (Sclbginfes bas felbftgefertigte Huctj im Kleinbanbel, jeboch nur am Orte, verlaufen gu biirfen. (Segen biefes Privilegium erhoben bie Huchhänblet Wiberfprudi. Doch bas vom pergog Kilo laus gcfcbenlte Porrecbt würbe auch Don feinem Hadjfolger Sabislaw beftätigt. So hatten pergog Johann unb feine (Semahün am 26. Degember (368 gu Katibor ein Kanonilat geftiftei, gu beffen Dotation ' auch &te Sohrauer IPollenweber, weil fie genanntes Porredit erhalten, brei Klar! Prager (Srofdien unb bie (Sewanbfdjneiber nur 'p ITTarl bei«

gufteuern batten.

Paß bie Wollweberei ehemals in Sofjrau in Blüte ftanb, geht aus einer gunfturlunbe bes 'Sabres 1^31 heruor/ na di wcldier bie Sohrauer Hudjmadjer gum Kauf von Wolle brei ^reimärlte erhielten. Kuch fpriept bafür eine Perfügung vom (8. ©Itober 3759 ber Breslauer Kammer, welch letztere, befeelt von ber ^ürforge, „balg es ben iulänbifeben Wall«

fabritanten am nötigen material nicht fehle", bie ZtTagiftrate von Breslau, Scbweibnitg, Strehlen, Hciffe, ieobfdiiitg, Heuftabt, Katibor unb Solirau, welche Stäbte in Schlefien allein nur Wollmärlte batten, beauftragte, barüber ftreng gu wachen, „baß jrembe (Öfterreicher unb Sadifen) auf Wollmärlten erft am p Hage gu laufen berechtigt feien“.

Die Sohrauer Wollmärlte gingen ein, als bie Spafgudjt ins»

befonbere auf ben umliegenöen Dominien mangelhaft betrieben würbe.

3nt 3ahre 1857 würbe nur noch Wolle nach Keiffe unb Katibor gum Perfauf gebracht.

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Soljrau U).» 5., eine Ijanbmevferftaht. 539

3m 3abre (79? maren )6 Sucbmadjer unb 60 IVollenfpinner am (Drte. Ss mürben ()oo Stein t Vo lie verarbeitet. Von t so n bis (809 mudjs bie gfabl ber Sud;mad;er von 52 auf 72. Vas Sobrauer Sud; ging bamals nad; polen, nad; 2\ußlaub, nad; (j)fterreid; unb nad; ber Siirfei.

Ss mürben befonbers rneiße gemalfte, ungerichtete unb gefärbte, guge*

richtete Suche gefertigt. 3'n 3a^rc l801 mar bie Sud;nad;fragc fo grog, baß man ben 23eftelluitgeu nicht gerecht m erb en formte. 31,t 3ahrc 1816 erreichte bie ^a(;l ber felbftänbigen llteiftcr, bie ihre gute Habruug hatten, 80. 311 tiefer gjeit gefeilte fid; als Abnehmer 311 ben vorermähnten bas prcußifd;e Kriegsminifterium 311. (8(6 mürben letzterem 1(500, (8(8 6200 (Ellen Sud; geliefert. (Es blieb 2lbnebmer bis 3um 3^hre (83%.

Vie Lieferungen ins IHontierungsbepot nad; Breslau ergaben allein einen burd;fd;nittlid;cn (Erlös von etma 20 000 Saler fä(;rlid;. (835 hörten bie Lieferungen auf, „meil nad; ben eingefd;idtcn proben bei teuren tVoIlpreifen niein an b arbeiten tonnte". Vie ^abrifen, bie nunmehr auftauebten unb bie Sud;meberei im großen betrieben, verbrängten burd; billigere preife bie Ejanbmerfer halb überall vom ITCarfte. (838 maren nur nod; )0 ITteifter am (Drte, meiche bie Suchmacbcrei als Heben*

gemerbe betrieben.

(Einen fd;meren Sd;lag erlitt bie Sobrauer Sud;fabri?ation aud; burd;

bie im 3ahre (8)6 erfolgte (Einverleibung bes ^reiftaates Krafau in ben öfterreid;ifd;en Staat, infolge meldjer ber Singangsgoll an ber (Brenge vorgerüeft unb ber 2lbfatg abgefebnitten mürbe. Vie gal;! ber Sud;*

machet ging immer mein" gurücf. 3m 3a^?re (877 gäblt bie Sucbmad;er*

Innung nur nod; 23, (887 () unb beute faum noch 5 bas panbmerf aus*

iibenbe ITteifter.

3m 3abre (82) empfahl ber Hcgierungspräfibent Sbeobor (Bottlieb von pippcl ben Sol;raucr Sudjmad;ern bie 23e$anntfd;aft mit ben IVolI*

ganten ber cnglifd;en lTtafd;inenfpinnerei in Srebniß.

Silbe bes (8. 3ulnbunberts butte Sol;rau eine ftaatlid; eingerichtete IVolltvebefabrif, aus einem größeren (Bebäube beftebenb, barin mehrere IVollmebcftüble aufgeftellt maren, unb eine ftaatlid; eingerichtete (Voll*

fpinnfcbule. piergu feßreibt Dr. IVelßel in feiner cSefcbicbte ber Stabt Sohrau: „2tm 23. 3uuuar (786, nadjbem burd; gumadjs von jüngeren ITteiftern unb burd; heraiigegogene 2tuslänber bie ^unft fid; anfelptlicb verftärfte, bat fie um 2lmveifung einer großen Stube im ^abrifgebäube als IVoIlfpinnfcbule unb um Beftellung von Spinnerinnen aus ber Um«

gegenb, ba bie Ipefigen Solbatenroeiber unb Kinber bie 2trbeit nicht be*

ftreiten, aud; bat bie §unft, bie Spinnmeifter aus ftaatlidjen <fonbs gu be*

folbeu. ^abrifinfpeftor mar Kämmerer Langfortb. 2tls Spinner mürbe

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540 3- K a n i a ,

3gnaß Beyer erwählt, melier 3790 als Douceur 32 dir. erhielt. (Ein Ceti ber lernenben lltägbe aus bem Kreife war in ber großen Stube bes

^abrifgebäubes, ein anberer bei fold;en Uleiftern, weld;e eine ßicmiidi große Stube Ratten, befdjäftigt; bie Sunft forgte für Spinnräber, ein £et;r*

ling tonnte bie Kunft in ein bis ;wei Wocljen erlernen unb l;atte "Koft unb Wolptung frei; beim 2lbfdticb erhielt je be ausgelernte perfon ein Spinnrab unb einige pfuttb Wolle. ITTai unb 3im* 1790 tarnen aus bem pleffer Kreife 40 unb 3793 aus bem Hatiborer Kreife 40. (Enbe lllai 3796 30g bie (Sarnifon ab, mit ihr 50 Solbatenfrauen, weld;e vom Wollfpiitnen gelebt.

