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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1913.12.01 nr 21

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(1)

S tä 2 l (Södgeii l 4 l Bis 14Ö). B erlin, i . Sesettther

1918

.

[42. ^afjrgaitg.] 1121

t y e v a u s $ e $ e b e n D o m X > e u t f d j e n t t n x v a l t v e v e i n * S c h r if t l e i t e r :

^ufti^rat D r. i ju g o H e u m a n n , Bccfytsanmalt beim 'Kammergeridft uni) Hotar, B erlin W . 35, D r. ^ e t t t r ic l} XHttenfcerget:, Becfytsamualt beim Canbgeridjt, Seidig.

P e rla g uni» <Eyp e titio n : 2 P . STloefet* B u c f y h m t M u n g , B e r l i n S. 14, S ta llfd jre ib e rftra fe 34. 35.

preis fü r ben Jahrgang 20 m ark, einzelne Uummern pro 33ogen 30 pfg. Jnferate bte 2gefpattene petitjeile SOpfg. (Die gaitje 5eite enthält 160 Seilen.) 25efteHungen übernimmt jebe' 25ucf?f?anMung nnb poftanftalt foroie bie ijrpebition 2 3 e rlin S, 14

g)«t‘«ttt$ttitdfvid;i*u.

iin P o m m e n e e n q u c te .

S ie Dom Seutfdjen AnWaltbcreht berauftaltetc U m ­ fra g e über b a l (g in fo n tu te u b er 9te c h tg a n w ä lte aus b ü rg e rlic h e n 9lc d ) t g f t r e it ig f e it e u fo il m it beut ©itbc biefeö Baljreg abgefcfjtoffen werben. ®g Wirb begl)alii ge»

beten, bie beantworteten Fragebogen big fpntefteng ftnm 31. Scom ber b. & an ben ©efdjäftgleiter beg Beretttg, 9techtganwalt Dr. S it t e n b e r g e r , S e i d i g , © d jre b c r»

ftrafee 3, einfenben git wollen.

f) Ulf skulle für bcntfdjc |Udjt$önn»iütf.

S ie Anwaltgfammern ¡$u Kelle nnb Sregben haben ber Staffe abermalg Beihilfen Oon 3000 nnb 4000 M gewährt. Sen Kammern nnb ihren SBorftänbcn ift fü r bie reichen Beihilfen ber hersU^fte S a n i nitggefprodjen worben.

Sie ^ rflii§ ijittfidjllirf) ber gulaffmtg tum ^ ro 5e§=

ogentett unb ber 3wrücfn»etfmtg gcfdjnft^iitäjjig bcr=

hanbeinber 5BetioIiiuärf)iigicr geutfifj § 157 3^€>.

Bon S itte n b e rg e r.

Sm Sabre 1913 bat fid; ber Borftanb be§ Scutfcben AnWaltoereing mit einer Umfrage über bie ffulaffung Oon iprojefsagenten bei ben Amtsgerichten gemäf, § 157 Abf. 4 B l® - unb über bie $anbhabung ber BurüdWcifunggbefugnig gemäf;

§ 157 Abf. 1 B B ~- burd; bie AmtSgeridfte an bie Borftänbe ber Anwaltgfammern im 9feid;e geWenbet. Sie böiehrgaf»1 ber SfammerOorftänbe l;at bem Seutfdjen AnWaltOereine in banfeng- Werter 9Beife bag erbetene ÜRaterial ju r Verfügung geftellt.

(Sine Angabi Oon Antworten ftebt nod; aug, aber and; fdjon bag bigber Oorliegenbe SRaterial ift fo umfangreich, bafs bie Bc=

arbeitung nod; nicht l;at ju ©nbc geführt Werben tonnen. Sie fyeftftelTung beg ©efamtrefultatg ber Umfrage Wirb begi;atb nod;

einige Beit in Anfprud; nehmen, ©g bürfte aber Oon ^ntereffc fein, bag 9tefultat ber Umfrage für biefeuigen Dberlanbeg=

geriefügbejirfe, beren Bearbeitung bereits abgefchloffen ift, nun*

mehr befanntgugeben.

Sic nachftehenb abgebrudte Säbelte gebt ein Wohl naf;eju erfdjöpfcnbeS B ilb ber iprajig in folgenben 13 DberlanbeS=

geridhtgbejirlen: © a ffe l, © b in , S o lm a r, S a rm fta b t, S re gb en , ^ r a n l f n r t a. 9Ji., H a m b u rg , .{lamm, 2jena, .ta rtg ru h e , D lb e n b u rg , 9 toftod nnb S t u t t g a r t .

©ine nähere ©rläuterung ber Säbelte ift mit 9tüdfid;t auf bie in ihr enthaltenen Anmerfungen Wohl nid;t erforberlid;.

©g fei nur erwähnt, baff bie Umfrage beg Seutfd;en Anwalt*

Oeveing bie folgenben Bestellungen erbat:

1. An Welchen Amtsgerichten bcS Seutfd;cn AeidiS finb Berfonen borljanben, benen gemäfs § 157 Abf. 4 B l® » bag münblid;e Bcrbanbeln üor ©erid;t burd; eine feiteng ber ^uftigberWaltung getroffene Anorbnung geftattet ift?

