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Aus der Heimat, 1938, August

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Academic year: 2022

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(1)

QUU) Aw

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fówMf&iHćifrfiU' C$lwĄ\tU${iVU

CUu^üfl 1938

~$er Verlag beljalt fid) ba§ au§id)Uefeltd)e 9ted)t ber Veroielfaltigung itnb Verbreitung ber in btefer Vertage sum Vbbrud gelmtgenben Origmalbeiträge nor.

23orgeftf)We bes äreifee &reti 3 burg

'Bon (Beo tg SR a f d) f e, SRatibor.

(Sortierung)

Äteferttfjain

©as ©orf liegt fübmeftliti) oon Slonftaöt am Unterlauf bes Sionftäbter Bad)es.

gunbplafc 1

bef inbet fict) bid)t roeftiid) ber Stonftäbter (Ejauffee unmittelbar not bem SBatbe, tpier mürbe oor längerer Seit ein Steinbeil gefunben. 6s ging jebod) oerloren. 21m 27. 2. 1924 famb ber Berfaffer einen oorgefdjidjtlidjcn, mohl fteingeitlid>en Scherben.

Sunbplar 2

G#roeftfid) oon Sunbplat; 1 entbccfte ber Sdjület 6mil Sßanmit) eine 5 cm lange $euerfteinflinge. Sie mürbe 1924 burd) Secret tpö'big eingelie-- fert. Offen jidytlid) liegt an biefer Stelle eine fteingeitTidje Sieblung.

Sunbptar 3

SUm 27. 8. 1927 me'lbete Sefjrer $öbig ber SRegierung, ülbt'I. für Sd)ui=

roefen, auf föruttb einer burd) ©r. oon SRid)t(f)ofen oeranlaßten SRunbfrage, bag ein Steinbeil im Sorf entbcti't mobben ift. 3Bie fid) fpäter herousftellte, ift es oom Sd)üler lluguft üBoisnif im SOfai 1926 „auf bem Berge" im Oft.

minlel ber ©emarfung gefunben roorben. ©as Beil befielt aus hellgrauem fd)road)gemafertem Seuerftein. Süb'b. 10. Sd)lagfpuren an ber Sdjneibe unb an einer Breitfeite frrtlb beutlid) fennflid). 2. 8, 5, B. 5, 5. Starte 3 cm. SRad) ber Bush Übung eines biden SRadenenbes gehört aucf) biefes Beil in bic fpäte fdjnuroerjierte ©ruppe ber norbifd)en Steinzeit. Sills 2efefunb oon ber SMeroberfIäd)e fann es fe'hr gut einer Sieblung entflammen.

Sunbplah 4

©er ©ünenabhang füböftlid) bes ©orfes hat roieberholt fteinjeit’lid)e Sunbe geliefert, ©er Sßflanjenmud)s ift hier fo gering, bah überall ber Sanb jum Borfdjein fommt. 3m 3uni 1926 fanib ber Szuler Srit) Bunt bie erften

(2)

114

9166. 10: ©ebänbertes Steinbeil ber norbifdjen Kultur, ittefmtfjain, ßbpl. 3. 1b.

^euerfteinf'lingen Center !pöbig fcrnbte zumeift 9lbfaIIftüde ein, bie non einem Sternftüä abgefdjlagen maren, BluffäHigermeife fehlten Die aorqe|d)id)t=

lidjen Scherben. Sine trapezförmige ^euerfteinflinge roeift an ben fdjrägen Seiten beiberfeitig eine Keine ©engelung auf. (Es I)anbett ftd) bann um eine guerfdjneibige ^euerfteinpfeilfpi^e, bie für bie Slltersbeftimmung bes Sieb=

lungspla^es roidjtig ift. 5)ie trapezförmige geuerfteinpfeilfpi^e mar lange 3eit bas einzige Stud bes Streifes. Weitere Stüde finb erft neuerbings in ber 9cad)bargemarfung Oberroeiben aufgetreten. 5>as fje^len oon Scherben unb bie querfdjneibige Sßfeilfpi^e beroeifen, baff l)ier ein Sieblungsplatj bes älteren Slbfdjnittes ber mittleren Steinzeit oorliegt, bie ftd) befonbers burd) Zierliche fteuerfteingeräte auszeidjuet. (Es fjanbelt fid) um Geräte in §o!z=

unb Stnodjenfaffung. Sie finb fennzeidjnenb für eine ©eoölferung, bie oon ber Sagb uad) ^lugmilb, §irfd) unb 9tet) unb oom ßfifd)fang lebte. 9Jtan mahnte in Strt ber (Esfimo in runben Selten in ber 9täf)e bes 9Baffers. Sn oielem ift bas Beben unb Treiben bem Stulturftanö biefer Säger oom (£nbe ber (Eiszeit äljnlid).

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Zttfcl 4. 1. 3)er große ©rabijügel an ber ©ren^e oon Äirdjlinben, gbpl. 1.

2. gfadjer ©rabßügel im SZBalbe oon Rl. §eutfd)en, gbpl. 3.

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21m 11. 7. 1935 entbećften Center Brömer, Botnfelbe, urt'b Center 91aabe, fSitfdyen, »eitere geuerfteinflingen uni) Gieblungsfcferben bee 13.

Safrfutiberts, bet geit ber beutfdyen SSefieblung.

gttnbplaf 5

2luf ben mil 3Mb bebecEten fanbigen ßöfen an ber meftlidyen ©emat-- fungsgrenge forth Secret ßöbig im 3al)re 1928 jungfteingeitlicfe Gdyerben.

Gin 91anbfd)erben eines Orid)terbed)ers mit parallel gefegten Weißeleinfticfen läßt ftcf ber norbifĄen $iefftid)feramif gufcfreiben. Gs lag Ijier ein Gieb=

lungsplaf ber inbogermanifdjen SSauernbeoblferung, bie im 4. Safrtaufenb

d. b. gtm. in Oberfcfleften einmanberte, unb beten 9Beg and) burd) bie 93er=

breitung ber Oritfterbedjer unb Bragenflafdjen feftftellbar ift.

Ueber bie Anfänge bes Oorfes im WUtelalter ift roenig befannt. Ob Die Gtaatsbomäne unb mehrere Heine ©eföfte ins Wittelalter guriicfgef en, ift nicĄt feftgufleHen. Oer alte 91ame bes Oorfes SBrinifee, ber 1937 in Bie=

fernßain geänbert roorben ift, fcl)rt oielfad) in Gdylefien roieber. 3n nieten gälten läßt ftd) bann nadyroeifen, baß ber 91ame bes Oorfes auf einen uralten giußnamen gurücfgeft. Gs roerben genannt im Safte 1309 ein „33renicja"=

giuß, 1319 ein „Söaffer 23rencg" bei ©logon, 1333 ein Ootf iBprnicge (f ent 93rinniß Breis Oppeln) unb bnbei ber fkanbinicge^Iuß (jefi ©rinife ©ad)).

1303 roirb ber giuß ©rgenicg unb babei bas ©orf ©tgeforoif bei ©eutfen urfitnblid) erroäfnt. ©emnad) lag motyl and) nufer Ootf ©rinnif an einem 9ßriniß=giuß. Gr feißt ßeute Bonftäbter=©acf. giußnamen finb and) fonft in Gdylefien bie äüeften giurnamen einer ©egenb. ©as filter bes ©rinif=9ta=

mens ift bemnad) fdymer gu beftimmen. Oie ©cßetben non gunbptaß 4 be-- ftätigen in Der 91äfe eine beutfdße Sieb lung bes 13. Softfunbetts,

Äirdylinbett

2ln ber Oftgrenge bes Greifes Breugburg, öftliä) non fiitfd)cn, liegt bas ©orf Birdfinben.

gunbptaf 1

Unmittelbar an ber Breisgrenge, febod) ftfon auf ber ©emarfung 2Bit=

tenau Breis 91cfenberg ragt ein mäcftiger ipügel auf einer ßöfe roeitfin ins ßanb. Gr ift mit ©irfen beftanben unb bafer meilenweit fcftbar. Oaf. 4, 1.

3m ©egember 1922 mad)te ©eroerberat Mettmann, Breugburg, ben ©erfaffer auf biefen ipügel aitfmerffam. ©ei ber ©efitftigung mürbe golgenbes feft-- geftellt.

