Der
Nroi 160 VII. Jahrgang.
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ss
l'l«
Evas
. » ff.lxä
Herausgegeben
Vonder allgemeinenpraktischen Gartenbau- Gesellschaft zu Frauendorf in Bayern.
Inhalt:
SonderbareErscheinung
derSnstvertroknung
indenBäumen
inderNähe »derSchafe
—Beiträge
zurZucht
undBehandlung
der-Kirschbäume.
—-Mittel, recht
baldvongesäisten Alpseh
nnd Birn-Stämnrchen Früchte
zuerhalten.
—Anziehung
derWurzeln
einesPflaumenbaumes durch
einenachtFuß
davonentfernten WOCCVUSMHumus.—Merkwürdige Probe
inderspfropfkunfi
-Kurxlvcfl amExtra-Tisch.
Sonderbare Erscheinungder Saftvertrok-
nnng in den Baumen m der Nähe der Schafe.
(an Dr. Schweigen)
Die Erscheinung ist IV auffallend, daß wir sie etwas ungläubigmuch-Mem obschon sie
Voneinem tüchtleen Ipflmkisvphysiologem Herrn Polteau- bestättgk WO- und also wohl eine nähere Untersuchung verdienen dürste. Daß sie auch schon In Deutschland bemerkt
wor-den sey, haben wirnvch l1«ich-skgehbt.st, in Frank- reich aber ist es
ewebei-den Landleuten"all-
—
gemein angenommene Meinung, daß die An- wesenheit der Schafe einen Ruf-ritt oder viel- mehr eineVertroknung des Sasceo in den Bäumen, eine Stokung seines Laufes in der Art hervorbringe, daß die Rinde sich nicht mehr
vomSpltnte löst und mehrere
vonUm besangenen beobachtete Thatsachen sprechen da- für. So erzählt ein Herr Vicomte de« Mal- leyssia Folgendes:
»Aus dem einen Abhang eines Hügels, der zwischen zwei Thalern aus dem Landgut- dao ich bewohne, liegt,
warenArbeiter mit dem Schalen
vonEichen beschäftigt. Die
Unterhaltungen i
»Man hört
undliest seit Essng Zeit Mancheo
vonMäßigeeitesBereinenA sagte des Hm Schalle-,-
rer, aleeben
derAnwesendmsemand einendaraus
be-zügtichen Zeitungssxrtikel Vvkgklestu IMME- »Ich
YCIMdarüber nicht Illig Mkdtlls bespUUkCDCdie Vereine
tin- terVölkern aufkommen,
dieehehin und meinen Wissens noch jezt
imRufe-der Mäfkskektils-PMB »liber- das-unh«
m
Gartenstübchem
entgegnete
derHerr Kaplan, »weil
unterdiesen
Völkern»
»dasLaster
derUnmäßigkeit
vornbessern-Theileverabscheut wird,
undderSreueldieses Lasters ihm
vorAugen Uegkisindek
zdie Måfigkeit noch ihre Verehrer
— UnddakeinBvlkso
,-ties gesunken ist, daß nicht einzelne Wenige sich
von denöffentlichenLastern frei hielten, so schließen sich eben diese
sniiher aneinander, eines Theile
umdurch Vereinigung stär-
Witterung war sehr günstig zu dieser Arbeit, und sie ging daher auch rasch
VonStätten- aber nach und nach ward sie immer schwie- riger. Die Rinde ließ sich
nurniit Mühe, Und endlich blos in kleinen Stüken abheben.
Da die Arbeiter keine Veränderung in dem Zustande der Atmosphärewahrgenommen hat- ten, schoben sie einmüthig diese sonderbare Erscheinung auf die Nähe einer Schajherde, die auf mein Geheiß die andere Seite des Hügels beweidete. Ich ließ sie hierauf weg- treiben, und in dem Maße, wie sie sich
Mk-fernte, ward auch das Schälen wieder leich- ter- doch floß den ganzen Tag über der Saft nicht so reichlich, wie vorher. Diese Erfah- rung wurde zwei Jahre hinter einander ganz auf dieselbe Weise gemacht.«
Jm lezten Frühjahre hatte ich ein ziem- lich großes Landstük mit einigen Anpflanjunr gen zur Zierde Versehen lassen, und meine jun- gen Bäume singen an, ju träufeln, als einige Lämmer mit ihren Muttern auf demselben Stük geweidet wurden. Der Gärtner, der sich
an-heischig gemacht hatte, diejenigen Bäume,- die eines natürlichen Todes sterben, wieder zu
er-sezen, wollte diese Verpflichtung nicht mehr eingehen, nachdem
erSchafe in ihrer Nähe gesehen,hatte.«
Zur Bestätigung dieser Wahrnehmungen erzählt
nunPolteau in den Annalen der Pariser GartenbaugesellschaftJuni 1833 S.