3. 38cld;e Amtggerid;te beg Seutfdjen 9leicf)g mad;cn Oon ber ihnen burd; § 157 Abf. 1 B l® » erteilten 33c=

fugnig gur BurüdWeifung Oon BeOoiimäcbtigten unb Söeiftänben, Weld;e bag münbliche Berbcmbeln Oor

©eridtt gefdjäftämäfjig betreiben, feinen ©ebraud;?

Bei beiden Beftfteliungen Würbe Weiter eine Angabe darüber erbeten, ob unb eüentuelt wieoiet Aed;tganWälte bei bem bc=

treffenben ©erid;t, für bag bie Feftfteitung getroffen Würbe, jugetaffen finb. B« biefem lebten ipunft mag bemerft fein, baff in ber Sabelle bei ben am ©ilje Oon 2anbgerid;ten befinb=

liehen Amtggerid;ten bie fämtlid;en SanbgeridjtganWälte mit*

gewählt Worben finb, ohne SRüdficbt barauf, ob fie and; tat=

fäd;lid; gugleid; beim Amtggerid;t gugelaffen finb.

Sie Umfrage beg Seutfcben AnWaltOereing erbat ferner and; bie -JRitteilung Weiteren etwa oorhanbenen ÜJlaterialg über bie Berljältmffe ber Brogefcagenten unb Aechtgfonfulenten.

Auch biefer Bitte finb bie SSorftänbe ber AnWaltgfammern nadigefommen.

Slug biefem «Material über bie in ber Sabelle berüdfid;tigten DbevIanbeggerichtSbejirfe fei oorläufig folgenbeS b ^1' mitgeteilt.

H l

(2)

W 21. 1913.

$htriftifd;e B3ocí;enfd;ríft.

Ü 22

$ er Borftanb ber AnWaltSfammer 311 ® rcSben hat bereits im ¡3afyre 1907 (Erhebungen über baS ^Prose^agenten= unb AechtSfonfuIentenWefen im Königreich Sad;fen angeftetít, bie toefentlid^e SAifjftänbe aufgebeeft haben. (Er bat bann baS GrgebniS biefer (Ermittlungen in einer ausführlichen (Eingabe bem königlich ©ächfifdcn guftijminifterium unterbreitet unb Sorfchläge ju r Abgeltung ber Übelftänbe gemacht. ®aS ^uftij=

minifterium hat barauf erWibert, baff eS nicht in ber Sage fei, ben Anregungen na¿hiufommen. £infid;tlid; ber jugelaffenen Brojefj3 agenten hätten fidh bie geltenben ©runbfäijc, inSbefonbere ber nach3 malS in bie -Sibilbrojefsorbnung übergegangene ©runbfat} beS § 157 3lbf. 4 S a | 2 im allgemeinen beinährt. ®ie ,3urü(fWeifung nidtjugclaffener Agenten anbererfcitS ftche im richterlichen (Ermeffen unb baS ^uftijminifterim fei baher nicht berufen, 31t ber grage in einer für bie ©crichte irgenbinie nerbinblichen SBeife Stellung ju nehmen, ^m $ahre 1909 hat bann bie

•Öaufjtnerfammlung ber ®resbener Kammer eine Anjabl non Seitfä|en ju biefem ©egenftanbe aufgefteUt, aus' benen bie folgenben herborgehoben feien: „BSal;mei;mungcn, bie geeignet finb, Zweifel an ber Befähigung unb ber guüerläffigfcit ber ißrojefjagenten 31t begrünben, finb bem Borftanbe beS AmtS=

gerichtS ju r Kenntnis ju bringen. ®ie ffuriidWeifung non Bebollmäd;tigten unb Bciftänbeu, bie baS münblid;e Berbanbcln nor ©ericht gefcbäftSmäfdg betreiben, ift bei bem berljanbelnben dichter ju beantragen, auch finb bie gälle, in benen einem folchen Anträge nicht entbrochen ioirb, bem Borftanbe ber AntoaltSfammer mitjuteilen . . . ißahrnebmungen barüber, bah baS Bublifunt non ©eriebtsbeamten an UrfunbenbureauS unb AechtSionfulenten nerioiefen ioirb, finb ju r Kenntnis beS BorftanbS ju bringen."

