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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1913,.02.01 nr 3

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^ J jS B o g e u 15 big 22). Berlin, 1. Februar 1918. [42. Saiirgang.] 113

Jurillifdji li)d)infd)rift.

^ e r a u s g e g e f c e n p o m ^ e u t f e f y e r t U n w a l t v e v e i n . S c h r if t le it e r :

3 u fit3 ra t D r. i? u c jo Xlenmann, H edjtsam palt beim Kammergericht unb Ktotar, B e rlin W . 35, D r. % i« r ic f y W itte n b e r g e r , Hecfjtsanmalt beim Canbgeridjt, Ceipjig.

V e rla g unb (gypebüion: 8 X Ü T o e fe r B u c f ö a n M u i t g , B e r l i n S . 14, S tallfA reib erftrafe 3 4. 35.

P reis fü r ben Jahrgang 20 m a rit, einzelne TTummern pro Bogen 30 p fg . Dnferate bic 2 gehaltene p e titje ile SO pfg. (D ie game eite enthalt 160 Seilen.) Befteüungen übernim m t jebe B u d fta n b lu n g unb p o fta n fta lt forme bie iy p e b itio n B e r l i n S. 14

JJerriu0m »riirid)irtt.

^agranrbnun^ be» XXI. m utfltlum Buhralia- fagrs in Breslau.

1. ¿ B erh o n b ln n g S tag , 11. S e p te m b e r: Reform her JredjtsanmaltSorbnung: Frcigiigigfcit, Sofalifierung, $nbe*

rung beS § 5 3 iffer 5 ber ¿RecbfSanmaitSorbttung, 6^rcn>

Oeridjtsmefen (©trafenftjftem, (Si)reiigcrtc()t§i)of).

2. ¿ B e rijan b lu n g S ta g , 12. (S ep te m b er: (Die @r*

rmttelmtg ber 23aljrljeit im 3i'ulpro,$cfic.

£ e r öom ¿Bovftanbe beS fbeutfdjcn 9lnmaltüerein§ im

^ je n tb e r 1 9 1 2 öerfanbte

F ra g e b o g e n b e tre ffe n b bie S o h ttb e rh ä ltn iffe b er ¿ B u re a u a n g e fte llte n b er 9 le d jt§ a n w ä itc

!?. lUeI>rfad) ivrtümlicf) aufgelegt unb beanttoortet morben.

^intge ber ¿Befragten hoben auf bie Fragen narf) ben an

^eijrltnge, ©efjilfen ufw. gezahlten ©eljciitern ihre jä i)r -

1 )en © e fa m ta u S g a b e n an ©eh&ltem ber einzelnen 9 l S ! n ! ” a" 9c9e k tt* ® iefe Feftfteflung liegt nicht in ber u .*-! cr Umfrage, bic fith ja nicht auf bie ¿Bureau*

ofen ber ¿Rechtsanwälte, fonbern auf bie S o h n b e rljtilt*

« ' f f * ber S ln g e fte d te n begeht.

B ie g u n g non § 852 23®23.

V o n D r. S Jia b r, SrcSben.

'S d ra b e n s^r^ ^ 852 6eSil,n t bic Verjährung bem o„-.er a^ an^ ruc^ ä au§ einer unerlaubten .fjanblung

®e&ab7n T * bCr ÄcnntniSnai>me beS ¿Berichten bon i irann b e r ? b r ? er .?PeriDn be§ © rfa ^fiid g ttg e n . ¿Die Fra Kenntnis , * te tm redttSerheblidjen S in n e bon bem Schal fbreeburm t ? " ßt -at' 6eantmortet ba§ V ® . in ftänbiger 9le Frage 1^ / 5' " ' bn^ bie ^ö g lic frfe it einer © ntm idlung ber fdbeibet cn Pnfallgfolgen aus bem bergeitxgen Buftanb e

® ftt ^ a Ii° «« iritifbhen 3 eitpunft borauSfeben lafj

bafj auf ® runb ber borhanbenen ¿Unlieben in bem Umfang, in bem je jjt ß rfa b geforbert ibirb, ein S ta b e n unter Umftänben inerbe eintreten fönnen, fo ift biefer 3 e itp u n it fü r ben ¿Beginn ber ¿Berjährung mafgebenb. $DaS 31®. fte llt hier unberiennbar ein objeftibcS K rite riu m auf. (Sine ÄenntniS bon bem gefamten, auch bem gufiinftigcn Schaben m irb u n tcrfte llt, fobalb baS normale Ericnntniäbcrm ögcn eine cntfprechenbe F ortb ilbung be§

gegentüärtcg ®egebenen in ben ¿Bereidh beS ¿Köglichen gieht.

fDabei bleibt noch bie Frage unentfehieben, ob im Falle bon Äörperberletjung eine faebberftänbige U nterftü^ung bei ¿Be*

troffenen burdj ben S irjt borauSgefcht, ober ob bon ber burch*

fd jn ittlid je n (Erfahrung unb In te llig e n z beS Saien ausgegangen inirb. F ür bie erfte Sllternatibe fp rid jt, baj? bie Fnanfprudj=

nähme ärztlichen ¿BeiftanbeS unb SKateS g ru n b fä p ch ®egenftanb ber Scbabenabloenbungg= unb =m inbcrungspflid)t beS ¿Berichten ift. ¿Bei bem ju unterfteHenben normalen ¿Berlauf ber 2ln=

gelegenheit beruht alfo bie S in fid jt beS ¿Berichten in ben mög»

lidhen Umfang fpäterer U nfaltsfolgen auf fadjiunbigen ¿D!it»

teilungen feines 2lrjte § . ¿Sollte man bon biefer ¿ßräfumption abfehen, fo fehlte e§ an einer ^anbbabe, bie Slnioenbung beS bom 31®. aufgefteUten objeitiben ¿KafiftabeS bttrehjuführen.

35enn loo tbäre bie ®renze fü r bie bon einem Saicn ju cr=

loartenbe Erfahrung unb U rteilS fähigieit im .§inblict auf bie einfihlägigen mebtjinifdien Fragen? 3Jian gelangte bann not=

toenbigertoeife zu einer ¿Differenzierung nach bem ©rabe ber inbibibuellen ¿BilbungSftufe unb Fnteßigenz- (sine folche mürbe jeboch meber burch ben ¿S ortlaut beS § 852 noch burch bie reidjägerichtlidje SluSlegung geredhtfertigt unb märe n u r bann a ls geboten anjufchen, menn baS ©efeh baS „ltenntni§=erlangcm>

m üffen" bem „ÄenntntS=erlangen“ gleichftcllte. ¿Das ©egenteil tr ifft zu- ¿BernerienSmert ift aber in biefem 3 ufammenhang baS 2luftaud)en eines bem S dntlbprinztp [ich nähernben ®efidjtS=

puniteS. ©S fom m t fü r bie ¿BerjährungSfrage barauf an, melde U nfallsfolgen im entfdjeibenben ¿Kontent, menn auch noch t°

entfernt, oorauSfchbar gemefen ftnb. ¿Berfäumt ber ¿Berichte bie ¿Befchaffung beS z“ einem fo lg e n Ü berblid crforberlichcn

¿KaterialS, alfo inSbefonbere ber ärgtlicBcn 2iuSfunft, fo nüht ihm biefe tatfädjiiche UnfenntniS nidbtS, ba auf bie objeftit) erreichbare ÄenntniS abgeftellt mirb.

15

(2)

L14 ¡Juriftifdje SBodjenfcprift. £M 3. 1913

S ie SBorte beg ©efepeg „ in Welcpem ber Verlepte bon bem Sdjaben ßenntnig e rla n g t" fd^Iie^en alfü geWiffe Dbliegen*

feiten beg Verlebten in fiep, beten 9Rid^terfüttung bie iprn un=

günftige SlnWenbung ber SSor[c^rift bebingt, m it anbereit SBorten, bie Umftänbe bcS fyaUeS fönnen fo liegen, baf; bei Äenntnig beg Slrjieg bon bem boraugjufepenben Sdjabengumfang beg Verlebten eigene Äenntnig fin g ie rt Wirb. S iner ber ijäufigften pierper gepörenben $äde ift bie äufjere Verlegung beg Äopfeg, bie gemäfj ärjtlicfier, bem Saien aber bielfac^ n id ;t bclannter Srfaprung, Wenn eine beftimmte ^n te n fitä t beg Sraum ag bor=

liegt, nocp nad; langen fa h re n ju OeifteSfranf^eit führen fann.

S a pier bie objeftibc Voraugfepbarfeit ber bielleicpt erft hier 3apre naep bem Unfadereignig eintretenben g o lg e e r^e in u n g fepon bon Slnfang an gegeben ift, fann fiep ber Verlepte Weber barauf berufen, baff ihm bie 3döglid;feit beg bejeiepneten $u=

fammenbangeg berborgen geblieben fei, nod; barauf, bafs fein S lrjt ihm biefe berfdjwiegen ober fiep geirrt pabe. lim bem

©egner ben SinWanb ber fu rje n V erjährung aug § 852 enbgültig abjufepneiben, fiept iptn bie geftfteliunggflage ju

©ebote.

I I . Slufjer bon bem Sdjaben muff ber Verlcpte bon ber Verfon beg Scpabengerfappflicptigen ^e n n tn i» erlangt paben, bam it bie breijäprige V e rjä p ru n g g frift eitifepen fann. Sg cnt=

ftebten .gWcifel, wie ibeit £>ier ber V e g riff beg „S rfa p p flid ;tig e n "

ju faffen ift. S ie ScpW ierigfeit hängt bam it jufammen, baf;

ber bie V erjä hrung unterbredjenbe ^ r o je ^ erft ergeben Wirb, ob ber ^nanfpruc^gcnommcne, bon bem Verlepten fü r ben

„S rfa p p flicp tig e n " ©epaltene W irflid; ber „S rfa p p flid d ig e " ift.

O ft fm b eg mehrere ißerfonen, bie alg Srfappflicptige in grage fommen.

S55eldf>c Sode fpielt in biefem fyad bag fubjeftibe SLßiffen beg S e rie lle n ? Sntfcpcibet feine bem 3 r r tutn untertborfene perfönlicpe S lnfidjt ober ibie unter I. ber bon biefer unabhängige V fafjftab beg Sornialen?

SDie Slnalogie ber reicpggericptlid;en Sluglegung beg SSegriffS ber Senntnig bon bem Scpaben w eift ben richtigen 2Beg.