3m 3anuar waren nur nod; einige Lehrlinge aus bem pleffer Kreife ge*

tommen. 3797 waren 46 Cudjmadjer unb 60 Wollfpinner am (Drte; troß Kufforberung bes Canbrats tarnen im Zlovember 3798 nur 32 lltägbe aus Borin, Krier, Cimmcnborf unb lllai 3802 bie fntfarenfrauen non ber Bybniter (Esfabron 3111' 2lrbeit. 1,809 hatte ber §unftältefte 2(nton Kolibaj zufolge Knweifung ber Königlichen Hegierung mehrere lltäbcben aus ber llmgegenb bas Spinnen auf großen bollänbifchen Bäbern in feiner ^abrif gelehrt, unb waren mehrere (Semeinbett angewiefen, eine 2(113alt 1 lltägbe 3U ftellen. 3830 würbe berfelbe 2(nton Kolibaj Cudj*3nfpettor unb Simon Kolibaj gunftmeifter. 21m 6. Februar 3838 würben gewählt: Cucbtnad/er (Emanuel Słonina als ©berältefter, lllattlpas Bober als Hebenältefter, fjjunftbeifißer war Zlathmann Kania unb tfabrifinfpeftor 21nton Kolibaj.“

Diefe ftaatlicfje (Einrichtung wäfyrte etwa brei 3al?r3chnte.

3n ber guten alten ffjeit, fo berichten bie 3unungsbiidier, waren brei Walten an ben Waffermüßlen in gwada unb Bies unb mehrere Cudj3ubereiter, Cttd;fd;erer unb Cudtfärber in Sopran tätig. Später, als bie Ciidjmacßerei ftart im Hiebergattge begriffen war, beftanb nur nod;

3 Walte unb hatten taunt je 3 Cticfßubcreiter, Cucfjfchcrer unb Cudjfärber ausfömmlid^e Befdjäftigung. Sddießlid; würben bie Cuche 31101 §uberei=

ten unb färben nad; Bieliß»Biala, wofelbft bie Cu dj mach er ei fidj nach unb nad; 311 r (Sroßfabrifation ausgeftaltet l^atte, gefchicft.

2tus ber gegebenen Darftellung gebt nun hervor, baß bas Cudtmacher*

gewerbe für bie Stabt fchon von 2(nfang an von holder Bebeutung war.

(Es ift 31t betlagen, baß So brau bem Beifpiele ber vorgenannten beiben (Sren3ftäbte nidit gefolgt ift. Unb bodj hätte fidj auf ber Iper bereits be*

ftcf|enben (Srunblage, 3ttmal es bamals unter ben Soßratter Cudjmachern vermögettbe £eute gab, bie fidj 311 einer (Sefellfdiaft vereinigen tonnten, fefyr leicfjt eine größere ^abritanlage mit Htafdjinenbetrieb ins ieben rufen laffen, bie ben wenig bemittelten Uleiftern 21rbeitsgelegenfjeit unb weiteres 2tusfommen geboten unb ber gatt3en Stabt 311m Segen gereicht fnitte. Weid; reiches 3n^uftrieleben pulifert nidjt in ben beiben ^abrif*

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Sofyrau eine fjanbmerferftabi. ö*{

ftäbten, bereu Cudjfabrifation beute weltberühmt ift! Unb in Sohrau? — Die ehemals fo Iwebanfebnliche üurbmacherjimft gebärt nur noch ber üergangenbeit an; an Stelle bes vermögenben üuchmachermeifters friftet beute ber CEuchbänbler, ber nur minberroertige lüare führt, bie er jumeift auf Jahrmärkten abfeßt, in wenigen (Epftengen, ein müh*

feliges Dafein.

Jvicifdjev unb Seifenficbcr.

2tädrft ber IVolleuwebcrci gälten 311 beu älteften (Bewerfen ber Stabt bie ^leifdjer, 23äder unb Schuhmacher, bie wie jene für bie 23efriebigung ber erften unb notwenbigften Sebensbcbürfniffe 311 forgeu heben. Wir begegnen in Sohrau fdwu \31.6 einer größeren 2(113 ahl non ^leifcf?*, Srot*

unb Schuhbänfen, non welchen neun bem dürften gehörten, bie er bem Klofter Hauben gefchenkt hatte, non welchen Iiinwieberum ein Jahrhunbert fpäter ein 2lbt nie: an bas Jungfraueuflofter 311 Hatibor oerkaufte. Von beu Sänken waren ursprünglich Ztaturalabgaben 311 entrichten. Diefe würben fpäter in einen (Benins umgewaubelt, ber non ben Sohrauer

^Icifcberu bis ins \g. Jahrhunbert hinein, wo bie Zlblöfung ber Sänke erfolgte, an bas peißoglicbe Hentamt nach Hatibor gegablt würbe.

Das §nnftftatut ber Sohrauer ^leifcber, bas nach bem ber ^leifcher non Hatibor ausgefertigt würbe, rührt aus bem Jahre 1586 her, in bem es am Freitage vor petri Ketteufeier beftätigt würbe.

Jm Jahre 1630 baten bie ^leifdjer ben ITtagiftrat, gegen eine (Ent*

febäbigung non 380 Halern an ber Hatbausmauer 20 Sänke 311 errichten unb felbige ihnen erblich 311 überlaffeu. Diefer Sitte würbe ftattgegeben, jeboeb unter ber Sebingung, baß bie Sefißer ber Sänke alle lltartini 30 Stein gefebmopenen (Ealg unb non jebem Stück, bas am Sonnabenb gefcblacbtet würbe, eine (Belbabgabc, unb 3war non einem Hinb unb einem Schwein brei (Srofdien unb non einem Halbe q peilet, entrichteten. Dafür oetfpracfi aber auch noch ber ITtagiftrat, uidjt 311 bulben, baß auswärtiges ^leifcb 311 ißrem Sdjaben in ber Stabt oerkauft würbe. ZTur mit bem non Stabtfleifchern gekauften ^leifche burfte p anbei getrieben werben. Schmuggelte jemanb 51eifdi non auswärtigen ^leifpern ein unb würbe babei betroffen, fo würbe es ihm genommen unb bem pofpital 30m Verbrauch über*

wiefeu. 21 uch würbe ben Sefißern ber Sänke, fällten leßtere einmal ab*

brennen, 3ur ZTeuerricbtung freies Saubop aus bem Stabtwalbe gitgefichert, nur bie übrigen Höften follten fie felbft tragen. 211s jebod? 1702 bie pälfte ber Stabt burch eine große ^euersbrunft in 2lfche fank unb auch bie Sänke oerbrannten, konnte ber ITtagiftrat feinem Verfprecben erft i?06 nachkom*

men. 21ußer pop würben auch noch 1° Caler Sauhilfe gewährt.