ZZZ folgende Thatsachet »Im Jahre 1817 lagen die königlichenBaumschulenzu Ver- aille außerhalb des Thore St. Antoine
anser Strasse nach Marly. Eines Tag-,
wodie Gärtner nahe
andieser Strasse mit Osa- 122
liren beschäftigt Wakem bemerkten sie auf Ein- mal, daß sich die Rinde nicht mehr lösen woll- ke, Zu gleicher Zeit trieb auf der Strasse -eine starke Schafherde vorbei,
vonder jenen Arbeitern der Geruch und Staub zugeweht wurden, worin sie die Ursache dieser Saft- Vertroknung fanden. Sie
warengenöthigt, daa Okuliren auszugeben; denn ed war
un-möglichgeworden.«
»Ok, ich gleich, sezt der Berichtersiatter hinzu, sehr geneigt bin, für alle Erscheinun- gen bei der Vegetation eine Erklärung- gleiche vie-! ob richtig oder nicht,auszusuchemlo wes-te ich
esdoch, für diese keine aufzustellen. Es ist ohne Zweifel eine der delikatesten, die wir
an
den Gewächsen bemerken.«
Ohne behaupten zu wollen, daß die Schafe wirklich die Ursache gewesen seyen, sehe ich mich doch durch Vorsiehendes veranlaßt- ein«
Beobachtung mitzutheilem die ich mehrere Jahre hinter einander gemacht habe, und mir nicht zu erklären wußte. Ich hatte ein zur immerwährenden Schafweide bestimmtes Stüt Land mit wilden Kirschbäumen bepflanzen las- sen, und versuchte dieselben mehrere Jahre hinter einander durch Pfropfen gut zu
ma-chen. Die Reiser kamen jedesmal fast sämmt- lich überaus gut, aber immer vertroknete spä- terhin der größte Theil der jungen Triebe wieder, und allerdings sing diese Vertroknung immer erst dann- an,
wenndie Schafberde öfter nnd für längere Zeit auf dieses Land- Stül getrieben wurde« Da ich indessen nie- male auf den Einfall lam, daß diese Thiere
an
der mir Unangenehmen Erscheinung Schuld seyn könnten, habe ich dieselbe auch nicht näher
kerzu werden im
Kampfe
gegendieVersuchung,
andernTheile,
umVerbesserungefähige
zubessern,
undüberhaupt
einemallgemeines
Verderbendrohenden
UebeleinenDammngegekizuledms
gegenwelches
keinepositiven Geseze
be-sondere
inFreistaaten anzuwenden sind.
»Es gibt allerdings,«nahm
snun derHerrWirthfchaftss Rath
dasWort, »National-Laster,
diedurch teine.Gefeze unterdrükt
werdenkönnen;
dieNothwendigkeit
trittoft ins
Mittel,undderhelle Verstand
derbessernStaat-bür-
get
benüzt
dieKrisis; heilende
Mittelanzuwenden. Dahin gehören
pikMäßigkeitesBereine, welche
ganzge-wiß
demVerstande
unddemPatriotismuö ihre Entste- hung verdanken.
Allerdings herrschte
dieleidige Trunkliebe angefan-
derhiziger Getränke unter
denNordamerikanern bit
1828 weitärger, als
imNordenEuropa’a
und inden
Län-dern,
woleiderdieWohlfeilheit
desKartoffelbranntweins
unddieTheurung des-Biere
undtäglichScheusale
der-
123
in Bezug darauf untersucht- und kann sie daher recht gut in einem andern
vonmir nicht bemerkten Umstand ihren Grund gesunden ha- ben. Jedenfalls verdient indessen die Sache die Aufmerksamkeit der Landwirthe.
Beiträge zur Zucht und Behandlung der Kirschbäume.