Slderbingg pat bag S ® . felbft in einem borjährigen U rte il anberg entfepieben. Sg h o b e lte fiep um einen in ben 3lbenb=

ftunben eingetretenen lln fa d auf einem Vürgerfteig,

beffen ber Veriepte fcplecpte U nterhaltung behauptete, Wegpalb er gegen ben Eigentümer beg © ru n b ftiid g flagte. S r brang jebodh» nicht burd;. ^njibifchen toaren 3 3>apre feit bem Unfadg=

tage berftriepen. ©elegentlidh einer in biefem iprojefj ftatt-- finbenben VeWeigaufnapme ergab fiep nun, b a f bie S tra fe n * beleuchtung in ber Sähe ber Unfadftede berfagt hatte unb ber U nfad offenbar in erfter S in ie auf bie perrfepettbe ffin fte rn ig jurücfjufüpren ibar. S e it bem $e itp u n ft, in bem biefeg ddoment ju r S p ra y e gefommen, War bie V erjährung gegen bie S ta b t*

gemeinbe nod) nicht bodenbet. S e r Verlebte erhob nunmehr gegen bie Stabtgemeinbe jflage, bie V erjährung eintoanbte.

S a g 91®. eraeptete ben Verjährunggeintoanb nic^t alg begrünbet, ba ber Kläger erft Wäprenb ber VeWeigaufnapme beg V o r*

projeffeg bon ber Srfappflicpt ber Stabtgemeinbe erfahren habe, unb bon biefem g e itp u n ft big ju r illagerpebung nicht 3 3apre berfloffen feien. Slngefichtg biefeg U rteil« bleibt ju ertoägen, b a f ber Veriepte, ba fich ber U nfad auf einem bodfommen bunfeln Vürgerfteig jugetragen bat, fepon bamalg bie Goentua*

lität einer .fSaftpflibpt ber Stabtgemeinbe bor Slugen hatte, mag auch biefe Sbentualität nicht gerabe bie am nächften liegenbe geWefen fein, ^cbenfall« War ber bie Srfappflicpt ber Stabtgemeinbe begrünbenbe Umftanb, nämlich bie ffinftemig auf ber S tra fe , bem Verlebten bon Slnfang an befannt.

fpierin bürfte bag cntfdjcibenbe SJioment liegen, benn ber auf biefe Söahrnehmung fid) aufbauenbe logifcfie Sdhiuf, baf aufer bem ©runbftüdgeigentümer auch bie Stabtgemeinbe alg erfaf=

pflichtig in ffragc fommt, iourjelt in feinerlei ctioa bortoeg genommenen, fic^ fpäter jeigenben Umftänben unb hätte un=

mittelbar nad; bem Unfall gezogen toerben fönnen. S ie SBapI beg Verlebten fonntc alfo gleich auf bie Stabtgemeinbe faden, bie tatfächlichen ©runblagen hierju Waren gegeben, er hat nur bon ihrer Verwertung feinerjeit abgefehen. S a f feine SBahl junädjft nid;t bie Stabtgemeinbe, fonbern ben ©runbftüdg=

eigentümer traf, änbert nichtg an ber Satfacpe, baf bie fonfrete iUagemöglichfeit für ben Verlebten bon bornperein gleichzeitig bem ©runbftüdeigeniümer unb ber Stabtgemeinbe gegenüber beftanb.

Sinnlich liegt folgenber ^ad. Sg ftürjt jemanb im §o f eineg ddietgrunbftüdg über einen offenftehenben Slfdjengrubem bedel unb berieft ficfi. S r hält ben Sigentümcr für berani=

Wortlidp), ba bie Vorrid;tung an fiep mangelhaft fei, unb flagt gegen biefen adein. SBaprpeit fädt ber Scpaben jeboep einem ber SUieter jur Saft, beffen niept gehörig fontrodierter Sienftbote ben ©rubenbedel hat offenftepen laffen. 3)iit biefer

©cftaltung ber Secptslage pätte ber Verlebte fofort reepnen fönnen, Wcnnglcid; bie entfpreepenben Slomentc erft fpäter in ader Seutlicpfeit perbortraten. S ie ju r Srmittlung beg Wapren

§aftpflid)tigen füprenben Slnpaltgpunfte Waren bereitg aug ben Umftänben beg Unfadereigniffeg felbft ju entnehmen. Dber anläflicp eineg ©latteigunfadeg nimmt ber Verlebte ben VeWopner beg Srbgefcpoffeg in Slnfprucb, Weil eine beftepenbe Volijciberorbnung biefem bie S treupflidt auferlege. 3m Saufe beg Vrojeffeg ftedt fiep peraug, bap bie angezogene iflolijci- bcrorbitung niemalg Secptggültigfeit erlangt pat, baf bielmcpr ber Sigentümer beg foaufeg nacl) einem Drtgftatut adein junt Streuen berpflidptet ift. S ie UngeWipbeit über ben geltenben Secptgzuftanb bebeutet pier eine bon bem Verlebten infofem ju tragenbe ©efapr, alg er fid; pinfid;tlicp ber Verjährung gegenüber bem an jWeiter Stede in Stnfprmp ©enommenen prä=

jubijiert. Senn War ipm auch bie V ction Srfafpflicptigen felbft ju r 3 « t beg Vorgepeng gegen ben anbem noep niept effeftib befannt, fo genügten boep bie 3 "bijien, um eine begrünbete Vermutung für bie ebentuede Haftpflicht beg fjaugeigentümerg ju fdaffen.

Sg liegt, wie aug bem borigen erpedt, nape, eine Varadele ju bem bom S@ . aufgeftedten Vegriff ber „ifenntnig bon bem Scpaben" ju jiepen unb bie SlnWenbbarfeit beg § 852 bann für gegeben ju palten, Wenn a u f © r u n b bem V e rle b te n b e fa n n te r ta tfä c h lic p e r V lo m c n te o b je ftib bie 3JiögIi<h=

f e it ber S c p a b e n g e rfa p p flic p t e in e r b e ftim m te n V e t f o a ju e rw ä g e n ift.

V e i einem altem atibcn Scpulbberpältnig berftept fiep bon felbft, bap bie Viöglidcfeit, ben einen S e il in Slnfprudp ju nepmen, biejenige, gleichzeitig gegen ben anberen auf biefelbe Seiftung ju flagen, augfddiept.

(3)

$ u r i f t i f d ; e 2B o d ;e n fc i» r ift. 116 4 2 . S a hrgattg.

SDte bargelegte Sinftciit ift n u r ba8 Ergebnis einer !onfe=

quenten Übertragung beS ©runbfaijeS „e r r o r iu ris uocet“ auf bie Sehre Bon bcr B e rja hrung ber 2lnfprüd;c au8 unerlaubter

$ a n blung (Ogi. auch B e djt 1911 B r . 3820).

Mafien bie itatf) § 9 be§ ^reußtfe^eu $otmnunai=

afigakitgefetjeS bett ©igentümertt üott ©ruubfiütfeit auf erlegten Beiträge btnglicljc Sßtrfmtg?

B o n ^ u ftijr a t D r. S ö b in f o n , B e rlin .

X e r 10. 3 ® - beS $ © . hat in einem in ben $ ® B I. 1912

© . 96 abgebrudten U rte il Born 9. Xejember 1911 angenommen, bag Beiträge bcr gebauten 2 lrt binglidjer B a tu r finb. ©S hanbelt fid), foWeit ber abgebrudtc Xatbeftanb eriennen läfjt, um bie BüdforberungSllage mehrerer ©runbeigentümer in

©panbau, Welche .ffianalifationSbeiträge an bie ©tabtgemeinbe entrichtet haben unb fie je |t m it bcr SiuSfüfyrung ¿urüdforbern, baff fie ju r 3 e<t ber 2lnlegung ber H analifation nod) nicht Eigentümer ber an biefe angefddoffenen © runbftüde geWefcti finb, c8 aber Waren, als bie S ta b t bie fü r ben 2 ln fh lu fj nad; einem D rtS fta tu t ju erfiebenben Beiträge einforberte, unb Weld;e fie gegahlt haben, nac^bem bie © ta b t m it ber Beteiligung beS 2ln=

fd;luffeS fü r ben g a ß bcr B ih tja i;Iu n g gebroht hatte. X ic

©rünbe beS U rte ils ffirecben unter Bezugnahme auf ben Äom=

mentar Bon B ö fl unb $reunb ju m Uommunalabgabengcfetj § 9 ben

¡Beiträgen binglicbe Sßirlung ju , Weil eine analoge Slnlnenbung ber ju § 15 beS gludtliniengefebeS fü r bie 2lnliegerbeiträge burd; bie iß ra jiS anerfannten Bed;t8grunbfäj3e (31®. 40, 266) geboten fei, ohne im einzelnen bie diiebtigfeit biefer B ra riS unb bie B a tu r ber in ffrage ftehenben Beiträge näher ju unterfueijen.

©ine folche U n tcrfu ^u n g erfdEjeint aber erforbcrlich- XaS SÖefen ber SDinglichieit ber Beiträge äufjert fidh nicht blofj in einem yatle toie bem Borliegenb cntfdnebcnen, fonbern Bor adern, fobalb bie ©emeinbe m it bem Bedangen BorjugSWeifer Be=

friebigung bei bcr fftoangSBerfteigerung beSjcnigen © runbftiidS herBortritt, ju beffen Butjen bie aus ben Beiträgen hergefteßte ober unterhaltene, in erfter Sinie burd; baS öffentliche fsntereffe erforbcrlich geworbene B eranftaltung gebient hat.

©8 fo ll hier nicht unterfudft Werben, ob fü r Klagen ber Born $ © . entfd;iebenen 2 lrt überhäufst ber BccbtSWeg gegeben ift, Was gegenüber bem ^nfta njen jug e nach § 69 ff- Ä 21® . ginn minbeften recht zweifelhaft erfheinen muff. ©S foH Bielmehr lebiglidh bie zweite mögliche Äonftettation unterfucht tnerben, bei Welcher unzweifelhaft bie enbgültige ßntfeheibung burd; bie Bebentlichen ©eridite ju erfolgen hat.

XaS B e djt auf Befriebigung aus bem © runbftüde ioirb in § 10 2tbf. 1 B r . 3 3 B © . gewährt

fü r bie 2lnfprüche auf Entrichtung ber öffentlichen Saften be8 © ru n b ftü d 8 Wegen ber laufenben unb ber au3 ben ießten gvoei fa h re n rüdftänbigen Beträgen.

Stach 2 lrt. 1 ©efcf5 Born 23. ©eptcniber 1899, ©efeijfam m l. 99

~9 1; finb öffentliche Saften in biefem © inne:

bie auf einem nicht pricatred;tlid;en X ite l beruhenden Abgaben unb Seiftungen, bie auf bem © runbftüde nad;

®efeh ober Berfaffung haften (©emeine Saften).

2B ir müffen alfo fragen, ob unfere hier unterfuhren Beitrüge

a) auf © efe| ober Berfaffung be8 DrtcS beruhen, 1>) ob fie an eine öffentlich rechtliche © läubigerin ju

entrichten fmb unb,

c) ob fie auf aßen © runbftüden berfelben 2l r t im Be*

reihe ber Berfaffung Iaften.

