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Unterrichtsblätter für Mathematik und Naturwissenschaften, Jg. 4, No. 3

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Academic year: 2022

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J a h r g a n g IV . 1898. N r. 3.

U n t e r r i c h t s b l ä t t e r

für

M a t h e m a t i k u n d N a t u r w i s s e n s c h a f t e n .

O rgan des V ereins z u r Förd eru ng

des U n terrich ts in d er M athem atik und den N aturw issenschaften.

Prof. Dr. B. S c h w a lb e ,

D ir e k to r d e s D o r o th e e n s tiid t. R e a lg y m n a s iu m s z u B e rlin .

Herausgegeben von

und

Prof. F r . P i e t z k e r ,

O b e r le h r e r a m K ö n ig l. G y m n a s iu m zu N o r d h a u s e n .

V e r l a g v o n O t t o S a l l e i n B e r l i n W . 3 0 .

R e d a k tio n : A l l e f ü r d io R e d a k t i o n b e s t i m m t e n M i t t e i l u n g e n u n d S e n d u n g e n w e r d e n n u r a n d ie A d r e s s e d e s P r o f . P i e t z k e r i n N o r d h a u s e n e r b e t e n .

V e re in : A n m e l d u n g e n u n d B e i t r a g s z a h l u n g e n f ü r d e n V e r e i n s i n d a n d e n S c h a t z m e i s t e r , O b e r l e h r e r P r e s 1 o r i n H a n n o v e r , B r ü h l s t r a s s c 9 c , z u r i c h t e n .

V er la g: D e r B e z u g s p r e i s f ü r d e n J a h r g a n g v o n 6 N u m m e r n i s t 3 M a r k , f ü r e i n z e l n e N u m m e r n (50 P f . D ie V e r e i n s m i t - g l i e d e r e r h a l t e n d i e Z e i t s c h r i f t u n e n t g e l t l i c h ; f r ü h e r e J a h r ­ g ä n g e s in d d u r c h d e n V e r l a g b e z . e i n o B u c h h d l g . z u b e z i e h e n . A n z e i g e n k o s t e n 2 5 P f . f ü r d i c 3 - g e s p . N o n n a r . - Z e i l e ; b e i A u f g a b e h a l b e r o d . g a n z e r S e i t e n , s o w i e b e i W i e d e r h o l u n g e n E r m ä s s i g u n g . — B e i l a g e g e b ü h r e n n a c h U e b e r c i n k u n f t . N a c h d r u c k d e r e i n z e l n e n A r t i k e l i s t , w e n n ü b e r h a u p t n i c h t b e s o n d e r s a u s g e n o m m e n , n u r m i t g e n a u e r A n g a b e tl e r Q u e lle

u n d m i t d e r V e r p f l i c h t u n g d e r E i n s e n d u n g e i n e s B e l e g e x e m p l a r s a n d e n V e r l a g g e s t a t t e t .

I n h a lt: V ereins-A ngelegenheiten 39). — Der chem ische U n te rric h t in d er U ntersekunda des Gymnasiums.

Von P rof. P f u h l (S. 39.) — A ufgaben über die B ew egung von Sonne, M ond und Planeten. Von Dr.

A . S e h i i l k e , Schluss (S. 43). — B ericht ü b e r die 7. H auptversam m lung des V ereins zur F öi'derung des U n terrich ts in d er M athem atik und den N aturw issenschaften zu L eipzig, Pfingsten 1S98 (S. 45). — V ereine u nd V ersam m lungen (S. 48). — L ehrm ittel-B esprechungen (S. 50). — Bücher-B espreeluingen (S. 50). — A rtikelschau aus F achzeitschriften und P rogram m en (S. 53). — Z u r B esprechung eingetroffene B ücher (S. 54.) — A nzeigen.

V e r e i n s - A n g e l e g e n h e i te n .

Die vorliegende Nummer berichtet über den allgemeinen Verlauf der während der Pfingst- woche in Leipzig abgehaltenen siebenten Hauptversammlung des Vereins. Einzelberichte über die auf dieser Versammlung gehaltenen Vorträge nebst den daran geknüpften Debatten werden in der bisher üblichen Weise in den weiteren Nummern erscheinen.

Nachdem die satzungsgemäss ausscheidenden Mitglieder des Vereinsvorstandes wiedergewählt sind, besteht derselbe auch für das nächste Jahr aus den Herren H a in d o rf f (Guben), P i e t z k e r (Nordhausen), P r e s l e r (Hannover), S c h o t t e n (Halle a. S.), S c h w a l b e (Berlin). Das Amt des Schatzmeisters wird auch weiterhin Herr P r e s l e r verwalten (s. d. Notiz am Kopfe des Blattes unter der Rubrik „Verein.“)

Die Bestimmung des Ortes für die nächste Hauptversammlung ist dem Vereinsvorstand an­

heimgegeben worden, der die Entscheidung hierüber sobald als möglich durch das Vereinsorgan zur allgemeinen Kenntnis bringen wird. Zuschriften, die sich auf diese Versammlung beziehen, wolle man an Prof. P i e t z k e r in Nordhausen richten, der für das laufende Jahr den Vorsitz im

Vorstand übernommen hat. D e r V o r s ta n d .

D e r c h e m is c h e U n t e r r i c h t i n d e r U n t e r - S e k u n d a d e s G y m n a s iu m s .

V on P rof. P f u h l (Posen).*)

2 . W a s s e r s t o f f .

Nachdem die Zusammensetzung der atmo­

sphärischen Luft erm ittelt (a. a. 0 . S. 35), stellt sich von selbst die Frage ein : welches ist die Z u ­ s a m m e n s e t z u n g d e s W a s s e r s , des an­

deren Stoffes, der in so ungeheurer Menge den

*) A n fa n g s. U .-B l.

III,

3, S. 33 flg.

festen Erdkörper bedeckt? Schon gewonnene

Erfahrungen müssen verwertet werden, um diese

Frage zu beantworten. Ein Stück Natrium wird

auf W asser geworfen — es verschwindet im

W asser unter Zischen. Um zu erfahren, was

aus dem Natrium geworden ist, muss das Wasser

untersucht werden. Drei Hauptgruppen von

Verbindungen sind bisher nach der Reaktion

unterschieden worden — das W asser reagiert

alkalisch. Alkalische Reaktion zeigte das

Natrium aber, als es mit Sauerstoff, verbunden

(2)

S . 4 0 . U X TERRICH TSBLÄ TTER. 1 8 9 8 . N o . 3 .

war (S. 3 5 ) das W asser besteht demnach zum teil aus Sauerstoff. Bei der Auflösung des Natriums machte sich ein Geräusch bemerkbar, wie es ein Tropfen W asser auf heisser Fläche, wenn sich Dampfblasen zahlreich entwickeln, hören lässt — es ist demnach noch eine Luftart entstanden, diese muss aufgefangen werden —■

—. Eigenschaften: farblos, brennbar mit schwach leuchtender Flamme, wobei sich ein schwacher Puff hören lässt; leichter als Luft, denn in einem Cylinder, dessen Boden nach oben gekehrt ist, hält sich das Gas, nicht jedoch in einem Gefässe, dessen Oeffnung nach oben gerichtet ist (Luft­

ballon). Neue Eigenschaften, demnach Notwen­

digkeit für besondere Benennung; chemisches Zeichen. Hinweis auf die willkürliche Bildung des W ortes „Gas.“

Auf eine andere A rt der Darstellung führt folgende Ueberlegung, auf welche die Schüler allmählig durch Fragen zu bringen sind: Um aus dem W asser Wasserstoff zu erhalten, muss ihm der Sauerstoff genommen werden; ein unedles Metall verbindet sich (S. 36) leicht mit Sauer­

stoff, wird also auf Zink z. B. W asser gegossen, so muss sich ebenfalls der Wasserstoff entwickeln.

Der jetzt angestellte Versuch spricht dagegen.

W äre er aber geglückt, so wäre Zinkoxid *) ent­

standen und dieses hätte sich als Metalloxid (S. 35) gern mit einer Säure verbunden. Viel­

leicht würde also doch der Sauerstoff dem Wasser entzogen werden, wenn dem Zink noch eine Säure zugesetzt w ü rd e . Der Versuch zeigt, dass jetzt indem Glase sich an den Zinkstückchen reichlich Blasen entwickeln. Das kann nur Wasserstoff sein und der Versuch kann nun in grösserem Massstabe angestellt werden. Hier stellt sich das Bedürfnis ein nach einem Gefäss, aus dem mit Bequemlichkeit das Gas entwickelt werden kann — Gasentwickelungsflasche. Der Unterricht soll überhaupt neue Apparate, sowie neue Bezeichnungen und im allgemeinen auch Versuche erst, dann bringen, wenn der Schüler die Notwendigkeit dafür einsieht, gewissermassen selbst danach verlangt. Der Schüler muss mög­

lichst den Eindruck erhalten, dass nicht der Lehrer den Unterrichtsgang gemacht hat, sondern dass derselbe sich naturgemäss von selbst er- giebt. Aus den Eigenschaften des erhaltenen Gases ergiebt es sich, dass es dasselbe Gas ist, welches vorher auf anderem Wege erhalten ist.