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ihn btcfc (5eif roar bas ^Icifcfyerhauömcrf febr Ijeruntergefomtnen.

Die §unft jiiblte nur noch i Wcifter, auf welche hie 20 Baute tarnen. Die übrigen batten bas panbmerf aufgegeben unb fid] ber Laubuürtfcbaft 3u»

gewanbt. Die Urfacfje biefer (Erfcfjciuung mar, baff bas (Eiufdjleppcu non

^leifdj aus ber ilmgegenb überbanb genommen Ijatte, inbem bic polpei, trohj bes Derfpredjens bes Itlagiftrats, nicht energifdj genug bagegen ein»

fdjritt. 2tucfj babutcfj mürben bie ^leifdjer gefdjäbigt, baß bie Sdjuhmadjet unb Kiirfdjner, weiche bas privilegium batten, auch mit Bauten unb Halg 3U hanbeln, biefe gumeift non auswärts In^ogen unb bie eintjeimifdjen ,$leifd]er ignorierten, wohingegen biefe burcb gunftartifel gebunben waren, nichts uadj auswärts 311 oertaufen. (Enblich gelang es beu ^leifdjeru, eine Ztnberung ber bisherigen gunftftatuten, in welche auch bas „Weilen»

redjt“, b. 1). bas Bedjt, ißre Ware aud] auf eine Weile weit im Umf reife nerfaufen ;u bürfen, aufgenommen würbe, burd^ufeßen unb nom Kaifer felbft beftätigt 311 erhalten, was im f)a^re 3735 gefdjalj.

Had? fhimmermanu follen im 3a^re 1%8) in Soljrau 10 ^leifdjer gewefen fein, wäbrenb ber jäljrlidje Konfum 90 Stüd Kinber, 362 Schweine, 205 Kälber unb 256 pamtnel betragen haben foil.

H7^9 traten in bie ^leifdierinnung aud; 3wei Seifenfieber als palb»

brüber ein.

211s im 3ahre 1810 unb \ 1 bie (Sewerbefreiljeit eingeführt würbe, foiite audr bie Kbiöfuug ber Baute eingeleitet werben. Diefe erfolgte jebocb nicht fofort, aud] erftredte fic fid] nidjt auf alle Baute. Bis 3um 3al]re 1839 beftanben nod] \z Baute. 3m 3a^rc 18)) würbe bie Ießte Beruf abgelöft.

Bad] Dr. Welßel gab es im 3a^re 1.8)2 in Sopran 13, 18)5 fd]on 2t, 1855 17, i860 wieber 21, 187) fd]on 32 unb 1888 )2 Weiftet mit 21 (gefeiten unb 36 Lehrlingen. 2turb heute gibt es über )0 bas ^leifdjerhanbmerf ausübenbe Weift er am ©rte. ■— Das ift bas einjige (Bewerbe, bas fid]

pier uid]t nur weiter behauptet, fonbern, wie bie §al]len lepren, fogar einen 2tuffd;wung gu vergeidjnen l]at. -

(Es bürfte bei biefer auffalleub großen §apl uou ^leifdjern, bie gewiß manclje große Stabt — Sohrau gäplt etwas über )ooo (Ei woljner — nidjt auf3iiwcifen ßat, wohl in mandjem Lefer bie ^rage auftaudjen, ob beim aud] alle hier ausreidjenbes 21usfommen finben. 2hm, ber tägiidje Bebarf ber Stabt an fid] allein vermag bie große §ahl nicht gu erhalten; aud] ber 21bfaß an ben Wochen» unb 3al?rwärften, wiewohl biefe eine gaplreicpe Lanbbcvölferung nadj ber Stabt loden, ift 3um ausfömmlidjen Unterhalt aller nidjt genügenb. Unb boep wirb feiten woljl foviel gefdjladjtet, wie gerabe in Soljrau. Der größte Heil ber Ware wirb uadj ber 3rtbuftrie»

gegenb vcrfaljren, wo bis 311m 21ufbau ber Warftljalle in Königsljütte

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Bobtail (!).*S., cine fjanöwerferftabt.

festerer (Ort bas iiauptabfaßfelb für bie Sobraiter $eifd?er mar. 3et)t befit d?en biefe vontebmlid? bie IPorbemnärftc in 2Intonientiütte, gabrge,

£ipine unb Sd?wientod?Iomiß.

Warum aber ge rab e Sobrau, bas vom gabuftricbcgirfc bod? giemlid?

meit ■— an fed?s Weiten — entfernt liegt, von fo vielen ^leifd?ern gum 2tufentbattsorte erwählt roorben ift, bafiir ift ber (Grunb barin gn fttrbett, baff bie Stabt von einem reichen Kränge von Dörfern mit gabfreidjen Dominien nnb bebeutenben Bauerngütern umgeben ift, bagu bid?t an ber (Grengc eines 2Tad?barftaates liegt, beffen (Grcttglänber, (Galigien unb ©fterreid?*Sd?lefien, bebeutenbe Diebgudrt treiben, bie bem $eif(f?er reid?e (Gelegenheit gum günftigen (Eintaufe bieten. Deshalb finbet bas ^leifd? bes Sobraiter

^leifdjers, ber viel feböne unb billigere £ an b wäre auf ben Warft bringt, im gubuftriebegirf au d? reid?ett 2(bfaß. 21nberfeits bat So brau von fämt*

Iid?en Stabten bes Hybnifer roie pieffer Kreifes ben reid?ften (Geflügel*, (Eier*, Butter*, (Gemüfe*, (Obft* unb (Getreibemarft, meid?ent Umftanbe Sobraus billigere iebensverbältniffe gugufrbreiben finb. Unb biefe finb es, meldje gcrabe ben ^leifd?cr, ber gumal an einem ©rte im gnbuftriebegirfe mit großen Spefen gu arbeiten bat, beftimmen, l?ier feinen Wobnfitg gu nel?men. Die melften Sof?rauer ^Icifcf?er finb and? paus* unb (Grunb*

befitger unb betreiben nebenbei £anbmirtfd?aft.

tttrot* unb Ändjcitbäder, *4Jfefferfüd)lcr unb SüRütler.

