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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1927.10.08 H. 41

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8 . DftoPet 1927 .

[56. Saprgattg.j 2353 f > c f t 4 1

Q t

3urtfli(cl)e UDodjettldjrtft

¿ ) c v a u s g e a c b c n t > o m 2 > e u t f d ? e t t 2 t n t t > a i t u e * e i n *

S d j r i f i l e i t e r :

3 uj*i 3 rat D r.J u liu s Blagnus, Berlin, Hedjtsamoalt Dr. £}einricf? Diticnt>cr3 ei,/ Cetpjtg,

unter ZtTitroirfung t>on Xecptsamoalt D r. 2 ttay ¿Jadjeufmotj, ZTfannpetm.

D erlag: ID . Dlöefct? 8 ttd?t?au 4 >lttttg, 3 ni?” ®scar Branbftetter, C etp jiij, Dresimer Strafe U /fo .

S e rn |p re (t|« £ S a m m e l< n r. 72666 / D i a ^ t a n | $ r i f t : S m p r im a tttt / p o ft[4 l« < *H o n to C e tp ä lg Wc. 63673.

®je 3 ® - erfcpeint ab 1. fflitober 1926 wöcpentlicp. Bezugspreis monatlid; Itt. 4.50; <Ein3eItjefte loften ben palben ItTonatsbetrag.

Süt Stubenten, Referenbare unb flffefforen im Dorbcreitungsbienft ift ein Bezugspreis non monatlid) HX. 3.— feftgefept; flusiunf.

hierüber erteilt bet Derlag. — Die „Uacpriipten für bie DTitglieber bes Deutjcpen Hntoaltoereins", bie ber früheren Ausgabe A beigefügt

®aren, erfdjeinen jept als befonbere 3eitfcprift unter bem (Eitel „Amoaltsblatt". Be3ugspreis oierteljäprlid) Itt. 3.—. Der Be3ug Ctfolgt am 3trie(fmägigften burd) bie Poft, bod) neptnen aud) bie Budjpanblungen unb ber Derlag Beftellungen an. Bcfcptoerben

über mangelpafte 3uftellung finb bei p o ftfz u g ausfdjlieglicfj bei ber poft an3ubringen.

i t n a o t r t f l t . 6ie6getpaltfnem iatm et«t!6f|e22pf., für ben Stettenmarft 17 p f„ »/i Seite HL 300.-, */„ Seite HL 1 6 0 .-,» /. Seite m. 8 5 .-. Der U^eigentaum roitö in 3 ’' i y r l l Per Ifölje »on Hrennungsftrirfi 311 ¿rennungsftrii^ geregnet. Die öjröjfe ber Tlnjeige ijt bei ber Bejteüung in miHtmetern angugeben. Bei ( t f } i f f r e .

“ n 3eigen lommert notf) 76 Pf. ®ebfil)ren ijinju. 3 a fjIu n g e n amna^rasto* auf poftfcEjedfonto ID. Iltoefer BudjtjanMung, £eip3ig 63673, bei Befteuung erbeten.

H I o x H t i t t c i f l c m f .

©iner ber @r offen, ber ganz großen 9Mmter bei beutfdjen SRcdjtl ift m it bem am 25. September 1927 einem tüdifdjen Reiben erlegenenSßräfibenten b e i ig ia n fe a tifd je n ß b e r ia n b e lg e r ic p t! unb fß ro fe ffo r an ber U n iO e rfitä t H a m b u rg ,

ü r -äR aj SO Iittelftein, bapingegangem _ ,

@1

ift fdjwer, in ben befepräniten fRaurn einel fRacprufc! bie ©mpfinbungen unb ©ebanfen pineützubrängen, bie ber Dob

"iefel aujjergewöpnlicpen 9Rannel in meiteften Steifen ber Snriftenwelt äel nnb S lullanbl aullöft, ben übergueHenben

“ieieptunt einer folgen fßerfönlid)feit zu fdjilbern — einer fßerfönlicpieit gleid) grofj a ll SRicpter unb ©eleprter, Wie a ll fUtenfd).

S R itte ifte in war am 21. September 1861 in Hamburg geboren. fRacp glänjenb beftanbenen Prüfungen würbe er dmtlricpter in igambitrg, fobann §ilflricpter, SRat unb bann Senatlpräfibent am §anfeatifd)en ßberlanbelgericpt, beffen Leitung er am l.ß fto b e r 1921 übernahm.

58on Slnbeginn feiner Saufbapn an entfaltete er eine aufjerorbenttid) rege WiffenfcE>aftIicE)e jßätigleit. S3ereitl a ll fRefcrettbar IfPtieb er fein Sud) über bie „©iniinbfdpaft naep §antburgifdjem fRedpt" unb feinen „Sommentar jum Hamburger ©efep u&et ©runbeigentum unb ijjppotpefen", bem im Satire 1889 fein 33ucp über „Deutfcpel © c p ifflp fa n b re d jt^ unb ©cpiffl*

Ölüubigerredjt"; im S apte 1891 „ B e iträ g e ju m fß o ftre d jt"; im Sapre 1896 „Arbeit, S in n e n f d jif f a p r t unb p 'lö fje re i"; im Sapre 1899 „§ppotpe,Ienrecpt be§ 33@93." folgte. SBerfe, faft burepweg rieptungweifenb unb bie fp ra jtl {Jeperrfcpenb! Sw S aPte 1900 folgten bal StanbarbWeri „ D ie äRietenacpbem SR ecptbelD eutfdpeniR eicpe!", bal gatflreicfje Auflagen erlebte unb an beffen Staauflage er b il ju feinem SEobe arbeitete; im S&fjte 1901 feine „Seeuttfallloerfidierungl»

8efe|e"; für ©brenbergl §anbbudb bearbeitete er bal S3iunenfdjiffal)rt8red)t; aud) war er SDHtarbeiter am Sdfaplfdbm Seeredjt.

jSW Sdljre 1918 grünbete er m it Gcrnft a3rud bie § anfeatifcf)e fR e d it lje it f c b r if t , bie halb eine ber perDorragenbften beutfdjen juriftifdCjen 3eitfc^riften würbe unb bie er pfammen m it ©. Särucf b il in feine lebten Sage muftergültig leitete,

■^sn fiept fdfon a ul biefer nüchternen aiufjaplung feiner Söerle, ju benen ttod) pptreidje Slbpanblungen in Beitfcpriften traten, to^d) eine SüHe unb SSielfeitigteit bei SBirtenl feine wiffenfcpaftlitpe SEätigieit geitigte.

®iefe SSereinigung non SSiffenfcpaft unb fß ra jil rief ipn auch auf ben $lan, a ll el galt, Hamburg eine U n ib e r f it ä t ju 'Raffen, ©r War ber öauptförberer biefel ©ebanienl unb nidjt ¿um wenigften auf ipn ift el äurücijnfüijren, baff bie Uniberfität

^ptftanb unb ba^ bie junge Uniberfität fiep halb eine füprenbe Stellung unter ben beutfdjen §ocpfcbutett erwarb. Unter ben Itecptsleprern, bie biefe Uniberfität gierten, War er a ll §onorarprofeffor in erfter Sinie tätig. ®ie ftrenge aBiffenfdpaft, ' eWe licptoolte Slarpeit feine! ®en!enl, fein SSortrag boU lebenbiger aittfdjaulidjfeit bei ip ra itiie rl unb bei gereiften, welt»^

eifaprenen iOtannel feffelten bie Stubierenben unwiberfteplidp. ©ben biefer aSerlepr m it ber Sugenb, m it ber ben aud) im ' ilte r im §erjen jung ©ebliebenen, Spmpatpie unb aSerftänbnil berbanb, madjte ipn wie wenige anbere qualifiziert, an ber

^ u S b ilb u n g ber S u x ifte « mitzuarbeiten unb in bett fß r ü fu n g lfo m m iffio n e n ber fjanfeftäbte ju Wirten; fowopl bie

“Metenbar*, Wie bie zweite Ißrüfungliommiffion leitete er — ein gerabezu ibealer prüfet — m it unbeftedjlicpem Sd)arfblid, aBiffen unb Sönnen bei fp rü fling l burcpfdiauenb unb babei Oon jener menfdflidjen, überlegenen ©üte, bie fein 3Befen

^Izeitpnete. Sludj in ber S o m m iffio n b e i Ü le id p lju ftiz m in ifte r iu m l f ü r bie S d ja ffu n g e in p e itlid je r fR ic p ttin ie n Wx bal fRedjtlftubium Oertrat er bie iganfeatifdjen Suriftso, autp pier m it Weit aulfcpauenber Überlegenheit.

S« ber ftä n b ig e n D e p u ta tio n b e i D eutfcpen S m ifte n t a g e l errang er halb eine füprenbe Stellung, in ber Deutfdjen 1-anbelgruppe ber In te rnational Law Association mar er 2. 3Socfipcitber; im Deutfcpeit SeeredjtlOerein 1. SSorfipenber.

Daneben gept fein potitifdpel aBirfen: Der H a m b u rg e r 9 3 ü rg e rf(p a ft gepörte er Oon 1901 b il 1921 an; an allen wxeptigen Hamburger ©efepen biefer 3eitPe;ri0t>e/ bie an ben ©efepgeber ainforberuttgen üott unerpörter Scpwierigleit fteHte, fbürte man feine §anb. Die S e r fa f fu n g , bie Hamburg fidp naep bem Urnfturj gab, trägt bal ©epräge feine! ©eiftel, wie jjfnt aud) ber mufteraüitige S o m m e n ta r zu biefem Staatlgrunbgefep Zu öerbaufen ift. 33om 33ö 11 erbunb würbe er a ll

®Jperte für a3innenfd)iffaprtlfragen zugezogen.

9Ran ftaunt, wenn man bie Süße biefel aBirfen! fiept, unb ftaunte noep mepr, wenn man bal ©lüd patte, ipn in exüer biefer Däügieiten p beobaepten.

S R itte lfte in War im waprften Sinne bei aBorte! ein SR icpteriönig, ein SRann, ber burd) bie ©ewatt feiner fßerfönlidjfeit in feinen 33ann

z°0-

fein pra^tOoßer ©paraiteriopf auftaudpte, Wo feine ragenbe ©eftalt bie aSerpanblung beperrfd)te, et in einem ^ibilfenat ober — Worauf er auep a ll ©pefpräftbent befonbere! ©ewiipt legte — in einem S tra ffe n a t ober 0cm Hamburger ifJrifengexiefjt Oorfafi, ob er in ben Sipungen ber International Law Association bal meprfpracptidje ©ewirr

295

(2)

2354 (Sröfjere Sluffüfje [guriftifche SBodjmfchi'tft

her SSerhatiblungeu, ben §antburger 9iid)terBerein (bett er lange heröorragenb führte), eine Slbteilung beS Sbeutfdjen g u rifte n ta g e S , ober eine Prüfung leitete, ftetS mirfte er auf bie, bie m it ober unter ihm gu arbeiten Ratten, als gührer unb Senfer. Überflüffig, IjcrOorjuijeben, baß feine Sodegen im fRidjteramt unb im Sehramt, in ber 93ürgerfd)aft unb tuo fonft er immer fein öielfeitigeS SBirlen entfaltete, gu ihm auffdjauten unb baß aud) fein 2$erhüitniS gur S ln m a ltfc ifa ft baS benfbar Befte mar. Sie alte, gute Hamburger Srabition ber gegenfeitigen ©djäßung unb beS gegenfeitigen SSerftänbniffeS, baS bie Hamburger Surften Bor unb hinter ber 33arre Bon jeljer Berbanb, fe|te er fort. ÜRit gabireichen Slnmälten Berbanb ihn berfönliche greunbfdfaft; fein ©oljn — gleichfalls in 9techtSmiffenfd)aft unb ißrapS trefflid) bemäl)rt — ift Stnmalt unb gehört als foldjer einer ber für bie §anfeftäbte fo c£)aralteriftifc£)en im beften Sinne beS SBorteS Bornehmen SInmaltfirmen an.

