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Aus der Heimat, 1938, Oktober

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Academic year: 2022

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(1)

OHM) Aw

fcttmffiutitytt'U’ WwfteUfiiM SlMM^ybwĄ, 04%o4fw 1938

'Ser Verlag behält fid) ba§ au§ict)ltefeltct)e 9tecl)t bet Vervielfältigung itttb Verbreitung ber in biefer '-Beilage *um SIbbruct gelangenben Originalbeitrage vor.

Dorge|d)icf)tc bes ftreifes äreujburg

'Bon © e o r q B a f d) f e, Batibot.

(Sortierung) Äonftabt

Sie 6tai)t Honftabt liegt im Beften bes Streifes Hreugburg. Sie roar im Bittelalter oon giemlidier Bedeutung. $ier im Hern bes Honftäbber Beicßbilbes fommen aud) oon allen Seiten oerfeßiebene ipauptüerfeßrs* unb ipanbelsftraßen gufamnten. Bie aber ein Bl id auf bas Beßtifdjblatt oerrät, liegt bie Stabt unter ungiinftigen geograpßifcßen Bebingungen; fie ift faft an allen Seiten oon fumpfigen Biefen umfcßloffen. Ser $auptfluß ift ber Horn ftäbter Bad). Biele Heine Bebenbäcße, bie oon Often f)er gu fließen, Ijaben bie

©emarfung in viele Seile gerriffen. Sie Stobt felbft liegt auf einer u tuner b- lidjen (Erhebung im Bieberungsgebiet, roar fomit oon Statur aus immer gefdjüßt.

gmtbplar 1

Bei ber Seftftellung bes Berfaffers nad) oorgefd)id)tIid)en Sunbftellen rourbe it)m bereits im 3rd)re 1923 von ber alten Burg Honftabt berichtet; fie lag nöiblicf) ber Stobt an her Stelle bes heutigen griebßofs. Sief es erßößtc

©ebiet ift oon ber Stabt burd) ben alten Ballgraben unb burd) fumpfiges

©ebiet getrennt. Sie 3a rtb ft raffe nad) Biirgsborf mad)t f)ier einen auf-- fälligen Bogen Bei einer Befußtigung tonnte bisher fein Ergebnis ergielt roerben, obrooßl beftimmt anguneßmen ift, baß irgenbroeldje Spuren ber alten Einlage, bes Ballgrabens, Bauerrefte, aud) Scßerben geugnis oblegen fönnen.

Safür geben fd)rifflid)e Quellen einige Busfunft.

Bit ber Busfeßung ber Stabt „ffiirftenfljal" = Honftabt im 3aßre 1261 nad) Beumarfter Beißt roirb aud) ber Bitter ©unego, roie es im ritten lid)en Saßrßunbert iiblid) roar, feine Burg gebaut ßaben. 3m 3aßre 1323 ging bie ßergoglicße Burg mit bem Stäbtcßen Honftabt in SprinatBef'it) über.

Bm 14. 1. 1461 rourbe bie Burg gerftört, roie Hnie in ber „©eograpßifcßen Befcßreibung oon Sdjlefien" 1825, Seil II, ipeft IV, S. 243—245 nad) Sonn mersberg berußtet: „3m 3 aß re 1461 in ber allergrößten Halte (im 3anuar) gegen bre oon Breslaro nebft £erßog ©onrabo bem Beißen (oon Dels) feboeß mit Borroiffen unb Gonfens bes Honigs (©eorg oon Bößmen) vor bas ftarfe

(2)

Schloß Gunftabt, 'Drei Weilen tron 97ambßlam gelegen, roelcßes fie nad) brei Sagen (am Sage St. fabian unb Sebaftian, ben 17. 3arutar) burd) Uebergab eingenommen, niebergefället unb gerftöret, unb. beffen Serien, Raufen 93ro-- ttteß, 3eltfd) genannt, einen cornermen öanbsbefcßäbiger, fid)er abgießen Iaf=

fen: öerfelbe mo'^nte ßernacß gu Detß, unb roarb aus einem böfen ein fromm Wann: lebte nod) evbarltd) un Gßriftlid) 2 Sauren, öarnacß er ftarb. ©iefe TBeftung ßätte bent Honig feljr miß ltd) fein fönnen, nicßt allein barauß 97ams- lau gu bebrängen, fonöern and) ben Breßlauertt ben (Eingang in poßlen gu rohren: beromegen bann iverf eiben ©emolirung il)n ßmtad) nid)t menig ge­

reuet." ©ic (öriinbe ßiergu liegen oielleicßt in bei Unbotsmäßigfeit bes 93e=

fibers. Ob roirflicß 9Begelagerei unb 9iaubgitge bie Scßülb maren, roie Die romanhafter. Säuberungen angeben, ift nid)t unbeöingt gu glauben. 97a cß Pol's 3chrbüd)crn (1813—1824), 935. II, 6. 49, bie Ö. Söliiller im jpeimat-- folenöer bes Greifes Hreugburg 1927 abbrudt, ,,©ie gerftörnng öes feften Scßloffes gu Honftabt" roirö folgenbes u. a. über bie gerftörnng S. 51 ange­

geben: „91uf beut feften unb ftarfen Sdßloß Gungenftabt, brei Weilen non Slamslau gelegen, mahnte Sans porfcßniß, Seltfd) genannt." . . . „3n ber allergrößten Heilte am St. 9lntonio Sage gegen bie 93resler aus oor bies Schloß ftnrf, baß and) 3eltfcß ungeroarnet mar mit Serien. Seiner 93auern hatte er. barauf oil. Sergog Honraö fam and) batron mit feinem Seer unb fd)offen unb [türmten über bas Gis unb nötigten biefen Scßalf, baß er bas Sd)Ioß in breien Sagen geben mußte. Silles roas örobeu mar, führte er gegen ber Oel'fe unb bie 93resler brannten unb gerftörten bas Sd)Ioß unb ließen ein- feßaren alle SB all e, bie Sürme unb Heller nteberfallen unb alfo einbreeßen, baß öafelbft feine 93efaßung fein mag, oßne großes Selb." 3m Süßte 1530 roirb über bie Burg unb bas Honftäbter 9Beid)btlb folgenbes berid)tet: Pfoten- ßauer „©er 91b el bes ffütftentßums Oels im 16. 3aßrßunbert", geitfeßrift bes Vereins für G>efcßid)te Scßlefiens, 93b. XXI, 6. 337. „3tem bas Gunßftetti- feße roeießpilbe ßott einen gutten ßernfpß, foe im ftettlepn Gguncgftabt gelegen, meldjer bes poffaborosfen (Sans) ift; in melcßem roetdjpilbe and) oefte com ctbel unb öorffern, roelcßer übel f. g. erblid) mit treu binften trorpfltcßtt unb fteuecn neben anbern metößpilben unb monfeßafften lauts irer Privilegien,

©is roeießpilbe ift ungefßerltd) Drei) meplen brepbt unb Drei) met) len langt, rurenbe an bie Hreugburgifeße, 97amslifd)e, Sforufdßauex unb 91etd)taHer grenißert. Gs fnn'öt and) boregue oil großer ßepben unb roetbe, borpnne bie ßerfdßa.fft geu tagen ßott, als moll a uff anbern ritterguttern unb bie iagtt ift auff ßirfeßen, fd)roei)ne unb rpd) (9leße). folget ber abel tm Gunßftettifcßen.

Seinß poffaborosfp ßelbtt bie Ggunßftübt unb ecgltdße borffer boregue erblicß.

So man mil faun man bas fd)los oßefte bauen, bann bie mauern, grun'öe unb graben nocß irorßanben." Hnie berietet bann ferner, im 3 aß re 1816 „mürbe ber auf bei pitfeßener Seite, ungefähr 80 Schritte norböftltd) oor ber Stabt gelegene piaß, auf melcßem einft bas alte fRoubfcßloß geftanben hatte, oon fei­

nen Gigentümern, teils burd) ^Beiträge ber 93ürger, teils burd) gufcßuß ber Hämmerei-Haffe erlauft, unb gu einer gefeßlid) beffer gelegenen 9tüßeftötte für bie Goongelifcßen eingerichtet. 91od) 1770 faß man Butnen btefer Burg auf einem $ügel in ber Witte eines Sumpfes. Seitbem ftnb fie oöllig gerftört unb ber piaß in 9lderlanb nermanbelt roorben, me Id)es rote oben bemerft, basfenige ift, bas man 1816 gut Anlegung bes neuen Hircßßofes oermenbet ßat."

