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Aus der Heimat, 1938, September

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Academic year: 2022

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Aw

‘Vfi'fltHutlHt- 4938

2)er Vertat) behält fic£) ba§ auSfcĘjlicfeltdĘjc 9fec£)t ber Veruietfaltipung unb Verbreitung ber tn biejer Veilage ^um Slböntcf getangenben Originalbeiträge oor.

Der beutfd)e ZRcnfd) in <9uffao Jret)fags fosialen Romanen

©on Sßrof. ©uftao 333. F t e p t a g (©tünchen).

(Schluß.)

Sn oirfd) (Si)rental tritt uns ein geroiffer Ippus bes jiibtfd>en ©elb=

menfchen entgegen, ber eine 91 rt patrtarchalifd)en 333efens mit öftlicßer ©er=

fd>Iagenf)eit unb ©frupellofigfeit oerbinbet. ©r ift root)! als bas ©egenftütif gu bem Haufherrn 2. D. Gdjröter gebadet, eben jo fein ganges Familienleben, feine Angehörigen, als Hontraft gu bem foliben bürgerlichen 9Befen bes gto=

ßen Haufhaufes. ©hrenthal ift, folange er feine Abfid)ien nod) nicht erreid)t hat, höflid), gefdjmei'öig, ohtrourmartig. ©lit groben ©chmeidjeleien weiß er fid) bei bem Freiherrn in ©unft gu felgen, oerfte'ht es trefflich, burd) gefpielte fttflidye ©ntrüftung gu geeigneter 3eit ftd) ©ertrauen gu enoerben. 3>as h‘n=

bert ihn nicht, hmterriicEs ben ©utsljerrn immer weiter ins ©erberben gu gie=

heu, bis er ihm fein ©ut abgegaunert hat- ©aber hat ©hrenthal aber and) weid)ere ßüge, bte namentlich in feiner göttlichen Siebe gu feinem ©ohne

©ern'harb gum Ausbrucf tommen. Severer ift oom ©>id)ter als eine Art Ausgleich für all bte böfen ©igenf (haften, mit benen ber Sube im ©oman be=

bad)t ift, gefd>affen. ©r ift ein ftitler, allen ©efd)äften fern ftehenber, gart befaiteter ©eMjrter, ber oon ben oerbred)ertfd)en $an'blungen feines ©aters angeroibert wirb. 9Bir ertennen hier, baß Freptag ftd) nicht gang oon ben Iiberaliftifd)en Sbeen feiner ßeit loslöfen fann, er empfinbet bas ©ebürfnis nad) einer Art ausgletd)eniber ©ered)tigfett, wie er ja and) ben ©rggauner Siippus, ©eitels Sehrer, als ©id)tjuben geibacht hat-

S>ennod) fann man fagen, baß Freptag mit größter 309 e ifte rf dt) a ft ben Hern bes jübtfd)cn Wfens erfaßt unb gefd)ilbert fyat. Sn ©eitel Sßig ent=

hüHt ftch bie gange Dämonie biefer ©affe, hier ftnb rücffid)tslos alle Farben einer reichen Palette oerwertet, um ein faft einmaliges 33ilb bes 3Befens bie=

fee ©affe gu malen, bie ber ©lenfdfheit unb tnsbefonbere bem beutfd)en ©ölte fo oiel Unheil gebracht hat, bie bas gange ©e'fdtjäftsieben, ja bas geiftige Seben bes 19. Sah^ßnnbert unheilootl geteuft hat- ©in etwas „liebenswürbigeres"

©egenftiief gu ©eitel ift ©dhnteie Zinfeles, ber ©dann mit ben HorEgiei)erIocfen unb bem Haftan, ber richtige Oftjuibe, bem man nid)t immer gang böfe fein

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farm, to eil oort feiner ©eftalt eine Slrt unf retro illi gen ipumors ausgeljr. Sreff- lid) gelungen ftnb bem Sinter aud) bie jübifdjen ffrauengeftatten, SJtabame

©firemfjal unb if)re Sodjter, bie uns gugteid) in ten öfttid) angehauchten, um fauberen fpausfjalt tes ©efdjäftsmanns GinMicf tun taffen, gaff gefpenftige

©ifionen fcf)imment um ten Untergang bet jütifdjen ©öfemid)ter: Gin unner=

geglidfjer Ginbntd, roemt bet fint if d) geroorbene alte Ghrenthat ,utr 93er-- tobungsfeier ©of a tie ns erfdfjeint, ebenfo unaustöfch'bar bie ©Filterung bes Sates öon Sijig in bem nächtlichen, unfaitberen Staunt.

5)ie „©erlorene 5anöfd)rift" fii'f)rt uns m eine neue Umgebung. 9®ir treten in tie 9®ett ber ©eletjrten, bet Sdiänner, tie in fetbftlofer Eingabe an it)re 9Biffenfd)üft um legte Jöerteftnbung ringen. ©tan mag aom heutigen Stanbpunfi aus manches an nuferen ipodjfdju'len tabein. Sl'ber ebenforoenig roir'b man ihre ungeheuren Seiftungen unt it)re unaustöfch'tidjen ©erbienfte um bie ©ettung teutfdjen ©eifteslebens leugnen roalten. Sreptag, ter fel'bft gunädyft tie afatemifdje ßaufbatjn eingefchlagen hatte, fiat in feinem ©oman bem beutfdjen Sßtofeffor alten ©djtages ein großartiges ©enfma'I gefegt. Gr ßat feine getegentlidpen 6d)roäd)ert — Gitetfeit unt Unbulbfamfeit — nid)t unterfd)Iagen, oor altem aber feinem JBa'hrheitsbrang unt bem faft priefter-- Iidjen ©efütjt feiner 33erufent) eit unb 2Biirte übetgeugenlben Slusbrucf ner-- liehen.

©rofeffor geti$ SBerner ift einer tiefer ©erufenen. 9®as er gu feiner

©attin über tas Jöefcn feiner 3Biffenfd)aft unt ihre ©ebeutung für bas gange ßeben bes ©oIEes fagt, fint golbene 3Borte, bie fid) fo mancher „9tud)--©etehrte"

gut 9tid)tfä)nur nehmen Eönnte. Gd)t teutfch ift biefe tiefe Sluffaffung bes

©erufes, echt teutfd) aber and) bie 3nnigfeit feines ©emütstebens, tas ©er- antroortungsgefüht, mit bem er gut fyami'Iiengrüntung fd)reitet, ed)t teutfch feine tiefe tpergensneigung für tie erroö'htte ßebensgenoffin.

Unt in 3Ife, tiefer Sod)ter tes mittetteutfdjen Spügeltanbes, haben roir faft bas 3'beatbitt einer fyrnu oor uns. Slufgeroadjfen auf bem ©utshofe il)-- res ©aters hat fte oon &inbt)eit an ten ©egen ter Slrbeit begriffen, ift ittmit-- ten regfamer S0tenfd)en fetbft ein tüchtiges Stäbchen geroorten, baß alle Gigem- f (haften t)at, aud) bie guoertäffige ©efä'hrtin eines Statutes gu ro erben. Slus iprer Umgebung geriffen, fint et fie fid) nicht gang leicht in bas bewegliche ße-- ben ter ©roßftatt; aber mit ernftem 3Bitten fud)t fie fid) angupaffen unb roir'b fe'hr halb ein h^Śgeachtetes Sötitgliet tes neuen ßebensfreifes. $od)gemut, treu unb ftolg, roirft fte auf uns als edjte 9tad)fa'hrin alten ©ermanenbiutes.

Slls ihrer ffrauene'hre gu nahe getreten roirb, ta flammt ihr gorn l)od) auf unt fd)ont nicht ihren Santesherrn. bem fie oorf)er mit gtüheniber G'f)rfurd)t ange=

hangen hat.

Stehen 3lfe fint auch ihre ©efd)roifter oom G>id)ter lieben oll gefd)iltert, Ätara, tie groeitältefte, unb ter fleinfte ©ruber, tas Stefthäfchen. Gin teigem bes Stücf Familienleben roirt not uns entfaltet.

