• Nie Znaleziono Wyników

Aus der Heimat, 1938, Juni

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Aus der Heimat, 1938, Juni"

Copied!
18
0
0

Pełen tekst

(1)

OUU> b» (§nbmi

<£iUłwyit' łiut 0-V

founwtfmwft, ybm

1938

tber Vertag be£)ält fid) ba§ auSfcßlteplicße 3łed)t ber Veroielfölttguug unb Verbreitung ber in biefer SBeilage sum 2tbbruct gelangenben Originalbeiträge nor.

Ztorgejd)uf)fe bcs ftreifes &reu 3 burg

©on © e o r g 91 a f d) f e, Statibor.

(Sortierung)

Siirgsborf

©as ©orf liegt öftlicß ber Stabt Słonftabt unb ift umfdjloffen oon fumpfigen ©Hefen bes Äonftäbter ©acßes.

Sunbplaß 1

91m 25. 6. 1937 iiberfanbte Seßrer Srpfd) Ki" großes Steinbeil. 6s mürbe im Süboftroinfel ber ©emarfung gefunben. ©as SunbftiicE befteßt aus ßellbraunem £ornftein unb ift allfeitig gefdjliffen. 2. 8, 5. 93. 5. 9lb'b. 8, 4.

2ln ben Scßmalfeiten finb nocß bie Sd)lagfpitren oon ber <perrid)tung bes

©eiles gu erfennen. 6s gehört gu ben bictnact'igen ©eilen ber norbtfcßen Siul=

tur, bie am 6nbe ber Sungfteiugeit befonbers in fcßnurferamifd)en ©r übern oorfommen.

©os mittelolterlidje ©orf

ift als Straßenborf ge grünbet. ©ie Selbmege laufen fenfredjt gur ©otf-- ftraße nacß beiben Seiten aus, im Söeften liegt bas ©ut, in beffen 9täße maßr-- fdßeinlicß and) ein ©urgturm ftonb. ilrfunben bes Saß res 1341, bie fid) aller- bings nid)t auf ©ürgsborf begießen, nennen einen fä)lefifcßen SRitter penning n. ©orcßarborp (©ürgsborf). ©ie fd)öne $o!glird)e fcßeint einen mittclalter- Iidßen ©orgänger geßabt gu ßaben. Sölittelalterlicße llacßricßten feßten aitffäl-- ligerroeife and) über bas ©orf.

35ürgst>orfs23eril)eIfd)ü6er 2Bolb

©iefe gmifcßen ©ürgsborf, Stonftabt unb ©ertßelfcßüß liegenbe felbftän-- bige ©emarfung ift oollftänbig mit 98alb bebedt. Sie ßeißt auf bem tüießtifcß-- Matt Sorft ©oblanb. 6s ßanbelf ftd) ßier offenbar um ben lieft bes großen

©Mbgebietes, bas in ber gcit ber beutfdjen ©efteblung im 13. 3aßrßunbert burd) bie Einlagen oon ©örfern roie ©ürgsborf, ©erfßelfcßüt), Sdßönfelb u. a.

erfeßloffen roorben ift.

©orgefcßid)tlid)e Sunbe oon ßier finb bisßer unbekannt.

(2)

©oftou

Oie ©emarfung tft 6te nördüdjfte Dberfdjlefiens. Sie grengt im Glor=

den an bie ehemalige ißrooing ißofen unb im Often on bas alte ruffifd)--poI-- nifd)e ©ebiet. ©oftau felbft liegt an bet Sßtatroa, bie unterhalb des "Dorfes in den uralten ©rengfluß, die Sßrosna, einmündet. Gluf blefem geograptjifcf) bedeutfamen ©elände find feit längerer geit öorgefd)id)tIid)e gründe beobadp tet. 3n der im Worden anfinliegenden ©emarfung Siemianice, jenfeits der Sandesgrenge, liegt ein bedeutendes germanifcfjes ©räberfelb nur 800 m ent­

fernt. 6s ift oor etroa 30 Sauren ausgegraben morden. Oie febr midytigcn gunbe liegen jettf in Sßofen.

gunbplaß 1

Gluf dem GReßttfcb'blatt — Ausgabe 1885 — ift bereits mit der 33e-- geicbnung „Sdjroebenfcbange" eine GBe'branlage nördlich des Dorfes angegeben.

Or. Gtid)ter, bet fpätere Glffiftent am GRufeum für Runfigemerbe und Gl'lter-- tümer Sreslau, machte im 3 ob re 1913 auf fte aufmerffam. 3 m 3abre 1922 und in der golgegeit befid)tigte der ©erfaffer diefe Anlage. (Saf. 3, 1.) Sie ift der fdjönfte ©urghügel des Greifes. Glus dem ipocbgelänöe, das fedjs 9Jle=

ter über der Gliederung liegt, ift ein guadratifeber tpügel ausgefdjnitten roor-- ben. 6in gum Seil trodengclcgter ©räben oerläuft auf der Sandfeite und auf der GBiefenfeite um den öiigel. 6in fd)road)er GBall ift außerdem auf der GBiefe ftcbtbar. Oer ipügel 'bat eine ipölfe non 6 m, eine ©reite oon 12 >■.

auf dem ©ipfel und am guß 21 m. Oie 6den find abgerundet. Oer dBa[[gra­

ben felbft ift 4,50 m breit. Oer ipügel felbft trägt beut eine fd)öne alte 5t'ie-- fer. GRoderne 6ingrabungen hüben leider die Oberfläche geftört. 6s lagen gebrannte Sebmftüde herum, die ergaben, daß ein gad)t» er firnu aus $olg und Seßm auf diefem Siige 1 geftanden |at. GRittelalteriidje Scherben melfen dar-- auf biti, daß diefe Ginlage im 13. 3 ohrt) ändert entftonden ift. Glad) GRittei-- lung oon §aupflehrer ©ierroagen fallen im Saßre 1911 und 1912 unbefugte

©tabungen ftattgefunden hüben. hierbei mill man auch Sifengerät und Spo-- ren, ißferbetrenfen und Steigbügel gefunden hüben. Sind) ein GRüngfund foil hier gefunden und im Breslauer GRufeum abgeliefert morden fein.

Oie unmittelbare Gladjb arfä)aft des ©utgbügels mar in oorgefd)id)t-- Itdyer Seit befiedelt. Oer Sandmirt Stola ftieß miederholt beim pflügen auf 1% bis 1 m breite Steinfeßungen und Glfdje. 3m GRai 1927 fand der ©er=

faffer )ungfteingeitlid)e geuerfteinabfpliffe und oerfd)iebene Scherben. 6inige haben brongegeitticbes ©epräge. 6in mit Supfen oergiertes Stücl u. a. ge»

hören gu Serrinen des 3. 3abrl)underts, entflammen fomit einer germanifd)en Siedlung der GBandaten. 6inige frühgermanifebe Scherben laffen an die»

fer Stelle and) eine Siedlung des 12. Sahrbuniderts oermuten.

gunbplaß 2

Oer goübeamte GRufdjoIIa berichtete am 30. 12. 1924, daß oor 3abr-- gebnten beim 6ifenbahnbau an der Stelle, an der die Sandesgrenge überfd)rit*

ten roird, hunderte oon oorgefd)id>tlid)en ©efäßen gefunden und gerftört roor-- den find. Da oiele ©eigefäße nur in brongegeitlicben Urnengräbern oorforn-- men, dürfte ein ©räberfelb rooh'I der 4.—6. Stufe (1200—500 o. d. giro.) gcr-- ftört morden fein.