Wenn
manKirschsteine einsciet-muß
mandie
vonder sauern Art nicht mit der süßen vermengen- sondern jede Art
vorsich allein in die Erde bringen. Denn auf einen sau- Stamm müssen
nursaure, und aus einen süßen Stamm süße Kirschen geimvst oder okulirt werden. Die saure Kirsche nimmt sel- ten die süße an, und
wenneo geschieht, so dauert nicht nur der Baum nicht lange, son- dern der süße Stamm überwächut auch zu sehr den sauern in der Dike. Nur die Mit- tearten zwischen sauer und süß, alo: Mai- Kirschen, Kirschen
vonder Ratte
u.s. s.
können auf beiderlei sStümmen sortgebracht
werden. Ein süßer Kirschbaum aber wird
von
einem sauern dadurch unterschieden, daß jener einen weißgrauenSchust, hellgrüne, große, faliige- Mehr leinglichte, dünne und sehr zakichte Blätter hat« Der saure Kirschbaum dagegen hat einen dunkelgrauen Stamm, kleine, glatte, dike, dunkle und wenig, aber sehr
re-gelmäßig ausgezakte Blättek«
,Die jungen aus den Steinen in der Saatschuce aufgehenden Kirschsieimmchen kön-
nen
durch die
amEnde Aprilo oder noch spä-
ter
einfallenden Nachtsrösten leichtlich schwarz und ganz verdorben werden. Wenn daher des
—-
Trunkenheit zeigt.
—-Jähklich starben
von 13MillionenMenschen
indennordamerikanischen Freistaaten wenigstens 30,000
an denFolgen
derVöllerei, ohne diejenigen, welche
unter den 2Millionen Regerstlaven sich diesem.
Laster ergeben hatten,
undvon5000 Berbrechern
,welche
imStaateNew-Yka
Mit einesfreien Bevölkerung
vonmehr
als 2MillionenKöper jährlich bestraft wurden,
warenweit
liberdieHälfte Personen, welche
imtrunke-
nenMuthe Verbrechen und Frevel begangen hatten
Abends Frost vermertt wird, muß maneine Verdekung darüber anbringen.
Will
manHerzkirschen
amSpaliere ha- ben, so bringt
mansie nicht
andie Mittage- Sonne. Bekleidet
manhingegen die Abend- und Mitternachtoseite damit, so kann
mannoch lange Kirschen haben. Damit die Spa- lierkirschbäume aber nicht zu stark wachsen, so muß
mandie Herzarten auf wilde Süß- oder Vogeltirschen bringen- welche
man»aus den Steinen erziehe. Man muß aber
nurwohltragende Arten aufsezem z. B. die hol- ländische,
vanden Brdek, die spanische Kir- sche und die Amarellen. Stehen die Kirsch- Båume in einem festen lehmigen Boden, so kann
manim Herbste mit einem spizigen Ei- sen Ldcher umher machen und Wiistjauche
Um-her gießen, so
werdensie große Früchte
tra-gen-. Das Aiisiotern des Bodens
umden
Baum her ist auch anzuraihen.
Hochstämmige Kirschbäume,
wennsie in ihrem völligen Wachsthume sind, wollen
we-nig oder gar nicht beschnitten seyn, indem sie sonst dem Grimm-Fluß und Absterben der Aeste Unterworsen werden-. Hat
mandaran zu schnei- den, so muß
esim Herbste nach dem Ab- sallen der Blätter geschehen, zu welcher Zeit der Saft dieser Bäume zur Ruhe kommt, und daher nicht so« leicht Gummi in der Folge austreibt, wie solches im Sommer bei star- ken Aesien gleich geschieht. Eine Hauptregeh welche
manbei allen Harz austreibenden Baum- Sorten wohl beobachten muß. Es müssen aber die Schnitte
andem starken Holze rein und glatt geschehen-und siewerden
amSi- chersten mit Baummdrtel verstrichen, welcher
Alle
Laster schänden
densittlichen Menschen, machen ihn jedoch nicht absolut
zumSklaven einerthierischen Genusses,
undweildieß
derFall ist, so kehrt doch
man-cher Lnstethafte früher
oderspäter
zursittlichen Regel- mäßigkeit
nndzurSelbstbeherrschung zurük5
alleindie Trunkenheit
raubt demSäufer
denGebrauch jeder
ed- lerenSeelenkrast
undläßt
dieArbeitsamkekt
desthätigs sten Mannes lässig
werden.Ja
allentioilisirten Staaten
vermaFOdie öffentliche,
1
sich so hart und fest anlegt, daß kein Harz
aus der Wunde hervorbringen kann.