9$ir begreifen es, roenn roir ten ©utst)erru ©auer, 3Ifes ©ater, fero- nen lernen, tiefes Urbilb beutfd)er Süchtigfeit unt Stetlidffeit. Gr ift im Sto­

ma n foroohl ©egenfag gu 9®erner, roie beffen Grgängung. ©egenüber bem Sir- beiter ter ©tirn ift er fogufogen ter Strbeiter ter ffaitft, gegenüber tem Statt- menfd)en ter Santmann. ©eite 9Jtärmer, 9®erner roie ©enter, ftnb non '1)01)21

©erantroortung für bas ihnen anoertroute ©fant, hier tie roiffenfä)a(fttid)e 5orfd)ung, tort tie Kultur ter heümfd)eu ©d)olte, getragen.

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©d)t beutfdje ©eftalten aus bent Keinen ©ürgertum ftnb bet etwas troctene 21mtmann ^tollmans unb feine gefprädyige ©attm, bie gwar mit ben grembwortern auf gefpanntem fjuße lebt, aber bafür eine braue, roarmtjerjige Hausfrau unb ^reunbin ift.

Beßren wir in bie Stabt gurücf, fo begegnen wir bort gunädjft ben ©e=

wotjnern bet ©arljtraße, vor altem ©Berners ftruppigem Hauswirt Rummel, bem gilghutfabrifanten. Sies ift wieber ein 9JtaI eine echt fyret)tag’fd)e ©e=

ftalt. Sas beutfdje ©Befen bringt biefem Sßrad)tmenfd)en gerabegu burd) alle floren. 9laä) außen mtgugänglid), ja hart, eigenwillig unb I)änbelfüd)tig, tjat er bod) ein wa'ßrßaft golbenes iperg. ©s geigt fid) nid)t nur in feiner 91n=

tjänglidifeit an bie ffamilie feines oereßrten 9Jtieters, fßrofeffors ©Berner, fonbern and) gerabe feinem trabittonellen fyeinbe, bem Strotfijutmann fpa'ßn gegenüber. 911s leßterer in 9tot gerät, ift es ipummel, ber als rettenber ©n-- gel erfdjeint. 3n feinem $aufe ift er ein Sprann, ber inbeffen für bas ©lüct feiner 3od)ter fogar feine Abneigung gegen bie „fjätine" begräbt.

9teben Rummel muß man übrigens gebüßren'berwei'fe aud) feine beiben Ipunbe 93täul)al)n unb Speißaljn ermähnen, biefe faft gefpenftigen wilben ©e- feilen, auf bie ber Sidfter oiel Siebe unb Ipumor oerwenbet fjat.

©Rabanie Rummel ift eine runbtidje, bewegliche unb gutßergige ©ür=

gersfrou, wie beten unfer 33 at ertaub Diele trägt, neben bem gewalttätigen ©at=

ten oft gu befd)cibener Salbung oerurteilt. Sas Söd)terd)en beiber, Santa, ift eine Sttäbcßenfigur, bie bem SId)ter befonbers gcglüdt ift. Sie trägt bie ßüge beiber ©Item unb bod) wieber oiel eigenes ©ßefen, g. 33. einen flatten Bug oor. 9tomantif, ber nicht nur in ihrem poetifcßen Sagebud), fonbern gum Sd)tuffe aud) bei ihrer 33rautfd)aft unb 33ermählung gum ütusbrud f'ommt, wo fte ftd) oom „Softor", bem Sohne bes „Strohhutes", entführen läßt.

3n ff riß öaljn lernen wir auch einen braoen ©tenfdjen unb tüchtigen

©eiehrten fennen, etwas weicher als fein ff re unb 9Berner, aber mit ebensol­

chem 3beaiismus für feine 2Biffenfd)aft erfüllt, wie jener. Saß er aud) männ­

lich feften ©harafters ift, beweift fein aufrechtes Auftreten gegenüber Sauras

©ater, oon bem er fid) nid)ts Semütigenbes gefallen taffen miß.

©ater f>ai)n, ber „%antaft", wie ihn fein feinblidtjer 9lad)bar gu nett- nen pflegt, hat gweifellos gewiffe Schwächen. Seine rege ©inb Übung straft treibt i'hn gu allerlei ©infällen, mit benen er bem 9Iad)bar „ffilg" oft läftig wirb; aud) wirb er für feinen ©lange! an ©BirKidjfeitsfinn burd) ben 3u=

fommenbrud) feines ©efd)äftes beftraft. 21ber er ift ein rebltd)er 9Jlann.

3er oerfd)iebene ©harafter ber feiwblid)en Raufer ber ©artftraße geigt fid) aud) bei ber Sienerfchaft. Sas Sordjen ber ipähne hat bei liebenswürbü gern ©Befen leibet einige fflatterhaftigfeit, bie bem foliben ©abriel, ©Berners Siener, red)t gu fdjaffen mad)t. 9Iud) biefe treue Seele ift eine trefflidj ge- lungene 9tomanfigur, ein Steuer, wie er fein foil, unb wie man feinesglei- d>en heute motjl nur nod) feiten finben wirb.

3Benben mir uns nunmehr gu bem weiteren Greife ber ©etehrten, bem ißrofeffor ©Berner angehört, fo fönnen mir wieber einer ©Inga'hl fcßarf umriffe­

wer, lebenbiger ©eftalten begegnen, bie für bas beutfdhe Unioerfitätsleben bes 19. 3ahi'hunberts d)arafteriftifd) ftnb. Unter ihnen ragt namentlid) ber gerftreu- te Sßrofeffor 9tafd)$e heroor, ber mit befonberer $ergensfrennb!id)feit aus gelü­

ftet ift unb fid)er eine Sieblingsfigur bes Sichters gewefen ift. Sein treuer Sienft an ber ©Biffenfdjaft [jinbert ihn übrigens nicht, auch burd) reichliche 9lachfommenfchaft Sienft an feinem ©alte gu [elften.

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(Einen gemiffen ©cgcnjntj gu (Eßerner unb 3Rafd)£e bilbet ber ehrgeigige unb nid)t gang follegtale ©tmoelius, in bem greptag einige negative Büge bes (ßrofefforentums ge£enngeid)net fjnt. Seine etwas fteife (SaHin, bie intern Spanne an ©elehtfamteit wenig nati}ftel)t, berührt neben bem vitalen grauen-- tum gran 3Tfes etwas frembartig.

Sn fdyarfem Rontrafte gu ben berufenen (8 er tretem bentfd)cn ©eiftes=

lebens fteljt bie gigur bes oerfdjnörtelten SCRagifters Stnips. ffiie in allen (Dichtungen greptags fpielen ober and) in ber „ß>anbfd)rift" bie (Segenfähe eine große (Rolle, ©erabe burd) fie werben bie eingelnen (ßerfonen heraus^

gehoben, bie gar bi gleit ber gangen ßanblung wirtungsooll oerftärtt. Stnips (übrigens ber (Bruber bes ungetreuen (Buchhalters Spahns) ift ein l)odfbegab=

ter unb hochgelehrter (üienfd), ein dlußenfeiter ber 3Biffenfd>aft, in (Bielem fei=

neu begüuftigteren gadjgcnoffen überlegen, aber djaratterlid) fdarnach- Go unterliegt er ber (Berfudjung, feine gä'higfeiten als gälfdjer alter (Do fitment e gu oerwerten unb fdyeibet fid) bamit fdbft für immer oon ber ©emeinfehaft ber lauteren gorfeßer.

garbenreid) ift auch bas (Bilb, bas uns greptag oon bem beutfeßen Stuibententum jener Sage entwirft, oon feinen Sitten unb gmiftigfeiten.

