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Aus der Heimat, 1938, Juli

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Clnfi Aw tywnmł

fcmwffiut-tytHi- Hlwtfu-UßfM fciennf&utMfr, %hU 1938

®er SSerlctcj bc£)ält fid) ba§ au§id)lie§lid)e 9?ec$)t ber Vermelfältigung unb Verbreitung ber in bieler Veilage sum Slbbrucf getangenben Originalbeiträge nor.

Der beuffd)e IRenfd) in (Suffan #ret)fag6 fokalen Romanen

(Bon ißrof. © u ft a o © i l i b a l b g r e p t a g ((ütiincßen),

(Das tiefe (Berftänbnis für beutfćE>es ©ejen, bem roir bet ©uftao ffreptag überall begegnen, bas feiner f)iftorifd)en ©bßau beutfd)er Srultur oorleudjtet, grünbet ftd) nor allem auf tiefes (Erleben ber eigenen Umroelt. 3n feinen Sebenserinnerungen, bie ber (Dichter ber ©efamtausgabe feiner ©erfe ooraro fteHte, finben mir ben 6ä)Iüffel bafür. (Es ift rooßl fein gttfall, baß ben i)ifto=

rifdjen Arbeiten, ben „Silbern", ben „Fabiern" unb ben „fUßnen". ©erfe oorausgeßen, bie oöKig in ber ©egenroart, ber ißr (Berfaffer angeßörte, rour=

geln. ßs brüngte ißn eben nor allem, ftd) mit feiner eigenen geit auseinan-- bergufeßen (roerm man non einigen 3uaenbarbeiten, bie nod) romantifcße 5Re=

fte geigen, abfiebt). (Das (Ergebnis biefes (Beftvebens ftnb bie beiben großen (Romane „60Ü unb £aben" unb „(Die oerlorene <panbfd)rift" (1855 unb 1864).

9Ran fann fte mit ffug unb (Red)t als „foliale" (Romane begeicßnen.

3n beiben treten uns eine (Reiße oon feftumriffenen Bebensfreifen entgegen, oon Slloffen ober ©tauben, roenn mir fo roollen, bie mir ftd) gegenfettig burä)bringen, ergangen ober and) ftd) in fcßarfem ©egenfaße abbeben, ja be=

fämpfen faßen. Sud) erleben mir als öintergrunb bie Susftraßlungen frem=

bec ©eiten, oor allem bes ©laroentums unb bes 3ubentums, rote fte ftd) bem (Dichter in feiner eigenen fdjlefifcßen Heimat befonbers einbringlid) barboten.

(Racßeinanbet gießen an uns oorüber dürften, Söel, ©eleßrtentum, 6tuben=

tentum, Raufmannfcßaft, 2anbroirtfd>aft unb Kleinbürgertum, (Es feßlen bas proletariat, ber ^abrifarbeiter. ber (Eaglößner. ©ie feßlen, nicßt etroa, roeil Śreptag biefem Śerufsfreifen unb iß reu ©orgen fein 3ntereffe entgegen^

gebracht ßätte, fonbern einfad) besßalb, roeil es fte in irgenbroie fiaffenmäßiger Jorm no* gar nid)t gab. SÜes, mos nidit gu Sbel ober ©eiftlid)feit rechnete, fonnte bamals im ©ef entließen als fogenannter britter, als „bürgerlicher"

©taub gufammengefaßt roerben. Scßon an anberer ©teile mürbe oon mit ßeroorgeßoben, baß ©uftao ^reptag, roenn er ftcß für bürgerliches ©eien ein=

feßte, immer bie ©efamtßeit bes feßaffenben dRenfcßen, bes Solfes im engeren Sinne, im ©egenfaß gu ben normals prioilegierten Stäuben im (Huge batte.

(Es märe alfo gang falfcß, nuferen (Dichter etroa als (Bertreter beffen gu be--

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tradiert, mas man corner unö nachher mit bem oft red)t übel anmutenben Ve=

griff ber „SBourgeoifie" oerbanö.

Verfud)en mir nun, ein roenig in ben gangen (Seift ber Jregtagfdjen Nomanbidjtung eingubringen.

Sie 2Renfd)en unb Verßältniffe, bie gefd)ilbert roerben, finb ber Wirf=

lidjfeit entnommen. Wir füllen, baß es fid) um Singe unb Veftrebungen ßan=

beit, bie uns allen naße liegen. Wir empfinbcn unfere Verroanbtfchaft mit ben #ot)lfai)rts, ßinls, Werners unb Rummels. Cs ift Vlut non unferem Vlute, VoIEstum unferes Voltes. Sas gange Volt roirb uns in ber Sät leben=

big unb beutlicß, unb gmar oor allem in ber gefunben unb natürlichen £al=

tung bes Nrbeitens, Ningens unb ßebensgenuffes. Cs ßanbelt fid) roebet um ein Nad)jagen nad) unfrudjtbaren 3bealen nod) um tatcnlofe Sräumerei, um unroirtlicße Nomantif. 9lud) lehrt fid) bie eng an bie Nealität gebumbene Scßilberung niemals gu feelenlofem „Naturalismus". Wenn uns bie oer-- blüffenb „natürlid)en" Sarftellungen menfd)Iid)cr VePfjältniffe, roie mir fie et=

ma bei 3bfen, Strinbberg ober bem ©erwart Hauptmann ber „Weber" finben, burd) ißre Nadtheit unb Nüchternheit oft gerabegu nieberbrüden, fo Ieud)tet uns aus jjreptags Nomanen immer etroas ißofitioes, ein ftttlicßes 3öeal ent­

gegen. Wenn es — roie natürlich — and) nicht in allen ©eftalten mirffam, ja burd) manche gerabegu oerneint roirb, fo betjeriefdjt es bod) bas ©ange, roirb gerabe burd) ©egenjäße nod) deutlicher unb befreienbet. So legen mir benn ein Vudß ©uftao ßreptags immer mit einem erroärmenben ©lüdsgefühl über empfangenes unb bantbaren ©emütes aus ber §anb.

lieber bie Nnrcgungen, bie unfern Sichtet gu feinen Nomanen geführt haben, hat er uns felbft in feinen „Ctinnerungen" berichtet, auch über bie Vorbilder gu ihren ©eftalten unb über ben ied)nifd)en Nufbau ber Crgäi)Iun-- gen. Sie ©runbibee gu „Soll unb Haben" unb gut „Verlorenen tpanbfd)rift' ift im Wefentlid)en bie gleiche: „Ser SNenfd) foH fid) hüten, baß ©ebanfen unb Wünfcße, roeldje burd) bie iphantafie in ißm aufgeregt roerben, nicht allgu große Herrfcßaft über fein Beben erhalten". Ńnton Wohlfahrt roirb burd) ein 3ugenbibeal lange Seit beherrjd)t unb lehrt enblid), geheilt burd) Cnttüufcßun=

gen, gu feinem roaljren ßebensinhalt gurüd. Sein großer jübifchcr Wiberfacher, Veitei 3ßig, büßt guleßt fein Streben mit Untergang. Was bei Nnton fjeil=

fame Prüfung blieb, bie gut inneren ^eftigung unb ßebensbeherrfd)ung füf)r=

te, roirb bei Veitei gum räd)enben ©efd>id für geroiffenlofe Verneinung bes Verantroortungsgebanfens. Nud) ber 5reihert oon Nothfattel jagt in Ver=- fennung ber VerpflidRung, bie jeder in einer ©emeinfdjaft ßebenbe empfin=

ben füllte, bem Wunfcße nad) mü'heiofem Safeinsgenuß nad) unb roirb com gerechten Scßidfal germalmt. Ser ©eiehrte fjelij Werner läßt fid) burch ein lodendes Srugbilb oon Schaßen antiten ©eifteslebens gut Vernacßläffigung höherer Pflichten gegen fein Weib oerleiten unb roirb burd) herbe Crfaßrun-- gen beftraft. Ser phantofieoolle §utfabrifant Haßn büßt allgugroße Vertrau^

ensfeligfeit mit roirtfd)aftlid)em Nuin, ber f)od)begabte Ntagifter ßnips oer=

rät um feßnöbes ©elb bie Würbe feiner Wiffenfcßaft unb taucht als ein Ver­

lorener in ber f^rembc unter. Nile biefe Nlenfcßen müffen gaßlen für miß=

oerftanbene ober oerfäumte $ fließt.

Unb fo erßebt fid) über biefen Stonfliftcn im ßeben ber Hauptfiguren beiber Nomane tiefes Steal als gemeinoerbinblid): fyür etroas Noberes und Höheres leben als für bas eigene Verlangen, bie eigene Vegierbe; fid) ßingm gtben im Sienfü für Werte, Singe unb Nlenfdjen außerhalb ber eigenen 5ßer=

(3)

fort. ©er fategorifebe 3mperatio ber ißflid)t ftefjt im Wittelpunfte biefer Welt auf ebauung bie bem Girtgelnen oor allem auferlegt, tüd)tig unb nüßlicb ju fein, unb oor bet Gigenfüebtige, Sagebiebe unb 6d)marober nicfjt befielen.

9So n folgern tpintergrunbe 2)eben ftä) nun bie Stomanfiguren außer*

oobentlid) oielgeftaltig unb färben re id) ab. beginnen mir mit „Goli unb £>aben":

©er Gßef ber £>anblung ©. O. Gebröter ift ein SJtann, bei dem bet Skrantrocrtungsbegriff fofi bis gut Sßebanterie entroicfelt ift. Gr ift eine jener Naturen, bie ftd) felbft feine Gd)roäd)c gubilligen, aber aud) bei Slnberen fie nid)t bulben mollert, ja in nieten Süllen roo2)2 gar nid)t begreifen fönnen.