Beim Beschneiden der Spalierkirschbäume muß
mandie jungen Triebe nicht wegnehmen- weil die Fruchtaugen dieser Bäume meisten- theila
anden äußersten Enden der Zweige
an-sezen. Auch müssen die kurzen Sprossen, so auo 2- und Zjahrigem Holze treiben, sorgfäl- tig beibehalten werden, weil sie die meisten Früchte ansezen. Jm Mai hat man darauf Acht, daß,
woetwa ein leerer Plaz
ander Wand ist, einige daran stehende starre Zweige abgekürzr werden, damit sie 2 oder mehr Schol- sen treiben, und mit solchen die Wand be- deren.
" —Jm nassen Boden besteht kein Kirsch- Baum. Im mäßig nassen und niedrigen Bo- den halt der saure Kirschbaum ano, der süße aber weit weniger, welcher in frischem Sand- Boden
amBesten wächst- wie in der Mit- telmarf, besonders
umBerlin und Poe-dam- die vortresslichsten Baume dieser Art im Sand- Boden gesehen werden. Nur habe ich noch in Ansehung der sauren Kirschen
auslanger Er- fahrung bemerkt, daß die im schwarzen niedrigen Boden erzogrnen Bäumestark wachsen und blü- hen, aber wenig oder gar nicht tragen. Die- serhalb habe ichdergleichen Baume
vondem ho- hen Fläminge,
wosie auf einem dürren Lehm- Boden sehr häusigerwachsen, und sehr frucht- bar sind, geholt und sie bei mir gepflanzt, welche in dem hiesigenniedrigen Boden nicht
nurgut fortgehen, sondern auch eben sowohl als in ihrem Vaterlande tragen.
Zwischen den hochstümmigen Kirschbäu-
men
muß
mankeine andere Fruchtbaume pflan- 124
zeit, weil sie unter und neben ihnen nichtrvohl anschlagen. Der saure Kirschbaum wächst zwar nicht so hoch als der süße; ich wüßte aber keinen einzigen Baum, dessen Wurzeln so weit umherlaufen, und den andern Belu-
Metidie Nahrung emilehmo Jch habe die- serhalb eine sehr schöne Kirschhekeeingehen lassen, die
ander einen Seite ein schlechten
"unansehnnchee Gehe-ge-
wovonsie noch 8 Fuß abstand, bedeken mußte; auf der Seite nach dem Jnnern der Garteno zu aber Wes-et ges grabenee Land zu Küchengewächfin Und
TMdern Bäumen hatte. Auf der Seite deo Ge- hegeo, da der Raum zwischen selbigem und der Here nie gegraben wird, und
nurzum Graotragen bestimmt, und die Nordwesifelte ist, liefen die Wurzeln wenig hinein. Auf der andern gegenüberstehenien Seite aber gin- gen die Wurzeln der Hele, wie ich solches beim Rigolen fand,
andie 20 Fuß weit umk- hkb und zwar
nurflach
unterder Erde-, weß- halb die Küchengrrvachse
nurmüßig geriethen- die Pflaumenbaume aber gar nicht forrwolle ten. Die Birnbciume hielten sich gut- well sie älter
warenund mit den Wurzeln mehr in die Tiefe hineingingen. Aber die Aepfel- Bäume zagken doch auch, und es ward ihnen nicht eher nebst den Pflaumenbciumen gehol- fen, als bis die Hefe ausgerottet
war.Da die Kirschbäume eben keine sonder- liche Pfahtwukzek treiben, so braucht
mansie eben nicht, wie andere Bäume,
umsolcher willen zu versezen. Laßt
mansie ruhig ste- hen, so werden sie desto früher zum Okuliren oder Jmpsen stark genug werden.
Weil der Wind die- Kirschen nicht ab-
von der
Vernunft Nunteriliizte Meinung
garviel. Wenndaher
insolchen verkehrte Geseze,
Sitten undGewohn- heiten
dieMenschen lange
genuggeplagt haben« so
Mk-steht
aus denMißbrauchen selbst
mit oderohne Mitwirkung
derRegierung
einbesserer Zustand.
Weil imStaate
New-York
von derPeriode
desFrei- heitrkrieges her die-Völlerei besonders
inderHauptstadt gleichen
Namens mit200,000 Einwohnern, also
dergröß-
tenamerikanischen Stadt, überhand genommen hatte
,so
schaften
mir4000Finale-n
sammelten sich
dortzuerst
undhernach
überallerst
indiesem
undhernach
inandernFrei-Staaten freiwillig- Vereine, welche
demBranntweine,
NumundArrakgänz- lichentsagtem
Esentstanden
21Hauptmäßigkeitigesells
Andiesen Gesellschaften neh-
menjezt Theil Iz
MillionKöpfe.