©amel fd)reibt in ber 93eilage „91ns ber Seimat" 1929, 6. 39 „9lus ber ©efdßidßte bet eoang. Hircße gu Honftabt" etroa oom 3 aß re 1766: „©rau-

(3)

Ben nor ber Stabt an öer (Strafte nad) Sßitfdjen unb Dem Stonftäbter Sad) lag auf einer (leinen |>öße ein Trümmerhaufen, bie (Refte ber Surg öes 3oßann oon Sorsniß, genannt 3eltfcß, bie im 3aßre 1461 gerftört roorben roar. Sort gab es große Steinblöde in ©enge. Sie Scßmiebe 3entfcßura maeßten ftd) ans

©ert unb f(Rafften in target 3eit über 150 folcßer Slöde auf ben Hircßplaß."

Sie tarnen neuetbings in ben ©arten bes ^abritbefißers 3entfcßura auf ber (Ramslauer Strafte, nueßbem fie 1930 bei Sauten an ber eoangetifeßen ftireße ausgegraben roaren.

Semnad) roar bie (Ritterburg aus großen giublingsfteinen erbaut, roie fie bei Stabtmauern unb Käufern bes 13./14. Saßrßunberts in (ßitfeften unb Slreugburg unb anberroärts oorfommen. Sie Surg felbft beftanb oft ne 3®ei=

fei aus einem Turm unb einem großen ©ebäube, bem ((Mas, ber oielleicßt eben­

falls in Srt eines breiten ©oßnturmcs gebaut roar. Sas ©ange umfeßtoß eine größere (Ringmauer, in ber außerbem © i rtf cßaftsgeböube oorßanben roaren. ©in breiter ©affergraben mit baoorliegenbem Üßalifabenroatl bürfte btefer Surg bas Susfeßen ber fdytefiftijen ©afferburgen gegeben haben. Sie roar feßroer ein- neßmbar, aber bei ftarfem ©inter, roenn bas ©affer gefroren roar, tonnte fte leidjt erobert roerben. Sie oon ©idler a. a. O. 6. 52 abgebilbete |>oftien=

fd>ad)tel mit ber (Ruinennnfidjt angeblid) ber Surg Honftabt ift leiber nießt be- roeifenb.

gunbplaft 2

Sm 11. 11. 1923 berichtete ber Oberprimaner loans pocßoroieß aus honftabt oon einer Gcßerben'fuübftelle am jüöifcßen fyriebßof. Siefe Stelle liegt auf erßößtem ©elänbe am |oauptroege Sonftabt—Sürgsborf unb an ber

©emartungsgrenge. Sic cingelieferten Scßerben geßören braunen Terrinen an, roie fie in ber jüngften Srongegeitftufe (1000—800 o. b. Stau) in Urnen­

gräbern ßäitfig fmb. ©eitere Scßerben rourben im 3aßre 1937 roo'ßt oon ßier übergeben. Sn btefer 5unbftelle lag bemnaeß oor breitaufenb 3aßren eine brongegeitlidje Sieblung. ©s ift anguneßmen, baß aucß ein bagugeßötiger Urnenfriebßof irgenbroo in ber (Mäße liegt.

lieber bie mittelalterliche Stabt unb iß re Anfänge liegen oerfeßiebene urfunblicße Sei ege oor. 6s ift febod) nießt ausgefdjloffen, baß autiß in früß- gefcßidßtticßer Seit eine Heine, roenn aucß unbebeutenbe Sieblung auf ber ©e- marfung gelegen ßat. (ßfarrer Scßmibt, Ober ©tefa, („670 3aßre Ronftabt"

in ber Serfage ber Kreugburger (Radjricßten „Sus ber |oeimat", 1929, Sb. 1, S. 31) oermutet eine flaroifcße Sieblung im Stabtgebiet. Solange febod) teine einbeutigen Seroeife, barunter aucß Sobenfunbe iberartiger Sieblungen oorliegen, ift gegen ben flaroifd)en Urfprung ber Stabt gang entfeßieben Stel­

lung gu neßmen. Sus bem ©raube beutfeßmittelaltertid)er Stäbte, foroeit fie im 13. 3oßrßunbert angelegt unb mit ©auern umfeßloffen roorben ßnb, tonn­

ten flaroifcße Gieblungsfunbe in Scßlefien noeß nießt feftgeftellt roerben. Sie Stabt honftabt rourbe im 3aßre 1261 „im großen ©albe" gegrünbet uub.oer- feßiebene feßon befteßeitbe Sörfer finb ißr unterftellt roorben. Siefe Suroei- fung oon Sörfern braucht fein Seroeis für ßößeres Sit er ber Stabt gu fein.

Sie Sieblungen roaren bureßaus unbebeutenb unb erßielten burd) bie tteuge- grünbete Stabt enbtieß ben offenbar feßon lange erforberlicßen Serroattungs- mittelpunft. ©as roäre fonft bie Urfacße gur ßergoglicßen Stabtgrünbung?

Ser 1757 erroäßnte „roüfte ;piaß" ber fog. Sarbarea, „roo oor Seiten eine Slircße geftanben ßa'ben foil", roirb fießer eine Äird>e ober ein |>ofpital gut St.

(4)

©arbaru getragen ßabeit, rote es in Dielen fcßlefifcßen Sailen befannt ift. 91 ur ift entgegen ©forrer ScßmiOt feftguftellen, bag Oer ©raubt), ©nrbara--Hird)en gu erridjten, in 6d)teilen früßeftens am ©nfang Oes 15. 3aßrßunOerts au©

tritt. ©uä) Oie uon 6d)önoiti) in „geitfcßrtft Oes ©ereins für ©efcßicßte Sößle=

ftens", ©0. 60, 6. 5, feftgeftellte Unregelmäßigfeit im StaOtpIan Oer beutfcßen Stäbte als Hern flaroifcßer Sieblung ift rein atabemifcße ©ermutung unO un-- bemiefen. Stichproben bei ©rbarbeiten in berartigen OtabtteiXen ßa'ben bis-- ßer in Scßlefien niemals flaro ifcße SieblungsfunOe ergeben. (Es fanben fid) bann ftets OeutfcßmitteMterlicße Sunde in Oen älteften SieOIungsfcßicßten.

Die Unregelmäßigteit im ©rund riß fiat ßäufig andere ©ründe. So ift gu be=

öenten, baß gerade in Oer ©nfangsgeit Oer Städte alle ©riinOungen mit if)rer Hirdje in Oer ©litte gunäcßft fCf)r Hein roaren, baß fte über innerßaib Oes 13.

3a'f)cX)urtOerts giemlid) rafd) geroacßfen und bann if)reit erften Hern umfcßlof-- fen Haben 51 ud) Oer um 1300 neben HuncgenftaOt erftmalig genannte ©ame

©Mcgpn (fpradjlicß aud) Söaljen) madjt groar gunädjft bei Oer Deutung Scßroie-- rigfeit. Offenbar ift, roie ScßmiOt angibt, bas beutfcße ©Sort ©all, Oie StaOt=

unb ©urgumroallung, gemeint, Oie in Oer Srüf)geit für Oie ©egertlb bod) eine auffällige Einlage roar. Ober ßanöelt es fid) gar nur um ein ©lißoerftänOnis aus Oem alten Slurnamen „großer ©alb", alfo ,,©älbd)en"? Smmetßin ift aber bie erfte itrtunblicße ©rroäßnung erfreulicßermeife eindeutig. 6. ©. 1074:

„3m 3dl)re 1261 gibt tpergog $einricß oon Scßlefien Oem (Euncgo, Oem ©ru-- Oer bes Ulriti), Oas ©eeßt, auf Oen ßergoglicßen ©ütern, roelcße bisher Oer große

©MO ßießen, eine Stadt, bie auf beutfd) gürftenfßal (jeßt HonftaOt) genannt roerben foli, nad) ©eumartter ©ed)t angulegen auf 100 fpufen, oon benen Oem (Euncgo und Oeffen (Erben 4 fpufen frei unO oon jeber 6. tpufe Oer gef amte Dienft gufteßen follen, ferner Oer 3. ©fennig oon ©eridjte, unb Oie ©tüßlen, fooiel er bereu auf ber Stöber ßoben roirO, mit allem ©ußen an Oer Sifcßerei unb Oen folgern unb fonftigem ©ußen, desgleichen Oie ©aOeftüben, Oie Steif dß=, ©rot: unb Scßußbänfe, aud) je Oer 6te ©auplaß unO fonft ©lies, roas bei Oer ©usfeßung einer Stabt Oen ©idjtern oerließen gu roerben pflegt."