Gcßröter, ber 93ef)errfd)te, Gtrengbcnfenbe, 2ßünfttid)e unb mobil etroas Stüd)=

lerne fd)roingt fdjroerlid) innerlieb mit leid)! beroeglieben, genußfreubigen unb leibenfd)afflicßen Staturen. 93ielleid)t ift er felbft niemals fo red)t jung gerne«

fen, um bas Ueberfd)äumenbe, Gucßenbe unb Srrenbe ber 3ugenb ooll erfa'f*

fen unb oergeißen gu fönnen. Go menbet er ftd) enttäufä)t oon Woßlfa'ßrt, ber Senorens megen feine Sirma oerläßt, grollt bem übermütigen unb utv regelmäßigen oerurteilt bort ben Sreißerrn, beffen Welt ber feinigen faft entgegengefeßt ift. ©od) ift Sraugott Gebrütet fein faltljergiger ©prann feiner ^anblung. Gr bringt oielmeßr 3eöem, ber in ibr tätig ift, rooßlrooHen*

bes 3ntereffe entgegen, fofern ber Wann nur feine Sßflicßt tut; unb bie Gte*

tigfeit eines füßlenben Serins geigt ftd) bei ißm bod) aueb mieber Woßlfaßrt gegenüber, ber ißm auf ber Saßrt ins tßolenlanb bas Beben gerettet ßat.

Gr beroaßrt bem Süngeren bafür bauernbe ©anfbarfeit, unb als Blnton, ber ßurüdgefebrte, burd) ben froftigen Gmpfang oerleßt, ftd) enbgiltig entfernen mill, ba ift es bie Grinnerung an jene gefaßroolle Gtunbe, bie ben Kaufmann ben Gcßetbeniben gitrüdrufen läßt.

Sintern Woßlfabrt felbft, ber eigentliche £>elb bes Stomanes „Galt unb

$aben", trägt oiele bem Saufßerrn oerroanbte Qüge. 3kn feinem alten 3k=

let, bem Salfulator, ift ißm Sßflid)ttreue unb 9teblid)feit als felbftoerftänbliebe Gad)? itberfommen. Go finbet er ftd) leießt in bem ernften, foliben ©efeßofh:

gureebi, tut unverbroffen aud) ©ienfte, bie geringerer 33ilbung näher liegen, als bie fetnig’ ift, fühlt ftd) mehr unb mehr als Gobn bes Kaufes, bas ihm groeite ipeimat geroorben Biber übermüd)tig roirb ißm ein 3ugenbgefüßl, unb er betrügt ftd) felbft, als er fein Gebeiber, aus ber Sirma mit ber Stotmenbig*

feit, bie gemitteten Skrßältniffe oon fieonorens Skier orbnen gu müffen, be*

grünbet. ©as ift ber tragifeße Sonflift in feinem Beben, ber gmifd)en älteren übernommenen 2j3füd)ten unb ber Siebe. Gs fann bei ber feften Statur Sln*

tons aber bod) faum ein Smeifel fein, roie ber Snoten fteß enbltcß löfen mirb.

Wit feiner Steigung gu ßenore o. Stotbfottel greift nufer §elb aud) über bie ihm oon Statur unb .perfunft gegebene ©renge hinaus in eine frembe Gpbäre, bie ibni fein roaßres ©lüd bringen fönnte.

©en bürgerlichen ©eftalten ber Saufleute fleht ber Stets bes Steiß er rn gegenüber. §te'r roerben uns mit feltener Weifterfcßaft alle Siebt-- unb Gebot«

tenfeiten bes Slbels, insbefonbere bes beutfdßen Slbels aus ber Witte bes 19.

3aßrßunbcrts, gefdplbert.

Wir feben gunäcßft bie glängenbe Slußenfeite, ben gepflegten Bebensftil, fid)ere Umgangsformen, einen beroußt betonten SSegriff oon Gßre, ©aneben aber aueb bie Gcßaiienfeiten, nur befeßränfte Säßigfeit ftcß im Bebenstampfe, roenn ec unoermeibbar roirb, gu behaupten, Wangel an Sieiß, Gntfagungs*

fäl)igfeit unb ©eroiffen'ßaftigfeit. 53ater unb Gobn Stotßfattel roeifen biefe 3üge auf. ©er Sreiljerr oerfmft, unfäßig, feine Bebensfüßrung ben roirt*

(4)

fcfyaftltcfyen Perl)ältniffen angupaffen ober biefe burd) eigene Arbeit gu beffern, immer tiefer in bas Glend und roirb fogar burd) die I)od)gefpannten ©f)r=

begriffe feines ©taubes nidjt oor San Ölungen bemafjrt, bie einem eijrfamcn Kaufmann !aum ent[ä)ulbbar erfd)etnen mürben, ©ein ©oi)it fcfyeut ftd) nid)t, leichtfertiger 6d)ulbner ©ohlfaßrts unb des Sluflabers ©türm 311 merben, auf bereu fogiale Stellung er mit £od)mut Ijerabfte'Ijt. Selbft bie ©aronin, bie nod) bas peinliche ber nieten ©erpflidfatngen ii)rer familie gegenüber Clinton empfindet, ftefjt in it)m titlet,t bod) immer einen iUngefteilten. Unb roenn aud) Senate Stotl)fattel tief in Slntons bergen oeranfert ift, fo fann er bod) bei naher ©eEonntjä)aft iljre SlüdjtigEeit, 3tad)Iäffigfett unb bas feinem eige­

nen innerften ©efen Sremüe nicht ü'berfehen. Go bitbet ftd) tongfam ein ge- roiffer Slbftanb groifd)en ißm unb bem Gbelfräülein herau5/ ber ihm guleßt bas ©d)eiben leidet mad)t.

Sem etroos trüben ©tide ber SlotJjfattel [teilt ßrcptag als 2id)tgeftalt iperrn oon ßint, Slntons Sreunb aus bem Kontor, gegenüber, groat ift aud) er nid)t ohne einige UebeoheblidjEett, roie fid) im Anfänge bei feinem Kon-- flift mit Slnton, ber faft gum Suetl führt, angeigt. Sod) fetjert mir, rote feine beffere Statur bie Oberijanb geminnt, roie er mehr unb mehr in ©ohlfatjrt feinen guten Gugel, ber i'tjn oor mandjer UnElugheit beroahrt, erfennt, roie er nad) unb nod) oon ü'berfeetfdyer Ungebunbent)eit, oon überfd)äumenbem Slraft- menfdjentum gut oerantroortungsberoußten 9JtännIid)Eeit beutftijen ©lutes heranreift. So übernimmt er denn gule^t an Senorens Seite bie hohe Auf­

gabe, im Öfter bes Sandes als beutfd)er Kolonift ber Sräger höherer Kultur m artfremder Umgebung gu merben. Sn ßint fommt aud) eine Seite beut- fdjen ©efens gum Slitsbrud, bie bei ben anderen ipauptgeftalten bes Stomanes gurücEtritt, der tpumor, unb groar in ber für Guftao ßreptag d) a r a f te r ift if dje n ßorm der überlegenen KritiE, die febodh nid)t Mt oerleßend ift, fonbern faft immer einen roarmen Unterton erfennen läßt. SJtan erinnere ftd) an die Fi­

guren des Konrad ©olg in ben „Sournaliften", oen „Grafen ©atbemar" ufro.

9Us Gegenfaß gu Senate ift Sabine Schröter gebacht. Sn ihr finden mir fo giemlid) alle Gigenfdjaften oertreten, die ftd) der Seutfche in dem Sbeale ber Sungfrau, Hausfrau unb SRutter oorftelit. Sie ift bie anmutige, in fid) gurücEgegogene, roctbltdje ©ürbe und Gattung ausftrömenbe Geftalt. Sn un­

ermüdlicher Grfüllung ihrer f)äuslid)en 'Pflichten, in ber Sorge für bas ©oßl ihres ©rubers und bie ©ngeftellten bet f^irma 0 er geht ihr der Sag. Sabet ift fie gugleid) bie ©ertraute des Kaufherrn nod) bem Sode feiner Gattin, trot) ihrer Sugertb hot fie GinbticE in alles. 3l)r reiches Gemütsleben tritt nicht fo Ietd)t nad) außen. Siefe Gefühle unb Gnttäu[ä)ungen roeiß fie unter gleid)=

bleibende- Haltung gu bergen, ©ährend Senate impulfio, lebhaft unb ein roenig flatterhaft erfd)eint, ift Sabine innerlid) Slnton äl)nlid)er, bürgerlid), guoerläfftg, beharrltd), fo baß er am Gnbe, roie oon felbft, gu ißr gurücEfinbet.

Sieben biefe Ipauptgeftatten oon „Soll unb ipa'ben" treten nun nod) eine 5ülle oon perfonen, bie alle meßr ober weniger mit der ßmndlung oerflod)- ten find, und — roenn aud) teilroeife nur mit roentgen Stritten g-egeid)net — bie unendliche Sülle beutfĄen ©efens auf der einen, bie fdyier unerfd)öpfiid)e Geftaltungsfraft Sreptags auf der andern illuftrieren.