© dton ba8 ©rforbernis, baj; bie Saft auf ber Berfaffung be8 DrteS beruht, toirb man fü r bie 2lbgaben nad) § 9 $21®.

fd;toerlid> bejahen iönnen. X ie Heranziehung erfolgt, Wie ba8 ©efeh a- a. D . beftimmt, gegenüber benjenigen ©runb=

cigentütncrn unb ©eioerbetreibenben, benen burd; btc Ber=

anftaltung befonbere tuirtfd;aftlid)e Borteile crhsad;fen. B id ;t ein D rtS ftatut, toie im ffalle be8 § 15 glud)tliniengefet;e3 Bom 2. J ju li 1875, ift bie B o ra u 8fehung bcr ©rhebung ber Beiträge, fonbern ein einfacher ©emeinbebefcblujj. B id ;t einmal eine aH=

gemeine öffentliche Belanntmadhung be8 B e ih liiffe S ift notioenbig, fonbern, tnenn e8 fid; n u r um einzelne ©runbeigentümer ober

©clBcrbctreibcnbe l;anbelt, genügt an © teile ber Be!anntmad;ung eine B iitte ilu n g an bie Beteiligten. iS ir fehen alfo in ben

„B e iträ g e n " ber un8 befchäftigenben 2 lrt nicht ben 2Iu3fluf, einer ein fü r aßemal gegebenen B o r fh r ift ber DrtSöerfaffung, einer objeltiüen Bed;t8queße, fonbern lebiglid; einen 2tnf)srud;, bcr ben ©emeinben fü r einen einzelnen ganj beftimmten gaß gegen einjelne ganj beftimmte Berfonen gegeben w irb , unb ber Wegen feiner ganj ftngulären Statur aßerbingS n u r gelteitb gem äht Werben fann, Wenn ein bcftimmtc8 Berfahren feitenS ber juftänbigen ©enel;migung8behörbe — aßcrbingS ohne bie © arantien eines BerWaltungSftreitöerfahrenS — tiorau8=

gegangen ift.

$ ie BerWed;feIung m it ben gemeinen Saften, beren SDing=

lih f'e it ba8 ©efeh anorbnet, ift n u r baburd; m ö g lih geWefen, ba^ bie iperfon ber © läubigerin, bie ©emeinbe, ein dtchtSfubjeft beS öffentlichen BehtcS ift, unb baff bie Bon ih r beanffsruhten Seiftungen auf einem nicht brioatred ;tlihen X ite l beruhen. $aS barf inbeS ben 2lu 8fd;lag n id ;t geben. B a h her befeftigten Bed;tfbred)ung ju § 61 3*ff- 2 B U D . (B © . 21, 4 6 ; 28, 87) fteht ba8 B o rre d it ber öffentlihen 2lbgaben n u r ben eigentlid;en Steuern, n ih t a u h aßen ©ebühren unb Beiträgen ju , Weihe Bon © ubjeiten beS öffentlihen B e htS aus einem n ih t ftewaU re h tlih e n X ite l geltenb gem äht Werben. 2Senn ba8 kommunal»

abgabengefeß unter „2lbgaben" im Weiteren © inne ©teuern, Beiträge, ©ebühren unb Baturalbienfte öcrftet;t, fo ift ber Sprachgebrauch beS fü r ba8 SBefcn ber X in g lih fe it ma^gebenben Beid;Sved;t8 bod; ein engerer. 3 111 3 ntereffc beS Bealfrcbits haben eben n u r bie gemeinen Saften baS B o rre h t binglidicr S S irlfam lcit erhalten foßen (Bgl. fü r Bentenbani=Benten 32S. 02, 6 9 ; fü r ©runbfteuer=©ntfhäbigung§renten B ® . 59, 40 0 ; fü r ©emcinbe=Umfahftcuern B ® . 40, 264).

X ie 2lutonomie ber ©emeinben, Weihe häufig burd; Be=

fd ;lu ^ ober D rtS fta tu t ihren 2lbgaben unb Beiträgen btnglihe üß irfung beimeffen, finbet ihre ©d;ranfe in ben B o rfh n fte n ber Beih§= unb SanbeSgefehe- ® ap bie laufenben ©ebühren fü r bie Benufsung einer ©cm einbecinrihtung m d;t m ittels ber

©emeinbe A u to n o m ie B e rb in g lih t Werben bürfen, nim m t bie B e h tfp re h u n g m it B e h t ftänbig an (U @ B l. 08, 3 2 ; 09, 6 6 ; 10, 5 3 ; D B ® . 51, 63). X ie hiergegen erhobenen Bebenien

(4)

116 ftu riftifd fe SBocf enfcfrift. Ofä 3. 1913.

(g. 33. ißrSBSl. 32, 306) laben toeber bei ©erteilten nodf bei Sertoaltungggeridften SBeifali finben iönnen. S e r Slntrag auf Jlnberung ber ©efefgebung, toeldfer in bev laufenben Segiglaturferiobe bag ißreufiföfe 2lbgeorbnetenfaug b e fe s tig te (S e ric ft ber Suftiäiom m iffion, S rudfadfe Sir. 189 bont 21. fye=

bruar 1912), fdfeint aud; bort feinen Slnflang gu finben.

©obann toirb gu unterfuefen fein, ob nach © in n unb SBorttaut beg § 9 ft2 l® . bie bort begeicEmcten ^Beiträge bie Statur einer öffentlicf>=red^tlidben 9 te a lla f t laben foHen unb fönnen. S a g oben gebaute U rte il beruft fief) auf ben ft'om=

m entar bon S tö E ^re u n b fü r feine Sluffaffung. ^trbeffen la t ber ftom m entator eine näfere Segrünbung ber feinegtoegg apobiitifcf» alg richtig begeici^neten Ülnficft nid^t gegeben unb felbft barauf lingeibiefen, b a f ©dfulgenftein (2irdl>SÖürg 33, 200) ilt n entgegenftelt, toäfrenb bag Dberbertoaltungggericft, auf toelcfeg fief bagfelbe U rte il beruft, in ben ©ntfdfeibungen 54, 76 m it SRed^t auggefproefen la t, b a f c§ ilm ü b erfa upt fern liege, bie pfanbrecftlid;e H aftung bon © runbftüden fü r öffentliche Abgaben in ben ftreig feiner 9tecftfprecfung gu fielen. $n=

foioeit befinbet eg fie l in böHiger Ubereinftimmung m it bem 9 i® . (SR®. 34, 245 unb © r. 41, 151).

Sfienn bag 9 t© . (91©. 56, 398 unb fonft) ben auf © runb beg ^lu djtlinie ngefeleg eingeforberten Slnliegerbciträgen bie CSigenfdEiaft einer öffentlidf=recftlicfen 9ieaIIaft beigetneffeit la t, fo fott auf bie liergegen fpredfenben Siebenten an biefer © teile nici)t n ö le r eingegangen, b ie lm e lr n u r barauf lingeibiefen ioerben, b a f ber ©ntfdfeibungggrunb beg 91®. fü r bie ^Beiträge

§ 9 f t 216. feinegfallg g u trifft. S a g 91®. meint, b a f bag

© ru n b ftü d felbft ben bauernben Sßortcil ber © tra fe n fe rfte llu n g labe, in feinem SSertc alfo berbeffert fei (91©. 40, 267).

©erabe bag aber tr ifft grunbfä^lich fü r bie ^Beiträge nach § 9 f t 2l@ . nicht gu. S ic gefeijlidie SBegrünbung beg In fp ru c fg liegt lie r nicht in ber bauernben SJBerterföpung beg ©runb=

ftiid g , fonbern in ben toirtfcfaftlidfen Vorteilen, tnclche bie augenblidticfen ©igentümer ber © runbftüde ober aucl foldfe

©etoerbtreibenbe, toelcfe © runbftüde überfa upt nicht befifen, bon ben Sßeranftaltungen ber ©emcinbe laben. Sagu fommt, bag bie Slnliegerbeiträge beg Ftadftliniengefefeg nadf einem im

©efefe felbft borgefebriebenen SRafftab, näm lid) nadl S e rfä ltn ig ber Frontlänge ber an ben neuen © tra fe n belegenen ©runb=

ftüde, gu berteilen finb, toälrenb unfere ^Beiträge im einzelnen Falle nacl rein fubjeftiben 9JterfmaIen unb nad; ber Stuffaffung ber Seförben bon ber © rfe b licffe it ber toirtfcfaftlidfen V orteile gu bemeffen finb.

S ie Frontlänge ift eine ©igenfefaft beg © ru n b ftü d g ; bie Vorteile, toelcfe burcf bie S eranftaltung geiniffen © runbftüdg;

eigentümern ober ©eioerbtreibenben gugetoiefen ioerben, finb nad; obfeftiben 3Rerfmalen überfa upt nicht erfennbar unb jebenfallg feine @igenfd;aften beg © r u n b ftü d g . S ie ©leid;=

ftellung ber ©runbeigentümer unb ©etoerbtreibenben in § 9 a. a. D . geigt, b a f ©etoerbtreibenbe aucl bann ferangegogen Werben bürfen, Wenn fie nicht ©runbeigentum befifen. (© o je ft übereinftimmenb 9iöH=Freunb 2lnm. 11 2lbf. 2 gu § 9 unb

© t r u f ft2l@ . 4. Slufl., 2lnm. 16 a. a. 0 . ) ©erabe bag geigt, b a f eg fie l n id ft um Dieallaften lan b e lt, loelcle allen ©runb-- ftüden einer geloiffen 2 lrt gleicfm äfig nach obfeftiben 3Jierf=

malen auferlegt finb, fonbern um perfönlicfe 2lnfprüd;e, ioeld;e

bie ©emeinbe gegen einzelne fßerfonen m it 9 tüdfidft auf bie iln e n gugetoenbeten V o rte ile gugefprodfen erfatten la t.

© d flie flic f fei noef barauf lingeibiefen, b a f ein beutlicfeg ftenngeiefen ber öffentlidf=redftlicfen 9feallaften, ber 2 lu g fc flu f ilr e r © in tra g u n g g fä lig fe it, gtoar fü r bie © trafenferftellungg=

foften beg § 15 Flncftliniengefefeg burd; bie fßrajHg ber ©c=

richte auggefprodfen (D2@ . 3, 98), toälrenb, fotoeit befannt, bie © in tra g u n g g fä lig fe it geftunbeter ^Beiträge nadl § 9 $ 21® . b ig le r niemalg beanftanbet toorben ift.