©ußeobem roerben Oem Hung ©cd)te in Oen Dörfern, bie im Umfreife oon IV2

©leiten um bie Stabt ausgefeßt roerben, gugeroiefen. Seßon oorßanbene Orte, roie SEalung, gggon, Sd)maröt, Df d) apel unb ©largsborf roerben Oer Stabt unterteilt 3n Oer Jolgegeit rouröe jebod) Oie StaOt nad) Oem ©itter Hung immer nur ©uncervftat (1299) ober ©uncgenftaOt (nad) 1300) genannt. £>ier=

aus ift Oer ©ame HonftaOt entftanben. Der ©ame Hung ift als ©erfonem name in ber geit ber Oeutfcßen ©efieOIung außerordentlich ßäufig. Heber 20 fcßlef ifcße Dörfer tragen Oen ©amen, grüße (Erroüßnungen find folgende: 1209 ein HungenOorf bei Steinau, 1269 ein ©uneßonis oilla (HungenOorf) bei ipabeb feßroerbt, 1243 ein HungenOorf bei ©lünfterberg, 1284 oilla ©unati, 1291

©onraöi oilla, jeßt ©roß HungenOorf bei ©eiffe, Hung ift Oie beliebte mitte©

alterlicße ©erfleincrungsform Oes ©omens ©onraO. 3m übrigen geigt bie Staötanlage nocß ßeute den quaOratifcßen ©ing und Oie gieid)mäßig nad) Often und ©eften auslaufenden Straßen. Die oiden imttelaiterlidjcri gerftörum gen und ©eränberungen ßaben bas alte ©HO Oer Oeutfdjen StaOtqrünöunq nid)t auslöfd>en fönneu.

ÄonftabtsSttgutb

Did)t roeftlid) oon HonftaOt liegt Oie große ©emartung Honftabt-HEIIguti) mit Oer Holonie Sopßiental unb dem ©orroerl öeinricßsfelOe im ©0 rOteil ber

©emartung.

(5)

gimbplofc 1

Cel)rer Uunge, ©roß ©lumennu, berichtete im 3aßre 1930 non Sd)er=

ben im 9łotbrotnfeI ber ©emarfung. 9lud) in ber $olgegeit, gulet)t im 9Jiai 1934, fanbte ec non f)ier Scheiben ein. Unter ben eingelieferten Humbert finb gunäcßft fteingeitlidje ^euerfteinflingen unb ein <5d)erben mit Siefftid)dergie=

rung feftguftellen. (Es liegt alfo eine 9lnfieblung ber norbifcßen Sricßterbed)er=

fultur ber jüngeren ©teingeit oor. 93congegeirfidfe 6d>erben gehören gerauft ten Tonnen unb einem glatten Seiler an. Semnacß ift bie ©teile in ber jüngften 93rongegeit (1000—800 d. b. gtw.) erneut befiebelt worben, 93on größter 9$id)tigfeit finb aber hartgebrannte germanifdje ©d)erben, unb gwar:

graue, enggerillte ©cßerben einer ©d)üffei; ein blaugrauer ©Ąerben mit gleid)=

mäßigem ÜBcTIenbanb unb umlaufertben SßaraHellinien einer Ar auf e wie 93ifcß=

borf Ureis jRofenberg (oergl. Sa fei 2). 9lußerbem finb ©djerben non Söpfen oorßanben, bereit 9lußen,feite mit ßerdblaufenben ßinien gerißt ift. 9111 e ©cßer=

ben gehören bem 4., manche waßt|d)einlid) and) fdßon bem beginnewben 5.

Soßrßunbert an. S>ie meiften eingelieferten ©cßerben ftammen überhaupt aus biefer geit. ÜBieberum bann hier nur ein großer germanifeßer Siebluttgsplaß gelegen haben. 9lud) mittelalterliche ©cßerben bes 13. 3a>ßrßunberts finb ßier aufgetreten, Semnad) ift bas 93orwerf 99Iumenau, bas auf bem alten Weßtifcßblatt bes 3 aß res 1886 eingetragen ift, offenbar bentfcßmittelalterlicße

©rünbttng Sie 9ßidßtigfeit bes ©ieblungsgelänbes wirb weiterhin erwiefen burd) ben nur 500 Weier füböftlicß entfernt gelegenen beutfdßmittelalter-- ließen 93urgßiigel.

gunbplaß 2

3m 3aßre 1931 berichtete Beßrer Spgufcß, ©roß=9Slumenau non einem

©urgwall am Wiißibacß, einem 91 ebenarm bes Uonfttiöter 3ßncßes an ber

©renge ber ©emarfung. Oberinfpeftor Soricß, 5tlein--93htmcnau, bericßbete i'ßm ßiernou, fpäter gab ißrofeffor (Eifenteicß, ©leimiß, 9Rad)rid)t. Sie 9lnlage ift freisrunb, ringsum umfcßloffen oon einem ©roben, ber gum Seil mit 9Bap fer gefüllt ift. Sie Witte ift nießt meßr erßößt unb offenbar feßon abgetragen.

Ser Surcßmeffer beträgt 20 Weter, ber ©raben ift brei Weber rreit. (Es würben and) einige ©djerben oon Oberlanbjäger SSöntfd) gefunben, aber gur wiffenfcßoftlicßen 93eftimmung nießt oorgelegt. (Es befteßt jeboth fein gweb fei, baß hier ein beutfd)mitteialterlid)er 93urgßügel norliegt, wie er in nieten Orten, 93anfau, (Eoflau üfw. für ben Ureis Ureugburg feßon naeßgewiefen ift.

Sie mittelalterliche ©efeßießte bes Sorfes fteßt im gn'fammenßange mit Uonftabt. 91 ur finb bie 9lnfänge biefes Sorfes bei bem fyeßlen fcßriftlicßer 9tacßrid)ten itngeflärt. £ans ©üntßer Ureifcßmer ßat eine umfaffenbe 9lrbeit über „Sas fcßlefifdje (Ellgittß" im 21. jyeft ber 93eröffentlid)ungen ber ©cßlefU feßen ©efeDfößo'ft für (Erbfunbe, 1934, 6. 263, gefd)rieben. Uonftabt=©Hgutß fteßt ßierin im 93orbergrnnb ber 93etrnd)tung (©. 271). (Es ift nad) feinen geftftellungen ein normales tßMbßufenborf bes giacßlanbes, bemnaeß alfo nad) ber 9lnsfeßnng oon Uonftabt nad) 91eumarftcr 9tecßt im 3aßre 1261 „auf ben ßeigcgließen ©ütern, weüße man bisher ben großen 9ßalb gu nennen pflegte" mit enberen beutfdjredßtlibßen Sörfern gegrünbet. (Es ßat „fränfifdße 9®albßufer", was aus ber ginsgröße (2 93ierbunge unb befonberes 9Jtaß- getreibe) unb ber heutigen fflurform ßeroorgeßt. Um 1300 wirb bas Sorf als „(Elgotßa prope cioitatefn" ((Ellgritß bei ber Stabt) im „biftrictus Welcgpn fioe ©uncger.ftabt" genannt. Ser 9lame (Ellguttß heißt „Freigut" ober „fyrei=

(6)

fyeit" unb mirb aus bem 93öf)mifcE>en fjergeleitet. Sollte es nid)t auf ein mifś=

oerftanbenes ,,lief)mint" mit ter befannten flamifdjen Umftellung ber Sonfo=

nanten gurücEgeljert? 3n 93öl)men fint) nad) Hretfdjmer etroa 300 Orte (Öljota ober SIjotfa), in ißolen nur an ber fdjlefifdjen ©renje 10 (Bigota) unb in

©äylefien 65 ©Ilgutl) (mit ©ubetenfdjtefien 73) nadföuroeifen.