Der Schüler wird nun darauf g efü h rt, dass die bisherigen Versuche hinsichtlich der Zu­

sammensetzung des Wassers noch keine sichere

■j Oxid muss m it i geschrieben w e rd e n : die von der Chemie häufig angew endete E ndsilbe id (Jo d id , Sulfid usw.) w ird an den Stam m von o fi? gehängt, ofe — id g ie b t n atü rlich Oxid, ein y w äre h ier ganz unberechtigt. A us analogem G runde lau tet es B arium , B a rit; niem and w ird d a ra u f kom m en, etw a S tro n tia n it m it y t zu schreiben.

Auskunft geben, denn es könnte noch ein dritter, ein vierter Stoff im W asser sich befinden — — also B i l d u n g d e s W a s s e r s a u s s e i n e n B e s t a n d t e i l e n . An der Wandung des Cylinders (es wird dazu ein ziemlich grösser Cy­

linder, etwa 40 cm hoch, benutzt) bildet sich ein für die ganze Klasse sichtbarer Beschlag, der an seinen physikalischen Eigenschaften (welche ja schon in 0 III berücksichtigt werden mussten) als W asser erkannt wird. Analytischer, synthetischer W eg zur Ermittelung der Zusammen­

setzung eines Körpers. Schon früher (S. 35) war festgestellt, dass chemische Verbindungen nach bestimm ten, stets gleichen Verhältnissen geschehen; demnach werden auch Wasserstoff und Sauerstoff in festem Verhältnisse zu W asser verbunden sein. Untersuchung mittels des elek­

trischen Stromes einer Hand-Dynamo (schon aus dem ersten Halbjahre der U I I bekannt). An dem durch rote Farbe markierten Pole bildet sich der Sauerstoff — nachgewiesen durch glimmende Kohle. Bei allen in dieser Hinsicht inbetracht kommenden Apparaten sind die beiden Pole durch verschiedene Farben (rot, grün) den Schülern sichtbar gemacht, beim Chromsäureele­

ment, der Dynamomaschine, dem Wasserzer­

setzungsapparat, Elektrisiermaschine usw. Diese beiden Farben hat Verfasser wegen der Färbungen gewählt, die der Schüler bei Zersetzung der mittels Rotkohlwasser gefärbten Salzlösung durch den elektrischen Strom beobachtet. Das Resultat dieser Zersetzung des Wassers wird durch die Formel H « 0 wiedergegeben. Auch die denkbar kleinste Menge W asser (Molekel) muss diese Zusammensetzung besitzen (‘2 Atome Wasserstoff,

1 Atom Sauerstoff).

Kupfervitriol (schon aus dem ersten Halb­

jahre der U I I bekannt) wird in einem offenen Porzellantiegel erhitzt. Ein darüber gehaltener kalter Cylinder beschlägt — es entweicht Wasser.

— Diesen Gehalt an W asser verdankt das Kupfervitriol demnach wahrscheinlich auch seine Farbe (und Gestalt). Beweis: Zusatz von Wasser.

K r y s t a l l w a s s e r , fest gebunden, nicht flüssig

— verfluchtet sich erst bei starkem Erhitzen.

Entwässern von Flüssigkeiten. Dieser Versuch ist nötig wegen der später zu beweisenden wasserentziehenden Eigenschaft der Schwefel­

säure.

3. K o h l e n s t o f f .

Bei der W ichtigkeit, welche der Kohlenstoff für die Existenz alles Lebenden auf der Erde und für den Bau der Erdoberfläche besitzt, bei seiner Bedeutung für die Industrie, die Technik

! und für das alltägliche Leben muss ihm eine

; grössere Anzahl Stunden (10 jedenfalls) gewid-

| met werden. W ährend der Stunden, in denen

j

es sich um den Kohlenstoff hauptsächlich handelt, : bleibt ein Stück Holzkohle gewissermassen als

| Signatur des Pensums im Vordergründe des

(3)

1 S 9 S . N o . 3 . De r c h e m i s c h e Un t e r r i c h t i n d e r Un t e r s e k u n d a d e s Gy m n a s i u m s. S . 4 1 .

Experinientiertisches stehen, um den Schüler stets daran zu erinnern, dass sich auch z. B. in der farblosen Kohlensäure, in dem luftförmigenLoucht- gase jenes Element befindet. So wird es auch beim Schwefel, beim Kochsalz und den anderen Kör­

pern gehalten, welche gerade im Vordergründe des Interesses sich befinden.

Dietlaupteigenschaft der Kohle, ihre schwarze Earbe bei festem Zustande, charakterisiert sie.

Um nun ihre chemischen Eigenschaften kennen zu lernen, muss sie mit anderen Körpern ver­

bunden werden, was früher schon, hinsichtlich des Sauerstoffs, gelungen war. Die Kohle brennt schwerer an als Wasserstoff. Da Kohle ein Nichtmetall ist, so sieht der Schüler eine Säure als Resultat der Verbrennung d. h. saure Reak­

tion voraus. In dem Glascylinder zeigt Lakmus- lösung (Rotkohlwasser) jedocli keine Verände­

rung. W äre aber eine Säure entstanden, so würde sie sich jedenfalls gern mit einem Alkali verbinden. Der Schüler lernt je tz t den ge­

brannten Kalk als Alkali kennen. Kalkwasser trü b t sich im Glascylinder, in welchem Kohle geglimmt hatte, — Salz — K o h l e n s ä u r e , luftförmig. Schwache Säure (konnte ja Lakmus- lösung nicht färben): wird wahrscheinlich von einer stärkeren (Essigsäure rötete Lakmus) aus ihrem Salze ausgetrieben werden. Versuch — Klärung unter Entwickelung vieler kleiner Bläs­

chen — Erkennung von Kohlensäure — demnach auch Nachweis des Kohlenstoffes. Ermittelung des Kohlenstoffes in Papier, Holz, Wachs, Stea­

rin usw. (Genauere Zusammensetzung der ersten Körper bei der Schwefelsäure). Nochmaliger Hinweis darauf, dass die Körper (hier der schwarze Kohlenstoff) in chemischen Verbind­

ungen (dem weissen Stearin) ganz neue Eigen­

schaften annehmen.

Die Frage liegt nahe, ob denn auch dieses wichtige moderne Leucht- und Heizungsmaterial, das L e u c h t g a s , trotz seiner Farblosigkeit und seines luftförmigen Zustandes, Kohlenstoff ent­

hält. W e l c h e s i s t s e i n e Z u s a m m e n ­ s e t z u n g ? W ie vorher: Verbrennung in einem Glascylinder, der dann (für 2.) sogleich mit einer Glasplatte bedeckt wird. 1. Die Wandung be­

schlägt — 2. Kohlensäure ist (Kalkwasser, Essig­

säure) nachzuweisen. Bei derVerbrennung, d. h. bei der Aufnahme von Sauerstoff, entsteht W asser und Kohlensäure, demnach muss das Leuchtgas aus den Bestandteilen dieser Verbindungen minus Sauerstoff bestehen. —

Eine sehr auffallende Erscheinung beim Ver­

brennen des Leuchtgases ist seine leuchtende Flamme, andere schon beobachtete Flammen leuchten nicht. Demnach fragt der Schüler:

W e s h a l b l e u c h t e t d i e F l a m m e d e s

L e u c h t g a s e s , d i e d e s W e i n g e i s t e s n i c h t ? O der: W e s h a l b l e u c h t e t e i n e F l a m m e ü b e r h a u p t ? Da das Leuchtgas aus

Kohlenstoff und Wasserstoff besteht, der W asser­

stoff (s. o.) sich aber leichter entzündet als der Kohlenstoff, so wird zunächst eine Wasserstoff­

flamme entstehen, in welcher der Kohlenstoff in noch unverbranntem Zustande enthalten ist.

Bew eis: weisser Porzellandeckel. Dieser Kohlen­

stoff setzt sich natürlich in fein verteiltem Zu­

stande in der Wasserstoffflannne ab, muss glühend werden (wie vorher das Stückchen Kohle in der Spiritusflamme) und dann erst in der äusseren Region zur Verbrennung gelangen. Das Leuchten der Flamme rührt demnach wahrscheinlich von glühendem Kohlenpulver in nichtleuchtender Flamme her. Bew eis: dann müsste die Flamme ihr Leuchtvermögen verlieren, wenn der Kohlen­

stoff sofort zugleich mit dem W asserstoff zur Ver­

brennung käme — ins Innere der Flamme Luft leiten — Bunsenbrenner. Diese Flamme kann also nicht mehr Russ absetzen (weisser Porzel­

landeckel), muss stärkere Hitze entw ickeln, da alles vorhandene Brennmaterial auf einmal ver­

brennt. Anwendung des Schornsteins ( 0 III).

Auf die analoge W irkung des Lötrohrs geht Verfasser, schon um eine W iederholung, durch welche die eben besprochenen Vorgänge wieder aufgefrischt werden, zu veranlassen, erst bei Gelegenheit des Bleiglanzes (Schwefel) ein.