Oer ipügel ift brei 9Jteter ßotf unb mißt über 20 Weter im Ourd)mef-- fer 91 n ber Grricftung non menfdjlitfer ßanb ift nidyt gu gmeifetn. Ob es ftd) um einen ©tengfügel ober ein oorgefd)id)tIid)es ßügelgrab fanbeit, ift lange Seit gegroeifett morben. Oa berartig aeroaltige ßügel gut fteftlegung non ©rangen in Oberfdylefien nidyt gu beobadjten finb, aber ßügetgräber bie=

fer ©röße :n Gdylefkn oereingelt oorfommen, bleibt an ber ©entring ßügd=

grab fein gmeifel. Sn fielen unb GiibWußlanö finb große ipügel, Burgan genannt, fäufiger; and) in 91orbbeuffd)tanb unb auf 9iügen finb berartig gro=

ße ßügel gu beobachten. Sn Gdylefien tritt ßügelbeftattung erft in ber gm ei' ten ©rongegeitftufe auf. 91ad) ben ©eobadytungen in Wittelbeutfcßlanb unb in fiolen finb große ßügelgräber auf ßöfen öfter ber jungfteingeitiitfen

©nippe ber Gdjnurferamif guguroeifen. Sn großer Oiefe liegt bann ein Gfe=

lett neben fdynuroergierten ©efäßen, Gteinfämmern unb Jeuerfteinbeilen, roie

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116

fie ßcufig im Greife Meu^burg beobachtet werben. Sie brongegeitlid^en $i't=

gelgräber finb im allgemeinen Diel Keiner. Gs ift hierbei an bie Hügel oon Mein Seutfcßen uni) 3eroItfti)üß gu benfen. Sie treten bann immer in grö­

ßeren ©nippen auf. ©roße Hügelgräber gibt es ferner in Gitörußlanb bei ben <3Ei)tf)en feit bem 5. Saßrßunöert o. ö. giro. Sie lebten großen Hügel­

gräber finb von ben Sßifingern gebaut, bie als norbifdje Büßrerfdßdß oom 9.—11. Saßrßunbert in Ofteuropa bie ©rünbung ber flaroifdjen Staaten Sßo- Ien, 94ußlartb u. a. veranlaßt haben, 2Md)er Beit ber Hügel von Mrcßlin- ben gujufdjreiben ift, farm baßer nicßt geflärt werben, bod) ßnnbelt es fuß um ein einmaliges unb anfeßnlicßes Senfmai 91orboberfcßtefiens. Sor- gefcßicßtlicße fyimbe finb bisfjer in ber 91 äße nicßt beobacßtet worben.

Bmtbplaß 2

Etwa 500 9Jteter weftlicß bes Hügelgrabes unb ebenfo weit entfernt oom Sorfe würbe 91nfang Sovember 1924 ein Sfelettgrab gefunben, unb burd) ben ortsguftänbigen ©enbarm im Aufträge bes Staatsanwaltes aus­

gegraben. Srgenb welcße weiteren Bestellungen über bas 91’Iter bes Sfeletts waren nicßt möglicß. Sie näßete Ermittlung um tiefen Bunb füßrte Beßrer Sfcßedßue, Mrcßiirtben. Sacß Mitteilung oon Dberlanbjäger ©cßmolfe II, Söftfelbe, ift bereits vor bem Mi ege ein Sfelett in ber 91 äße gefunben wor­

ben, bei bem SOletaIHnöpfe lagen. Es ift nidßt ausgefeßloffen, baß ßter fpät- mittelolterlicße ©räber, oielleidßt aus ber Beit ber Sdßladßt oon Sßitfcßen, vor­

liegen.

Bunbplaß 15

3wifd>en Mrcßlinben unb ©rcnjfelbe fanben Beßrer Saabe, Sßitfcßeu, unb ber Serf aff er am 9. 10. 1937 einen oorgefcßicßtlicßen, ber Secßnif naeß woßl germanifeßen Scßerben. Ein mit Süllen versierter Scßerben bürfte bem Gnbe bes 12. Saßrßunberts angeßören.

Sas mittelalterliche Sorf SBoisIawiß, feit 1937 Mrcßlinben, ift urfunb- Iid) fd)wer gu faffen. Sie Mrtße ift neueren Urfprungs. Sie ©riinbungsgeit bes Serf es ift unftd)er. 91ns einem Sergletcß mit Sörfern üßnlidjen Samens

ift folgendes ju entnehmen:

1217 wirb ein SSitosIavici genannt, aus bem fpäter SBoislawiß, bas Sorf 2BittosI-amiß, jeßt SBiefenftein Meis Eofel geworben ift. 91 nfang bes 13. 3aßrßunberts wirb ein Sorf bes „9BoisIaus" im Greife ©rottfau „9ßops=

lai villa" genannt. Sacß ber Samensform 9Botßborf (©opeeeßsborf) Meis Olmüß geßt ber Same alfo auf ben Sßerfonennamen SSoislaus, eine Serflei- nerungsform von SBopced) — 91öalbert, guritcE. Sie Hetleitung von ber beut- fbßen Sejeidjnung Sogt, mitte'lalterlidß Soigt, ift in ber Sngleidßung an ben Samen Sßoislaus bei ber Unfxcßerßeit mittelalterlicßer 9lufseicßnung unb Se- nennung bureßaus möglicß. Sas ßeutige ©nt ift nidßt felbftänbig. 3m Sleß- tifcßblatt bes 3oßres 1895 wirb es als Sorwerf gefüßrt.

Hlein Slumenau

Mein Slumenau liegt an ber SBeftgrenge bes Meifes swifeßen Sim-- ntenau unb Sieberweiben, weftlid) von ©r. Slumenau.

Bunbplaß 1

Beßrer Mm^e iiberfanbte am 4. 8. 1929 oon einer BunbftcIIe norböft- licß bes Sorfes anfd)einenb bearbeitete Beuerfteine unb mittelalterlidße Gcßer-

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ben. ©benfo rourbe fjier eine alte ^euerftetle feftgeftellt. Seiber liefe fid) bc=

ten Sitter nicht feftftelten.

guubplafe 2

3m Sluguft 1931 ii'berfanbte Seferer ^et'tmts eine burd)Iod)te ißflug-- l'cfeac aus grünlichem ©eftein. Sas Stüd rourbe auf bem Steter im Storbroefb gipfel ber ©»emarfung gefunben. Sie feferäge Stbnufeung bes Steingerätes be=

meift. bafe es cinfeitig benufet unb in einem hölzernen ißftug gefefeäftet roar.

Sas Stud ift gut geftfeliffen. S. 9, 8. ©. 4, 4. Stbb. 9, 1. Sas junbftüd rourbe beim Slbraffen bes Staggens ran ber Scfeüterin ©mitie ipellmis gefun=

ben. Sie Stelle liegt im Störbroeftjipfel ber ©emarfung. Serartige grnnb*

ftüde roerben im allgemeinen in jungfieingeitlidjen Sieblungen ber bonau=

länbifdjen Kultur Siiboberfdjlefiens gefunben. Slltertumsfun'be biefer fiib=

Iid)en, im Sonaugc'biet beheimateten Kulturgruppe finib in Storboberfchlefien nod) nid)t feftgeftellt roorben. ©s ift ba'her jroeifelhaft, ob es fict) um einen Siebtungsfunb biefes ©olfes hanbett, ober ob bie norbiftije Kultur and) ber=

artige ©eräte hergeftettt ober nur in ©ebraud) genommen hQ't. Stud) biefes Juntftücf beroeifr erneut, bafe bie ©eftimmung ber fo häufig anftretenben Steingeräte burdjaus nod) niti)t ab gef d)(offen ift.

Älettt Seutfrfjcn

Mein Scutfd)en liegt unmittelbar an ber Stamslauer Kreisgrenje.

©erfchicbene Keine ©äd)e ftiefeen burd) bie ©emarfung unb an ber ©renje entlang. Stuf ber nur ft einen ©emarfung finb feit bem Sa'hre 1926 fei) r roid)=

tige uorgefchid)ttid)e fyunbptäfee entbedt roorben. Sie haben für bie ©or=

gCfd)id)tsforfd)ung non gang Sdjtefien grofee ©ebeutung.

' Grab y

“łlbb. 11: 1. KI. Seutfdjen, 5bpt. 1. 2. KI. Seutfcfjen, gbpl. 2. Körpergräber ber 3. unb 33ranbgraber ber 5. Srongejeitftufe.