2>as Freigut ift erft nad) Sefanntfein ber bcutfdjcn Solonifation auf=

gefommen ßiir Slonftabt--'©I[gutlf) roirb bies, mas Äretfdjmer nod) unbefannt mar, burd) bei. 9Iaä)roeis eines 33urgi)ügels, eines friiljbeutfdjen Olitterßtjes, nod) beftätigt. ©s mar alfo auf ber ©emarfrtng gu ^Beginn ber beutfdjen 93e=

fteblung ein Sauernborf mit rRitterfit; unb offenbar allem 3ubef)ör aus-- gefeijt. 5)as Dorf mürbe roüft unb in einer jmeiten ©eile ber ©efteblung an einer füblidjen ©teile ber ©emarfung erneut aitsgcfetjt. 5)er IRame bes erften 5>crfes unb bes Gitters ift unbefannt geblieben unb oergeffen roorben.

gortfe^ung folgt.

(Eine ^reujburger Sfabfredmung non 1600

ißrof. Sr. ©. 9Jt e n g.

äRit ber lieber fdjr ift „iRegifter ber Stabt ©reußburg aller onbt jebcr

©infßomben onbt ausga'oen, oom ©rften Sanuarij bis auff ben lebten Secenv bris bes 1600 Sßareß" ßat fid) eine Stabtrecßnung Slreugburgs erhalten, bie mit ben ©ingelßeiten ißrer Eingaben nicßt nur in ben gaßlen, fonbern and) in ben Satfotßen ein anfcßaulicßes ©ilb ber Sage ber Stabt am Einfang bes 17.

Saßrßunberts nermittelt. Sic 3iecßnunq ift in Staler, ©rofdjen unb Seilern geführt, ber Staler gu 48 ©rofcßen unb ben ©rofcßen gu 12 Seilern geregnet.

Sas Sofument umfaßte urfpriinglid) 30 ©latter in ^olio; 2 ftnb aber oer-- Ioren gegangen, bad) bürften fie unbefcßrieben gemefen fein. Bind) ©latt 27 unb 28 ift leer. Sas erfte trägt ben Sitel. SBIatt 2—23 enthält bie ©elbredi=

nung, unb groar 2—10 bie ©innaßmen, 11—23 bie Ausgaben, ©latt 24 bie

„©alance". Bluf ©lott 25 unb 26 fcßließt fid) nod) eine ©etreiberedjnung an.

©ir taffen gunääyft ben ©ortlaut folgen (ins 3Reubeutfd)e übertragen unb auf bas ©ef entließe gufammengegogen).

(Empfang:

17 Sß. 27 gt. — ß. 6 r b g i n s non 5 3%. 44 gr. 6 ß.

19 s:ß. 8 gr. — ß.

15 33). 22 gr. — ß. "

— 3%. 39 gr. — ß.

3 93). 23 gr. — ß.

1 33). 10 gr. — ß.

— 33). 18 gr. — ß.

3 33). — gr. — ß.

66 3% 47 gr. 6 ß.

Biedern gu Ober--©Igutß

©iefen bafelbft

©arten um bie Stabt

©iefen um bie Stabt unb auf bem

©gapel

ben Siedern gegen bie Romturei (Steußof

Siedern im Sain (am Stabtroalb) unb ©iefen bafelbft

Sopfengärten

bes Seren Sauphnanns ©rosm. Hra=

bels Stelle (ein Saus am Scßtoß) bem ©aigßaus

(7)

4 Sß. — gr. — ß.

13 Sß. 15 gr. — ß.

4 Sß. 6 gr. — ß.

3 Sß. — gr. — ß.

6 Sß. — gr. — ß.

4 Sß. 39 gr. — ß.

26 Sß. gr. — ß.

1 Sß. 24 gr. — ß.

2 Sß. 12 gr. — ß.

2 5% 12 gr. — ß.

1 $ß. 24 gr. — ß.

1 Sß. — gr. — ß.

5 Sß. 24 gr. 9 ß.

10 Sß. -- - - gr. — ß.

— 3%. 27 gr. 8ß.

37 Sß. 46 gr. 6 ß.

307 Sß. 24 gr. — ß.

1 Sß. 24 gr. — ß.

110 Sß. — gr. — ß.

3 Sß. — gr. — ß.

18 Sß. 32 gr. — ß.

7 Sß. gr. — ß.

2 Sß. 12 gr. — ß.

3 Sß. — gr. — ß.

1 Sß. gr. — ß.

9 Sß. 33 gr. — ß.

12 Sß. 19 gr. 6 ß.

8 Sß. — gr. — ß.

14 Sß. 12 gr. — ß.

13 Sh 24 gr. — ß.

4 Sß. 6 gr. — ß.

7 Sß. 2 gr. — ß.

722 Sß. 34 gr. 11 ß.

©om © r a n n t w e i n j d) e n f e n unb --b rennen (4 Sdjenfen p je 36 gr., 1 93renner p 1 Sß.) 93 a u b e n 3 i n s (1 p 2 Sß. 15 gr., 4 gu je 1 Sß.

24 gr. unb 4 31t je 1 $1). 12 gr.)

3 i n s non © r o t b ä n f e n (8 31t je 18 gr., 1 ftabt=

eigene ©ant 3U 1 Sß. 6 gr., errietet 1591)

3 i n 5 0 o n 5 I e i i d) b ä n f e n (12 ;u je 12 gr.)

©om Sucßfcßeren ift (jener nicßts eingefommen, roetl ferns gemefen.

© r b 3 i n s' u o n © i t j cß e n (9tblöfung einer alten 6d)loßmäti)terpfIid)t)

93 0 m 933 e i n f d) a n f (non insgefamt 144 (Eimern bei 7 Scßenfen)

2Rüf)Ien3ins (93on 2 ©lüllern je 13 Sß.) n 0 m Stein f a 13

© e ro i n n n 0 m K l e i n f a 13 6 t ab 13 o 11

93 a b ft u b e n 3 i n s

© r b 3 i n s 0 0 m Oberg eridjt (non 91ieber=©Igut)

©tarftrecßt = Stättegelb (3 Saßrmärfte unb 1 großer 953ocßenmarft)

5 u t u n g 5 3 i n s ber 9lieber=©lguter oon (£gapel 00 n ber Stabt wage (oon 166 Stein 93Mte 32 je 2 geller)

oon ber ©raupfanne (oon 67% ©ebräu je 18 gr.

unb je 9 gr. Kontribution) K a i f e r I i cß e ©i et gelber

eine Stiftung für ©ante auf bem §afen für © i b 3 m a dj e s ©nt in 9tieber--©Igut für eine Kuß, bie bort übrig geblieben

91b I öf u n g oon © r u n b g e f d) 0 ß in 5öße oon jährlich 1 $ß. 8 gr. (barunter and) oon ber Steile, auf ber bie 9ßalfmüßle erbaut worben ift)

©eroinn aus 5a fern erlauf (ogl. ©etreiberedjnung) 3ins oon 5 ä u s d) e n an ber Stabt man et unb auf bem 953 a 11 g r 0 b e n (10 je 9 gr., 1 32 18 gr.) oont Stahlfeder (91usfcßanf auswärtigen ©ieres)

©nß gelber (ßeuer oon ben Sdjufnedjten)

5ür 5 i f d) e ift ßeuer nidjts eingefommen, weil ber Seid) nidjt „gewäffert" war

© f a r r e r b e f o I b u n g s 3 u I a g e (155 ©erf. je 3 gr.) Umlage für ben Sdju Im elfter

91b g a be für ben S d) w e i net) i r t e n (216 Sdyweme 32 je 2 gr.)

für oerfauftes 5 e u 00 m 6 t 0 b 11 e i d) 9Jiol35umad)S (4% Scßeffel 32 je 3 Sß.) ßinterlegtes © e I b

für oerfaufte 3 'e 9 e I n (4500; in ©orrat bleiben nod) 10 800 Strict)

Summe alles ©mpfangs.