2>es Paters nuferes Slnton rourbe fd)on furg gebadjt. Gr erftßeint nur auf den erften Seiten bes Stomons, unb bleibt uns bod) unoergeßlid) in feinem befchetbenen, treu beforgten ©efen, feinem redlichen Sinn; Gigenfchaften, bie in reidjem SJtaße auf ben Soßn übergehen, ©ir fetjen ein StücE fleinbürger-

(5)

ließen beutftißen ^amtliertlebens, roie es rooßi in ber lieben, alten Stabt Kreug=

burg in bes SHdfers Sugenbgeit oorßerrfcßte.

©on ben iperren aus bcm Scßröterfcßen C&efctjäft ßaftet faft feber in unferer (Erinnerung. So lebensooii ftmb biefe ©eftalten, an fid) gewiß meift unbebeutenbe ©Zenjcßen, aber alle, roie ans ber ©irfiicßfeit genommen. ©ir glauben beftimmt bem foiiben Sorbon, bem Vertreter bes (Eßcfs, fdjon begeg«

net gii fein, roenngieicß er unoerfennbar bie güge feiner geil, bie für uns fd)on oerfunfen iff, an ftd) trägt. (Es gibt aber, ©ottfeibanf, and) ßeute nod) in beittfcßer Sanben fold)e Sorbans, immer am piaße, immer ßöfiicß, guriict=

tretenb, aber umiberfehbar anroefenb, bem gangen ©üro ben Stempel fcfbft-- oerftänblid)er pflichttreue aufbrüd'enb. Sa finben roir ferner ben energifcßen, ein roenig rpranttifcßen $errn pi$, ben §>errn bes großen pinfels, mit bem er bie ©nrenbalien fenngeidjnet. 9®xr finben ißn ein roenig aggreffio, gern bereit, fd)roäd)eren Staturen fid) aufguprägcn, aber im ©runbe ein guter Kerl,

©it begegnen bem pßantafieüollen Specßt, an bem pi$ mit Vorliebe fein 3Jtüt=

äßen füßlt ffiir lieben biefen ©lertfcßen befonbers, roeil er burd) allerlei orv ginelle (Einfälle etwas garbe in ben grauen Silltag bes ©ürole'bens bringt, roir lieben ihn and) wegen ber greunblicßfeit feines §ergens, mit ber er bie oft etwas herben Slnfpieiungen feines ©iberfadjers erträgt, ©ir begegnen bem frommen ©aumann, ben eine innere Stimme als Sftiffionar gu ben

©tlben treibt, ber aber immer roieber burd) ©anbe ber pfiidf unb bes $er«

gene ans Kontor gefeffelt bleibt, ©ir freuen uns and) über bie gute Saute unb ihre Seelenfreunbfd)aft gu ©anmann, ©ie famos ift biefe liebe alte Seele mit ein paar Strichen gegeidßnet!

Unfer befonberes Sntereffe gilt ber familie ber Stuflaber, in erfter Stute bem gewaltigen ©ater Sturm. (Er freilich gehört rooßi gu einer aus«

geworbenen ©attung mit feiner patrtard)alifcßen Haltung, feiner innigen Sin«

ßängitcßfeü an bie £nnblung unb feiner göttlichen Siebe gu feinem Huri, bem

„groerg". ipier tritt uns geroiffermaßen bas beutfeße ©olf in feiner ed)ten 3/reußergigfeit, (Einfad)i)eit unb ©enügfomfeit, feiner Sparfamfeit unb ©arm«

ßergigfeit oor Singen. Sturm ift fdfießiid) ein gong einfacher Wann, fidjeriid) ohne jebe höhere ©Übung, aber mit einem ipergen auf bem red)ten fyied! Sein Sohn, mit bem Sinton ©oßifaßrt mit ber geü eine rechte fjmtnbfcßaft oer«

binbet, ift gang oom öoige bes ©aters: Selbftios, fleißig, anhänglich, immer fröbiid), roeü im Snnern gefunben ©emütes.

©och manche freunblidje ©eftalten birgt unfer ©oman: So ben famo«

fen, aber faugigen alten görfter auf bem poinifd)en ©ute bes greiherrn, unb anber.. Sins faft allen erfennen roir bie liebensroiiibigen (Eigenfd)aften un=

feres ©olfes; and) feine Sd)roäd>en treten h£roor, aber and) biefe tonn man oft lidben

2>as oielgeftattige ©üb beutfeßen ©efens wirb oon ©uftao f^reptag nod) angießenber unb fd)äßungsroerter gemacht burd) bie fdßarfen Kontraft«

färben, bie ihm beigefellt fmb burd) bie Sd)iiberung nid)tbeutfd)er, flaroifd)er unb jitbifeßer ©tenfeßen. Sßre £erangießunq roar außerbem burd) bie Sofa!«

färbe bes ©omanes an unb für ftd) gegeben. Sebt bod) ber beutfhe Scßlefier, ber feit Saßrßunberten im Often fid) unter rauhem Klima unb auf magerem

©oben behauptet, in beftänbiger ©eritßrung unb in beftänbigem Kampfe mit pole unb Sube.

So begegnen roir benn auf Schritt unb Stritt and) m „SoH unb ipa=

ben" Pertretern beiber ©älter unb ihren, oon beutfeßer Slrt oft fo entfernten

(6)

Sitter, unD ülnfdjauungen. So möge furj auf Die lebenDige Säuberung pol-- nifdjer ©efelligteit in Greifen Des SanDaDels Ijingemtefen roerben. Bei Dem Befudjc Des ^reifjerrn o. Botfyfattel unD feiner familie auf Dem ©ute Des tfxrrn oon Siarom finben mir Berljältniffe, bie uns ©eittfäje fonberbar oor=

tommen: ©ine in gem iff em Sinne fjodjentroidelte gefellfäjaftlidje fjorm in nadter Berbinbung mit aftatifdjer ißrimitioität, mit Berroaljrlofung unb Sorg=

lofigfeit. 2Bir fefjen an anberer Stelle, roie djeoaleresles ÜBefen mit renommi=

ftifdjen Bügen unb flaroifdjer Unaufridjtigfeit §anb in ipanb gefjt. ©er Stauf=

fjerr fügt an einer Stelle oon ben Sßolen jener Seit feJjr treffenD: Sie fyaben fein Bürgertum, bas roili fjeifjen, fte Ija'ben leine Hultur. hiermit fdjeint Der Unterfdjteb gu unferen Berljältniffen in Der Sat faft erfcfjöpfenb begeidjnet.

©ine befonbere lurge Betrad) hmg mn# Dem füDifdjen ©lement in „Soll unb ipabeu" geroibmet roerDen.

(Sdjlufj folgt.)

Die Dögte oon &reu 3 burg

Bon Stubienrot ©r. ^ a r l © i ft e r t, Brestau=©arloroiß.

©ie ffieftßicßte ber Hreugburger Bogtei ift oon ißrofeffor ©r. ©. SBeng in biefen Heimatblättern (Bpril 1938) bereits eingeßenb beßanöelt roorben.

©ie nacßfolgenben geilen fönnen baßer lebiglicß ben groed oerfolgen, eine Heine Badfefe gu galten. Snsbefonbere roollen fte ben Berfud) matßett, bie einzelnen Bögte fjin'ftd^tlidf) ißrer Sßerfon unb ißrer g a m i I i e n ^ gugeßörigfeit gu beftimmen. ©abei foH befonbers bie Bogtfamilie B u b e g e r (Bübiger) in ben Borbergrunb gerüdt roerben. ©a biefe aucß außerhalb ber ©rengen öes heutigen Greifes Hreugburg retd) begütert roar, müffen roir babei über bie Slreisgrengen oon ßeut öfters ßinausgreifen. ©as erroeift ftd) ja and) fonft in ber ©efdfcßte ber Stabt Äreugburg unb ber gu=

gehörigen Rreisbörfer als notroenbig. ©ine Sfolierung ift I)ier umfo roeniger am ‘Paße, roeil ein gut Seil ber ©efdfcßte ber Stobt unb bes Greifes fid) im Barmen eines größeren Territoriums ooflgog, oon bem ber Sreugburger

©iftritt nur einen Teil bilbete, nämlicß bes ßürftentums Brieg. 3Rit biefem ift es meift rerbunben geroefen. gum groeiten befteßen gmifeßen Slreug=

bürg unb einer gangen Beiße oon ©örfern lebßafte 2BeößfeIbegießungen gum Spitalorben ber Hreugßerren oom Breslauer Blattlfasftift. ftür bie Rreugburger Heimatforfdjung roarer allerbings bie Begießungen ber Stobt gu biefem Stift nießt immer gerabe günftig. ©enn bie „Orbenstrabition" ßatte bagu beigetragen, bie früßefte ©efdfcßte ber Stobt in arge Berroirrung gu bringen, ©rft neuerbings ift es ber feßr rüßrigen Slreugburgcr Heimatfor-- fdjung gelungen, ftd) baoon frei gu maeßen unb bie ßrüßgefcßitßte ber Stabt auf eine roiffeu'fcßaftlidße ©runblage gu fteilen ß ©esgleußen broeßte bas tfißed)if(ß gefeßriebene Bud) oon iß. 3. Hrabecß einige neue ©rgebniffe. ©od) * 2

’) 23gl. bie ümffäße oon ®. 9Jien*, £>. ÜJiens unb fr. £>ctti)e in biefen Slattern. Tagu 3. ©offatla, ®ie ©äfutaroation ber 9JZattbiaś=©tiftśfmnmcnbe Sleußof b. ftreufmrq, 2 Seite ößlou 1937.