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118 gfunbplaß 1

Am 23. Blärg 1926 berietet Secret ©aroert non oorge{d)id)tlid)en ©e-- fäßen, bis beim Sanbfd)ad)ten im ©orf ineinanberftectenb gefunden roorben maren. Auch früher hatte man in ber Bähe bereits oerfd)iebene Altertümer entbectt, aber achtlos meggemorfen. Am 9. September 1926 mürbe nach nor=

hergehenber Befid)tigunq im Frühjahr bie Unterfud)ung ber fyunbfteile nom 33erf aff er burchgefiihrt. (Eine ff lache non 8,20 Bieter Sänge unb etroa 3—4 Bieter Breite röurbe freigelegt. (Es fanden fid) nebeneinander jmei ©ruben, bie fid) nad)träglid) als ©räber h'Gcausftellten. Abb. 11, 1.

©rab 1; Aon; crften ©rab fand fid) eine länglich runde ©rube non 1,40 Bieter Sänge unb 60 cm Breite. Sn i'ht lagen an der Seite an jmei Stellen Scherben, bie fid) and) pm Seil p ©efäßen pfammenfeßen ließen.

1. ) Sdjüffel mit ausladendem, breiten Band und fdjmad) eingepgenem ipals. Som Stand bis pm Boden erhalten.

2. ) kleiner Bapf mit tantigem Umbruch und eingepgenem, durch Sinic betontem $als Auf dem Umbrud) ein umlaufendes Stid)band.

Auch ein ffeuerfteinfd)Iagftüd mürbe inmitten der ©rube gefunden. Aach dem Befund tann and) hier, mie beim groeiten ©rabe, auf engem Baum ein ©oter gelegen haben, von dem feine Spuren mehr erhalten maren.

©fab 2t Am Bande der Seinen Sandgrube hatte ©emeindeoorfteher AUertettof in einem halben Bieter Siefe folgende ©cfäße (Abb. 12) pfammen gefunden:

1. ) eine Scfjüffei mit fdjarfem Baud)fnid, rötlich gelb, glänpnd. §>. 9, 5.

Al. 19, 7. Sarin

2. ) eine Sdjüffel mit rundlichem Umbrud). Auf der Schulter durch eine Aeihe fd)mad) gebogener Stiche umlaufend oerpert. Sanft mie ©e=

faß 1. £. 10, 5. Al. 18.

3. ) 3m oorigen ©efäß ftecfte ferner eine Bucfel'tanne mit bauchigem Hör=

per, fel)r fladjem Boden, aber hohem, fchmad) gefd)mungenem fSalfe unb breitem Bandßentel. 6d)road) ausgeprägte Bude! mit drei ffurd)en.

3mifd)en bem Buche! fentrecht herablaufender SBulft oon ffurd)en=

bändern begleitet, am Anfaß durd) drei furp fdjräge Sinien eingefaßt.

Sonft mie ©efäß 1. $. 17, Al. 10.

Sn ber Baße fand fid) außerdem

4. ) eine ipenfeltaffe mit fdjmad) eingepgenem $a!s, rötlid) gelb. §. 5, 5.

Al. 7. Aus den eingelieferten Scherben mürbe ferner pfammengefeßt 5. ) eine halbe Budelfanne, ät)nlid) ©efäß 2, doch Heiner. £>. 9, 5. Al. 8.

Sm gelben Sande hob fid, an der ffundftelle der ©efäße famach erfennbar in 0,20 bis 0,50 Bieter Abftand oon ©rab 1 eine länglichrunde ©rube ab, Abb. 11, 1. Sie mar an der einen Seite durd) bie Sandgrube geftört, hatte aber eine Ausdehnung oon über gm ei Bieter Sänge und 1,10 Bieter Breite.

Sn 0,50 Bieter Süefe munde plößlid) eine Bronpnadel freiliegend im Boden aufgefunden. Unmittelbar daneben lag p beiden Seiten der Badei ein brom jener Armring; in ihm ftedten nod) leiblich erhaltene Armfnod)en eines Sfc=

lettes. Außerhalb der Bronje mar nur an der geringen ©unfeloerfärbung des Sandes die Sage des Stelettes p entdeden. Sn der Baße des einen Bronjeringes tarnen and) die Scßmelgtappen oon gähnen, alfo die &opf=

gcgenb, pm Borfdjein. 0,60 Bieter oon den Bronjen entfernt lag eine roeU tere Bronpnadel, offenbar in der Balje der Beine. Sn der Bähe des Kopfes ragte die Störung der Sandgrube hinein. Spier fanden fid) einige Scherben

(9)

mit frifdjen Srudjftellen. Sie Sermutung, baff l)ier bie fünf ©efäfte gelegen i)aben, bie oorljcr gefunben roaren, beftötigte fid), als bie 6d)er'ben an bie be-- reits gehobenen unb abgegebenen C5efäße anpafcten, g. 33. an Ipenfeltaffe 4 unb SĄnffel 1. Sie (Srabgrube roar in 0,70 SOteter Siefe gu ©nbe,

^olgenbe drangen (2lbb. 12) ftnb alfo erhalten:

1. ) eine 9IabeI aus ber ©egenb ber Seine mit reid)profiIiertent Sopf.

2. 16, 5, Slopfburdpiteffer 1,3, 6d)aft'burd)meffer 0,4.

2. ) eine 91abel groifd^en ben Armringen. (Ebenfalls profiliert, aber für=

ger. 2. 13, ©djaftftärfe 0,3.

3. ) redjter ültmring, aus Sraf)t gebogen, nad) ben Gnben oerjüngt unb etroas oergogen; mit fenfred)ten furgen 6trid)grupper> oergiert. 2id)te 9®eite 4,8. Stärfe 0,6. Sabei einige Slrmfnodjen.

4. ) 2infer Armring, Sergierung roie beim oorigen tRing, nur ftarf abge«

nutjt. 2idpe 'Seite 0,5. Śabei ein $noä)cn bes linden Kirmes.

5. ) 2lud) ein büitner brongener Fingerring rour'be naäjtröglid) gefunben;

nid)t abgebilbet.

Mbb. 12: $unbe aus bem Eörpergrabe 2 non EI. Seutfdjen, gbpl. 1. SBrongen Vs, $öpfe 1ji.

(10)

120

©ie oorliegenben ff unb e, bie erhaltenen in den Stingen ftedenben 3lrmtnod)en.

bie unoerbrannten gähne unb bie ©röße ber ©rabgrube geigen, bah es fid) einibeuttg um ein Hörpergrab hanbdt. ©er Zote lag angehodt auf ber einen Seite. 5Bid)tig für bie 33orgefd)id)te Sd)lefiens ift bas ©rab megen ber rei­

chen Brongen unb Dielen Beigefähe. ©ie geitbeftimmnng wirb oor allen gin­

gen burd) bie Budeigefähe ermöglicht. ©emnad) gehört nufer ff unb noch in bie 3. Brongegeitftufe, 1400—120Ö o. b. giro- ©ie hantige Sti)üffel, aber and) bie Brongenäbeitt pflegen fdjon gu ben fpäteften ffunben b'iefes 3lbfd)nittes gu gehören. lleberrafdjenb unb für lange geit einmalig in Sch'Iejten ift bas Bor- lammen oon Hörpergräbern ber 3. Brongegeitftufe. 9lud) bas ©rab 1 gehört nad) ben (.befaßen hierher unb enthielt einen unoerbrannten Zoten. 3m übri­

gen Sdjlcfien firtb nur Branbgräber aus ber gleichen 3. geitftufe befannt.

Stiefige Urnenfelber liegen in Witt elf d)lefien unb in ©üboberfd)lefien oor.

©a gegen fehlten bisher immer bie Branbgräber mit Budelurnen im Barben 6d)tefiens. ©urd] ben oorliegenben ff unb roirb beroiefen, bah offenbar redjts ber Ober in ber 3. Brongegeitftufe geitroeife Hörperbeftattung oori)errfd)t.

©erartige ©rüber firtb, ba fie weit ooneinartber liegen, unb ba bie ©ebcine gu oermobern pflegen, nur in ben feltenften ffällen gu beobachten, ©ie ©Hin- be gur Hörperbeftattung in ber 3. Brongegeitftufe im ©ebiet rechts ber Ober firtb nod) ungeflärt 3Bat)rfd>cinlid) haubeit es fid) um bas beftimmte Braud)- tum eines Stammes. Bereits in ber oorausgehenben Brongegeitftufe, ber g weiten Stufe (oon 1700—1400), firtb oor allem rechts ber Ober, f eite n e r aud) im übrigen Sdjlefien, Hörpergräber beobachtet. Befottbers wichtig ftnb bie Hügelgräber oon Obrath Hreis Dels unb oon ffurtbplähen bes Hreifes Zrebnitp ©s h unb eit ftd) mat) rfd)einliä) um bie lebten Beifpiele ber irtboger- manifd)en fteingeitlichen Beftattungsform. gu ben Hörpergräbern ber 3.