(8)

fpterju Eommen an „fertigem 9teft" (33ortrag oom Sorjatjr) 482 ©b. 23 gr.

3 t). Go mad>t ber gange „©tnpfang" 1205 Staler, 10 ©rofdfen, 2 Seller.

folgen hierauf bte Ausgaben:

91 u f B i r d) e m unb G d) u I b i e n e r - 33 e f o I b u n g :

3obresbeputat bes tpfarĄerrn 3Bengel 6d)moItus 9 $1). — gr. — I) bem Gd)ulmeifter Soljann S4etfd)er 22 ©b. 24 gr. — b bemfelben Srtnfgelb auf ©regon — 34). 18 gr. — l) bemfelben ©reibing ObenGIgut — $1). 18 gr. — 1) bemfelben ©retbttig 91ieber-©Igut — 34). 9 gr. — I) bemfelben für bas Gingen bei ber 9ted)nnngslegung — Sźb. 18 gr. — b Sabresbefolbung ber Slirdjoćiter 91bam ©ebitius unb

SOlicfjael Gdjalbra 7 34). 24 gr. — f)

Sabresbefolbnnq bes ©löäners 4 34). — gr. — l) bemfelben für 1 Gtłjeffel Rorn 1 ©I). 24 gr. — b 45 34). 39 gr. — f) 91 u f Gd) ule unb rßfarrbof (Gadjausgaben) 1 34). 13 gr. — i)

©es 91 a t s unb Gtabtfdjreibers Se fol bung:

Sürgermeifter 3$engel Gfople 6 34)- — gr. — f)

Sans ©orta^fe 3 ©b. — gr. — i)

Gebaftian 91Itmann unb 2oreng ©o nr ab 3 ©I). — gr. — I)

Gtengel ©ebitius 3 ©f). — gr. — 1)

Gtabtfd)reiber 9Jleld)ior Gcbroinle 9 34). — gr. — b 24 34). — gr. — I) 9J1 a 1 g-- unb 33 raub aus (6ad)ausgaben) 7 34). 23 gr. 6 b

©te 2 Gtabtbtener (Sefolbung unb je 1 S^aar

Gtiefel unb 3 Saar 91ieberfd)ue) 10 21). 6 gr. — b 357 ä d) i e r, 3$7albförfter unb Gd)meinebirt:

©en 9$7M)tern 8 ©b- — gr. — b

einem üßalbförfter — ©b- 36 gr. — b

bem anbcren 393albförfter — ©f). 9 gr. — b

bem Gd)roetnebirten 6 34). — gr. — b

bemfelben 3 Sterlel Storn 1 ©b- 42 gr. — b

bemfelben 1 33iertel Galg — 34). 36 gr. — b

17 Sb 27 gr. - b Siegel fdjeune (Gad)ausgaben etnfcbliefjltd) 12 34).

42 gr. 2o>bn unb ©eputat bes Sngelftreidjers) 15 ©b. 25 gr. 9 b 91uf bas 33 o r ro e r f (2öbne unb Gacbausgaben) 9 ©b- 3 gr. 6 I) 91 at sgebrung unb S e r e b r u n g e n 25 ©b. 26 gr. — f) 9luf ben 61 a b 11 e i d) (2öbne unb 6ad)aitsga'bcn) 60 ©1). 10 gr. 6 i) 91 ii if g a b I u n g o o n G d) u I b e n 266 ©b- 12 gr. — I) 9luf 3 n t e r e f f e (Gd)ulbgtnfenbtenfi) 31 34). 47 gr. 8 b

Sotenlobn 1 34). 2 gr. 6 b

91 b I ö f u ng o o n 91 b gaben bes 91ats unb anberen

91mtsperfonen 13 ©b- 11 gr. 5 b

91 a t b o u s unb Wangle inotburft 2 ©b. 21 gr. — b

(9)

© e f ä n g n t s (Gadjausgaben) — ©4). 30 gr. — 4).

3Xuf bie Totengräber (2, baoon einer oerpeiratet,

Hoftgelb, Gadjausgaben; für 8 93eerbigte je 6 gr.) 7 TI). 16 gr. — 4).

Jlatsjeljrung bet ber ERedjmtngsIegitng 12 Tf). 11 gr. — 4).

3nsgemein 100 Ttj. 1 gr. 9 Ij.

Gumma Gummarum aller Ausgaben 651 Tl). 28 gr. 7 4).

©iefe vom (Empfang abgewogen, oetbleibt im EReft 553 T4). 29 gr. 7 4).

©etreiberedjnung:

Sorn: oon 52 Wanbein ausgebrofdjen 23% Gdjeffel

ausgefät (11% Gdjeffel) unb ausgegeben (Scputate)________23% Gä)&ffel EReft nicfjts

§ a f e r : oon 24 Wanbein ausgebrofdjen 18 Gdjeffel ausgefät (5 Gdjeffel) unb ausgegeben (^Deputate unb oerfüttert 8% Gdjeffel EReft (ber oerlauft mürbe) 9% Gdjeffel Cinen EReft oon % Gdjeffel i&eibefotn oom 33orjafjr erfjielt ber Gäjmeinefjirt.

5>as (Ergebnis 4er ERedjnung geigt ein für bie Gtabt redjt günftiges 23ilb. T>ie Ausgaben mit insgefamt 651 Tljalern 28 ©rofdjen 7 Kellern blie-- ben fjinter ben (Einnaljmen bes Safjres mit pfammen 722 Tljalern 34 ©ro-- fdjen 11 Rettern ntdjt unbeträdjtlidj prücf. ©er Ueberfdjuß bes 93orja4jrcs oon 482 Tljalern 23 ©rofdjen 3 Reitern erfjöfjte ftdj bamit auf 553 Tfjaler 29

©rofdjen 7 geller, ©abet mar es außerdem nodj gelungen 266 TEjaler 12

©rofdjen alte Gdjulben abptragen. (Es blieben aber immer nodj über 650 Tljaler Gdmlben befteßen, bie im allgemeinen mit 4,5 Eßrogent p oerginfen maren. Worum es ftdj babei Ijartbelt, ift nidjt erftdjttidj. ERur an einer ©teile ift oermerft, ba# ftdj minöeftens ein Teil 4er Gctjulb auf bas ©nt eines 34m breas ©ibgmadj begießt, bas bie Gtabt „angenommen" (erroorbert) 4jat. (Es lag, roie bie (Einnahmen ermeifen, in ERieber--(ETgut unb mar tnpufdjen oon ber Gtabt fdjon roieber roeiteroerfauft. 3lucfj ein aoberes ©ut in Ober=(E4gut, einem 54ufdj geljörig, bas roüft gelegen 4jat±e (oerlaffen morben mar), fjatte bie Gtabt übernommen. ©laubiger ber Gtabt maren ein Eßeter WüKer aus 93res=

lau, ein ©Ijriftof (Engemann aus Oppeln, ber fmuptmann (Erasmus trabet in 33rieg unb — mit 350 Tljalern —- ber Hreugburqer Gtabtfdjrciber Weldjior Gdjroinfe. ©ie Gdjitlb mar in gorm oon Gdjulboerfdjreibungen aufgenorm men, oon benen jäljrlidj ein cntfpredjenber Teil pr ERüägafjIimg ausgeloft rour-- be. Wie groß bie Gdjulö ttrfprünglidj insgefamt mar, ift nidjt rneljr erfennbar.

344s 3lftioum ftanb iljr — oon anderen abgefetjen — ber Wert ber Sanbgüter ber Gtabt gegenüber, ber für bie an bie ^aiferlidje Kammer in 93reslau obp=

füfjrenben Gteuern auf 1193 Tfjaler oeranfdjlagt mar.

gür bie ^Beurteilung ber (Einnahmen fei auf ben 3luf|aß über bie

„Gtabtoerroaltung unb Gfabtmirtfdjaft ^reujburgs im 15. unb 16. Satjrfjum bert" unb ben meiteren über bie „EReitorbnung ber Slreugburger EBetfjältniffe Witte bes 16. 3a:4jr'fjunberts" oermiefen beibe im 6. 93a nb oon „34ns ber 4£>ei=

mat" oeröffentlidjt. 3luffäHig ift unter ben (Einnaljmen ber oorliegemben ERedjnung ber größte (Eingelpoften mit 307% Tljalern für Raiferlidje 93iergel-- ber, bie burdj ben ©tabtfdjreiber Weldjior Gdjmtnfc eingepgen morben finb.