®er Borftanb ber B a b ifd ;e n A n tn a ltS ia m m e r 31t K a rls ru h e teilt eine Aefolution ber KammerOerfantmlung nom 12. Januar 1908 mit, in ber bie Kammer 31er A e d; t S3 agentenfrage folgenbeS erflärt:

«3 n (Erioägung, bah bie Aeid;Sgcfef5gebung im Wold3 berftanbenen gntereffe ber Aed;tSf)ffege unb beS BolfcS babón ausgegangen ift, bah, der berufSmähig als Berater beS BolfeS im Siebte unb als Berteibiger beS AedteS nor ©ericht fiel;

betätigen toill, in feiner ißerfon aud bie © a ra n tie für bie erforberlid;e Aed;tSfenntniS bieten muh;

in (Ertoägung, bah baS AedjtSagcntcntum biefer ©arantie boUftänbig ermangelt unb überdies jeber bifsiplinären Kontrolle feiner ©efchäftSgebahrung entrüdt ift;

in loeiterer (Erwägung, bah bie Bulaffung bon Agenten 311 einer Aed;tSOertretung, Weide non bem blofsen (Ermeffen beS einseinen AidterS abhängig ift, nottnenbig bie unabhängige unb freimütige 2M >nuig ber Sntereffen ber Aecbtfudenbcn be=

einträchtigt;

enblid; in ber (Erioägung, bah bem Staate nicOt ioohl anftehen fann, bem im BolfSmunb als „2BinfelabOofatur" be=

3eid;neten ©etoerbebetrieb in Konfurrenj m it bem Antoaltftanb ben Schein ber gleichen Befähigung 311 geioähren, ioeldhe bie SAitglieber beS AnioaltftanbeS in langjährigem tljeoretifchen unb fn-altifden Stubiengang nach ftaatlicher Borfdvift fid; ertoerben muhten,

erfudt ber babifde AntoaltStag ben Borftanb, baf;in 311 loirfen unb bei ben berufenen Steifen barauf 31t bringen,

bah baS B ^ e h a g e n t e n tu m bei a lle n © erichien fü r auSgefdhloffen e r f lä r t io irb , an bereu S i | fid; toenigftenS jioei AedtSanWälte niebergelaffen haben."

®aS SDlinifterium ber duftig, beS Kultus unb beS Unter=

rid;tS erflärte barauf in feinem (Erlafj Oom 31. Januar 1908:

„® ie unS mit Schreiben Oom 15. b. SD?., dir. 35, befannt=

gegebene Aefolution ber KammerOcrfammlung Oom 12. b. 91?.

I»nfid;tlid; ber 9?ed;tSagentenfrage entbricht burd;auS ben An=

fchauungen, ioelche bie SanbeSjuftrjOerWaltung in ben ©renjen ihrer gefe^Iichen Befugniffe bisher foioobl burch ihre BrajńS gegenüber ben ©erid;ten als aud; de lege ferenda in ihrer Haltung 31t ben 311 § 157 oorliegenben Anträgen be=

tätigt hat. Aud; ioir finb ber SDieinung, bah bem ©eifte unferer Sprogefjgefe^e ioic auch bem gntereffe ber AechtSpflege gemäh ber ScbWerfnmft biefer gragc in bem Bedangen 31t finben ift, bah ber berufene Barteioertreter in ber Ausübung feines Berufes bem Aid;ter als SDiitarbeiter im ®ienfte ber Aed;tSfcflege auf gleid;er £öi;e loiffenfcbaftlidcr BerufSbilbung, lauterer AechtSanWcnbung unb berjenigen Un ab h ä n g ig fe it ber ©efinnung sur Seite ftche, Wie fic ber Staat bon bem Aiditer erioartet.

Aus gleichen (Ertoägungen heraus haben toir bie Sfßflegc torreiter unb guter Bejieinmgen 3toifd;en AedtSanWaltfdaft unb Aicbterftanb ftetS als eine Wichtige Aufgabe ber Muftis»

OerWaltung betrachtet unb ioiffen uns in biefer .fnnfidt mit bem Borftanbc ber AnioaltSfammer OoHfommen einig."

3 de i gabre fpäter richteten bie B r03efjagenten an bie Sanbftänbe eine Spctition, in ber fie um ßulaffung 31t münb=

liehen Berhanblungen Oor ©erid;t baten. ®ieS gab ber Karls=

ruher Kammer am 10. Januar 1910 Aniah 311 folgenbcr (Eingabe an baS guftijminifterium:

„Aad;bem bie AedtSagentcn neuerbingS, ioie aus 3eitungS=

berichten 311 entnehmen, mit einer ^Petition an bie Sanbftänbe herangetreten finb, mochte ber KamtnerOorftanb nicht unterlaffen, an ©rohhdsogliche SanbeSjuftijOerWaltung bie Bitte 31t richten, auch biefer ioieberholten «Petition ber AcdtSagcntcn gegenüber eine ablehnenbe Stellung eii^unehmen. 2ßir bürfen babon Umgang nehmen, bie oft bargelegten ©rünbe 31t ioicberholen;

nadjbcm bie ,3uftänbigfeit ber AmtSgerid;te eine (Erweiterung erfahren hat, beftehen fie fmd« «od; in ftärferem 3J?ahe als früher. 9?ur nod; an Wenigen AmtSgerid;tSfi|cn beS SanbcS finb heute 9?ed;tSanWälte nid;t niebergelaffen, binnen furjer 3eit Wirb bieS Wohl ausnahmslos ber g a ll fein. ®ie Sage ber Aed;tSanWaltfdaft in materieller Besiebung oerfd;lecbtert ficb unter bem groben Zugang naturgemäh fortgefept, il;re Stellung im Organismus ber Aed;tSf)f(ege Ioirb untergraben, Wenn Seute als gleichberechtigte Sachwalter beS Aed;teS Oor ©erid;t bem AecbtSanWalt gegenüberftei;en bürfen, bie feinerlei ©eWähr für bie erforberlid;e Borbilbung geben unb ebenfoWcnig einer bifsiplinäretx Kontrolle ihres gefd;äftliden BerhaltenS untere liegen.