Stoch ein ßebenstreis wirb in nuferem (Roman ausführlich gefd)ilbert:

(Die (Berhältniffe an einem fleinen ßofe, bie giirft[id)feiten unb bie Höflinge, ipier ftanben greptag burd) feine nahen (Begehungen gum $ ergo ge oon (Eo-- burg=©otha unb anberen (pöfen reidye eigene (Beobachtungen gu ©ebote, unb er hat fte meifterlid) unb mit großem Safte verwertet, um uns ein Spiegel*

bilb foltijer Heiner Staatswefen gu geigen, bie ja größtenteils gerabe für (Deutfchlanb d) a rat be r ifti f d) waren. (Das (Bilb, bas wir empfangen, ift freilich oormiegenb negatio. (Es ift gleichfalls als ©egenfaß entworfen, von bem ftd) bas beutfd)e fdyaffenbe (Bolt in allen feinen (Berufsgmeigen wirtungsooll ab- hebt. (Eßir finben an bem ßofe, ben ber (Dichter uns oorführt, vieles Ungefun-- be, in leblofer Srabition (Erftarrte. dBir lernen Bebensauffaffungen unb ßm ftäriöe tennen, bie jebem gefunben (Bolfsleben miöcrfpred)en, bie innertid) Iängft überlebt firtib unb — ftd) fe'Ibft großenteils unbewußt — notwenbig bem (Berfalle gueilen müffen.

(Der alte gürft felbft, gu bem (ßrofeffor (Eßerner in unheilvolle (Bege­

hung tritt, murgelt in feinen (Begriffen großenteils noch im 18. Sahrljurtbert, wo bem §>errfd)enben nod) alles gut (Befriebignng feiner (Eßünfdje erlaubt war, wo ber regulierenbe urtb förbernbe (Einfluß ber (Beherrfcßten nod) ausgefd)al=

tet war. furchtbar, aber wahr, ift bie Gd)ilömtng, wie pier ein an unb für ftch reicher ©eift burd) bie ßtpbris bes (Berantwortnngslofen in „(Eäfaren=

wa'hnfmn" unb Untergang gerät.

(Erheblich erfreulidjer wirten bes gürften timber. (Der (Erbpring tommt als junger (ötann an bie Unioerfität urtb bamit and) unter ben ©irtfluß von Sßrofeffor (Eßerner, ber feine geiftige (Entwicflung förbert. (Der junge giirft fühlt fehr wohl, wie leer fein Beben bisher unter ben (Einbrüden ber jp off reife gemefen ift, er lernt bürgerliche dlrbeit fdjäßen. 3n 5rau Slfe tritt i|m gum erften 9JMe ein weibliches (Eßefen von Urfprünglidjfeit urtb natürlicher dBürbe entgegen, bie feelifdje (Binbung an bie oon ihm mehr urtb mehr verehrte grau wirb gum tragifd)en (Dtomente im Beben bes (Bringen.

Seine 6d)mefter, (ßringeffin Gibonie, unterliegt einem ähnlichen (Ein-- fluß. Sie faßt eine tiefe Steigung gu (Eßerner unb gollt bamit auch ihrerfeits

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bem bürgerlichen Staube, als bem gu ihrer Seit tüd>tigftcn urtb adpungsroerte-- ften, ihren Sribut.

Gin liebenswürbiges Seitenftüct gu bcn anderen gäirftlidyteiten bitbet Bring SSiftor, bei bem grerjtng roieber feinem Sumor bk gügd fdpeßen läßt.

Biftor erinnert befonbers an fyinf in „Soll unb Spa1 ben" unb an Stonrab Balg in ben „3ournatiften". ©efdjidt hot ber 2>id)ter bk Bebenfigut mit ber

<pauptt)anblung oerflodjten, inbem Spring Bittor 3lfen cor ben Bachftefflun-- gen bes dürften behüten unb ihre fylucßt vom Spofe erleidpern IjiTft.

Gs muß enblid) nod) ber fein gcgetdjnekn ißerfoit bes Oberftl)ofmei=

fters gebucht roerben. 3Bir ftnben in ißm einen wahrhaft oornehmen Gbel-- mann, ber feine Sßflid>tcn ernft nimmt, ber felbft bem dürften gegenüber bk ÜBürbe ber lanbesherrlitheu (Stellung oerteibigi unb ben geiftig ßerrütteten, ber fogar non einem Attentat gegen ben xRebenbuifler ©einer nicht gurüd-- fcßrectt, guktj gut Bbbautung gmingt. So fiegt enblid) auch tu bkfer Sphäre ber ©öbante ber Berantwortung.

3m ©egenfa| gu „Sott unb fpaben" fehlt in ber „Berlorenen §anb=

fdjrift" ber 3ube oöllig. Gs wirb bas oerftänblid), ba fid) ber Bornan unt.

anb. in ben Greifen ber ßaubwirtfchaft unb bes Jpoflebens bewegt, roo jübifdjer Ginfluß weniger heroortritt. Buch bie Unioerfität war gu ^replugs Seiten nod) faft jubenrein, was freilich Regen bie Beugeit gu wefentlid) anbers würbe unb bas ©e'fidjt nuferer jpod)fd)u!cn gu ihrem Sd)aben oeränberte.

Bus bem turgen Ueberbliä über bie gasreichen ©eftalten ber beiben fogtalen Bomane ©uftao ßreptags bürfte wol)I gur ©enitge bas erhellen, was eingangs über ben gangen ©eift bkfer Dichtungen gefügt würbe, fo baß wir gufammenfaffenb fagen biirfen: Bus ber fyiUIe ber 3Jienfd)cn, mit bereu ©e=

fen, Brbeit unb Strebungen uns ber Dieter betannt macht, leudjbet als lev tenber Stern bie beutfche Süchtigfett, i'auterfeit unb ©emiitstiefe. ©uftao greptag erroeift fid) fo and) hter, wie anberswo, als ein berufener Berfünber ber Seele feines Bottes unb als ein Grgieher oon größtem format.

#orgefd)We bes äreifes äreusburg

Bon © e o r g B a f d) f e, Batibor.

(gortfeßung) Allein Seutfdjen

©rab 3; 3m ^rühfaßr 1928 würben Sei)rer ©awert weitere Sd)cr=

ben übergeben. Sie ftn'b oon einem nid)t näher genannten Beftßer bei Sdjadhtarbeiten am ipaufe gefunben worben. Bad) bem Sufammenifepen ber 6ä)erbcn ließ fid) feftfteöen, baß es fid) um eine Scßüffel mit ftart eingegoge-- nem $als unb Supfenfrang auf ber Schulter banbett. Das ©efäß ift fdjmärg^

ltd) unb getjört gleichfalls ber 3. Brongegeitftufe an. 9Baf)rfd)etnItd) entflammt es einem nicht näher beobachteten SMettgrab.

©rab 4: Bm 10. 11. 1928 würbe in ber Bähe bes reichen ©rabes in etwa 0,30 Bieter Siefe eine eingeln ftel) enbe große Serrine mit tugtigem Hörper unb fteitem ipatjie gefunben. £>. 30, Bi. 26. Die Unterfette ift burd)

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Kingerftridje geraubt. Ser lebe ob tau ne Sort enthält ©limmerftüdd)en. Sas

©efäß roat mit grobfnocßigem ßeicßenbranb bis gum ^alsanfaß gefüllt, Zaf.

5; la. ©s handelt fid) bemnad) alfo um ein Stanögrab. Sie ßunibfietle rouobe hierauf burd) ben Studenten ber Sorgefdßdjte Sturt) unterfucßt und eine größere Klätße ausgegraben; es rouobe jebocf) nicßts meßr entdedt. Sacß der goom des ©efäßes gehört es gu den fpäten Urnen der 3. Srongegeiiftufe (1400—1200 ü. d. 3tro.) und ift an fid) fdßroer beftimmbar. Stur bei einem Sergleicß mit äßnticßen Stiideu aus SJtittelfcßlefien ift eine geitllicße ©inorb«

nung möglid). Semnadj tommen alfo an der ffunbfteile Sranbgräber und Urnengräber etroa in der gleichen gett nor.

Oborflacßenfunbe. Sei der Ausgrabung burd) Student Sturt) find auci) einige (Eingelfunde non SBicßtigfeit entdedt morden, tpieroon roeift eine Keuerfteinffinge eindeutig auf eine Siedlung der jüngeren Steingeit ßin.