©eine SSerbienfte als ©d)riftleiter merben an anberer ©teile an ber ©biße ber Bon if)m gefdfaffenen geitfdfrift Bon berufener ©eite gemürbigt »erben. ¡gier aber fei banfbar gebaut, meldje greunbfchaft er ftetS aud) ber S xtriftifdi)ert 3 B o d )e n f< h rift bemieS, gu beren tatigften, nie Berfagenben SJiitarbeitern er gehörte.

©otueit S R itte lfte in ber g u rift! Slber ber gauber, ben feine ißerfönlichfeit auSftrahlte, hätte ad baS tiefe SBiffen, feine bradjtüoden gührerqualitäten, fein erftaunlidjer gleiß, feine Imhe menfd)Iid)e f u lt u r — fo überragenb ad biefe

©igenfdjafteit auch maren — nicht allein bemirft. SaS ¡göd)fte unb ©¿elfte an iljm mar fein mahreS, echtes iDfenfchentunu

„ g r e i Bon Sabel gu fein, ift ber niebrigfte ©rab unb ber fmchfte, benn nur bie ©röße führt ober bie £>hnmad)t bagu!" fagt ber Sichter, unb mal Born Sabel gilt, g ilt auch don greunb* unb geinbfd)aft. Stur mentgen ©terbliihen ift eS befdjiebetf, biefeit ©rab gu erreichen, leinen geittb gu hoben, fonbern nur S3emunberer unb greunbe, g re u n b e , bie ben großen dichter unS tieffdjürfenben ©eiehrten, ben flugen ©efefcgeber unb ben gütigen Seljrer betrauern, aber mel)r als baS — ben lieben, guten, herrlichen S K e n f d j e n !

D a s ü b e t f U r b d t e v t m i t t l u n ß u n d f l t h ä t $ l o f e n t > M ß c f y M u n g . SSon SanbgeridjtSrat Dr. E rio in *J5äfcoIb, fflerlin.

SaS ©efeß über SlrbeitSBermittlung unb SCrbeitSlofen*

Berfidjerung, baS feit bem 1. Oft. 1927 in Sraft ift, be*

fdjreitet einen neuen SBeg auf bem ©ebiet ber SlrbeitSlofen*

ijilfe. Sin bie. ©teile ber gürforge bei 93ebürftigfeit tr itt bie Berfidjerung. Sarüber hinaus merben SlrbeitSBermittlung unb

^Berufsberatung einheitlich geregelt.

S r ä g e r biefer Aufgaben ift bie SR eich Sanft alt für Sir*

BeitSoermittlung unb SlrbeitSlofenBerfidferung m it bem ©iß in SSerlin, eine Sförberfdfaft beS öffentlichen SRedjtS, bie fid) in eine §auf)tftelle, in SanbeSarbeitSämter unb SIrbeitS*

ärnter gliebert. gljre Organe finb ber 8$orftanb ber 91eid)S*

anftalt, ber SßermaltungSrat ber SReidjSanftalt fomie 33er*

maltungSajuSfchüffe bei ben SanbeSarbeitSämtern unb ben

^Arbeitsämtern. g n ben Organen finb bie SIrbeitgeber, bie

;8Irbeitnehmer unb bie Vertreter ber öffentlichen Sförber*

fchaften gu je einem S ritte l ftimmberedftigt. g m 23ebarfSi=

falle fönnen gadjabteilungen unb Slbteilungen für Slngeftellte gebilbet merben. ©bntd)Bei)örben finb 'bei ben ^Arbeitsämtern bie ©gruchauSfchüffe, bei ben SanbeSarbeitSämtern bie©brud)«

fammern, ein ©bruchfenat fü r SlrbeitSlofenBerfid) erung, ge*

bilbet Bei bem fReidjSöerfidferungSamte. ©brud)auSfchüffe unb

©brud)fammern finb breigliebrig m it je einem Skifißer Bon Slrbeitgeber* unß Sirbeitnehmerfeite. Ser ©bruchfenat ift fünfgliebrig; gmei feiner SRitglieber finb gntereffertüertreter.

Ser 83ermaltungSrat befchiießt bie ©aßung ber IReichSanftalt.

Ser ©efamtljauShalt ber fReidjSanftalt bebarf ber ©enehnti*

gung ber IReichSregierung. Sie Sienftaufficht führt ber 3IeichSarbeitSminifter.

SaS Siernftüd beS ©efe|eS finb bie SSeftimmungen beS 3 .2Ibf<hnitteS über bie 81 r b e i t S i o f enB e r f ich e r u n g . 83er*

ficherungSbflichtig (§ 69) finb bie 8Irbeitnehmer, bie auf ©runb ber fReid)SBerficherungSorbnung ober beS fReidfSlnabbfdjaftS*

gefe^eS für ben g a lt ber Sfranf'heit ober auf ©runb beS 2ln*

geftelltertBerfiherungSgefeheS bfdchtoerfichert finb, fomie bie

@d)iffSbefa|ung ber beutfehen ©eefahrgeuge. Befreiungen Bon ber SSerficherungSbfiicht finb Borgefehen für gemiffe S3erufS*

grugben in ber Sanb* unb $orftmirtfc£)aft, ißartenfifcherei unb

©eefdiiffahrt fomie für Seljriinge (§§ 70— 76). S ie 33er*

fici>erring Sfreiheit ift abhängig Bon einer ütngeige an bie

£rantenlaffe. 8Iuf Sintrag fönnen bie unftänbig Sefchäftigten befreit merben. Stuf Slutrag fönnen aud) finanziell gefidjerte firioate ©inrichtungen ber SirbeitSlofenhüfe in ber äöeife gu*

getaffen merben, bag baneben nicht noch bie gefehlidje Sßflich^

nerficherung t r it t (§§ 79, 80). S a S 3 3 e r f i c h e r u n g S * B e r h ä l t n i S beginnt grunbfä^Iicf) mit bem © in tritt in bie BerfidjerungSbftidjtige Befchäftigung_ ober m it bem ©rlöfdjen ber §Öer fief) erung Sfr eil; eit. @S erlifdjt m it bem StuSfcheiben auS ber BerficherungSbfiichtigen Befhäftigung. r Singe*

ftellte ift bie SKöglichfeit gegeben, fid) freimitlig meitcr*

guoerfidjerrt, menn fie nad) überfchreitung einer beftimmten

©eijaitSgrenge auS ber 33erficherung auSfcheiben mürben (§86).

Sen .gefehiiehen SCnfbrud) auf S l r b e i t S l o f e n u n t e r * f t ü | u n g (§87) hat nur berfenige, ber arbeitsfähig, arbeite m illig, aber unfreim illig arbeitslos ift, fofern er eine Be«

ftimmte Sinmartf^aftSgeit erfüllt unb ben Slnfpruch auf Sir*

beitslofenunterftühung noch mfcht erfchöfaft haf- S ie 8l r b e i t S * f ä h i g f e i t mirb in § 881 genau befiniert. S ie S I r b e i t S * m i l l i g f e i t fann auf bie ijkobe gesellt merben. 3Birb an*

gebotene Slrbeit oi;ne berechtigten ©runb abgelehnt, fo ift bie StrbeitSiofeuunterftüfjung für bie fotgenben 4 3Bochen Bermirft- Unter S a rif begahite ober berufsfrembe Slrbeit ober Slrbeit, bie burd) SluSftanb ober SluSfberrung frei gemorben ift, brauch*

nicht angenommen gu me^en; bie Berufsfrembe Slrbeit öarf aber mieberum nicht abgelehnt merben, menn ber StrbeitSlofe fhon neun 3Bocheit Unterftühung begogen ha* °der feine SIrbeitSlofigfeit berufsüblich ift, eS fei benn, ¿afj bie Berufs*

frembe Slrbeit erhebliche Sladjteile für fein fpätereS gort*

fommen bringen mürbe (§ 90). g ü r SlrbeitSlofe unter 21 gahren ift bie Unterftüfjung Bon einer Slrbeitsleiftung ab*

hängig. SlllerbingS barf bie fßfdchtarbeit erft geforbert mer*

ben, menn eine BerufSumfchuiung ober *fortbiibung nicht io grage fommt. Slblehrrnng einer 33erufSumfchuiung ober *fort*

bilbung hat unter Itmftänben 33eriuft ber Unterftüfsung für bie nächften Bier SBodfett gur gotge. Stur u n f r e i m i l l i g 6 SIrbeitSlofigfeit Begrünbet ben UnterftühungSanfgruch- 22er baljer feine SlrbeitSftelle ohne mistigen ober ohne berechtigten

©runb aufgegeben ober gur friftlofen ©ntlaffung SSeranlaffung gegeben I;a't, erhält in ber Siegel 4 SBodjeit lang feine Unter*

ftühung (§ 93). Surch bie StrbeitSlofenunterftühung fo ll aber nidft in bie S B i r t f c h a f t S t ü m p f e eingegriffen merben. SeS*

halb erhalten SlrbeitSlofe, beren SIrbeitSlofigfeit, fei eS burch einen SluSftanb ober eine inlänbifche StuSffierrung Berurfadjt ift, grunbfählich feine Unterftühung (§ 94). Sabei ift i ü unterfheiben, ob bie SIrbeitSlofigfeit burch einen 33irtfd)a!tgi fambf unmittelbar ober mittelbar öerurfacht ift. Sehterenfall^

namentlich bei SluSftänben ober SluSfgerrungen außerhalb beS 33etriebS, beS 33erufSfreifeS ober beS SIrbeitS* ober 2Bohn*

orteS beS SlrbeitSlofcn, mirb bie Unterftühung gemährt, menn bie S3ermeigerung eine unbillige ¡Qärte märe. S ie S l n m a r t * f d j a f t s g e i t (§95) ift erfüllt, menn ber SlrbeitSlofe in ben Ie|ten 12 DJtonaten mährenb 26 SBochen in BerficherungS*

Pflichtiger Sefchäftigung geftanben hat. g n bie g riff 12 SJtonaten merben beftimmte geiten nicht eingerechnet (§9°

SIbf. 2). Sie ©rfüllung ber SlnmartfdjaftSgeit ift nid)t nur als eine ißrobe auf bie SlrbeitSmilligfeit, fonbern aud) Slufbringung ber SSerficherungSmittet erforberlich- ©enau i°

lange mie bie SlnmartfcliaftSgeit läuft in ber fRegel bie U n t e r * f t ü f j u n ß S g e i t . SBenn nämlich bie Unterftü|ung 26 SSochen lang gemährt ift, ift ber UnterftühungSanfbruch erlofchen.

befonberS ungünftigem SlrbeitSmarft fann bie §öchftbauer ber SlrbcitSlofenunterftüjjung auf 39 ÜSochen auSgebel)nt merben.