(3)

83 5

mtt>plaß

3

Setter Svaa'be überfanbte am 4. 10. 1926 mehrere günbe, barunter

©gerben, bie 150 m norböftlid) ber 6 dyroebenf change am ‘ütbfyang bes Tßr at ma­

lałeś gefunben roorben [mb. ©s fjartbelt fid) um brongegeitliäye ©dyebben einer rohen Sonne, ©ine ©ieblung in bet 33rongejeit tyat alfo im xßcrgeRinbe bes

©alles, oon ihm burd) einen ßelbmeg getrennt, gelegen. 91m 27. 9. 1927 be- ridytete ber Sanbjägermeifter Stoenifd), baß bei einer ©teinfetpng aud) ein

©poren unbefannten filters gefunben, aber leibet roieber oerroorfen mor- ben fei.

gmtbplafc

4

3m coangelifdjen ©d)ulgarten, ber in bet Dorfmitte liegt, fan'b SeTyrer Krämer, fritt)er Hornfelbe, eine 91n^al)l Sdjerben. ©s fjanbelt ftd) um getupfte unb geraubte ©dyerben unb ein fdymarges Stanbftüd mit gefdyroungenem §als, einbeutig ©«herben einer germanifdyen ©ieblung bes 3. unb 4. 3ahrf)unberts.

©eitere ©d)erben mit Drel)furd)en unb fdyrägen Sterben am öalsanfat) gei)ö=

ren bem 11./12. 3ahrt)uribert, bemnad) einer frütygefdjidytlidyen ©ieblung an.

gunbplaß unbefannt.

Der bebeittenbe fdyleftfcfye SItiingforfdyer fyerbinanb fyriebenslntrg oer- öffentlidjt in ©dylefiens ŚBorgeit, Steue $blge 93anb IV, 1907, auf ©eite 58 einen „Śrafteatenfunb non Softau". Der fyurtb foil oor langer geil, unb jmar im Saljre 1887, bidyt bei bem Dorfe ©oftau gefunben roorben fein. Stidyt me- niger als 1200 ©tüd SBrafteaten follen in einem irberten Sopfe ans Sageslidyt gefommen, aber bis auf 31 ©tüd oerfdyrounben fein. Sie fin'b als Steft eines

©efdjenfes bes bamaligen ©efißers oon ©oftau an ben Oberlehrer Sßietfd) in Stempen gefommen. Slbb. 7. „Die $auptmaffe ifr oerfdyrounben unb burd) oielfadye ^Bemühungen nid)t mehr p erlagen ober aud) nur nadjproeifen ge- roefen: ein gerabegu unerfeßlidyer ©dyaben für bie ©iffenfdyaft." Unter 93ra$teaten (oon lateinifd): bracteus = bas SSIättdjen) merben SJliingen oer- ftanben, bie aus bünnem Silberbled) lyergeftelXt unb einfettig oertieft mit ei­

nem Stempel geprägt fmb. Slus (örünben ber faltbar feit finb fte mit einem eigenartigen Stingmutft am Staube oerfe'hcn. ©dyriftgeidyen finb fehr feiten.

Die geftempelten geidyen fönnen ©appen bes ßanbes, bes ißrägeortes ober roiÖfürlidye ©rfinbungen bes Süünprägets fein. Die SBrafteatenherfteTIung mürbe oft miüfürlid) betrieben unb ftellt bamit ber 9Jtünp)iffenfd)aft große Stöffel. SStit SRüße ift feftpftellen, baß bie ‘Brafteaten im 13. Sahrhunbert gefertigt unb im Umlauf geroefen finb. Sie merben im fjolgenben nad) fyrie- bensburgs 2tfte angeführt. Die Stbbilbungen flammen aus fyriebensbitrg

„©d/Iefiens 9)tiinggefd)iä)te im SRittelalter", ©ob. Dipl. Gil. XII.

SCRiinge nummeritenn- Bilb Stück:jat)I

1 27 93e$ierbilb: Sum, 2 Stopfe, gliigel 2

2 50 Stleiner ‘tpfauenfeberfyelm oort oorrt 1

3 (70) Syelrn mit 2 Querftricßen, rote ©rambfdjüß Sir. 10 1

4 (73) Öelm mit Stamm, an ben Seiten Stugeln 2

5 82 Aufrechter, geflügelter Sdjlüffel; rohere Ausführung 1 6 Aufrechter £öroe mit bufcfjigem Sdjroeif n. r. überprägt 1

(4)

SOtünae $enn=

ttummer 93 i 1 b Stück-

gafjl 7

8

102 1

102a/ Slufgeridjteter £öroe n. 1.

{!

9 110 £öroenkopf n. I. l

10 128 5>irfd)geroeih; geringe Stbroeidjung non bem abgebtlbeten

Stempel 1

11 (116/151) Unbestimmbarer ©ierkopf oon kräftiger Zeichnung l 12 186 Slbter n. 1. fehenb, .Bugei unterm Schnabel l

13 201/2 IP

a 2

.

ti

cr

? g

S' 3 §

1 a

3

14 236 A, barauf ein Breug 1

15 252 Stnnenturm groifchen 3 Bügeln. Überprägt 1

16 306 Sille 1

17 306A ©esgl., aber non ausgesprochen eckigen formen 1

18 312 Silie mit offenem SJlittelftück 1

19 Silie, beren Oberteil ein Breiig hübet 1

20

(347)

©reiteiliges "pflangenmotin, einer Stlte ähnlich, unbeutlich 1

21 gjlonbförmtger 2Ift, baran ein Blatt 1

22 358 ©reiblattmotin mit burchbrochenem SOlittelftück 3

23 375 Breug 2

24 405 SOlonb, barauf Breug 1

25 408 SDlonb, barauf Büfehel 1

^riebensburg fd)reibt, bn§ nad) biefer Slufftellung mirflid) non einem unerfet)Tid)en Gefaben für bie 2Biffenfd)aft gefprodjen roerben barf: „brei bis­

her oöllig unbekannte ©epräge, mehrere neue Abarten unb gwei überprägte Stüde unter 25 Shimmer! Sit. 6 ift her fd)önfte all ber gat)Ircid)cn Söwen- Pfennige unb Sir. 19 gibt eine, fonie! id) roeij), and) anberwärts nod) nicht be­

obachtete Berbinbung gwifd)en Breug» unb Silienpfennigen. Grftes Stüd bürfte me gen bes bem Cöroen offenbar gu'kommenben tjeralbifdjen Charakters root)! fid)er nad) tiöroenberg gehören, für bas gweite ift bie Begleitung auf eine beftimmte Ortfdjaft nidjt Ieid)t gu finben/' ©er fyunb ift etwas älter als ein ähnlicher SJiüngfunb oon ©rambfd)üt) Breis Siamslau (a. a. D. IV S. 54) unb mit bem Breugburger (a. a. O. IV 6. 60) oerroanbt. 3m übrigen ift nod) oon Sntereffe, bag bie älteften Brakteaten im 12. 3al)rl)unbert in Sior'broeftbeutfd)-- lanb geprägt worben ftnib. Später traten fie mit ben beüfd)en Siebtem in Oftbeutfdjlanb auf. ipier haben fie fid) in eigener SSei'fe in Böhmen unb aud) in Sdjlefien weiter entwickelt.

©er 5unb oon Softait gehört gu ben fpäten Brakteaten, alfo ins 13.

3a!)r!)unbert. ©a oom Burgt)ügel (^un’bptat) 1) ein SJiüngfunb nad) Breslau gekommen fein foil, fdyeint er oon ber SBe'tjranlage gu flammen, tßäre es ge­

nau gu ermei'fen, könnte biefer fyunb and) als weiterer "Beitrag gur Sitters- be'ftimmung ber Burgpgel angefeljen werben.

©as mittelalterliche ©orf

01)ne 3weifet ift ber Burgfjüget mit bem irrefül)renben mobernen Sta­

men Sd)webenfd)ange ber Bern bes mittelalterlichen ©orfes Softau. Bei bet Slntage bes beutfdjen ©orfes im 13. 3al)tt)unbert ftanb an biefer Stelle ein

(5)

85

7 Sat?-

Wbb. 7. (£oftmi, Ser (Reft bes 93rafcteatenfunbes. Vi.

9Iad) g. ^riebensburg, 6d)Icftens aRiinjgefdjidjte bes SCRittelalters. 1887.