©in Sterben mit Hammftricßloergierung gibt näheren Auffcßfuß. Abb. 13, 2.

Auf feiner Oberfläche find groei parallel laufende Steißen non didjt geftellten wellenförmigen ©inftießen Dorßanden. Sie je einmalige Sergierungsart ift fonft besonders gut befannt an einem berühmten oberfdjlefifcßen Scherben oon

©ui ©Hgutß«Krieblanb Hrets Kaltenberg. Abb. 13, 1. Seim Sftoorftecßen mar diefes Sergleicßsftüd oollftänbig gefunden, ober durd) Unoorfidßigfeit gtrbro«

eßen und bis auf den einen Scherben nerloren gegangen. Stacß gufäflig in Kinnland befannt gmoOdenen Kunfoftüden roird diefes ©efäß einen fpiß gu«

laufenden Soden oßne Standfläche befeffen haben. Ser Seeluft des KoUeu-- berger Zopfes für die SBiffenfcßaft ift feßr gu bedauern, denn es ßanbe'It fteß um einen Kund einer öftlicßen Soffsgruppe, non der bis ror menigen Saß reu iiberßaupt feine gongen ©efäße aus (Europa oortogen. Aatß K^ftfiellungen in leßter geit, defenders non Sr. non Sticßtßofen, geßören derartige Kunde einer fteingeitlicßen ©ruppe an, die einem großen uid)findo germanifd)en Oft=Solfe gugureeßnen ift. Sie meiden noeß der Sergierungsart als Hamm-- und ©rüb«

eßenferamif begeießnet. Ser Hulturguftanb diefer Siedler mar nod) feßr alter«

tümtieß. SJian lebte als Säger und Kiffer und ßatte noeß feine feften Sied«

lungspläße. Auf Säuen in der Stöße des Staffers rooßnte man in gölten in Art der ©sfimo. Staun die (Einwanderung diefes oftifeßen Solfstums noeß Scßlefien erfolgte, ift nod) nießt genügend geftärt, maßrfeßeinlid) aber am Sn«

fang der jüngeren Steingeit, als rooßl noeß teilroeife die Stefie der ßeimifeßen mittelftemgeitlicßen Sägerberölfernng im Sande maren. Sn Sd)lefien ift nur das ©ebiet reeßts der Ober, nor allen Singen das Sandgebiet, be fiedelt mor­

den. Sie Ausdeßnung im Often geßt weit über das europäifeße Sußtand na iß Aßen und über die Seringftraße fdbft naeß Aordamerifa. Ser gl. S. n. Stießt«

ßofen, Steingeitlicße Hamm« und ©rübeßenferomif in Oberfcßlefien. Aus Ober«

fcßlefiens Urgeit, §>eft 4, 1929.

Kuitbplaß 2

Sicßi meftlid) des bisherigen Kundplaßes inmitten des Sorfes find nod) Angaben oon ßeßrer ©aroert oom 4. 6. 1926 roieberßolt Urnen gefunden root«

den. ©in eingefanbter Scßerben geßört einer flehten Zerrine mit fenfreriß ßerablaufenden SßaraUeUinien und Sellen an. Sief es Kundftüd geßört in die 5. Stufe der jüngften Srongegevt (1000—800 o. b. giro.), ©s mürben baßer aud) Urnengräber diefes geitabfeßnitts oermutet. Sei ©rlb'arbeiten maren aueß größere Steinfcßicßten gefunden morden, über die fid) gunäcßft nicßts fagen ließ.

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Stifcl 5. 1. ©ronse^eittictje ©mbfunbe non Ä(. ®eutfri)en. gunbplatj 1: a) ©mb 4.

gunbplats 2: b) ©mb ö, ©efäfe 1. l/io. 2. ^Rettfjoerjierte ^enheltaffen aus ©mb 8, 6 unb 7. Vs. 3. ©rab 8. Vs.

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©ro6 1: 9lm 23. 9?cmember 1927 rourbe nad) ©eridjten non fiercer

©aroert eine Heine gmeifyenflige Sonne gefunden, bie fid) gleichfalls nad) bent öabeiliegemben 2eid)enbianb als ein 93ranbgrab bet jüngften 93ronge$eitftufe entnies. §. 15, SOI. 12.

9166. 13: gitnbe mit oftifcfjer łtamm= mtb ©rübdjenoergierung. 1. Sopf aus bem 'JJIoor non

©ut ©Ugutipgrteblanb .Kreis galfeenberg, Rbpt. 1. 1/4. 2. äfjnlicfjer Scfjerben uon Kl. Seutfdjen, gbpl. 1. 1l2.

©raB 2: ©ei ber Unterfudjung burd) Stub en ten Sturt) im Sal) re 1928 auf einer freien 3Biefenfläd)e mürbe eine ßläd)e uon 3X6 Weber unterfuäjt.

Sn 0,80 Weber Siefe lagen gmei Braune ©efäfje frei im ©oben mit ber Wün=

bung nad) unten umgeftiilpt im ©oben. 1) (Ein ^enfelfrug mit boppetbegelt gem Umbrud) unb eingesogenem Spats. <p. 7, W. 8. 2) (Eine 6d)üffet mit eingesogenem §als. 9. 7, W. 13. ©eibe seigen einen fd)ölten rot­

braunen, glänsenben fyarbton. Siad) ber 91rt 11)rer Sagerung unb bem gelten oon Seictjenbianb bann aud) tper nur ein unoerbrannber Sober gelegen

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ßaben. 90ad) ben fdjarf profilierten formen ber ©efäße ift eine geroiffe ®er=

manbtfcßaft gu ben früher ermähnten ©eigefäßen aus ben Störpergräbern oon gun'bplaß 1 feftgefteÜt. 9lud) tiefe gunbe gehören in bas ©nöe be: 3. SBronge-- geitftufe, oielXeidjt aber and) in ben U ebergang gut 4. 93rongegeifftufe

(12001000).

9lnt 18. 11. 1930 melb et e 0ert ©aroert, baff toieiberum beim gubeden oon ßartoffelfcßobern mdjrere ©efäße gefnnben routben. ipierauf fanb eine Unterfucßung burd) ben ®erfaffer am 22. 11. 1930 ftatt unter Urtterftüßitng oon ©tettenbeftßer ßiebner unb Secret ©aroert. ©ine gläcße oon 15 90leter Sänge unb etroa 1 900eter Streite tarn gut Unterfucßung unb geben ©räber tonnten feftgefteÜt roerben.

©rab 3: ©eftört. iBorßanben roar ein ipäufcßen ßeicßenbranb in 0,50 990eter Ziefe. ©galten nur ©efäß 1, ein großer ipenfelnapf mit umlaufenöen unb ßerabßängenben xftiefenlbänibern unb Zupfengruppe auf bei Gcßulter.

900. 14, $. 10/

©rab 4: ©eftört. ßeicßenbranb lag auf einem Jpäufcßen oon 0,30 900e=

ter Zurcßmeffer. Ziefe bes ©rabes 0,4Ö—0,50 900eter. ©rßalten eine £>en=

feltaffe, auf ber Schultet ftßroad) ausgeprägte Zupfengruppen. $. 8, 900. 9.

©rab 5: ©troas geftört. SSorßanöen in 0,45 990eter Ziefe 1.) eine rooßl burd) pflügen umgeftürgte große, runblicße leere Zerrine, auf ber Gcßniter oier ©rifffnubben. $. 27, 900. 26. Zaf. 5, lb. ©troas ßeicßenbranb fanb ft cf) in ber 90äße. ©in SOOeter roeftfid) baoon ftanb 2.) eine roeitmünbige ©djüffd mit cinge=

gogenem tpafs, Oefe auf ber ©cßulter unb fftanibgipfe'l. ö. 9, 900. 18, 5. Zarin fanb ftd) 3.) eine ßalbfugeiige ^enfelfcßale. <p. 4, 900. 10. gerne: ein <5cßer=

ben einer mit liefen oergierten Zerrine.