2) (öefcßidfe ber bößrn. Rreu;ßerren mit bem roten ©tern. $rag 1930.

(7)

ift anbererfeits bet 33enußung biefes 3ßerfes wegen des flawopßilen 6tcmb=

punftes bes 3Serfaffers 33orftd)t geboten unb Hritif cm tplafee. (Die folgenben ßeilen wollen nun oerfucßen, oon einem Teilgebiete ber ©tabtgefcßitßte ßer, nämlid) oon feiten ber ©tabtoogtei unb ber (ßerfon ber Sräger biefes Simtes, flärenb gu wirku. (Denn meines Grmßtens fönnen nod) nicßt alle fünfte als reftlos gekört gelten.

(Dem am früßeften erwähnten Hreujburget 33 o g i e begegnen mir in einer Urfunbe oom 22. 12. 1257 (6. 9U) Str. 991). Sn biefer taufd)t ßerjoq fpeinricß III. auf bie 33itte feiner SJtntter, ber fperjogtn Slnna, unb auf öen Slot bes SCReifters ipeinrid) oom SJtattßiasßofpital in (Breslau gegen bas bem fperjog unb bem ermähnten fpofpital gehörige Grbgut Hopacooici oon 20 großen ipufen mit freier ©cßenfe unb frei oon geßnt oon feinem Stifter ©obe=

ßarb unb beffen (Bruber bereu (Erbgut ein, bas ebenfalls 20 $ufen umfaßte, woju eine freie ©cßenfe etc. gehörte. (Die einzelnen Slnorbnungen baju füllte

©raf G u n s c u s, 33ogt oon Hrenjburg, treffen. Unter ben Urfunbsjeugen fteßt an erfter ©teile ©raf Soßartn oon 33irbt)n (SBiirben, Hr. ©bßweibniß), ber bamals Haftellan oon Stitfcßen war. Sin biefe untergegangene (Burg erin=

nert ßeut nod) ber Stitfcßeberg, ber an ber Ober jwifcßen 33rieg unb Oßlau gegenüber ber (Baßnftation 2inben liegt.

(Das in ber Urfunbe nicht genannte (Erbgut bes Slitters ©obeßarb trägt nod) ßeut nad) ißm ben Stamen; es ift ©ottersborf. Soijacowici ift ge=

bilbet oon einem flamifcßen 33ornamen oom Stamme foj (= gutes, Stuße), ber in ben formen Hofau, Hojef unb Hofaf oorfommt;3 4) es bebeutet alfo

„(Dorf ber Stacßfommen bes Hofaf". 3m (Deutfcßen tritt bofür öfter ber 3ßor=.

name Hunj, Honje, b. i. Honrab ein. (Das (Dorf gehörte ben Hreujßerren unb war 1252 ;m Aufträge bes SReifters oom SJtattßiasfüft burd) ipermann, woßl benfelben, bem ber SReifter 1254 bie neben bem ipofpital in 33reslau liegenbe SRüßle abfaufte, nad) fränfifcßem Stecßte befiebelt unb ausgefeßt worben (©. St.

805, 870). (Dabei erhielt es ben Stamen Hunjenborf. (Da fid) aber bas in bem großen SBalöe gerobete Slreal für ein (Dorf als ju groß erwies, würben jmei Orte, Oben unb 3tieber=Hunjenborf angelegt. (Daneben blieb aber and) nod) bie alte Sieblung Gojacowiß in ©röße oon 20 gmfen befteßen. Sie erßielt als nunmeßriger (Befiß bes Slitters ©obeßarb ben Stamen ©ottersborf.

(Diefe Umlegung unb 33ertaufd)ung würbe im einzelnen angeorbnet burd) ben ©rafen Günsens, 33ogt oon Hreujburg. Oer Titel ©raf bemeift, baß er ßerjoglidjer 93eamter war. SBie befannt fein biirfte, (teilte biefe (Be=

jeid)nung bamals fein Slbelspräbifat bar, fonbern fennjeicßnet ißren Präger nur als ßerjaglicßen (Beamten. (Da biefe Umlegung ein Oorf bes Hteujbur=

ger SBeicßbilbes betrifft, muß er biefe in feiner Gigenfcßaft als San b oogt oorgenommen ßaben. (EBie aber bas (Beifpiel oon Steumarft geigt, beffen Stecßt bas SRufter für oiele ©täbte unb (Dörfer in ©cßleficn unb bis weit nad) 3ßoIen ßinein ab gab, war 2anb = unb © t a b t = ober Grboogtei urfprüng=

fid) in einer (perfon oereinigt. Günsens war alfo and) ©tabtoogt. (Der 2anb=

oogt war in ©erid)ts= unb 33ermaltungsfragen juftänbig für bas länbficße 3$eid)bilb, ber ©tabtoogt für bas ft ä b t i f d) e. #ie befannt ift, muß man in ©ißlefien ftets fcßeiben jwiftßen bem länblicßen unb fiäbtifcßen SBeicßbilbe

3) älbfürsung für „6d)teft(d)e Siegelten".

4) %. 9J?tflofic£)/ ®ie Gilbung ber flat). (ßerfonem unb Ortsnamen, Sßeubrucf, |>eibel=

berg 1927, ©. 66 u. 153.

(8)

(non SBifbill. ©tabbed)! b$ro. Gtabtredjtsbezirf). Go 3. 33. erftredte fid) bag ftäbtifcße SBeidjbitb oon Hreuzburg nur auf bie ©tabt felbft, ferner auf bie im liber fundationis5 6) i. 3. 1488 ermähnten beiben Vorftäbte, pfammen 32

§>ufen groß, nub bag 8 ipufen große ©ut beg Vogtes, bag heutige Stieber.

EHgutß. ©as länblicße bagegen umfaßte (ebenfalls ben ganzen Hreis, roomit nid)t gefaßt fein foil, baß beffen Umfang ber heutigen ©röße bcs Streifes ent=

fpridjt. ©ine bebeutenbe Verminberung feines Umfanges trat ein, als 1261 Houftabt p beutfcßem 94ed>t als ©tabt ausgefeßt mürbe. Sind) biefes mürbe SBeidßbilbftabt. 1299 roirb bas ©ebiet oon Euncenftat erftmalig ermähnt,

©er Sß i t f d) e n e r ©iftrilt roirb bereits 1268 genannt, ©od) roollen mir auf Einzelheiten hier nicht roeiter eingehen, ba bies zu roett abführt. Sind) ftnb hier nod) nidjt alle fragen geflärt, insbefon-bere zu meldjem Haftellaneibezirf Creuzburg gehörte, ferner bös Verhältnis biefes 33ezirfes zum Vogtei'bezirf unb ber bret SBeitifbilber zueinanber ufro.

Es entsteht bie ßrage, ob mir bie Tßerfon Des Vogtes Enns, c u s (Hunz, b. i. STonrab) nod) näher beftimmen tonnen. 3d) glaube, mir tonnen es. Es ift offenbar fein anberer als ber Rotator Euncjo, Der 1261 bie herzoglichen ©Uter, bie ber große SBalb heißen — roomit ber alte

©renz= unb Vannroalb mit ber Tßrefefa, bem ©renzßag, gerne:nt ift — im Sluftragc Herzog §>einrid)s III. zu Steumarfter, b. h. beuticßem Stecht attsfeßen feilte im Umfange oon 100 ipufen. ©ie ©tabt foUte zuitächft jürftental ßei.

ßen, mürbe aber nad) bem Unternehmer (locator) Eurt^fo ST u u z e nft a b t (STonftabt) genannt, gnm „©erießt unb zur ßofation" Des Eunczfo foüten gehören Die Sörfer ©falung, giegan, Scßmarbt, Sfdjapel unb Vlargsborf (©.

St, 1074). ©ie Urfunbe, bie bie herzogliche ©eneßmigung zur Slusfeßung oon STonftabt enthält, befagt außerbem. Daß StunzEo eine Steiße oon ©örfern in Der ©egenb angelegt hat, Zu beutfdjem Stecßt natürlich, in benen er jebe 6.

ipufe zu eigenem Shtßen oerroenben, b. ß. baraus ein Vorroerf bilben foHte.

Aunzfo mar alfo einer jener ©roßunterneßmer, roie fte befonbers für bie ßrüßzeit ber beutfeßen Holonifation Scßlefiens djarafteriftifd) finb.6) ©iefe

©roßunterneßmer erhielten einen größeren ßanbfomplej; oom Herzoge als grunbßerrlid)es Eigentum überroiefen unb leiteten nur bie ©iebelberoegung als ©anzes. ©ie einzelnen Sörfer übergaben fte mieber einem ßofator, fei es ein Stüter, Vürger ober Vauer — and) ©eiftlicße fommen oor (©. St. 410)

—, ber für bie Vefeßung ber ipufen mit ©ieblern Gorge z» tragen hatte.

Sie mußten natürlich reiche ßeute fein, ba fte bem Herzoge bas zur Dotation erhaltene ßanb ab taufen mußten. Sie Slusfeßung mar and) mit einem Stififo oerbunben, Da fie mißlingen tonnte, ©lüdte fte aber, fc roaef fte einen nidjt unerheblichen Unterneßmergeroinn ab. ©aß bei STreuzburg ein foldßer ©roß.

unternehmet am SBerte mar, Dafür fprießt Der Umftanb, Daß Die Sörfer Ober, unb Stieber.-Hunzenborf unb ßoffforoiß (VienenDorf) alle 40 ipufen haben.

