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Hefte für Büchereiwesen. Der Volksbibliothekar und die Bücherhalle, 11. Band, H. 2.

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Academic year: 2021

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Bezugsbedingungen

Preis desJahrganges, 6Hette imUmkangevon 2l-Bogen,6GoldrnarlczEinzel- hektel.50Goldmarlc. —- Mitglieder derDeutschen Zentralstelle kürvolkstümliches Büchereiwesen undihrer Unterverbände sowie derPreuiiischen Volksbücherei—

vereinigung erhalten dieZeitschrift unentgeltlich. DieMitglieder desVerbandes Deutscher Volksbibliothekare sowie dieMitglieder der der Zentralstelle ange- schlossenen"Landesvollcsbildungsorganisationen erhalten bei Bezug«durch Ver-

mittlung ihrer Verbände bedeutende Ermäizigungen f

Sitzdes Deriagerh Wien,r.Bezirk,Schwaraxnbergstraßes

Sitz derSchriftieitung:LeipzigNea, ichterstraße8

Inhalt diesesHeftes

Berukslcunde: Unsere Lesekrcise Die Musik inder. volkstümliche-n Bücherei —- ZurArbeit an denSachverzeichnissen(i(atalogbesprechung Kaisers- lautern)—-Ausdemamerikanischen Büchereiwesen. Bücherlcunde: Beethoven- literatur inder volkstümliche-In Bücherei Ubersichtsliste über Neuerschei- nungen Beilage:Lesegruppen derstadt Darmstadt. Büchereipolitilc und Büchereibewegung: Verband deutscher Volksbibliothelcare 1926 Lehrgang fut- Hannover 1926 —-— Preubische Volksbücherei-Vereinigung 1926 —- Zur Autonotnie dervolkstümlichen Bücherei —- Ausbsu des Beratungswesens —--

Erklärungen. Berichte und Mitteilungen

Neuerscheinungen

Beethoven-Literatur.Die wichtigstenWerke zurEinführungin Leben und Schaffen Beethovens zum too. Todestag siirdieLeserder volkstümliche-IGüchereizusammengestelltund mit Charakteristiten versehenvon Dr.Konrad Amein. 8 Seiten. Preis -«4o M.

Die Weit desSozialistnus. EinVerzeichnisvon über 300Büchern.

iiberGedankeniveitund GeschichtedesSoziaiientus.Mit Charakte- ristitendereinzelnen BücherundDorbemertungenzudenGruppen.

Bearbeitet von Trich Thier.120Seiten. Preis2«—-M.

Der VolksbibiioihekaLSeine Aufgabe.Sein BerufundseineAus- bildung. Eine Sammelschrist;herausgegebenvon Hans Hos-

mann. -- Siehe 4.Un1schiagseite.

Sämtlich herausgegebenimAustragederDeutschen Zentral- stelle stir- volkstümliche-ZBächereitvesenC. B. Zu beziehen durchdie GeschäftsstelleLeipzigN22, Richterstraße8

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Hefte fiir Büchereiwesen

Mitteilungen

derDeutschenZentralstellefiir bolkstiimlichesBüchereiwesen Schriftleitung Hans Hofmann

11·Band O Heft 2

Berusskunde

Unsere Lesekreiseund Leseabende

Wir habenssunsereLeseabendeinderheute bestehendenFormursprünglich nichtgewollt.Sie sindgeradezubon selbstaus unsererArbeit unddensich daraus ergebenden persönlichenBeziehungenorganischgewachsen.Siehaben aber jetzteineBedeutung fiir unsereBächereibekommen,die es uns wichtig erscheinen läßt,bon diesenDingen auchanderen gegenüberzureden. Nicht als obwirsiefordernwollten inallen anderen VerhältnissenSie miissen überall organischwerden undwerden nur dort möglich sein,wo Neigung und FähigkeitdesBibliothetars dazu drängt.