©rab 6: 3n 0,40 990eter Ziefe ßeicßenbranb frei im ©rtbboben. Zabei 1. ) eine groeißenflige geraubte Zonne. $. 13, 900. 14. 2.) eine gerbrocßene Gcßüffel, 3.) eine ßalbfugelige ipenMfdjale. <p. 4, 900. 10. 4.) eine §enfel=

taffe, auf ber GcßUlfer brei 90iefen unb Zellen. Slnßerbem firtb redyts unb linfs bes Teufels 9tanbgipfel oorßonben. 5, 5. 900. 9, 5. Zaf. 5, 2. 3m ßeicßenbranb routibe eine biinne SSrongenabel gefnnben. 9lbb. 14, 1. Gcßaft fcßmad) gebogen unb um bie ßldffe gebreßt. Stopf nidßt ansgebilbei, ß. 7, 5 cm. 9lbb. 11, 2.

©rab 7: 3n 0,60 900eter Ziefe mehrere ©efäße. Zaf. 6, 1. 3n ber 90äße Gcßetben einer Zerrine oßne 3nßatt. ©troas ßeicßenbranb in bet 90äße bes ©tubes gerftreut, gum Zeit auf einem öäufdjen liegenb. gerne: oorßaniben: 1.) Gcßöne

|>enfeltaffe mit SRcnbgipfel, auf ber Gdju'Iter umlaufenbes gnrcßenbanb, bat, über fdjräge ©inftidje in 91 rt ber falfcßen Gcßnuroergterung. 9litf bem 93aud)e fenfrecßte ßiniengruppen, bagroifcßen liegenbe Strenge. $. 6, 900. 10. Zaf. 5, 2.

2. ) glacße, falbfugeiige fxnfelfcßale in Gcßüffel 3. $. 4, 900. 11. 3.) ©roße Gcßüffel mit fantigem Umbrucß auf ber 6 d) Ul ter unb ipenfelöfe. Zrei gipfel am SRanbe. $». 12, 900. 30. 4.) groeißenflige Zonne in Gtßerben getbrocßen.

^Bereits bicßt unter ber Oberfläche rourben Gtßerben eines roeiteren Zonnen-- gefäßes gefnnben, bas aber nicßt ßierßer geßört. ßlbb. 11, 2.

©rab 8: 3n 0,20 9J0eter Ziefe fartben ftd) bereits Gcßetben einer Zet=

rine oßne Snßalt gerädert. Zer ßeicßenbranb lag 0,40 990eter oon ben ©e=

faßen entfernt auf einem Jpäufcßen gufammen. Ziefe ber SBeigefäße 0,50 S00e=

ter. 1.) SBoucßige Zerrine mit ©rifffnubben. UnooTIftänbig erßatten. 2.) groeißenflige Zonne, $. 14,5. 990. 14,5. 3.) Gcßüffel mit brei, gum Zeit Zop-- pdgipfeln am 9ianbe unb einer Oefe auf ber Gißulter. $. 10, 900. 21. 3n ißt

(11)

Stiijtbüb: ©. 9tald)te u. §. Surfe Tafel 6. 1. KI. Seutfdjen, gbpl. 2, ©mb 7. 2. ÄI. $eutfcf)en, 5bpl. 4, SBlicft auf

bte runbe StetnfeJ;ung, ben Äellcrgrunb bet germantfd)en 93abefiube.

(12)

■ I V

(13)

137

ftcmö 4.) f)«rb£ugeltgc tpenfelfdjale. <ß. 5, SOI. 11, 5. 5.) ipofye tpenfeltaffe mit SRiefen auf be: 6d)utter, bte burd) ©eilen unterbrochen finb. £>. 7, SOI. 10.

Saf. 5, 3. 6.) Unter ben Sdjerben ber Semite fanben ftd) ©djerben einer halben tpenMtaffe. Jp. 4, 5, SOI. 14. 23eim 'Sluseinanbernerjmen bes 8eid)en-- brcnbes fanb |ld) eine Sronjenabel mit gefdjmungenem, am Snbe um bte SUdjfe gebrefjtem 6d)aft. Stopf nicht ausgebilbet. £. 9, 5. SUbb. 14, 2.

Wbb. 14: Srongenobeln aus ben ©ranbgräbetn 6 unb 8 non SU. ©eutfdjen, gbpl. 2. Vt.

©tab 9: (Sin Häufchen 2eiä)enbranb 0,25 IR eter tief, ferner 1.) ©e-- rau'hte gmei'henflige Sonne. 6. 10, 2R. 10, 5. 2.) öenfeltaffe. Stuf ber © doub­

ter fenf recht hcra'blaufenöc weitgefteHte Sinien unb einige ©eilen, H. 6, 5, StR. 7, 5.

©ie oorliegenben ©räber finb ziemlich einheitlich, ©er üeidjenbranö liegt frei im Bobeit, meiftens auf einem Häufchen hießt gufammen; baneben ftehen die Beigefäße. ©ie Siegel höben bie groeihenflige Sonne, bie große

©djüffei unb bie Spenfeifd)ale, bie bann meift in ber ©dpi ff ei liegt, ©ine reich oergierte Saffe, auf ber fid) ber Stunftfinn ber Berfertiger entfaltet, ift feltener oothonben. ©ie großen Serrinen, bie allgemein fonft als Urnen bienen, finb in Mein ©eutfcßen leer unb in ben oorliegenben ©räbern ungewöhnlich gela=

gert ins ©rab mitgegeben, ©ie bronzenen SRdbeln oerraten brongegeitlidje Herfunft ber ©räber. ©ie nähere ©inglieöerung ergeben bie reich oergierten Soffen unb bie fräftig, faft edig geglieberten ©djüffeln. ©ie ©efäße gehören auch nud) Bergleid) mit fonftigen fd)lefifd)en Urnengräbern ber 5. Brongegeit=

ftufe (1000—800 o. b. gtw.), unb nad) ben gerieften gierformen fogor bem Anfang, mol)! bem Uebergang oon ber 4. (1200—1000 o. b. gtro.) gut 5.

Brongegeitftufe an. Bur in ©rab 7 oerrät bie Umrißlinie ber Saffe 1 unb bie Slrt ber Bergierung, baß es fid) um etwas jüngere fyunbe hanbeit.

Auffällig in biefen ©räbern ift bas Borfommen oon £eiä)cnbranb=

häufdyen. ©iefer Brauch ift befonbers in Rreugburg (Hopfengarten) unb

©antersborf Streis Brieg unb auch fonft im SRorboftgebiet ©dyteficns ber Greife Stofenberg, Oppeln, SRamslau beobachtet. 3m übrigen ©djlefien I)errfd)t bie Urnenbeftattung, b. !)• ber Seicßenbranb ift ftets in einer Urne gefummelt.

3Bas aud) fonft geroiffe ©ingetheiten ber Söpferroare oerraten, roirb burd) bas Brauchtum ftärfer betont: bas norboftfd)[e(ifd)e ©ebiet fcßeint auch gam Be=

ginn ber jiingften Brongegeit oon einem befonberen ©tamm beßebelt genoefen gu fein.

Sin ber Oberfläche bes Urnenfelbes mürbe bei ber ©rabung ein fyeuer-- fteinabfpliß gefunben, ber beroeift, baß fid) bie fteingeitliche ©ieblung oon ffunb=

plat) 1 aud) nod; weiter nad) ŚBeften auf bas Höhengelänbe ausbehnt.

guttbplah 3

Slm 23. 3. 1926 berichtete Seßrer ©amert, baß auf bem ©anbßügel öftlicß bes ©orfes unmittelbar am ©cßmargroaffer beim ©anöfchacßten bereits

(14)

138

nor bem Shi ege alle ©offen, Wenfd)enfnod)en, tßferbegerippe, fogor ein noä) leiblich erhaltener Sorg oitfgefunben roonben fmb, 6s fjoribelt fid) um neugeit- lidjie ©rälber. 9tm 22. 5. 1926 befidjtigte 5er iBerfoffcr bas ©e läute. Saf. 4, 2.