©er Vruber Hunzfos hieß Ulridj. Er ift offenbar ber ©rünber bes beutfeßen ©orfes Ulricioilla, UHticßsborf, Hr. STreuzburg. Es gehörte 1253 Zu ben Veftßungen bes Vreslatter SJtattßiasftiftes, tarn aber 1277 mieber an ben Herzog, ber es 1297 zufammen mit Etigotß (Ober--EIlgutß) an ben

5) £>. SJtarfgraf u. 9B. ©ctmtte, Codex dipt. Silesiae XIV, G, 1 ff. Sort finb, faü§

nichts anbereS angegeben, bie urfunblidjen SSelege gu finben.

6) 9t. Rößfcßte, SaS Unternehmertum in ber oftbeutfd). tMonifation beS ÜJlittet«

alters, tßhü- ®tffert. Seipgig 1894, ©. 37 ff.

(9)

5 a n i> oogt Slifolaus oon Rreugburg oerfaufte, (Daburcg fam es jpäter in ben (Be fig bet Stabt Rreugburg. (Die ©üter Sinnlos hegen in bet Sladgbar- fd)aft bet Stober. Scgmarbt ift Slacgbarort non ©ottetsborf bgro. Rungen- borf, bas oieEeidjt bem Rungfo bie (Benennung oerbanft, (Bon Rungfos ©ü=

tern fam Sfcgapel fpäter and) in ben (Befig bet Stabt. 1292 oerfaufte bie dBitroe bes (Berfdgo (richtiger (Berufdgo) mit ihrem Sogne bas (Dorf an ben ger- geglichen (Diener Samfon (6. 31. 2244). (Es roiob bantals ais im R r e u g = burger ©ebiet gelegen begeicgnet. (Die (Ermattungen namlid), bie bet $er=

gag in bie ©rünbung oon Ronftabt burd) Rungfo gefegt gatte, gatten fid) offenbar nidgt erfüllt. (Deswegen gatte er oor 1274 Rreugburg gut beutfcgen Stabt (civitas) ausgebaut, nacgbem es oorger fcgon SSlarftori geroefen mar (forum), iffier übrigens ber (Slitter?) (Berfdgo ober (Berufdgo — bie Slegeften fd)reiben Ufdgo — mar, läßt ftd) nidgt tagen, jebenfalls mögt fein Slacgfomme bes Vogtes Rungfo, roenigftens nidgt im SSlannesftamme. (Die ßamtlie Rung- fos oerfdjminbet nämlidg nodg oor 1300 aus bem Rteugburgifcgen. 3n roel- (gern (Bergältnis fte gut j^rüggefd)idgte ber Rreisftabt ftegt, bebarf nod) bet Unterfucgung. (Ein (Berufego fauft 1337 mit Sogannes Salomonie 40 gins- gufen gu SJlolImig, Rr. (Brieg. (Et mar (Breslauer (ßatrigier.

(Eßenn mir nun bie Sbentität bes (Bogtes (Eunscus mit bem Sofator unb bamit erftem (Bogte oon Ronftabt, Rungfo, annegmen, io eritftegt bie weitere Frage, roelcgem © e f cg l e dg t er gugitrecgnen ift. (Blättern mir nun bie Scglefifcgen Siegelten baraufgin burd), io hüben mir um 1250 ger- um ein (Brüberpaar Ronrab unb Ulrid), bie ben (Beinamen S u e o u s (—

6 dg m a b e) fügten. (Der erftgenannte mar gergoglicger SJlunbfd)enf, bet jün­

gere (Bruber Untertrucgjeß (subdapifer), (Da bes Segenfenamt m ber familie in megreren ©enerationen erblid) mar, nagmen fte fpäter Dreien Offigial- namen als Familiennamen an unb nannten fid) (oon) Sdjenf. Slod) geut gibt es megrere Slbelsfomilien biefes Siemens. Ronrab unb Ulrid) waren gaüpt- fääjlidg bei Oglau begütert, ein britter (Bruber Siffrieb mat (Erboogt in ber Stabt Oglau7 8). (Der Sogn bes letztgenannten mar )ebenfalls Der 1248—60 ermähnte Ronrab ber Scgroabe, SJlagifter (SSleifter) bes fpoipitals Der Rreug- getreu in (ßrag. (Dager fam es, baß ber bögmifege gmeig ber Rreuggerren neben bem (Breslauer Orbensgaufe eigene (Befigungen m Oglau gatte.6)

(Die Slitter Sueoi waren nun folcge ©roßunternegmer ber Roloni- fation, wie fte oben furg ffiggiert worben ftnb. 3gre (Begtegungen gu ben Rreuggerren unb ber Umftanb, baß fte roiebergolt als Urfunbsgeugen bei Rreugburger Urfunben erfcßeinen, — fo 1253 Ronrab unb Ulrid), 1279 Hein­

rich pincerna = Sdgenf oon Slapolb, b. i. Slpolba in Sadgien-dBeimar, wo fie auf igrem Oftguge oon Sd)maben nad) Scglefien eine geitlang gefeffen gatten

—, laßen bie Slnnagme als gerechtfertigt erfdgeinen, baß ber ©rünber unb erfte (Bogt oon Ronftabt unb oorger (ober gugleicg) (Bogt oon Rreugburg unb fein (Bruber Ulrid), ber mutmaßliche ©rünber oon Ulricgsborf, mit bem Ron­

rab unb Ulridg Sueous ibentifd) ftnb. Sieben ber Sofation größerer ©üter- fompleje roibmete fid) bie wie ber (Befig ber (Erbocgtei in Oglau geigt, and) ber 'ßadgtung ober bem Rauf oon Stabtoogteien. (Eßir finben idgon in ber Ftüggeit ber Rolonifation einen gogen Staub bes Rapttaltsmus. oon bem

7) R. ©iftert, (Urobić f. fdjlef. Rircgengefd). III (1938) ©. 58 p.

8) %. hsacffdje, ©efcf). b. ritterl. OrbenS ber Sreuggerren. 'Crag 1904 <£. 103. — Hradee ©. 12. 152 2tnm. 15.

(10)

mir uns oft eine gu niebrige Borftellung machen. Um nur ein anberes Bei=

fpiel angufüßren, betrieben einige 9łittergefćE)Iect)ter bie BQd)tung oon ©orf=

geßnten im ©roßen. Unb fte taten bies, obrooßl nad) bem fanonifcßen Becßt bec 3el)nt ntd)t „oerfäuflicß" roar.

©er nädyfte urfunblicß genannte Bogt oon Sreugburg heißt A b o I f, beffen Bogteirecßte $ergog $einrid) IV. in ber fog. „©rünbungsurfunbe" ber Stabt Hreugburg oom Saß re 1274 beftimmte (Hadje Br. III — S. Dt. 1454).

©ie Siebte bes SSogtes, foroeit fte bie Stabt felbft betreffen, unterfcßeiben ftd) in nichts oon ben Bogteirecßten in anberen fcßlefifcßen Stabten. Auf:

fällig ift aber ber umfangreiche ©runbbefiß bes Sreugburger Bogies außer*

ßalb ber Stabt. Sollte ftd) bies nid)t baraus erHären, baß Abolf aucß nod) Stabt= uttb ßanboogt in einer Sßerfon roar? Seiber roerben uns bie Barnen feines Baters unb feiner Briiber, mit benen er ftd) 1282 roegen ber Grbfcßaft auseinanberfeßte, nidjt genannt (Hache VII). ©aburd) ift es nid)t möglid), feine ^amiliengugdljörigleit feftguftellen. Seit minbeftens 1297 gab es aber in Sreugburg einen eigenen ßanboogt in ber ißerfon bes Bifolaus, bem roir fcßon beim Sauf oon Ulriößsöorf begegnet fmb. ©. Bleng oermutet in ißm einen Angehörigen ber familie oon Gbersbcd). (Einem Bifolaus oon Gbprsbacß hotte ber rüleifter ber Sreugßerren ©alter, roohl ©alter II. (1326 bis 32), bas ©orf Banian mit bem „anliegenben Allob" (= Borroerf) Beu=

I)of oerfauft, fpäter aber roar ber Berfauf roiberrufen roorben (Bep. 66, 173)°).

Bad) ©. Sunganbreas (unb ber bort angeführten ßiteratur)9 10) foil biefes

©efd)led)t aus Bagern flammen. (Es gibt aber nod) heut eine Stabt (Eberbad) in Baben, unb gleichnamige ©örfer in ©ürttemberg, in Bieberelfaß (Sr.

©eißenburg unb bei ©örfß), alles Orte in bem ehemaligen §>ergogtum 6 d) ro a b e n. Bad) ©eißenburg nennen fid) bocß roohl and) bie Herren oon

©iefenburg, bie öfter in Sreugburger Urfunben oortommen unb auf bem rechten Oberufer begütert roaren. ©ie ©a:hrfd)einlid)feit, baß beibe ©e=

f<f)Ied)tec aus 6d)roaben flammen, ift, roenn roir an bie Bitter Sueot beuten, roohl größer als bie bairifeße Herfunft. $ier mürbe eine Unterfucßung über bie grage roeiterßetfen, ob ber Sreugburger ©tatet! nod) heut Anflänge an bas Alemannifche aufmeift.

Bon bem näd)ften Sreugburger Bogt erhalten roir Bad)rid)t burd) eine fehr fehlerhafte Abfcßrift oon einer Urfunbe aus bem Saßre 1292 (6. B.