®er KammerOorftaub hält eine ©egenfoetition an bie Sanbftänbe nid;t für angejeigt, er Oertraut 311 biefen unb ber

©rohher3oglichcn SanbeSjufti30erWaItung, baf; bie berechtigten Anffn'üde ber AedtsanWaltfdaft n id t Uintaitgefept werben."

®anad; ift, foWeit erficbtlid;, eine Auberung ber Haltung ber Babifcben guftijOerWaltung in ber AedtSagentenfrage nicht

(3)

42. Jahrgang. JjurifHfche «ffiocheitfdirift. 1123

eingetreten. SBcnn baS ©rojcpagententum in ©oben für bas münbliche ©crbanbcln Oor ©cricht ltod; nicltt tooHftänbig au3=

gement ift, fo beruht baS nad) Anficht beS ilammcrOorftanbcS

„ju in Heil auf bcr pcrfonlicbcn Stellungnahme cinjelncr 9tid)tcr, dcldfc auch gegenüber bcr £anbe3juftiätoerdaltung baS ihnen nacb § 157 Abf. 2 3© D . juftchcnbc ©rmcffcn betonen."

g ilt DbcrIanbeSgerid)tSbcjirf S t u t t g a r t fann bon «DJip*

ftänben, bic fid) baburd) ergeben hätten, bap 9icd)tSagcntcn ufd.

jum SBerhanbeln jugclaffen tncrben, „ n u r in g a n j bcr=

c in je ltc n g ä lte n gebrochen luerbcn." Bugelaffene Agenten gibt cS in biefcm ©ejirte nid>t, unb nur dcnigc 3imtSgcrid>te madhen in bereinseltcn gälten bon bcr gurüddeifungSbefugniS leinen ©cbraud).

©efonberc 3Scrhältniffc beftchcn im DbcrlanbcSgcridttSbcgirf D lb c n b n rg . Sic Dlbcnburgifchc Suftijberdaltung ln© bisher eine Anorbnung gentäp § 157 Abf. 4 3©D- getroffen.

Bic 14 Amtsgerichte beS © cjirfs — bei fünfen fmb Andälte jugelaffen1) — madicu bon ber guriicfdeifungSbefugniS „nur in ben allerfeltcnftcn gälten unb im allgemeinen nur bann Gebrauch, denn bic betreffenbe ©erfönlidjfeit fid als buvdaus unjuberläffig erdiefen ober fid; jum 9iad;tcil ihrer Auftraggeber nicht unerheblich ftrafbar gem alt hat", gnfolgcbcffcn hat bie 3 ahl unb bie Sätiglcit ber Sledtsfonfulcnten2) einen folgen ilmfang angenommen, bap bie AndaltSfammer plant, bei bcr guftijixrdaltung bie förm liche ^ u la f f u n g bon © ro je p * agenten jit beantragen, deil fie glaubt, bah nur baburd) bas Übcrhanbnchmcn bcr gicdüSfonfulcntcn berhinbert derben tönnc.

Bap biefer ©lan hat entstehen tönnen, ift offenbar nur barauS ju erlläven, bah im ©ejirte Dlbenburg ganj unerträgliche Su*

ftänbe auf biefcm ©ebiete befteben.

Sebhafte ©efdjdcrbcn lommeit namentlich aus beut Ober*

lanbeSgcriChtSbejirf g r a n f f u r t a. 9Jc. ©ei einem Gericht biefcS

©cjirfS mit 64 Andältcn, baS einen jugelaffcnen Agenten nicht aufdeift unb and) bon bcr ßurücfdcifungSbcfugniS denigftenS formell3) ©cbraud) macht, d irb lebhaft Mage geführt über „bic ifnlaffung bon Sclrctären beS ftauSbcfiperüercinS unb beS

^aubderfamtes als offizielle ©ertreter ber biefen Korporationen angchorigcn «Parteien in ©cictsftreitigleiten unb §anbderf=

fad)cn". Ber Andaltbcrcin beS CrtcS hat S t r itte bagegen unternommen, ohne jebod) bei bem ©rojcpriditcr ober bem

£anbgerid)t8präfibenten einen (Srfolg ju erzielen. ®ic Sache foll zurjeit bem DberlanbeSgerichtSpräfibenten borliegen.