Burgturm. (Er roar rote ü!b I id) ber Sit] bes fitters. Sein Aufbau roar ben nod) erhaltenen Burgtürmen tron Boberrö'hrsborf Reels ipirfdjberg unb 3Bitt=

genborf Słreis ©prottau ähnlich. Bus blefem Bitterfitj entftanb bas heutige Bittergut. ©er ©utsfjof liegt jetjt f libro eftlid) oom Burghügel unb giemlid) me i t entfernt, ©as mittelalterliche ©orf roirb in ber Bähe bes Bitrg()iigels gelegen haben, vielleicht an ber Straffe, bie o om Burghügel nad] Süben gu führt. 5ln ihr liegen gerftreute Heine ©ehöfte unb im nörbltdjcn ©eil aud) eine <polgtird)e. Bad] einer ilrfunbe bes Sabres 1488 roirb (Eoftaro als neue

©rünbung (nova plantatio) im Bewirf Sßttfdjen ermähnt, (lieber ben Barnen oergleiche man ©oslau.) 9®a'hrfd]ein'Iicf) ift bas im 13. Sahrhun'bert gegrün-- bete ©orf gugrunbe gegangen. (Es roirb roahrfdjetnlid] im Büttelalter einen anberen Barnen, roie fo oiele fd)Iefifd]e ©örfer, geführt haben.

Sufammenfoffung

©ie ootliegenben ßunbe erroeifen eine bauernbe Be'fteblung oon ber Steingeit bis gut frühgefd)iä)flid)en Seit. Beben ber brongegeitlid)en Sieb--

(6)

lung am gunbplaß 3 unb bem moßl zugehörigen Urnenfelbe am f^unbplaß 2 ii'berra'fdjt bag © o tl) a nbenf ein non &mei gerrnanifcßen Sieblungen (^unbplaß 1 unb 4) beg 3./4. 3af)ri)unberfg. ©ad) ben ©rabfunben beg benachbarten ger=

manifcßen ©räberfelbe Siemiantce ift bie gunbgegenb auch Hhon nom 1. Saßr*

hunbert n. b. giro, big gum 4. 3aßrhuübert n. b. giro, bauernb befiebelt. Sas

©räberfelb gehört überhaupt gum größten früher befannten Oftbeutfcßlanbg unb überrafd)t burd) feinen ©eidjtmn germanifd)er fyurtbe um bie geitroenbe.

©g ift anzunehmen, baß bie Sieblungen zu bem ©räberfelb Siemianice aud) auf ©oftauer ©emarfung gelegen haben, ©ei ber günftigen geograpßifcßen Sage unb in ber ©äße fifcßreicßer giüffe finb nach bem Ślbzug ber ©ermanen bie flaroifcßen Sieblungen beg 11./12. 3ahrßunbertg angelegt worben, ©g über=

rafcßt bag fehlen ber ßunbe aug ben ooraugge'ßcnben 3ahrßunberten. 3m 13.

Saßrßunbert erfolgte bie ©euaugfeßitng beg Sorfes nach Seutfcßem ©ed)t.

©urgturm unb Kirche (letztere roolfl gegenüber oon fyunbplaß 4) mürben ba=

malg errichtet unb bie ©affertnüßle an ber ©rogna offenbar angelegt.

Sreioortoerft

Siefe frieberizianifd)e ©rünbung liegt roeftlicß oon Creuzburg auf einer ßanbnafe am fumpfigen ©ieberungggebiet beg ©artfd)iba<heg, ©r fließt unter=

halb beg Sorfeg in bie Stöber. Sag Sorf ßieß moßl nad) bem in ber ©äße gelegenen Sorfe ©It^Sfcßapel unb hat noch ©ßt eine fetbftänbige ©emarfung.

Sie ©amengänberung oon fJreüSfcßapei in Jreioorroerf erfolgte im 3 aß re 1937.

gunbplaß

1

9lm ©bßang nöröliti) beg Sorfeg fanb ber ©erfaffer 1924 mittelatter*

ließe Scßerben, naeßbem fein ©ater oorßer an biefer Stelle Scherben oorge=

fdjidjtlicßer 9lrt entbedt hatte, ©ad) bem ©epräge ber fyunbe fann eg fieß aud) um fpätgermanifeße 5unbe ßanbeln.

gunbplaß

2

Oeftlid) beg Sorfeg mürben am 18. 8. 1928 bureß ben ©erfaffer rooßl bronzezeitlidje Scßedben einer Sieblung entbedt.

©OSltttt

Sag Sorf liegt im Oberlauf ber ©ratma, füböftlicß oon ©itfeßen in ber

©äße ber öffließen Hreiggrenze. 9luf bem ©ebiet ber ©emarfung befinben fid) bie ©ifenfteingruben, bie in frieberizianifeßer geit auggebeutet mmben finb. 3m 3aßre 1488 roirb im ©itfeßener ©e'biet ein „©oftlroicz" genannt, bag alg ©og=

lau gebeutet roirb. Wßrfcßemlid) ßängt aud) ber ©ame ©oglau mit bem häu­

fig auftretenben Ortgnamen „©ofel" zufammcn. ©oglau ift ein mittelalter-- iießer ©erfonenname. tffiaßrfcßeinlid) geßt bie Stammftlbe „gos" ober „cog"

auf bag germanifeße „goft" ober „gob" zurüd, z. ©. bei ben feinerzett feßr be-- lie'bten ©amen roie „©obe--harb" unb ,,©og--roin".

©orgefeßießfließe fyunbe füllen natß ©rzäßlungen beg Überlanbjägers Scßmolfe II auf bem ©ute an ztoei Stellen etroa tm 3aßre 1910 gefunben roor=

ben fein, ©utß f^unbe, bie £auptleßrer 2BaßIaroif 1936 einfanbte, füßrten zu feinem ©rgebnig. 3m 3aßre 1937 berichtete ber Sungbauer ßefcß oon einem Sfelettfunb. Semnod) ift bie oorgefcßicßflicße ©efieblitng ber ©emarfung nod) in gufunft zu ermitteln.

(7)

87

@ottcrsborf

©as 5)orf liegt nörbiid) non Streujburg om Stunjenborfer 2Boffer roeft- Itcf) anfdjliejjenb on bos 5)orf ^unjenbor’f. 5)ie Slorbgoenje roirb burd) ben 93ortfd)fIu§ gebilbet. 93orgefd)id)t'lid)e gnnbe finb bistjer nid)t befonnt. 3m 3oI)re 1257 roirb bos ®orf bes Slitters ©ob el) orb erroäfjnt unb om 21. 9Jiör^

1413 oerfauft 9Btfd)fe 9®ippeter feine ©liter in ©otersborf unb 9Jlaft)isborff (= SOto^borf) on Otto non ©ottersborf. 3n einer Urfunbe bes Soares 1338 tninb ein Sofob non ©ottjorbisborf unb im 3oI)re 1488 „©otfyarbi-oilla" = 5)orf bes @ottf)orb in ber ißitfcfjener ©egenb genannt. (£s fdjeint fid) bonit um ein onberes 5)orf gleidjen Womens gu Ijonbeln. Ob in ber Släfje ber f)eu=

tigen (EPbfd)o!tifei einft ein 93urgt)ügel log, ift ungeflärt.

©renjfelbe

5)ie norböftlidje ©emarfung bes Streifes ift ©renjfelbe, 1937 nod) Sd)t=

roslaroti) genonnt. Sie liegt on einem 93od), ber in ber ifkosno miinbet. 93or=

gefd)id)tltd)e Sdjerben finb gelegentlid) om 9iunbe einer Spöfje burd) Seijrer Üioabe, tßitfcfjen, 1928 gefitn'ben roorben. 2öat) rfdjeintid) fjanöelt es fid) um ftein^eitlidje Sieblungsfpuren. 5>er ölte 9tame bes 5)orfes get)t auf einen 9in-- men „Sirosloro" jnrüd, ben im frühen 9dlitteIoIter oud) groei 93reslnuer 33ifd)öfe trugen. 5)o oud) I)eut ein 9tittergut oortjanben ift, biirfte bos 5)orf eine beutfd)e ©rünbung fein.