Slbmeichenbe geftfehungen ber UnterftühungSbauer finb Bor*

(3)

56. gaing. 1927 §eft 41]

(Größere Auffäße 2355

gelegen für Berufe ober ©emcrbe, in benen eine regelmäßig toieberfeßrenbe ArbeitSlofigleit berufSüblid) ift.

g n Qeiten anbauernb befonberS ungünftiger ArbeitS*

ntaritlage hat ber AeicßSarbeitSminifter bie Unterftüßung als K r i f e n u n t e r f t ü ß u n g gugulaffen, bie nach Berufen, Be*

girfen, §öße unb Sauer begrengt merben iann unb nur nad) Ataßgabe ber Bebürftigfeit gemährt mirb (§ 101).

■Sie ArbeitSiofenunterftüßung befielt aus ber § a u p t * u n t e r f t ü ß u n g unb % a m i l i eng u f d) 1 ä g en, bie für einen gemiffen Kreis gufcßlagäberecßtigter Angehöriger ge*

gaßlt merben. Künftig finb, im Unterfdjieb gur bisherigen ErmerbSlofenfürforge m it ißren (EiniieitSfä^en, nach Sohn*

Haffen geftaffelte Seiftungen üorgefeßen. g ü r jebe ber elf Soßnfiaffen ift ein EinßeitSloßn beftimmt. Sie tlnterftüßung toirb nach §unbertfäßen beS EinßeitSloßneS feftgefeßt. Sie Staffelung ift fcßarf. Sn ber niebrigften So^nitaffe beträgt bie §auptunterftüßung 7 5 ü .§ ., in ber höcljften Soßnilaffe nur noch 35 0- §■ beS EinßeitSloßneS. Sie gamiiiengufd)täge betragen 5 b. § . S ie ©efamtunterftüßung barf 80—-60 ü. §.

beS EinßeitSloßnS nicht überfteigen, ®egaßit mirb bie Unter*

ftiißung nad) Ablauf einer S S a r t e g e i t öon 7 Sagen feit ber ArbeitSloSmelbung, auSnaßrnSmeife am Sage ber ArbeitS*

loSmelbung. ©ie ift ber i ß f ä n b u n g n i c ht u n t e r m o r f e n nnb einiommenftenerfrei. SSerbienft auS ©elegenßeitSarbeit, AbgangSentfcßäbigungen unb Abfinbungen mirb auf bie Unter*

ftüßung in gemiffem Umfange angerechnet. S ie Entfcßäbi*

gungen aus § 87 Abf. 1 BetrA®. unb au§ § 74 Abf. 2 §@33.

bleiben anrecßnungSfrei. SBäßrenb beS BegitgS ber §aupt*

unterftüßung ift ber Arbeitstofe and) für ben S a l i b e r K r a n i ß e i t berficfjert. Aud) mirb für bie Erhaltung ber Anmartfdßaften in ber gnüaliben*, Angeftetlten* unb inapp*

fdjaftticßen ißenfionSOerficherung ©orge getragen. Al3_ frei*

loiiiige Seiftung ber AeicßSanftalt iann eine K u r g a r b e i t e r * u n t e r f t ü ß u n g gemährt merben (§§ 103— 130).

An Ataßnaßmen gur S 3 e r l j ü t u n lg u n b B e e n b i g u n g ber A r b e i t S l o f i g l e i t (§§131— 141) finb meitere frei*

millige Seiftungen ber OteidEjSanftalt üorgefeßen. Sem ArbeitS*

Iofen iönnen bie Soften einer Aeife gum neuen Arbeitsort ge*

mäßet merben. ES iönnen ihm, menn er feine gam üienad) bent neuen Arbeitsort nicht mitnehmen iann, bie gamitien*

gufcßläge meiter gemährt merben. Einer ©ruppe oon ArbeitS*

Iofen, bie nad) einem neuen Arbeitsort entfanbt merben, iönnen güßrer beigegeben merben. g u r Befcßaffung einer ArbeitSauSrüftung, gur beruflichen gortbilbung unb Um*

fdjulung iönnen SUUttel ber Aeid)Sanftalt aufgemenbet merben.

ES ift aud) bie Atöglicßieit gegeben, Sariehen ober gufdjüffe für bie mertfdjaffenbe ArbeitSlofenfürforge aufgumenben.

Ser ArbeitSlofigieit fo ll oorgebeugt merben burd) eine planmäßige unb fachgemäße A r b e i t S o e r m i t t l u n g unb B e r u f s b e r a t u n g (§§ 58— 68). g u r Arbeitsvermittlung toirb audi bie Seßrftellenüermittiung gerechnet. Siefe fogialen Aufgaben finb ber Aeid)Sanftalt übertragen. gßre ^ “ tig*

feit in biefer Aicßtung ift unentgeltlich unb unparteiifd). ®e*

ioerbSmäßige ©tellenüermittlung ift ab 1. gan. 1931, ge*

merbSmäßige Berufsberatung fdjon üom gnlrafttreten fee§ ® es feßeS an oerboten (§§ 54— 57). AicßtgemerbSmaßige Ein*

Achtungen ber ArbeitSüermittlung unb Berufsberatung finb, m it Ausnahme ber Buüteieinricßtuugen biefer A rt, unter Auf*

fießt ber AeicßSanftalt gugelaffen (§§ 49—53).

Sie A t i t t e l , melcße bie AeicßSanftalt gur Surdnüßrung ißrer Aufgaben benötigt, merben je gur §älfte öon Arbeit*

gebern unb Arbeitnehmern aufgebracht (§§ 142— 166). A u r bie Krifenunterftüßung mirb gu Vs üom Aeid), int übrigen üon ben ©emeinben getragen (§ 167). S ie Beiträge ber Ber*

ficßerungSpflicßtigen merben an bie Kranieniaffert, an bie AeidjSinappfcßaft ober an bie ©eefaffe entrichtet. g ü r bie Be*

meffung ber Beiträge ift ein AuSgleidiSoerfaßren üorgefeßen.

Ser Beitrag mirb gmar einheitlich erhoben, er feßt fich ober aus einem SanbeSanteil, beffen Beftimmung bent Ber*

maltungSauSfcßuß beS SanbeSarbeitSamtS üorbeßalten ift, unb einem AeicßSanteil, beffen §öße ber BermaltnngSrat ber AeicßSanftalt feftfeßt, gufammen. Beibe Anteile gufammen bürfen einen AeichShöchftioß ttidft überfteigen. Aus bem AeicßSanteil mirb ein Aotftocf gebilbet unb erhalten, ber gur Unterftüßung to n 600000 ArbeitSlofen für brei Atonate aus*

reießt. Sie Beiträge merben in §öße eines beftimmten

§unbertfaßeS beS ©runbloßneS, beS mirflicEjen ober burch*

fd)nittlid)en SlrbeitSüerbienfteS feftgefeßt. Ser AeichSßöchftiaß barf 3 t. § . nid)t überfteigen.

Qm U n t e r f t ü ß u n g S b e r f a ß r e n (§§ 168— 186) fann gegen bie Entfcßeibung beS Borfißenben beS Arbeitsamtes Einfßrucß eingelegt merben. Über ben Einfßrud) entfeßeibet ber ©ßrucßauSfchuß beS Arbeitsamts, ©egen bie Entfcßeibung beS ©ßrucßauSfchuffeS ift bie Berufung an bie ©ßrueßfammer güläffig. Qu AecßtSfragen üon grunbfäßliißer Bebeutung fann bie Entfcßeibung beS ©ßrudjfenatS ßerbeigefüßrt merben. Enb*

gültige Entfcßeibungen binben alle Beßörben, aud) bie ©e*

rießte. beftimmten fä lle n ift bie Beurteilung einer £?ra9e bttreß bie ArbeitSgericßtSbeßörben für bie ©ßrucßbeßörben ber ArbeitSlofenterficßerung binbenb (§ 184). § ü r alle f o n f t i * gen A n g e l e g e n h e i t e n (§§ 187— 194) ift ber Einfßrud) üorgefeßen, menn Entfcßeibungen einer Eingelßerfott ange*

fochten merben, bie Befcßmerbe, menn eS fid) um bie Ent*

feßeibungen eines Kollegiums ßanbett. Bor ben ©ßrud)*

beßörben mirb münblicß unb öffentlid) üeüßanbelt. Befcßlüffe merben in ber Aegel m it ©timmenmehrßeit gefaßt. Auf bem

©ebiete ber ArbeitSlofenüerfiißming finb bie Bertreter ber öffentlichen Körßerfcßaften üon ber Atitm iriung auSgefcßloffert (§§195— 201). Beitreibungen erfolgen im BermaltungSmege.

g n ben §§ 202— 219 finb allgemeine Beftimmungen ge*

troffen, unter anberem über bie AecßtS* unb BermaltungS*

ßilfe, baS BerßältniS gu auSläubifcßen Berfidjerungen, ©onber*

beßanblung auSIänbifcßei SBanberarbeüer, BergeltungSrecßt gegenüber fremben Staaten, © tatiftif, ©cßabenSerfaßßflicßt im gfalle ber fog. „f$ormbefd)äftigung" (§ 217), einen g a ll beS gefeßlidjen gorberungSübergangeS (§ 218) unb ben B oll*

ftredungSfcßuß (§ 219). Sie §§ 220 ff. enthalten Übergangs*

unb ©trafbeftimmungen.

t > k ( D r g a n i f a i i o n d e t

(gortfeßung üon g2S. 1927, 1509 ff.) Sßon ©eridüSaffeffor D r. S B tllß g r a r tle ,

Sie StrbeitSgerihtSbeßörben im Seutfcßen Aeidje finb nun*

fneßr fämtlid) eingerichtet unb ßaben bereits feit einiger Seit 'ßre Sätigfeit aufgenommen, g n gSSB. 1927, 1509 ff. hatte icß feie Drganifation ißüewßenS, ©acßfenS, SßüringenS, BaßcrnS, SBürttembergS, BabenS unb SübecfS gefcßilbert, mäßrenb ber Aufbau ber ArbeitSgericßtSbarieit in ben übrigen beutfd)en Säubern gur ber Srudlegung beS angeführten AuffaßeS noeß nießt üollenbet mar. ES fei baßer gunäcßft einmal bie Prganifation ber Arbeitsgerichte unb SanbeSarbeitSgericßte in ben übrigen beutfeßen Öänbern beßanbelt.