©on bemfelben ©erid)t d irb berichtet, bah ©echtsfonfulenten bort nid>t auftreten bürfen; „bagegen fommt rcgelmähig ein foldjcr ju ben Terminen bcr bon ihm beratenen ©arteien unb gibt biefen bon bcr ©arricrc auS ®ireltiben, ohne bis jept jurüdgediefen ju fein". ®iefcS ©cridgt macht alfo bon ber 3urüddcifungSbefugniS nur in bcfdränltcnt Umfange ©ebraud}-.

es deift © ro je p b e D o llm ä d jtig te jurücf unb läht dohl and;

© c iftä n b c im Sinne ber ©rojeporbitung fo rm e ll nicht ju ; tatfädglid) geftattet cs aber ben gefdjäftSmäpig berhanbelnben Konfidenten bie Munition als © e ifta n b ber ©artei, beim barauf fommt bic oben gefdjilberte Bätigfcit bod) offenbar

r) Siche hierüber bic Angaben bcr XabcUe.

2) „gtedhmmgäftetter" genannt.

3) Siehe bie folgenben Ausführungen.

hinaus. ©on allem anberen abgefehen, bürfte bie SDulbuitg einer berartigen © ittdirlung projcfftml nicht legitimierter

©erfüllen dohl faum bcr SBürbe beS ©eriditS cntfprccbcn.

©on einem anbereu Amtsgerichte beS ©ejirfS g ra n f=

f u r t a. 3JI. dirb über gang befonbere, man möchte faft fagen unglaubliche 9Jiipftänbc berietet, ©ei biefcm mit Hier ©intern bcfchtcn Amtsgericht finb nid)t deniger als fieben 9ted)tS=

a n d ä ltc zugeiaffen. Auhcrbcm trat bei bem. ©cricht ein in einem benachbarten Borfc dofmhaftcr 9icd)t8fonfuIcnt auf, bcr aber Don bem ©rojeprichter gunäcEift gänglid, fpätcr aber in benjeuigen ftreitigen Sad)cit, in bcncit bic Gegenpartei burd) einen A n da lt bertreten d a r, jurüdgediefen durbe. 3m galt 1911 trat ein 2Bed)fcl in bcr ©erfüll beS ©rojepricbtcrS ein. Bcr neue ©idjter hob nun, die bic bei bem ©erid)te ju=

gclaffencn Andälte mittcilen, „im erften Sdungsteriuine fämt=

liehe bon feinem AmtSborgänger crlaffencn ©üddeifuugSbcfdlüffe auf unb dies bem ©cdtsfonfulcntcn einen befonberen ©lall in bem «Räume bor bcr Scbranfc an. ©Icidjeitig durben ben

©cdtsandältcn, bic bis bahin ihre ©labe auf einer Empore hatten, ©Intgc unb 2 ifde unterhalb ber ©mpore in unmittel*

barer ©ähe beS ©cdtSlonfulcntcn angediefen, unb jd a r ben fieben gugelaffcncn ©editSandältcn jnfammen Jdci 3:ifd}C, dährenb ber 9tcd>tSfonfulcnt an einem ^ifd;c für fid) ft^ t."

SDicfcr Buftanb bauerte tu© ber ©orfteHungen ber Andälte auch im 1912 nod} an.

2(n bem SanbgcridüSbcgirfc 91.4) (0£© . granlfurt a. 9JI.) haben fiel; eigentliche ©iififtänbe n id t ergeben. „B d a r über=

nehmen bei ben Amtsgerichten nnb ©., an beiten Andälte fidt nicht befinben, ©eriChtSlanjliften bjd. AmtSgcrichtSfefretäre bie ©ertretung bor ©cricht. ®odj d irb bieS bon ben Andälteit in 91. nidht als ©tififtanb empfunben; fie übertragen ihnen in Strcitfad;en bon geringem SBcrt fogar fclbft h‘n ltl’b dieber bic ©ertretung. yn £ . fclbft befinbet fid ein ©rojefiagcnt, ber jebod} am Amtsgericht nur fcl;r feiten unb nur in ©erfäutnniS=

fad;en auftritt. ©eine 2 ätigteit beftebt im dcfcntlidien in ber

©cratung beS ©ttblilumS. ©ei bem Amtsgericht S ., do fiel) ein A n d a lt befinbet, unb bei bem Amtsgericht 2S., do fein A n da lt jugelaffen ift, treten ©rojepagenten überhaupt nicht auf.

Übrigens füll bon ben oben erdähnten ©rogepagenten feiner burch Anorbnung ber fianbeSjuftijberdaltung jugelaffen fein."

2jn einem anberen £anbgerid'tsbejirfe beSfelben DberlanbeS=

geriditSbejirfS d irb „über bie A rt bcr ©efChäftSfithrung" ber

©roje^agenten unb 9feChtSfonfuIcnten biclfad} Mage geführt, ohne bap jebod) nähere Angaben hierüber gemacht derben.

Biefer ©egirf hat 14 Amtsgerichte; bei 10 bcrfclbcn finb im ganjen 14 Agenten jugclaffcn.

AuS bem gleichen £anbgerichtsbejirfe dirb bend)tet, bap einzelne ©rojepagenten unb dicchtsfonfutcntcn namentlich ©onn=

tags bie Drtfd)aftcn beS ©cjirfS bereifen unb bort in ben SBirtfdjaften Mageaufträge entgegennehmen.