Wir habeninderDarmstiidter Stadtbiicherei augenblicklichzweiArten von AbendenJEinzelabendeundNeihenabende.InEinzelabendenkommt es uns darausan, eineinzelnesBuchoder eineinzelnesProblemdemjenigen Kreise unserer Leserschaft, fiirden das BuchBedeutung hat, betanntzu- machenoder auchzueiner kritischen Auseinanderselzungmit diesemBuch anzuregen. In denReihenabenden,zudenen regelmäßigderselbe geschlossene Kreis bon Lesern zusammentommt,lesenundbesprechenwirgemeinsamein bestimmtesBuchoder einige Bücher,diedemInteresseund derEigenart diesesKreises entsprechen.Beide Arten VonAbenden scheinenuns nun fiir unsere Biichereiarbeit Wesentlicheszuleistenunddas,was wiramSchalter wollen, gradlinigzuergänzen.

Erstens glaubenwirEinfluß darauf gewinnenzukönnen,was gelesen wird. Wir wählendarum mitVorliebe Bücher,diesonst wenig gelesen werden, dlevielleicht nochneu undunbekannt sind,diewir aber unserem Leserkreis empfehlen möchtenund wir spürenden Erfolg einer solchen Empfehlungstets aufslebendigsteinderAusleihe. Auchhabenwir dabei immer dieGelegenheitderLettiire einesWertes benutzt,umaus verwandte,

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66 Berufstunde

ergänzendeundweiterführendeWerte zurselbenFrage hinzuweisen,inder Hoffnung,daßderLeserfichso dazu führen läßt,von einem Buchzum anderen tieferindieangeschnittene Frage einzudringen.

Zweitensaber wollen wirEinfluß aufdieArt gewinnen,wie gelesen wird. Denn diese wichtigeFrageentzieht sich sonst doch fastganz unserer Einflußnahme. FürdieWirkungeines Buchesaber ist sievon ausschlag- gebender Bedeutung. Wir haben daher einzelne Bücher fürdieEinzel- leseabende gewählt,nur in derAbsicht,denLeserzu selbständigemUrteil über diepositivenurd negativen Kräfte·eines solchenBucheszuführen.So habenwir beispielsweiseindiesemWinter Jatob Wassermann »DerAuf- ruhrum denJunker Crnst"mitbetont kritischerHaltung gelesen,um den Leserdas ProblematischeinWassermannsKunst empfindenzu lassenund ihnzumUrteil überLichtundSchattenbeiJakob Wassermann anzuregen.

Ichwar mir dabei derGefahreneines solchen AngreifensderFrage voll bewußt,vor allem derGefahr, einem DichterwertGewalt anzutun durch VoreingenommenheitdesLesers, hieltaber dochdieFragenachderBe- deutungWassermanns für so wesentlich für unsere Ausleiharbeit, daß ich einesolcheAnregungzurWassermanntritit für dringend notwendig erachtete.

» AuchindenReihenabenden versuchenwir auf dieArt desLesensCin- flußzugewinnendurch ausführlichegemeinsame Besprechungdes jeweils Gelesenen. Wichtigeraber ist wohl noch, daßin beiden Abenden die gesprochene WirkungeinerDichtungoder einerAbhandlungeine ganz andere Auswirtungundeinwesenhafteresund gründlicheresErfassendesGanzen möglichmachen soli, so daßvonihraus auchdie Lettüre anderer verwandter Werte beeinflußtwerden wird.

Drittens aber sindwirgewiß, daßdurchdiese Leseabendeeine starke persönliche Vertnüpfung unsererLeserschaftundBibliothetare erzeugt wird, diedergesamten Büchereiarbeit zugutekommt. Unsere Leser,dieregelmäßig zuunserenLeseabenden kommen, betrachten teilweise unsereBüchereials eineArtHeim, indemsie nichtnur sichBücher holen, sondern auchabends oftgeradezu freundschaftlich zusammentommen.Da derKreis der zu den Abenden Kommenden sich stetswieder erneuert, bildet sich allmählicheine ganze Gemeinde von Lesern,diemit derBücherei persönlicheng verbunden sind.Wenn dieserKreis auchnur einenBruchteil unserer gesamten Leserschaft darstellt, so ister dochein Mittelpunktvon dem aus persönlichbindende

«Wirtungeninunsereganze Leserschafthinein ausstrahlenkönnen.