Die Flamme des Bunsenbrenners muss aber ihr Leuchtvermögen wieder erhalten, wennirgend ein pulverförmiger Körper, der glühen kann, hin­

eingebracht w ird ; also: es wird der Bunsen­

brenner auf den Tisch gestossen, der Rost ifn Innern löst sich ab — , der trockene Klassen­

schwamm wird über der Flamme ausgestäubt, der Kreidestaub gerät ins Glühen — Gasgliili- licht. Damit ist die Frage beantwortet, aus welchem Grunde eine Flamme leuchtet. Leicht beantwortet nun auch der Schüler die Frage:

warum die Flamme des Stearinlichts (Petroleum, Wachs) leuchtet, die des Weingeistes nicht — verhältnismässig grosse Menge von Sauerstoff in letzterem, welche den von innen der Bunsen- flamme zugeführten Sauerstoff ersetzt und den Kohlenstoff schnell zu Kohlensäure verbrennen lässt. Es lässt sich also aus der A rt der Flamme in gewisser Hinsicht auf die Zusammensetzung mancher Körper schliessen.

Die Beschäftigung mit dem Leuchtgase zwingt dazu-auf s e i n e H e r s t e l l u n g a u s S t e i n k o h l e (Braunkohle) einzugehen. Einige Nebenprodukte sind zu berücksichtigen: Koaks, Teer mit Karbol­

säure und Anilinfarben; Ammoniak wird am besten beim Stickstoff nachgeholt.

Die vielfach erwähnte Benutzung der n a t ü r ­ l i c h e n K o h l e n veranlasst auf ihr V o r k o m ­ m e n und ihr E n t s t e h e n einzugehen. Die Beobachtung eines geeigneten, grösseren Stückes

¡ Steinkohle lässt Schichtung erkennen, was (war schon im O III besprochen bei anderer Gelegen-

; heit) auf allmähligen Absatz — wahrscheinlich

(4)

Un t e r r i c h t s b l ä t t e r. 1 8 9 8 . N o . 3 .

aus W asser — schliessen lässt. Einige Ver­

steinerungen zeigen Kohlenabsätze auf Gestein, welche die Gestalt von Farnwedeln besitzen und eine Gliederung und Zeichnung zeigen, wie sie der Schüler beim Ackerschachtelhalm früher ge- gesehen. — — Hier ist es nun nötig, dass der Unterricht einen Abstecher in das Gebiet der Geologie macht, der auf dem Gymnasium nur ; ein ganz winziges Plätzchen gegönnt werden

j

kann, aber auch gegönnt werden muss. Eine kurz skizzierende Uebersicht über die H aupt­

formationen, aus denen die Erdrinde zusammen­

gesetzt ist, muss der U nterricht in Hinblick auf die allgemeine Bildung, welche das Gymnasium geben soll, den Schülern bieten. Verfasser teilt nun dieses unbedingt notwendige Minimum aus verschiedenen Gründen in zwei Portionen ein.

In O III werden bei der Frage: wo bleibt das Regen- und Schneewasser? die oberen Schichten, welche teils aus durchlässigem, teils aus undurch­

lässigem Material bestehen, besprochen, d. h.

Kies, Sand, tertiärer Thon. Hier ist schon die Frage nach der Herkunft des Kiesels erörtert und Einschlüsse des tertiären Thones, z. B. Braun­

kohle, sind erwähnt. Jetzt wird die unter dem Tertiär liegende Schicht mit ihren Einschlüssen er­

wähnt 1. die Pflanzen bez. die Steinkohlenflöze, 2. Tierreste z.B. Fischabdruck, der unsymmetrische Schwanzflosse und rhombenartige Schuppen zeigt, ein versteinerter Seeigel. Als Vertreter der tief­

sten Schichten wird Granit und Gneis, welche in O III schon bei Besprechung des Kieses Be­

rücksichtigung finden mussten, genannt und noch einmal vorgelegt. Die Vertreter des Tierreiches aus der Sekundärperiode legen die Frage nahe, was denn nun aus den tierischen Resten jener Zeit geworden ist. Diese Frage zwingt auf das Petroleum und die beim Raffinieren desselben ent­

stehenden Nebenprodukte Benzin und Vaselin Rücksicht zu nehmen. Die Flüchtigkeit und leichte Entzündbarkeit (Feuergefährlichkeit!) des Benzins zeigt ein Versuch.

Ebenso, wie vorher bei der Verbrennung wird die Kohlensäure in der a u s g e a t m e t e n L u f t (auch durch eine eingetauchte Flamme) nachge­

wiesen — Kohlenstoff des Blutes verbindet sich in der Lunge Entstehung von Wärme —

—- Notwendigkeit der Nahrungsaufnahm e--- und zwar bedeutenderer Nahrungsaufnahme in kaltem Klima. In der Atmosphäre müsste dem­

nach (Atmung, Verbrennung) viel Kohlensäure vorhanden sein — Versuch mit Kalkwasser — wenig Kohlensäure. Demnach muss der Atmo­

sphäre die durch jene Vorgänge entstehende Kohlensäure zum grössten Teile genommen w e rd e n , dafür aber der durch Atmung und Verbrennung verbrauchte Sauerstoff ersetzt w e rd e n . Versuch mit g r ü n e n P f l a n z e n in kohlensäurehaltigem Wasser. Dieser Versuch bringt die von Sexta an nach der Nahrung der

Pflanzen gestellte Frage zu einem genügenden Abschluss. In den vorigen Klassen lautete die Antwort, denn etwas anderes konnte dem Schüler bis dahin nicht bewiesen werden, die Pflanzen nehmen mittels der grünen Blattspreiten bei ge­

nügendem Lichte aus der Luft Nahrung auf. Auch zeigen diese Versuche das grossartigste Beispiel von Symbiose. Pflanzen und Pflanzenteile jedoch, welche nicht grün sind, entwickeln keinen Sauer­

stoff, sondern atmen Kohlensäure aus. Keimende Erbsen zeigen 1 . Kohlensäure - Entwickelung, 2. höhere Temperatur als die Aussentemperatur.

Für die Hefepilze war in U III schon nachge­

wiesen, dass die durch dieselben gebildete L uftart eine Flamme zum Erlöschen bringt. Dasselbe Resultat rief die L uftart hervor, welche das Selterwasser entwickelt, für welche der Name Kohlensäure schon vielen Schülern bekannt ist.

Diese Methode, die Kohlensäure zu erkennen und nachzuweisen, musste und konnte auch für jene Stufe genügen. Nach diesen Versuchen in Bezug auf die Atmung wird der Begriff „organische, unorganische“ Stoffe festgestellt.

Nun ist zwar, in analoger Weise wie bei Durchnahme des Sauerstoffs, die W irkung der mit Stickstoff und Sauerstoff vermischten K o h l e n - s ä u r e beobachtet, in r e i n e m Z u s t a n d e ist sie noch nicht hergestellt worden. Es fehlte bisher das Mittel dazu. Je tz t erst lässt es sich finden. In der Atmosphäre befindet sich, wie nachgewiesen, stets Kohlensäure in geringer Menge ; auf der Erde kommt, wie aus Erfahrung und durch die Erdkunde bekannt, Kalk in grösser Menge vor, welcher sich demnach (s. o.) mit der Kohlensäure zu einem Salz verbinden muss.

Durch irgend eine stärkere Säure, z. B. Essig­

säure, müsste sich hieraus (feste und flüssige Körper) die luftförmige Kohlensäure erhalten lassen. Versuch. Die wichtigsten Eigenschaften der Kohlensäure — .

So müsste auch (s. o.) die reine Säure in Kalkwasser eine Trübung hervorbringen. — Ver­

such — jedoch später Verschwinden der Trüb­

ung — Lösung. Demnach müssen die aus kohlensaurem Kalk (Kalkstein) bestehenden G e ­ b i r g e durch die kohlensäurehaltigen atmo­

sphärischen Niederschläge g e l ö s t w e r d e n — die zackigen Konturen beweisen das auf eine Entfernung von vielen Meilen — Gegensatz: die kuppelförmigen Abrundungen der Granitgebirge ( H o l z e l s geographische Bildertafeln). Tropf­

steinhöhlen (Hölzel). Aufnahme des gelösten Kalkes durch die Pflanzen, m ittelbar und un­

m ittelbar durch Tiere (Korallen, Muscheln, Schnecken usw.). Versuch: Schneckengehäuse und Essigsäure.

G raphit: Härte — färbt ab — Benutzung.

D iam ant: kleiner Krystall im Mikroskop, Härte

— Benutzung.

(5)

1898. N o . 3. Aufgaben Ob e r d ie Bew egung von Sonne, Mond und Pl a n eten. S . 4 3 .

Auf die. Wahrscheinlichkeit des Vorhanden­

seins einer anderen Oxidationsstufe des Kohlen­

stoffes kann der Schüler dadurch geführt werden, dass er auf die blauen Flämmchen, welche das alltägliche Leben so oft über den glühenden Kohlen eines Ofenfeuers beobachten lässt, hin­

gewiesen wird. Es wird dies am besten bei Ge­

legenheit des Stickstoffes, für den zwei verschie­

dene Oxidationsstufen nachgewiesen werden, nachgeholt. Auf die Giftigkeit des Kohlen­

oxids muss aufmerksam gemacht werden. Sollte sich für eine etwas eingehendere Durchnahme des Kohlenoxids Zeit erübrigen lassen, so ge­

schieht dieselbe am besten beim Schwefel, wenn es sich um die wasserentziehende K raft der Schwefelsäure (Oxalsäure) handelt.

A u f g a b e n ü b e r d ie B e w e g u n g v o n S o n n e , M o n d u n d P l a n e t e n . Von Dr. A. Sc hä l ke , Osterode (Ost-Preussen).