2239). Sn biefer oerfauft $ergog Boleslous oon Oppeln bem Bolooramus (©olfram) Gun. (!) oon Sreugburg 32 fränfi'fcße Hufen in ßiffau im früheren Steife ßubliniß gut Ausfeßung nad) beutfeßem Becßt. Sengen ber Urfunbe fmb neben anberen Bitter GTemens oon Ga n for, beffen Scßroiegerfoßn $er = mann, $err (!) oon Sreugburg unb Gulcgco. ©ie ber Herausgeber ber Bege=

ften bemerft, ift oieHeicf)t „Bogt oon Sreugburg" gu lefen. ©en obgefürgten Barnen Gun. roerben roir roohl gu Guncgconis gu ergangen unb Gulcgro in Gimcgfo gu o erb eff er n hüben. Gs ift natürlich nicht ausgejcßloffen, baß fte Bacßfommen bes oben genannten Bogies Gunscus fin'b.

©er mutmaßliche Bogt Hermann unb oieIIeid)t and) ber genannte

©olfram erfeßeinen nod) einmal in einer Urfunbe oom Saßre 1301 (6. B.

2648). ©orf oerleißt ber Bleifter ffialtßer oom Blatlßiasßofpital ber Sreug=

9) Urfunben be§ 9J!aftf)ia§ftifte§ im 33re§l. ©tacit§nrcf)to 5Rep. 66.

*°) Beiträge jur ®rforfcf)ung ber SBeftebhmg ®cf)leften§, 9Bort unb Söraucf) §eft 17, SreSlau 1928, ©. 115.

(11)

ßenen ben ^inbern bes oerftorbenen Pfarrers, §enn Bertolb non Rreugburg, unb i£)ter SRutter bte Überfcßar bet Rreugburg unb einen !pof in Hußnou in ber Breite unb Sänge, roie es łBoloram befaß. Saugen finb § e r r ip e r -- mann, 31itolaus Sprooingial (provincialis advocatus — Banboogt), (E. (oieI=

Ieid)t consules = 3tatmannen) Burdjmann, Slrnolb ber Hürfäjner, Balbroin unb 3Bolorant. — Sie £inpfeßung oon „£err" feungeidpet ben Hermann ais Slbligen. galls bie (Ergängung bes CE. gu confutes, roie bie 31egeften oer.^

muten, ricßtig ift, fo ßaben roir ßier bas erfte 31atsfoIIegium oon ilreugburg.

9Bie in anberen tprooingftätten beträgt bie ßaßl ber 31atmannen oier. 1312 roirb pm 1. SŁRale ein 3) i ft r i f t (Hreis) Hreugburg erroäßnt, 1323 eine 33 u r g in ber Stabt (6. 3i. 3255. 4277).

Sie 3^it, in bet Rreugburg ben © I o g a u e r £ergögen gehörte, muß nicßt gerabe feßr frieölid) geroefen fein. 1319 ßören roir roieber oon einem 33ogte, beffen Statue aber nid)t angegeben roirb (6. 31. 3960). Ser ^ßfarrer oon Streugburg ßatte beim Somfapitel gu Breslau geflagt, Daß ißm ber 33ogt unb bte Slatmannen mit geroiffen anberen in (Eruceimrg geroiffe Statuten roe=

gen bes Opfers, bes Saufred)ts unb ber gu taufenben Hinber, bes Stircßganges ber grauen nad) ber (Entbinbung, ber Slngaßl ber #rfonen bei Öeidpnfcßmäu-- fen ufro „p ißrer Seelen Berberbnis, pm Slbbrnd) ber ftrcßlicßen Jreißeit unb gur Berfleinerung bes göttlichen ERecßtes" hätten aufgroingen roollen.

33ogt unb 3tat rourben aufgeforbert, innerhalb oon 3 Sagen ihre gorbmtm gen gurücfguneßmen unb bem Pfarrer ©enugtuung p letften, roibrigenfolls fie mit ber ©Etommunifation belegt roiirben.

Siefe SDtaßnaßmen bes Bogtes unb States ftellen groeifellos unberedß=

tigte (Eingriffe in bie 33efugniffe bes Pfarrers bp. bes 3Retfters ber Bieug- ßetren bar. Senn 1298 ßatte §>erpg Ipeinrid) oon ©logau bem Stift bas patron atsredjt ber R'ircße abgetreten, unb ber Bifdjof ßatte bies balb barauf beftätigt (6. 31. 2508. 2519). 1312 ßatte allerbings ein päpftlict)er Se=

gat über ben Stopf ber Streugßerren ßinroeg einen Hanbibaten für bie Streug=

burger Pfarre präfentiert unb auf ben 3Bibcrfprucß bes 9Jleifters ßin bie Slreugßerren als ,,3tebeIIen" mit ber (Eptommunitation belegt. Socß rourbe biefe, nacßbem bas Stift an ben päpftlicßen Stuß! appelliert ßatte, oom Zapfte aufgeßoben unb bas ^räfentationsrecßt bem Stifte gugefprocßen (6. 31. 3248a.

3346). Sie Stircße geßörte übrigens pm Slrcßipresbpterat ((Ergpriefterei) 4ßit=

fcßen. Sie Uebergriffe bes 33ogtes müffen rooßl mit bem tp o f p i t a I gufam-- menßängen. Senn ein Spital muß bie Stabt oon Slttfang an geßobt ßaben.

(Es geßörte genau fo p jeher Stabt roie bie Spfarrfircße unb bie 33erfaufsbuben (Baute). Sod) foÜ ßier nicßt weiter barauf eingegangen roeoben ,

Ser Streit groi fcßen ^Pfarrer begro. Stift einerfeits unb bem 33ogte unb 3tate anbererfeits fann aber nod) eine anberc Urfad)e ßaben, Slm 7. 12. 1323 betunben p Streugburg Eßßongpan unb feine Sößne (Ehpnfo unb §einrtd), baß aller Streit groifcßen ißnen unb 331eifter Spffrib oom Breslauer SRatfßiasftift beigelegt roorben ift. Ser 931eifter gibt ißnen 9 31uten Sieter in Cruciferorum villa (Üotfd)anoroiß) unb eine $ufe in antiqua curia (Slltßof) p (Erbrecßt. 3eu=

gen finb her Pfarrer oon Streugburg, beffen 31ame aus bem |d)led)t erßaltenen Siegel, bas einen Stern mit einem Streng barübet geigt, nicßt rneßr gu ent=

giffern ift, ferner ber (Erboogt (Eunab unb bte beiben 31atmannen 31 u = beger bei Bäder unb Slifolaus Baier (S. 31. 4302). Sas an ber Urfunbe

(12)

ßängenbe ftarf abgegriffene Siegel11) bee Grboogtes Gunab läßt nod) gtoei ins Bnbreaslreug gelegte Äreugftäbe imb non bet Siegelumfcßrift nur nod) (Go)nabi erlennen. Seine familie läßt ficß baraus nicßt beftimmen.

9lus ber gmei^äßl ber Statmannen wirb man nicßt ben 6ä)Iuß gießen bürfen, baß bamals nur bie genannten gmei bas StatsloIIegmm bitbeten. ÜBir ßaben oielmeßr t) i e r anguneßmen. Bielleitißt waren bie anberen bei bent Streit perfönlicß beteiligt; es tonnte alfo ber genannte Sßßongian ober einer feiner Sößne fein. (Einen SBürgermeifter befaß bie Stobt nod) nidßt, was bei ber nod) befteßenben reinen Bogteioerfaffung nicßt auffällig ift. Sn bent

„Bäder" Stubeger oermutet ©. SOteng mit 9tecßt einen Borfaßren ber Bogt=

familie Stubger (Stübiger). Sie Brot'bänle geßörten aber gu ben Bogteirecß-- ten. BIfo befteßt bie SCRöglicßfeit, baß er mit bem Bogte Gun ab oerwanbt war unb non ißm bie „Bäderei" getauft ßatte.

Sen anberen Statmann, 91 i f o I a u s mit Stamen, fennen mir febem falls audß nod) genauer. Gr ßatte bas Bürgerretißt in Breslau erworben. Sn einer Urfunbe bes SJlattßiasftiftes oom Saßre 1332 fcßenft ipergog ipeinricß oort "Breslau bem Sucßfcßerer Stilotaus, sororius (Sißwager ober Sdßmefter=

foßn) bes weilanb Sßeter, Soßnes bes Breslauer Bürgers ©oswin, eine (Tttcß=

fd)erfammer. (Dabei tritt als geuge St i 1 o I a u s non Rreugburg, Breslauer Bürger auf. UnmiHfürlicß muß man in ißm and) einen (Tutißftißerer oermuten. (Diefes §anbwerf ftonb bamals in ßoßer Blüte. 1327 bereits wirb ein 9lilolnus genannt de Cruceburch, als ß r a f a u e r Bürger angeführt, besgleicßen 1330/31, 1334 war er Sdßöffe bofelbft, 1338 leiftete er Bürg'fcßaft für 300 ©otbgulben. Sind) ein ipeinrid) unb ein Gngelufcß non Hreugbttrg befaßen bamals bas Bürgerretißt in Stralau, bas gu biefer Seit eine gong beutftiße Stabt war. (Die Socßter bes Stilotaus ßteß Äatßarina unb war verheiratet mit Stpcolaus, genannt non £uröi)n (Würben, Str. SJtüßfßeim, Stßeinpr.), einem Breslauer Beidjlränter, bem fte oor bem ©eritißt gu Breslau eine SlufTaffung getan ßatte.12) SUfo ßatte Stilolaus fein Breslauer Bürger-- recßt moßl nid)t aufgegeben. Snmiemeit unb ob ber genannte Stilotaus unb bie 1332 erwäßnte Breslauer (Tucßfcßererfamilie mit ber ßreugburger Bogt=

familie Stubeger gufammenßängt, wirb ftd) nidßt fo leicßt bewerfen laffen. (Das gleicße gilt für ben SOteifter ber (ßrager Hreugßerren Stube ge r non (Trier (1313—24).