Alles das wirdaber davon abhängig sein,obman es versteht,diese Dinge soauszubauen,wie siean deneinzelnen Orten, in der gegebenen Zeitund unter dengegebenenVerhältnissengerade notwendig sind.Wir habeninden letzten Jahren denMarschauf manchem begonnenen Weg abbrechen müssen, haben besondersin den erstenJahren öftersmit der

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Unsere LesekreiseundLeseabende («—

Arbeit von neuem anfangenmiissen,bis wir dieForm gefunden hatten, dieunserenVerhältnissenangepaßtzuseinschien.Das aberwird niemandem, derdieseArbeit beginnt, erspartbleiben. Ein jeder wird fiir sichund für seineVerhältnisse die richtigen Formen sich herausarbeiten müssen. In einigen Einzelfragenkönnendabei aber doch unsereinDarm- stadtgemachtenErfahrungenvielleicht helfen. Deshalb seienhier einige

Hinweisegegeben. *

Von großer Wichtigkeit fiirdas Gelingen solcherAbende istdieAus- wahl des richtigen Raumes. Ich glaube, daßAbende indiesemSinn nierecht lebendigwerden können ineinem Saal mitStuhl- oder Bank- reihenundRednerpult; daßaber die erste Grundlageschongegeben ist, wenn man inansprechendem anheimelndem Raum, etwa um einengroßen Tischzusammensitzhso daßschonderRaum mitBeleuchtung undFarbe denKreis derLesermitdemVorlesendenzueinerEinheit zusammenschließt.

DerFrageeiner-guten,denHörer nicht belästigendenBeleuchtung istdabei besondereAufmerksamkeitzuzuwenden.Esistzummindesten sehr wünschens- wert, wenn derRaum dieserAbende sichimHausederBücherei befindet, dadann allediekommen mitdemHauseselbsteinelebendige freundschaft- liche Verbindungbekommen.

Ich halteesnach unserenErfahrungen fiir notwendig, daßan diesen Abenden der Bibliothekar stetsselbst liest. Leseabende,dievonFach- rezitatorenunternommen werden, könnten in dem Kreisedes von uns Gewollten nur alsabsolut fremd, jaalsstörendundzerstörendempfunden werden. Aber auchein Wechselder lesendenPersönlichkeiteninnerhalb desselben Kreises ist nichterwünscht,dadamit dieEinheitlichkeitderpersön- lichenBindung und des GrundcharaktersderAbende verlorengeht.Wo nicht gerade körperlicheHemmungen vorhanden sind,wird sichderBiblio- thekar fast stetszugutem zweckentsprechenden Lesen erziehenund schulen können. Bei dramatischenWerken habenwiresstets vermieden, mit ver- teilten Rollen zulesen,daeine lebendigeWirkung hiernur möglichist, wenn derKreis an solches Lesendauernd gewöhntund darin geschult ist.

Die wichtigste Frage istdieZusammensetzung derKreiseselbst.

Hierbeiistganz scharf zwischendenbeiden Arten von Leseabenden,diewir iekzkhaben, denEinzelabendenund denReihenabenden,zu unterscheiden.

Bei unserenEinzelleseabenden hatsichdas stetsvon selbstgeregelt.

Wir haben zeitig vorheran zahlreichenStellen derStadt und in den Zeitungenbekanntgemacht,was gelesenwerden soll.Dann findet sichvonselbst einKreis von Menschen,denen diesBuchetwas zusagenhat.EineReihe

von Lesernwerden regelmäßigkommen, aber dochauchnur dann, wenn sieinnerlicheineBeziehungzudemangekiindigtenBuchoderThemahaben.

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l38 Berufskunde

Imallgemeinen ist alsoderTeilnehmertreiswechselndundsollesauchsein.