S ie ©rörterungen in ber guftigfom m iffion beg Ibgeorbnetem laufeg bei © elegenlcit beg oben ertoälnten ©efefegborfcflagg über bie S e rbinglicfung ber ftanalifationggebüfrenanfprücfe ber

©emeinben laben gegeigt, b a f ber 9tealfrebit einen erleblid;en Söcrt barauf legt, ben ftre ig ber nicht aug bem ©runbbud;e e rficftlicfen , bag © ru n b ftü d belaftenben 9leclte in m öglicfft engen ©rengen gu fa lte n . S a g entgegenftefenbe ^ntereffe ber

©emeinben fann nicht bagu fü fre n , eine anbere alg bie engere Sluglegung beg ©efefeg de lege la ta fü r gutreffenb gu erflären.

@g toirb ben ©emeinben, fofern fie eine im öffentlicfen ^ntereffe erforberlidfc S eranftaltung gum S e il aug ^Beiträgen eingelner

©emeinbeangeföriger gu befreiten toünfcfen, nichts anbereg übrig bleiben, alg bie perföttlid;e S eiftunggfäfigfeit biefer Eperfonen bor S lugfü frung beg Sßerfeg gu unterfuefen unb, fofern ber Söunfcf unb bie S e iftunggfäfigfeit ber .fkrangegogenen and; biefen bag SBerf ertoünfeft erfd;einen lä ft, fief bon ifnen bie nötigen faefliefen S ic fe rfe ite n geben gu laifen. © iner @nt=

eignung ber .fSppoifefengläubiger aber toirb eg gleicffommen, toenn bie ©emeinben in iibereinftim m ung m it ben ©runbeigem tüm ern ofne 2ln fö ru n g ber bin g licf 33erecftigten allein barüber beftimmen biirften, ob ben .hppotfefen eine unter llm ftänben a u fe ro rb cn tlicl toeittragenbe Seiftung im 9lange borangeftellt ioerben barf, ofne b a f burd; bie © rfö fu n g beg inneren SBerteg beg belafteten © runbftüdeg biefer Sfacfteil to irtf^a ftlic b aug' geglicftcn toirb. Siefe to irtfcfaftlicfen ©rtoägungen toerben übrigeng geigen, b a f n id ft einmal bom © tanbfnm fte bermeint=

lieber SBiKigfcit bie burd; bag © efef fidferlid; n id ft gtoingenb borgefcfriebetie Sluffaffung beg oben gebadften fammergeridft=

lidften llrte ilg geboten erfd;eint.

(iutiprecfjeubc sXinucitbuttg bcö § 727 3 s^jD.

bet iittbermtg über (Sriüfc^eu ber <vtrnta.

Sion ©eridftgaffeffor D r. ju r . f t u f n t , ßöln.

S a g © efef tr ifft feine 2Sorfd;rift über bie ÜBoIIftredbarfeit cineg U rte ils, in bem alg P a rte i eine F in n a a u fg e fü frt if t , 1) bie nad; ftlagcrfebung gelöfcft ober auf einen anberen über=

tragen ift. S a bei finb gioei Fälle benfbar: bie Söfcfmng ber F irm a fann nod; to ä fr e n b beg 9 fe d ;tg f tr e itg ober n a d ; 9l e d ) t g f r a f t beg llr te ilg erfolgt fein. S ft ein folcbeg U rte il bollftrcdbar?

Sei Seanttoortung biefer F va0c ift babon auggugefen, baf Partei lie r nidft bie Finna, fonbern ber unter ber Finn a i)

i ) Über bie Sfuläffigfeit, lebigiicl; bie F irm a im Jiubrum auf*

jufüfren, bgl. S taub Q m . 9 Stuft., I S . 125 St. 35 fg .;

1904, 46. St. 9J1. SSßacfSmann in ©ruebot 51, 313 fg.

(5)

42. Safyrgmtg. Sutiftifcfte 3öo^etif(f»rift, 117

banbelnbe Kaufm ann ift. 2)enit bic B o rfd m ft beS § 17 Bhf. 2

§ © B . , baß ein Kaufm ann unter feiner g irm a flogen unb i'c rfla g t tu erben iönne, fdgafft n u r eine © rle id te ru n g in ber

■ fia rte ib e je id n u tn g unb nicht etwa ein neues B cditsfu b jcft;

fte ift eine rein projeffuale B o rfd m ft. 25er g a lt, baß jemanb, ber unter feiner g irm a flo g t ober berflagt Wirb, bic g irm a änbert ober löfdjeit lä ß t, ift alfo analog bemjeiligen einer B a m e n S ä n b cru n g einer ^Partei, ©ine Bnberung ber g irm a Wäl)rettb be§ B edtSftreitS berührt fo m it bie ‘p arteiroffe n id t ; bic Seriebtigung ber tla g fc firift b u rd ©infeßung ber neuen g irm a ober beb bürgerlidjen BamenS ift feine Älagänbcrung (§ 268 5Rr. 1 3 $ D .) unb fonn jeberjeit herbeigefübrt ¡»erben.

3Benn bieS jebod nid d erfolgt ift unb baS U rte il tto d bic alte g irm a a u ffü h rt, fonn eine B crid)tigung beS U r t e i ls n id t ftattfinben. ©ine B e rid itig u n g gemäß § 319 3 ^ 0 . fom m t nicht in grage, beim § 319 3 B D . b e trifft g älte toon Schreib^

fe ie rn , 9ied)nungSfe£)tern unb ä hnliden offenbaren U n rid tig = feiten, bie ft d a ls ein falfdjer BuSbrud beS Dom ©eriebt

©eiüoHten barftellen; um folcpe banbeit eS fid» E)ier nidU, »iel=

mehr beruht bie Bezeid)nung hier auf einer früher richtigen»

jebt aber unrichtig geworbenen Bngabe ber ip a rte i.3) Bud) bie ©inlegung eines BedtSm ittelS, n u r b a r a u f geftüßt, baß fid) in ber ¡Sejeicbnung beS ©egnerS eine Bnberung boKjogen habe, ift u n ju la ffig , beim eS liegt feine BefdW erung »or. ©ine Berichtigung beS U rte ils erfdieint alfo auSgefcfdoffen, unb eS macht baher feinen Unterfcfneb, ob bie Söfdmng ober Bnberung ber g irm a ober ber gnhaherWedfet bor ober nadj BedftSi'raft beS bie alte g irm a auffüßrenben U rte ils erfolgt ift.

§ 750 3 B 0 . macht nun ben Beginn ber B o llftredu ng babon abhängig, baf; bie Parteien in bem U rte il ober in ber bemfelben beigefügten BoU ftreduitgSilaufel namentlich begeidniet finb. $ n bem U rte il ift bie P a rte i — unabänbcrlidi — m it einem früher richtigen, jeßt aber unrichtigen Barnen bejeidmet.

B u f © ru n b eines fo lg e n U rte ils, baS m it einer ber Bezeichnung ber Barteten im U rte il entfpredenben BoltftrecfungSflaufcl ber=

feF»en ift, fann n id it gegen bie jeßt unter einer anberen g irm a ober einem anberen Barnen hanbelnbe P a rte i boHftredt Werben. 3Iud) Wenn bem BoIlftredungSorgait bie ¡ybentität ber ifkrfonen um zweifelhaft nachgewiefen w irb , barf eS feine BoHftredüngS, hanblung »ornehmen. SDenn bic ¡Wingenbc B o rfd w ift beS

§ 750 3 B D . erbeifdt bic itamentlidie Bezeichnung ber Basteien, batnit burch ihre Bezeichnung im » o llf t r e d b a r e n 3 5 ite l ihre Sbentität m it ben B<wfoncn, tü r ober 3e9en ¡netdie »oH=

ftredt werben foIX, bargetan W irb; Bhw eidungcn zWifd'en ber Bezeichnung im Ood'ftredbaren B ite i unb im Sehen finb ber ©ntfdieibung beS BolIftredungSorganS entzogen, © taub {a- 0 . © . 125, 126 Bnm . 36/38 zu § 17) unb m it ihm bie Weitaus überWiegenbe Bteinung,3) eraditen bie B o llftredu ng [ü r zuläffig unb legen bie B rü fu n g ber g b e n titä t bem Boß=

fircdung§CVgane a u f; fie fpreden »on einer „B uS le g u n g " beS _ 2) So aud; £© . in £)2©9tfpr. 1, 397; ©taub a. a. D. ©. 126 fg 38 ’> Siaiotoer ß©58. 13 Stuft. I. ©. 100. StbW. Beumilter in

9, 174.

_ 3) ®iatoi»er a. a. D . © . 100; Seemann=9Ung .§©33. 1. Stuft.

1 7 5 ‘- 5Bütinget;§achenburg $©58. 2. Stuft. I © . 219; fl® . in 0 £ © 3 tfp r. i , 3 9 7 . 7j 1 4 7 . «oifntann, S ie gwangSsoltftredimg, 2. Stuft. I 156

U rte ils bureb ben ©eridtSboHzieher. 25aS fd'eint m ir aus ben foeben angeführten © rünben berfehlt. Unter ber namentlichen Bejeidinung ber Budeien in § 750 3 ? '“ - 'f l ih r b e r z e itig e r Barne zu öerftehen. B ^ ftifc h erfcheint m ir bie älnficht © taubs Wenig empfehlenswert. B la n benfe n u r an ben gaU, baf; bie B o llftre d u n g eines bor fa h re n erlaffenen U rte ils betrieben w irb , in bem a ls Beflagte eine g irm a aufgeführt ift, beren S t a b e r n id ft einmal, fonbern mehrere B iale bie g irm a geänbert h a l­

b ie r foHte ber ©erichtSbollzieher ba ju berufen fein, ben ^ben titäts*

n ahw eis ju prüfen? 23aS fjieffe, ihm eine jubizierenbe Siätigfeit Zufprechcn, bie m it ber preuffifeben ©efcfiäftSanWeifung fü r ©erichtS;

boßzieh« (bgl. § 46 B r . 9) in bireftent 2ßiberfprudi ftanbe.

©ine Söfung fann meines ©raditenS n u r burch etue ent=

fprechenbe BnWenbung beS § 727 3 B D . herbeigeführt Werben;

in b e r B o ll f t r e d u n g S f la u f e l muff bie B fld e i m it ihrer neuen g irm a ober ihrem bürgerlichen Bauten bezeichnet Werben.

B isbann ift ber B o rfd m ft beS § 750 B B C - ©enüge getan.

25ie Bezeichnung in ber fölaufel erfolgt entfpredienb bem § 727 3 B D . auf In o rb n u n g beS Borfipenben unb zwar bann, Wenn bie girm enänberung ober ber Bnhaberloedifel bei © e rid ft offen-, funbig ift ober burdi öffentliche ober öffentlich beglaubigte Urfunben nachgewiefen W irb; biefer BadjWeiS Wirb regelmäßig burdf BuSzüge aus bem .öanbelSregifter geführt Werben.