Wiewohl es in Sobrau fdtott bei ber (Grünbung ber Stabt Bäder gab, fo batte fid? bie Bäderinnung bod? erft im 3«!?« (438 fonftituiert unb batte erft im gabre (570 ihre gunftorbnung, gu bereu (Entmurf bem Breslauer Wagiftrat vom König 21Ibrccf?t von Böhmen ber Befehl guteil geworben mar, erhalten.

(635 mürbe ben Bädern von Sol?rau burd? Kaifer ^erbinanb II.

bie Dergünftigung ber Ausübung bes WeMhanbels guteil, weld?e (666 nod?

weiterhin beftätigt mürbe.

21 ad? ben Befenntnistabeilen von (724 befaßen bie Soßrauer Bäder aud? 9 Baute. 21 ad? gimntermann waren (784 6 Bäder am ©rte, meld?en bie 9 Baute gu fielen. Der Konfum betrug in biefem 3ahre 24° Scheffel Weigeu unb 24(0 Sd?effel 21oggen. 21n bie Kämmereifaffe mürben von ber gunft 4 Haler gins für bie Bant gegablt. Bei ber Kblöfung ber Baute mürbe laut Begierungsoerfügung vom 26. gattuar (8(8 eine Bant ber Bäder auf 60, ein pfefferfuebentifd? aber auf (OO Haler feftgefeßt.

3nt gabre (845 waren (5, (860 nur (0, (877 (2, (888 (4 orbentlicbe Bädermelfter in Sohratt anfäffig.

5%3

(20)

Dr. p a u I Knöiel, 5-H

Die 23defer maren bauptfädflidi auf den befcbeiöeuen Semmelbebatf der Stadtbemobuer, an die pausbadbäderei, die jedoch erft<2nbe des ng.'Sabr*

bunderts fiefj bedeutender geftaitete, da bis datjin der eigene Badofen in den melften bfausmirtfefjaften immer nod? eine bedeutende Halle fpielte, und mie fdjou ermähnt morden ift, auf den 2Ttet?It?andeI angemiefeit.

Diefer fiel aber mit der (Einführung der (Bewerbefreiheit meg und wurde non befonderen Utehthänblern ausgeübt.

Die lITiiller dagegen, die au di der Bädern nft angehörten, befaßten fidj nur, d. h- außer dem Befißer der Dampfmiible, der den Utehloerfauf im (Braßen und Kleinen betrieb, mit dem ITiaMen und lebten uont Dießem gefde, das fie non dem (Betreibe, das ihnen 311m ITiahlen gebracht murde, erhoben, lind doch, miemohl die Umgegend non Sobrau uiele Waffer*

ntüblen gählte — die Stadt felbft batte nier lllübien — maren die melften UXüIIer wohlhabende Cento, die auch bedeutenden (Bnmdbefiß hatten und anfelpilicbe Sandmirtfchaft und Dietlu dit trieben.

Die Sohrauer 23tiefer mürben früher dadurch gefebädigt, daß nach Soßrau auch Hybnifer Bäder mit Bacfroare, die fie in Körben auf dem Hücfen oder auf der 22 ad in er brachten, baufieren famert. Und gegenwärtig erleiden fie einen nicht unerheblichen 2(bbruch durch die Dampfbätfereien des 3uduftriebe3irfs, deren Brotmagen an den Wochen* und ^abrmärften auch hier fdjon gasreich erf deinen.

Hußer den lUüllern gählte die Bäderinnung als Utitglieder auch die

^einfudjen* oder guderbäder und die Pf eff erf tiddler. §ur §eit find in Sobrau pf Bäder und \ Konditor, mährend die meiften Waffermühien

ftill ftehen. (Schluß folgt.)

neue schlesische Sagenliteratur.

Dom

Herausgeber.

ie Polfsfage erfreut ficfj heut im Kreife der (Bebildeten im all*

gemeinen feiner großen Porliebe. (But genug für die fugend und das üolf, beißt cs wobt. Und doch bedeutet das befchei*

dene Dolfsfind uiel mehr, als es fcbeint. Sein fulturgefchicbt*

lieber wie auch pfychologifcper Wert famt nicht hoch genug eingefchäßt werden. Hur ift, wie ich in meiner ITIouatsfchrift fchon mehrmals heroor*

gehoben babe, ßwifeben wirtlicher Dolfsüberlieferung und literarifcßer gurecbtftußung wohl 311 untcrfcheiden. Wie beim Holfsliede ift uielcs

(21)

Heue fctjtefijciie Sagenlitemfur. 545

verloren gegangen unb lebt nur ttod; literarifcf? fort. 2lber roenn and?

aus ben oerfdjicbeuften Urfadjen ber lebeubige Quell ber Dolfspbantafie ftarf unterbunben ift, fo übt biefc boeb noef; immer ißre fagenbilbenbe Cätigfeit aus; alte vergeben, neue entfteben, aus veränberten iebettsver»

baltniffen geboren, intb boef; nad; uraltem Schema fieb immer mich er ge»

ftaltenb.

Der tjorfeber auf bem (gebiete ber Dolfsfunbe finbet {ebenfalls nod?

ein reidjes Jfelb and; hierfür, ja trot; allen Sammeleifers fd;ort früherer Cage, bier unb ba nod; nr and; tvenig beadertes. Ejeut l;anbelt es fid; babei nicht um bie äftßetifd; fdrone (Einreibung; bie bat manchen Stoff ftarf nerborben, ja für immer rviffenfdjaftlid; unbrauchbar gemacht. 3eb* fomrnt es barauf an, ben Stoff, rvie er aus bem Dolfsmunbe fommt, auf^eid;nen ober ans älteren literarifd;en Überlieferungen bas roirflid? Dolfstitmlid;e herausjufchälen. (Es gibt überreiche 21rbeit. @u ihrer ieiftung firtb vor allem bie Dereine für Dolfsfunbe berufen. Ürrb es ift nur freubig 311 begrüßen, baß bie Sdjlefifdoe (Sefellfdraft für Dolfsfunbe an bie Ejeraus»

gäbe eines groß angelegten Sagemverfes gegangen ift, beffen erfter 23anb jeßt vorliegt. <£s hübet bert brüten Ceil von Sdjlefierrs volfs»

tü mlid;en Überlieferungen, bie im Derlage von 23. cg.