M it 2 F i g u r e n .

(Schluss.) III. D e r Mond.

Da nach der Tafel S. 15 am 28. Mai 1900 eine Sonnenfinsternis stattfindet, so ist damit zugleich die Stellung des Neumondes gegeben, und aus dieser (oder einer ähnlichen Angabe) kann man durch die synodische Umlaufszeit 29,53 l d die Zeit eines beliebigen Neumondes be­

stimmen. Die Abweichung der Rechnung wird dabei nicht grösser als ein Tag, z. B .:

1) W a n n i s t N e u m o n d i m S e p t e m ­ b e r 1900?

Vom 28. Mai bis 1. September sind 244— 148

== 96 Tage = 3,251 Umläufe verflossen. 0,749 Umläufe = 22,1 Tage nach dem 1 . September, also am 23. Sept. 1900 ist Neumond [23. Sept. 8 h].

W a n n i s t N e u m o n d i m F e b r u a r 1899?

Vom 1. Februar 1899 bis 28. Mai 1900 sind 481 : 29,53 = 16,28 Umläufe. 0,28 = 8,4 Tage, also am 9,4 Februar 1899 [9. Februar 22 h],

Aehnlich berechnet man das Datum des Neu­

mondes am

3. Sept. 1891 [2. Sept. 21 h] aus 108,1 Umläufen 29,5 Mai 1889 [29. Mai 6 h] aus 137,0 „ 10,3 April 1880 [9. A pril3 h] aus 249,35 „

2) W ill man die L ä n g e des Mondes berech­

nen, so kann, weil die Bahn elliptisch ist und weil der Zeitpunkt des Neumondes nur annähernd bestimmt werden kann, die Abweichung von der wahren Länge ~ 150 betragen und dadurch könnte die Kulmination etwa um eine Stunde fehlerhaft werden. Da ferner der Mond + 5,14°

aus der Ekliptik heraustreten kann, so könnte auch der halbe Tagbogen nach II 4.) eine Ab­

weichung von <v» 10 u = 40 m ergeben.

Unter diesen Umständen ist es gestattet, die Geradaufsteigung nicht aus I 2 ) zu berechnen, sondern sie direkt durch die Länge zu ersetzen,

da aus der Tabelle in I hervorgeht, dass der Unterschied beider W erte 2,5° = 10 m nicht übersteigen kann.*)

3) Es ist instruktiv, d e n L a u f des Mon - d e s w ä h r e n d e i n e s M o n a t s zu v e r f o l g e n , z. B. am 9. Februar 1899 ist Neumond. Die Länge der Sonne ist nach dem obigen © 1 = 320°

[320,5], die Mondlänge $ 1 ist ebenso gross, der Mond kulminiert um Mittag C = 12 h [23 h 17 m]

und aus dem halben Tagbogen 0 = 4 h 45 m er- giebt sich der Aufgang A = 7 h 15 m vormittags [18 h 43 m] und der Untergang U = 4 h 45 m Nachm. [4 h 4 m].

Am 10. Februar wird ©1 = 321°, der Mond entfernt sich von der Sonne um X — 360: 29,53

= 12,2° = 49 m, daher C = 12 h 49 m [0 h 14 m], 1 = 321 -f- 12 = 333°, die tägliche Bewe­

gung des Mondes stimmt also ungefähr mit der der Sonne am 22 . Februar überein; dies wird hier und im folgenden kurz bezeichnet durch 333°

~ 22. Februar. 0 = 5 h 10 m (nach einem Ka­

lender oder nach 1 3), also A = 7 h 39 m [ 9 . Februar 19 h 8 m] und U = 5 h 59 m [5 h 35 m].

Am 15. Februar 1899 ist © 1 = 326°, X = 12,2°. 6 = 73°, C = 4 h 52 m [4 h 29 m],

$ 1 = 326° + 73° = 39° ~ 29. April. 0 = 7 h 24 m.

A = 9 h 28 m vormittags [20 h 43 m], U = 12 h 16 m nachts [12 h 32 m], Am 20. Februar C = 8 h 56 m [8 h 42 m]

A = 12 h 39 m mittags [0 h 9111 ] U = 5 h 13 m nachts [17 h 3 m]

Am 2. März. Nach dem Vollmonde rechnet man etwas einfacher rückwärts vom nächsten Neumond, der am 9,4 Februar T 29,5 d = 11. März stattfindet, X = 12 , 2 °. 9 = 110 ° = 7 h 20 m.

C = 4 h 40 m morgens [15 h 20 m]

1 = 341u—110° ~ 12 Novembern = 4 h 25m A = 12 h 15111 nachts [ 10 h 41 in]

U = 9 h 5 m morgens [19 h 48 m].

7. März. C = 8 h 44 m morgens [20 h 3 m]

A 4 h 37 m „ [16 h 6 m]

U =

12

h

51

m mittags [ 0 h 6 m], 4) Man kann jedoch auch innerhalb der ange­

gebenen Fehlergrenzen für einen beliebigen Tag bis zum Jahre 1880 den Lauf des Mondes be­

rechnen, z. B. vom 18. Januar 1888 bis zum 28. Mai 1900 sind 4513 Tage = 152,86 Um­

läufe, der nächste Neumond fand vor 4,1 Tagen am 13,9 Januar 1888 [ 12 . Januar 22 h] / = 50,4 °, © 1 = 298 °, £ 1 = 348 0 ~ 9. März, 0 =

*) Wenn man g durch 1 ersetzt, so wird der Stunden- winkel fehlerhaft um s und

cos s cos a = cos 2 1 + sin 2 1 cos e.

1 — 2 sin 2 — sin 2 1 e --- cos s = 2 , für sin 1 = 1 : cos —. V 2

V 1 — sin - f s i n 3 l

oder 1 = 46,24° erreicht s das Maximum 2,47 n berechnet

g

aus sin s = tg 2 —

(6)

S. 44.

Un t e r r i c h t s b l ä t t e r. 1898. No. 3.

5 h 41 m.

C = 3 h 22 m

A = 9 h 41m [22 h 34 m]

U == 9 h 3 m [10 h 12 m]

Am 1. Mai 1880. 7333 Tage = 248,29 Um­

laufe, Neumond am 9. Mai [ 8 . Mai

1 8 h]

/ = 104°, C = 5 h 4 m morgens [17 h 55 m.]

Ä == 12 h 57 in nachts U = 9 h 11 m morgens

5) We l c h e G e s t a l t h a t d i e M o n d ­ s c h e i b e ? Zunächst bestimmen wir den grössten W ert, welchen der Winkel Erde, Sonne, Mond an­

nehmen kann, sin E S M = 384 000 : 148,7. 10 °, also 2 i E S M = 0,148°. Dann zeigt die Figur, wenn man E S jj MS und ebenso die von der Erde nach dem Monde gezogenen Strahlen als parallel ansieht, dass die Mondsichel begrenzt wird von einem Halbkreise und einer Halb-Ellipse mit den Halbaxen BM und GM.

Die Grösse der Sichel wird B = 0 r 2 n

~ r 2 n cos l = r 2 n sin 2 ^ . IV. Venus.

1) W el c h e S t e l l u n g h a b e n V e n u s u n d E r d e 1900,0, d. h. am 31. D e z e m b e r

189 9 zu e i n a n d e r ?

Während man bei II und III die Erde in den M ittelpunkt der Ekliptik setzte, muss man jetzt die h e l i o z e n t r i s c h e Länge benutzen. Nach der Logarithmentafel. S. 15, ist 1900,0 < O S E = 1 0 0 ° ,< 0 SV = 342°, < E S V /. ■ 118°. Die Berechnung des A E S V aus /, E S — r = 1,

V S

0,723 ergiebt S E V = a ß 30,5°, EV

25,5°, 1,48 oder 1,48.149.10ckm Die Genauigkeitsgrenzen für diese Rechnung sind gegeben dadurch, dass r zwischen 1 + 0,017,

q

zwischen 0,723 (1 + 0,007) liegt. Wenn man die Rechnung für einen beliebigen anderen Zeit­

punkt unter der Voraussetzung gleichförmiger Bewegung ausführt, so kann auch l um einige Grad unsicher werden.

Hieraus ergiebt sich, dass dieVenus a 25,5°

links von der Sonne steht, also Abendstern ist, die Kulmination erfolgt 25,5° l h 42 m [1 k 56 m] nach der Sonne, weil man ebenso wie in III 2) den Längenunterschied a gleich dem Unter­

schied der Geradaufsteigungen setzen kann.

Ferner ist geozentrisch © 1 280°, 2 1 280° -f- 25,5° ~ 25. Januar, 9 steht im Sternbilde des Schützen, o 4 h 19 m [4 h 8 m] U 6 h 1111 . 9 ist etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang im Südwesten sichtbar, aber wegen der grossen Entfernung nicht besonders hell.

2 ) W i e w e i t e r s c h e i n t V e n u s b e - l e u e h t e t ?

Es ergiebt sich ähnlich wie beim Monde B = -0

l

v

2 71 + — V ~ 71 2l. "

cos ß —

r v“ "

2

71

cos

2I2

3) U n t e r w e l c h e m W i n k e l e r s c h e i n t d e r H a l b m e s s e r d e r V e n u s ?

sin a = v : a, 0,00 880 ° > a > 0,00 142°

4) Wann findet die nächste u n t e r e K o n ­ j u n k t i o n s ta tt?