Wie biefe ^rage damals geregelt mar, ift näljer nidjt erfidjtlidj. ©ie für ben Eßfarrer unb ben Gdjulmeifter erhobenen Umlagen reichten für bereit 93efoI-- bung nidjt aus; tjier mußte alfo bie Gtabt als Eßatronin aus eigenen Wittein

(10)

gutegen. ©agegen blieb non bet für den ©(ßroeineßirteti ert)ebenen Abgabe ein Meinet Ueberfcßuß gugunften bet Stabt. Gs ift nießt unintereffant, baß es damals bei 155 Familien — fooiel maren für die pfumintlage fteuer- pfließtig — 216 Gemeine in Slreugburg gab. 3U den 8 in jenem 3aßr in Hreugburg gu beerdigen ©emefenen gehörte übrigens oueß der alte Gcßmeine- flirt, ßugleid) ge!f)t aus den Ausgaben für die Soter.graber ßeroor. baß es da- mats feinen Seicßeraoagen gab, fondern baß jfcß ber ©otengräber einer „Aad- ber" bediente.

©aß Sürgermeifter und Stadträte famt bem Stadtfcßreiber nieb tigere

©eß älter ßatte n als ‘Pfarrer und Beßrer, geigt bie rollig andere Sage gu jener Seit. Allerdings ift gu beaeßten, baß fieß die ©etdeinfünfte muß um ©eputate er'ßößtert. Aud) der Beßrer ober ßatte nod) Aebeneinnaßmen, insbefondere für die Witmirfung bei den ©erießtsfißungen, bie non der Stadt als ©eridßtsßerrin in Ober, und Aieder-Glgut obgußalten maren und bei ber feierlicßen Aecß- nungslegung des Stadtrates oor der ©emeinde. An Amtsperfonen, die fteuerfrei maren, mürben außerdem genannt bie ftircßoäter, die Spitatßerren, der Scßolg von Ober-Glgut und die ©ormörter. ©er Stadtrat Spans ©ortaßfe erßielt ferner eine Aereßrung aus Anlaß der $od%eit feiner ©oeßter. An fon- fügen „Aereßrungen" (©eldgefdjenfen) rourden u. a. genannt Spocßgeitsgefcßcn- fe für den Pfänder Spans Apel und den Sperr» Aentfdß reibet, ebenfo ©oben für einen — maßt bitrcßreifenden — Studiofus ©ßomas Sorofa, für die Abge­

brannten oon fyreienroal'be und für die Sonbsfnecßte, bie auf die Wufterung gegogen. 6s gab damals polnifcße Unrußen, mie aus anderen Quellen gu er­

faßen. ©ie „^anglei-Aotburft" beftanb ßauptfäcßlicß aus papier — als Preis- beifpiel: % Aieß Wittelpapier 15 ©roftißen, % Aieß gutes papier 24 —, do­

gu Sintengeug 9 ©rofeßen, Siegelroacßs ebenfooiel.

©aß die oerftobbene ^rau Opatia ein Begat ousfeßte für die Grricßtitng einiger Aänfe auf bem Spaten, ift ein feßönes ßeietjen gemeinnüßigen Sinnes feßon in jener Seit, ©ie gegifteten IV2 ©ßaler reichten jeboeß nießt gang aus.

An Arbeitsloßn ßatte der Aat für die Arettfcßneider, bie (Büttner, roelcße bie pfäßte gureeßt maeßten, und die Aufteilung der Sä nie insgefamt 1 ©ßaler 31

©rofeßen gu gaßlen. ©as Spotg lieferte rooßt der Stadtmaid.

Ae'benbei erfäßrt man, daß bie Stadt damals oon Spocßroafferfcßoden betroffen morden ift. ©ent WüIIer §ans Bitmann mußten mit Sinmilltgung bes §auptmannes 7% ©ßaler oon feinem paeßtgins nacßgeloffen roerden, da er ettieße Skußen nießt ßatte maßten fönnen und großen Scßaden an der Wüß­

te erlitten ßatte. ©em ©eießgräber maren für bie Ausbefferung eines großen Bocßes im ©amm und groeier Heineren einfcßließlicß aller Aebenfoften, mie er­

maß nt, über 60 ©ßaler gu gaßlen.

©ie öffentlicße Aedßnungstegung mürbe offenbar gu einem Meinen ffeft für bie ^Beteiligten geftaltet, das man fuß atlerßanb f often ließ, ©er ©efamt­

betrag mürbe oben feßon angegeben. §>ier aber nodß die Gtngelaufftellung:

Arot Atrtbfletfd) Äalbfleifd) gro ei Karpfen

©utter

©eigen-- und pfefferhtcßen

$ß. gr.

— 24

36 27

9

12

— 26

(11)

kühner

©h. gr.

10

pei Sld)tel Sd)öps (Startbier) 5 24

@ffig — 6

geuetI)olgfd)Iagen — 6

bem Kod) 18

bem Sd)ulmeifter ©rinfgelb 12

Lid)te (man fd)maufte alfo bis in bie 3lad)t) 9

Semmeln 4

pei Kuchen 4

pei ©öpfe SBein 24

3M)=9Bitbpret 2 —

SQlan hat alfo bie Gelegenheit roahrgenommen unb es oerftanben, es fid) too(E)I fein ju Iaffen. 2Bir härten oben, bafj ber Ce'Ijrcc — roolfl mit feinen Schülern — bas fyeft burd) Gelänge p oerfd)önen hatte. So ift biefe alte Stabtredpung nicht nur ein roirtfd)nfts=gefti)id)tliä), fonbern aud) ein fultur-- gefd)id)tlid) aufflu§reid)es ©oturnent.

Die Settle ju 3eroltfd)ö6.

Sh« ßntftelpng unb ©ntmtdlung.

'Bon <5 e i n r i ch Gomel.

(gortfeßung)

3m 3al)re 1812 ift Krebs als (Scfjulfjalter 48 3at)rc im Slmt unb befaß ein Lebensalter non 68 So'hren. ©ein Gehalt fehl fid) 1812 aus folgenden

©eilen pfammen: 24 3ttl)l. aus ber K'ird)ent'affe, 15 310)1. 6ä)utgelb, Slcci- bentien von Begräbniffen, ©rauungen unb Kinb taufen. Sin jebem hohen $eft ben Klingelbeutel. Born ©ominium unb Gemeinbe Opfer unb Umgang. 10

©d)effel Korn, 5 Scheffel Kucijelfpeife, 1 Sld)tel Bier, 4 Brote unb Kraut, 1 früher £eu, 6 Klafter tpolg, frepe SBolpung, einen feljr fd)önen tragbaren Garten oon 1 Scheffel Slitsfaat, ben ihm bie Bauern unentgeltlid) pridjten muffen, 2 Kühe unb frepe fputung. Snsgefamt roirb bies alles mit 100 3itl)I.

unb barüber abgefd)ät)t.

©ie 3a:hre oon 1807 bis pm 3ahr 1812 ftnb für bie ©örfer urtib Ge- meitiben bes gefamten Kr elf es fet)r fdpere geroefen. Lange lag bie Ginquar«

tierung ber gtanpfen unb Bapern auf ben ©örfern. ©ie Lieferungen aller Hirt maren ungeheuerlich, ©ie Bauern hatten unzählige per unb oierfpött«

nige Söagen p ftellen unb fuhren bis in roeite Serne p machen. So muß«

ten fuhren geftellt roetben für bas Loprett ber fyranpfen in Konftabt unb Kreugburg. Allerlei Sülaterial mußte aus ben SSälbern oon Garlsmarlt in bas Lager ber gtanpfen bei Brieg gefdjafft roerben. ©ann gingen Laftpge bis ißetrifau im 2Barfd)auifd)en Gebiet gelegen, fuhren für bie preußifdjen

©ruppen bei SBarta unb Glaß, foroie bei Beiffe unb Oppeln maren p ma=

d)en. ©ie Bapern oerlangten bie Beförberung ihrer guführen aus bem Le«

bensmittelbepot, bas bei ©unbsfetb in ber 31 (% oon Breslau angelegt mar.

fuhren für bie Buffen maren bis nod) (fpnftodjau p machen, ©as Ber«

(12)

geidjnis oller biefer ffußren bet ©emeinbe Seroltfcßüß beftet)t gmar nicßt meßr.