Brongegeitftufe oon Hiein ©eutfd)en ftnb in ben lebten Sa'hren ähnliche ©rü­

ber htugugelommen in Kampersöorf Hreis Dels unweit ber Ober unb im Sah re 1938 reiche Hörpergräber in ©rlengrurtb Hreis Oppeln, in ber SRäfje ber Begierungsftabt. ©ie Beobachtungen in ßampersöorf Hreis Oels hüben febod) gegeigt, bah über biefe ©räber Hügel gefä)üttet waren, bie im allgemei­

nen früher nur ber 2. Brongegeitftufe gugefd)rirben waren, ©s ift bernnad) and) angitnehmen, bah bie oorliegenben ©räber oon HIe'in-©eutfd)en unb bie

©räber oon ©rlengnmb utfprünglid) mit fiadjen Hügeln gebedt waren, ©as wirb and) für Hiein ©eutfdjen beftätigt burd) bie 91uffinbung oon Hügelgrä­

bern int BMb gebiet öftlicf) ber ©rabungsfte'Ile bei ffunbplaß 3.

gortfehung folgt.

Die Dögfe oon &reu 3 burg

Bon Stubienrat ®r. H!arl ©iftert, Breslau-Zarloroit).

(6d)lufe)

Wann Speter Bubeger bie ©rboogtei in Hreugburg erwarb, ift nicht überliefert, ©r wirb wohl ein 9ted)t nach bem anberen burch Äauf an ftd) ge­

bracht hoben. 1354 nennt er ftd) „Bogt unb Bürger in Hreugburg"; batnals erwarb er gu ©rbreäjt bas ©orf Banian mit bem 31IIob 91eui)of, bas fpäter nach feinem Sohne SSitfo, 2Bittd)e (= Bitus, Beit) in Söüttenborf umbe­

nannt würbe. Borbefther waren bie Herren oon Birlenhain, ein aus Sadjfen

(11)

ftammenbes ©ittergefdjledjt, öle biefe ©itter „geroaltfam offupiert" fatten.

Sabei oerfaufte peter ben Itreugßerren 30 907t. Prager ©rofdjen auf biefen (Dörfern. ©ußerbem referoiertc fict) bas ipofpital als geßnt 1 ©ierbung (%

9J7f.) pro §ufe (©ep. 66, 173).

‘peter ftarb 1371 unb ßinterließ aus erfter Gf)c drei Słinber, Die ©ifo=

laus, ipanto unb Glifabefl) gießen, aus ber gmeiten (Stye mit Sopßia, geborenen oon Gcßerieruborf, feeßs, nämlid) Peter, Witf'o (©eit), ©ubeger, Sßammo (Sßo=

mas), Statßarina unb ©eronita. Wegen ber Grbfdjaft mar es unter ben ©e=

feßroiftern gu Gtreitigfeiten gekommen. ©m 15. 1. 1374 befennt nun $ergog 2ubroig oon ©rieg, baß oor ißm bie eßrbare 5rQU ©opßte, Witroe bes petir

©ubeger, bes alten ©ogts p Grucgeburg, unb ißr Soßn peter einesteils unb ipancfo, ©ogt oon Grucgeburg, als ©ormunb feines ©rubers Wpttcßen am bernteils, „ro-egen gmeig unb ©ruti)", bie fte mtteinanber Ratten megen 11 907t.

(Selbes unb um 40 907t. Scßulben unb um Vz $ufe ©efets, bie peege oon Scßeßenborf als ©ormunb ber Stüber getauft ßatte um ißr (Selb, oom Jper=

pge entfeßieben (oerglidjen) roorben ftnb, alfo: Sophie unb t£)r Soßn Peter füllen 8% 907t. jäßrlidjcn gins (meteßer ber ©erginfung eines Kapitals oon 85 907t. entfpridjt) an ben Witcße oerreidßen. ©on ben 40 907t. Scßulben feilen Gopßie unb Peter bem Witdje 15 907t. Prager (Srofd)en geben; bie ßalbe tpufe foil ßaTb bem Peter, ßalb bem Witd)e bleiben. (Die Waren ((Dafein, ©eroänber ufro.) füllen fte teilen. Unter ben geugen, bie bem ipergoge biefe ,,©erid)tung ßaben tßebingin unb mad)en ßelfen", befinbet ftd) cud) Sptßericß Klein oon Smarben (6d)marbt).

©et biefem ßergoglicßen Gntfcßeib (©ep. 66, 254) ßanbelt es fieß, roie ber ©udb rud „tßebingin", b. i. taibingen, tagebingen geigt, um eine ©erßanb=

lung oor bem 907 anngericßt, bem Gtanbesgericßt bes ©bels für Grbfcßafts=

faeßen, oor bem aud) ber jpergog ©ed)t nehmen mußte. (Der oben genannte peter oon Scßellenborf mar ber ©ruber ber Witroe Gopßie unb ©ormunb iß=

rer Stinber. ©egütert mar er unter anberem in ©roß=3enfroit), Str. ©rieg.

©itolaus (©icgfo), fjpanto (3oßannes) unb Wittfo mürben 1373 oom Ipergoge 2ubroig gu gefamter ipanb mit ber Grboogtei unb bem bogu gehörigen

©eftß beleßnt. Witdje feßieb fpäter aus unb gog in bas Sriegifcße. (Denn 1384 ließen ftd) ©icgfo unb £anfo, ©ögte oon Breu^burg, burd) §»ergog 2ub=

mig bie prioilegten bes ©ogtes ©bolf oom 3aßre 1274 beftätigen (U. 2. 967).14) Ser bebeutenbere oon beiben ©rübern mar ©itolaus. 1376 oerfpradjen bie ©atmannen oon Hreugburg, bem ©itolaus Gonrabi (Soßn bes Stonrab),

©rteger ©ärger, unb bem ©ogte ©itolaus oon 5treugburg 1 ©ierbung (% 907t.) jäßrlidßen ginfes für bas Seelenßeil ber oerftorbenen ©emaßlin bes ©itolaus,

©nun, gu einer 3aßresmeffe (©nnioerfar) gu gaßlen. gu bem gleicßen groeef oerreießte 1416 oor ben Scßöffen gu Äreugburg unter ©iflas Wulff „megen Raufen ©ogts" — tpanfo mar alfo offenbar fdjon geftorben — ber Soßn bes

©itolaus, namens Sigmunb, an ben Pfarrer (Seorg gu Rreugburg % ffletfd)=

baut gu bem Seelgeräte (— fromme Stiftung, „Geelenbab"), bas fein ©ater geftiftet ßatte. Sa oon füllten 9 ©rofdjen ber Raplan unb 3 (Srofcßen ber

„Sdjulmeifter" erhalten, um jäßrlid) „eine Saßrgegeit (©nnioerfar) gu bege=

ßcn an ber 9J7ittrood]e in ber gemeine Wodje eine ffplge (©igtlie) mit 9 2eccgen (2ettionen) gu fingen unb banad) am Sonnerstage eine Seelmeffe" (©ep. 66,

14) 9t. gtoe^ier, Urfunben ßergogS tiubroig I. o ©rieg. geitfcßr. b. ©er. f. ®efcf).

©ctjtef. ©b. VI u. XI.

(12)

122

265. 409). (Sin 6d)ulreftor in Rreugburg roirb fd)on 1363 ermähnt (Bep.

66, 199).

B i f o l a u s roar ein fel)r frommer 9Jlnnn. 1413. anfd)etnenb furg oor feinem Soöe, ftiftete er gu feinem uni) feiner Borfahren Seelenheil 6 3Tif.

3ahresgins, weniger 1 Bieoöung, alfo 5% 901t, für ben (Diener bes BItars ber Sungfrau 9Jlaria unb St. §>eöroigis in ber Kapelle bet Bfarrfird)e gu Rreugburg, roogu ber £>ergog ßubroig II. unb ber Pfarrer ©eorg in Rreugburg ihre guftimmuug gaben unb Bifd)of üBengel, §>ergoq uon Oels, feine Beftäti*

gung erteilte. Sas patronat über ben Bltar füllte Ipergog ßubroig beftfeen.

(Der- Bltarbiencr füllte groei 901effen an jebem Sonntag unb Freitag lefen (91ep. 66, 398). 1409 [teilte Bicgfo nod) eine Urfunbe über bie Sd)oItifei in Banfau aus, beffen „9Biterbl)err" er roar. ©ä’hrenb feiner Bogteigeit roar übrigens Rreugburg Befibeng (1375—1400).