©rojj Stumenott

©roff 93tumenau liegt in ber 9iot)e ber ÜBeftgrenge bes Streifes, nörbiid) non Sonftabt. 5)urd) Set)rer Stunde finb mehrere roidjttge fvunbc befannt ge- roorben.

gmtbpla^ 1

Slm 23. 7. 1929 überfonbte Secret Stunde ein ©teinbeit aus braunem, etroos roeiffgeftommtem froruftein, oltfeitig gefcffltffen unb bidnocfig. 2. 10, 93. 5, 4. 9l'bb. 8, 5. 5>ie Stuffinbung ift merfroütbig. 3m $etbft 1928 rourbe mittels eines 93utlbogfd)leppers tief geadert, hierbei ftief; ber ißflug auf ei­

nen mächtigen 20 gentner fdgroeren ginbling oon 0,90 r.-< Sänge, 0,75 m 93rei- te unb 0,50 m Störte. 5)iefer 23Iod rourbe burd) ein ißferbegefponn tjeraus- gefdfteppt unb an ben 9Beg gelegt. 3xtf. 3, 2. Unter bem Stein fonb ber 6d)üler ©ottfrieb 93oer bas genannte Steinbeil. 9?ad) ben gunbumftänben be- ftel)t fein groetfet, bog I)ier ein Störpergrab ber norbifd)en Kultur gelegen hat.

9Bol)rfĄeinIid) gehört es bereits in bie Sdjnutferamif. 5)iefe ©rober t)aben fid) ous ben geroaltigen Steinbenfmälern, ben Hünengräbern, cntroidelt. Sie finb im 9brbroeftcn 5)eutfd)lanbs entftanben. ‘2lel)ntid)e ©rabbeftattungen mit Steinfetjung unb 5)eden gibt es überall, roo bie inbogermantfdje 93eoölfe- rung ber norbifd)en Stuttur eingeroanbert ift.

gunbplafc

2

9ln einer gatnbf teile norbroefttid) bes 5)orfes fonb Beßrer Stunde 1929 gefdjtagene fjeuerfteine, barunter aud) jungfteinpittidjc unb mittelalterliche Sd)ebben.

gunbplafc

3

©ben'fo überfonbte Beßrer Stunde non einer fyunbftelle öfttid) bes 5)or- fes gefd)Iagene ^euerfteinabfpliffe unb tool)! brongegeitltd)e Sdjerben einer Sieblung.

(8)

Sttttbpfafc 4

93on einer ^yunbftelle roeftlid) non ^unbplcttj 3 übergab Seiner ft u in c weitere fteinjeitliĄe $c u e rfteinfdjlogftiide einen 'bronjejeitlidjen Sterben unb non gunbplafc 5,

einer weiter roeftlid) gelegenen ffunbfteöe, weitere jungfteingeitlidje geuerfteine.

1166. 8. gungfteingeitlicfje Steinbeile aus geuerftein unb §ornftein ber norbifcfjen Kultur. Vs.

1 u. 2. geroltfcijüt;, gbpl. 1. 3. gbpi. 4. 4. 53ürgsborf, gbpl. 1. 5. ©r. 93Iumenau, gbpl. 1.

2Ius bem ©rabe mit ber Steinplatte.

(9)

Safel

3. 1. ©oftau, ^bpl. 1. Seutfdjmittelaiterlidjer Surgfjiigei „SdjtDebenfdjanje".

2. ©r. Slumenau, RbpI. 1. Sedeplatte bes ©rabes mit bem Steinbeil.

=ßt)oto: (S. SHafdjfe

(10)

:

' : "

I

V

■ - ..

v. ;

-v/ ’ v

'

■ '•

:

.

(11)

89

gunbplaß 6

Ser gunbplaß liegt im ©ubroeftgipfel ber ©emarfung. (Einige bronge- geitlicpe ©ieblungsftperben tonnten feftgeftellt toerben. Sm Sapre 1934 mur- bert meitere ©cperben aufgefitnben. 6ie ließen fid) einer ©ieblung ber 4./5.

(Brongegeitftufe (1200—800 o. b. giro.) guroeifen.

gtmbplaß 7

9lm 17. SCRai 1934 ii'berfanbte ßeprer Kunge einen Meinen ©teinpam- mer, ber com (Bogt griebrid) ©mod noröroeftlid) bes (Dorfes itnb bid)t fiiblid) non gunbplap 1 beim ©teinefammein auf ber 9ldero'berfIäd)e gefunben root- bert roar. 2lbb. 9, 2. (Es ponbelt fid) um einen merfmürbigen Meinen 5nim­

mer aus graufcproargem ©eftein. Staden un'b ©cpneibe finb fdjroad) gebogen, bas Stadenftüd ift obgefcpniirt. (Er ftommt möglidjcrroeife aus einem gerpflüg- ten ©rabe. SM)itIirf)e Stüde finb in Sütlanb, ber tocimnt ber norbifd)en Steingeitfultur entroidelt unb oon bort aus oerb reitet mobben. (Es gehört biefer Jammer alfo gur norbiftpen Kultur. Sie Kleinheit bes Jammers be- roeift, baß er feinem praftifcßeit groed, root)! aber als (Umulett gebient Reiben farm. Srgenbroie pängt biefes Meine fyurtbftüd mit bem ©teinajtaberglaubcn gufammen, ber fid) befanntlid) bis in unfere Sage gehalten pat. ©teinpämmer finb bas ©qmbol bes alten Sonnergottes, ber fpäter bei ben ©ermanen „So­

nar", „Spor" genannt rourbe. Sn Oberftplefien fiat fid) fein (Beiname „(pie­

ron", b. I). „geuermann" (aus „Sßür", bem alt-inbogermanifcpen (Bort für geuer, im (ötittelalter „gür — co") bis in unfere Sage als Slusruf gepalten,

©eit ber ©teingeit galten Steinäxte als p eilig unb nod) peute roerben fte in länblitpcn ©egenben Oberfcßlefiens als „Sonnerfeile" unb „(ßierons-Steine"

angefproepen. ©te bienten gum 6d)uß oon Sums unb 5 of unb paben nod) ber (Botfsmeinung bie gäpigfeit, KranMjeiten gu peilen. Ser (Blumenauer Steirtbammer ift in ©(plefien opne (Beifpiel unb oerbient baper alle (Beacptung.

gtmbplaß 8

Sicpt nörblid) bes Sorfes finb roieöerpolt (Eifenfd)laden aufgefunben roorben. (Bon pier flammen ouep 6d)erben oon oielleicßt fpätgermanifeßen unb früpgefd)id)tlid)en ©ieblungen bes 12. Saprpunberts.

Sas mittelalterliche ®orf

pieß bis gum nötigen Saprpunbert „©eßmeinern". 3m Sapre 1402 roirb ein „(Bartufcp (— (Bortpolomäus —) oon ©meiner" genannt. Ser Sta­

ute mag auf ©oen ober ben mittetalterlid)en Stamen „©roin", g. (B. and) beim 91belsgefä)Ied)t ber sperren oon ©dßroeinießen, gurüdgepen. Sas Sßoppengei- tpen bes fampfesmutigen dBilbebers roar im SOtittelalter 6d)lefiens fepr ge- bräuiplicp. Sas (Rittergut in (Blumenau beroeift gleicpfalls beutftp-mittelalter- ließe ^erlauft. Ob ein (Burgpügel oorpanben roar ift nod) ungeMärt. Sie (Bartpolomäns Kircße feßeint nod) bem Stamen bes Kircßenpeiligen giemlid) alt gu fein; roie bie Srebnißer Klofterfircße flammt fte bann möglitperroeife aus bem Slnfong bes 13. Saprpunberts. Sie Kirtpe oerlor in ber golgegeit offen­

bar an (Bebeutung, ba fte lange geil gu Kreugenborf unb feit 1610 gu SBallen- borf Kreis Stamslan gepörte.