Ceubner in Ceipgig erfd;einen. Der eben berausgefomntene, von profeffor üiebarb Kübttau bearbeitete 23arrb bebanbelt bie Spnf» unb (gefpenfterfaaen. *) 3rr ber (Einleitung legt er bie Hotrvenbigfeit eines fcblefifd;eit Sagenbuches bar. Ulan farm bamit nur einverftanben fein. Dasfelbe gilt von bem, was er über bie Segrengung bes Stoffes unb bie (grunbfäße für feine 2lnorbnung fagt. (Er formtet babei and; auf bie fogenannten romautifd;en Sagen 31t fpredjen, bie er faft fämtlid? verwerfen 51t miiffcrr meint, ba frembe (iterarifd;e (Elemente von ben gebilbeten Der»

faffern birreingetragen worben firtb. (Ein 3ietnlid; bebeutenber Ceil ber mitgeteilten Sagen ift bireft bem Dolfsmunbe entnommen.

Ktibnau felbft ift ein febr eifriger Sammler. Danebert bieten bie ülitteilurrgerr ber Sdjlefifdjert (gefellfd;aft für Dolfsfunbe einen reichen Stoff; als Sammler feiert nur Direftor Dr. D r e <h f 1 e r ln gjabtßc, profeffor Dr. S t a e f cb e in Carttowiß, Direftor Dr. ED a b » n e r in Hybuif, profeffor Dr. ED ilpert in Oppeln, Prälat £f 0 ß a u s, von älteren ber unvergeßliche EDeinboIb, K a ft n e r, auch mein Dater 21 u g u ft in Ünötel genannt. 21 tut 3ur örtlichen 23egrert»

31mg bes Stoffes. Unter ben angeführten Dolfsfnttblerrt wirfen mehrere 3. C. febott längere §eit in ©berfdüefiert. Croßbern ift bas gefd?id?tlicf;c

) preis ITT. 6,75 für ITTitglieber ber (8efellfd;aft.

(22)

D r. p ii u [ Knotet,

©berfcßtefien in bcm 618 Seiten ftarfen Bucße mit feinen 657 Sagen recht fpärlid) vertreten. Kiißnau gibt gang richtig beit Srunb an. (Es ift ber ITiangel an Kenntnis ber polnifcßen Sprache feitens ber meiften ^forfetter,

©leid? mir mögen fie ihn fefjott oft genug im %Wereffe ber Doltstimbe leb«

baft empfunben traben, ©aber to mint es, bay unfer Budę bas polnifcße

©berfdtlefien recht ftiefmiittertidi behaubeit. Beffer tommen bas alte Bistumslanb nab bie angrengenben Kreife fort, Bier hat ja gum Beifpiel Küßnau felbft, ber bis vor wenigen fahren am patfdttauer ©ymnafium tvirfte, ben größten Sammeleifer entfaltet. Km reichften ift bas gefcßidit*

liehe Zlieberfcßleficn vertreten, außerbem finb beriidfichtigt bie fdplefifcftc

©berlaufiß, <£>fierreicß*Scßlefien unb bas norböftlidte Böhmen.

gunächft ift bas Buch ja nur eine Stofffammlung, aber es ift, wie febon betont, vor allem nötig, baß biefer in reichftem ITTaße gefammelt wirb,

©enn eine rein wiffenfdtaftlidte Bearbeitung ber Sagenfunbc läßt fieß hoch erft auf einem folcßen llutergrunbc aufbauen, ©ann erft tanu im Vergleich mit ben Sagenfamrnlungen anberer Stämme unb (Sebiete, weiterhin auberer Dölfer ber verfchiebeuftcu ©eiten, nadjgewiefen werben, was allgemein menfeßließ, was volts* unb ftammßaft begrengt ift, was ©egenben gleicher natürlicher Befcßaffenßeit, gleicher ober ähnlicher cEntwicflungsgrabe eigen*

tiimlich ift. Kiihnau hat nach langem Überlegen unb verfeßiebenften Der*

fließen eine (Gruppierung nach ben eingelnen Stoffen gegeben, bie ein fdine lies 2(uffucßen ber (Eingelfagen ermöglicht. ZTatiirlicß fönnte (per unb ba eine gu*

fammengefeßte Sage aticß unter einer anberen Kbteilung ftehen. 2luf Srunb biefer Zlnorbnung laffen fieß aber hoch einige fagcngcfdiiditlicße Schlüffe gießen, bie auch für bas polnifchc ©berfcßlefien nidit oßnc Bebeutuug finb.

Kulturgefcßicßtlicß genommen wirb es ja einen guriief geblieb eueren Staub*

punft vertreten; wir werben hier ältere Sagenftoffe annehmen bürfen, bie mit ber (Sermanifierung bcs übrigen Sdjlefien aus biefem mehr ober minber v e rf cßrnun ben fein werben. So bürften, worauf aueß Kiißnau auf*

merffam macht ((Erläuterungen Seite XXXII) bie Dampyrfagen ßaupt*

fädjlicß flawifches (Eigentum fein.1) 2lucß in ben IDaffermaunergäßlungen, bie Kiißnau ßier no di uießt aufgenommen ßat, feßeint mir nach meinen Beobachtungen bas polnifcße ©berfcßlefien vorangufteßen.

5^6

') SemerEen mill id?, baß mir feinetjeit naß (Erfcfjeinen meiner mit meiner jrau gitfammen herausgegebenen oberfcßlefifctien Sagen, tferr tjaupllebrcr Kraufe in 2ttt*Carnoroiß mitteilte, bag ißm felbft, ber aus ber Itmgegenb ron Ztatibor flammt unb bie betreffenbe Sage Eennt, ber Kusbnnf Saiga völlig unbetaniit fei; er meint, bag bier vielleicht infolge eines Schreib* ober Xiruifeljlcrs Strgyga gu fegen fei (Kiihnau Kr. (82 bie vorhergeßenben Sagen ßanbelu aließ von ben Strgygen).

(23)

ZTeue fd?iefifd/e Sagenliteratur.