1,6021° x — 0.9856° x = 118°.

x = 118° : 0,6165° = 191.4 Tage, also am 10. Juli 1900 [7. Juli

2 3

h].

5) Wieviel Tage vergehen v o n e i n e r u n t e r e n b i s z u r ob e r e n K o n j u n k t i o n ?

0.6165° x = 180°

x = 292,0 Tag.

6 ) W ie w e i t k a n n s i c h V e n u s v o n

d e r S o n n e e n t f e r n e n ?

sin a = 0,723, a = 46,3°.

Der Längenunterschied wird dann E S V — ). = 43,7 °, diese Stellung tritt also 43,7°: 0,6165

= 70,9 Tage vor und nach der unteren Konjunk­

tion ein.

7) Wann erscheint V e n u s i m g r ö s s t e n G l a n z ?

v 2 n (1 + cos ß) B

r - a - 1- o •

2 ap cos ß.

Die scheinbare Grösse der Venus

v2jt

ist um­

gekehrt proportional dem Quadrate der Entfer­

nung, folglich wird abgesehen von konstanten Faktoren

B

1 / „ *> < *>

L ( 1 + ü ± _ e _ iz A .r_ ^

a 2 V 2 a ? /

¡in Maxim o 2, «==39,7°,/?== 117,9°, und dieser W ert erreicht sein Maximum für a — — 2 p + V 3 r 2

= 2 2,4°.

8 ) Hieraus folgt: Bei der unteren Konjunk­

tion kehrt 2 der Erde die unbeleuchtete Seite

zu, bald darauf erscheint sie morgens als schmale

Sichel, welche nach 22,4 : 0,6165 = 36 Tagen

den grössten Glanz erreicht, sie entfernt sich

(7)

1898. N o. 3. Be r i c h t ü b e r d i e s i e b e n t e Ha u p t v e r s a m m l u n g. S. 45.

noch weitere 35 Tage von der Sonne und nähert sich dann allmiililig voller und kleiner werdend in 221 Tagen der oberen Konjunktion. Hierauf wird Venus Abendstern, erreicht nach 221 Tagen den grössten westlichen Abstand von der Sonne, nach 35 Tagen den grössten Glanz und nach 36 die nächste untere Konjunktion. Da in IV 4) eine Konjunktion berechnet ist, so findet man hieraus leicht den Lauf der Venus für längere Zeit. Folgende (abgekürzte) Tabelle zeigt, dass in 20 Jahren die grösste Abweichung der Rech­

nung von der W irklichkeit 6 Tage beträgt.

O bere Gi G lanz als U n tere G r Glanz als K o n junktion A b en d stem K o n junktion M orgenstern 21. Sept. 1899 4. T u n i1900 10. J u li 1900 15. A ng 1900 [16. „ „ ] [1. n „ ] [ 8. „ „ 1 [14 35 * 1

14. F b r. 1898 28 O kt. 1898 3. Dez. 1898 8. .Tan. 1899 10. J u li 1896 23. M ärz 1897 28. A p r 1897 3 Ju n i 1897

[ 9. „ „ | \» 77 )5 1 1 „ [4- - 1

4. Dez. 1894 17. A n s . 1895 22. Sept 1895 28. Okt. 1895 29. A pr. 1893 10 •Tan. 1894 15. F b r 1894 23. Mär; 1894 [ 2 . M ai ,, ] f 9 „ „ ] [IG- „ r 1 ¡25 37 7, 1 23. Sept. 18911COt 5. J u n i 1892O M ai „ ] [ 9. 11. J u li 1892„ » ] [1816. A ug 1892,7 77 ]

14. J u li 1880 27. M ärz 1881 2. M ai 1881 7. .Tuni 1881 [ jj ), » ] ln n 77 ] [3. „ » ] [8. 3? » ]

9) Man kann jedoch auch ebenso wie in 1 ) den Lauf der Venus an einem beliebigen Tage be­

stimmen, z. B. am 15. J a n u a r 1880, dies sind 7290 Tage vor 1900,0, also hat Venus 7290.

1,6021° = 32. 360° + 158° zurückgelegt, 2 1 = 342— 15S = 184°, ¿1 = 115°. Hier und in den folgenden Fällen empfiehlt es sich, die heliozen­

trische Länge entsprechend der vorigen Figur aufzuzeichnen, da man hieraus die wichtigsten E r­

scheinungen der täglichen Bahn ohne Rechnung ersehen kann. 2 = 69°, a = 42,3°. Venus ist Morgenstern und kulminiert a — 2 h 4 9 111 vor der Sonne, C - 9 h l i m [ 21 h 7 m], Es ist geozen­

trisch 2 1 = 115° -f- 180° — 42,3° = 253° ~ 4. Dezember. Die Abweichung also a = 22 11 [19° 54'].

V. D ie ü brigen P laneten.

Dieselben bieten für die Behandlung keine neuen Gesichtspunkte, man verfährt nach IV 8 ) oder 9) z. B. am 31. D e z e m b e r 1888:

1 ) M a r s . 4018. 0,5240° = 2105°, <J 1 = 341°

a = 37,45°, C = 2 h 30 m nach der Sonne.

Geozentrischg 1 = 317° ^ 6 . Februar, o = 4 h 39 m, U = 7 h 9 m.

In dem Normalkalender ist für Dezember ge­

sagt: „d geht zwischen 7'/o und 73/i abends unter.

Die Dauer der Sichtbarkeit am südwestlichen Himmel beträgt immer noch nahezu 2'/« Stunden.“

2) J u p i t e r. 'üj. 1 = 260 °, 7. = 160 °, a = 16,8°, 2 j. kulminiert 1 h 7 m vor 0 , geozentrisch ist 2 }. 1 = 263 ~ 14. Dezember, o = 3 h 49 ™, A = 7 h 4 m. n 2 j. befindet sich am 8 . Dezember in seiner Konjunktion, und wird erst am Ende des

| Monats einige Minuten vor Tagesanbruch tief im Südosten zu sehen sein.“

3) S a t u r n . B 1 = 133°, ). = 33°,

a

= 143,4°

C

= 2h 26 m nachts, geozentrisch ist B l 137 ~ 11. August, o — 7 h 2 8 m, A = 6h 58 m. 3Jt> geht Ende Dezember bald nach 7 Uhr abends auf und steht um M itternacht schon hoch am östlichen Himmel.“

Am 15. J a n u a r 188 0.

la) M a r s . 7290. 0,5240° = 3S19«.

d 1 = 67° [83° 33'], 7 = 48°, a - 91, O = 6 h 4 m [7 h 22 m],

Geozentrisch d 1 — 26° [48], ~ 16. April, hier­

nach wird die Abweichung a = 10,1° [190 3 '].

Die grosse Exzentrizität des Mars bedingt gelegentlich starke Abweichungen.

2 b) J u p i t e r . % 1 = 348 ° [350 ° 9'].

a = 45,2°, C = 3 h im [3 li 17m], Geozentrisch 2 ). 1 : - 340°, a = 7.6° [ 8 ° 9 '].

3 c) S a t u r n . B 1 = 23° [15° 50'], 7 = 92°

a

= 82 °, C = 5 h 28 m [5 h 3 m].

Geozentrisch 2 J. 1 = 17 °, a ~ 6,8 ° [ 1 ° 4 5 -1].

Die Beispiele der letzten Abschnitte werden den Beweis geliefert haben, dass unter den obigen einfachen Voraussetzungen sich die P 1 a - n e t e n b e w e g u n g a u f 2 0 J a h r e v o r w ä r t s u n d r ü c k w ä r t s b e s t i m m e n l ä s s t bis zu einer solchen Genauigkeit, dass d e r O rt f ü r d ie B e o b a c h t u n g mi t b l o s s e m A u g e hin*

r e i c h e n d z u v e r l ä s s i g b e s t i m m t is t.

Es zeigt sich ferner, dass die scheinbar grössere Genauigkeit der fünfstelligen Tafeln keine grössere Annäherung gegeben hätte. Eine bessere Uebereinstimmung mit der W irklichkeit würde sich erzielen lassen, wenn man Angaben Uber das Perihel, sowie den aufsteigenden Knoten hinzunimmt und die elliptische Bewegung in Rechnung zieht. Dadurch würden die rechne­

rischen Schwierigkeiten bedeutend zunehmen, aber dem Unterricht würde kein Gewinn er­

wachsen, denn der eigentlich bildende W ert dieser Aufgaben beruht, wie oben erwähnt, auf der Uebertragung der heliozentrischen Bewegun-

| gen auf den irdischen Standpunkt. Es kann aber nicht Aufgabe der Schule sein, die Genauigkeit der Astronomen erreichen zu wollen.

B e r ic h t über d ie s ie b e n te H a u p tv e r s a m m lu n g d e s V e r e in s zu r F ö r d e r u n g d e s U n te r r ic h ts in der

M a th e m a tik u n d den N a tu r w is s e n s c h a fte n

zu Lei pzi g in der Pf i ngs t woc l i e 1898.

I m A u f t r ä g e d e s V o r s t a n d e s .