(12)

©rofe Seutfchen

Das Dorf grengt an ben nieb erf dt)=I e f tf cf)e n £rets Slamslau.

Suttbploh

1

Slad) Berichten oon 2d)rer ©amert com 3at)re 1926 ftnb in bet Sanb=

grube im Südmeftminfel ber ©emarfung öor längerer geit Dorgefd)td)tIid)e Sunde gemacht worben.

Sunbplafc

2

Dicht an ber Sdjuie würben gleichfalls Scherben unb gange ©efäfje un=

beftimmten Sitters gefunben.

Sunbplafc

3

Slörötid) bet Schule ftnb nad) ©erid)t oon 2el)ter ©awert gange ©e-- fäge herausgegraben worben. 3hte geitfteHung ift unbefannt.

Sunbplafc

4

Stud) 1936 find, nad) bem ©crid)t oon Direftor Weiftet, ftreugbitrg, in ber Stälje ber ©ifenba'hn Urnen ausgeadert worben.

Sitte fyunbplätje ftnb offenbar oorgefd)id)tlid), ihre Deutung fteitjt nod) aus.

Das Dorf befiel heut ein ^Rittergut. Die beutfd) rechtliche tjxrfunft ift ba’her ohne gweifd. gu ©eginn bes 13. 3al)rl)unberts wirb ein „Dutijow" im

©egirf Stonftabt genannt, in bem man bas Dorf Deutfdjen oermutet. 3m 3at)re 1488 wirb ein „Derotfd)--oilla" (alfo Deutfd)=Dorf) genannt.

£>eibelmben

Das bis gum 3al)re 1937 SBrgoffe genannte ©nt ift gu 2ubwigsborf ein=

gemeinbet; es l)ut jebod) eine felbftänbige ©emarfung. 5Borge|d)id)ttid)e fyun=

be ftnb bisher nid)t befannt geworben. Dagegen befindet fid) an ber Oiotb- grenge ber ©emarfung. unmittelbar an ber SBeftgrenge bes Dorfes 2ubwigs=

borf, ein ©urgh'ügd. Schon im 3 ah re 1925 berichtete ©auer SBengel, SBefen-- borf, oon brefer Einlage, unb es f ollen mehr fad) and) ©i'fenrefte, barunter eine eiferne Schnalle gefunben worben fein. Die fyeftlegung bes junbplafees mad)t erhebliche Schwierigfeiten. 3m 3a'hre 1926 berichtete 3ngenieur Sßault) aus Hrcugburg unb im 3ahre 1930 2el)rer ©örtid) aus Hungenborf, unter Eingabe einer Sage, oom ,,alten Schlöffe". Slm 25. 5. 1931 ermittelte ber SSerfnffer bie ffunbftelle. Sie ift feTjr [dper gu finben unb nur oon jpeibelinben her gu erreichen. SBieberum liegt ein ©urghügel oot. Slus bem erhöhten Ufer am 51ungenborfer Ißaffer ift ber brei Weter I)°he $ügd herausgefdjnittcn worben,

©in flacher, g. D. nod) feuchter ©raben oon fedjs Weier ©reite umgid)t ihn nod) heute. Der tpügel ift quabratifd), bie Seitenlänge beträgt 18 m. ©ei einer ©infd)ad)tung mobernen Urfprungs ift gebrannter 2d)mbewurf an bie Oberfläche gefommen. Demnach hut ein ©urgturm aus 5ad)werf unb 2ehm wohl aus bem 13. 3ahd)unbert an tiefer Stelle gef tauben, ©eftimmenbe Scherben fehlen nod). 21 ud) hier bürfte ein Slitter, ber ©riinber bes Dorfes, gefeffen haben, gu welchem ber brei benachbarten Dörfer brefer öiigd gehört hat, läßt fid) gurgeit nod) nid)t entfdjeiben. Die Stage fann nur aufgrund f<hriftlid)er Quellen ermittelt werben, bie gleichgeitig Stuffd)luß über bie ©rün- bung ber benachbarten beutfd)red)tlid)en Dörfer geben fönnen. gu bem l)eu-- tigen ©art jpeibelinben fdjeint bet ©urghügel nicht gu gehören, ©in ©urg=

(13)

91

diigel miifjte ei)er in der SRiiije des (Dütes ju fucfyen fein, Sind) der alte

©orfname ift nod) ungeflärt.

ßocobsborf

©as ©orf liegt fiidlid) non Singersdorf. Borgefd)id)tIid)e fyunöe find bisher nid)t befannt. ©as ©orf fjei^t im 3at)re 1488 „Soco'bi oitla" im $it=

febener Begirt, ©er 9tame roeift auf den ©riinder des ©orfes, das Bittergut auf die deutfd)red)tlid)e £erfunft I)in. ©as Silier her ipolgfirdje und deren Borgängerin ift nod) unbefannt.

łlbb. 9. 1. Sungfteingeitlicfje ‘pflugfdjar aus 23Iumenau, RbpI. 2.

2. ©teinfjammer^Slmuiett Ber norbtfdjett kultur aus ©r. Sluntenau, gbpl. 7.

3crolti'd)iit$

©as ©orf Seroltfdjiit) gie'fyt fid) an der fiidlid) non ßonftadt führenden

£>auptftraf)e entlang. (Es liegt in der Bade des Stonftadter Bad)es und deffen Bebenbäcden. Beßrer fpöbicd aus Stiefemt)ain legte am 15. 4. 1924 gm ei Steinbeile oor, die bereits gel)n Satire oorl)er oom Sand mirt ©ottlieb San et beim pflügen gefunden morden maren, ©as eine ^uudftüd befielt aus de'H=

grauem ^euerftein und nätjert ftd) den fpidnadigen Beilformen. ©er Quer- fdjnitt ift trapenformig. 2. 11, 8, B. 4, 5. Slbb. 8, 1. ©as gmeite Stein=

beil ift aus bräunlid) fj^Igrau geflammtem $euerftein gefäjliffen. Slbb. 8, 2.

(Es gehört modi gu den bidnadigen Stüden, ob modi der Baden rund gefd)lif=

fen ift. ©er Querfäpitt ift redjtedig. 2. 7, B. 4 Bei der Beftd)tigung der gundftelle entdedte der Berfaffer im Sadre 1924 medrere 6(derben; ein Stiid geigt eigenartige ffingernagcleindritde. Sin der fteingeitlidjen Slrt der ffun-- be beftedt fein ßmeifel. SBädrenib die gsuerfteinbeile der ©ruppe der norbi- fd)en Sd)nurferamif und dann madrfd)cinl(d) ©räbern gugufd)reiben find, fd)ci=

nen die 6d)erben auf Siedlungen gu roeifen. Sn dem loderen Sand find je- bod) die Spuren burd) den 5ßflug gerftört. ©ie Beftimmung des oergierten Scfyerbens madjt Scdmierigfeiten. Btöglidjerrocife geboren fie gur norb=eura--

(14)

jtfdjen kultur, bie burd) ii)re fomm= unb grübößenoerjierte ©öpferroare befannt ift. SBäßrenb ber jüngeren Steinzeit ftieß breje öftlrcfje ©ruppe bis nad) Sd)te=

ften nor unb pat i)icr in erfter Ginie fanbige öi)en befiebelt. Ss fjanbett fid) um eine Sägerbeoötferung im ©egenfaß pr norbifcßendnbogermanifcßen Sdpmrferamif, bie einer ©anernfuitur angei)ört.