Bon feinem jüngeren Bruöer p a n t o ifi nur wenig befannt. (Sr roar jebenfalls finberlos. deshalb oerreidjte er 1380 mit guftimmunq bes §er*

gogs ßubroig „feinen halben Seil bes 3. Pfennigs", b. h- ben halben Anteil an ber (Srboogtei, „tobest)albert falls er ohne (Sr'ben fterben füllte,, an fei*

neu Bruber 9ü)cgfo unb beffen (Sr'ben (91ep. 66, 281 — U. ß. 860). geuge ber Urfunbe ift neben anberen ein Spmo oon (Sgepel (Sfdjapel). Sollte bies oielIeid)t fein Stiefbruber Shammo fein? 'Bon ihm ift fonft nichts weiter befannt.

(She wir auf bie anberen ©efdjroifter eingehen, feien gunüdjft einige üBorte gejagt über ben oben genannten Bicgfo (Sonrabi, Bürger oon Bcieg.16) (Diefe reidje unb angefebene Brteger ipanbroerfer-- unb 91atsfamilie roar oerroanbt mit ben Bubegers. (Das am frü|eften befannte Bütglieb ber familie, bie ftd) nach einem Ronrab nennt, halte (ebenfalls bas Sdjulgenamt in ©uften, Rr. Ol)lau, bejeffen unb nennt ftd) baher and) oon ©oftenau. ©ie=

fes (Dorf liegt groifdjen Ol)lau unb Bkmfen. (Dort ftnb and) faft alle anberen Ohlauer Rreisbörfer gu fudjen, bie weiter unten noch genannt werben. Bifo*

laus Ronrab roar Rirchoater an ber Bifolaifircfye (heut eogl. Bfarrfiräje) in Brieg, oon 1358 ab Ronful (91atmann) unb 1381 Bürgermeifter bafelbft. Blei*

d)cs §anbroerf er trieb, ift nidjt erfid)flid); oermuthd) roar er Sud)faufmann unb gehörte gum Batrigiat. (Die ftäbtifdien Batrigier trieben bamals neben ihrem £anbmerf umfangreiche ©efd)äfte mit ßanbgütern, um ihr Kapital gins*

bringenb angulegen. (Der Bent enf auf fpielte bebet eine große Bolle. 3Bie befannt fein bürfte, roar es nad) Dem fanonifd)en Bed)t im Büttelatter oer*

boten, ©elb gegen gins ausguleißen; nur ben 3üben roar es geftattet. (Diefes Berbot würbe aber umgangen burd) Rauf oon jährltd)en ginfen. (Der gins*

fäufer lieh einem in roirtfd)aftlid>er Bot Befinblidien eine Summe ©elöes, wofür ihm biefer einen 3ahresgins auf feinen ©ütern oerfdjreiben mußte. 2>a ber ginsfuß bas gange Büttelalter 10 (bis 12) Brogent betrug, machte bas (Darteßn bas gehnfadje ber 3al)resrente aus. ßür ben (Darlehnsfucßenben [teilt alfo ber ginsoerfauf eine f)t)POtf)efarifd)e Belüftung feines ©utes bar. Später gingen bie Batrigier, bereu Södjter oielfod) mit bem ßanbabel oerheiratet roa*

reu, and) gum Rauf oon ßanbgütern über. Bei günftiger ©elegenljeit oerfanften fte biefe roieber. (Die gufammenljänge oon „Blut unb Boben" roa*

lj) GL ©rüntjagen, Uri. b. Stabt (Brieg, God. dipt. Sites. IX, roo nad) bem Ołegifter bie (Belege für baś ßotqenbe gu finben finb. ©rgangungcn hieran gebe tcb anS ben (Brieger iianbbndjetn (9lep. 21 beS (Brest. Staatsarchivs).

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ren ißnen unbefonnte Begriffe, ©utsfäufe unb --oerfäufe rourbert Iebiglid) gu Spefutationsgroeden getätigt. Slnbere roieber roiömeten ftcß ber Sßad)t oon Scßoltifeien. ©enn mit biefen maren getbroerte ©erecßtfame, rote ber 3. Bfen=

ntg com ©erid)t, ©infünfte aus Brot=, gteifcß- unb Scßußbänfen ufro. oer=

burtben. Steßnticßes Ratten mir oben beim Sauf oon ©rboogteien fd)on ge=

l)ört. ©dßon in ber Holonifationsgeit roar es fo geroefen. ©ine gange Steiße oon ©orflofatoren ftnb unter ben Bürgern ber nädßften Sßeidßbilbftabt ober Breslaus gu fucßen, eine grage, bie einmal eine genauere Unterfutßung oer=

biente.

Sie gefdßitberten Berßältniffe taffen ftä) feßr beutlid) bei ben Stubegers unb ißrer Berroanbtfdjaft beobachten, ©er genannte Stifotaus Honrab befaß g. B. gins auf .fpeibau unb ©uften, Hr. Oßtau, unb tßampiß, Hr. Brieg, auf bem teßtgenannten ©orf gufammen mit feinem ,,©enoffen" ipanfo SJtocfeter.

©iefer aber mar roieber ber ©cßroiegeroater bes Tßitd)e Stubeger unb roirb 1362 als gunftmeifter ber Brauer in Brieg genannt. 3m gleichen 3aßr roa=

ren Sßecge (Sßeter) SJioMer gunftmeifter ber Bäder unb Stifotaus ber ber

©cßneiber. Beibe maren offenbar ipantos Brüber. Ceßterer machte and) mit feinem Sdpiegerfoßn Sßitdße pfammen ©efcßäfte m ginstäufen.

©ie ßrau bes Stifotaus Honrab hieß H a t ß a r i n a. Sie ift offenbar iöentrfä) mit ber gleichnamigen ©ocßter bes Sßeter Stubeger, Bogtes oon Hreug=

bürg, aus beffeit 2. ©ße. 1390 minbeftens mar fte Sßitroe. 9lls „Sttbefoptinne"

(alte Bogtin) taufte fte nod) Saßresginfcn, ein fmus in ßöroen unb ftiftete 1416 einen Slltar in ber Bfarrtirche Brieg, roo ißt Wann Hircßoater geroefen mar. ©as $erg ber fcßon etroas ättlicßen ©ame muß rooßl nod) ©ott Slmor mit feinem $feil getroffen ßaben. ©enn 1417 roirb ein £>einricß Waniansbotf, mit bem fte pfammen nodßmats ein Slltarleßn in ber Brieger Bfarrfircße ftif=

tete, als ißr groeiter ©emaßt genannt.

Stifotaus ©onrabs Br über Beter ßatte einen ©oßn Soßannes, ber bas gelb feiner ©ätigfeit oon Brieg nad) Breslau oerlegte unb am gernßam bet nad) Benebig beteiligt roar. ©aneben taufte er aber and) Stenten auf Breslauer unb Brieger Hreisbörfern. ©ein ©o!ßn Stifolaus gelangte in ben St at ber ©tobt Breslau, feine ©odßter ©orotßea roar mit SStattßias ©mebcßen (©(ßmittcßen) oerßeiratet, ber ebenfalls einer Statsfamilie entftammte, fein

©nfet Stifolaus roanberte nad) ©äugig ans (©. Pfeiffer, ©as Breslauer Batri=

giai ©. 112 f.).

©er ©oßn bes Stifotaus Honrab, g r a n g f 0 (grenget), roar ©cßöffe, Statmann unb 1382 Bürgermeifter in Brieg. Sind) er beteiligte fid) am Stern tenfauf auf ©örfern ber Hreife Brieg unb Oßtau. 1394 erroarb er einen gins auf ©iersborf, Hr. Brieg, oon feinem Outet SBpttfo oon Hreugburg. 1402 taufte er mit einem „©enoffen" gufammen bas ©orf fetbft.

Um biefe geit fommt eine gomitie oon ©teinerb orf oor, bie fidß nacß Steinersborf, Hr. Stamstan, nennt (6. St. 5606). ©in Stifotaus oon ©tei-- nerborf befaß 1362 ©teinborf, Hr. Oßtau. 1393 taufte er mit feinem ©oßne Stub eg er gufammen bas Borroerf in ©cßönau, Hr. Brieg, nebft 4 gins=

ßufen bafelbft. 1411 o-erfaufte Stubeger ©teinborf. 3n roctcßem Berßättnis biefe gamitie gu ben Stubegers oon Hreugburg fte'ßt, läßt fid) niä)t tne'ßr ftä-- ren. H. SButtfe oermutet in bem Stubeger oon ©teinborf einen Borfaßren ber fpäferen Breslauer Statsfamilie St e ß ö i g e r. SBir füßren bies best)alb ßier an, roeil mir unten noch einmal darauf gurüdfommen. Hebet ben ©oßn

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©ubeger bes Hreugburger ©ogles ©eter ift fonft nidyts befannt. ©Mr fommen nunmehr gu ©eters Gönnen ©eter itnb ©Mtfo (©eit).