Sie ©Mette roeiten als ^ransofengröber begeid)net. ©eftlid) 5er gmnbftelle rortr- 5en braune unb fd)roärgliche Scherben gefunben, bie oielieidjt fteingeitlid) finb.

3n einem ticinen Kiefernroätbchen geigten fid) ftad)e $ügei oon etroa 1V2 Weier Sänge unó etroa 15 Weier Surd)tneffer. Sie $iiget liegen auf bem- feiben Sbotjengug, an bem nur roenig entfernt am gunbplab 1 bie Körpergrä- ber ber 3. SSrongegeitftufe un5 am ßunbptah 2 Urnengröber gefunben roorben ftrib. Stud) tiefe Hügelgräber bürften ©Mette enthalten unb in bie 2.

(1700- -1400) ober in bie 3. (1400—1200 o. 5. giro.) Śrongegeitftufe gehören.

gunbpta^ 4

Sehre c Hillbebranb aus ©roß Seutfchen berichtete am 23. 11. 1927 fol=

genbes: bei Srbarbeiten an einer Kartoffelmiete rourbe am oor'i)ergei)enben Sage am ©nie bes Siittergutsbefthers grenget in ein Weier Siefe ein Heiner Henleltopf gefunben. Stuf ro eitere Weibungen rourbe bie Untersuchung burd) Stübenten Slurt) burd) geführt. ©ine Steife onberer 6d)erben rourbe fpöter oon ber ganbftelle eingeliefert, ©ie roaren fämtlid) beim Slnlegeu oon Kar- toffeIjd)obern ginn 93orfd)ein gekommen unb gehörten md)t ©röbern fonbern

©ieblttrigen an. Seiber tonnte ber fpäten Sähresgeit tue gen eine Stnsgrabnng nid): oorgenommen roerben. 93ei einer fpäteren Unterfud)ung burd) Herrn Kurfs rourbe eine freisrunbe, mit ©leinen am Staube ausgelegte Stelle oon IV2 Weier Surdpneffer gefunben. Saf. 6, 2. ©liefe Steine gingen mulbenför- mig in bie Siefe. Ser groecf biefer Steinfeßung blie'b lange ungeflört. ©rft neuerbings, bef outers burd) eine gIücHid)e Slusgrabitug in ©ottesborf Kreis Oppeln lieh fid) ber 9tad)roeis führen, bah es fid) um eine fyeuerftötte eines TBabeh'Oufes hantelt, rote es nod) heute in fyinnlnnb als „Sauna" gebräuchlich ift. Sie burd) fetter erfühlen Steine innerhalb bes Hanfes rourben mit

©offer übergoffen unb ergeugten Sompf, in bem fid) bie latenten einige Seit roie in einem Sd)ro iß babe aufhielten. Siefe Sompfbäber roaren in ger- manifd)er geil rool)l allgemein üblid). ffaft in jeber größeren germanifĄen

©ieblung roerben tiefe Stefie oon Sampfbabeftüben, bie eigenartigen muttem förmigen Steinfeßungen, ausgegraben. Slm 12. Februar 1930 mürben ro ei­

tere 6ieblungsfd)erben oon ©utsbefißer Grengel an bas geplante Herniat- mufeurn Kreitgburg abgegeben unb burd) Sei)rer Sd)oIg am 24. 12. 1930 bem Sanibesamt überrotefen. Sie Gdicrben rourben nun gefleht; mehrere ©efäße ließen fid) gufammenfeßen ober roenigftens geid)nenfd) ergangen. Slb'b. 15.

1.) 99aud)iges ©efäß mit oielfantigem Staube. W. etroa 26. Sl'bb. 15, 1.

2.) Kleine graue $>enfeltaffe mit fegeligen ©äuben unb tantigem Hantel an ber ©anbmitte; falb erhalten. W. 8, H. 5. Slbb. 15, 2. 3.) ©eitmünbiges

©efäß mit ftarf ausgeprägtem ffuß unb eingego genem Hals. H. 14, W. 21.

9tbb. 15, 3. 4.) ©eitmünbiges, fd) marges ©efäß mit tantigem Umbruch auf 5er Schulter, bie burd) eine eingerißte Stute unb höngeube ©inMTinien oer­

giert ift. Sni. etroa 18. Stbb. 15, 4. 5.) ©roßes, braunes ©efäß mit feget i gern Umbrud) auf ber 6d)itlier. W. 22. Stbb. 15, 5. 6.) Hoher HenMnapf mit aus­

geprägtem fyuß unb eingegogenem Hals. Hontet abgebrotfjcn. ©robe Slrbeit.

W. 11, H. 6, Stbb. 15, 6. Sas ©efäß rourbe gefonbert abgeliefert. 7.) ©ro­

ßes, braunes ©efäß mit tantigem Umbruch auf 5er Schulter unb unregelmäßi­

gen Ginftid)en unter bem Umbruch. Sm. etroa 24. Stbb. 15, 7. 8.) Streiter,

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139

brauner £>enfdnapf mit eingegogenem öals unb Ijalbfugdiger Stanbfläche unb bittern, grobem Rentei. 301. 13, $>. 8. ©!bb. 15, 8. ©eitere 6d)erben liefert fid) beftimmten (Befaßen nicht 311 roeifert. (Es iibermiegen braune Scherben, Oie rooßl gu ähnlichen (Befaßen gehören, bod) finb and) tief fdjtoarge Stüde oor-- ßanben. (Die norliegenben 6d>etben unb 'Zöpfe finb red)t eigenartig. Sie fmb gum Teil in Oberftßlefien einmalig. 31) rem (Bepräge nadj gehören fte gur wanbalifdjen Töpferware Oer ßeitenmenbe. (Die älteften bürften bie (Befaßt’

1, 2 unb 4 fein (Der oidfantige Staub unb bie tegelförmige ©usbilbung ber Ipenfeltaffen ift im 1. Saßrßunbert 0. b. gtm. bureaus üblid). ©ewiffe hier nid)t näßer gu erörternbe (Bingeit)eiten, bie bent gleichen Saßtßunbert feßlenbe t?orm non (Befaß 4, laffen oermuten, baß es ftd) T)ier um bie fpätefte ©are bie=

fes ©bfd)nittes hanbelt. ©erißte (Dreietfbänbet fmb im allgemeinen gerate and) im 1. Saßrßunbert 0. b. gtm. beliebt, bod) ßat ber norliegenbe fyunb feine fd)Iefifd)en ©ergleid)sftiicfe. (Der ßodjgegogene unb ber breite jpentotopf ift in

©räbern bes 1. Saßrßunberts bisweilen beobachtet worben. ©efäße 3, 5, 7 finb in ffßntiäjer fform and) im 3. 3at)ti)unbert nid)t fdten. (Es ift jebod) maßr-- fdjeinlid), baß es fid) um bie wenig befannte Töpferware ber Sieblungen ßan=

Mt. (Demnach finb unter ben oorliegenben fyitnben Töpferwaren nur aus ber Seit furg oor unb nad) ber Seitenwcube oorf)onben. Tins biefem ©bjdpritt finb im greife Meugburg nur ffunbe in Steuborf unb Sieinetsborf befannt. (Uns bem übrigen Oberfd)Iefien liegen nur nod) fyunbe biefer Seit aus Stofenberg-

©algen unb Oppeln (%1. Safran) oor. T>as bebeutenbfte ©räberfdb ift in Siemianice, jenfeits ber beutftßen Sartbesgrenge, nörblid) oon (Eoftau befannt geworben. (Die ffunbpläße liegen alle im Storben Oberfdflefiens unb l)aupt=

fäd)lid) im Greife Slreugburg, aber auch im benachbarten mitteTfdfIefifd)en Greife Slamslau (Mutlroiß). (Es hanbelt fid) um bie älteften wanbalifd)cn ©rä=

ber unb Sieölungsfunbe. (Der ©eg biefes (Bcrmanenftammes wirb alfo burd) bie oorliegenben ffunbe flar abgegrengt. (Erft wenig fpäter rüdten bie ©an=

baten and) in bas übrige 6d)Iefien ein.

guttbploß 5

Stuf ber f)öl)e öftlid) oon ffunöplaß 4 finb gdegentlid) oon §errn Mtrß im 3aßre 1928 Sdjerben gefommelt worben, ©a'hrfdjeinlid) reicht bie germa=

nifd)e Sieblung nod) weiter nad) Often.

gunbplaß 6

Süfcweftlid) oon ffunbplaß 5 burd) einen ©ad) getrennt würbe im Saßre 1930 burd) ben ©erfaffer eine weitere 6d)erbenfunbftdle ermittelt, über bereu Seitftellung nod) nid)ts ausgufagen ift.