©ei einem andaltlofen Amtsgericht beS ©ejtrfs enbltd) hat einer bcr beiben jugelaffenen ©rojepagenten in einem eine Stunbc toom Sipe beS Gerichts entfernten Orte feinen ©Johnfip, biefcm Agenten derben d teifefoften äugcbiHigt.

4) Scv Sanb0ericht86eäirl umfaßt nur fünf Amtsgerichte: ein?

mit 2 Anwälten, eins mit 1 Anwalt unb brei anwaltlofe.

141 *

(4)

C S i n e / i e f S i S n S n S m i f Ä ' S t V*lb ? C,n « “ W * 1 " lit “ llb Wet «nMüten.

^ i t l i Gcrloeife" id(^t ©eBraui gentaS C v S . fei 8 Borgefommcncu gntlen Don ber BurücfmeifnnggOefugnis u) (Sin SlmtSgerictjt mit 5 9intoälten

“ ¿ S l i

münbiidje SBcrljonbcIu geftattet ift. (Sin anbereß & n iä i Sei alte b ^ie n iS J m? r, ßf ‘ e1lnen,r fnubcr” ®«W)‘ t>aü

» n ^ c " Bon ber ¿urütfroeifung abgefeljeu worben fei. S)ns lebte ©ericiu enbli* erffftrt J m r galicit ^umi) Sage ber

u ' , , b cii,cn - ä ä

(5)

42. ¡yflprflcmg. 3uriftifd;e SBocfienfcfji'ift. 1125

9 1 0

a . b . J c . | d . ] e. | f . S t m t g g e r i d j t c ,

S e i b e n e n n n S b r i i i i t i i b b e m e r t t i f t , b n ß i f g e n t e n g e t n o g § 1 5 7 S t b j . 4 8 1 ! 0 -

n i cf) t ä u g e t a f i e n f i n b

a . | b . | c .

S o n b e r Qu v ü f c w e i f i m g s b e t u g n t ä n a d ) § 1 5 7 S l b f . 1 8 ' P D . n m d i c n

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1) ©ine größere Slttgapl bon Slgenten ift bei mehreren Slnttggeridjten gugelaffen.

2) über ben © ta u b ber Slgenten finben fiep folgenbe Angaben: sßribatfefretär, SBureaugeptlfe, Sfammerrat a. £>., Slatigleirat a. ®., S^ansieige^itfe a. ®., Seinenpänbler, Kaufmann, ©djneiber.

3) ©g ift anguitepmen, baß bie Slufgäplung ber ©palten 4 big 8 erfdjöpfettb ift, tnegpalb pier bie ßapt 40 eingefelgt tnerben lann.

ü Slmtggericpte, toelcpe prlnglpiell bon ber ipnen burcp § 157 Slbf. 1 3^£>. erteilten S3efugnig ieinen ©ebraudj marfjen, ftnb nicpt ^ i0 rIttel^ ° ^ oelgie(gtgnntoäjte obet gugdaffene iprogeßagenten tnopnen, tnerben nidjtgugelaffene IßrogeßageHtert ober getoerbg»

mäftiqe ßaienbertxeter regelmäßig gurücfgetüiefen. Sftut bei einem ^tmt^gerief)!;, \vo fid) in^toifdjen gtoei 2inmäite ntebergeiaffen baben, mirb ¿met gewerbsmäßigen Saienbertretern baS $eri)anbeln geftattet, wogegen aber ber 23orftanb ingWifcijen üotqeqanGen ift.

Sin ©eridjten, tno feine fRedjtgcintoälte ober ^3rogeßagentcn toopnett, tnirb anberen ffJcrfoncn, nteifteng am uericpt fclbft befdjäftigtcn ©djreibcrti, bag gctoerbgtnäßige Stuftreten fttllfdjtneigenb geftattet.

09 i 5 6 7 ! 10 3 — 53 !) g n ben nadpfolgenben gaplen finb nur 3 bon ben 9 Slnttggeridjten beg s) ganbgericptgbegirfg ©öln entpalten, unb gtnar l offne, 2 mit gugelaffenen ^rogeß»

I I agenten; eg foUen aber aud) bei ben anberen 6 Slmtggericpten ober gunt minbeften

bei ber 2Jteprgapl bon ipnen «ßrogeßagenten gugelaffen fein. „ .

*) Unter biefen ©eridjten befinben fiep einige aug bern SanbgericptSPegtrf Sladjen, bet benen mehrere Slgenten gugetaffen ftnb.

3) ®ag Slmtggeridjt ©öln m it 202 Diecptganinülten unb 2 gugelaffenen Sßrogeßagenten! or 4) ®te brei CUbcnbtirgifcpen Slmtggericpte beg Sanbgericfjtgbegtrfg ©aarbruefen, tneldje ßaienbertreter „ttt Befdjranftcr Slngapl gulaffen" S3on biefen Slmtggeridjten ift eins antnaltglog, ein§ pat einen unb bag britte pat gtnei Piecptgantoälte.