650
Seeschiffe, amerikanischer Flagge, untersagten
sich
allenGebrauch jener Getränke,
weildieRheder
keineandern Kapitaine,
Steuerleute undMatrosen annehmen,
schütteln kann, so schiken sie sich sehrgut
amRande Zder Gärten, und hohen und freien Pläzen; der Landmann sollte diesen Baum häufiger anziehen, und ihn
amRande der Strassen und Wege hinpsianzen,
um anden gebakenen Kirschen in hizigenKrankheiten eine Arznei und Labsal zu haben. Beim Bat-en aber müssen alle Kirschen mit ihren Stiele-n in den Ofen gebracht werden, weil die
unver-schlossene Oeffnung des Stiele vielen Saft vergeblich würde weglaufen lassen. Ein Glei- ches Wükdck gsfchehem
wennder Ofen zu heiß ist.
Wo Wälder sind, in welchen Kernbeifs ser- Steinbeißer oder Kirichsinke, eine bekannte Art der Ditschnäbel hete, da führt
erseine Jungen in die Kirschen, und macht nebst ih-
neneine so schrekliche Verwüstung darunter- sie seyen reif oder nicht, weil
ernurden Stein aufbeißt, den Kern davon zu fressen und das Fleisch fahren läßt, daß binnen wenig Tagen alle Kirschen
vonden Bäumen weg sind. Man muß mittelst den Schlingen und Dohnen sie wegfangen, weil sie cchk gUt iU essen sind, in- dem sie durch
dadSchießen,
wosie häusig sind, sich nicht verscheuchen lassen,
wennsie einmal ihre Lieblingespeisegekostethaben.
Der Sperling geht dem Fleische der Kir- schen eben fo schr- wie jener dem Kerne nach- und
angemeine Vogecscheuchen kehrt
ersich nicht, da
erihrer binnen ein Paar Tagen gewohnt
wird. Nur dann läßt
erdie Kirichbäume
unbesucht,
wennsie von Außen herum mit
blauen Fäden umzogen werden. Ein Ring
oder Umzug wird in ·de,r Spize des Baum-, der zweite in der Mitte, und der dritte
umdie untersten Zweige det Baums herumge-
1-25
schlungen und befestigen Sind die Kirsch- Bäume zu hoch, so nimmt
manZ oder 4 Hopfenstangen, in welchen, nach
nurbesagtem Abstande, quer durch Pstöke in ausgebohrten Löchern geschlagen sind, und sezt solche Stan- gen, auf deren hölzernenPsiöken der blaue Faden angezogen worden,
umden Baumherulii, daß sie nach der Spize schräg zu laufen. An der ersten Stange wird der Faden, ehe sie in die Erde eingestosseu wird, fest angebunden-«
woraufer mittelst einer eigenen leichten Stange- an deren Spize ein Oehr
vonBindfaden fest- gemacht, und wodurch der blaue Faden
vomAnfange
andurchgezogen worden,
umdie übe eigen Stangen und Etagen fortgeführt, und zulezt mäßig straff angezogen und verbunden.
Der arglistige Vogel, dem der
vonder grü-
nen
Farbe der Blätter stark absiechende blaue Faden sehr in die Augen-,fällt, sieht solchen für eine Schlinge an, daß
erdaher in den Baum nicht hineingeht. Mit den Krähen und Dohlen ist ed eben so. Hiesiged Land- Volk erbauet im freien Felde vielen Mohn, welchen die Krähen, so bald
erschmakhafte
nur
noch weiche Samen hat, gänzlich
aud-fressen, indem sie die Stiele niederreißen. So bald die äußerstenReihen der Mohnköpfe mit ganz rauh und loker,
nurauf der Stelle aus der Hand gezogenen Hanfbindfaden umzo- gen werden, geht keine Krähe mehr inner- halb ded fo begrenzten Mohnakerd hinein, und
wennsie auch verhungern sollte. Wobei ich denn gelegentlich anmerken will, daß die- ses Mittel auch in Schneewintern, in wel- chen die Krähen die Strohdächer angreifen, und vielmals ganze Gebäude in kurzer Zeit
alsdie
sich diesem Vereine anschldsssn..—
ueberdieHälfte
derBräuereien gingen ein-
dieEinluhr destillirter
Ge- tränkefiel monatlich
immermehr.