1. Bei ber ©cßüberung beS Aufbaues ber Arbeitsgerichts*

beßörben in ißreußen, ©aeßfen, Sßüringen, Baßern, SSürttem*

berg, Baben unb Sübecl mar barauf ßingemiefen morben, baß feie e i n g e l n e n S ä n b e r b ei b e r E r r i c h t u n g i ß r e r A r b e i t S * u n b S a n b e S a r b e i t S g e r i c ß t e ü o n ü e r *

im (ßreußtfcßen gufligm intflerium , B erlin.

f eßi ebenen © r u n b f ä ß e n a u s g e g a n g e n finb: Sie eine Sänbergrußße (Breußen, ©aeßfen, Sßüringen) üon bem

© r u n b f a ß ber g ef eßl i cß o o r g e f e ß r i e b e n e n © e l b * f t ä n b i g i e i t ber A r b e i t s g e r i c h t e u n b ber g e n ü g e n * ben B e f c ß ä f t i g u n g ber S a n b e S a r b e i t S g e r i c ß t e , bie anbere Sänbergruppe bagegen (Bapern, SBürttemberg, Baben) üon bem © r u n b f a ß b e r B i t b u n g ü o n 91rb ei 1 3 g e r i cß t S b eg i r t e n m ö g l i c ß f t f ü r j e b e n A m t S g e r i c ß t S b e g i r ! u n b S a n b e S a r b e i t S g e r i c ß t S * b e g i r f e n m ö g l i d j f t f ü r j e b e n S a u b g e x i t ß t S b e g i r ! . Siefe grunbfäßlicße Berfcßiebenartigfeit im Aufbau ber ArbeitS*

gericßtSbeßörben finbet fieß aueß bei ben übrigen, bisßer nod) nießt ermähnten beutfeßen Sänbent. ©o ßaben g. B. § e f f e n , B r a u i t f c ß m e i g , SAec£ 1 e n b u r g , A n ß a l t , S i p p e u n b SSBalbecf bei ber A b g r e n g u n g ber B e g i r i e i ß r e r

295*

(4)

2356 ©röfjere Stuffäfse [Qutijlifdje 2Boctjenfcfjtiit

S i r b e i t S g e r i d j t S b e h ö r b e n bert © r u n b f a jj b e r

© e i b f t ü n b i g f e t t u n b au Sr eid) e nb en Söefcijäfti=

g u n g b i e f e r © e r i d j t e an b i e © p i j j e g e f t e l l t .

§ e f f e n

Ijat baljer nur 11 S i r b e i t S g e r i c h t e für fein in 53 SimtS*

geridjtsbegirfe eingeteilteS Staatsgebiet errietet unb zur IBe*

ar&eitung ber IBerufungS* unb IBefchmcrbefadjen nur 1 ein*

ZigeS S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t (in Sarmftabt) gefdjaffen.

I B r a u n f c h m e i g

m it feinen 23 SlmtSgeridjtSBezirien Ijat 8 S i r b e i t S g e r i c h t e unb ebenfalls nur 1 S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t (in IBraun*

fdjmeig) erridCjtet.

5 D i e d i e n b u r g * © c h m e r i n

Befiel 42 SimtSgeridjte, benen aBer uur 5 S i r b e i t S g e r i c h t e unb 1 S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t (in ©üftroto) gegenüber*

fielen.

9 J t e d i e n b u r g * © t r e I i h

hat Bei einem IBeftanbe üon 10 SimtSgeridjten 3 S i r b e i t S * g e r i d ) t e eingerichtet. 1 S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t (in Uten*

ftreiijj) ift auch hier als SäerufungSinftanz in Str&ettSfadCjen für baS ganze (Staatsgebiet pftanbig.

S l n l j a i t ,

baS 11 9Imt§geri(f)tSbegtrfe aufweift, hflt 2 S i r b e i t S * ger i ct f t e unb 1 S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t (in iSeffau),

S i i> e

m it 9 SimtSgeridjten 1 S t r b e i t S g e r i c ^ t unb SS a l b c cf

mit 3 SimtSgeridjten ebenfalls nur l S l r b e i t S g e r i d j t er*

ridjtet. iSie beiben lejjtgenannten Sauber haben oon ber © r * r i ch t u n g e i n e s b e f o n b c r e n S a n b e S a r b e i t S * g e r i d j t s a b g e f e h e n unb ihren 2IrbeitSgericf;t§be§irf einem greufjifdjen SanbeSarbeitSgertdjt (IBietefelb bä». Gaffel) ju*

geteilt.

Srn ©egenfaß ju biefen Sänbern, bie alfo b u r c h * f d j n i t t l i d j 3— 8 Si mt S g e r i d j t S b e z i r f e z u 1 S i r b e i t S * g e r i c h t s b e j i r ! zufammengefafjt unb fiel) aud) bei ©chaffung ber SanbeSarbeitSgeridjte bie größte SJefdjrünfung auferiegt haben, finb — wie Stopern, SBürttemberg unb SSaben — fo auch D I b e n b u r g , H a m b u r g unb B r e m e n baju über*

gegangen, m ö g l i d j f t f ü r j e b e i t S i m t S g e r i d j t S b e z i r i 1 S t r b e i t S g e r i c h t S b e z i r i unb für jeben SanbgerichtS*

bejirt 1 SanbeSarbeitSgeridjt zu bitben. ©o hat D I b e n b u r g

m it feinen 21 SimtSgeridjten 10 S i r b e i t S g e r i c h t e ,

§ a m b it r g ,

baS in 3 StmtSgerichtS&egirie eirtgeteilt ift, 2 S i r b e i t S * g e r i d j t e unb

18 r e m e n

m it 2 SimtSgeridjten l S l r b e i t S g e r i d j t erridjtet. ®iefe 3 Sänber fyabm aud) je 1 S a r t b e S a r b e i t S g e r i d j t (in DIbenburg bgm. Hamburg bgtu. 93remen) f ü r i h r © t a a t S * g e b i e t eingeridjtct.

2. g u t g a n z e n I B e u t f d j e n Uleidje bef t eh en a l f o j e j j t 527 S i r b e i t S g e r i c h t e u n b 79 S a n b e S a r b e i t S * g e r i d j t e f o i o i e l S t e i d j S a r b e i t S g e r i d j t , i n S g e f a m t a l f o 607 St r b e i t S g er i ch t S b eh ö r b e it 1), benen nicht ganz bie breifad^e 3 a ljl bon orbentiidjeit ©eridjtsbefjörbeu gegenüberfteht.

©benfo üerfcfjieben Wie bie SQegirfe finb audj bie SirbeitS*

gericf)te felbft auSgeftaitet. ®er ©runbfa|, bafj für ©treitig=*

leiten ber Sirbeiter unb ©treitigieiten ber Singeftellten ge*

trennte K a m m e r n gebilbet ioerben unb nur auSnaijmSmeife oon ber SSilbung getrennter Kammern Stbftanb genommen werben fo ll, hat ben einzelnen Sänbern SBerartiaffung ge*

geben, bie üerfdjiebenartigfte Siegelung ju treffen: SBIj ü* r i n g e n , D I b e n b u r g , i O l e d i e n b u r g * © ^ t o e r i n , Sin*

h a l t , S ü b e d u n b B r e m e n hiabe« b e i j eb en t S i r b e i t S * g e r i c h t je eine b e f o n b e r e S i r b e i t e r i a m m e r u n b S t n g e f t e t l t e n i a m m e r gebilbet. I B r a u n f d j w e i g ,

© a d i f e n unb auch S3apern haben bie 3 u f t ä n b i g i e i t üon Singeftellteniammern auf bie S3egirie anberer SirbeitS*

') ©in genaues 58ergetdhni3 biefer SlrbeitSgertdjtSBefiörben m it genauer Beä’irflicher Abgrenzung ift auf ©eite 295—307 beS bieiciji- arbeitäbtatteä 1927 (9Jr. 21 beä amtlichen SCeileS) enthalten.

geriete e r f t r e d t . I ß r e u f j e n , S3at jern, S B ü r t t e m b e r g u n b I Baben haben in zahlreichen fa lle n , in benen burch bie IBilbung getrennter Sirbeiter* unb Singefteliteniammern bie SebenSfäljigfeit ber SirbeitSgerichte in grage geftellt toorben toäre, üon ber S3efugniS, g e m e i n f d j a f t i i d j e K a m m e r n f ü r © t r e i t i g i e i t e n b e r S i r b e i t e r u n b S i n g e f t e l l t e n ju bilben, ©ebraudj gemacht. Sie I B i l b u n g o o n § a n b * w e r i S g e r i d j t e n , bie grunbfählid) für jebeS SirbeitSgeridjt üorgefdjrieben ift, ift ü e r l j ä l t n i S t n ä j j i g e i n h e i t l i c h erfolgt, gaft alle Sänber haben je ein befonbereS iöanbtoeriS*

geridjt bei jebem SirbeitSgericht errichtet. Stur Iß re u gen

|a t (wie ic| io 33B- 1927 ®- 151° bargelegt habe) in m e h r e r e n g ä l t e n , in benen m it ©icljerheit anzuneljmen loar, ba§ bie bei jebem SirbeitSgericht errichteten §anbtoerfS*

geridjte nicht lebensfähig fein Würben, bie guftanbigieit Oon gachiantmem für ©treitigieiten beS §anbmeriS in überein*

ftimmung m it ben SBünfdjen ber beteiligten mirtfdj aftiidj en SSereinigungen über ben 33egiri beS einzelnen StrbeitSgeridjtS ermeitert unb bamit o o n b e r © r r i d j t u n g j e e i n e s be*

f o n b e r e n ¡ g a r t b r n e r i S g e r i d j i S b e i j e b e m S i r b e i t S * g e r i c h t St bf t an b g e n o m m e n , ©ine b a l l i g e i n l j e i t » l i d j e S i e g e l u n g hat bie f ö i l b u n g o o n Sl ei i hSb ah n»

f a d j i a m m e r n gefunben. ©S ift nämlich ö e i j e b e m am

© i j j e e i n e r 3 t e i c h § b a h n b i r e i t i o n e r r i d j t e t e n S i r b e i t S g e r i c h t e eine g a d j i a m m e r f ü r S t r e i t i g * t e i l e n b e r S i r b e i t e r u n b S i n g e f t e l l t e n b e r ® e u t * f d j e n S t e i d j S b a h n g e f e l i f c h a f t errichtet, beren Qu*

ftanbigieit fidj überall auf ben jemeiligen SieichSbahnbireitionS*

begiri erftredt, unb gloar ohne fftüdfidjt barauf, ob ber S)irei*

tionSbejiri bie ©renzen beS einzelnen SanbeS überfchreitet.

g n t ©egenfah zu biefer ©inljeitlidjieit bei ber SRegelung ber I8ilbung üon fReidjSbahnfadjtammern fteht bie Siegelung ber