Die Zahl der Teilnehmer an der Versammlung be­

trug über hundert, unter denen naturgemäss die in der

Xiihe des Versammlungsortes ansässigen Vereinsmit-

glieder überragten, doch waren auch von weiterher,

aus dem fernsten Osten, Westen und Norden einzelne

Fachgenossen erschienen. Als ein erfreuliches Zeichen

für die Beachtung, die die Thätigkeit des Vereins bei

den Schulbehörden findet, ist zu erwähnen, dass einer

der Teilnehmer im Aufträge und auf Kosten der

(8)

S. 46. U n t e r r i c h t s b l ä t t e r . 1898. No. 3.

Schulverw altung ein er grösseren Stadtgem einde zu der V ersam m lung erschienen war.

W ie im m e r, h a tte unser langjähriges M itglied, H e r r G ym nasial-D irektor P rof. I w k o w i t s in Niscli (Serbien) die V ersam m lung durch ein Schreiben be- griisst. in dem er einige neue A nm eldungen ans seinem V aterlande dem V erein m itzuteilen in d er L age war.

Dem v ereh rten H e rrn m öge auch an dieser Stelle fü r das lebendige Interesse, m it dem er aus w eiter F ern e die B estrebungen unseres V ereins b eg leitet u nd u n te r­

s tü tz t, d er herzlichste Dank ausgesprochen w erden.

A uch aus W estpreussen h a tte n m eh rere V ereinsm it­

g lied er u n te r F ü h ru n g unseres vereh rten P ro f. B a i l einen telegraphischen G russ gesandt. D ire k to r H o l z - m ü l l e r in H a g e n , der leid er d u rch besondere V er­

hältnisse d er V ersam m lung fern zu bleiben g en ö tig t w ar, b a tte den V ersam m lungsteilnehm ern eine grosse Zahl von E xem plaren ein er S ch rift „Z u r B ehandlung des logarithm ischen P o te n tia ls“ gew idm et und die durch H e rrn D r. G i e s e c k e vertreten e F irm a B. G. T e u b - s e i ' ü b erreich te gleichfalls als F estg ab e jed em T eil­

neh m er ein E x em p lar des neuesten (vierten) H eftes d er H offm annschen Z eitsch rift. A u ch h ie rfü r sei noch­

m als . an dieser Stelle d er D ank w iederholt, den der V o rstan d des V ereins b ereits m ündlich, schriftlich und telegraphisch den treuen F reu n d en seiner B estrebungen ausgesprochen hat.

Nachdem am A bend des 30. M ai im „D eutschen B uchliündlerhause“ eine zwanglose B cgriissung sta ttg e ­ funden h atte, begann am 31. M ai, frü h S'/o U hr, in d er A ula des Realgym nasiums die erste allgem eine Sitzung. Das festlich geschm ückte G ebäude wies au f T reppenpodesten, K o rrid o ren und in einzelnen K lassen­

zim m ern eine seh r stattlich e A usstellung von L e h r­

m itteln aller A rt auf, teils solchen, die im Besitz und fortw ährenden G ebrauch d er A n stalt selbst sind, teils so lch en , die von einer R eihe nam hafter L eipziger F irm e n ausgestellt w orden w aren. Diese, nach ver­

schiedenen R ich tu n g en sehr bem erkensw erte A usstellung w ird G egenstand eines besonderen B erichtes sein.

N achdem die S itzung d u rch den zeitigen V o r­

sitzenden des V ereins, D irek to r D r. S c h o t t e n (H alle) eröffnet w orden w ar. erg riff zunächst d er V orsitzende des Ortsausschusses, H e rr R e k to r P ro f. D r. B ö t t c h e r zu einer kurzen B egrüssung das W o rt. Ih m folgte H e rr P rof. Dr. 0 s t w a 1 d , d er als zeitig er Dekan d er philosophischen F a k u ltä t d er U n iv ersität an die V ersam m ­ lu n g eine längere, w iederholt m it lautem Beifall beg leitete A nsprache rich tete. E r fü h rte darin aus, dass die U n i­

versität an den B estrebungen des V ereins in zwei­

facher W eise in teressiert sei, einerseits d u rch V erbesse­

ru n g des ih r von den höheren L ehranstalten zufliessen- den S chülerm aterials infolge ratio n ellerer A usbildung, andererseits d urch die E ntw ickelung und K lä ru n g der w issenschaftlichen Begriffe, die sich aus d er den höheren Schulen obliegenden L ehrau fg ab e von selbst ergebe.

B eiden H e rre n dankte im N am en des V ereins der V orsitzende, indem er in seinen D ank auch die S ta d t L eip zig einschloss, deren M ag istrat in entgegenkom m end­

s te r W eise die R äu m e, in denen die V ersam m lung tag te, dem V erein zur V erfü g u n g g estellt hatte. E r gab der V ersam m lung ferner K en n tn is von den ih r ge­

w id m e te n F estsch riften u nd schriftlichen B egriissungen, deren bereits oben E rw äh n u n g g eth an is t; dem nächst erteilte er das W o rt dem H e rrn D irek to r D r. W e r - n i c k e (B raunschw eig) zu dem angem eldeten V o rtra g

„D ie m athem atisch-naturw issenschaftliche F orschung in

ih re r S tellung zum m odernen H um anism us“, und da­

nach dem H e rrn O berlehrer D r. W a l t h e r S c h m i d t (Leipzig) zu einem gleichfalls au f d er T agesordnung stehenden V o rtra g : „Die G eographie in den oberen K lassen d er höheren L eh ran stalten .“ B eiden V o rträg en folgte d er lebhafte B eifall der V ersam m lung, eine Dis­

kussion fand n ic h t statt.

N achdem einige geschäftliche M itteilungen erled ig t u nd zur R evision der K asse in B eibehaltung d er bis­

herigen P rax is zwei H e rre n — O berlehrer Dr. W o 1 f und O berlehrer Dr. H e r r m a n n — b estellt w orden w aren, folgte eine k urze P ause und dann begann u n ter dem V orsitze des U ni v.-Professors und O berlehrers Dr. m ed.

und phil. F i s c h e r eine S itzung d er vereinigten A b­

teilungen, die fü r M athem atik nebst P hysik u nd Chem ie n eb st N aturgeschichte g eb ild et w orden w aren. Diese S itzung w ard ganz ausgefüllt durch einen höchst in te r­

essanten, von der V ersam m lung m it grossem Beifall aufgenom m enen V o rtrag des H e rrn P ro f. Dr. B ö t t c h e r ü b er die V erw endung von M odellen im stereom etrisclien U n terrich t, d er durch V o rfü h ru n g zahlreicher, von den S chülern des R edners selbst au sg efü h rter M odelle er­

lä u te rt w urde, sowie d urch eine lebhafte an diesen V o rtra g sich anschliessende Diskussion.

D er N ach m ittag b rach te die B esichtigung einer R eihe von U n iv ersitäts-In stitu ten , näm lich des b o ta­

nischen, des physikalisch-chem ischen und des physika­

lischen In stitu ts. Im erstgenannten In s titu t fü h rte der D irek to r H e rr G eheim rat P rof. D r. P f e f f e r persön­

lich P ro jek tio n sb ild er von einer R eihe pflanzenphysio­

logischer V orgänge vor, im besonderen h atten die A n­

wesenden G elegenheit, das W achstum eines G rashalm es in dreitausendfach v ergrössernder P ro jek tio n vor ihren A ugen sich vollziehen zu sehen. D ie F ü h ru n g durch die R äum e des physikalisch-chem ischen In s titu ts , in denen u n te r vielen anderen dem neuesten S tande der F o rsch u n g entsprechenden E in ric h tu n g e n , nam entlich auch d er L indesche A p p a ra t zur Verflüssigung der L u ft das Interesse d er B esucher erreg te, h a tte eben­

falls H e r r l ’rof. Dr. 0 s t w a 1 d persönlich freundlichst übernom m en. Im physikalischen In s titu t d u rften die V ersam m lungsteilnehm er den v ereh rten A ltm eister d er physikalischen F o rsch u n g , H e rrn G eheim rat P ro f. D r.

W i e d e m a n n , d er bereits zu d er V orm ittagssitzung erschienen w ar, von neuem begriissen, dann folgten sie m it leb h after Spannung dem D em onstrationsvortrag des H e rrn P rof. Dr. D r u d c ü b e r Tesla-E rscheinungen, H ertzsehe W ellen un d die M arconische T elegraphie.

A m A bend trafen sich die V erein sm itg lied er zu zw anglosem Zusam m ensein im S aaledes „K aufm ännischen

V ereins.“

I n d er zw eiten allgem einen S itzu n g am 1. J u n i, der H e rr P ro f. D r. B ö t t c h e r p räsid ierte, h a tte n die V ereinsm itglieder zunächst die besondere F reu d e, den V e rtre te r des K önigl. sächsischen M inisterium s des K u ltu s u n d des öffentlichen U n terrich ts, H ei'rn Ge­

heim en Ober-Scliuli-at D r. V o g e l zu begriissen, d er zum Besuche d e r V ersam m lung aus D resden erschienen w ar, b ereits am A b en d v orher der geselligen Z usam m en­

ku n ft beigew ohnt h a tte und den V erhandlungen des zw eiten T ages bis zu E n d e folgte.