(Ebarafteriftifdi finb cnblidi eine Heibe von ßausfpufgefdjiditcu aus neuefter §eit, 3. 23. Zlr. 145. (Ein Kommis foli fi di im ffaufe Hing Hr. 5 in (Sleiroit) erfdioffen haben, iro eine DTagb, bie Selbftmorb begangen tjat, fpufte, bo* mobl infolge ber (Erfdfeimtng. (Ein (5raf (Safdpn fpielt im Sdiloffe 511 poInifdpHeufirdi Billarb (21 (45). Wie me it man allerbings alle berartigen (Stählungen als Sagen bejeidpten barf, ift bod? recht uuficber. (Eine ividitige Bebingung bafiir, fie Sage 311 nennen, erfdjeint mir bocb 3imäd)ft, baff fie burcb eine getoiffe §eit gleicbfam bogmatifdj ge«

morben ift. Das ift beim Spute im (Sutsfyaufe üramnig, Kreis Kofel, mit ber (Erfüllung eines (Ereigniffes aus bern f\alp'e (899 hoch mobl nietet ber Jfall. Wenn bam als an einem ©ftobcrabenb ^rau 1)1 0. W. mit ber fran3ofif*en trebrerin ihrer Kinbcr in ber Scfdofffapelle bur* eine mefen»

lofe (Erfdjeinung erfcbredt mürbe, fo ift bas bod? nur ein pfydjologif* 311 verftebenbcr Hergang, ber mit anberen (Ereigniffen an berfelbcn Stelle einmal 3m Sage roerben fann, es aber jetjt bodj noch nidit ift.

immerhin ift bie Kufnabme foldier (Sefdietmiffe in bas Sagenbuch burebaus nidit 311 vermerfen. Denn fie 3eigen, mie uralter Sagenftoff an geeigneter Stelle unb unter gemiffen Bebingungen fid? immer von neuem geftaltet unb mie audi in ben verfdpebenften (Sefellfdjaftsfreifen, nicht nur unter bem, mas man gemobnlicb unter Holt verftebt, bie Hnlage ba3it vorbanben ift.

Kiibnaus fd?lefifof?e Sagen finb, abgefe^en von iljrem miffcnfdjaft«

lieben Wert, ein Bud), in bem mancher audi 311 feiner Unterhaltung blättern unb lefen mag. Den ftreng miffenfdjaftlidien Cbarafter einer Unter»

fudiung trägt bagegen bas gmeite hier 311 befpreebenbe Wert, bas gleichfalls ber Scbiefifchen (Sefellfdiaft für Holfsfunbe feine Verausgabe verbanft:

Dr. Karl be Wył, Hübcsabiforfcbungcn. Die Schriften bes 1)1. Johannes Prätorius (5. ber von ber (Sefcllfdjaft unter bem (Eitel Wort u n b Brau di herausgegebenen volfsfunblidjen Zlrbeiten).1) Wer fennt nicht Hübegabl? Wer hätte nidit fein Biib auf einer poftfarte, als Sdpritp figur ober als ©igarrenfpit^e aus bem Hiefengebirge mitgebraebt? Hübe«

3abl aber bat bas Schidfal fo man di es Sagcntielben, 3. B. bes Kaifers

^riebricb im Kyffbäufer, geteilt; bie Sage als folcfe ift an 0rt unb Stelle tot. Dort ift Hübegabl eigentlich nur no di ein cScgenftanb ber ^remben«

inbuftrie. Sooft lebt er nur noch litcrarifdj fort. Unb ba biefe Iiterarifd^e Bebaublung bauptfäcblicb in ber ^eit ber Humanität unb ber Homantif ftattgefunben bat, fo ift ber alte Sagenftoff verbunfelt unb entftellt morben.

Die (Erzählungen, mie mir fie alle aus nuferen Kinbertagen unb aus 5<*7

’) Perlag von lit. u. 1). 111 accus, Breslau, preis 6,60 ITtacf.

(24)

5^8 Dr. p a u [ Knotet, Heue fdjlefifdfe Sägenliteratur.

Jugenbbearbeihmgen fennen, verb au fett ihre Normung hauptfädilicb bent bekannten ITCufäus. Daburdi ift, mie be IVyl fagt, aus bem ZVilbling, ber einft Fiimmerlich unb oerborgen fein Dafein friftete, eine fultioierte, oiel=

berounberte dopfpfla^e geworben.

ZVas aber wiffen mir non bem ein fügen ZVilbling, ber jmifdum (Sut unb 23öfe bin= unb fjerpenbelte, ehe ihm bie moralifdje Jade ungezogen mürbe. Das abfdiließenbe IVerf über if?n muß erft gefdjrieben werben, unb es beborf bagu noch nietet Vorarbeiten. (Eine foldje, unb 3war eine redjt wichtige, liegt in bem Sud? be IVyls not. (Es befebäftigt fich mit bem feipgiget ZTiagifter Johannes pauf prätorius (mit Vaternamen ein red?t tanbläufiger Schulde) ber ^630 311 Dethlingen in ber Slltmarf geboren unb in ber genannten Itnincrfitätsftabt I680 nach einem entbehrungsreiche^

geben non ber peft hingerafft würbe. Jlnn verbauten mir in feiner Dämo*

nologie (3 Sänbe) unb bem Satvrus (Etymologicus bie erfte gufammen«

bängenbe Darftellung non ZtübegaMs (Taten in über 250 (Stählungen.

Die äußerft fleißige 21rbeit bes Verfaffcrs hat fid? nun bie Aufgabe geftetlt, bie ^rage 311 beantworten: J ft prätorius b i n f i cb 11 i d? feiner (Ergäblungen unb fonftigen ZTCitteil ungen ein 311»

nerläffiger lltitteiler volfstümlicbcr S ü b e 3 a b I * fugen ober n i d? t ? Das (Enbergebnis ift, baß er bod? gtaubroiirbiger fdjeint, als man 3unäd?ft anßimehmen geneigt ift. manches atlerbings ftetjt mit Hübe3abt in gar feinem Dufammeiihang, 1111b biefen bat erft prätorius 3. (L ohne Hiibe3abt überhaupt anbers als in ber Überfcbrift 311 nennen, hineingebracht. Dann miebet bat er ben Serggeift cn Stelle anbercr Sagenwefen gefegt. Jmmerbin bleibt eine größere 2(113abl (Stählungen übrig, bie er aus bem Volfsmunbe gefdiöpft bat, wenn er es bann and?

bisweilen nicht unterlaffen hat, neues fpttttufeßen, auberes 311 änberit.

211s wichtigfte (Gewährsmänner bafür haben ihm gebient ber 2lpotbefer Sartorius aus pirfrbberg, fpäter in döreiffenberg unb 2xeichenbad? in ber gaufiß, über ben be IVyl urfunblidic Selege beibringt, unb ber Sieben*

tbalfdie Sote, Diefe Fonnten mol?! mit beit Seridjteti über Hiibesabl ver«

traut fein. Durch biefe Vadnvtiftmg unb bie eingebenbften wiffenfdjaft*

liebe Knalyfe ber einzelnen (Er3ählungen hat be IVyl btr 2Uibe3ahlforfdiung jebettfalls einen wichtigen Dienft erwiefen.

(25)

III arie © b et i> t e cf, Dorf lun ąene CEnoic. 549

UerklungeiK Cage.