© i n r i c h t u n g f o n f t i g e r g a d j i a m m e r n . Such hier ftehen fiel; mieberum zmei Sünbergrufben gegenüber: ^5r e u * fje n, ©adhfen, T h ü r i n g e n , IBaben, S i n h a l t , D I b e n * b u r g , 2 ü b t d , SSremeu unb 9 J i e d i e n b u r g * © c h m e r i n Ijaben fich bem©ebanien ber IBilbung befonberer gadjiammern für bie ©treitigieiten beftimmter Berufe unb ©emerbe unb beftimmter ©rupfien üon Sirbeitern unb Singeftellten ab*

lehnenb gegenüber eingeftellt; m it StuSnahme üon fßreufjen h a b e n bie genannten Sänber überhaupt i e i n e berartigen b e f o n b e r e n g a d j t a m m e r n , f ßr eu f j en , mie beS naljeren auf ©. 1510 bargeftellt ift, n u r b e i 4 S t r b e i t S g e r i d j t e n foldje gachiammern errichtet. Siefe Sänber loollten bei biefer Söfung ber ©efahr einer Siuflöfung ber SirbeitSgerichtSbarieit in Bföergbehörben entgehen unb haben fidj baher m it ber 58ilbung ber gefe|Iidj üorgefdjriebenen Kammern begnügt. ®a*

gegen finb in f S a h e r n , S B ü r t t e m b e r g , I B r a u n * f d j m e i g , S H e d I e n b u r g * © t r e l i h u n b H a m b u r g eine ganze Singalji b e f o n b e r e r g a d j i a m m e r n für tauf*

ntannifche Singeftellte, Sanbmirtfchaft, §auSgehiifett ufm. er*

richtet. ISiefe Sänber glaubten, beit ©runbfaß ber SBübung auch mirilich lebensfähiger Kammern bem ©ebanien ber

©djaffung Oon m it fadjfunbigett SSeifi|ern Befehlen SirbeitS*

gericfjteu unterorbnen zu müffen. g a c h i a m m e r n b e i ben S a n b e S a r b e i t S g e r i d j t e n finb gefe^Iicfj n i^ t üor*

gefdjrieben unb audj n id j t g e b i l b e t . SBenn im einzelnen galle fid) auf ©runb ber gemonnenen Erfahrungen baS S3e*

bürfniS nach «oer fachlichen ©lieberuttg ber SanbeSarbeitS*

gerichtstammern ergeben füllte, loirb bie Sßügiidjieit ber ge*

fdjäftSüerteilungSmäfügen ©lieberung ber Kammern jebergeit gegeben fein. Qunädjft ift aber im § in b lid barauf, bafj mit SiuSnahme beS aus 6 Kammern beftehenben SanbeSarbeitS*

geridjtS IBeriin alle SanbeSarbeitSgeridjte nur aus 1 Sommer beftehen, ein IBebürfniS für bie SBilbung üon gadjiaütmern bei SanbeSarbeitSgericIjten nicht anzueriennen.

3. überblidt man ben Stuf b au ber Slr&eitSgeridjtSorgani*

fation im IBeutfchen Steiche, fo mirb man fich beS ©inbrudS nicht ermehren fönnen, ba| ber e i n h e i t l i c h e $ o n babei f e h l t , ©in 3ufammengeijen ber beutfehen Sänber hat fidj alfo nicht erzielen laffen. Unb hoch mirb man megen biefer zu*

nadjft als gemiffer SOSangel zutage tretenben ©rfdjeinung noch feineSmegS in ber Sage fein, üon einem Vorzüge ber einen ober ber anberen DrganifationSart ¡u fpredjen. ©rft bie Seit mirb lehren, melclje SJtetijobe im prattifchen Ergebnis bem giete be§ StrbeitägerictjtSgefepe» am et)eften gerecht w irb.

(5)

56. 3<if)tg. 1927 §eft 41]

©rötete Sluffäße 2357

Berfeßlt ift baßer, Wenn fdEjon heute, wo erft wenige SSodjen feit bem gnfrafttreten beS ArbeitSgericßtSgefeßeS ins Sanb gegangen find, üerfueßt wirb, über bie Btüecfmäßigfeit her Surcßfüßrung beS ©efeßeS burd) baS eine ober andere Sanb ein Urteil, wie „S ie 9IrB eit § g eridE) t e ein geßlfcßlag?" gu fällen2). Unt berartige Urteile gu fällen, muffen erft Er*

faßrungen über bie Bewäßrung ber eingclftaatlidjen Drgatti*

fation borliegen. Unb bagu ift bie Qeit bod) Woßl Wirflid) ttod) gu furg. ©3 muß baijer erwartet werben, baff alle, benen bie

a) (so Bebaueritdjetfflcife ü. Starger in A r. 340 ber „b e rlin e r SStfenjeitung" üom 23. g u ti 1927, bent ©imonfon m it jutreffenben

©rünben in A r. 373 a. a. O. entgegentritt.

ArbeitSrcdjtSpflege am §ergeit liegt, m it ißrem aBfc^ließenben Urteil über bie Bewäßrung ber ArbeitSgcridjtSorganifation im Seutfcßen fReidje fo lange warten, bis fuß trirflic^ ein auf Erfahrungen geflößter Überblicf gewinnen läßt. B is baßm aber wollen w ir hoffen, baß troß ber üerfdjiebenartigen Aus*

geftaltung ber Drganifation ber 9trbeitSgericf)tSbeI)örben in ben einzelnen Sänbern baS große mit ber ©Raffung beS Ar*

be'itSgericijtSgefe^eS berfolgte B i e l e i n e r f d j l e u n i g e n , f a c hg emä ße n u n b f o g i a l ger echt en fftecE>tfpreeßung i n A r b e i t S f a d j e n üon allen 2trbeitSgeri(i)tSbef)örben e r*

r e i c h t Wi rb, ginbet biefer SBunfcß feine Erfüllung, bann fo ll auch bie Berfdjiebenartigfeit ber SBege, bie gu bent ^oljert Biele führen, nichts fdjaben.

B r n t m i t e f o f k n b e i m i o n d e e a r b d i ö g e r i ^ t S3ön SanbgericfjtSbireJtor D r. S frö n ig , SJorf. beS SanbeSarbeitigericfjtS Hamburg.

SDaburdj, baß EinfprucßSflagen auS §§ 84 ff. BetrB®.

burdj ba§ 2£rb(S©. berufungsfähig geworben find unb nad)

§ 71 Arb@®. unter Umftänben bie BetriebSüertretung Berufung einlegen ober für ben BerBetl. eintreten iann, finb eine 9teiße in ben Kommentaren bisher nidjt beantworteter unb für Anwälte wichtiger fragen entftanben:

1. B e f o m m t ber A r b e i t g e b e r , b e r g e g e n ü b e r ber B e t r i e b S ü e r t r e t u n g o b f i e g t , f e i n e A n w a l t s * f o f t e n ü o n i r g e n b f e m a n b e n e r f e ß t ? Saß er fie nicht üon ben Btttgliebern ber BetriebSüertretung perfönlidj üerlangen fann, ift fid)er. Senn biefe progeffieren ja nur in qualitate qua unb haben in biefer Eigenfdjaft außer ben M itte ln , bie ihnen ber Arbeitgeber felbft gern. § 36 589t®.

galjlt, feine Büttel in ¡gänben, bürfen inSbefonbere gern. § 37 3391®. für irgenbwelcße Bmecfe ber BetriebSüertretung, alfo auch für biefen Bwecf, feinerlei SSeiträge erheben. Aber auch bie ®ef amtarbeit erfdjaft fann nicht etwa üon bem Arbeitgeber p m Erfaß ber fragt, toften herangegogen werben. Bwa^ ber*

treten S e r f c h * B o t f m a r , Anm. 5 b gu § 10 Arb©@. ben

©tanbpmtft, baß bie BetriebSüertretung, auch wenn fie nur für einen einzelnen Arbeiter einen Einfprucß aus §§ 84 ff.

B9t®. üerfolge, babei als Vertreter ber ©efamtarbeiterfcßaft hanbele. Aber auch wenn man baS als richtig unterteilt, fo fann eS bennod) nie b a p führen, baß bie ©efamtarbeiter*

fefjaft gur Tragung üon Koften herangegogen werben fann, bie durch biefen Seil ber BetriebSratStätigfctt entftehen. Senn bas ftünbe fowohl m it bem SSortlant Wie aud) bem offen*

baren S inn be§ § 37 BetrDi®. in SGSiberfpruci). Senn biefer berbietet nicht nur ber BetriebSüertretung bie Erhebung üon Beiträgen, fonbern lautet gang allgemein:

S ie Erhebung unb Seiftung üon Beiträgen ber Arbeit*

nehnter für irgendwelche Bwecfc ber S3etriebSüertretungen ift

unguläffig. e ,

SBürben aber bie Arbeitnehmer gur Sragung ber fragt.

Soften herangegogen, fo müßten fie bam.it für Bwecfe ber S3e*

triebSücrtrctung einen S3eitrag leiften.

Auch berjenige Arbeiter, in beffen gntereffe bie 93etriebS*

üertretung ben Einfprudj üerfolgt hat, fann gu ben fragt.

Soften nidjt herangegogen werben, ba er, wenn bie 93etriebS*

üertretung progeffiert, nidjt Brogeßpartei ift. Sie Auffaffung, baß bie BetriebSüertretung in biefem gatte nur als Vertreter beS gefünbigten Arbeiters fungiere, fiept m it bem flarcn g n lja lt ber §§ 86 Abf. I Betr9t®. unb 71 Arb®@. berartig in äßiberfprud) unb wirb m. 3®. fo allgemein abgelehnt, baß fie auSfüßrlidjer SBiberlegung nicht bebarf (ügl. g. B. S e r f d j * 3 3 o t f m a r a. a. £). Anm. 5 c übrleßter Abf. gu § 1 0 unb g t a t o w , 33etr9t®. 12. Auf!. Anm. 7 gu § 86).

ES bewenbet alfo babei, baß bie BetriebSüertretung im gatte iljreS UnterliegenS gwar nadj allgemeinen progeffualen

©tunbfaßen in bie Soften gu üerurteilen ift, baß ber Arbeit*

geber aber feinen KoftenerftattungSanfprucß praltifdß nidjt realifieren fann. Sabei wirb er fid) üietteidjt gum Srofte iagen bürfen, baß, wenn ber gefünbigte Arbeiter felbft ge*

Ilagt hätte, ein KoftenerftattungSanfprud) gegen biefen in ber SRegel auch auf bem fßapier fteljeu würbe.

2. B lu ß b e r A r b e i t g e b e r e t w a aud) b i e A n * W a l t s f o f t e n ber SSet ri ebSü e r t r e t u n g t r a g e n ? Saß

baS bann ber g a lt ift, Wenn ber Arbeitgeber unterliegt, ift ber Arbeitgeber bie Soften beS Anwalts ber BetriebSüer*

nad) allgemeinen progeffualen ©runbfaßen feibftüerftäublid).

SBie aber, wenn er obfiegt? © ü r t l e r in ber guni*9iummer üon „S e r Saufmann in 9tedjt unb Sßirtfdjaft" meint, baß tretung aud) in biefem gatte tragen unb fie fogar üorfcßießeu müffe, weil er nach § 36 bie burch1 bie ©efdjöftsfüljrung ber 93etriebSüertretung entfteljenben noetwenbigen Soften gu tragen habe. SaS ift m. ©. in ber Siegel fcfjort beSßalb abguleßnen, weil bie frag!. Soften regelmäßig niefjt „notwenbig" finb. Senn eS wirb in ber Siegel feine Slotwenbigfeit befteJjen, baß ge*

rabe bie SetriebSüertretung progeffiert, ftatt bieS bem be*

troffenen Arbeiter gu überlaffen unb fiep auf beffen 93eratung gu befdjränfen. An beffen S tatt felbft gu progeffieren u ttb jtd j gu biefem Bwecf baS Armenrecht geben gu laffen — barüber fieße unter 3 —, mag baS 9t e d) t ber S3etriebSüertretung fein. Slber weil eS ihr 9led)t ift, ift eS noch nicht n o t * w e n b i g .