D ann h ielt Hgit D irek to r P ro f. D r. S c h w a l b e (B erlin) den tagesordnungsm üssigen V o rtra g : „Die L e h re r d er N aturw issenschaften als B eaufsichtige!' der schulhygienischen V erhältnisse.“ W enngleich eine Diskussion an diesen V o rtra g sich n ic h t knüpfte, so liess doch d e r lebhafte B eifall, m it dem die A nw esen­

(9)

1898. N o . 3. Bericht über, d ie siebe den die A usführungen des R ed n ers begleiteten, an der einhelligen Z ustim m ung der V ersam m lung hierzu keiner­

lei Zweifel. E s folgten dann die R eferate d e r H erren Dr. S c h ü l k e (O sterode i. O stpr.) u nd P i e t z k e r (N ordhausen) ü b er das T h em a: W odurch so rg t m an fü r einen stetigen F o rtsc h ritt im U n te rric h t? A n diese"

R eferate schloss sich eine lebhafte Diskussion.

Die Z eit n ö tig te nunm ehr zu ein er T ren n u n g der beiden schon oben genannten A bteilungen, von denen die erste u n te r dem V orsitz des H e rrn O berlehrers Dr. W o 1 f (L eipzig), die zweite u n ter dem des H e rrn O berlehrers Dr. K . P e t z o 1 d (Zerbst) tagte. In der letzteren sprachen die H erren D r. L o h r m a n n (A nna- b erg ) üb er die V erteilu n g dos zoologischen U n terrich ts­

stoffes m it besonderer B erücksichtigung d er A n th ro p o ­ logie, Dr. L ö w e n li a r d t (H alle) üb er die schriftlichen A rb e ite n im chem ischen U n te rric h t der O berrealschule, an beide V o rträ g e knüpften sicli lebhafte Diskussionen.

Die m athem atisch - physikalische A b teilu n g hö rte ebenfalls zwei V orträge von den H e rre n Dr. W e b n e r (Plauen) ü b er den A ufbau d e r S tereo m etrie (m it be­

sonderer B erücksichtigung des G avalierischen Satzes) u nd W e i s e (H alle) üb er die V erw ertu n g d er physika­

lischen D im ensionen im U n terrich t, von denen n u r an den ersten eine Diskussion sich anschloss. D er noch au f d er T agesordnung stehende V o rtra g von Dr. S c h o t t e n (H alle) m usste dem folgenden T age V orbehalten w erden.

N achdem dann am N achm ittage u n te r F ü h ru n g der L eip zig er H erren die prachtvollen R äum lichkeiten der U niversität, des R eichsgerichts u n d des neuen G ewand­

hauses b esich tig t w orden w aren, w obei die V ersam m ­ lungsteilnehm er den hohen Genuss hatten, auf d er grossen Orgel des Gewandhauses durch den O rganisten H e rrn H o m e y e r selbst die D -m oll-Toccate von Bacli vor­

g etrag en zu hören, n ach diesen, einen tiefen E in d ru c k hin- terlassenden B esichtigungen fand dann am A bend w ieder im B uelihändlerhause das F estm ahl statt, das durch eine R eihe von ernsten und launigen T oasten, sowie von hum oristischen für die V ersam m lung selbst gedichteten L ie d e rn g ew ürzt und verschönt w urde.

A m V o rm itta g des 2. .Juni fand u n te r dem V orsitz von D irek to r H a m d o r f f (G uben) eine geschäftliche S itzung s t a tt , in der zunächst H e rr O berlehrer Dr.

B e r g h o f f aus D ii s s e 1 d o r f das W o rt erhielt, um nam ens des geschäftsführenden Ausschusses der im H e rb st d. J . d o rt tagenden N aturforscher-V ersam m lung d ie A nw esenden zu re c h t zahlreichem B esuch dieser V ersam m lung einzuiaden, er gab dabei den Anwesenden K enntnis von dem in der T h a t eine erfreuliche R eich­

h a ltig k e it aufw eisenden P ro g ram m d er A b teilu n g für den m athem atisch-naturw issenschaftlichen U n terrich t.

Die E in lad u n g fand eine lebhafte U nterstützung d u rch D irek to r S c h w a l b e , der u n te r H inw eis auf den im vergangenen J a h r e in D anzig gefassten Beschluss (U.-Bl. H I , 3, S. 42 u nd I H , 4, S. 58) nochm als betonte, wie sehr allen Fachgenossen an dem F o rtb esteh en und d er gedeihlichen E ntw ickelung d er erw ähnten A bteilung gelegen sei u n d im A nschluss d aran Vorschlag, dem Interesse, welches d er diesseitige V erein an den V er­

h andlungen d er N a tu rfo rsc h e r-V e rsa m m lu n g nehme, dad u rch noch einen besonders deutlichen A usd ru ck zu verleihen, dass das in G em ässheit d er D anziger Beschlüsse zum Besuche d er N atu rfo rsch er -V ersam m lung zu dele­

g ierende M itg lied aus d er M itte d er je tz t h ie r tagenden V ersam m lung gew ählt u nd m it der V e rtre tu n g des V ereins in Düsseldorf b e a u ftra g t w erde. D ie V ersam m ­ lu n g stim m te dem zu und erteilte a u f S c h w a 1 b e s

nte Hauptversammlung. S . 47.

V orschlag diesen A u ftra g dem P rofessor P i e t z k e r (N ordhausen), der ihn u n ter der V oraussetzung, dass ih m d er dazu erforderliche U rlaub g ew äh rt w erde, an­

nahm .

H ie ra u f erh ielt das W o rt H e r r Professor J . C. V . H o f f m a n n (L eipzig), d er u n ter B ezugnahm e auf seinen im neuesten H e ft seiner Z e itsc h rift ab g ed ru ck ten einschlägigen A rtik e l (1898, H e ft 4, S. 241) in w arm en 'W orten em pfahl, dass d e r V erein fü r eine w ürdige A us­

schm ückung dos G rabes des verstorbenen Dr. B a r d e y ein trete, die Besorgnis, dass d am it ein bedenklicher P räze­

denzfall geschaffen w erde, sei angesichts der ganz besonde­

ren V erdienste, die B a r d e y sich um den m athem atischen U n te rric h t erw orben habe, u nbegründet, es gebe zweifel­

los eine grosse Zahl von M athem atiklehrem , die zu einem D enkstein m it ein er die V erdienste B a r d e y s kurz hervorhebenden In sc h rift; gewiss g ern einen B eitrag leisten w ürden, und n u r ü b er die Stelle, an die sie sich dieserhalb zu w enden h ä tten , in V erleg en h eit seien.

U cbrigens wolle er keinen A n tra g stellen, sondern n u r eine A n reg u n g geben.

N achdem D irek to r S c h w a l b e d a ra u f hinge­

wiesen, dass in d er T h a t h ier doch auch gewisse, von dem V orred n er selbst an gedeutete B edenken vor­

handen seien, die eine sorgfältige P rü fu n g der Sache notw endig erscheinen liessen, versprach d er V orsitzende im N am en des V ereins Vorstandes, dass dieser die Sache im A uge behalten wolle, w om it d er U rh eb er d er A n­

re g u n g sieb fü r b efried ig t erklärte.

A u f den A n tra g der beiden b ereits in d er ersten H a u p tsitzu n g gew ählten K assen-R evisoren w urde dem V ereinssehatzm eister P r e s t e r (H annover) einstim m ig E n tlastu n g erteilt. A us dem von diesem erstatteten K assen-B ericht m ögen die nachstehenden E inzelheiten h ie r m itg e te ilt w erden.

A m E n d e des Ja h re s 1897 zählte der V erein, der in dieses J a h r m it 527 M itg lied ern ein g etreten war, 617 M itglieder, d er K assenbestand aus dem V o rjah r, der 403,32 M k. b etru g , wuchs d u rch Zinsen und d urch M itg lied erb eiträg e (1851 M k.) a u f 2266,50 Mk. an.

Die A usgaben bezifferten sich a u f 617 X 1,75 = 1079,74 M k. vertragsm ässige Z ahlung an den V erleger des .V ereins-O rgans fü r die L iefe ru n g desselben an die M itglieder, K osten d er D anziger V ersaim nlung496,88 M k., D ruckkosten aller A r t (M itglieder-V erzeichnis ctc.) 209,18 Mk., P o rto un d S chreibunkosten 71,67 M k., in Sum m a a u f 1857,48 M k., so dass in das neue J a h r m it einem U eberschuss von 409,02 Mk. ein g etreten w urde.

D urch den T od h a t der V erein seit der D anziger V ersam m lung acht M itg lied er verloren, die Professoren H e l l w i g (E rfu rt), Dr. W . P e t z o 1 d (Braunschweig), W i 1 c z e w s k i (D üren), die O berlehrer Dr. E . S c h m i d t (B erlin-L ichterfelde), B r i n k m a n n (H aspe), D r. S t a a t s (C rone a. d. B rahe) und E i s e i e n (H alle a. d. Saale), sowie den p rak tisch en A rz t D r. m ed. H a s s e (N o rd ­ hausen). A u f die A ufforderung des V orsitzenden, der die V erd ien ste einzelner d er V ersto rb en en um den V erein u nd den m athem atisch-naturw issenschaftlichen U n te rric h t ü b erh au p t besonders w ü rd ig te , e h rte die V ersam m lung das A ndenken dieser dem VeTeine en t­

rissenen M änner durch E rheben von ih ren Plätzen.