Diefe Söfung entfpridgt ber 3 u lä ffig fe it ber Bnberung ber Barteibezeiöhnung Wäbrenb beS BeditSftreitS. ©S Wäre unber*

ftänblid), Wenn Währenb beS BeditSftreitS eine Berichtigung ber Barteibezeichnung in ber Ä la g fd irift gemäß § 268 B r . 1 3^PÖ.

jeberzeit erfolgen fönnte, bie B o llftre d u n g beS U r t e i l s jebod' infolge einer flnberung ber g irm a bauernb auSgefdloffen Wäre.

B u d p ra ftifd e rfdeint bie »orgefdlagene Söfung befriebigenb.

©S ift wieberholt »orgefommen, baß faule © d u lb ite r, bie ben B e d tS ftre it zunädft b u rd alle in ö g lid e n ©inreben in bie Sänge

Z it ziehen fudten, fd lie ß lid in aller © tiß c bie g irm a löfden ließen über fie änberten ober baS © e fd ä ft auf ihre BcrmögenS-- lofe ©hefrau übertrugen, d e ra rtig e n © diebuttgen Wäre 2 ü r unb 25or geöffnet, Wenn man hier bie B o llftredu ng beS U rteils fd le d th in fd e ife rtt ließe unb »out © laubiger erforberte, baß er »on neuem Elage erhebe unb ein U rte il m it rid tig e r Be, Zeidnung beS © dulbnerS erW irfte.') 2 )a b u rd , baß bie © rteilung ber S laufe l n u r auf Bnorbnung beS Borfißenben zu erfolgen hat, Wirb anbrerfeits eine gehörige B *ü fu « g beS © ad b e rh a lts g e fid e rt; es finbet fo bie »on © taub geforberte „B uS legung"

beS U rte ils burd) baS hi«Zu a lle in b e ru fe n e O rgan, ben Borfißenben beS BiwzeßgeridtS, ftatt.

BBenn ber BadW eiS ber girmenänberung ober beS

^nhaberWedfelS üom © laubiger n id t b u rd öffentlidfe ober ö ffe n tlid beglaubigte Urfunben geführt Werben tann, muß er entfpredenb bem § 731 3 B © - beim B ro je ß g c rid t erfter g u fta n ; aus bem U rte il auf © rteilung einer bie neue g irm a ober ben bürg e rlid cn Barnen beS © dulbnerS aufführenben BoHftredungS, lla u fe l Älage erheben. $ie S Wirb regelmäßig bann ber g a ll fein, Wenn bie girmenänberung ober ber SnpaberWedfel nod) n id t im Begifter eingetragen finb. $ e n n aisbann mangelt eS an einem zum B a d w e ifc ber Bnberung btenenben BegifterauSzuge.

4) ©o ©ö^pert tn ©olbfdm ibtscj. 47, 278; »gl. a ud g a lt5 mann a. a. D . I ©• 156.

(6)

118 SutifHfcße 2Bocßenfßrtft. ¿M 3. 1913.

S iefer g a tt Defearf jeboß a u ß n a ß einer anberen F iß tu n g E?in ber P rü fu n g ; benn eS muß bie grage aufgeworfen Werben, ob hier bem © laubiger nict>t ber Scßuß beS § 15 $© 93.

Zur Seite ftebt. Seßen W ir ben g a lt, baß ber © laubiger fid) üor ber Sollftrecfung b u rß G in fiß t inS $anbelSregifter babon überzeugt bat, baß ber S ß u lb n e r n o ß unter ber im U rte il aufgefübrten g irrn a eingetragen ift, Wäßrenb ber S ß u lb n e r ta tfä d ^IicE ) bie g irm a fß o it gcänbert bat, unb baff ber ©erißtS=

üottzießer nun bei bem S ß u lb n e r pfänbet. 3Ü hier bie auf

© runb bes U rte ils unb ber ^la u fe t, bie beibe n u r bie fr ü h e r e g irm a aufführen, toorgenommene 23oHftrcdung W irffam ? Siefe grage ift ju bejahen. (Sine Ülnbcrung ber g irm a ift eine cintragungSpflißtige S a tfa ß e ( § 3 1 $® 93.). ©emäß § 15 2lbf. 1 $© 23. fann bie girm enänberung bem © laubiger, ber bon iß r feine Kenntnis Eiat, nicht entgegengefeßt Werben, Weil fie n iß t eingetragen unb befanntgemaßt ift. 3 u Slin ften beS

©läubigerS g ilt bielmeßr bie frühere g irm a nocf> je ß i a ls ber faufm ännifße Farne beS S ß ulb nerS . S o m it ift bem Er=

forberniS ber nam entlißen SBejeidinung ber Parteien in U rte il unb Ä laufe l genügt: benn im U rte il ift ber je in ig e Farne, ben ber SdiitlDner jugunften beS © läubigerS biefem gegenüber fiat, aufgeführt. S ie ifßfänbung ift alfo W irffam . hiergegen fann a u ß nicht eingeWenbet Werben, baf, § 750 392D. eine ber S iS p o fitio n ber Parteien u njugängliß e F o rm fe i,5) benn eS banbeit fid) n iß t um eine Fbänberung beS § 750 g p o . , fonbern um eine Form ierun g beS ©efeßeS, WaS im öorliegenben gatte unter „ n a m e n t liß e r 9 3 e je iß n u n g " b e r P a r t e ie n ju Oerftebcn ift. g tt ber ijk a riS Werben berartige gatte attet=

bingS fetten fein. S enn regelmäßig w irb fid) ber ©cridjtS*

bottzießer auf bie F litte ilu n g beS S ß u lb n e rS hon ber girm eit- änberung hin Weigern, ben FottftrcdungSauftrag auSjufüßren, unb bem © laubiger unter FJitteilung beS SaßberßaltS anl)cim=

geben, ißn gemäß § 766 2lbf. 2 zur 93ornahmc ber F fänbung anWcifen ju taffen. § 46 F r . 9 ber preußifßen

©efcbäftSanWeifung fü r ©erißtSbottzicßer fteßt bem ©erißtSbott=

jießer hierbei ju r Seite. S e r © laubiger Wirb jeboß m it feinem Slntrage aus § 766 9lbf. 2 n iß t burßbringen, benn feine UnfenntniS bon ber girm enänberung Wirb nunmehr regett mäßig beßoben fein, fo baß § 15 2lbf. 1 $© 93. nicht mehr anWenbbar ift. 2 ß m tbirb nichts übrigbleiben, a ls fid) bie oben bejeißnete 93ottftredungSflaufeI erteilen ju laffen.

GntfprcßcnbeS g ilt fü r § 15 2lbf. 2 $© 93.

Äunftfeljier in ber üieidjSgeliüijrcnorbnung für 9iec^i§antt)älte.

Fach einem bom FedhtSanWalt D r. S e ß fe r tß (Seißjig) im S e idiger SlnWaltberein gehaltenen 93ortrage.

S e r bom 93orftanb beS Seutfchen SlnWaltbereinS bor einiger g e it beröffentlißte E n tw u rf einer ©ebührenorbnung in 3ibit=, S tr a ß unb ÄonfurSfaßcn h ä lt an bem Stiftern ber FeicßSgebührenorbnung feft. — GS beruht bieS auf einem auSbrüdlißen unb einftimmigen 93efßluß einer 93ertreter=

berfammlung, ber nach meiner S ln fiß t ebenfo tief ju beflagen 5) 0 8 ® . Hamburg in S ß . 1911, 77; 9t®. 50, 429.

ift, Wie jener E n tw u rf felbft, ber ztoar jWeifelloS fow oßl ber S lrbe itsfraft Wie ber Klugheit, S o rg fa m fe it unb ©ereßttgfeitS=

liebe feiner $erren Ferfa ffer ein glänjenbeS geugniS auSftettt, ber aber anbererfeitS nach meiner Überzeugung eben Wegen beS gefthaltenS an einem — s it venia verbo — Weltfremben Sßftem unS nicht n u r Wirtfchaftlich n iß t W efentliß borWärtS bringen Wirb, fonbern bie n a tü rliß e auf angemeffene $onorierung brängenbe E n tW idlung aufhält unb uns nach meiner Sluffaffung um jebe Sßmpatßie bringen Wirb. S enn w ir finb eS ja jeßt felbft, bie ben unbeugfamen S a rif forbern.

$ e rr S ta a tsfe fre tä r D r. S iS co hat, wie fß o n früher, fo aud) bei ber bieSjäßrigen 93eratung beS g u ftijcta tS e rilä rt, bie E inbringung ber bom FeißStage 1909 geWünfßten Forlage einer ainWaltSgebüßrenerßößung bon bem burch bie SlnWalü fammerborftänbe beijubringenben ftatiftifchen FadhWeife abhängig machen ju müffen, baß ber auSreißenb befd^äftigte F n W a lt ein ftanbeSgemäßeS Ginfommcn nicht finbe. 2B ir Wißen, baß biefer S ta tiftii fa ft unüberWinbliche ißiberftänbe entgegenftehen unb baß bie Äammerborftänbe fte beSbalb früher abgelehnt haben.

Fach ber neueften Äorrefbonbenz beS Seutfchen FnWaltbereinS feßeint fte nun bod) berfueßt Werben ju fotten. Flöd)te fie gelingen. S ie Äorrefßonbenj ßebt felbft bie großen Schwierig^

feiten Wieber berbor.

Unb Wie leic$t müßte eS bod) fein, bie innere Fid)t=

bereeßtigung eines folcben Verlangens barzutun, benn ber Saß, baß bie ©cbD. fieß vtaeß ber grage rießten tnüffe, ob ber auSreicßenb befcßäftigte FnW alt ein ftanbeSgemäßeS Einfommen bat, ift grunbiäßlid) falfd/.

ES gibt, Wie für jebeS ©efeß, fo aud) für bie Feid)s=

gebüßrenorbnung nur ein en ©runbfaß: fie fott gerecht fein.