©3 i t f o mar IjinfidjtlidE) feiner Hveugburger Grbfchaft g. S. abgefun- ben roorben. Sa er ftd) aber roeiter ©ogt non Hreugbutg nennt, muff nod) ein Seil ber ©ogteireä)te in feiner $and geblieben fein. Gett minbeftens 1393 mar er in © r i e g anfäffig. Sort fjatte er bas ©iirgerredj-t ermorben und

©gnes ©fo feler, bie Softer bes ©rieger gnnftmeifters der ©rauer, Sodann

©tofeler, geheiratet. Gein Gd)roiegeroater mar 1368 unb folgenbe 3ahre ©at- mann in ©rieg, fünfte ©enten auf <pöd'rid)t unb ©uften, Hr. Ohlau, besglei- djen auf ber Gdjoltifei in ginbel, Hr. ©rieg. Siefe ©ente ging oor 1396 in den ©efitg ©Mtfos über. Gr gab fie in bem genannten 3obre an bas ©rieger ipedrotgftift. 1393 erroatb ©Mtfo eine ©ente auf ßasforoih unb ©ecfern, 1396 gu Gdjoftafomih (©Lüftung im Hr. Ohlau) unb Hraufcnau. 1397 tritt er mit feinem ©ruber ©eter gufammen als ginsfönfer in ©unfd)roih auf, mährend

©eter fd)on 1396 allein in ©anfau (früher Hr. ©imptfd)) eine Sahresrente er­

morben hatte. 3hre Gdjroefter © e r o n i f a lebte rooi)l ebenfalls gu ©rieg.

Senn 1395 taufte ©eronifa, ©rieger ©ürgerin, gins auf Gchodmiig. lieberall handelt es ftd) bei biefen Häufen um bie ©nlegung oon Hapital. Saneben entäuBerte jid) ©Mtfo, falls es ihm vorteilhaft fd)ien, anderer ©enten; fo oer­

taufte er 1393 gufammen mit feiner grau ©gncs einen gins auf bem Sorfe ber 3o‘hanniter, ßoffen, Hr, ©rieg. ©fehrfad) flößen mir auf ©egiefjungen ber gamilie gu dem ©itterotben der 3ol)anniter (©faltefer). 3l)nen gehörte auch die ©ifolaifirdje in ©rieg. 1396 oerfaufte ©Mtfo an diefe ben gms auf Gdjofta- foroiig. ©adi dem Sode feiner erften grau heiratete er noch einmal. Sief er gmeiten ©emahlin oerfdgrie'b er 1404 ginfen auf ©roß-3enfroit), Hr. ©rieg.

©aid darauf ift er roohl geftorben.

©on feinen Hindern erbte <f>ieront)tnus (3eronimus, 3aromir) feine

©efttgungen im ©riegifdjen und Of)lauifchen. 2luch bas ©orroerf in ©ieber- GKguth bei Hreugburg mar in feinem ©efitg. Gdjon gu ßebgeiten feines ©a=

ters taufte er 1402 eine ©ente auf ©erlauben (3eraffelroitg, feigt Hr. ©reslau, bis 1438 Hr. Of)!au) und 9Jtarfd)roit); fpäter taufte er auch noch einen Seil des Sorfes (14 ginshufen) und nennt fid) daher Grbherr oon ©farfdjroijg. Gein Gute! © a l e n t i n oeräußerte fie 1478 an einen ©reslauer ©ürger.

3m Hreugburgifdjen ift nad) 1413 feine ©ede mehr oon ihm. 3n bie- fern 3ahre oermad)te ipieronimus feiner Gd)toefter ©targarethe ihr ©aterieil gu Hreugburg. Gein ganges 3ntereffe galt den ©efttsungen im ©riegifd)en und Ohlauifdjen. ©eben ginsfäufen auf ©ungen und ©anlau ging er and) hier gum Grroetb oon ©rundbefilg über. 1426 oerfaufte der ©ifdfof oon ßebus (SRarf ©ranbenburg) bas ©nt fSanlau bei ©rieg um 100 ©ff. an Sieronpmus auf ©Medertauf, d. h- er oerpfänbete cs ihm gegen bas genannte Śarlehn. Gr nennt ftd) daher Grbljerr des Sorfes. 1435 oerreid)te ihm der Ccbufer ©ifd)of „roegen feiner treuen Sienfte an feine Hird)e" and) die Gd)oI- tifei bafelbft mit 5 freien ipufen und einer ©fühle mit der ©eftimmung, bas

©nt nach beutfd)em ©ed)t roie bie ©enmarfter Sörfer ongulegen. Ob das geglüdt ift, ift nidjt erfid)tlid). Ginen gins auf ©aulau oerfaufte er ans

©reslauer Somfapitel. ©Me lange er in Sßaulau angefeffen mar, fte'ht nidjt feft. Ser 1474 genannte gept'h ©3 i t ct> e n oon $ a u I a u, der gins auf

©eidjau, Giegrotl) und Sürr=©rocfuth (fr. Hr. ©imptfä)) oerfauft, ift roohl fein Gofjn. Geine Ghe muB mit Hindern reich gefegnet geroefen fein. Siefe führten bereits feinen ©ornamen ©5itdje als gamiliennamen. Ob allerdings

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bet 1435 genannte Snb reas 933 i t cf) e, Sltarift an ber fßfarrfircße Stieg (3oßanniter!), bet in biefem 3aßr gins auf Suugen unb Starfdiroiß taufte, fcßon fein Soßn ift, rann groeifelßaft fein, dagegen ßanbelt es fuß um Sößne con ißm in folgenbem Serfaufsinftrument: 1458 befennt bie ^ergogiu $ebroig, baß ©imon unb £ans 9Bitcße in SoIImadßt if)res Stübers ©eorg, Soßanniters gu Sreslau (an Sorpus=©ßrifti), itnb if)reg Stübers ©ßriftof 11 Sit 3aßnes-- gins auf i'ßren 9 §ufen gu ©aulau an Sicfel Scßenf oerfauft ßaben. ©iefe 9 tpufen Ijatte ißt Safer |>ieronimus fcßon befeffen (1432). 1460 faufte bann 9Bitcße S t o cf o 11, bei ibentifd) ift mit bem oben f<ßon genannten ffept 9ßitd)e öou Saulau, bas Sormerf in ©aulau non ©ßriftof ©cßellenborf non Sifenberg, Hr. ©treffen. ©olcße ©utsoerfäufe erfolgten meift unter Serroanb-- ten. 9Bir geßen alfo roof)! fauin in bie 3rre, roenn roir in «Xfjriftof einen Sacß=

fommen bes 9ßeter non Sdjellenborf fefjen, bet Sormunb bes Seter unb 9Bitto 97ubeger geroefen roar. üöeffen Soßn aber bet Safentin ©iteßen ift, bei 1478 bie 14 ginsßnfen in Slanfcßroiß oerfaufte, faßt fid) mcf)t fagen. Sr rooi)nte nid)t me'f)r in Stieg, fonbern in Sreslau unb roar mit bem bortigen Satri=

giot oerfeßroägert. ‘ Sie weiteren ©cßidtfale bieifes groeiges bei Sogtfamilie Subeger oermag id) oorläufig nod) rttd)t aufguflären.