Slm 28. 3. 1340 befunben bie Statmannen gu ßreugburg, baß St i 1 o = laus Stubigeri (= Soßn bes St.) unb fein Bruber B e c g c o (Beter) oer=

lauft ßaben eine Stißeune, gelegen in bem $ofe bes ipeinricß, genannt Graooer (^rafauer?). oor ber Stabt Hreugbttrg auf ber SBiefe mit einem ©ege gu ber Scßeuer an ben Wcifter Soßannes II. (1332—40) oom SJtattßiasßofpitat, frei oon allem ©efdßoß mit Busnaßme eines Slots (1/24 SOtl.).13) (Diefe Scßeuer lag alfo in ber Borftabt.

Slm 15. 12. 1341 belennt £>ergog ©cngel non Stamslau, baß ©oltßer, Soßn bes Bogts oon ßreugburg, bem Streugburger Bürger B e c g c o, Soßn bes Stubeger, unb beffett Geben ben 6. (Teil ber in Streugburg gelegenen Wüßte verlauft ßat gegen 8 Slot jäßrlicßen 3'ns an ben Grbvogt Gun ab ober beffert Staißfolger, bie an ben ipergog gu entricßten ftnb. (Der ^ergog beftätigt

u) % (ßfotenßauer, ©d)le). Siegel, <3. 35 u. Safet VIII 34. 84.

12) SSflt- nad) bem SJteflifter ber ©djlef. Stegeften.

13) 2>a§ Olegeft (S. R. 6431) ift oben nad) Ślep. 66, 857 uerbeffert unb ergänzt.

(13)

ißm ben Wüßlenanteil, ber gur 33ogtei gehörte, gu erblid)em 'Befit;. Beugen ber Urtunbe find Woloeram unb Cutter (Sotßar) oon granfenberg, ßlemo o.

©äjmarbt, tpilbebranb oon Sfcßapel, Hermann advocati (Soßn bes früheren Bogtes) ufro. (6. 91 6721). Wit biefem Rauf beginnt bie ßrroerbung ber Bogleirecßte burd) bie 9tüöiger. gu biefem Wüßlenanteil in Rreug’burg taufte $eter 1347 oon bem üJleifter ber Rreugßerren §einritß Rolroiß, ootßer Bfarrer in Rreugburg, bie Wüßte 6ad)oroicg, ßeut Socfauer-Wüßle, für 40 Warf fraget ©rofcßen unb einen Saßtesgins oon 1 Wf. an ben Weiftet, unb im gleid)en 3aßr bie Wüßle, ßrafcßoro gemößnlid) genannt (Wartinsmüßle in Rrasfau), für 30 Wf. unb einen 3aßresgins oon V2 Wf. ißeter mirb in bem erften Berfaufsinftrument honestus vir, ber eßrenfefte Wann genannt. Sas beroeift, baß er com ‘łlbel roar ober bem ftäbtifcßen Spatrigiat angeßörte (9tep.

66 9tr. 146/48). ßs ift mit ©icßerßeit anguneßmen, baß bte familie, in ber faft ausfißließlid) deutffße Bornamen üblid) finb, aus bem Weften ftammte. ßs roerben grauten, ©cßroaben, Baiern unb ©acßfen in unb bei Rreugburg ur=

funblid) erroäßnt. S>od) befteßt and) nod) eine andere Wöglicßfeit. 9tubger ift nur eine Bariante bes Bornamens 9t 0 g e r. Sief er letjte ift aber norman=

nifä)--roifingifcßen Urfprungs. grangöfierte 9tormannen fönnen aud) gu ben Wallonen gehört ßaben, bie ber ©roßmeifter bes Seutfd)cn Ordens 1223 nad) Öaffufino unb Banbloroici (Rreugenborf und Banblauer Wüßte bei 9teicß=

tat) berief unb die Prevacovici Gallicorun, bas ßeutige Wallenborf, Rr. 9tams=

lau, gründeten (S. 9t. 410. 637). 6cßon früß ßaben bie Seutfcßßerren mit ber Anlegung oon Sörfern in bem großen Bannroalde und mit feiner 9tobung begonnen, ßs oerbient baßer einmal eine befonbere ilnterfudjung, ob fie nicßt autß im Rreug’burgiftßen folonifierenb tätig roaren. 2tls fie 1238 nad) ißreu*

ßen gingen, oerfauften fie nämlicß einen Seil ißres Befißes in Scßlefien. Sa fcßon oon ‘präg ßer feßr enge Begießungen groifdjen dem 9titterorben unb ben Rreugßerren beftanben, ift es möglid), baß bie Ießtgenannten, befonbers ber Weiftet Wetbot, burd) bie Seutfcßßerren in die Rreugburger ©egend gefommen finb. 9Iud) der alte 9tame oon Ronftabt Welcgpn ober Walcgin (ber Wale?) gibt gu beuten. Sod) roollen roir ßier nid)t roeiter darauf eingeßen.

(6cßluß folgt)

Die Sd)ule ju JeroltfdSjüfc.

3ßre ßntfteßung unb ßntrotdelung.

Bon §einrid) ©aroel.

(gortfeßung)

9tad) öer Unterroeifung gerecßnet findet eine dreifache ßintßeitung ber Rinder ftatt: 1. die erften, 2. die Bucßftabierenben unb 3. bie fuß die Butß-- ftaben befannt matßen.

1: bie abc Rinder fügen jeden ßalben Sag groepmal auf. Siefen roirb aud) burd) bie Wotße täglicß dreimal ein ©pruti) laut ßergefaget, den fie des Sonnabends ausroenbig roiffen.

Wenn mit ben größeren, es feg über ben 2anbfd)ulenfated)ismus ober bas Wotßenlied ober Wontags über bie näcßftgeßaltene predigt catecßifiert

(14)

roiti), fo galten bie Keinen folange ißre Siidjer gu unb geben auf bie fragen Sldjtung, roeld)e and) manti)tnal an fie gemacht roerbcn.

2. Die SSudfftabierfinber roerben in richtiger Steilung ber Silben im beutfcßen unb polnifcfyen unterroiefen, fo ba[5 fie jeben fjalben Sdjultag groeimal auffagen. Deutfdje unb poInifĄe ©Örter roerben it)nen gum 93ud)ftabterai oorgefaget.

Sieben bem roödjentlicßen Sprud) lernen biefe and) einen ober ein paar 93erfe aus einem Siebe ausroenbig. ÜBirb aber catedjiftert, fo roetben bie Hin=

ber 9ir. 2 gleid) betonen erften Hinbern gerabe burd) gefraget.

3. Die Sefefinber üben ftd) im Sefen, einige lefen aus ber 93ibel, an=

here aus bem ©efangbud) ober and) aus bem ©oangelienbud).

Wontag unb Donnerstag oormittags fagen bie Sefefinber aus bem 8onbfti)uIenfated)ismus etroas auf, unb ba fogleid) barüb er catectjifiert roirb, fo roerben and) bie Sir. 1 unb 2 Hirtber angeroiefen, and) roirb Wontags bie Sonntagsprebigt mieberßolet.

Dienstags unb ßregtags roerben bie §auptftüd'e bes cated)ismi lutfjeri ftiicfroeife aufgefaget unb borüber an bie Scßulfinber fragen gemacht.

Wittrooäjs fagen bie Sefefinber etlidje 9ßerfe aus einem geitliebe auf, barüber fragen gemacht roerben.

Sonnabenbs, (Spifteln ober abroedjfelnb bie (Eoangelia, enblid) roerben an biefem Sage bie Sdjulen enhoeber mit einer (Ermahnung gum Danf für ben oon (Sott ben Wenfdjen gefdßenften Sonntag ober gut St)rfurd)t gegen bie Sanbesobrigfeit ober gum treuen ©eßorfam gegen bie (Eltern beftijloffen.

3n ben 3iad)mittagsftunben roerben bie Sefefinber im Schreiben auf ißapier unb ben Dafein unterroiefen, roäfjrenb bafg bie Hi über num. 1 bas 93ud)ftabieren unb bie 93uä)ftaben befannt madjcn.

Die Slngaf)! ber Scßulfinber oon ber ©emeinbe 3eroftfd)iit) ift 50. 31 lefen, 11 baoon fdjreiben.

93ud)ftabierfinber ftnb 12, baoon bas ältefte 9 3af)r alt.

Die Slngaßl ber Scßnlfinber aus ©unöfcßüt) ift 23. (Es lefen 10, 3 fdjreiben. 93ud)ftabierfinber ftnb 7, baoon bas ältefte 9 3aßre ift.

3n ber Scßufprüfung ßaben bie Hinber foroof)! bie fragen aus ber d)riftlid)en ©Ioubens= unb Sitteniet)re als and) 3of). 17, 3 nid)t mit gleitßer gertigfett beantroortet. Heiner oon ben ©runbßerrfcßaften giebet etroas für bie Scßulfinber an Scßulgelbe.