ZTovelle i'ort

TTl arte © b e r b i e cf.

er 2trjt batte meiner lltutter eine Kur in Kubotva verorbnct, unb id] begleitete fie, fobalb bie freunblicbere ^abres^eit gekommen mar, in bie (Staler 23erge.

ir>ar es nun, baß man mir baßeim non ber Sangmeilig«

teit bes ©rtes gefprodjen tjatte, ober baß Haber unb 23 runu cn an ber Kranfen lüuubcr taten — ber ^ridding batte mir noch nirgenbs lieblicher feßeinen mollert, als gerabe bier.

3eben Hag ftieg bie Sonne ftrablenb am Bimmel herauf. Draußen im Hai grenzten fiel] bie gelber leueßtenb vom bunflen EDalbe ab, unb in ben ßerrlid]en, alten Einlagen bes Habcs mürbe bie ^reunblicßfeit ber IPiefen unb bes fonnenbureßfeßienenen £aubes ßoßer Suchen unb IDciß«

pappein noch geßoben burd] bas büftere (grün majeftätifeßer tüeimuts«

tiefem, bie ßier unb ba in prädjtigen (gruppen 311 5meicn ober breien bei«

fammen ftanben.

©ft ßabe ieß vom Scßloßbcrge 311 ber ßöcbften Spiße bes Hiefengc«

birges ßingeblidt, ben Kamm bis über bas ßoße Hab ßinaus verfolgenb;

gern ßabe id] vom pfamvalbe ßinuntergefeßen auf bie grünumfponnenen Jßäufcr bes 23abes, unb immer mieber 30g es mieß 311 bem ^riebßofe ßin, ber auf ber £föße bes Kapellenberges bas einfaeße, Heine (gottesßaus umgibt. Die (gröber lagen fo frieblicß im Sdjatten ber Kapelle; bie leßten Heißen maren in ben iPalb ßineingebettet, 3mifd]eu bie Stämme ßodmuf«

ragen ber £ärcßen. Die meiften (gröber maren gepflegt, aber mehr als fie 30g mid] ein fjiigcl an, ber fid? nur rnenig über bie (Erbe mölbte unb von mueßernbem (grafe bebedt mar. f$u ffäupten erßob fid] ein eifernes Deut«

mal, bas in ein Kreit3 auslief, beffen vier gleirßgeformtc 2lrme burd]

(26)

550 lit arie 0 b e r ö i e cf,

golbcnc flammen verbimben waren. Unter beut Kreit3 trug ein tvappen»

förmiges Schilb bie [Snfdrrift:

pier ruht

^ranj Utarta pilbebert Domarus aus Kubowa geb. b. 34. Huguft 3785.

geft. b. 33. 3uni 18)0.

Keine Klage um beit doten, fein tröftlidres Wort aus bet Schrift war l^ittjugefügt.

pier uttb ba batte fidr Ko ft an bas (Eifert gefegt, unb bie ©eit batte ben (Slattß bet gotbenen Sudrftaben gefcbwädrt; aber es ging ein feltfamer Schein atiś von biefern fdrtidrten Denfmal. 3eber, bet an ben anberen (Stübern voriibergegaugen war, blieb I]ier unmillfiirlidr einen 2lugen=

blief fielen, uttb idr verweilte lange §eit unb badrte, wie biefes doten sieben wohl gewefen fein möchte, wie bie Utenfd?en waren, an betten er hing uttb bie ihm Siebes erwiefen. —

Kadr einiger ©eit fam idr feiten er ba 311, bie alten plätte aufgufucfyen.

Kater unb Sdjwefter waren uns nadrgereift, unb ba wir alle es lieben, weite Fußtouren 311 machen, burdrftreifteu wir bie Umgegenb unb erfreuten uns an ben immer neuen Schönheiten, bie fid? nuferem Huge in ben freunb«

liehen (Tälern boten.

©n fdrncll war ber dag gefomrnen, an bent wir bas Sab wicber verließen, unb idr badrte feiner, wie man eines (Dries gebenft, bem man mancherlei Kauf getreu im pe^en bewahrt. —

Sommer unb perbft waren babingegattgen; ber Winter hotte wie ber bie perrf draft angetreten. (Eines UTorgens fah idr von meinem ffenftcr aus, baß ber Sauf ber (Ober fidr nicht mehr buttfei abhob von ber (Erb«

flädre, bie feit einigen dagett mit Schnee bebedt war. Das (Srttnbcis ftanb fo weit ich feben fonnte, unb bie (Eisfplitter, bie beit Kaub jeber bcholle gleich einem Kränge umgaben, brachten ben (Einbrud hervor, als trage ber

^luß blenbenb weißen Schaum. 3n s>er ffente, hinter bem jenfeitigen Ufer, fam bie Sonne herauf wie eine fanftgliibenbe, bunfclrote Kugel, riefenhaft groß erfcheinenb neben ben Säumen ber (Erbe. Der blaue Dunft, ber in ber Suft lag, hielt ihre Strahlen auf; ungeftraft fonnte bas menfdrliche Huge auffdräuen 31t ber h'uimlifdreu pradrt.

~Sdr ftanb lange am fünfter; unb wie ich mich ber Schönheit freute, welche bie Katar über ein befchcibencs Stüddren flachen Sanbes attsgtt«

breiten vermag, flogen plößlidj meine (Sebanfen bin 311 ben Sergen ber

(27)

Derdungene Cage.

(Sraffdjaft, nach Kitboroa, unb i* hätte bas Cal in feinem Winterfd?laf feigen mögen, bie verfcf?nciten Serge unb über bem pfarrmalbc bic rot»

gliihenbe Sonne biefes UTorgens.

~Sm ttaufe bes Cages foIlten meine (Bebauten nod? einmal in bic Serge 3urücffd?'roeifen.

Cine üerroanbte fd?icfte mir ein Heines Sud?, bas fie beim ©rbnen eines Hadjlaffes mit ^amilienbriefen forgfam vermährt gefuuben liattc, 1111b meldjes 2tuf3eid?nungen eines uerftorbenen evangelifchen Pfarrers, Cb am as (Serlanb, enthielt: „3* roeifj", fdjrieb fie, „balg bu gern mit biefem Mengen aus ber Vergangenheit groiefprad? halten roirft, barum mache id? bir bas Sud? 311m (Befd?enf. Cs ift meinen ^reunben lieb ge»

mefen; bu roirft es in Cl?ren halten.“

~Sd? fd?lug bas Sud? auf. Das erfte Slatt trug nur 3roei Worte:

peilige Stunben.