©obanu aber muß begweifelt werben, baß bie frag!. An*

waltsfoften überhaupt unter § 36 93etr9i®. fallen. AIS baS 93®31. ü. 4. gebt. 1920 gefdjaffen würbe, baeßte niemanb an bie erft feit bem 1. g u ti 1927 befteßenbe SDlögiidhfeit, bei

©infprud|Sfiagen burd) einen Anwalt in ber SBerguft. gu progeffieren. SaS ift nun freilich nießt unbebingt bureß*

fchlagenb. SaS Beben fdßafft ßaufig neue Situationen, an bie ber ©efefegeber nidjt gebaeßt ßat unb w ir fteßen oft üor ber

«Jtotwenbtgfeit, baS ©efeß bennoeß barauf anwenben gu müffen.

Aber legtereS ift woßl nur möglich, wenn aitguneßmen ift, baß baS ©rgebniS gewiffermaßen in ber 33erlängerung beffen liegt, was ber ©efeßgeber gewollt ßat. SaS aber muß hier be*

gweifelt werben. §ätte © ü r t l e r redjt, fo würbe fidj baS gang eigenartige tttefultat ergeben, baß bie Soften beS Arnten*

anwaltS, bie fonft überall, wenn fie nidjt ber ©egner ber armen Partei gu tragen ßat ober biefe felbft gu ©elbe fomrnt, auf bem Staat unb bem Armenanwalt haften bleiben, hier ber fiegreieße ©egner ber armen Partei tragen müßte unb baß baS in ber Verlängerung beffen läge, was m it §36 Vetrüi©.

gemeint wäre, muß beftritten Werben.

SB er in allen biefen SSegießungen anberer ÜKeinung ift, wirb übrigens feineSfallS einer VetriebSüertretung baS Armen*

reißt m it ber 93egrünbung ableßnen bürfen, baß ber Arbeit*

geber bie AnwaltSfoften üorfdjießen müffe. Senn ba oßne Bweifet jeber Arbeitgeber feine Vorfdjußpflidjt gunäcßft ein*

mal beftreiten wirb, fo müßte ber Betriebsrat eüentuett fdßon bieferßalb flogen. 93iS aber biefe Klage erlebigt ift, wäre bie BerufungSfrift, gu bereu SBaßrung ber Betriebsrat ben Armen*

anwalt würbe braudjen wollen, längft üerftrießen fein.

3. SBaS im übrigen bie Bewilligung beS A r m e n r e d j t S f ü r bie B e t r i e b S ü e r t r e t u n g betrifft, fo ergibt fid) aus bem ©efagten feßon, baß bie BorauSfeßuug ber „A rm u t" bei biefer gutrifft unb m it ber Begründung, baß bie Betriebs*

üertretung ben betroffenen Arbeiter felbft Berufung einlegen laffen fönne, fann iß t baS Armenrecßt aueß nidjt üerfagt wer*

ben. Seim auf baS Erfordernis ber „91otwenbigfeit", auf baS eS in bem oben unter 2 erörterten gatte anfam, fomrnt eS in biefem Bufammenßange gar nidjt au, fonbern nur bar*

auf, ob ber Antragfteller beit ütecßtSftreit aus eigenen SAitteiu nidjt füßren fann unb ob bie Brogeßfüßrung nidjt anSfidjtS*

(6)

2358 ©djrifttum

[Surtfitfdje 2Bodjenfdjrift

ioS ober mutwillig erfdjeint. SBenn aber legtereS rttdjt aus anberen ©rünben p tr ifft, fo lanrt man nnmöglidj fagen, bajj eg mutloiilig fei, wenn bie Vetriegsoertretung bon intern gefegiidjen SRedjt ©ebraud) ntadjt, an ©teile beg ©elünbigten beffen ©infprud) im ißrogefjtoege burd)pfüf)ren.

ferner loitb man ii)t einen Slrmenanwait and) nidjt beSgalb bertoeigern fömten, toeil fie fid) burd) einen öt»

ganifationgoertreter bettreten taffen fönne. ®emt eg gaben Bereits S a u m : S2B. 1927, 220 unb ber Verf. im „SlrbeitS*

gerieft" 32 Sagrg. ©. 164 auf bie ©efagren gingewiefen, bie bem brogen, ber fieg nidjt burd) einen Stmoatt in ber Ver^nft. bertreten läßt; bann aber fann ein Sinwatt bad) niegt m it ber Vegriinbung berfagt toerben, baß bie Ver»

tretung genau fo gut burd) einen Organifationgbeamten er»

folgen fönne. S)arau§, baß bag @ef. für ben, ber einen Dr»

ganifationgbeamten burebang gaben toill, bie SRögiicgfeit ber Vertretung burd) einen folcgen auSnagntSweife §uläßt, folgt

SirbeitSredjt. ©ammtung ber reidjSredjtltdjen Vorfdgriften gum SirbeitSbertrag. SejtauSgabe m it ©ocfjregifter gerauS»

gegeben bon D r. $ e ittrid ) fjoettiger, fßrof. ber Vedjte in

^reiburg i. S3r., unb D r. rer. pol. et. D r. ju r.

SSeljrie, fßrof. ber VolfSwirtfcgaftSiegre an ber §od)fd)ule Nürnberg. 10. Stuft. SRanngeitn 1927. Verlag $ . ¿eng- beimer. 634 ©. fßreiS 8 J L

®ie auggegeiibnete ©ammtung bat gule^t in 328. 1925, 1848 ihre 28ürbtgung gefunben. ®amalg ftanb bie 6. Stuft. beS 23etke?

gut 23efpted)ung. 9tad)bem bann in rafdjer 3ßlge eine Stuflage nad) ber anberen erfebien, liegt nunmehr bie 10. Stuft. Bor. ®iefe Stuf«

lagengtffer fpridjt für fid) fetbft, fie beweift, toetcge SSerbreitung — girba 25 000 ©jemptare — bie ©ammtung in weiten Steifen ge*

funben bat. Unb bieS m it Stecht! ®ic gier Befolgte Sdetgobe ber

©efegegfammlung bient ben SÖebürfrtiffert ber ißrajig in befonberem 2Raße. Sei ber SSietgeftattigkeit ber mobernen arbeitgrecgtlicgen ©e»

feggebung ift eine fpftematifege Qufammenftelimtg wie biefe fü r jeben, ber fid) m it arbeitgrecgtlicgen frage n befaffen muß, ein fegwer ent»

begtlicgeg Stüftgeug.

®ie 10. Stuft., bie ben ©taub bet arbeitgreegttidjen ©efeggebmtg Bon ffltitte Stprit 1927 wiebergibt, enthält bereit? bas Strb®©. fowie bie StrbjjSSD. in ihrer neuen Raffung unb berüdfefiefftigt bie bureg 3nkrafttreten biefer ©efege geänberte fjaffung bet ©ingetbeftimmungen ber arbeitggericgtticgen fReidjggefege. ®en SSebürfniffen be? Übergang?»

jagreg ift in äweckntäßiger SBeife baburd) Stecgnung getragen, baff bie änberungen, bie burd) bag St©@. bebtngt fittb, Bereits fdjon fegt in ben ® ejt eingefügt würben, toäbrenb ber bigger geltenbe ©efegeg»

Wortlaut in Stnmerkungen wiebergegeben ift.

Sind) fonft bat fid) ba§ 3 Itfirafttreten beg Strb©©. in ber ©liebe»

rung be§ 28erke? auggewirkt. ®er Slbfcgn. I I I bringt nunmehr bag eigentliche ©d)itd)tuttggmefen in S3erbinbung m it bem ÜTarifnertrag?»

recht, wägrenb ber SIBfdjrt. V lebtglicg noch bag fßroäeßoerfagten in Slrbeitgfacgcn enthält.

SOiit Schauern muß tnbeffen feftgeftettt werben, baß bie ben früheren Stufiagen Borangefcgickte auggejeidmete Einleitung Bon

¡ g o e n i g e t (A. ©rnnbformen beg StrbeitgBertrageg, B. ItBerfidjt über ben ©efegegftoff) in biefer Stuftage fortgetaffen ift. E? wirb bieg wagrfdjetnitcg auf bie ffm d jt Bor einer SSermegrung beg Umfange?

be? 23udje? gurüchäufübten fein, Womit bie teiber geute Bei atien juriftifchen (übrigen? nicht allein juriftifdjen) SSerhen unb ffeitfebriften auftandjenbe 3 ra8e/ Umfanggoermebrung ober SnbaltgBerringernng, hier im legieren Sinne entfdjieben ift — niegt guut Sßorteil ber ©adje unb ber Sefet!

©hftematifebe unb geittid)e Überfidjteit unb ein ©aefiregifter er»

bögen bie prabtifebe Sraucbbariieit beg äSerfteg, bag amg in feiner neuen Stuftage benfetben Veifatt unb bie gleiche S3erbreitung wie früger finben wirb.

Stuf bag S3ortiegen eine? SRadjtraggbiatteg ift giugnweifen..

ffi. ©.

Otedjtgamoalt D r. ©eötfl S3c«m: öcr Singtftcittcn.

®ag SIrbeitgred)t ®eutfd)lanbg. Sfommentare unb Slbganb*

lungen. Igerauggegcbeu öon fßaul S B ölb littg. S3b. V I I I . SBerlin 1927. gnbuftrieberiag ©paetf) & Stube. 256 ©.

fßreig geg. 4,50 ¿albletnen 5 , 7 0 ^ .

©ine ©inleitung Bon 21 ©eiten beganbett bie Duetten beg Stn»

geftetttenreegt? (1. ©ewerbegegitfen, 2. §anbtuugggegiifen, 3. tanb»

wirtfegaftiiebe Stngeftcttte; 4. ©djiffagttgangeftelite, o. Slcrgbauattge»

bod) nid)t, baff e§ gutafftg toare, einen Strmenantoalt bem gu Oermeigern, ber einen Drganifationäoertreter niegt gaben Witt. Übrigens ift bie fM gung ber Strbeitnegmerfretfe ftatt ber SInwätte DrganifationSüertreter gugugiegen, fo grog, bag, wenn eine fBetriebSöertretung ftatt beffen einen Anwalt gaben Witt, bieg naeg ©aegiage im gwetfel als auSreicgenber S3etoeiS bafür wirb angefegen werben tonnen, bag in jenem fpegieffen gatte eine Vertretung bureg bie Drganifation wirtltd) niegt mögtieg ober niegt faeggemäg ift.