Unflat ftnb and) bie 'Serroanbtfcßaftsoerßältniffe unb bie Serfunft bet 97 u b e g e r o o n ©roß = Seuborf, Hr. Stieg. 9BaßrfcßeinIid) ftammten fie oon bem im Hteugburgifdjen oenbliebenen ^amifiengroeige ab. 1457 gab nämlid) ipergog 97ifolaus non Oppeln, bem Hreugbrttg gehörte, an Sinceng Sübinger gu eObeigenem Seßß einen Snteil oon ©r.^Seuborf, roo er 1453 fd)on genannt wirb. ©eine 2Bitroe SSargaretßa oerfaufte 1479 iß reu Snteil an Seuborf unb ©(ßreibenborf (bei Stieg) an ißren © o f) n Sans. Sief er nennt fid) and) Sßebiger. 1494 erflärten fid) oor bem 9Sanngerid)t bie Söcßter bes oerftorbenen Seegeng (Sinceng) 97robigcr, unb groat 9Sargaretßa Ofebsfp, bie Soroferpnne ($rau bes o. Sofen) gu S7üßlatfd)üß (Hr. Dels), Hatßarina Simon £enfelpnne (ff ran bes ©. £cnfel) unb 3ungfrau 61 if ab eff), Sonne gu Sgarnoroang, gegen ißre Stutter ^ebroig unb ißren Sruber $ans als abgeftattet wegen ißrer oaterlicßen Sobfcßaft aus Seuborf. 91ud) f)ier be-- otoeßten roir roieber Serfcßroägerung mit bem Banbabel. Sin Hlpmfe Ofieegs-- fo ßatte übrigens bas Sorroerf in ©r.--Seuborf 1476 getauft. 1506 läßt

£ans 10 S7f. jäßrlicßen gins auf feinem Seftß bofelbft für 100 ungarifeße

©ulben, bie er mit feiner Socßter Slifabetß gu Sßegelbe gelobt ßatte, an ben eßrbar oeften (eßrenfeften, b. f). abligen) ©tenge! ©runbargf (©rünberg?) non

©omeßfo, Hr. Oppeln, feinen Sibam, auf. 1523 oerfaufte fein 6 o I) n = t e r Sübiger oon Ober = ©Iogau enblicf) feine ©ered)tigfeit mit bem Sor=

wert gu ©r.--Seuborf für 230 ©ulben an ffriebrid) Siebfcßicg (o. Siebelf d)üß) gu 3)eittfd)=Steine bei Oßlau.

9Bie fid) aus biefer Serfaufsurfunbe ergibt, rooßnte S^nr in Ober=

©logau, roar alfo rool)I roieber gut faufmännifeßen lätigfeit feiner Sor=

fußten gurücfgefe'ßrt. Offenbar lag biefe bem gangen ©efdjlecßt meßr als Ianb-- roirtfcßaftlid)e Setätigung. H. 9Butfe ßat nun (in Sanbbemerfungen gu ben Stieger Sanbbücßern) and) biefen ßroeig ber Sübiger als Sorfaßren ber Sres=

lauer Hanfmanns, unb Satsfamilie Seßbiger erflärt, beten roidßtigfter Sertreter ber befannte $umanift STßomas Seßbiger ift. Sud) 3org Saef-- fer16) nimmt auf fie Segitg, glaubt aber, baß ißre 3bentität mit ber 93neslauer 1929 ~ ^°maS ^^biqer, ber Wann unb fein $8evf 9ߣ)tl. "Ziffer!. Sreslau, Wafd).«£d)t.

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126

ßirtie in ffrage ftefje. (Der erfte ftdyere Bertreter in Breslau ift Slifolaus L, bet 1512 bas Bürgerredyt in 5er Sßrooinglyauptftabt erwarb. (Deffen familie feil aus 5em Öelsntfcßen flammen unb auf 5er Stitterbanf gefeffen gaben.

Stiflas roar Krämer auf 5er Sdyxfgbriide gu Breslau, würbe felyr re id) unb riiefte ptn ©roßfaufmann auf. Stomas roar fein 11. Äirtb, befueßte bas ©Ii=

fabetßgtymnafium, ftubierte unter SRelandjtßon Stedytsroiffenfdyaften gu 2öit=

tenberg (1558) unb madyte bann, oßne einen Beruf gu ergreifen, große Steifen nady ^ranfreidy, ©nglanb, $ollanb, Belgien, alfo 5er utfprünglidyen Heimat feiner oermutlidyen Slgnen, unb Stalien. Study feinem friißgeitigen (Tobe, bei 1576 in Äöln erfolgte, rourbe feine Büdyer= unb Slunftfammlung, bie er auf feinen Stubienreifen gufammengebradyt gatte, nady Breslau überfüßrt. Sie bitbet ben ©runöftod 5 er heutigen Stobt biblio Iß et.

(Die fonftigen Eingaben, bie 3. Boeder über Borfaiyren 5er Steßbiger madyt, gaben roenig 9Bert. Snsbefo obere roeiß er nidyts oon 5er oermutlidyen

$erfunft aus Streugburg. SSenn audy bie obigen geilen feine lüdenlofe „911)-- nentafel" 5er Steßbiger gu erbringen oermodyten, fo barf body als fegt roa'lyr-- fdyeinlidy angenommen werben, baß bie ^reugburger Bögte Stubeger Borfaßten ber Steßbiger ftnb. ©in übergeugenber Beweis roirb fidy erft bann fußten Iaf=

fen, roenn es gelingt, Siegel 5er Stubeger ausfinbig gu madyen, bereu Ber-- gleidy mit bem SBappen ber Steßbiger bie Sbenlität ergaben fönnte.

(Die weiteren Scßidfale 5er Streugburger Stubeger ftnb mit wenigen SBorten abgutun unb oon ©. SR eng bereits gefdyitberl. Stifolaus überließ bie Słreugburger Bogtei feinen Sößnen Sigmunb unb ißaul ((panel).

Slls Sigmunb 1421 ftarb, fünfte bie Stabt Hreugburg bie ©tboogtei. (Damit beginnt in 5er ©ntroidelung bet Stabt ein neuer geitabfdynit, beffen Sdyilbe-- rung für nufere ff rage fein Sntereffe meßr beanfprudyt.

Die Sdyule yu jeroltfdyüß.

3ßre ©ntfteßung unb ©ntroidelung.

Bon <p e i n r i dy ©aroel.

(ffortfeßung)

©s ift ßierbei nidyt nnintereffant gu bemerfen, baß biefe erfte Sdyul- Prüfung in Seroltfdyüß oon bem ©roßoater bes bebeutenben beutfdyen (Didß=

ters ©uftao ffretytag geßalten worben ift.

(Das Scßulßaus roar furg guoor im Sagte 1778 neu erbaut worben,

©er patron gatte gu bem Bau groei (Drittel unb bie ©emeirtbe ein (Drittel nebft ben (&anb= unb Spannbienften geleiftet. (Das ©ebäube fügte fidy oöllig in ben Stagmen ber börflidyen Raufer ein. (D. g. es beftanb aus Solg unb roar mit Strog geibcdt. 3m Snneren entgielt es eine Stticge unb eine Stube als Söoßnung bes Sdyul goiters unb eine weitere Stube als Sdynlftnbe. (Diefe Scgulftübe galt aber fdyon als ein großer ffortf dyritt ber Steugeit, 5a guoor bie Sdynlgalter ben Unterricgt in igrer 9Bogn= unb Sdylafftube galten mußten.

(Die im Sagte 1778 erbaute neue Sdyule fiel bem großen Btanbunglüd gum Opfer, bas im Sagte 1794 bas (Dorf geimfudyte. (Der Beridyt über ben

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1794 ftattgefjabte Branbungfücf, toobur4 fämtli4e ©eböfte unb Käufer oom f^repgärtner Eütarona ab, roo Das Reiter berausfam, bis jum ©omintaIf)ofe ein Banb Der flammen rourben. ©er Branb traf in Die Seit Der ©rammet- ernte. ©ie meiftcn ©inroo'bner maren auf Den liefen mit ©rummettrodfnen befcfäftigt, mesbaib febr roenig gerettet werben formte, ©in großer ©türm oerbreitete bas entfeffelte ©fernem mit großer ©cbnelUgfeit."

©as ©(bulbous brannte bierbet bis auf Den ©raub ab. ©s Dauerte ein oolles 3af)r, bis Das neue erbaut mürbe. 3n biefer Seit fiel Der Unterricht aber mißt aus, fonbern mürbe in einem hierfür bergerid)teten Stall Des ©o=

miniums afcg-efyalten. 1795 mar bann bas neue §aus erbaut unb eingerichtet,

©tefes mürbe bereits aus Siegelfteinen aufgeführt.

3m 3abre 1795 mürbe roieberum eine Sdjulreoifion gehalten, über Die ein fur^er Bericht rorliegt.

ScbuIprüfungsprotofoII oon Der combinierten 6d)ule 3eroItf4üß unb ®unbfä)üß,

3eroItf4üß, Den 24, Bpril 1795.