Dieklugen Jungfrauen beschlossen,
nurJünglinge
zuhskkskhkn, welche sich
demMäßigkeitevereine angeschkvsskni
dieVäter gaben ihre Töchter
nur ganznüchternen Bräutigamen. Dieß
wirkt nmso mehr,
dasich junge
Männernirgends früher
ver-heirathen,
aer indenFrckistasksw
woetjedem fleißigen Familienvater so leichtist, eine Gattin
undKinder
zuernähren.
Verhältnis-mäßigsind
diemeisten Mitglieder der
tu-gendhaften Gesellschaft junge Personen,
aberselbst
Viele derdemTrankeschwer ergebenen Greise
treibtdieSchaam
derVerachtung, welche
dieJugend
widerlasterhalte
AltePersonen ausspricht,
vomLaster allmählig zuriIk
zu tre- ten. AmWenigsten schlossen sich
ältereunverehlichte Per-
sonen beider Geschlechter
demMäbigkeitsvtksine
an.Auch
trifft
man unterdiesen unverehlichten
diemeisten »Ver-
brecher
undEgoistem
abdefeu, höchstwahrscheinlich nicht unwirksam sehn könnte. Es müßten nemlich
anoder über den Strohdächern,
vonDistan zu Di- stanz, Stangeu
mitdergleichen Fäden- die auch
vongrobem Werrig oder Hede
vonFlacho sehn können, so angebracht werden, daß
von
solchen Faden fest angeschürzte andere Fa- den herabhingem
umdaran zu ziehen- und den aufgefallenen Schnee herabzuschüttelm damit der Scheuchfaden den Krahen
vomSchnee Nicht verdekt- Und ihnen,
vomSchnee
unter-schieden, in die Augen fallen konne.
Mittel, recht bald von gesäeten Aepfel- und Birustämmchen Früchte zu erhalten.
Allgemein ist der Wunsch,
neueund besse- re, oder doch andere Obstsorten zu ziehen, als wir bio iezt besizen; aber
nurWenige haben den Muth, zu diesem Zwei Aussaaten zu machen, weil sie durch die großeZahl
vonJahren abgeschrekt werden, die nach der ge- wöhnlichenMeinung erforderlich ist, ehe die gesäeien Bäume Früchte tragen. Noch mehr ist diese Abneigung befördert worden durch die Autorität deo Herrn
vanMono, die- seo berühmten niederländischenObstzüchtero, welcher die Behauptung aufstellt- daß ein gepfropfter Baum nicht eher trage, alo der,
vondem dao Pfrovfreio genommen wurde.
Hierin möchte derselbe jedoch nicht ganz recht haben; eine widersprechende Erfahrung wird in den Annalen der Pariser Gartenbaugesell- schaft- April 1833 S. US,
voneinem Hin.
Discoule mitgetheilt. Derselbe erzählt- Jrn Jahre 1828 erhielt ich
auoMont-
—
Ils davon dieRedewar, obdie
Geistlichen-auch
vonderKanzel
dieMäßigkeitovereine empfehlen sollten, beschlossen fle, nicht durch Lehre, zum allgemeinen
Beitritt zuermunterrns sondern ihren Pfarr-
undSy- nagogengenossen
alsVorbilddurch
dieThat
zudienen.Lebte
noch
derehrliche Franklin, (von diesemedlen Amerikaner
willich,
wennich nicht beschwerlich falle, näch- stens
imGartenstiibchen erzählen)
derso oft seinen
Mit-blirgern vergebens
dieMäßigleit empfahl, so würde
er126
—-Real drei Aepfeisiämmchen
vonsehr gerühm-
ken
Sorten, die dao Jahr zuvor auf recht kräftige Wildlinge gepprit
waren.Da ich bei meinem vorgerülren Alter fürchtete, ich mochte
vondiesen Bäumchen in meinem Le- ben feine Früchke iU schen bSkVMMekh Pfropka
ich
vonihnen einige Paradioäpfelsiåmme. Die Psknpfkpnek kamen gut- ich beschaut sie nicht- und im zweiten Jahre gaben sie Mit schon Feindin während jene Bäume- oie ich-
umihr Fknchnkagen nicht zu hindern- ebenfall- nicht beschnuten habe, zwar immer kräftig treiben, aber bio zu diesem Jahr-e- 18«ZZ- noch nicht geblüht haben.«
Daraus schließt Herr Döcousiö wohl mit Vollem Rechte, daß die Behaupkung des
van
Mono, ein Psröpfling trage nicht ehrt- alo der Baum,
vondem dat- Reie genom-
men war,nicht richtig sey und gibt nun-Um recht bald über den Erfolg einer Saat- die zur Erzeugung
neuerSocken ges-nacht wurde- urtheilen zu können, folgenden Rath: Dad- felbe Jahr,
wodie Saat geschiehr,t»olle
man,für die Aepfel Paradioäpfel, für die Birnen Quittenstümmchen in einer der Größe deo be- absichting Versuchs angemessenen Menge da- neben Psiauzen, darauf das nächsteFrühjahr junge Pflanzen
auoder Saatschule pfroper- und diese Pfrdpsitnge unbefchnitten frei wach- sen lassen, so werde man, nach seinen Erfah-
rungen, schon nach 4—5 Jahren
vonden
Simlingen Früchte erhalten, während man,
wenn mansienicht weiter pfropft, oft 10
—20 Jahre vergeblich daraufwarten müsse.