A uch durch A bm eldung h a t der V erein einige E inbusse erlitten , die indessen durch N euanm eldungen d e ra rt ausgeglichen w urde, dass bei B eginn d er V er­

sam m lung d ie M itgliederzahl die H ö h e von 671 e rre ic h t h a tte , um durch w eitere A nm eldungen w ährend der V ersam m lung selbst au f 680 zu steigen.

(10)

S . 4 8 . Un t e r r i c h t s b l ä t t e r, 1 8 9 8 . N o . S.

Die nun m eh r in G em ässlieit der S atzungen erfol­

gende W ahl von zwei V orstandsm itgliedern an Stelle d er ausscheidenden M itg lied er S c h w a l b c und P i e t z k e r ergab deren W iederw ahl.

lie b e r den fü r die näch stjäh rig e V ersam m lung in A ussicht zu nehm enden O rt w ar d er V orstand leid er n ic h t in d er Lage, d er diesjährigen V ersam m lung einen bestim m ten V orschlag zu m a c h e n ,.d a die m it m ehreren O rten angeknüpften V erhandlungen ein E rgebnis n ich t g e h a b t h a tt e n ; so blieb dann n u r d er A usw eg ü brig, dem V o rstan d die A uswahl eines geeigneten O rtes zu ü b ertrag en , die V ersam m lung entschied demgemäss.

Die geschäftlichen V erhandlungen h ä tte n sich so g la tt abgew ickelt, dass nun noch reichlich Z e it blieb, den am vergangenen T ag e n ic h t erled ig ten V o rtra g zu hören, in dem D r. S c h o t t e n (H alle) u n te r dem T itel

„M athem atisch-Pädagogisches“ eine R eihe interessanter und von der V ersam m lung sehr beifällig aufgenom ine- n e r E inzelbem erkungen ü b er den B etrieb des m athem a­

tischen U n te rric h ts m ach te, die einigen A nw esenden zu ergänzenden B em erkungen A nlass gaben.

D ann schloss d e r bisherige V orsitzende D irek to r S c h o t t e n die H auptversam m lung, indem e r noch­

m als allen, die zu dem G elingen dieser V ersam m lung b eig etrag en h atten, insbesondere auch den hohen S taats­

behörden fü r das dem V erein m annigfach b e th ätig te W ohlw ollen, den L eip zig er H e rre n fü r ihre unerm üdliche A rb e it w arm e W o rte des Dankes spendete u nd die von ausw ärts gekom m enen V ersam m lungsteilnehm er auf- fo rd erte, diesem D anke d u rch E rheben von ih ren P lätzen A usdrück zu geben.

A m N ach m ittag folgte dann ein vom besten W e tte r b eg ü n stig ter, durch die T eilnahm e m eh rerer D am en aus L eipzig, H alle und G rim m a verschönter A usflug in die anm utigen U m gebungen von G r i m m a un d K lo ster N i m b s c h e n , dessen F ü h ru n g die H e rre n P rofessor U h l i c h u n d P ro fesso r H ä b l e r aus G rim m a freundlichst übernom m en b atten . So ist auch diese siebente H a u p t­

versam m lung du rch das, was sie an B elehrung, A n reg u n g u n d Genuss ih ren T eilnehm ern geboten hat, ihren V or­

gängerinnen w ü rd ig zur S eite getreten.

V e r e i n e u n d V e r s a m m l u n g e n .

L e h r m it te l-A u s s te llu n g b e i d em B erlin er F e r ie n k u r s u s .

B ei den in V erb in d u n g m it dem diesjährigen F erien ­ kursus naturw issenschaftlicher L e h re r veranstalteten A usstellungen standen die L e h rm itte l fü r den n atu r- beschreibenden un d geographischen U n te rric h t im V o rd erg ru n d . H e r r D irek to r D r. V o g e l h atte aus den Sam m lungen d er von ihm geleiteten A n stalt eine A nzahl solcher L eh rm ittel ausgestellt, die von S chülern m it w enigen H ilfsm itteln kostenlos herg estellt w aren. Die in schw arz u n d b u n t, zum teil sogar m it flo tter Pinsel führung gem alten W an d tafeln sind m eistens vergrössei'te A bbildungen aus den L eitfäd en von V o g e l , M ü l l e n h o f f u n d R ö s e l e r . A n die d o rt gegebenen A bbildungen sehliesseu sich auch die von den Schülern in flachen K ästen u n terg eb rach ten A nalysen von Sohal- tieren und In sek ten an. Bei d er D urchnahm e d er I n ­ sekten erhalten im m er zwei S chüler zusam m en ein G laskästchen m it d er M etam orphose des durchzunehm en­

den T ieres, deren A n fertig u n g ebenfalls d u rch S chüler erfo lg t ist. Die typischen V e rtre te r d er w ichtigsten Pflanzenfam ilien sind ferner in m eterhohen R ahm en u n te r Glas in schön gepressten E xem plaren nebenein­

an d erg estellt; fü r R ep etitio n en b ieten solche H erb arien ein treffliches H ilfsm ittel. A lle diese O bjekte zeigen, m it wie geringen M itteln ein rü h rig e r L e h re r selbst in d er Gressstadt, seiner A nstalt ein A nschauungsm aterial verschaffen kann, das gegen ü b er den käuflichen Zusam m enstellungen, abgesehen von der B illig k eit, m anche V orzüge aufweist.

D er A ufforderung, n a t u r h i s t o r i s c h e L e h r ­ m i t t e l auszustellen, hatten die bekannten F in n e n L i n n a e a und W . H a f e r l a u d t & P i p p o w F o lg e geleistet.

Die L i n n a e a h a t besondere S o rg falt den Situs-, In jek tio n s- un d N erveu p räp araten zugew endet. Von den M etam orphosen sind hervorzuheben die d er Schm a­

ro tzerd ip teren G astrophilus und H v p o d erm a; völlig neu ist die vollständige E ntw ickelung der G eburtshelfer­

kröte. Zu letzterer Z usam m enstellung ist das erforderliche M aterial von d er F irm a d u rch m e h rjäh rig e Z üchtungen in A quarien gew onnen w orden. V on P rach tstü ck e n sei ein Löw enskelett, d er Schädel eines K am tschatka- h ären und eine Serie schön ausgestopfter Fische e r­

w ähnt. U n te r den w irbellosen T ieren in T ro ck en p rä­

paraten ist die K ollektion d er M im ikry-B eispiele be­

sonders beachtensw ert. D ie S am m lung von E rzeugnissen d eutscher K olonien d ü rfte wohl schon b ek an n t sein.

Zum ersten Male lag die nunm ehr abgeschlossene

„S am m lung deutscher N utzhölzer fü r höhere S chulen“

aus, in w elcher R inde. H olz in ro h er und p o lie rte r F o rm , ju n g e T rie b e , B lä tte r, B lüten un d F rü c h te u nserer N utzhölzer zusam m engestellt sind. E in e Sam m ­ lu n g von Fossilien e n th ält re c h t typische und grosse L eitform en aus den verschiedenen Form ationen. F ü r die B esucher d er A usstellungen w aren g ed ru ck te V e r­

zeichnisse d er ausgestellten G egenstände angefertigt.

W . H a f e r l a n d t & P i p p o w haben bei d er A usstellung von S p iritu sp räp ara ten w eniger G ew icht a u f M an n ig faltig k eit als a u f eine D arstellung der F o rtsc h ritte au f dem G ebiete d er Injektionsverfahren gelegt. So is t es z.B. d er F irm a nun m eh r vollständiggelungen, die In je k tio n a u f das V enen- und P fortadersystem auszudehnen. D ie V orzüge dieses V erfahrens lassen P rä p a ra te vom K a ­ ninchen, von d e r T aube m it L uftsäcken, von Pseudopus apus u nd von einem H ech t m it in jic ie rte r V o rk am m er erkennen. D ie F irm a v erw endet s ta tt d e r b isher üblichen S tan d cy lin d er zur V erm eidung d er unangenehm en S trah len b rech u n g fü r die S p iritu sp räp ara te durchw eg prism atische Glasgefässe m it scharfen K an ten . V on den Skeletten sind hervorzuheben das des Strausses, fern er ein circa 1 m langer Flusspferdschädel. U nter den S to p fp räp araten befinden sich neben ein er A nzahl klein erer S äu g etiere R en n tier, T ig er, O rang, L ip p en b är, H aifisch u n d Gemse. B iologische T ro ck en p räp arate veranschau­

lichen die Lebensw eise w ich tig er In sek ten und S chm et­

terlin g e nebst ih re r E ntw ickelung m it den dazugehö­

rigen Pflanzen.

U nter den g e o g r a p h i s c h e n L e h rm itte ln w ar am reichhaltigsten die A usstellung d er F irm a C a r l C h u n -B erlin, w elche die besten S tü ck e des K a rl B am - bergschen Schulw andkartenw erkes enthielt. D urch ge­

schickte G eneralisierung u nd g u te A usw ahl d e r F arb en t r i t t die physikalische G estaltu n g des L andes re c h t plastisch hervor. Den Besuchern w urde ein „g eo g ra­

phisches T aschenbuch“ ü b erreich t, das neben A n p rei­

sungen und B eurteilungen d er K arten w erk e des V er­

lages w ertvolle geographisch-statistische T abellen enthält.

D i e t r i c h R e i m e r -Berlin h a tte eiijen neuen R elief-M ond-G lobus ausgestellt, d er die uns zugew endete

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