5tmbplaß 2

Siiblid) non ßambpiaß 1 liegt im ©albe ein Hügel non 1% m $ö'i)e unb 15 m ©urdpneffer. Sr nmr bereits 2ei)rer Hbbid) * aufgefallen. ©a bas

©elärtbe fonft oolifommen fi ad) ift, befteijt fein ßroeifei, baj) es fid) ßier um ein Hügelgrab i)anbeit. ©te in Klein ©cuifdjen u. a. fejtgefteHt merben fonnte, fommen fie in ben erften Slbfdjnitten ber Sßrongegeit and) im Kreife Kreup burg nor. Sn ber ©äße fanb fid) and) ein ©anbl)enfcifd>etben,

gunbplaß 3

Sin ber alten £eeresftrofje non ©łargsborf nad) Serottjdjüß, aud)

„Odjjentrieb" genannt, befinbet fid) ein SBä'Ibdjen füblid) ber ©trafie. Sim 4.

8. 1926 entbedte i)ier ber SBerfaffer einige Hügelgräber, unb am 2. 6. 1938 mürben mit Gei)rer Sdjoltiffef, ©targsborf, meitere 50 Hügel feftgefteüt. Sie ßaben faßt alle eine Hüße non % bis 2 m unb einen ©urdpneffer non 15 bis 30 m. Ss liegt alfo i)ier ein großes bronpgeitiiäjes ©räberfeib, beffen ßeit- fteiiung burd) bie fyunbe ron Klein ©eutfcßen oermutet roirb. ©ie Hügel finb roaßrfdjeiniid) in ber frühen 33rongegeit (1700—1400) unb in ber mittleren

©ronjepit (1400—1200) errichtet mobben. Körpergräber in etroa ein SJieter

©iefe unter ber Ccrbfiädje ober and) ©ranbgräber mit einigen ©efäßbeigaben finb p oermuten. Sine genaue ©ermeffung unb ©earbeitung muß nod) erfol­

gen. ©as Hügelfelb ift bas größte in ©orboberfcßlejien unb fd)ließt fid) an bie bereits befannten Hügelfelber non Gampersborf unb Obrati) Kreis Gleis, Sdpmmeiroiß unb ©roß Geipe Kreis ©rebniß an.

gunbplaß 4

Herr Hauptleßrer Spränge überfanbte 1928 ein fdjmales fyeuerfteinbeil aus meißiidp-gefbem ©eftein; es ift bidnadig, altfeitig gejcßliffcn unb iyat qua-- bratifcßen Querjdjnitt. Slbb. 8, 3. ©as gunbftüd mürbe im September 1924 auf bem Slder roeftiiti) non 3eroltfti)iiß gefunbcn. Sind) biefes Steinbeil ge­

hört pr ©ruppe ber norbifcßen Sdpmrferamif. Sr entflammt roaßrfcßeiniid) einer Siebiung.

$as mittelalterlidje ©otf

ßat ein ©ittergut unb eine fdjöne Hoijfird>e mit fpätmittelalterlicßen

©rabfteinen aufpmeifen. Urfunbcn, bie über bie Slnfänge Slusfunft geben, fcßeinen nidjt erßaiten p fein. Sn bem ©amen ift ber germanifcße Sßerfoncn- name „©eroib" ober „©eraib" enthalten, nad) bem ber Ort im ©Utteiaiter

„©erotb'fcpß" ßieß.

(15)

93

2lus bcn Anfängen bes 3ubenfums in &reti 3 burg

fprof. Sr. ©erwarb SJteng.

Slm 24. 9J4ärg 1742 Ijatte bie iBresIauer Slammer bie fdjXefifdjen Stäbte gum 93ecid)t bariiber oufgeforbert, rote es mit ben Suben bet irrten beftellt |"ei.

Ser hreugburger SJlagiftrat gab barauf unterm 13. 2Rai bie Slusfunft, roeber in nod) außer ber Stabt feien, foroeit bie ftäbtifeße ©erid)tsbnrfeit reiche, je­

mals Suben ortsanfäffig geroefen unb and) jeßt nid)t oorßanben. Senfelben

©efdßeib tonnte ber SJZagiftrat and) nod) 1755 erteilen, unb entfpreeßenbe Slanö'bemerfimgen finben fid) in ber groiftßengeit ebenfalls roieber'ßolt in ben Sitten. Sind) bie näcßften Soßre ßat fid) nod) nichts geändert, obrooßl bafür ßeugntffe fehlen. (Erft (Enbe 1762 fommt es gur Stieb er! aff ung eines Suben unter ftäbtifeßer Surisbiftion. (Es gab in hreugburg aber and) einen Sd)Ioß- begirt mit eigener ©ericßtsßoßeit, unb unter 6d)loßfurisbiftion tjaben Suben fd)on früher if)ren (Eingug gehalten.

Unterm 4. Suni 1744 ßatte ber für hreugburg guftänbige Kriegs, unb Somänenrat hieferoetter aus Dels bie forage an ben SRagiftrat gerietet, ob bie Satfad)e, baß es leine Suben in ber Stabt gäbe, etwa barauf gurüctgufüß- ren fei, baß befonbere fßrioilegien beftünben, bie ben Slufentßalt oerböten.

S is roar nießt ber ßaH. hieferoetter ßatte gleicßgeitig weiter gefragt, ob unb roieoiel Suben oßne Scßaben ber haufmannfdjaft angefiebelt roerben tonnten unb ob man biefen ben öanbei mit allen ober nur mit roelcßen Sparen erlau­

ben dürfte, SBetcße Slntroort ber SJlagiftrat barauf erteilt ßat, ift nid)t be- fannt. Sie tanu aber nießt entgegenf'ommenb geroefen fein; beim hreugburg blieb ja nod) für Saß re judenrein.

Slnfang 1748 ift gum erften fötal baoon bie Siebe, baß ein Sube in hreugburq onjäffig fei. Ser Slccifeeinneßmer hrobel in ©letroiß ßatte ftd) fei- netroegen an ben hreugburger SJlagiftrat gewandt unb btefen um $ilfe für bte (Eintreibung oon Slccifege'büßren gebeten, bie ber Sube tu ©leiroit, fcßulbig geblieben roar. Sie Stabt tonnte aber nid)t ßelfen, ba, rote fie am 10. Slpril berichtete, ber Sube eben unter 6d)Ioßjurisbiftion ftanb. 3m Slpril 1753 leb­

ten im übrigen feßon meßrere Suben in hreugburg unter Scßioßjurisbiftion.

Sie Haltung ber Stegierunq ben Suben gegenüber roar nießt einßeit- licß nodß folgerichtig. Sie o erbot anfänglid) ftrengftens bte bloße ©cß erbet- gung oon Suben, fofern fie fid) nid)t burd) eine Soleranggelberquittung aus- reidjenb gu legitimieren imftnnbe roaren. Sie roarnte oor ben mit geftoßle- nen Sacßen ßanbelnben Suben, unter eingeßenber Sarlegung ber babei an- geroanbten fßrattiten. Sie feßrieb oor, roie man ftd) gegen föanferott ma­

il) ende Suben oerßalten füllte. Sie roanbte fid) gegen bette tube Suben, re­

gelte bie Stbgaben für gu- unb Slbgug, bas $eiratsrocfen ber Suben unb oie- ies andere. Slnfänglid) fperrte fie ben Suben oor allem and) ben gugang gum SSrauroefen unb gur ^Branntweinbrennerei. Scßließlid) rourben fie aber bod) gur fpoeßtung oon Sd)anfftätten gugelaffen. Slllerbings rourbe babei oor- gefeßen, baß fte nießt gleidjgeitig ein ipanbroerf ausüben burften. fyür ©elb- roecßfelgefcßäfte mußten fie einen befonberen hammerpaß erwerben. So lot­

terten ftd) meßr unb ineßr bie SBefößränfungen.

Sn hreugburg roar 1762 ber Sube SBernßatb Simon höniglidßer Sub­

lieferant unb fßädjter des hreugburger 23ranntroeimtrbars, b. ß. bes Svedfes im fBereid) ber Scßloßjurisbittion ^Branntwein gu brennen unb ausgnfdßen-

(16)

fen. ‘ills Sublieferant begog er aus Saligien (3BteIicgfa) Saig rat Sroßen unb oerfaufte es im Meinen aus bem Saigamt oor allem an die Sorffdjaften.