Grundsätzlichanders undweit schwieriger istesbei denNeihenabenden Hier legenwir heute nach einigenFehlgriffenderersten Iahre entscheidenden Wert darauf,eineneinheitiichenKreis zubekommen, derwomöglichunter- einander schon FühlungundBeziehung hat, weil wir glauben, daßnur soeine offenevertrauensvolle Ausspracheuntereinander gewährleistetist.Am liebsten istes uns, wenn einKreis vonMenschen sich unabhängigvon uns bildet und dann an uns mit derBitte, einenLeseabend einzurichten, heran- tritt. Etwa eine Gruppeeinigermaßen gleichgerichteterJugend oder eine Gruppevon Arbeitersrauenu. dgl.Es kann aber auchein bestimmtes, scharf umrissenes sachliches Interesse gruppenbildendwirken. So habenwir imAugenblickeinenKreis von Lesern,die das gemeinsameInteressean mittelaxterlicherKultur undaltem deutschenVolkstum zusammengesührthat und fürdie dieses gemeinsameInteresse Bindung genug ist,um einen lebendigenKreis zusammenzubringen;aber auch hier mußtenwir daraus dringen,Elemente aus sozial völlig verschiedenen Schichten fernzuhalten.

BestimmteRegelnlassen sich natürlichauch hier nicht ausstelien, sondern demeIcakt unddemunmittelbaren Empfinden für das, was deneinzelnen, demKreise angehörendenMenschen innerlich zugemutet werden kann, muß dieEntscheidungbei derZusammenführungeines solchen Kreises überlassen bleiben.

Wir habenz. B. ineinem Kreis des letztenWinters Gruppen ver- schiedensterArtzueinem Kreis zusammengefügt,dabei allerdings aufeine Aussprache verzichtet,wie dies aber auch durchden ganzen Stoff schon gegebenwar. Denn wir lasenindiesemKreis Zeugnisseaus dem neuen bolschewistischenRußlandundich glaube nicht, daß unsereKenntnis dieserVer- hültnissees uns gestattet,über dieseDinge heute schonzu disputieren, sondern daßes unsereSache ist nochzu hörenunduns zuunterrichten.

In diesemFalleerwies sich,wiegesagt,dieMischungverschiedensterEle- mente isunge Arbeiter, russischeStudenten und Balten) als·fruchtbar. Im ganzen werden wiraber gerade auf diese FragederpersönlichenZusammen- setzungder Kreise immer wieder besondere Aufmerksamkeitverwenden müssen.l

1AndiesemPunktetrittderWesensunterschiedzwischen diesen Lesegemeinschaften, Lesekreisen einerseitsund denweithin üblichen DorleseabendenunddenauchvonAdolf Waas selbst veranstaltetenEinzelavenden anderseitsganzbesonders deutlichinErscheinung.

Das Entscheidendeundaus derGrundaufsassung unsererArbeitunmittelbar Hervorgehende istderGedanke derGruppenbiidung,des organischgewordenen Kreises,dererstden rechten Boden füreine fruchtbare Bildungsarbeit darstellt.Hierliegtdergrundsätzliche Unterschiedzuallen den»Deranstaltungen«,beidenen unterschiedsiosvor der unge- gliedertenMassederAnwesendenein ostdurchaus gutes und einheitlich aufgestelltes

»Programm«vonDarbietungen durchgeführtwird. DiesenUnterschied,derselbstver-

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UnsereLesekreiseundLeseabende 69

Die Auswahl des zuLesenden ergibt sichbeidenNeihenleseabenden meistensschnellin Persönlichemvorbereitenden Gespräch.Da hierjaein bestimmtes Interesse und ein bestimmter Wunschdem ganzen Kreisege- meinsam ist.Anders bei denEinzelabenden.Sie tragen je nachdemge- wählten Bucheinen ost sehrberschiedenenCharakter. Ostkommt es uns darausan, einneu erschienenesundunbekanntes Buchzuempfehlen.So lasenwir beispielsweisekiirzlichBengtBerg »MeinFreund der Regen- pfeiser".Bei anderen Abenden galtes bor allem ein Problem durchein solchesBuchbor unsere Leserhinzustelien, särdeneinen esetwa auszu- rollen,siirden anderen eszuvertiefen,z. B.Otto Zirker,—DerGesangene CimWinter 1924X25).Ostliegt-uns auch daran, miteiner solchenWerbung siireinBuchuns an einebestimmte Leserschichtzuwenden; so,wenn wir imvorigen Jahre einneuerschienenesMemoirenwert aus demDarmstadt derBiedermeierzeit lasenoder wenn wirsiireine ganz andere Leserschicht Lisa Tetzners Berichte bortrugen. An anderen Abenden kommt es uns darausan Hemmungen,dieeinem Werk gegenüber bestehen,zubeseitigen.