$nnbp!aß 7

(Did)t weftlid) ber Sd)ule würben oon Cd)rer (Bewert 1926 Scherben gefunben, bod) ließ fid) bereu Filter nicht beftimmen.

(Die mittelalterliche ©efd)id)te oon Mein unb ©roß (Deutfchen läßt ftd) nießt trennen, ©erbe ©emarfungen fcßließen aneinanber, beibe ©emeinben haben Slitter güter. (Die and) in ber fylädjc fleinere (Dorfgemarfung ift Mein- 2>eut[d)en. ©fotenhauer erwähnt in feiner ©tb eit über ben „©bei bes fyüt- ftentums Oels im 15. 3ahrl)unibert", in SGÜfd)rift für ©efd)id)tc 6d)lefiens, XXI, folgendes: 1538 „ßorenß ©ulog Ijeltt epn forwerg geue (Dußce", fpätec heißt bas (Dorf and) „(Duße". 1538 war „(Deutfcße" im ©efiß bes Mifpars

(16)

140

Gtmolinsfi. 1550 me oben unter „ßeijngutter im Olspifdjen" genannt: „bas ßalbe oorroerd pe CDeutfdje ift Mjn. Soßmas 93arutł)s guttlen pe Geut'fdje lefjn" unb 1569 roirb roieberum genannt „Somas SBarabt oon Geujfd) SBirbiß p Geujfd)". Ger Ursprung biefer Güter unb Görfer Mein unb Groß Geut=

[ct>en ift bernnad) redyt eigenartig unb feine GrHärung eine ßiftorifdje Aufgabe.

Wbb. 15: ©ermanifdje SteMungsfuttbe aus Ä1. Scutfdjen, gbpl. 4. Vt.

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141

Äodiclöborf

(Das (Dorf liegt fühltet) oon Stornfetbe am ^ßratroafTupbergang nad) (Bifdjborf.

gunbplafc 1

3m Satire 1925 fanb bei (Berfaffer f übt id) ber fprflbftelle 1 aort Storn-- felbe unmittelbar an ber Sßratroa einen braunen, innen fdyroar^en Sd)ebben rootjl bet frühen ©ifengeit (800—500 d. b. giro.). Vier tag offenbar bei Gieb=

lungsplafe p bem UrnenfrieMjof non Stornfetbe.

5unbpla& 2

9lm 4 10. 1926 entbeäte ßetjrer Staube, Sßitfct)en, fübtid) bei oben ge-- nannten fpnbftelte burd) ben fftufj getrennt, unb fpäter früt)eifen&eittid)e Gdferben.

lieber bas mittelalterltdje (Dorf ift nidyts SBefentlidyes betannt. (Ein Dritter gut ift tieut oortyanben. Um 1300 roirb unter ben Orten in (Bolen, bie jenfeits bes ßluffes „(Barit)" (SBartfdy) liegen, in ber Stätye ber (Stabt Gdyitb=

berg unb Kempen ein Ort Stodyloro (©tyodytoroo), jetyt Stodyloro Rreis Kempen genannt. 1451 ift ferner ein ©ut „Stodyloroicje" jejyt Stodyloroit) Sire is (Beutler, erroälynt. (Die Verleitung aus einem (perfonennamen ift onpnetjmen. Ob bie in (ßerfonennamen työufige Silbe „©ob", „©otfdy" ober ,,©oc&" enthalten ift, unb p>ar in ber ©cnetioform, alfo „(Dorf bes ©.", ift nidyt ft dyer p entfdyeb ben. 9lus bem um 1300 genannten ©ocuffemöorf ift ©otfdyborf Streis Virfd)=

berg, aus ©otcooity ift ©ubroity Streis Sie iff e entftanben.

(gortfeipng folgt)

Die Sdjule )u ]eto(t;#%.

3pe ©tttftepng unb ©ntajtcEelung.

(Bon Veinrid) ©aroel.

(gortfepng)

Sind) bie $orm ber Gdyulreoiftonen änbert fid) ertyebtidy, roenn and) ber Spalt bes Gdyulunterridytes etroa ber gleidye blieb. (Bon bem 3at)r 1803 ab roirb nid)t met)r ein einfadyer (Beriet nad) bem (Borgefunbenen in einer Iau=

fenben Gdyitbernng gegeben, fonbern es roerben eine Steitye oon fragen auf-- geftetlt unb biefe beantwortet. Go fietjt ber G dyul reo if i o n sbe rid)t oom 5. 9Jiai 1803 aus:

bes Gdyulorts: __ Serotlfcptj.

ber (Dörfer, bie fid) p

biefer Gdjute tyalben: (Eßontfdyüfe unb gabagnie.

Slamentlidye ber Stirdyfa'fjrt: Seroltfdyüfe-

(tlnjeige bes (Dominii: bie oerroittroete SJlajorin oon (Burs'fa.

bes dßrebigers: 3. 2. (B. Stegelylt) unb (Daniel (Ernft Sßarotif.

bes Gcfyult)alters: ©art ©otttieb Strebs.

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142

2Bie lange ber GdinĘalter im 91ml:

28ie alt er feg:

33ann er fonfirmiert:

Üöieoiel Ginnten er täglicf) ju 1)alten fjabe:

9ln einem ober an oerfdjiebenen Orten:

3u roeldjer Zagesgeit bie Gdjule Gom-- mer ober üBinter angefje urtb roie es roe gen ber <f>ütte=Stinber gehalten toerbe:

ßeftionstabelle nad) ten ©odjentagen unb Ginnten unb 9lnjeige, nad) toel-- djer C£infl)eilung tie Grroadjfenen unb tie 9lnfänger be'fd)äftigt werten:

38 3ahr.

67 Satjre.

3ft nicht fonfirmiert.

Sormittag 3 unb nachmittag 2 Gtunben.

9ln einem.

Vormittag im ©inter um 8 IXfjr, im Gommer um 7 U'tjr. Wittags um 12 Ut)r, um roeldje 3eit aud) bie tpiitte-- fd)ule angelt.

Die Seftionen fint in ten 4 Zagen Wontag, Dienstag, Donnerstag unt Freitag gleich, fowie aud) Wittrood) unt Gonnabent. 6s wirb mit Gebet unb Gefang angefangen, fotann gele-- fen, tmdyftabieret unt bas abc gefügt,

©ätjrenb tie Anfänger befdjäftigt mcr=

ben, fo fhreiben unt red)nen tie grö=

ßeren, bann wirb cated)ifiert, bas aus=

wentig gelernte gefugt unt aus tern Stopf gerechnet.

923as für 33ücf)er ©eldje baoon als eigentliche Der bibltfdje 9luspg, Genior in ber 6d)ule Si.e:f)tbüd)er bet)nt Unterricht Stofdjngs Sehrbuch, ipübners gebraud)! werben: jum Grünte gelegt werben: biblifd)e ^iftori, Der Gate-

hismus.