Buf BKerbö4fen Befehl mürbe bas im ßmrftentbum Dels oerorbnete fährlicbe Sd)ul--Oftere$amen beute gehalten, roop oon bei 0errf4nft ;u 3eroIt=

74 üß Der Berroalter Rnetf4oosfp unb oon Seiten Der fperrfbaft oon Bion- 74üt! aber niemanb dagegen geroefen. ©ie Bn^aßl ber Sdyulfinber 1. aus ber

©emeinbe 3eroItf4'üß ift im oerfloffenen 3aßre geroefen 46. ©amnter ftnb 16 Bu4fabter= unb 22 ßefeftnber. ©ie ßefefinber 74reiben alles unb oier baoon re4nen. 3n biefer ©emeinbe befinbet ft4 fein Rinb, beffen Batet ober Biutter einer andern Religion ^ugetban märe. Bus biefen Rinbern ftnb 7

$um Unterri4t im heiligen Bbenbrnaf)! gegangen 1. 3o'bann Störet, 2. 9CRa=

ria Ronfolfin, 3. 3obanna Sborfin, 4. Bnna Staroniu, 5. Sufanna Storfin, 6. ©oa $antfin, 7. StRaria ^repmannin. Sie finb fämtli4 angenommen roor- Den. Seit ber Ießten 64ulprüfung ftnb 8 Rinber in einem SJXIter oon 5 3(4=

ren in Die ©4ule aufgenommen, aber in einem BIter oon 13 3abren aus ber=

f eiben entlaffen roorbert unb Drei Rinder ftnb geftorben, 2. aus ber ©emeinbe B3onf4üß 33 Rinber. darunter ftnb 9 Bu4ftabier= unb 14 ßefeftnber, ba=

oon f4reiben 10.

3n 9Bonf4üß ift ein Rnabe unb ein 9Jiäb4cn, Deren SDtutter fa#oIif4 ift. Bn Rate4umenen ftnb 7 geroefen. 1. 3obann Bioptenas, 2. ©oa ßorgtn, 3. Sufanna Bül^ef, 4. Bnna ©r^pfm, 5. ©arl ßorg, 6. SOMiael Ro^pra, 7.

Sufanna Opolfin. ©aoon finb Die oier erften angenommen, Die Drei Ießten aber roegen nn^nlängli4er Renntniffe abgerotefen roorben.

Seit ber Ießten 64ulpriifung finb fedfs Rinber in einem BIter oon fedjs 3oi)ren in bie Stfule aufgenommen roorben, 15 aber aus berfeiben in einem ßllter oon 13 3al)ren entlaffen roorben. Bieber bas ©ominium 3eroItf4jüß no4 bas ©ominium B5onf4üß gibt für arme Rinber roas an 64ulgelbe. Bus ber ©4ulbü4fe finb für bie örmften S4ulbü4er angef4afft roorben.

fyreptag. Rnetf4oosfp. Bmtmann.

©er Organift unb Scbulbalter Rrebs ift 1766 na4 3eroItf4üß gefom=

men. ©er ißaftor pr., Der bie S4ulauff4t führte, roar oon 1765 ab ©eorge fyreptag, beffen fpran eine geborene ©firing aus SOiargsborf roar, ©r amtier­

te in Ronftabt bis 1799 unb färb im Oftober 1799.

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$ür bie armen Hinder mürbe in 6er Hirdje gu Seroltfdjütj eine Sdjul=

büd)fe aufgeftellt un'b fonntäglidj gefammelt. ©et Betrag, 6er öaöurdj erhielt rourbe, tarn in bie ©djulfaffe unb mürbe für bie Hi aber oerroanöt, öle fid) bie Sefe= unb Seljrmittel nid)t aus ©etbern 6er (Eltern befdjaffen tonnten. (Es rourbe über alle (Einnahmen unb Ausgaben 6er Sdjule eine Stedjnung geführt un6 am Knöe bes Saures gelegt, ©as für (Einnahmen eine foldje ©orffdjule Ijaben fonnte, geljt aus einer früheren Sl'bredjnung aus dem Saijre 1802 $er=

rar. ©ie (Einnahmen fmb na dj folgenden Siteln georbnet: I. an baarem Be=

ftanöe, II. an ausfteljcnben Kapitalien, III. an Sntcreffen oon ausfteljenöcn Ka=

pitalien, IV. an erborgten Kapitalien, V. aus 6em in ber Hirdje befinblidjen Sdjulfäftäjen, VI. non übrigen ‘ißattjen, VII. Opfer oon Saufen, Ho Heften un'b Stauungen, VIII. aus ber ©djulbüdjfe, IX. an Segatis, X. aus 6er Hirdjen-- faffe, XI. an ©efecten, XII. Snsgemein. ©ie Serolffdjütjer ©djulfaffe mies pro 1802 eine Kinnaljme oon 2 rttjl. unb 12 fgl. oon übrigen Batzen unb 1 rttjl. 2 fgl. 8 pf. aus 6er ©djulbüdjfe auf. Somit mar 6er nur Heine Betrag oon 17 rtijl. 1 fgl. 6 pf. eingefommen. ©ie Slusgabetitel maren folgender^

mafjen gegliebert: I. auf ausgeletjnte Kapitalien, II. auf fdjülöige Kapitalien, III. auf Sntereffen oon erborgten Kapitalien, IV. für arme Sdjüler auf Schreibmaterialien, V. auf Befolöungen unb SBo'fjnungsgelö, VI. auf Bau-- foften un6 ipartöroerfsloljn, VII. Bor oerfaufte Büdjer laut Quittung des Senior Hofdjraj, VIII. Hanjleigebüfjren, Sßoftgetö, Botenlohn pp., IX. Haffen-- oorfdjujj, X. Snsgemein. Slus 6er Htrdjenfaffe Seroltfdjütj mar 1802 tatfääj-- lidj nerousgabt roorben 25 fgl. für Sirme — Schreibmaterialien, 2 rttjl. für oer-- faufte Büdjer laut Stedjnung 6es Seniors Hofdjnrj unb 9 fgl. 4 pf. an Hang»

leigdbüfjren, Sßoftgelb üfro. 3m gangen madjte bies ben Betrag oon 3 rttjl. 4 fgl. 4 pf. aus, fo6afj rtadj 6er Slbredjnung nodj 13 rttjl. 7 fgl. urtb 2 pf.

oerblieben.

Ks ift dies eine 6er erften Sdjulredjnnngen, 6ie überhaupt oorliegen.

3m Saijre 6anadj roirb bies fdjon roefentlidj anders, ba in bie Sdjulredjnutv gen audj bie Stamen 6er Sdjnlpattjen eingetragen roerben urtb man nun aus 'Steifen Stamen feljt fdjön öie ©orfbefitjcr ertennen tonn. 3n ber Steäjnung oon 1801 bis 1802 finben mir unter bem Site! VI angegeben: oon den übrv gen ^ßattjen als 1. Sen 11. Ofto'ber oon ©eorge Hofdjialef 12 Sil'bergrofdjen, 2. den 19. Oftober oon Soijann Staroń 6 Sil'bergrofdjen, 3. ben 25. Oftober oon Safo'b Habit) 12 Sil'bergrofdjen, 4. 6cn 13. Stooem'ber oon SJtidjael ©rus=

fa 6 Sil'bergrofdjen, 5. ben 10. Stooem'ber oon SOtartpn ©oitinas 12 SiH'ber-- grofdjen, 6. 6en 29. Stooember oon Safob ©eifj 18 Sil'bergrofdjen, 7. ben 8.

©egem'ber oon ©eorge SOtodj 6 Sil'bergrofdjen, 8. ben 22. ©egember oon Slbom Hofialef 6 ©ilbergrofdjen, 9. ben 26. ©egem'ber oon ©eorge Hofialeif 6 ©ilbergrofdjen, 10. Öen 27. ©egem'ber oon ©ottlie'b Quaft 18 Silbergro-- fdjen, 11. 6en 3. Sanuar 1802 oon ©ottfrieö fpantfe 18 ©ilbergrofdjen, 12.

Öen 28. Sanuar oon Kfjtiftian SJteifter 1 Stijeintljaler, 13. den 28. Sanuar oon Soijann ©njgfa 12 ©ilbergrofdjen. ©ie Slusgabcn bem egen fid) nadj demfelben gmecf in 6er gleichen fpölje rote im Sa'ljr guoor.

(gortfe^ung folgt)

Cytaty

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befiß für bie Sögte faurn eine Solle gefpielt hat- Ste behielten, roie ftd) nod) genauer geigen roirb, nur ein ipaus in ber Stabt. Bidjtiger aber roar, baß fte 1274 bas

Sn jener gett ßaben marofei er enbe Solfeaten feer feinfelitßen Armeen, maßrftßeinlid) ffrangofen, einen ©inbrucß in feie Sotengruft unterßafb feer Hin cße ausgefüßrt.

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93or Billern f)abe id) 31)nen meinen ßerglußften Sanf für 3ßren fcßönen 93rief gu fagcn, ber mid) über meine ©eigerung aufs oollftänbigfte beruhigt I)at. 3d) roar mir fjalb

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