So etwa beigrößerenDichtungen,diesonst weniggelesenwerden und die auchkaum wirken, wenn sienichtlaut borgetragen werden, z. B. Wersel, Paulus unter denJuden. Oder eshandeltsichum dieBeseitigungbon Hemmungemdie darin liegen, daßdas Werk einer anderen Zeitund anderen kultureilen Bedingungen entstammt, diedas Buch nichtwirken lassen, ehe diese kulturgeschichtlich bedingten Grundlagen gegeben sind;

z.B. Dante, Das neue Leben. An anderen Abenden war eswie oben schon erwähnt, unsere Absicht,dasUrteil unsererLeser herauszusordern.So lasenwirkiirzlichgemeinsam verschiedeneAussätzeundBerichtezu demFord- Problem,um unsereLeseranzuregen, die sehrbielgelesenenWerke bon Henrh Ford nachdenklichmitVerständnisfiirdieProblematikdes dortBor- getragenen zulesen.1Andere Abende wieder gewinnendenCharakterbon Feiera, soz. wenn wirunmittelbar bor Weihnachten Ludwig Thoma, Die heilige Nacht lasenoder Timmersmanns IesuskindinFlandermoder wenn wiran demdemTotensonntag borausgehenden TagedenAckersmann aus Böhmenbon Johannes bon Saazaus unsere Leserwirken ließen.

Wichtig ist dabei, daßwir esstetsbermieden haben, särsolcheFeiera, aberauch siiralleunsere Abende,»Programme«zusammenzustellen,Cin- zelstiickeaus verschiedenenWerten etwa zusammenzusiigen,selbstwenn ein stcklldllchsich nichtnur aus Vorleseabendebeschränkt,sondern durch unser ganzes heutiges öffentlichesoderhalt-öffentlichestultureiles Leben geht,weiterzuversolgen,wirdAusgabe einerspäterenUntersuchungsein gelegentlicheinerBesprechungderfrüherzudieser Frage

erschienenenLiteratur. DieSchristleitung

1VergleicheauchindiesemZusammenhangdieBesprechungdesFordschenWerkes la.Hefte«lX.Band,1924,S.92sf.). . DieSchristleituag

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70 Berufstunde

gleicher Grundgedankeoder einegleicheGrundstimmungdieeinzelnenStücke miteinander verbunden hätte.Wir-habenuns bemüht,einganzesWert zu geben.Wenn es derKürzederzurVerfügung stehenden Zeitwegen nicht einganzesWert seinkonnte was uns immer das liebstewar so docheineninsichabgeschlossenenund insicheineEinheit darstellendenAb- schnitteines Wertes. Auch Einleitung und Ergänzungtreten stets hinter demWert selbstzurück.

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Vielleichtwird mir derEinwand gemacht, dieseganze Arbeit sei nicht SachederBücherei, sondernderVoltshochschule.Demgegenübermöchte ich dochbetonen, daß, so nah auch unsere Neihenleseabendeden Arbeits- gemeinschafteneinerVoltshochschule stehen, sie docheinen eigenenCharakter erhaltenund stets bewahrt haben.Estrittauch indiesen Abenden, selbst beiausgedehnteren Gesprächen,alssiesonstinunserenAbenden üblich ist, derLeiter eines solchenAbends vor demWert selbstzurück.Ich fühlte michimmer nichtalsdereigentlich Gebende, sondernals dereinem Wert Dienende. Leiter undHörer stehen sich nicht gegenüber, sondern stehenin gemeinsamerFrontdemVorsiehintretendenWert undseinemAutorgegen- über. Das gibtdiesenganzen Abenden einen weit objektiveren Charakter alses beiArbeitsgemeinschaftenderVoltshochschule möglich ist. In der eigentümlichenVerquickung, daßman selbstmit demwas man persönlich gibt,demWerke desDichtersdient und dochwieder durchdieAuswahl des StoffesdenDichteroderSchriftstellerdassagen läßt,was man selbst seinen Lesern bringen möchte,indieser eigentümlichenVerquickung liegtder eigentümlicheReiz dieser Abende, die vielleicht nicht sounmittelbar sein könnenwieArbeitsgemeinschaftenderVolkshochschule,aber inihrer größeren Sachlichteitnachhaltigerinihrer Auswirtung bleiben können.