4. SluS ben guiegt angefügrten ©rünben wirb aueg einem

©eiünbigten, ber feinen ©infprueg in ber Vergnft. fetbft bur^^

fügren w ill, ein StrmenanWatt niegt mit ber Vegrunbung Per*

fagt werben tonnen, bag er fieg an einen DrganifationSPer*.

tretcr wenben tönne.

5. Über bie grage, ob ber VetriebSöertretung als „fßm'tei traft SímteS" baS ármenredjt gu berfagen ift, fiege V o l t ^ m a r , VgSirbfR. 7. gagrg. ©. 434.

ftetCte), fobann ben gngatt beg SlnftettunggBertrage? unb bie gu»

ftänbigheit ber ©onbergetidjte. ®er ^anptteil beg SSucgeg entgalt

©efegegtejte unb Sommentare (© .30— 252).

®ie Venrteitung be? 23ucge? muff au? ber 3relfe&nrtg gerauä erfolgen,’ bie fid) SSerf. gefegt gat. 33erf. Witt nad) bem Vorwort eine Qufamntenfaffnng be? gerfplittertert unb oerftreuten matertetten Stn*

geftelltenred)tg gehen, „niegt nur für ben © ogtalpo litite, fonbern auig fü r Strheitgeher unb Singeftellte". 'Ser S u rift unb namentlich ber fpegiette ütrbeitgred)tter wirb Born SSerf. niegt genannt. ®aS 9Jta*

terial, ba? b ir fßraktitier für einen Stngefteittenprogeg hrauegt, fott gufammengeftettt Werben. — SBenn man Bon biefer felbftgefejjten !8e»

fdjräntmng aug ba§ 23ucg prüft, fo wirb man igm bie SKnertcennung einer fegt gefegitfiten unb prahtifegen Qufantntenfaffung niegt Bet»

fagen trönnen. ©egon bie fsurge ©inleitung ift red)t gefd)idst. ®ie hnappe Snmmentierung bringt and) bie widjtigften ©ntfd). ingbef. ber gögeten ©eriegte. Stncg bei ber Stugwagt biefer ©ntfeg. geigt fid) bie gtüddidje §anb eineg im Slrbeitgredjt wirklich erfahrenen S'trtttew

ifro f. Dr. § e i n r i dj § o e n i g e r, g-reiburg i. V r.

SctrfcSSrateflcfc^ Pom 4. $e6ruar 1920 (SR@Vt. ©. I47ff.) m it ben einfegtägigen ttiebengefegen, erläutert Oon D r. ju r.

SSerner SUanifelb, 3f{ed)tSanwatt in ©ffen. 1. S3anb:

®aS Ve t r i eb Sr ät e g ef e g 1926. Vertag © iiidauf mb§., Sfjen. (©in 2. Vanb: Vebengefege, fott folgen.)

© r o g : 328. 1927, 756 bebauert m it Stecgt, bag bie großen Somm. gmn 23etr3i@. in legier Qeit niegt neu aufgelegt feien, unb baß e? überhaupt an monogtaphifd)en Strbeiten über an fieg ge*

fdjioffene ©ebiate, Wie j. 33. ba? 2ktr9t9f., fegte, ©r fptaeg babei beit SBunfcg aug, baß Batb grünbiidjer SBanbet gefegaffen werbe. 3 ,n red)ten Strtgenblide etfegiett bager her Somm. jum 2Ietr3i@. Bon i D t a n g f e l b , ber eine großäugig angelegte Strbeit, Wie fie © r o g Bermißte, barftettt unb fid) neben bem inäiuifcgen in äWötfter Stuftage Borgelegten g l a t o w f e g e n Somm., Der in 328- 1927, 1513 non St nbet e gebügrenb gewürbigt ift, gut behauptet.

Sefoitber? bie Sfhtage biefe? neuen Somm. ift äu toben. ®en

©rtäuterungen ber einäelnen S)Saragrapgen gegen jeweit? ttberfiegten über bag ©egrifttum Boraug, bie eg bem SSennger ermögtid)en, fid) in ©inäetfragen über ba? einfdjlägige ©egrifttum ä« unterrichten.

Siefer ©ebanke ift fegt anerkennengwert, fjreiticg wäre eg — wie e§ m ir fegeinen w ill — äWeckmäßig gemefen, bie Siteraturangaben etwa? umfaffenber ju geftalten. 33on größeren Somm. äum 33ett3i®.

g. 33. erwägnt f f l t a n g f e t b nur 2 5 r a n b t , S e r f c g , f j e i g *

© i g l e t , g t a t o w unb S t e f c g k e » © g r u p » 2 } t I I e r b e c k , wäg*

renb er bie Somm. Bon S t i e r * © o m t o , 2 8 i e t g a u g » ® a n * t o r o l o i c ä * 3 3 r a n b t unb 8t o g r b e d k » © c g ö n f e i b * © o I m — ber legtgenannte bietet befonber? Biel intereffante? unb niegt ner*

alteteg ©ntfcgeibunggmaterial — niegt megx nennt. ®iefe 33üd)er finb imntergin Strbeiten Bon 23ebeutung, bie in einem fo groß angelegten

©rläuterunggbucg, Wie bem oorliegenben, eigentlich ©rmägnung Ber*

bienten. Stncg fonft finb in bem Siteraturueräeicgnig nodg einige Sücken. @o Bermiffe icg ä- 23. beim § 72 (23ettieb?bilanägefeg) ben auggejeiegneten Stuffag Bon © ö p p e r t : 973'Sirb3l. 1921, ©p. 115ff-

©iner fpäteren Stuftage mag eg Borbegatten fein, gier noeg ©rgänäunge»

gu figaffen unb bie itberfid)ten än BerBottkommnen.

®ie ©rtäuterungen äu ben einjetnen ißaragrapgen finb außer*

orbenttid) klar, grünblicg unb im allgemeinen audj augfügrticg, alter*

bingg fdjließt f i ^ ber SSerfaffer Bietfacg ogne befonbere Segrünbung ber gerrfegenben SIteinung an unb unterläßt e? teiber, feine eigene ÜJteinung näger ä» reegtfertigen. ©inäetne Streitfragen kommen in ber Erörterung babei äu feurä- ©o nimmt ber SSerf. (©. 345) ogne

© t f j r í f í t u t n .

(7)

56. Qaßrg. 1927 ¡peft 41]

Schrifttum 2359

«tngeßenbe »egrünbung an, baß eine frifttofe ©ntlaffung wegen

»eteibigung beS Arbeitgebers bann nidjt erfolgen bütfe, wenn bas

»etriebgratgmitglieb gern. § 193 ©t®53. bie »eleibtgung tn SSaßt»

neßmung beredjtigtcr Qntereffen bet Arbeitneßmerfgjaft getan ßaoe.

®3 barf barauf ßütgewiefen werben, baß btefe Anftdjt betnejWegä allgemein geteilt Wirb, ingBef. aber audj int SBiberfprnd) fteßt p 5er tooßlertooqencn Auffaffuttg beg 91®. (Bgt. 91®- H l o93/2o — 3S8-1927, 252 = AgAtBA. 1926, ©p. 759).

Sion berartigen Aufteilungen abgefeßen tft bag Söucß etn aus»

flegeicßneteS ¿ilfgm ittel, nidjt nur für bett »raüttüer, fonbern audj für ben, ber fid) roiffenfcßaftlidj m it ©ingetfragen Befdjafttgen muß.

$>ent 'ffiomnt. ift meitefte SSerbreitung gu wünfdjen.

9lit. ©tefan Dppenßetmer, »erltn.

StrtcitSrcdht in Stage nni> A n tw ort- Erfter S eil: fSa§

A r b e i t §g er i d j t 3g e f e | b. 23. ®ej. 1926 m it auäfüijr*

lidjent SdjlagWort» unb Sadjregifter Bearbeitet Don D r.

Otto SfotfS, StjubifuS. ©ießen 1927. »erlag Em il »otß.

»reiä lart. 2,80 Jb, in (Sangleinen geb. 3,80 Jb.

®er 58erlag ber dortreffltcßett g ü t f t e r f d j e n ©tunbrtife unb (Repetitorien, bie ficß fü r AuSBilbungg» unb ©iamenggwec&e fo gut

«ingefübrt haben, bietet in bem dort. »ucß etwa? anbere§, aI3 man 5ent X itel n a * annimmt, bei bem man an etn 91epetttortum ober

®iaminatorium im Anfdjluß unb nad) A rt ber benut.

®er 5ßerf. Oerfolgt — Wie er im 58ormort gunt Au&brucB bringt

— m it bem »ucß einen hoppelten gwedt: . .

®em, ber als Vertreter wirtfcßaftttdjer »eretntgungen ber Arbeitgeber unb Arbettneßmer bor ben ArBeitSgertdjtSbcßorben auf»

äutreten bat, eine ©infüßrung in bie gefeglidjen_ »efttmmungen beS Neuen ArB®®. gu geben unb fobamt bem ©tubterenben etn etgent»

6d)e§ Aepetitortum gu bieten. .

SAan mag barüber ftreiten, ob für ben gttedt ettter ©tnfußrung bie gewählte A rt ber ©arftellung in grage uttb A ntw ort geeignet unb ob eine Bnappe fßftemattfdje ®arftellung nidjt gwedtmaßtget tft.

SebenfaUg Wirb bag 58ud), bag feinem ganzen Aufbau unb ^nßalt nadj in elfter Sinie meßr für folcße Sntereffenten beg ArBettgredjtS beftimmt ift, bie nidjt gadjjuriften finb, feinen erfteren gwedt woßl

«füllen. DB eg inbeffen feinen gweiten gwecB, ©tubterenben ein Ae»

fetitorium gu bieten, in bem gewünfeßten Augmaß p erfüllen ge»

eignet ift, barf nidjt unBegmeifelt bleiben, gum mtnbeften g ilt bieg beg. ber 91 e d) t § ftubicrenben! ©3 bietet für btefe gudtel ©elbftbcr»

ftänblicßeg aug ben aitberen ©efegen, insBef. ber gißD., wag jebem,

°ud) bem angeßenben Suriften geläufig fein müßte. ®a3, toaä bem jungen ¿uriften fü r ba3 ©jamen Befonberö Wtcßttg tft: bie unter»

fdjiebe *mifdiert bem gemöJjniidjeu ^toaejjöerfafjren unb bem moett§- Seriditgöerfaßrcn, t r it t auf btefe SBeife nidjt beutltdj genug ßeroor.

®te S8D. über bie ©ntfdjäbigung bet Arbeitgeber» unb Arbettneßmer»

beifißer ber Arbeitggeridjtgbeßörben ift im Anßang beßanbelt. ©tu uugfüßrlidjeg ©djlagwortregifter erleicßtert bie »enugung. ®. ©.

S)a§ SRe^t öct SBefihlognnTjwie 00,1 ® cIjo tt uttb Sicnftcinfomtucn. Stuf ©nmblage be§ 3ieicߧgefege§ ö.