©eldje baoon nur als Befebin Das Goangelium, tie Siebe!, djer gebraucht werben ober bas Gefangbud) fowie bas aus welchen ©üdjern bie abc.

hinter tefen lernen unb bas lefen üben:

9lnjeigung unt SeurtttjeUung ter We- ffjobe bes Grf)uT[)alters j. S. ob unt rote er catedjifiere, mas er tie Sin­

ter ousroentig lernen Ioffe, ob er auf einen guten unt oerftäntigen Son beim Sefen halbe ufro.:

(Erfahrung erfeijt bie Stelle tiefer Sennt- niffe. Gr cated)ifiert über ben Gate- djismus, über Senior Sofd)nt)s Sehr- bud) unb über biblifd>e Stellen aus- roenbig rote aus bent Gated)ismus, fo­

to ie auch Sprüche gefugt. Seinen ftn- geniben Son int Sefen ift man hier gewohnt.

Grmahtmngen, bet) ber Shüre ftehn unb 9ME)e.

©as für Gd)Utftrofen üblich ft üb:

(19)

143

im Salerno: 11 9M)eintlf)., 12 Gilbergrofdyen.

irrt Sćtjulgelbe:

$ßie fyod) ber

©ĄuKjalfrer •

ftefye: an t21ccibentien:

an Deputat:

nidjts. — jeijo mit Bewilligung bes S>o=

minii non 8 armen Stinbern, non je=

bem 6 <3iI'bergrofcł)en ans ber <5c£)ivl=

taffe.

6 bis 7 9tt't)I., finib aber pfällig.

10 ©djeffel Slarn, 5 Gcfyeffe! Budjel'fpeb fe, 6 Stlafiern jpolg.

an anöern ©mohtmenten: als Organift 12 91)t. aus ber Stir cl) e ttnb einen ©■arten.

933xeoteI alles btefes insgefdjlagen te­

tra ge:

#ie unb roofer bas Solarium erhoben mürbe unb in roelctjem ©erfjaltnis öie begüterten (£imnoi)ner bap beg- getragen:

9tad) meldjem Gat; bas Gdplgelb be- pljlt unb roie es mit beffen Gntrid)- tung, (Singidtjung unb Beitreibung gehalten werbe:

Oijngefitfjr 60 bis 70 rfjl. nad) alten Eingaben.

Solarium unb ©etreibe aus ber ©eineiru­

be, als Drganift aus ber Stirdjenfaffe unb ift ijier feine Silage.

Stijulgetb ift nidjt aujfer jetjo für bie 8 armen Äinber, roefdjes ißaftor bei) ber Prüfung ausjaljlt. 5>as übrige gielgt er fid) felbft ein.

I 91 ad) feinem Sehens- ein orbentlidjer 9Jlaitn.

ro anbei:

©eroiffenfja'fte Beurteilung

bes Sd)utt)uiters

i SRact) feinen Söiffen- ijinlänglid).

fünften u. Stennt- niffen:

91a d) feiner ©ifgiplin o'Ijne Silage, unb Sdplpdjt:

91ad)feiner9lmtstreue: geroiffen£E)aft.

Ob er nod) ein Siebenamt ober $anb- (£r ift ©eridjtsfdfreiber bod) of) ne Sdja=

roert treibe unb, roenn er pgleict) ben ber Sd)itXe.

©eridjtsfdjreiber ift, roie er feine biesfäHigen 93errid)tungen, befou­

ters, roenn Gurremben roä$renb ber SdfuTftunben eingetjen, beforge:

3Bie oft ber Sdjulbefud) bes Brebigers Beg Slmtsoerridjtungen. Bef outers l)at

gefdjefye: fie Sßaftor bregmal befudft.

3öenn non bem Senior bie lebte Sdjul- ©iefes 5rüf))al)r.

oifitation gehalten roorten:

(20)

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Ob aufjer ben geroö'bnlichen allgemein 9?id)tg alg baß ber Senior Rofchnt) neue neu Sinrid)tungen eine ober bie an= unb paffenbere Scijulgebetłje einge-- bere nützliche ßoeaIeinrid)tung bep führt. Sollten nod) a nbere 33erbeffe=

ber Schute fdjon fonft ftattgefunben rungen in bem ßeftionsplan nöttjig Ijabe ober neuerlich gemacht roorlben fein, überiaffe id) biefe ebenfalls feg=

fei unb roorinne fte befiele: ner (Erfahrung.

SQBeldjeg ftnb bie abguänbernben Wängel Steine, ber Sd)ule unb bie nad) bem 2ofaI-- umftcmben bienfamften Sorfdjläge, it)neu a'bgu'tjetfen:

3erotfd)ü|, ben 5. Wag 1803. 9teget)Ig, ftaftor.

Oie im 3at)r 1802 aus ber Sdjule entlaffenen unb fonfirmierten Stirn ber ftnb Mgenbe: 1. Sotjann, Wilhelm Rnetfdjoosft). 2. Sari Sfjriftian. 3.

Samuel, ©ottlieb Wigülla. 4. @|riftian Nuffef. 5. Sodann Stub ent. 6.

Nb am Sgebülla. 7. Sotjann Wilcgef. 8. Sodann Stosgialef 9. ©ottifrieb Sfupin, 10. Obomag Stub if. 11. Oi)omas Rogiera. 12. ©ottlieb Sdfolg.

13. Nbarn W elfter. 14. ©ottlieb tßrggbgla. 15. Sufanna St'ubif. 16. 9tofi=

na ©rpcgfa 17. Waria Staroń. 18. Sufanna Rosgtolef. 19. Sufanna fjregmann. 20. Stoa Wilcgef. 21. Waria Nusgef. 22. Nofina SBogtinag.

23. Nnna Noroaf.

Non 1803 ab ftnb bie einzelnen fragen beggl. ber Netbältniffe in ber Schule bereits in gebrucften Formularen gu finben. Oiefe roerbcn bei ber feroeiTigen Schulreoifion oon bem Neoifor auggefüflt.

Oas ©ebott beg Schulhalters roar mit ber heutigen Nrt ber ©ebalts*

gablung nid)t gu Dergleichen. Wie bereits aug ben oben angeführten 9teoi=

fionebericbten l/erDorcje'fjt, beftanb bag Sntgtit aug einer gabt oerfd)iebenarti=

ger Stiftungen, bie g. Z. aug ber Oorfgcmcinbe, bem ©ute unb ber Rird)en=

Baffe flammten. Wir bürfen nicht oetgeffen, bah eben bie bamatige Stüfter-- fd)ule big gut Srrid)tung befonberer Sdptloorftänöe atg Nlleineigentum ber Rird)e galt unb geroiffermafjen als eine Oeileinridjtung berfeiben angufeljen roar. Oaf)er roaren bie gefamten Sinfünfte beg Sdyut'batterg firdjtidfjer 9la- tur unb ber Sd)ulI)a'Iter als foldjer ein Rird)enbeamter. Oie Naturalien mn^

te fid) ber Sd)ull)alter alljährlich feübft einfnmmtin, mag nidjt ger albe febr an-- genebm roar. Ood) bat eg ber alte Rrebs f dyeinbar gern getan. 3rgenbroeld)e Ringen finben fid) bier noch nicht. Oiefe treten erft fpäter ein. Sine Srf)ö-- bung beg Sntgdtes roar fomit and) nicht gang einfad). 3m 3abre 1805 er=

hält ber Organift Strebs eine foldye, als er bereits 38 Sabre im Nmt ift. Oas entfp'.ecbenbe Oefret bes Oelfer Ronftftoriums barüber lautet folgenbermafen:

„Non 3brer ß)od)fürffüd)en Ourdb'laudjt Friebrid) Nugnft Spergog gu Nraunfd)rocig=ßüneburg, and) in Sdjle'fien gu Oels unb Nernftabt pp. roirb bem Sßaftor Negebh) gu Ronftabt hermit befannt gemacht, baff oon Seiten unfres Sonfiftorii es nunmehr genehmigt roenbe, bah bem Schulhalter unb Organiften Strebs gu Seroltfdyüt) eine ©eh-altsgulage oon 12 rth. aus bem Ritdjen Ne ratio ertijeilt roerbe.

Oels, ben 12, Suit) 1805.

0 ergo gl. Nraunfdyroeigifd) Orfsnifdyes Stonfiftorium geg. Oominici.

Fortfebung folgt.

Cytaty

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