Sie iba'bei eingeßenben Selber glaubte er nun befonbers fid)cr unterbringen gu follen unb beantragte besßalb, ißm ben Stauf eines eigenen Kaufes git er­

möglichen. (Er hatte bafür and) ein beftimmtes im Singe, bas, innerhalb bet Stabtmauer gelegen, ßalb unter Stabt= tjafb unter Sdfoßjurisbiftion fteßenö, bistjer bem Stabtfämmerer ßtnbengroeig gehörte. Slm 7. Stooember 1762 rotes bas ©reslauer Ober=Salgamt bie Satgfaftorei in Kreugburg an, Simon oor=

läufig bet ber Sidjerftelhmg ber Selber beßilflid) gu fein, bis bte nadjgefudjte Kongeffion gum Slnfauf bes Kaufes, bte ftcfjer erteilt werben mürbe, oollgogen fein mürbe. Sie Kongeffionsurfunbe ift oom 21. Sanuar 1763 batiert. Sie enthält mancherlei einfcßränfenbe ©ebingungen, ein getreu, meldje ©orfcßt man bei allem (Entgegenfommen für erforberlicß hielt. Ser Staufer erwarb für fid) unb feine derben unb (Erbneunter beiberiet Sefdfecßts. ills (Erben gab ten aber nur bte ehelichen Sesgenbenten. (Ein ©erlauf mar bagegen nur an Steiften geftattet, auf feinen fjall an 3üben. Sas Königliche ilmt unb ber SRagiftrat behielten oußerbem ein ©orfaitfsrecßt. Sas auf bem Spaufe rußende

©raurecßt durfte ber jüdifcße ©efßer uidjt ausüben. Selbfoerftändlicß mußte ber Käufer alle Saften übernehmen, foroeit fie bas Srunbftüä ober bte fßerfon bes 3nßabers betrafen, audj alle fünftig noch auffommenden. Sagegen muß- te er für ftd) unb feine iladjfolger ausbrücflicß bar auf ©ergibt leiften, in bem Spaufe je eine bürgerliche Slaßrnng betreiben gu wollen ober betreiben gu taffen, oor allem irgendwelchen Jpandel, wie er namentlich bte ©rioilegien ber

©äubner ftören fönnte. 3m Uebertretungsfall unterwarf er ftd) im ooraus ber Strafgematt bes ©lagifrats. Sas $aus war bisher einftödig. Simon mußte ftd) oerpflichten, nad) ^riedensfcßtuß — ber ©ertrag tarn im leßten 3ahr bes Siebenjährigen Krieges guftanbe — gur gierbe ber Stabt ein Stod- wert aufgufeßen, unb gwar oöllig auf eigene Koften. Selbfberftänblid) mußte er alle (gebüßten unb Sporteln tragen, insbesondere ben (Ejemtions Serois, bie Solerangfeuer, bie indioiduell feftgefeßt würbe. Sen ©ürgereid, ben jeder fäbtifdje Srunbbefißer gu leiften hotte, nahm man bem 3üben nicht ab. , (Er mußte jedoch ben üblidjen ©eoers ausfüllen. Somit war oor 175 3aßren ber erfte 3ude in ber Stabt Kreugburg anfäffig geworben.

Bie Schule gu 3etolffcf)üß.

Sßre (Entftchung unb Gntwicfelung.

©on Speinrid) Sawel.

(gortfeßung)

©on weiterem Sntereffe ift bie ©erfügung, als in ißt ber Scßnlßalter bereits mit bem Sitel Organift begeicßnet wirb. 3m allgemeinen hatten bie fteinen ßandfircßen nicßt oßne weiteres Orgeln, ©ielmeßr fungierte ber Scßul=

haltet als Küfer in ber Slrt bes ©orfängers. (Erft allmählich feßte flöß ber Orgelbau burd), bod) in ber ©Seife, baß bie Sßatronate ißre ©auoerpflicßtung gu ben Orgeln nicßt anerfennen, bie (Erbauung oon Orgeln oielmeßr für eine reine Sßfticßt ber Semeinben felber anfaßen. (Es war bie geit furg oor ber Uebernaßme Scßtefiens burd) fjtiebtidj ben Stoßen, als in ben Kirchen bes

(17)

95

Slreugburger Streifes bie Orgeln eingebaut mürben. ßlnfänglidj gefdyaß bies in ber alierprimitioften fform. 60 baute in 3eroltfdjüß ein Sifcßler eine Or=

get alfereinfadjfter 9lrt als erfte Orgel. Gs mar nidjt oeramnberlidj, baß biefe Grftorgelbauten nidjt lange fjielten unb balb burd) be'ffere, bie oon Orgelbau*

ern gearbeitet maren, erfeßt roerben mußten. 3ebenfalls ift turg rar 1777 in 3eroltfdjüß bie erfte Orgel eingebaut roorben unb ber ^ircßfdjrei'ber unb Scßul*

Ijalter mußte bes einfachen OrgeTfpiels funbig fein, trenn er ein foläjes 9lmt rerroalten rooHte.

Oie ßlufftcßt über bie Gcßulßalter Ijatten gang naturgemäß bie Pfarrer ber 5\ircßfpiele, unb bie Superintenbenten ober Senioren maren bie Gdjul*

mfpettoren. gfriebritß ber Große fjat in feiner „Umftänblicßen Slnmeifung für bie Goangel. ßutß. fßrebigei in föniglicß preußifcßen ßanben gur geroiffen- ßaften unb groedmäßigen ^üßrung iß res ßlmts" aus bem 3aßr 1774 eine ge-- naue ©orfcßrift erteilt, roie bie 9lufßd)t über bie Sdjulen gefüljrt roerben folie.

3n bem § 13 biefet 2lnroeifung ßeißt es folgenbermaßen: „Sßrebiger, befonbers auf bem ßanbe, ftnb fcßon burd) rormalige ©erorbnungen angemiefen, bie ißnen untergebenen Sdjulen roödjentlid) groetjmal gu befließen. Siefe 33er=

fügung geßt, mie ein jeher balb einfießt, baßin, baß ber Sßrebiger ben Gcßul*

leßrer, feine ßeßrart unb gange ßlmtsrermaltung, genau fennen lerne; baß ber Sdjulmeifter ftets triffe, baß er unter ber genaueren ßlufficßt fteßt, unb baß bie Slinber burd) einen foldjen ©efudj gur Orb tut ng, gutn ffleiß unb gur Gittfamfeit ermuntert unb gemäß nt roerben. Gin treuer fßrebiger roirb bie=

fen ©efud), fo oft er Eatttt, gern roieberßolen, bie Stinber in allen ißren ßef- tionen rom ©ucßftabenlernen an, geßörig prüfen, betten, roelcße ron 5Botße gu 9Botße roeiter fommcn, feinen ©eifatt begeugen, ben 9tadjläffigen aber ißr gu*

rüdbleiben mit Gruft unb Dladj'brud rorßalten, roobet) er fid) bie Flamen ber- jenigen hinter merfen muß, roelcße feit feinem leßten ©efucß ein ober meßr*

male geftraft roorben, nebft ber Urfacß unb 9lrt bie'fer ©eftrafung. ßlucß muß er oft fclbft bie Sxinber in ber Gcßitle fatedjifieren unb aucß ben Eleinften bie iß nett gu beantroortenben fragen möglicßen rorlegen, bornit ber Sdjulleßrer fogleid) rira ooce an bas Gatedjifieren geroößnt roerbe.