—-Man kdnne schon den Herbst zuvor
vonden Samen- PflanzendiejssnigenzumWeiterpfropfenimFrüh-
der
feurigste
Lobredner derJugend,
von derenkünftigem Tugendsinne
er denlangen Bestand
dervonihm begrün-
detenRepublik hoffte,
inunsern Tagen geworden seyn.
Uebrigens beweiset
dermuthige Entschluß
einesfreien Volkeo,
einemanerkannt nachtheiligen Laster
zuentsagen, welche Ehrfurcht
der Nordamerikaner imGanzen-weisen Gesezen
undSittenfeines
Baterlandeosollt!
AlleEiner der
unmäßigen Gr.ise, früher
einbelieb-
ter Boikofchriftsieller, eine
alberneSchrift herauogab,·
Jahre ausersehen, von denen sich nach den bekannten Anzeigen gute Früchte erwarten ließen.
Wenn
manso zehn Jahre lang ein klei- ned Stükchen Land alljährlich solchen Ver- suchen widme, würde
manwahrscheinlich nach Verlauf Von« fünfzehn Jahren so Viel
neueFkuchkiorten erhalten haben, daß die darauf verwendete Mühe reichlichbelohnt wäre.
Anziehung der Wurzeln eines Pflaumen- Vaums durch einen acht Fuß davon ent-
fernten torfartigen Humus.
Ob
esgleich ein schon seit langer Zeit in der Gärtnerei angenommener Grundsaz isi, daß sich die Pflanzenwurzeln nach dem Erd- reich hinziehen, welches ihnen
amBesten zu- sagt, so hat
mandoch noch nicht sich bemüht- diesen Saz durch Versuche zu bestätigen,
umso die daran zweifelnden Pflanzenphysiologen zu überzeugen. Eine aussallend dafür spre- chende Thaksache wird in den Annalen der Pariser Gartenbaugesellschaft, März 1833- erzählt.
Heer DER-ac- Gcirtner und Eigenthü-
mer
zu Chavllle bei Paris, hatte ein Stük Land gekauft, Woran vier Pflaumenbaume standen, die
ekerhalten wollte, weil sie einen guten Wuchs hatten- und sehr tragbar
wa-ren.
Als
mandieses Land umgrub, fand
manda,
wodie Bäume standen, einen Fuß tief fruchtbares Mit Rasen bekleideten Erd- reich, unter diesem zwei Fuß tief Bauschutt, worauf sie gepsianik öU sehn schienen. Unter
127
diesem Bauschutt
wareine achtzehnZoll dike Lage gelber Sand, unter diesem eine vier Fuß starke Schicht roher thoniger Erde, und- da- runter endlich eine achtzehn Zoll dikeSchicht fruchtbarer humoser Erde, die
ausden Ueber- resien
vonWasserpflanzen, welche in einem vo«r undenklichen Zeiten hier Vorhanden ge- wesenen Wasser gestanden haben mochten, ge- bildet zu seyn schien. Ob
nungleich der’
Psiaumenbaum in der Regel seine Wurzeln wagrecht
ander Oberfläche des Bodens hin verbreitet, so hatten diese hier dennoch keine in das obere fruchtbare Erdreich aus-getrie- ben, eben so wenig in den Baumschutt, eben so wenig in den gelben Sand und in den rohen Thon; alle ihre Wurzeln
warensenk- recht durch alle diese Erolagen durchgedrun- gen, ohne
anStärke abzunehmen; blos in der acht Fuß tief liegenden humosen Erdschicht
war
solches geschehen, worin sie sich in tau- send und abertausend Fasern verbreitet hatten.
Merkiviirdige Probe in der Pfropfkunst.