Auf jeden Fallhalte iches fürdieganze Arbeit, wieoben bereits betont, für wesentlich, dieseAbende organisch wachsenzu lassen;jeweils den gegebenenVerhältnissenRechnungzutragen,niemals anderswo erprobte Formtrititlos zuübernehmenund injedemAugenblickselbst kritisch diesen Abenden zuzuhörenundgespanntdaraufzumerken,obirgendwoeintoter Punkt,einunfruchtbarer Ansatz,eineunbefriedigende EntwicklungdieEnt- faltungdes Ganzenzuhinderndroht.Je lebendigerund persönlicherdiese Abende sein werden, um so mehrwirdauchihre Gestaltung stets fließend bleiben, um solebendigerundeindringlicherwirdaber auchihre Wirkung fürdieLeserschaftund für unsere Bücherei selbst sein.1

Dr. AdolfWaas

1Vergleiche hierzu nochdieÜbersichtüber dieindenLeseabendengelesenen Bücher

aufS.112dieses Heftes DieSchriftleitung

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DieMusikindervolkstümlichen Biicherei 71

Die Musikin der volkstümlichenBücherei

I.

Wir beginnenindernächstenNummer der»Hefte"Besprechungeniiber Musikliteraturund Roten zuveröffentlichen.DerMusikreserentderStädtischen BiicherhallenzuLeipzig,Dr. Konrad Ameln, stelltimfolgendeneinenein- fiihrenden Aussatzüber dieMusikin der volkstümlichenBächereivoran.

Bei derFiillederFragen,diemit diesemThemaverbunden sind, hat sich Dr. Ameln indiesem Aufsatzimwesentlichen ausdieHerausarbeitungeiner Fragebeschränkt.Seit einerReihevonJahrenistimdeutschenSprachgebiet eine,,musitalischeErneuerungsbewegung"entstanden,dievonWalther Hensel, Fritz Jödeundihren Mitarbeiterkreisengetragen wird und mit derKonrad Ameln alsHerausgeberder,,Singgemeinde"—-inengsterVerbindung steht.

Beiallendenen,die derMusikeinewesentliche Ausgabebeim Aufbau unserer Volksordnungzuerkennen, hat diese Bewegung lebhafte Anteilnahme gefunden.

Wir haben bekeitsimlX.Jahrgang dieserZeitschrift(S. 343)darauf hin- gewiesen,wieeng dieseMufikbewegung sichmit denGedankengängenvon Wilhelm Flitners Laienbildung berührt,wiesie ganzimSinneFlitnersdie Musikals ,,angewandte"Kunst,als ,,Gestaltung wirklicherSituationen des Lebens«ausdenFesseln spezialistischerFachforschungundartistischenVirtuosen- tums befreien will,undsoallen ähnlichenBestrebungenundFragestellungen inderfreien Volksbildungeng verwandt ist.Durch diese Musikbewegung ist deutlichgeworden, daß auchin der freienVolksbildungsarbeit derMusik und vor allem derMusikausiibungderLaien eine erhöhte Bedeutungzu- kommt. Konrad Ameln zeigtnun indiesem ersten Aufsatz,wie speziell der volkstümlichen Bächerei,die in diesermusikalischen Erneuerungs- bewegungeinen wertvollen BundesgenossenimKampf fiirdas echteund werthafte Kulturgut erhält,von hieraus auchneue Aufgaben zuwachsen.