21. ^ u n i 1869, ber »eroibmtttg über Soßngfänbung b. 25. Suni 1919 unb ber SiDilbrojeßorbnung bargefieDt bon ^ u ftijra t ©corg 9Wct)Cr, »ecEjtäanwalt bei ben Saub»

gerieten unb SRotar. ©ecßfte, böttig neubearbeitete Stuf»

tage. Safdjenformat. (©uttentagfcße Sammlung ®eut»

f<hbi 91ei(h§gefege S3b. 55.) S3eriin 1927. »erlag SSalter be ©rußter & ©o. 209 S. »rei§ in Seinen geb. 4,50 Jb.

„ Seber, ber «13 9lidjter ober Anwalt mit ben fragen beg Spßngfänbunggretßteg Befaßt worben ift, weiß, wte Beredjhgt 5te non bem 58erfaffer in feinem »orwort gitterte Äußerung, bon So nag in ber 12./13. Aufl. beg ©teinfdjen fornrn. jur gifsO.

lft, baß bag ßcute geltenbe Soßnpfänbunggrecßt alg „etnea ber un»

«fteuücßften ©eBiete bet ®efeggcbung Begeidjnet werben muß . ©g gibt fbenige ©eBiete beg 9tecßtg, bie einer 5Bereiußeittidjung unb gufammen»

Hfung mannigfaltigfter, fid) ftreugenber, ergängenb« unb aufßeben»

5er »orfdjrifteit brtttgeitber Bebürften. Qeber »oilftredtunggrtdjter, äuinal ber ber ©roßfiabt, weiß in »ollem Umfange bte ©djwiettg»

ketten, dürften unb Sit dien gerabe btefe§ ÖJebiete^ §u mürbtgen. ^ _ ift ba^er nidjt erftaunli^, menn bie Kommentierung bet etn- ldjlägigen gefeglitßen Sßorfdjriftett iit bem „ @ t e t n » ^ o t t a g (12-/13. A ufl.) allein 22 ©eiten in Anfprutß nimmt. Xrog btefer

«ngeßenbett 93eßanblung tn unferen füßrenben gidilprogeßbommentaren War bag 58ebürfnig nad) einer ©onberBearBeitung biefeg ©ebieteg unbebingt p Befaßen, ©g ift baßer m it gteube gu Begrüßen, baß bet ju ber SSorltriegggeit in ber » ra jig fo BeWäßrte, Heilte scomnt.

- « e g e r g nunmeßr tiieber tn neuer, gänglitß umgearBeiteter Auflage

«feßienen ift. ,

3 « üBerfidjtlicßer unb Harer g-orm gißt bag Söerltdjen gen ©e»

j eße§5uftanb m it cingeßenbett — ©cßrifttum uttb 9lfpr. gletdjmäßtg Betüdtftcßtigenben — Aumerltungett wieber. iBefoitberer Söert i|t auf 5te §eraugarBeitung ber gufantmenßänge ber SoßupfänbSßD. d. 1919

unb beg alten SoßnBefcßlagnaßme®. gelegt. ®ag »erftärtbntg beg ftßwierigen ^neinmibergreifertg Beiber ©efege tft burd) ©mfug g ber 58D. in bag ©efeg mefentlid) erleußtert

®ie SSeränberungen beg »eamten» unb ©teuerreeßtg j otDr , Aeuorbnung beg »eßbrbeufßftemg naeß ber ©taatgumwalpng ßaBen gu einer Weitgeßenben UmarBettung ganger ®ette b o » ) 8 fülirt Sffiegqelaffen ift bag in ber oortgen Stuft, pnßangäwetfe Be^

Banbeite »erfaßten Bei »efeßtagnaßme Bon »ergutungen, waßrenb bag »fanbreeßt an biefen eine augfüßrtieße ¡fe1!

Ttür bte »rajig Befonberg Wtcßttg unb ttugltcß tft bte taBeliaujdje gufammenftetlung ber ©teilen, meldje ben gigßug Bet gnftellung oott

. . . « .

58u*eg in ber tägtidjen »rajig ber ©eridjte unb Anwälte Bewaßrett, S i e g ift fie aBer aueß für bte Steife beg §anbelg (tng&ef. bte AB»

gaßtungggefcßäfte) don SSitßtigfeett.

D r Soifiar »erfutaun: „ © rfin ö c rb c tc iitg iu tg ." »eriitt.

»erlag ©ßemie, ©mb§. 190 S. »rei§ brofeh-7,50 Jb, lart. 8 Jb, in Seinen geb. 8,50 Jb.

©in feßr intereffanteg 58udj, bag eine auf bem ©eßtete bea

©rftnberrecßtg Bigßer dorßanbette Südte augfüüt.

®er SSerf. gibt gunäcßft eine Bürge ®arflellung bet gefcßicßtlt^en

©ntwidtelung beg ipatentrecßtg, bag eine fjörberung ber ^nbuftrte Begtdec&t, inbem eg bureß ©röffnung ber Augftcßt auf »atentfeßng bte

©rfhtber p deranlaffen fudjt, ißre ©rfinbungen gu offenBaren unb neue ©rfinbungen gu erfinnen. ®en Jjaupttetl unb etgentltißen ©egen»

ftanb beg SBttcßeg bilbet bie ®arftellung ber ©rfmberbetetltgung.

|ie r werben fämtlidje SBege fßftematifcß gufammengeftettt, t^te etn

©rfinber, ber bie gewerBIicße Augfüßrung feiner frftnbung nidjt fclbft Beforgen, fonbern in anbere igänbe legen Will, feine ©rftnbuttg in Mingenben Soßn umfegen Bann, unb eg ro.iri) S^nau beregnet, m wel*em »erßättnig fteß Bei ben detfdjiebenen tn »etradjt Bommenben

© S ß n n n S S o unb ®ewinncßance derteilem ®erJ8erß unter»

f*pihet babei ben fpalt, baß ber ©rftnber außerßalb beg ieetrtebeg S t! bo« bem ?att, baß » ^ e -f}4 -frtseÜ et an* mit Sapitat beteiligt ift. ©in Befonbereg ttapttel tft ber An»

gefteütenerfinbung unb ißxet 9tegelung im 91et#tartfoertrag g^wtbwct.

®ag 58ncß, Wenn eg and) in erfter Sime bte

Berüdifiditigt, bilbet einen nüglidjen 91atge6er für atte ©rftnber, bte ißre patentierten ©rfinbungen meßt tn eigenem 5e^ e/.

attbern »etrieben Betwerten wollen, eben* tote anberer ettg für alle

»etriebe, bie mit ©rfinbern wegen einer foldjen »erwerttmg tn 5ßer ßanblung, ^ et3e” ^ at ^ ein @^tcii,feß(er etngefdjltcßen, ber Bericßtigt Werben muß. ©g muß auf ber fieBenten geile oon unten bag Uort

„offenBunbigen" geftrießen werben. „ T.

® ir. im nieidjgpatentamt t. 91. SS. ® u n ! ß a f e , SSerltn.

ö. Dighfntien unb S(i)«ttc»§oithaufcn: »erfahren in » c r- forgung§fa<hen. 2. A ufl. SRüucßeu, »erlin, Seipgxg 1926.

Sd)wei|er »erlag (Artßur Setlier). »rei3 7 Jb.

®ie Botl. gmeite Auflage Bringt eine AeuBcarBeitang ber ©r»

läutcrungen beg fog. »erfaßrenggefegeg B. iO .^an - W ^ ^ 159), unter 58erüdtficß.tignng ber feit ber er|ten Auflage t. d - J - j j f etnqetretenen Anbetungen. SSie bet atten Aetdjggefegen unauggefegt Neuerungen fü r notmenbig gehalten merben, fo rft auaj bte ber Anberungeit auf bem ©eBiete beg 58erfaßteng ttt 58erfotgunggange»

legenßeitett auffatienb groß, g-ür ben g-ernfteßenbeit Wtrb e» baburd) anßerorbentlitß fdjwierig, bie maßgeBenbe91e(ißtglage gtt ermitteln. Uber»

wiegenb finb bie »atagtapßen beg »etfaßrenggefegeg ®teberßoIungcn ber tn anbeten Aeicßggefegen, namentlicß tu ber 5Retdj§58erfD. unb ben

»erfaßrengö. bagu niebergelegten ©ruttbfäge, fo baß für tßre ©rlauie»

rung reieße ©rfaßrungen gut »erfügung fteßen, bte bte »erf. ebenfo mie bie AusfSBeft. unb bag einfeßtägige © djnfttum forgfalttg BerucB»

fidjtigt ßaben. Qm Anßang Befinben fid) oerfaßrengredjtlt^je Aug».

lüge aug bem aBeßrmadjtgoerforgnngggefeg, bem Srtegfperfonen»

fcßäbengefeg, bem 91eid)ggefeg über bie ©cßugpoltget ber Sauber, bag übtiqeng ingwifchen aufgeßoben ift, unb ein »ergeteßntg ber beteiligten 93eßörben unb ®teuftfteüen nad) bem neuefien 6tanbe% ©an forgfalttg hearBeiteteg ©aeßoergeießnig erleidjtert ben. ©ebraudj be» ^etBea, baa eine gnoerlaffige Überficßt über bag etnfcßlagtge ©ebtet gewaßrletftet.

Seiber teilen bie 58erf. bag ©cßidtfal anberer |eranggeber Bon Erläuterungen gu 91eidjggefegen, nämltdj, baß bte ©c^cge unaBiaiitg qeanbert werben, ©o ift bag »erfaßrenggefeg fett bem ^jaßte 19-6 Bereits gweimal Wiebet geänbert, fo baß mit bem Lrfcßetnen eine»

Aa*tragg gerechnet werben muß.

SBirtl. ©eß. DbSRegA. Dr. § o ff m antt, »erlin.

U u s l a i t ö .

ö ofrat D r. SicgtttMttJ» © riin licrg , »otfigenber » a t am Ober»

lanbegqeridjt unb a. o. »vof. an ber ^ocfjfdjule für SSeit»

hanbei' in SSien: Sa§ »ftcrreicijifcijc SlngcftcWtcnrciht.

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¡RütftrittSrecßtS noch möglich ift, jebergeit m it ber ©ntftehung biefer ©erpflidßung redjnen. ¡Sie§ rechtfertigt feine ftrengere Vaftung. 3 n biefem entmeber

ßflicßtet ift, fü r ben Berbieib ber ©acßen berhaftet. Beftreitet ißnen aber bag 9tecßt. tBie fR ebifion blieb erfolglos. näm licß bann gegeben, wenn bie

er bei biefer iReßnung einen ©laubiger nicßt Berückficßtigt, weit er ißn nicßt kennt unb oietteidjt nicßt einmal kennen kann. ®ie ©efaßr folßer Unkenntnis

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

© litte f p r §erOorgebung ber eigenen Seiftunggfägigfeit beg Slnpreifenben oermenbet mirb. baoon aug, baß eine ©ergfeiegung ber eigenen Seiftung m it ber beg

ftänbigt, biefer toirb burch jenes nidjt Befeitigt, fonbern nur fepränft. S3eibe entfteben erft als enbgültige, toenn ber ©eßpl. burch S3ergleid; ober

feßaft, alfo ber ganje ©tamrn, Bon ber gefeßltcßcn ©rbfolge ßat auggefcßloffen werben füllen, g ü r erforberlid) ift eg aber e rilärt worben, baß ber