Üöof)I a'ber ift nocß ein Keines oergilbtes ßartbgefcßriebenes Vergeicßnis bet ffußrteiftungen bet ©orfgemetnfee LRargsfeorf oorßanben, aus feem feie fyuß=

ten gu erfennen firtb, feie feie 3eroltfd)üßer urtb üRargsfeorfer gemeinsam ma=

cßen mußten. §>ier ift feeuflid), meid) ungeheure LMaftungcn feiefe ffußrlei-- ftungen fearfteliten. SBiele Sßfecfee unfe LRannfcßoften finfe muß non feiefen ffaßrten nicßt mdßr gurüctgefommen. Hein Dlertfcß fann fagen, roo fte oer*

blieben finfe.

©aneben tarnen nod) feie' reinen (Einquartierungen ßingu unfe feie giaturalleiftungen. 3ebes ©orf mar mit einer Hompagnie franjöfifdjer 3n=

fanierte belegt, feie es ftcß rooßl fein ließ unfe feie Verooßner mit feer ^ergäbe oon Lebensmitteln unfe anfeerem quälte. s2ßie ftarf feamit aud) feie Sdjul-- ß alter betroffen roorfeen finfe, fann man fear aus erfennen, baß feer Veftor Oelsner in Hcnftafet im Saßt 1812 feinen Einträge auf ‘•ßenfionierung ftellte unfe fetes feamit begründete, feaß er es megen feer oielen (Einquartierungen nicßt meßr ausßielte. (Es mar gu erfeßen, feaß feie Scßutßalterßäufer, feie oieL- facß in feen ©örfern feie menu aud) einfachen, fo feocß aber befteingericßtetften Käufer fearfteliten, oon feen frangöfifcßen unfe bat) rtf cßen Offizieren unfe Un=

teroffigieren gu (Einquartierungsgroedten beoorgugt murfeen unfe feamit aud) am ftärfften belüftet foroie gugeridjtet rouofeen. Unfe feen nieten Löünfcßen biefer getreu gerecßt gu roerfeen, mar nicßt einfad). Scßmerglid) traf feie Ve=

rooßner, feaß feie jfrangofen in Ißren fforberungen roeit gemäßigter maren als feie ftammesoerroanfeten Vagem.

©ie Leitungen an ©elfeern gur ©egaßlitng feer Hriegsfcßulfeen an 91a=

poleon maren fo ungeßeuerlicß, feaß feie ©inrooßner fte einfad) nitßt meßr auf*

gubringen oermocßten. ©ie Silben mifcßten fid) ein unfe ißr ©eftßäft blüß-- te. ©efonbers roerben feie beifeen Sufeen SSirfenfelfe aus 93rieg unfe Liengaß aus Vreslau genannt, feie feie Vermittlung oon ©etreifee unfe |>eu urtb feergl.

übernaßmen unfe feäbei geroißlid) Summen oerfeient ßaben, roäßrertb feas Vaterlanfe blutete.

Sn jener gett ßaben marofei er enbe Solfeaten feer feinfelitßen Armeen, maßrftßeinlid) ffrangofen, einen ©inbrucß in feie Sotengruft unterßafb feer Hin cße ausgefüßrt. ©in fupferner Sarg mit feer Lei die murfee aus feer ©ruft ßerausgeßoit, geöffnet unfe gerftört. ©ie Leicße mit einigen Hupferteilen ließ man gurüct. ©ie Lladßforfäjitngen, feie natß feen Sötern an gef teilt murfeen, ergaben natürlid) fein (Ergebnis. LJtan ßat einen neuen Sarg befcßafft unfe feie Leicße roieber ßineingelegt unfe in feie ©ruft getan.

©as ©ut Seroltfdjüß fällt burd) ©rbfcßaft 1793 an $ ebene ©leonore oerroitroete SOlajorin oon Vursfa geb. oon Licßnorosfg. 1813 nimmt es feer preußiftße Hauptmann Life am ©ßriftopß oon Vursfa unfe 907 a Iß off in Vefiß.

3m Saßr 1816 fällt es feurtß Häuf an feen ÜRittmeifter ffrieferid), Luferoig, yeinrid) oon ißofer unfe Llaefeliß.

©as ©ut LBunfefcßüß erlangt 1792 feer Hammerreferenfear Soßann ©a=

nie! Lleubauer, feer es 1794 an frans Sulius oon SJianftein abgibt. 1799 ge*

rät es tn Honfurs. Lins feiefem erfteßt es als LOleiffbietenfeer feer Suftigrat Sofef Vernßarfe oon Dlutius. ©iefer übergibt es im Saßr 1806 im Hänfnen trag feer $rau Henriette oon Hrofer geb. oon Ltotßfircß. Veoeits 1811 fällt es an feen Suftigrat Sofef $ofrid)ter unfe fommt oon feiefem an feen Ober*

amtmann Lluguft Saalfelfe.

(13)

Ser langjährige 6d)uIßolter Slrebs roar bis pin 3aßr 1818 im 5lmt, als er ftarb unb fomit aus bem Simie fdjieb. (Sr roar ber letzte 6d)u!f)a[ter, ber feine befonbete Sorbilbung genoß. Sies rourbe oon ba ab oöllig artbers.

Stuf bem Sreslauer Seminar, bas bort neu eingerichtet rourbe, erhielten bie Schuft)alter eine erftmalige Slusbitbung unb tonnten bann ein Slrnt antre«

ten. Sie geit ber nidjtfcminariftifct) oorgebilbeten fanb ihren 9lbfd)Iuß.

freilich roar es fo, baß bie erfte feminariftifd) oorgeblbete Scßultmft, oon ber man fid) fo oiel oerfprocßen hatte, eigentlich reftlos oerfagte. Ser Slbfcßnitt oon 1818 bis 1824, in bem ber neuberufene Gdplßalter unb Orga=

nift feines Slmtes roaltete, bebeutete für bie 3eroItfcf)üßer Schule eine große Süagöbie unb roar roenig ermutigenb.

Sie Scßulpaironate oon Seroltfcßüß unb Wunöfchüß beriefen im Se- gember bert Seminariften 3oßann ©ot trieb Wienciers pm Sei)rer für Serolt-- fd)üß, ber and) fein Slmt nod) im Segember 1818 antrat. Sei feiner ©infii'l)-- rung erhielt er eine Serufungsnrfunbe ousgeftellt, bie I)ter ißren iß laß fin=

ben mag. Sie roar oon ben Sßatronaten ousgeftellt unb enthielt in genauer Slufphlung alle 9xed)te unb Sßflicf)ten bes ßeßrers. Sie lautete:

„Wir ©nbesunterfcßriebener tßun funb unb befermen hiermit, before bers, too es oon nöt'hen ift gu roiffen, baß ber bisherige Schullehrer unb Or-- ganift abgegangen ift, roir ben Seminariften 3oßann ©ottlieb Wienciers aus Slonftabt gu biefem erlebigten ipoften gu erroäßlen für gut befunben.