21 uf ben folgenben Slattern (tauben in fd?lid?ter Sprad?e Srhilbe»

rangen von beu Drangfalen armer lltcnfchenhergen, bic in ber Hot ihre gufludjt bei bem Diener (Bottes gefud?t hatten. Crgreifenb leud?tete aus ihnen bie Had?fid?t unb (Bitte, bas tiefe ZTtitgcfiihl biefes roabrcn Seelforgers, bem es vergönnt geroefen roar im Segen 311 roirfen, rool?iu fein Weg ihn and? führte. Familiennamen unb ®rtfd?aften roaren nirgenbs genannt;

nur bie 3a!?res3al?I roar jebern Crlebnis vorangefe^t.

pieraus tonnte id? erf eh en, baf; bie von einer an bem panb befd?rie»

benen, lofen Slätter, bie ich hinten in bem Sud?e fanb, unb bcnen ber (Seift»

Iid?e nur roeniges hin3ugefügt hatte, nod? aus beffen jungen 3ol?ven ftamm»

ten. Der Harne bes (Ortes, an bem fie gefdjrieben roorben roaren, roar unfenntlid? gemacht; bod? fugte bie Had?fd?rift, baff (Serlanb fiep bereit im fdglefifcpcit (Bebirge aufgehalten habe, um fid? burd? eine Kur 311 triftigen.

Seim tiefen ber Slätter roar mir an einer Stelle ber Harne pilbebert aufgefallen; als ich aber am Schluffe gefd?rieben fanb : „beit \2. 1111b (5. 3im>

(840“, ftanb beutlid? bas eiferne Kreug auf bem Kapellenberge bei Kuboroa vor meinen 21 ugen, unb mächtiger als je nahm mid? ber Schimmer gefangen, ber von ihm ausging.---

Der näd?fte Sommer führte mid? roieber in jenes ftille Cal. 34 fchritt in ber Friihe bes erften Cages, ber mir bort rourbe, ben fchattigen Weg entlang, ber 311 bem nahen See führt, unb ftieg bann ben Serg hinauf 311m Friebhofe. Dort lief; id? mid? auf ber Sauf nieber, bie vor ber Kapelle fteht. Die ITtorgenfonne lag golbig auf ben Wipfeln ber hohen £ärd?en, von fern brangen bie letzten Klänge eines Chorals 311 mir herauf, meine 2lugen ruhten auf ber 3nfrhrift eines fd?Iid?ten (ßrahmals, unb vor meiner Seele ftanb alles, rote es fid? vor 3afyren 3ugetragen hotte:

55 \

(28)

552 111 arie © b e t i> i e cf ,

Cs mar au einem frühen ^uuimorgen, als hie alte Dienerin bes Sinbenhofes im Diarienhabe vorfprad?, um ben Pfarrer, ber bort lDol?nung genommen hatte, 311 bitten, ihrem perm feinen Bef ud? 311 fd?enFen.

Chomas (Serlanb, ber vor wenigen ZHonaten in feine erfte pfarrftelle eingeführt morben war unb bas 23ab aufgefucht hatte, um bie Kur 31t ge»

brauchen, war im erften Kugenblicfe etwas unwillig über bie unerwartete Störung; bie Sonne loofte fo verfüfyrerifd? ins ^reie. (Sleid? bar auf aber fagte er her 2llten 311, baß er Fontmen werbe, unb wenige lllinuten fpäter feit ritt er ben langen, von boppclreißigen, jungen ^id?ten begrengten (Sang hinunter, an beffen anberem Cube her Sinbenhof bid?t an her böhmifd?eu (Srett3e lag.

Das (Sebäube war ein einfacher aber vornehmer, breit angelegter 23au, beffen Dad? von vier mächtigen, alten ünben überfdjattet würbe.

Chomas fcbritt burd? bie in voller Blüte ftel?enben Sträucher bes (Sartens unb fanb in her fdjön gewölbten palle bes p auf es bie alte Dienerin, bie ihn über bie breite (Treppe in ein dimmer bes erften Stodwerfs führte, in bas Suft unb £id?t burd? brei weitgeöffnete ^enfter ungel?inbert ein»

ftrömte.

211s (Thomas eintrat, erl?ob fiep aus einem Seffel, her am jenfter ftanb, eine pope, fd?laufe Ulann erg eftalt mit ebel gefd?nittenen, bleid?en (Sefid?ts3Ügen; eg war her pausl?err, her bem (Safte einige Sd?ritte entgegen»

Farn.

„Sie wollen mir eine Stunbe biefes fonnigen Cages opfern ?" begann er, inbem er Cl?omas' panb ergriff.

„2tud? pier fd?cint bie Sonne", errviberte biefer freunblid?. Dann fap er erwartungsvoll, fragenb ben paustjerrn an.

Dicfer bat Chomas, mit il?m am ^enfter plaß 311 nehmen, unb hielt feinen Blicf hinausgeridrtet in bie perlte. Cr fepieu mtfcplüffig 311 fein unb mit fid? 311 Fämpfen, bann fd?lug er bie 2111 gen voll 311 benen bes Pfarrers auf unb begann mit ruhiger Stimme: „~Sd? habe Sie rufen taffen, um mein per3 311 erleichtern, ehe ich ben leßten ID cg antrete, ben wir alle gel?en müffen. Bitterftes IDel? pat mid? vor her g?eit an bie (Sreii3e bes Sehens gebrad?t; her ärgften Sünbe, bie man auf Cr ben begehen Faun, bin id?

fchulbig geworben. j}d? habe einem geliebten pergen Sd?weigeu barüber gelobt unb pabe biefen Sdjwur bis heute gehalten, obwol?I id? unfäglich unter ihm gelitten habe. 2um ift bie Sd?ulb verjährt; ich habe fie fdjwer gebüßt. Bicmanb foil hier bavon erfahren, barum habe ich Sie bitten laffen 3U Fommen, ben ^remben."

Cr fchwieg einen 2tugenblicF, fein per3 ging in lauten Sdjlägen.

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(Er fdjrieb faft nie einen Brief, fonbern telegraphierte feitcnlange Depefd)en, von benen manche jwanjig W a r f unb mehr foftete. 3 hm behagte biefes ruhelofe

Perfaufsbube ober au cp einen fleinen Perfaufslaben — ©ewölbe — inne pat), ber foil 311 gins geben eine halbe Warf im gapr unb foil fcpoffen (3ufcpießen, fteuern) für 3epn Warf;

Sine Ulanberbüdterei gibt es übrigens, wie idt ber Statiftif entnehme, am (Orte nicht. Sharafteriftifdi ift in ber Srjablttng bas pfeifen bes frommen Siebes. Ulan muß

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