Ein Gärtner zu Brüssel fällte im Frühlinge 1824 einen gegen 15 Fuß hohen Apfelbaum- und da erihn als einen gesunden Stamm gewahr- te, so sagte
ersogleich einen Baum
vongleichem Umfange dicht über der Wurzel ab, machte die gegenseitigen Schnitte eben und glatt, sezte den Pfropfbaum auf den Stumpf, siüzte den Baum durch Pfähle, beschmierte den Pfropfschnitt mit Thon und häufte Erde darum. Der Versuch gelang, und im zweiten Sommer
wardieser Baum so kräftig als jener seinesJugendalters.
worin er
beweisen Wvllkep daß die Tendenz
derPlusia-
keitsvereine inseinem
Vaterlandefreiheitstörend
undan-tirepudlikanisch sey, lachle
MitRecht
dieklügere Jugend
liberdenkindisch gewordenen Greis.
Ich rühme
beidieser Gekgmheit
einesderweisefien Polizeigeseze Norwegenö, Deß
mirWittwen
undMänner vonhöherem- Wenigstens scickhkkgsmAlter
undbekannterNüchternheit Schenkwkkkhschsstm
ZU km Städten undauf dein
Landetreiben dürfen.
DerGrund
desGesezee ist,
daß
dasgemächlichste
allerGewerbe demAlterausschlies-
sungiweise gebühre. Irre ich nicht, so dürfen auch
inei- nemSchenkhause
inNot-wegen
keineledigen Frauenzim-
meraus ihre eigene Hand wohnen.
Dernotwegischt
Storthing (Ständeversarnntlung) zeichnet sich durch feste
Haltung
anseine,
alsnüzlichsich bewährende Verfassung
aus,
undseine Deputirten durch kurze
Debatten überun- bedeutendeStaatsverfügungen.
Ersucht schk rühmlich
die einfachen Sitten seiner Mitbürger
zuerhalten.
—-
128
Kurzweilam Extra -Tisch.
Der·Apfel.
'
Jn der alten vorchristlichenZeit ließen zwei Menschen durch einen Apfel sich Verführen, und bereiteten sich durch Schuld ihr Verderben. Diese herrliche Fruchtveranlaßte auch in spätererZeit das Ver- derben zweierUnvorsichtiger, obschonnicht Schuldiger.
Der griechische Kaiser Theodosius Il. erhielt eines Tages i. J. 400
Voneinem Landmann
auseiner entfernten Gegend Asiens einen Apfel
VonhöchstseltenerGröße und Schönheit zum Geschen- ke. Der Landmann wurde kaiserlich dafür be- lohnt, den seltenen Apfel aber glaubte Theodosius nicht besser anwenden zu können, als
wenn erihn seiner geliebten Gemahlin Eudoria zum Be- weise seiner Achtung und Liebe iibersende. Eu- doria,
Vorihrer Bekehrung zum Christenthume Athenais genannt,
wardie Tochter eines athenf- ensischen Philosophen« Schönheit- Geistes-Bil- dung und Herzens-Adel hatten ihr zur Erlangung der höchsten Würde den Weg gebahnt, und sie lebte mit ihrem Gemahl und seiner edlen Schwe- ster Pulcheria in Eintracht und Liebe. Sie
er-hielt
daskais. Geschenk-,
und dasich eben ein Von ihr sehr geachteter Weltweiser, Paullinus, mit welchem sie, so wie mit andern Gelehrten- öfters Umgang pflegte, krank befand, so sandte sie ihm den erhaltenen Apfel zur Erquikung. Ac- lein Paullinus hielt die Frucht für zu Vortrefflich und ausgezeichnet, als daß
ersie selbst behalten hätte sollen. Er schikte den Apfel,
Vondem gan- zen Hergange nichts wissend,
anden Kaiser.
Dieser
warsehr befremdet, sein eigenes Geschenk aus der Hand eines Dritten zurük zu erhalten und konnte sich des Argwohnes nicht erwehren.
Er fragte hierauf seine Gemahlin
,was sie mit dem erhaltenen Apfelsangefangen habe? Eine auf- richtige Erklärung würde hingereicht haben, den Argwohn wieder zu verscheuchen; allein Eudoria,
Von
der Frage des Kaisers überrascht
,antworte- ke, sie habe den Apfel gegessen. Der Kaiser schüttelte mit gegrunzelter Stirne den Kopr Etl- doxia’s Verlegenheit nahm zu- und sie betheuerte
nun