5) darunter faft alle biejenigett, bei benen tprogeffagenten gugelaffen finb.

|

2g ! — —. 1) ®ie Sanbegjuftigbertnaltung Ijat, tnie ber SSorftanb ber SlnVoaltgfammer mit»

I teilt, bon ber in § 157 Slbf. 4 3fßO. ertbäfjnten SBefugnig — abgefepen bon einem 1 1 I eingigen nidjt mebr praftifdjen gatte — bigper feinen ©ebraudj gemacht.

2) ®er SSorftanb ber Slntuattgfammer fjat mitgeteilt, baff er nidjt in ber Sage fei, feinerfeit« feftguftellen, tnel^e Slmtggeridjte in ©ifaß-Sotpringen bon ber ipnen burd) § 157 Slbf. 1 3«pO. erteilten Surücftnelfunggbefugnig feinen ©ebrauep maefjen.

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*)

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3)

i) Sind) einer «Mitteilung beg ©roßpcrgoglidjen 2Jtinifterium8 ftnb in . überhaupt feine Meeptgfonfulenten ober fonftige fparteibertreter auf ©runb be§

Slbf. 4 3 m gugetaffen.___ ________ „ no , ,

jeffen 3 157 2) stämltcn: teeng nmtgaertajte mit ie 4 nniuuutu uuu je cm 7„ , , y : , „„

3) 33ct biefen ©eridjten treten „SRecptgpraftlfanten ober fpartetbertreter" auf. Slntoälte ftnb borpanben: bei 11 ©ertdjten einer, bei 11 ©eridjten gtnei, bei 3 ©eridjten brei, bei 5 ©eridjten Pier, bet 5 ©eridjten mefjr alg bter (5, 7, 11, 17, 2b).

77 | Í

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1

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1 110) u) 12) 13)14)

i) $ ie Slngaben für ben Oberlanbeggeridjtgbegirf ®regben berupen auf 3Rit»

teilungen, bie in banfengtnerter SBeife bon ben Slmtggericpten felbft gemaept tnorben ftnb, unb umfaffen föm tlicpe Slmtggericpte beg Oberlanbeggeridjtgbegirfg.

2\ ^rnnnftpn iißet ben SBexuf bet siuqelaffenen ^ßro^efeaGenten finben fic§ in 16 gälien. 3Rit bet ^ e8et(^ n^ n9 ^ r^ eB^9ent bcanüien

M

' e A e t inen ^ t o i fittb Ortg» (Sofal»)3 Siidjter unb gtnei >oge&agenten unb Ortg= (SotaU) SRt^tn". ferner finben f l je ein ©tabtrat a. <6., fßrofurift, Kaufmann unb Ortgricpter, S3ud)btnbennei|tcr unb Ortgridjter, fprogefjagent unb 93tumen=

fabrifant. aimtSaeridite ift ber 9ßrogenagent feit 1904, ber Slntnalt erft fett 1909 gugetaffen

4) sßei einem ber Slmtggericpte berpattbeln außer bent an bent ©eridjt gugelaffenen Slntnalt „fepr oft notp gtnei Untnalte bcnadpbaüer &.^ er @eridjte m xm bic sßrogeßagentctt fdjon gugetaffen, alg noep fein Slntnalt am Orte toar. 93et einem

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° 8) Sei einem biefee ©eti^teftmnmt'bie Suibiinng ber ^roicfefliienteu nuS eiiiee Seit/ bl bet et|t 'l900 'ängelofteiii 8) 3tuet Slmtggericpte mit je fünf fKecptgantnälten! «Bei bent einen tft ber Slgent feit bem 1. ^nntiai 3 J

batttalg tnar nur ein Slntnalt am Orte. . . , „ unnr nuf ber °tuitit=

10) ©tilg biefer ©eridjte fepreibt, ber gtneite Slntnalt pabe ftep bor brei ftapren ”ie^e^ “] | " ' e„,,tenbbu nermeiben".

miniftexialfan^iei mitgeteilte Anregung be^ untergeic^neten ©evit^t^ um bie ßuiaffung eine§ 0

(S o rtfe ^u n g te v ? tm ncrfungcn ncDenfie^enb.)

(6)

1126 Surijltfcfye 2Bocfyenfcf;nft. ¿M 21. 1918.

Ober»

lanbeggeridjtê»

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geriefte, I bei faenen

nenf) § 1571 Slbf.4 8 * 0 . agenten Igugelaffenl

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a- I b. 1 Simtôgeridfate ot)ne Stnmnít

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d. a. b. d. a. I b. d.

aimtêgeridjte I Símtégertcbte mit einem Stmoalt, mit gtoel Stnmälten,

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8 a. I b. I c. I d.