Wir ernennen unb Dotieren ben nachgebadjten Wienciers gnm Sdjuri leßrer unb Organiften für bie ©üter 3eroltfd)iiß unb Wunbfchüß bergeftalt unb fo, baß berfelbe oerfpridjt, fid) eines exemplar if d)en Sebensroanbels gu be=

fleißigen, fähig ift, feinen ihm anoertranten ißoften mit aller Irene unb mög=

licßem gleiß abroarten, insbefonbere nacßftehenbe Sßflid)ten beobachten foil, neßmlid):

1. ber ©runbherrfcßaft ben gebüßrenben dtefpeft unb ©eßorfam gu erroeifen, 2. ben ißm oorgefeßten hocßroübbigen Spaftor in aller Slnorbnung bie ißm

gdbüßrenbe golge unb Snborbination gu leiften,

3. ben Schulunterricht, fooiel als möglich ift, Sommer unb Winter, oor-- unb nachmittags oor bie ße'ßrtinge gu beforgen,

4. ben ^inbern bas ßefen, Schreiben unb died)neu, fo roeit als möglich, bet) gu bringen unb bie beutfcße Spradje eingufüßren,

5. bie ©Item gu ermähnen, baß fte ißre fd) ul faßt gen Rinber fleißig in bie 6d)üle fcßicten unb, falls blef es nicßt gef(hießt, biefe Sernadj'Iäffn gang bes Sdplunterricßtes bem Scßulinfpeftor angeigen,

gür biefe Serridjtung hat berfelbe folgenbe ©molumente oon ben

©mnbßerrfcßaften unb Sominien gu genießen, neßmlid):

I. Son bem Sominium 3 e r o 11 f d) ü ß :

a) bas ßerrfdjaftlidje Scßnlßaus nebft einem boran ftoßenben ©arten oon 10 Sicrtel dlnsfaat ßat berfelbe gu f rep er Sifpofition. 916. Sas Schnlßans ift aus ber Äircßeufaffe gebaut.

b) ülnftatt b>er Wiebemntß erhält berfelbe jährlich eine oierfpännige gußre

$eu unb ein halbes bito ©rummet, roelcßes ißm oon ber £>errfd)aft an=

gefahren roirb.

c) erßält berfelbe oier unb ein halbes Äafter ipolg.

d) groep Seete gu Sein u.

e) ein dldjtei Sier.

(14)

II. 33 o n bem Sominium 393 u n b f d) ü h : a) Snftatt ber 393iefe jährlich ein guber §eu,

b) 33ier unb ein falbes 511 aft er §olg, c) Sin Sect gu Straut unb

d) eins bito gu 9tüben.

III. 33 o n ber ©emeinbe 3eroItfd)ii| unb 6 a b a g n e : a) Sn SĄ ulgę Ib uon jebem £ausroirth in SeroltjĄdh unb Sabagitc 6 fgr.

courant, oon jebem StretfĄmer aber unb 3M ii ller 9 Sar. courant.

b) muffen bie Säuern bie jur SĄule gehörigen Sauber bearbeiten unb mit bes Schullehrers Storn unentgeltlich befäen,

c) erhält berfelbe jährlich 5 SĄ. Slorn unb an 933eigen, ©erfte, Srbfen, unb £>eibe oon jeher Sorte einen halben Scheffel.

VI. Son ber ©emeinbe 393 u n b f Ą ü h :

a) 5 SĄeffeI Storn unb oon 39ßeigen, ©erfte, Srtfen, ipirfe unb $eibe unb oon jeher Sorte % Scheffel.

b) Sn Sdjuigelb jährlid) gu gleicher 39ßeife rote ober oon roem in oorftehem her ©emeinbe SeroItfĄiih burd) ßmusroirt'he, RretfĄmer unb Stüber entrichtet roirb.

Son ber RitĄe g u 3 e r o 11 f Ą ü h : a) Sn ©ehalt 24 %#I. ©ehalt jährlich-

b) Oie Scciöentien bet) Stauungen, Saufen unb Segräbniffen.

3ur Urfunbe bejj haben mir naĄftehenbe Sofation eigenhänbig unter*

fĄrieben unb geflegelt.

SeroltfĄUh, ben 29. September 1818.

ßS 3. ß. £. oon Safer.

ßS. Saatfelb.

gufolge bes Suffrages epnes $oĄron obigen Stöniglidjen Stonfiftoriums erhalten Sie bie oon bemfelben beftätigte Sofation gum Organiften unb SĄul*

lehret nad) 3erolt|d)iit) mit bem Sebeitten, fid) ben 27. Oegember ober ben 3.

'BeihnaĄtsfeiertag gang o'hnfehlbar in 3eroIt[d)üij gleich bes Sormittags eingufinben, ficf) bereit gu halten, ben ©ottesbienft burĄ Orgelfpiel unb ©efang gu oerfehen unb bas weitere gu erroarten.

©onftabt, ben 19. Oegember 1818.

Sonfeiten bes bamaligen SĄuIreoifors roirb gu blef er Sofation nod) eine Sanbbemerfung gemadjt. Oiefe lautet: „Oie oorftehenbe Sofation ift nid)t nur hö«h'ft unoollftänbig ausgebrüdt, g. S. ift fein 3Bort betreffenb bie Äir=

ĄenoerriĄtungen ermähnt, fonbern fogar and) manches, roas her alte Orga-- nift hatte, übergegangen unb ausgelaffen roorben g. S. bie Umgänge, bereu er noĄ pet) burĄs 3af)r ,p halten hat- Sind) hätte bies falls burĄaus 3tiicffid)t genommen roebben müffen, bah bet Organift als ©eriĄtsfĄreiber herangegogen roerbe, es fet) benn ausnahmsroeife, unb gu meid)er gcit er im SretfĄnm ben Oienft machen müffe."

gortfehung folgt.

(15)

Von unb über (üuffao gtcgfog

3ufammengefteHt non Sr. $. 907 e n g.

3n ©anb 1 ber Beilage „BIus ber Heimat" Seite 107—110 unb 205—

209 unb 93anb 4 Seite 124—126 ßabc id) 3ufQmmenfteIhtngen oon Schriften über ©uftao ffreptag unb ©riefen non ißm gegeben. Sie folgende 3ul"ammen=

fteüung oerooüftänbigt bie früheren. ©id)t beriicEficßtigt finb roieber bie in ber ©eilage „Blus ber £eimat" oeröffentlidpcn Bluffäße. ©rinnmmgsartife!

in Tagesgeitungen, bie nur BlugenMufsmcrt ßaben, finb in bie Sammlung nicßt aufgenommen. ©ollftänbigfeit ift aud) jetzt nod) nicßt erreidjt; wenn aud) alles einigermaßen 9$e'| entließe erfaßt fein bürfte. Sie Sammlung foil, fob alb not=

roenbig, fortgefeßt werben.

93ecfmann, 6. ©uftao fyreijtag, tpergog ©ruft II. unb ber beutfeße ©eießsgeban-- fe. Sie tpilfe, 1916. 97t. 28.

93ernai)s, 907. Scßriften gut SintiE unb 2iteraturgefd)id)te. 99b. 4. 99erlin 1899.

(Sarin 6. 209—52 über bie ©erlorene öanbfdjtift.)

©entßunbi o. jv. Bins bem Beben Tßeobor o. ©ernßarbis. Beipgig 1893 ff.

(Briefe oon ©uftao fyreptag an Oberreg. 907arr, iprof. BBurm unb G. o. $oltei, rnitget. oon ©rünroalb, ©ettelßeims ©iograpß. ©lätter 1896, 6. 417.

©riefe an Slarl 9®etnßoIb. 3n ©riefe beutfdjer "Philologen an Start 9fßein'I)oIb.

907itteilungen aus bem Biteraturarcßio in ©erlin. 1902, S. 55—105.

©riefe an Sd)uIge=Selißfd). Sdjriften unb ©eben oon $ Sd).=S. 1911.

Samman, Otto, ©uftao ffreptag bei ben ©rengboten. ©rengboten ©b. 75, 3.

1916.

Subißfp ff. ©uftao ffreptag unb bie 907ufif. ©cue ©lufifgeit. 37. 3al)rg. 1916.

Sünnmälb, 9®. ©uftao ff rep tag unb 3tfe. Bit. ©cßo 1913 6. 957—60.

ffifeßer ©. ©uftao ffreptag, ber oftbeutfeße ©rgie'ßer. Bins bem ißofener Bande,

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©eiger, Bubro., Srei beutfeße Scßriftfteller als ©rieffeßreiber. (Storm, ffrep- tag, ©. Stellet.) Blltgemeine 3eihmg 907üncßen 120. 3aßtg. ©r. 33.

©eiger, Bub. ©uftao ffreptag als ©ff apt ft. Bit. ©cßo ©b. 4. 1902.

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oboeßter 1935. to. 481/2.

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Hamburg 1905 unb Beipgig 1906.

Slämpf, Sr. ffriß. ©uftao ffreptag unb bas Sironprmgenpaar ffriebrieß 90Bi'I=

ßelm. ©erlitt 1933.

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Sanfemann, gu ©uftao gregtags ‘älljnert. Obenbort 93b. 7. 1894.

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