SaS ift eigentlich alles unb fcßließt inSbefonbere in fieß, baß fie ftanbeSWürbig ift. 93eibeS trifft leiber für unfere FeicßS=

gebüßrenorbnung nießt ju. SeSßalb ift aueß fie felbft Weltfremb unb bem Untergange 311 Weißen. —

ES fragt fieß nun, Welcße F iitte l unS ju r Verfügung fteßen, um unfer ©efeß einer ßßrobe auf feine ©ereeßtigfeit ju unter=

Werfen, © ibt eS hierfür überhaupt eine Fictbobc, bie uns baS Fätfel Wie eine Fiatbcmatifaufgabe mit fießerer 93eftimmtßeit löft. FntW ort n e in , fann eS gar nicht geben, weil man, Was geredet ift, nidit beWcifcn fann, Wie 2 X 2 = 4 ift, Weil

©ereeßtigfeit zu üben, Sache beS GmßfinbenS, beS güßlenS, beS SafteS, baS Ergebnis einer Unmenge twn gmßonberabilien ift, Weil, WaS bor 40 gaßren gerecht War, heute im ßöcbften

©rabe ungcredßt fein fann; m it anberen SSortcn, Weil eine grammatifcß=abftrafte SFetßobe für unfere Unterfucßung gänjlich unbraußbar ift, überbieS aud ftarf riecht naß heute burß bie faufenben .Seulenfßläge eines g u ß s unb anberer ßößft ber=

bäßtig getoorbenen FeßtSfonftruftion. Vertrauen Wir auf bie emßirifße Fietbobe, fie ift jWar ungleiß fßwicriger anjuWenben, erforbert größere .Sunft, aber auß größeren innern ©eWinn, unb bie Unmöglißfeit abftrafter Faßprüfung fteßt ißrer Fißtig=

feit fo Wenig entgegen, Wie Wir ben Wahren 2Bcrt eines Äunft=

ioerfeS naß bem jjentimeteunaß ober einer fonftigen Sßablonc ermeffen fönnen. —

L

gragen W ir aber ju n ä ß ft, Weißes Sßftem unfere ©ebD.

beßerrfßt, fo müffen w ir fagen, baß fie öottftanbig prinzipienlos

(7)

42. ¡Jahrgang. S u tifH fp e fffio p e n fp rift. 119

ift; in 3itni= unb SonfurSfapen p e rrfp t baS fß a u fp a lc, in

© tra ffa p e n baS ©inzelgebüprenmefen, freilich in allem unb jebent m it 2luSnapmen b u rp fp id t. ©leid)tüoi?I habe id) m ip n ip t babon überzeugen fönnen, bag eine fo berfdjiebene, gcbüprenreptlipe Sepanblung ber fRatur ber © a p e entfpräpe.

SSielleidjt ift baS etmaS anbereS bejitglid) ber © eriptS foftcn.

§ ie r haben m ir ben erften fJSfapl im g le ifp : bie SSerquidung m it bem © $ © . 2luf bie ganz gefäiirüdie 2 lr i ber SSertoeifungen ber ©ebD. auf baS © $ © . m apte ^ rm lc r fcl'on 1905 in einem SSortrag aufm erlfam , ben er im b e rlin e r 2lnm altbcrein gehalten pat unb ber bon biefem in feinen SSeröffentlipungen perauS*

gegeben morben ift. S e r SSortrag ift n o p peute fepr lefenSVoert.

3$ merbe nod) iüieber^olt (Gelegenheit paben, mid) auf bie A u to ritä t SrmlerS ftüpen ju fönnen, ber übrigens bie

©enugtuung erlebt pat, baf? bie 23orfpläge ber bon ipm geleiteten bamaligen to m m iffio n beS 3lnmaItbcreineS ju m größten Seile bereits fegt ©efeg geiborben finb, obtoopl ipnen bie bamalige Seitung beS S e u tfp e n äCnmaltbereineS ein mepr ober ioeniger eprenbodeS Begräbnis zugebapt hatte. S lu p ber bortrefflidhe © ntrnurf beS SSereinS ber 2lrntSgeript§anmäIte bat f i p bon bem © & © . z u emanzipieren gefugt, mäprenb ber offzieHe © ntrnurf beS S e u tfp e n SlnmaltbereinS eS leiber, na m e n tlip bie §§ 10 unb 11 ©ebD., unberänbert lägt. $ n her S a t muff man bon einem ©efeg z u m uiinbeften eine ber*

ftä n b lip e © p ra p e , fogut mie in ber ÄircBe bei ber $ re b ig t, berlangen unb ber SSertoeifungSunfug, ber überhaupt in unferen

©efegen eine betrübliche 3M e fpielt, tre ib t gerabe in unferer

©ebD. tolle «Blüten. Senfen m ir nur an § 23 B iff. 1, aus bem man u. a. bie fogenannte, aber d o p l nod) niem als feftgefegte 33ertagungSgebüpr ableiten iann. ©S banbeit fid) aber nicht n u r um einen © pönpcitsfepler, fonbern bie 2lnlepnung unferer

©ebD. an baS © S © . ift gerabezu jm edm ibrig. S ie g is fa litä t unferer ©ebD. ift ein p a u p tfä p lip e r ßrebsfpaben. ©S beftept eigentlidh 9ar feine ' nnerc SSermanbtfpaft. S ie © cridjte panbeln n ip t im Aufträge ber P arteien; baS mürben fie mcit bon fich toegmeifen; bie ©eriptSgcbüpren finb nötig, um ben ülufmanb beS ©taateS fü r bie 3teptSpflege ju beden; im nicht berfpulbeten ^bealftaate mügten fie ganz degfaden, zu bergt, bie fD tilitärftra ffapen. S ic ©eriptägebüpren haben baper ö ffe n tlip = rc p tlip c n ©parafter. S ie SlndaltSgebüpren, a u p bie beS 3lrm enandaltS, menn bie ©eftunbung einmal degfädt, unb auch bie beS beftedten SlnmaltS beruhen auf einem ipribat*

redjtStitcl. S icfe ©Reibung ift nicht n u r m e p a n ifp , fie löft aud) notmenbig m ip tig e golgen au^ - S u n ä p ft ift piernap bie

« b fo lu te höbe ber © e rip tsfo fte n gereptfertigt. ^ rm lc r fagt hierzu: „ S ic höpe ber ©ebüpren beS Slnioaltö bagegen, fü r ben üu ©egenfag zum © ta a t eine SSerpfliptung zur ©etoäprung ba» sJfeptS fpug nid)t beftept, barf nicht abfolut bemeffen '«erben, fonbern n u r unter SSerüdfiptigung ber anmaltlid)en SÖRüpfoaltung einerfeitS unb ber SRüdfipt anbererfeitS, bie ber

® taat bem 2lnioaItftanbe a ls einem notioenbigen D rg a n ber

^ed)tspflege fd)ulbig if t . " SaS SreuberpättniS, meld)eS zmifepen

^ ® ent unb Slntoalt beftepen fod, m irb bei ftarren ©ebüpren*

?lff« n nid)t genügenb berüdfieptigt, ja gerabeju gefäprbet. S ie genügenbe SSertidfiptigung biefeS SreuberpältniffeS ift aber baS erfte unb mid)tigfte fittlicpe © rforbem is eines fo lg e n ©cfegcS, baS toeit entfernt fein rnup bon ber ©tempel* ober Steuer*

erpebung bon © eriptsfoften. Sicfe 5R iptbcrüdfiptigung fp e in t m ir ber fpm erfte Äunftfepler, menn nicht überpaupt b e r $unft=

fepler unferer 3t©ebD. ju fein, unter ben fid) ade bie einzelnen gepler unb «Öli^griffe m idig orbnen laffen. — S ie fo lg e n biefeS ÄunftfeplerS finb bielgeftaltig unb fü r ben füplen SSeurteiler äu^erft befrembenb, fü r ben ©ereeptigfeit liebenben aber empörenb. ©S beginnt m it ber Seftfe^ving beS ©treit=

gegcnftanbeS. SBenn id) pier erft nod) auf einen ©cpönpeits=

fepler pinmeifen barf, fo ift eS ber, baf? bie «Rormen fü r biefe fid) nid)t in unferer ©ebD., aud) nicht im © £ © ., fonbern erft micbcrurn in ber 3if5D., auf melcpe micber legteS bermeift, borfinben. S abei erfepeint m ir bebenlticp unb folgemibrig bie Unterföpeibung z'bifcpen bem m irllicpen SSerte beS ©treitcS, ber fü r bie fad)Ii<pe Buftänbigleit, unb bem angenommenen Sßerte, ber fü r baS iloftenintereffe in grage fommt. ©cplimm fü r bie SSerüdft^tigung biefeS SreuberpältniffeS ift ber § 11

©ebD. © r lautet:

S ie fü r bie Serecpnung ber ©ericptSgebüpren maggebenbe geftfegung beS SßerteS ift fü r bie Serecpnung ber

©ebüpren ber 9teditSanmälte mapgebenb.

§ e rr Äodege D r. S ru d e r, Seipgig, bepauptet zd a r in feinem trefflichen Kommentar, b a f niept in aden ffäden bie iRorm ber

©erieptsfoften mafgebenb fü r bie SlnmaltSioften fei. 5>cp ia n n m ir niept pelfen, ber ifßaragrapp fagt m ir boep gar ju beutlid), b a f bie reeptsiraftige ffeftfepung beS 3BerteS fü r bie ©cricpts*

ioften im einzelnen ffade auep fü r bie Semeffung ber 3lnmaltS=

gebiipren mapgebenb ift. SaS ift befonberS fiplim m , meil ber e in z ig e 3Jlapftab fü r bie Sifferenzicrung ber ©ebüprenilaffen bie SSertpöIje ift. © o paben eS bie Parteien in taufenb unb aber*

taufenb ffäden in ber ffanb, unfere ©ebüpren zu befepneiben, inbent fte n u r Seilbeträge eiullagen ober fogenannte ffüpler auSftreden. S e r 2lnm alt pat pierburip jebop genau biefelbe Slrbcit unb 3Rüpe, zumeift a u p biefelbe Sßerantmortung, mcift fogar eine größere, meil bie ©efapr beS SSerjäprenS beS n ip t fofort cingellagten S3etrageS pingutritt, © it t lip bebenflip unb gefäprlid) m irb biefer § 11 jebod) in ben ffäden, in meldjcn ber SESert beS ©treitgegcnftanbeS n ip t opne meitercS b u rp bie

§öpc ber M agforberung ober fonft fcftftept, fonbern n a p § ° 3 $ D . b u rp freies ©rmeffen beS © e rip tS feftjufcgen ift. i)ic r finb bie Sntereffcn beS ülnmaltS unb feiner P a rte i biam ctral entgegengefegt. S e r legteren ift an m ö g lip ft niebrigem 2ßertc gelegen, bem 3lnmalte bagegen an poper ffeftfegung. SaS nobile o ffic iu m beS 3lnmaltS m irb pier in ungefunber SBcife über*

trieben; man »erlangt bon ihm pier in »ielen gäden, nament*

l i p menn feine eigene P a rte i im «fSrogeffe unterlegen ift, nid)t mepr unb n ip t meniger a ls m irtfp a ftlip e n ©elbftm orb. SiefcS SSerfabren m irb a u p ta tfä p d d j geübt. S ie Slnmältc Öc cn ftP bie größte 3Jiübe, baS D bjeft perabzufegen, menn tpre P a rte i unterlegen ift. ^aite ba3 fü r unlauteren ett- beiuerb. SRegetmäfug gel;en fie bam it gegen ihre eigenen Snter*

effen unb bie iprer Slodegcn zu gelbe. Slber eS fom m t Innzu, b a f baS ©efeg eine SemeiSaufnapme über bie Söcrtfeftfegung befprä nft. 9ia p § 3 fann ba§ © e rip t auf J n tra g Stugenfpein* ober ©apberftänbigenbemetS anDJ ne"- Seligem, unb Oor adern auP UrfunbcnbemeiS, z; »■ Vorlegung ber © efpäftS büper, ift auSgefploffen. S e r d tip tc r f a n n , er m u p n ip t ben SetoeiS anorbnen. SaS adeS lä g t f ip allen--