Im einzelnenwird Dr. Ameln dies inweiteren Aufsätzemsoweites der RahmenunsererFachzeitschrifterlaubt,darlegen.Wersich eingehendbekannt- machenwill mit dieserneuen Musikbewegung,dersei aufdieZeitschrift

»DieSinggemeinde"imBärenreiter-Verlag hingewiesen,diedas Organ des Finkensteiner Bundes, ebenjenerSing-undMusikbewegung,ist,und aufdie»Musikantengilde"vonFritz Iöde,der mitseinemKreisinähnlicher Artarbeitet iVerlag Kallmeher-Wolfenbiittel.)So bedeutsam dieseMusik- bewegung siirunsist,eswiirde derAufgabe,die dievolkstümlicheBücherei imGanzen unserestulturellen Lebens zuerfüllen hat, nicht entsprechen,wenn sie ihreMusikabteilungausschließlichunter demGesichtspunktdermusika- lischenErneuerungsbewegungaufbauenwiirde. Daherist auffolgendesnoch

hinzuweisen: .

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7 2 Berufskunde

Wenn dievolkstümlicheBücherei bisher sich überhauptmit der»Musik«

befaßte,dann geschahdies inersterLinie dadurch, daßingrößeremoder geringerem UmfangLiteratur über Musik,musikgeschichtliche,musikästhetische, musikpädagogischeWerke, Musikerbiographien,Werke zurInstrumenteniehre

u.a. eingestelltwurden. Demgegenüberwird zweifellosdievolkstümliche Büchereidie neuen Bestrebungen derGruppen um Henselund Iödein den Mittelpunkt ihresInteressesund ihrerFörderungstellen. Aber das darf selbstverständlichnichtdazu führen,das alles, was bisherderInhalt derdeutschen musikalischenKultur war, vernachlässigtwird. EinesolcheEin- seitigkeitwürde derdeutschen Bolksbüchereibewegungschlecht stehen.Esgilt vielmehr auch hier,das EchteundWerthafte, das,was auch füruns noch lebendige Bedeutunghatoder wieder gewinnen kann, herauszustellen;die WegezudenklassischendeutschenMusikschöpfungenfreizulegen,diealten Meister,zudenen uns geradedieMusikbewegungneuen Zugang geschaffen hat,auf mancherlei Weisezu pflegen.Und auchwas in den neuesten Bewegungen aufdemGebiete derKunstmusik sichals ernsthaftundindie Zukunft weisend darbietet, mußdievolkstümlicheBüchereiimAuge behalten und ihren Lesern dafürdie Möglichkeitder Orientierung und Urteils- gewinnung schaffen. Auch auf diesenGebieten desMusiklebens, glauben wir, istinden volkstümlichenBüchereieneine planmäßigereund sachlich besser fundierteArbeit notwendig.Denn nur inseltenen Fällenwar es bisher möglich, daßderBücherei auch fürdasGebiet derMusikFachreferenten zurSeite standen,dieebensovertraut waren mitden besonderen Bedürf- nissenund Bildungszielender volkstümlichenBüchereiwie über eine zuverlässigewissenschaftlicheKenntnis dereinschlägigenLiteratur verfügten.

Meistenswaren die Büchereien,von einer gelegentlichen Auskunftoder Beratung seitenseines Musikfachmannesabgesehen, darauf angewiesen, auf Grund eigener Orientierung durchdieallgemeinen bibliographischenHilfs- mittelihreAnschaffungsentscheidungenzutreffen. Diesem aufdie Dauer fürdie volkstümliche Büchereiim ganzen abträglichenZustand solldieständige kritische Durchsichtder Musikliteratur durch unserenFachreferentenab- helfen,der wieinallenBesprechungen dieserZeitschriftversuchen wird, dabei primärvom Standpunkt der volkstümlichen Büchereizu der MusikliteraturStellungzunehmen.Den Problemen, diedabei dervolks- tümlichenBüchereiz. B. aus dermannigfachenZusammensetzung ihrer Leser- schaft,dendadurch bedingtenganzverschiedenartigenBedürfnissenundauchaus demgegenwärtigenStand derMusikliteraturerwachsen,und denFragen, diesichaus derbesonderenArt undGrößedereinzelnen Büchereiergeben, wird dabei sorgfältigund unter Ausnutzungaller indieser Hinsicht auf anderen »Fachgebieten" gemachtenErfahrungen nachgegangen werden.

Hier liegt füreinepädagogischorientierte Büchereiarbeitnochviel unbebauter

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