(Srtblid) ift bie Sdjulprüfung mit ©efang unb (Erinnerung an bie 61=

tern gefcßloffen roorben, gur meßr Sorgfalt für ißre Hinber, an ben 6d)ul=

ßalter gur fleißigen 93ilbung an ber 3ugenb, an bie 3ugenb gur fleißigen

©aßrneßmung ißres Scßulunterricßts, bamit fie ßier unb bort ber göttlichen

©nabe fid) nid)t oerluftig mad)en.

Tantum et supra,

3. 9ß. oon 93ursfo. ©eorge ffreptag.

(E. be Spiegel. ißaftor unb Senior in (Eonftabt

©ottfrieb tpanfe. unb Sßrebiger ber f^ilialfirdje

©eorge 93anf. Sd)nloorffeßer. gu 3eroItfd)üß.

3oßann Opolfa. ©arl ©ottlieb Hrebs. Organift unb Scßulßalter.

(15)

Nadjfdjrift

ab ißrotofollum oom 21. 3lpril 1788.

Special 35erid)t Dort bet combinierten Sdjule ber ©emeinbe 3eroItfd)üß uttb ©onfdjüß.

Ser Scßulort ift bas Sorf SeroItfcEjüfe, woju aber Die ©emeinbe ©on- fdjüfe and) gerechnet ift, aus welchem bte Rinber in bie Sdjule nadj Seroltfcfjiiö geßen. Sie Rirdjfaßrt ift Ronftabt.

Sercltfdjüß gehöret bem föniglicßcn SCRajor oon Vursfa unb ©onfdjiiß bem ßanbfdjaftsälteften oon Spiegel. Ser Sßcebiger ift ©eorge ßreptag $a- ftor in Ronftabt unb bes Greifes Senior.

Sie gunädjft belogenen Scßulen ftnb gegen äliiiternacßi bie Stabtfdjule ju Ronftabt eine oiertel ©eile oon 3eroltfdjüß, gegen ©orgen bie Sdjule in

©argsborf, weltijes ein föniglicßes 31mtsborf ift, eine oiertel SCRetle weg ge- gen ©ittog ift Oberfdjleften unb bie näcßfte Sdjule in ©ierjdje, gegen 3lbcnb Vrinije faft eine halbe ©eile. Ser Sdjulßolter, welcher jugleidj Organift an bei filial 5\ircl>e Seroltfdjüij ift, Star! ©ottlieb Strebs, 42 3aßr alt unb 22 3ol)r im 3lmt. ©r ift nicßt tonfirmiert.

Sief er Scßulßalter muf täglicß fünf Stunben Sdjule galten, ©ittwodjs unb Sonnabenbs aber brei Stunben Vormittags. Sr l)ält nur an bem ei- neu Ort in 3eroItfcßüß Sdjule.

3m Sommer geßt bie Sdjule früt) 7 Ußr an bis 10 unb im ©inter frü'f) 8 Uljr bis 11, Nachmittags aber ©inter unb Sommer oon 12 bis 2 Ußr.

Sie §ütte Rinber follen im Sommer oon 12 bis 2 Ußr in bie Sdjule geßen, aber es bleiben manche oon ben Rinbern aus 3eroltfcßüß weg, weil bie

©Item oorgeben, baß, wenn bie ipütte Rinber nacß fpaufe gefommen, oiele iß- reu bas ©ittageffen auf bas ßerrftijaftlidje gelb, wo fte mit $eu macßen ober

©etretjbe einräumen befdjäfftiget ftnb unb iß neu oon Der ipofe 3Irbeit nad)

§anfe effen @n geßen, nidjt erlaubet ift, tragen muffen.

Sie Rinber oon ©onfcßüß aber geßen im Sommer nodj fparfamer in bie Sdjule, weil bie ©Item, bie meift fein ©efinbe ßaben, fowoßl gut Ipüttung bes Keinen unb großen Viel)es unb pm ©arten ber Keinen ©efdjwifter, fte nötßig §u ßaben oorgeben.

Sie fämtßlidjen Rinber ftnb naeß brei 31btßeilungen getßeilt. ©enn poörberft mit allen Rinberti gebetßet unb ein Sprudj laut ßergefaget wor­

ben, fo fagen bie ßefefinber fowoßl als audj bie Vuftabter unb abć Rinber febes p btetj ©alen auf.

3um ©runbe bes Unterridjts ftnb ber fdjlefifdje ßanbfdjulen ©ateeßis- mus in Säbelten, Hübners Viblifdje ©efdjidjte, ber ©atedjismus Cutßeri nodj ben feeßs £auptftüdeu. 3lus biefen jeßt erwäßnten Vüdjern wirb nadj einer Vertßeihmg ber Stunben catedjifiert.

Somit aber bie Rinber oom ©ßriftentum unb beffett ©laubensleßre unb öebenspftidjten einen Vegriff befommen, fo gefdjießt bes cotetijifieren polnifdj. Sie Unwiffenßeit würbe nodj bider werben, wenn man nufere aller- ßeiligfte Neligion in einer onbern ben Rinbern unbefannten als ber beutfdjen Spradje oortragen foil.

311s ßefebüdjer finb eingefüßrt bie Sibel, bas ©efangbudj, bas Soan- gelienbudj unb ber ©atedjismus. Sie Rinber müffen wecßfelweife bentfeß unb polnifdj lefen. 6s werben ißnen pm auswenbig bueßftabieren beutfdje unb polnifdje ©Örter oorgefagt.

3n bie Sdjreibebücßer unb Safeln wirb ein beutftijes unb polnifdjes

(16)

budiftabieren polnilcher unb beu tidier Subftantioorum befommen bie Rinber eine SRenge beutfcße ©ortet non Sachen bie alle Sage oorfommen ins ©e>

bäd)tnis. Sieles beucht mid) bas beite SJiitteT gu let)n, bie Rinber mit bet beutfdien ®prad)e befannt %u machen.

Sie ©rroacßlenen lagen SJiontaq unb Sonnerstag ben fdilelifdien Sanb=

fd)ulenfated)ismus auf, bariiber foil polnild) eated)ifieret merben. Sienstag unb ftrentag aber bie fed)s tpauptftiicfe bes ©atecf)ismi Sutheri. SJiitrootijs merben SSerfe aus guten Siebern unb Sonnabenbs Sprüche unb ©oanqeiia her=

qefaget. Sie 2efefinber merben im Sluffucßen ber Sieber geübet.

Sin ben Sladjmittoqen lagen bie Reinen inbeß groeimal auf, mit ben

©rößern roirb bie bibiifdie ©efd)id)te nad) diibnern burdigegangen unb fte fdjreiben.

©enn mit ben ©rößern catedjifieret roirb, roeldies in ber ©odje 4 mal gefd)iebet, fo geben bie Reinen and) barauf Sichtung. Ses Sonnabenbs roer=

ben Sprüche unb ©oanqeiia polrtifd) hergefaget.

Sin Sdmlftrafen ift bas iperunterfeßen unb roegen Seitijtfertigfeit bie Siutße eingeführet.

Sem Sdmlhaltet ftehet an:

Salario 14 rti)L 12 fgt

roeld>es bie ©emeinbe gufammenleget.

Rein Sd)ulgelb ift eingeführet.

Sin Siceibentien hat er Solarium als

Organift in ber Rirdje 12 rthl.

33on Umgang, Rlingeibeutei unb anbete

Rirdjenaccibengien 6 rthl.

Slus anbern (Emolumenten:

10 fd)I. Rorn. 5 fehl. Rudheifpeife oon ber ©emeinbe unb 6 RIaftern S3renn=

hoiü oon ben Sominiis. Sas iBrobt Rorn unb and) ber haare ©elbgei)alt roirb in biefer ©emeinbe ju feiner geit unb orbentiid) abgeführet. Sie 6d)U=

ie hat roeber ©apital nod) f^onb. ©ine 6d)ttibüd)fe ift bei gehaltener Sd)uh Prüfung oorgefd)Iagen unb and) bewilligt roorben. Sie Siiängel ber Schule ftnb außer betten, bie alle poInifd)e ttnb beutftije Schulen betrafen unb roes-- roegen id) im 6pegialberid)t git Scalung unb conftabtifd) ©Ilguth itnmasqeb-- iidye S3orfd)Iäqe getan habe, baß bie ©onfd)üßer ©emeinbe burd) bie ©ntnb=

herrfd)aft mit Siochbrud angehalten mürbe, ihre Rinber mehr gut Schule gu fdjiden, ba id) feljr roohl roeiß, baß bei mand)en ©Item bie eigene Unerfahren^

heit im Seien bie Urfaäje ift, baß fte ben Unterricht ihrer Rinber and) nitijt ad)ten. ©s ftnb in biefer Schule feine anberroeitigen ©cfjüfert angefteüet.

Ser Sdjulhaiter nad) feiner ©iffenfd)aft ift flod) nad) feiner Sehrgabe unb SJietbobe, hierinnen nimmt es fid) nicht aus.

Siad) feiner Sifgiplin — fdjarf unb oerbroffen, Siad) feiner SImtstreue ift er pünftiid),

Siad) feinem Sebensroonbei mäßig unb fonft immer ein guter Jpaus-- oater.

Sie ießte Schuioifitation ift oon mir ben 18, Slpril c. a. gehalten roorben.

©eorge ftreptag.

S3aftor in ©onftabt unb bes Rreifes Senior.

(Sortierung folgt)

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