(8)

120 ^u riftifc iie 2Bocf>enfdjrift. ¿M 3. 1913.

faßS i>örcrt, fotoeit es fiel; um ©eridhtsfoften fcanbelt. S a ft ber S ta a t fich bem ganjlich freien Gemuffen ber S in te r, bie eben feine Beamten finb, unterorbnet, ift feine Sache. S a ft er bie Unterorbnung auch fü r frembe Portemonnaies Verlangt,

!ann man b o d n u r bam it erllären, baf; man bei § 11 P2l@ ebD.

nicht mehr an § 3 3 P D . gebadet bat. ©S ift bam it eigentlich Von Vornherein ber © ru n b gelegt, bag eine forgfältige 2lb=

mägung ber §onorierungsfrage nicht fü r alle ffäße get»ähr=

leiftet ift. ^ n fom plijierten fä lle n ift bie © ertfeftfefjung faft biitatorifdh ju nennen: um 20 Jt fann ich in gtuei ¿nftanjen m it aßen Pegeln ber H unft herumftreiten, bei © ertfeftfeijungen, bie ben P e rlu ft ober ben ©eioinn Don Hunberten, ja Saufenben ju r ffolge haben fönnen, finb bie Pcchtsgarantten toeit geringer.

SBenn man am je^igen Sbftem fefthalten miß, mühte man es al§ ein ©ebot ber SBißigfeit anfehen, bah ben beteiligten eine Voßfommene bctocisaufnafnne jugängig gemacht mirb. © e ift merben ja ioohl bie © e rte ju niebrig angenommen. Siefe

© ilb tä tig fe it mag fü r ben S ta a t paffieren, bie Slntoälte, bie heute nicht auf Pofen gebettet finb, iönnen aber ioobl Ver=

langen, bafs folche ÜJiilbtätigfeit nicht auf ihre Höften erfolgt. — fre ilic h , ein ^bea ljuftanb toären folche BetveiSaufnahmen getoif;

nicht. S enn eS gibt faum ettoaS UntvißfommenereS auf biefem ganjen ©ebiete als ben ffiib e rftre it ber ^ntereffen ¿mifden 2In=

m a lt unb P a rtei. S in IlugeS ©efet} m irb ihn Oermeiben. Slber feine S jiftc n j bemeift meines SrachtenS gerabe bie 3eblerhaftig=

fe it beS ShftemS. — S ie 2eidE>thergigieit, m it ber H onfliften jmifdhen P n m a ltfd a ft unb K lientel hier borfchub geleiftet mirb, gefährbet ba§ SreuüerhältniS in bebauerlidher © eife.

n.

©inen meiteren Hunftfebler erblide ich >n bem Paufd)=

fhftem, namentlich in berbinbung m it ber Sinrichtung ber fogenannten gebührenpflichtigen 2lfte. S^mter fe |t fi«h hierii&er m it einer gemiffen P efignation hintoeg. S r fa g t:

Sine gemiffe © o b ifijie ru n g feines oben ermähnten P rinzips mürbe aßerbingS ju r Pottvenbigfeit, „m enn m ir, mie mohl un=

jmeifelhaft ift, an bem Sbftem ber Paufdjgebübren fefthalten".

SaS paufd)ftiftem f d lie f t aber begrifflich U nbilliges in fich unb iann n u r baburdi ftdh rechtfertigen, baß bie beteiligten in ber Stnerfennung beS SajseS „m in im a non c u ra t p ra e to r“

auf eine b iffijile U n te rfudung in ber Pichtung bereichten, ob bie H onorierung im befonberen ffaße angemeffen unb m ürbig ift. SaS Pechnen in baufch unb bogen läßt feinerlei inbivi=

bueße Berüdfidhtigung ju unb ift fchon beSbalb ungeredht.

Paufdjale finb eigentlich n u r bort innerlich gerechtfertigt, mo fich um mehr bagateßeS hanbelt. S o ift eS ju begrüben, baff baS Paufdhale bei ben Schreibgebühren unb P o rtiS ein=

geführt ift; hmr hanbelt eS fich in ber Pegel nicht um aß=

ju grofe betrage. SeSpalb berlohnt eS fich nicht, in s einzelne ju redhnen; unfere früheren ©afdjjettelrecfm ungen maren mirflich* auch nach meiner 2 ln fid t bon Übel. SlnberS bei unferer eigentlichen S ä tig fe it. S ie SarlehnS= ober Häuf»

flagen m it be rfä u m n iS u rte il, bie unter Umftänben einen Slufmanb bon n u r 1 Stunbe 3 e it im ganjen in P n fp ru d nehmen, Iaffen fich nicht bergleid;en m it einem burdhgeführten PechnungSprojefi, ber norm al bei gleichem D b je lt n u r baS Soppelte einbringt. SaS Paufchale ift ber geinb jeber

ijn b ivib u a lifie ru n g unb ift fchon um besmißen geeignet, unfere Slrbeit in ben Slugen beS unbefangenen S ritte n g e r in g io e r t ig erfdheinen ju Iaffen. befom m en haben m ir baS Paufdhale, m eil ber ©runbfajs ju ©hren gebracht merben foßte, bah bie Höften eines ProgcffcS im Süben unb im Porben, in D ft unb

© e ft ganj gleidh h°ho fein foßten. SiefeS P rin g ip läßt fich bielleidht fü r bie ©erichtsloften unb auch fü r bie erftattbaren Soften hören. SS ift übrigens bereits burchbrodjen, unb ¿mar begüglidh ber ©eridhtsfoften burdh bie reid)Sgerid)tIidi geftattete Stempelerhebung fü r bie pro^eftioßm acht, beren Höhe bem SanbeSgefetj überlaffen ift. Sobann aber auch burdh § 93 P 2 l© ebD ., monadh, menn auch unter erfdhtoerten Umftänben, bem P n tv a lt bie © ö g lid ife it gegeben ift, ¿u einem angemeffenen H onorar bei berüdfidhtigung aßer in betracht iommenben berh ä ltn iffe ¿u gelangen, alfo in einem ffaße ausbrüdlidher Pidhterftattbarfeit. SiefeS rnerlmürbige P rin z ip ber Höften*

gleichheit, bei bem bie Sdhablonifierung m it ihrer folgerichtigen U nbiß ig ieit m it in Häuf genommen merben muh, g ilt feineSfaßS in aßen Sänbern. 3 n öfterreicB beifpielsmeife fe |t ber Pidhter nach feinem bißigen Srmeffen bie erftattbaren Höften unter berüdfidhtigung aßer ihm beiannt geioorbener S a tfa d e n feft.

SS ift fein ©eheimnis, einmal, bah unfere gefetjliclien ©ebüpren hinter biefer richterlichen ffeftfefjung meit ¿urüdbleiben unb bah eS überbieS im gröberen p ro je h felbftVerftänblid; ift, bah ber Slntualt bon feinem Hlienten noch überbieS ein angemeffeneS H onorar forbert. — S e r ein ig e © a jjfta b beS Paufchale ift bei uns bie Höhe beS DbjefteS, ein fef>r gmeifelhafter © a jjfta b hinfidhtlidh ber b iß ig le it, ba aße anbern fehr m idtigen ffaftore n auher b e tr a g t bleiben, a ls ba finb ¿unt b e ifp ie l:

¡gntenfttät ber © ü h m a ltu n g , Sänge ber 3 e it, Schm ierigieit ber PechtSfrage unb ber geftfteßung beS SatbeftanbeS, moralifdhe unb rechtliche Berantm ortlidhfeit, Sinfejjung ber Perfönlidhfeit, ber eigenen ©hre, beS eigenen PufeS, eVeniueß audh ber S rfo lg , ferner befonbere ©efchidlichfeit, fra g e n beS S aftes, ber Selifateffe, perfön liehen SJiutcS (Pichterablehnung, SatbeftanbS=

beridhtigung) unb bergleidhen mehr, fdhliehlidh auch 3 mhonbera=

bilien. SieS aßeS lä fjt baS Paufchale naß) bem Schema F imßfommen unberüdfidhtigt unb n u r ber berflaufulierte armfelige

§ 93 geftattet bei Vertraglicher 3 uftim >nung beS Hlienten bie inbivibueße B eurteilung unb bam it angemeffene Honorierung. — S ie ©erechtigfeit erforbert eS, anjuerfennen, bah biefe Schmähen beS paufdfp ftem S fd)on bei Schaffung beS ©efetjeS erfannt maren. © a n moßte aber ein leicht hanblidjeS © cfe|

unb eine uniforme S a ch fü h ru n g ber ©eridtSEoften= unb PnmaltSfoftenregclung beherrfdtc bie Höpfe. P o r aßem glaubte man an einen ab unb ju in bie S rf^e in u n g tretenben deus ex m achina, ben fogenannten SluSgleidt: bie langen Sadhen merben von ben furjen, bie geringtoertigen Von ben hoch*

mertigen, bie fchmierigen von ben leidhten ausgegolten. S a ju ift ju fagen, ber Ausgleich fom m t nie, unb eS mühte ein freunblidh nedifcher 3 ufaß fein, menn er bie ihm jugebachte grohe Poße auSfüßte. © i r miffen ja auch ganj genau, bah baS nicht ber $ a ß ift. B o r aßem aber m irb ber Ausgleich Von bem, ber ihn tragen foß, jutreffenberiveife fü r un=

geredet empfunben. Sem fann man faum plaufibel machen, bah fü r fo unb fo biel anbere m itbejahlen müffe, baS tvoße baS ©efeh fo. S ie f er Ausgleich, an ben m ir, mie gefugt,

(9)

42. Faßrgang. Furiftifcße SBocßenfcßrift. 121

nießt glauben, ift eine ganz unglüdHicße © rfinbung unb geeignet, toenn er toirflicß einträte, SJlißftimmung gegen bic Antoaltfdßaft ßerborjurufert. —

in n e rh a lb beS ißaufcßfßftemS gelten Qc&ü[;ren^fiid)tigc A fte ; bie Honorierung toirb nadß SerfaßrenSabfcßnitten abgeftuft.