ßlußerbem muß ber Sßrebiger bie Sdjulleßrer feiner Gerneinbe, fo oft er nur fann, in feinem ftaufe attmeifen, unb ißnen teils iß re ©egriffe über bie § 4 empfoßlenen unb übrigen Grunbroaßrßeiten nebft ben bibiifdjen ©e=

roeifen abfragen unb bericßtigen, tßeils aucß ißnen geigen, roorin fie notß bei ber Gatecßifation ber fiinöer feßlen, unb trie fie bicfelbe Künftig beffer einricß=

ten tönnen; oorneßmiid) fo aber üben, bas cigentiidj ©eroeifenbe unb 9latß-- brüdlicße in jeber Sdjriftftelle ßeraus gu finben, um folcßes gleicß im §eriefen berfeiben angeigen gu tonnen.

Gbenfo muß ber Sßrebiger bie biblifcßen Grgäßlungen, foroeit fte eigent-- Iitß bogmatifdje ober moralifdje ©aßrß eiten anfdjaulicß barftellen, mit ißnen burdjgeßen, unb fte bagu geroößnen, baß fie bas Oogmatifdje ober ©ral'tifdje aus ben ghctis auffudjen, unb alfo foldje Gefcßidjte nacß iß rem eigenttiäjen groed ben Stinbern nußbar rnodjen lernen.

Sollte ein Sdjulleßrer fid), mie foldjes teiber nidjt feiten gefcßießt, in GefeUfdjaften eintaffen, too er gu ber jcßäblicßen Gdjäßfucßt, gum Srunt ober Spiel oerfüßrt roirb, fo muß ber ©rebiger foldjes erft lidbreidj, in ber ffotge aber immer ernftlidjer oorß alten unb na iß beobadjteten grabibus abmonito- riis biefes fträflidße ©etragen bem Streisinjpeftor pflicßtmäßig angeigen.

(18)

(Entlieh muß ber (ßretiger nichts [garen, um bie (Eltern in feiner ®e- meinte bat)in gu bringen, baß fie it)re Hinter orbenttid) gut Sdjule unt guru öffentlidjen ©ottesöienft ant) at ten, unt bcm Sd)utmeifter ten Unterricht unt bie (Ergießung auf alte 91 rt gu erleichtern fucßen."

(Diefe Slnroeifung gab ben (Pfarrern nunmehr bie (Richtlinie, nad) ber fie it)re Sdptlreoifionen abgu'hatten hatten. (Der 6d)ulreoifor für tie 3erott- fdhüßer Schute roar ter erfte ©ci[tiid)e non Honftabt unb nicht ber groeite, ber root)! für tie ©emeinte 3eroItfd)üt) beftimmt roar, aber feinerlei aufficßtsfüh^

rente Slemt-er ausguüben befugt roar.

(Das ättefte SchutprüfungsprotofoII ift tas oom 21. Stprit 1788. (Die- fes gibt uns gum erften tötal eine oöttige Ueberfid)t über tie gef amte Sd)ute unt fann fomit bas Saht 1788 als ber geitpunft gelten, gu bem bie Sdjule in ihrem Stufbau foroeit norgefdjritten roar, baß fie nad) unfern (Begriffen tiefen Stamen mit Stecht tragen tonnte. (Das (protofctt lautet folgentermaßen:

SchutprüfungsprotofoII

oon ber Bereinigten Schute ber ©emeinte Serottfchüß unt $Bonbfd)üß.

SIctum, 3eroItfti)üh ten 21. Stprit 1788.

Stuf hohen (Befehl eines hüd)preißtid)en fd)Iefifd)en Schulen (Departe­

ments oom 11. Sanuar ac unb burd) Verfügung tes herzoglichen OeIsnt[d)en confiftorii oom 7. Slprit rourben tato in ber Sd) ul [tube tie Hinter oorgenom- men, tarinnen fid) auch niete oon ben ©Item eingefunten.

Sorootyl tie ©runtt)errfd)aft oon Serottfdjiiß, her fönigt. SRajor oon (Bursfa, als auch tie ©runtherrfchaft oon 3Bonfd)ütj, ber ßanbfd)aftsätiefte oon Spiegel, hoben auf (Erfud)en tes (ßretigers in (ßerfon nebft bem (ßretiger, ten Sd)ulauffehern, in bie Sd)ulftube fid) oerfüget unt tie 6d)ütprüfung mart bem fönigt. (Befehl gemäß oorgenommen.

(Der SInfang roar mit bem ßie'beruers: „iperr feg ne meinen Stritt'', ter gefungen mart, unt furger Stngeige tes föniglidjcn (Befehls gemacht. (Die ßefefinter recitierten etroas aus bem Bantfdjulen Hatedjismus, roo bei) oon ter gürtrefftid)feit unfrer Seel nad) ihrem Urfprung, nad) ihren [yäf)igfeiten unt bem foffbaren ßöfegette, bas auf fie gern ent et roooben, in potnifd)er Spradjc fragen gur (Beontroortung oorgetragen roorben.

(Die Hinter roieberßolten tie roöd)entlid)en Sprüche, tie turd) fragen gur ©inficht unt (Erbauung befonters aber 3ol). 17, 3 gergtiebert rourben.

SJtit ter gefamten Sd)ute aber mart bie Beßre oon ber gütigen (Bor- feßung ©ottes, ber außer Seift unb Seele tem Untanfbaren aud) (Raßrung unb Hteitung giftet, be'hanbett. §iernäd)ft rourte aus ten Befebüdfern gele'fen unt Bieber in bem Sie giftet aufgefd)tagen.

Sintere buchftabierten tie ihnen oorgefprocßencn beutfdjen unt potni- fd)en Söörter. (Die Sd)reibebüd)er unb Sa fein rourben oorgeroiefen.

(Die mittleren Hinter buchftabierten in ihren ßefebücßern. (Der Scßut- h alt er holt nur Sdjute an tem einen Ort in 3erottfd)üt),

gum täglichen Unterricht fmt nur fünf Stunten tes Soges außer SRitt- roochs unb Sonnabents, roo nur 3 fint. (Es roirt tägtid) tie Schute mit ©e- betft angefangen unb mit einem (Bers aus einem Biete, ber gefungen, roirt fie

gefcßloffen. (gortfeßung folgt)

Cytaty

Powiązane dokumenty

befiß für bie Sögte faurn eine Solle gefpielt hat- Ste behielten, roie ftd) nod) genauer geigen roirb, nur ein ipaus in ber Stabt. Bidjtiger aber roar, baß fte 1274 bas

Sn jener gett ßaben marofei er enbe Solfeaten feer feinfelitßen Armeen, maßrftßeinlid) ffrangofen, einen ©inbrucß in feie Sotengruft unterßafb feer Hin cße ausgefüßrt.

Gd)öne quabratifdge Steinfeßung. Sie Steine liegen gum Seil hoppelt übereinanber. Sie Urne ift bereits gerftört. Sie enthielt ben ßeidgenbranb. eine rohe Sonne mit eingegogenem

bändern begleitet, am Anfaß durd) drei furp fdjräge Sinien eingefaßt. ) eine ipenfeltaffe mit fdjmad) eingepgenem $a!s, rötlid) gelb. Aus den eingelieferten Scherben mürbe

manbtfcßaft gu ben früher ermähnten ©eigefäßen aus ben Störpergräbern oon gun'bplaß 1 feftgefteÜt. SBronge-- geitftufe, oielXeidjt aber and) in ben U ebergang gut 4. 1930 melb

0,30 m oon einem 2eicßenbr anbßäufd)en entfernt ftamben eine Sd)iif-- fel, eine Saffe, ein Sonnentopf unb eine Heine „Urne&#34; (fie mürbe roäßrenb ber Ausgrabung geftoßlen!).

©naben gu behänden, bamit Sie bann and) neben anbern Unfern Untertanen ober Uns 3tjren ©rßalt fo Diel baß werben möißten, baoon ©ier bann onge- fetjen folcße 3t)re

men müffen? Su roarft ja oor einigen Wonaten gang anberer 2Inftcf)t, ba blidteft bu mit Sittern unb Sagen in bie näd)fte Sufunft, ba roarft bu auf bas Sd)limmfte ja fd)on