Audß baS ift fü r baS DreuberßaltniS jtoifcfien A n to a it unb Slientel nicht gerabe glücflidß. D e r A n to a it lom m t in bie Serfudßung — ob er ih r je unterlegen ift, laffe ich baßin=

geftellt — , in einen neuen SerfaßrenSabfdßnitt ju brangen, beifpielStoeife bic fontrabiftorifchen Anträge gu beriefen, obtooßl bie tnünblicbe Serßanblung nocfi n id it genügenb borbereitet ift.

©anz gang unb gäbe ift, Iebiglich ben AbtoeifungSfdjriftfaß gujufteffen, um ben SerfaßrenSabfdßnitt ber ^ n ftru ftio n ju einem gebüßrenpfiicßtigen z " macßen. ^^coretifdF) ift e3 m ir immer feßr jtoeifelbaft geibefen, ob eine foldße 3 ufteßung genügt. ©dßön ift folcßeS Serfaßrcit n id it unb n u r burdi ben 3toang b e i ©efeßeS entfdßulbbar. ©§ ift einer F o rm a litä t genügt, in SBaßrßeit ift oft ber "fBrojefibctrieb noeß faunt in bie SSegc geleitet. ©eßließlidß muff man m it ben SSölfen beulen. Aber aurf; foldße Seftimmungen io erben u n i n id it gerabe ©ßmpatßien einbringen, finb aud; nidßt in unferm Fntereffe gelegen, toenn io ir eine bernünftige ©ebüßrenregelung belommen. — S in ßkozeß, in bem Iebiglich bie ißoogeffgebühr berbient ift, fann ioeit meßr SJtüfie berurfadßt fiaben, a ls einer, ber bie Serßanblung unb ben Setoeis burdiiaufcn fiat. ©eßr Häufig lom m t bieS bei außergericßtließer A ustragung einer ftreitigen ©adße bor. D ie Durdßfeßung ber ganzen F e d e ru n g o^ne ifßroje^ toirb regelmäßig toeit größere A rb e it berurfaefien, a li beim teiltoeifen Slacßgeben. — Unb boeß erhält ber A n to a it im erfteren F flße norm al 5/ i 0, im teßteren wlu>. D ie

©cßablone feßlägt aßzuleidßt ein ©dßnippcßen. Aucß Hier muß ber A n to a it pfließtmäßig gegen fein eigenes ^ntereffc ßanbeln.

-D erartigei müßte eine gute ©ebD. unbebingt bermeiben. D er Sergleicß ßat übrigens aud; bie fßftematifdße SJterftoürbigfeit, baß er toofil bie eingige ißrozeßßanblung ift, bei ber bic

©ebüßrenpflicßtigfeit bom Srfolge abfiängt. Sloße Semüßungen um ben Sergleicß finb g ra tis z" leiften. D e r © nttourf ber AmtSgeridßtSantoälte toiß ßier SBanbel feßaffen, niefit bagegen leiber ber offizielle © nttourf beS AntoaltbereinS. SDie borgeitige Seenbigung beS ißrojeffeS toirb beloßnt, aucß fü r feßtoaeße N aturen leießt ein Sodm ittel, naeßzugeben, too eS nießt nötig toäre, unb minbeftenS unter Umftänben bem ¡yntereffe beS Auftraggebers toiberftreitenb. —

I I I .

A ls einen Sunftfeßler möcßte id; eS ferner bejeießnen, baß unfere ©ebD fü r bie erftattbaren Soften feine anberen Siegeln ßat als fü r bie nießt erftattbaren. 3 $ glaube, bieS gleicßfalls

“ uf bie leibige S erquidung m it bem © S © . gurüdfüßren gu

° e(" ' tDc^ ©erießtsfoften fämtlicß erftattbar finb unb faft

^e0e tnäßig ben ©erießtsfoften entfprecßenb bie Stedßt3antoalt3=

I u ^tcn Ö^orbnet finb. Daburcß ift eS gefommen, baß bie fäb'mUn3 Üct^re*iet 'fH e'ne gute ©aeße gegen einen zaßlung3=

f 8en ©egner bürfe gar nießts foften, toeil eine gute ©aeße o Hegen müffe, toeil m itßin ber ©egner bie Soften fämtlidß er=

: a _Cn. fo baß eS fa ft eine ©cßanbe ift, AntoaltSfoften tn ftreitigen ©aeßen ju jaßlen. D a s beutet immer barauf ßin,

baß bie Sadie boeß nießt untabelig fichcr ftanb. A lle in biefe

©ebanfenfolgerung ift to ta l berfeßrt. D e r ftreitige iprojeß ift m it einem UttglüdSfaß, inSbefonbere einer Sranfßeit, ju Oer=

gleicßen. 2B ir neßmen in biefer SBegießung eine äßnticße © tellu ng toie bie Arzte ein. Aucß oom A r jt berlangt man n id it, baß aße Sladßteile berßütet toerben. ©3 ift jto a r richtig, baß möglicßft ber Dbfiegenbc gar feinen 9lad;teil ßaben fo li, aber aucß ßier fdßeint m ir baS Scßablonifieren unb ©eneralifieren bon Übel.

©8 ereignen fid; eben Fälle, in benen eS nidßt b illig ift, toenn ber obfiegenbe 2"eil gar feine Soften trä g t. F n Dänem arf e jiftie rt baS ©efeß, baß aucß bem ©ieger ein 2 e il ber Äoften auferlegt toerben fann. $ a S H ingt bem bcutfdßen D ßr bc- fremblidß. © obiel i«ß geßört ßabc, toirb bon ber Söeftintmung namentlicß bei fditoierigen, gtoeifelßafteti Sleößtsfragen ©ebraueß gemaößt. H ier laßt fie fieß toirflich ßören. ® a man nidßt m it aller ÜBeftimmtßeit toeiß, toaS ridßtig ift, toeil in anberer 33e=

feßung möglidßertoeife bie Stecßtsfrage anberS entfdßieben toorben toäre, fo ift es gerabe © lü d genug fü r ben Dbfiegenben, baß bie ißm günftige 9Jleinung burdßgebrungen ift, unb er fann rußig beim ©iege in ber Haußtfacße einige Soften tragen. ©3 betoeift bieS ben Seitfaß, baß in Softenfacßen alles Abfolute bon Übel ift, fo bic © ta rrß e it ber ©ebüßrenfäße, bie Ab=

grenjung ber SßerfaßrenSabfdßnitte, bie unbebingte Softenfreißeit beS ©iegerS, bie Abftufung lebiglicß nadß ber SOSertßöße. Sine AuSnaßme — fie beftätigt bie Siegel — madßt n u r bie Sagatelle, fo ber SagateHßrojeß, fo bie ©cßreibgebüßreti. Aber audß ßier toürbe man bernünftigertoeife fid) ber SAöglicßfeit bon Ab=

toeießungen nidßt berfdßließeti. G rforbert ein iprojeß auSnaßtnS=

toeife eine SarauSlage an ©dßreibgebüßren bon 500 JC, fo foßte man bie Serecßnung berfelben bem A n to a lt bißigertoeife nidßt begtoeifeln.

IV .

äßürbe man aber an ber Differenzierung lebiglicß nadß ber Sßertßößc feftßalten, fo ift ber geredete SDlaßftab aßein bie prozentuale SeredßnungSart. ©S ift bann nicht erficßtlicß, toarinu 2100 Jlnidßt tneßr Sofien jaßlen a ls 1601 JC,toarum 1601 JC gegen 1600 JCbaS Siclfacße meßr a ls 1 JCjaßlen. Serfeßrt erfdieint m ir aucß baS begreffibe ^ r in jip an ©teße beS pro*

greffiben P rin zip s. Fd) toiß nießt bon ben unterften 3Sert=

Haffen fpredßen. H ier ßat aßerbingS ber ©efeßgeber bon ber Degreffion offenbar in S e a d tu n g ber SJtüßetoaltung, alfo eines anberen FaftorS a ls ber bloßen SBertßöße, Abftanb ge=

nomtnen. Sleiben to ir bei einigermaßen normalen Füße"- D a s DurcßfdßnittSobjeft beS nießt bermögenSre^tlicßen An=

fprucßs — 2000 Jl gaßlt cttoaS toeniger a ls 2 ^ßrogent bei einer ©ebüßr, bei norm al bureßgefüßrtem Prozeß m itßin etioa 5 Prozent. S e i einem D b je ft bon 150 000 Jl beträgt eine ©ebüßr 269 Jl fta tt bei 2 Prozent 3000 Jl. Diefer norm al bureßgefüßrte Srozeß b rin g t runb 800 Jl fta tt 5000 JC.

©3 ift ßierbei nod; feine ijßregreffion berüdfid;tigt unb int Durcßfcßmtt faßte man boeß eßer anneßmen, baß aucß relatib ein D b je ft bon 150 000 JC meßr Soften bertragen fann als ein folcßeS bon 2000 Jl.

©ingefdjaltet fei ßier bie A bnorm ität, baß bie nießt bet*

mögenSrecßtlidßen ©egenftänbe befeßränft finb gloifcHen 200 Jl unb 50 000 Mm it ber Slormale bon 2000 Jl. Seßtere fdßeint

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Cytaty

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gebal)renS; eine bertragSmäfsige 33erpfüd)tung hiergu ift unbebenflid) für böHig re^tstoirffam ¿u erachten, iß. S icfe StedtSfraft hat nach A uffaffung ber 33e!lagtcn

fchnitt mehr in bie berfeßiebenften BecßtSmaterien eingeführt, als bieS bei ben meßr auf baS gibilredßt unp Otrafrccht befeßränften Bietern unb StaatSanmältcn

©pefepeibung felbft aber unberührt geblieben fein. S ie toeitere ©rtoägung beS 33©., ber ©bemann habe burch fein UnterhaltSberfprechen ben Sßiberftanb ber ©pefrau

flä rt haben, baS ©rforbernid ber Sreibiertelmehrheit für erreid;t. zugibt, nur gegen fid; hat, fonbern mit ihm überhaupt unbereinbar ift. Sie Satzung fchliefjt

üerpflicfitung fianbelt, bie auf einer noüationäm äßigen Ilm « w anbtung in eine Sarleßenäfcßulb berufit. © om eit bafier bie 33egriffäbeftimmung an ficfi g

erfannten fd)toeriicf&gt; ¡gemeint fein werben. eine SluSitahme im Sfrt. gebacht worben wäre, bann Würben bieSbejüglich ftdjerltd) befonbere 23eftimntungen getroffen

bem franfen Stiere auSgeht, in grage fommen; vielmehr Wirft baS legiere lebiglicb als trä g e r Dort KranfheitSfehnen unb SlnftedungSftoffen bei beren Verbreitung

fchlüffe auf bie Slßgemeinheit Z'ehen- A nw älte Werben ung ernftlicts bagegen verwahren, ba^ ber beutfepe bRicpterftanb in feiner Slßgemeinheit angegriffen Wirb,