Stmtögertdjte mit farci Stnmäiten,

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d) S ^ e n " n0t * 3U0e[aííen' ^ nm 6et ©treitmerten m

anf begügücbe' S n f e ^ S e b e ? ' f > U ^ B

anmalte niebergeíaffen ftnfa. auésuftíialten fomeit 0 e ■Pro3eÜanenten toenigftenë ba, tno ÜíetbV e) SBei 5 2ímtSgerid)ten ftnfa IBroreftaaenten ntefif nbhnníí» !!5'Iu^ tét“ e8e angängig, gegenüber ben ©ertöten untaftübt

te» í » i ^ m u , m í , « s r a w " »»te«, » w ä t z

(8.1 ten ln.li.ttn 16 9ml«9..ldjtra 1(1 Me 1(3.0,18 Z f nlĄ? f i f gefSiItt)

(7)

42. Jahrgang. 3utifMfcf)e SBoc^enfc^rift. 1127

a. || b. | c. | d. | e. | f.

SimtSgeridite,

Set betten auSbrüctUcS ßem ertt ift, ixtfs Slgenten gemäß § 157 Stfif. 4 8 ^ 0 .

tt i rf) t sugetaffen ftttb

8aSt ber S lnw älte:

4

unb n tc ijr

____

10

___

a. | b. | c.

S o tt 5er g u rü ifc w etfungäßefugnis ttntb § 157 Sl6f. 1 3 'P £ ). tuacltett

© efivaurfj:

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1 — 1) über bte in ber folgenbcn gufammcnftellung nic^t berücffidjtigten Slmtggeridjte Waren guberläffige Eingaben nid)t gu erlangen.

2) Son ben bret gugelaffenen Slgenten finb gWeinid)tamSibebeg©ertchtg Wohnhaft.

3) über ein§ biefer Slmtggerichte, bei bem ein Sin m a tt gugelaffen ift, wirb beridjtet: Slnt SlmtSgeridjt St. ift feit einer Diei^e bon $aljren einem in Sr. Wohnhaften unb aud) am Slmtggertdit auftretenben ißrogeßagenten gemäß § 157 Slbf. 4 3SO - bag münblicbe Serffanbeln bor Oerid^t burd) eine fetteng ber Qiuftigberwaltung getroffene Slnorbnung geftattet. Sieben it;m war bieg big

¿um 1. Stärg 1911 aud) einem ¿weiten iprojefeagenten erlaubt. Slaclj bem Stöbe begfeiben (1. Stärg 1911) bemühte fid) fein Sohn, atg i)3ro5e§agent ¿ugelaffen gu Werben. S)er Sanbgericf)tgpräfibent in SB. bat jebod), angeblich mit Stüdfidjt auf bte ^ngenb beg Soljneg, eine unbegrengte gulaffung beg Sobneg nocfj nic£)t berfügt, Wobt aber il)tn geftattet, borläufig ¿wet Sabre lang bor ©erlebt aufgutreten. Statfäcblid) berbanbelt er auch bor ©erid)t, unb wirb bon allen Siebtem gugelaffen. Silier Soraugfid)t nach Wirb feine generelle gulaffung nad) Stblauf ber Sewäbrunggfrift erfolgen.

4) Sei einem biefer ©cridjte tritt ber gugelaffcne Slgent neuerbingg nicht mehr auf.

5) ©eridjte mit 7, 64 unb 163 01cd)tganwälten.

6) Sämlid) 4 anWaltlofe Slmtggerichte, eing mit 7 unb eing mit 26 SlnWälten; bei letzterem finb Wieberbolte Sorftellungen ber Sedftganwälte frudjtlog geblieben.

f) Set einem biefer ©ertdjte, bet Weltbent ein SedftganWalt unb ein Slgent ¿ugelaffen finb, berftanb fid) bag ©erid)t erft auf SefdjWerbe beg SlnWaltg gur ißrayig ber ßurüdweifung nicht gugelaffener Secfitgtonfulenten. Son einem anbereit ©eridjt, weldjeg 64 SecbtganWälte bot, Wirb berichtet, baff Sed)tgtonfulcnten nicht auftreten bitrfen; eg iommt aber „regelmäßig ein foldher gu ben Terminen ber bon tbm beratenen Parteien unb gibt biefen bon ber Saniere aug SDtreltiben, ohne big je^t gurüdgewiefen gu fein".

9 j 1 | — | 1 1 6 — — | 3 Ü ®er Seridht über ben Oberlanbeggericbtgbegirt .fjamburg tautet:

i) I 2) i 3) „ 1. bie Suftigbermattungen aller bret Stabte (Hamburg, Sremen unb Siibecf) baben eine Slnorbnung im Sinne beg § 157 Slbf. 4 gifJO. nicht getrogen;

2. bie Slmtggerichte Hamburg, Sremen unb Öübed maihen bon ber in ¿SO- § *-57 Slbf. 1 borgefebenen Sefugnig gruubfätglicf) unb regelm äßig ©ebraud)."

2) ©in Slmtggeridjt mit 4, ein Slmtggerid)t mit 5, eing mit 8 Sectitganwälten, fowle bie großen Stmtggerichte Sremen, Hamburg unb ßübed. Siebe Slnmerlung 3.

3) Hamburg mit 293, Sremen mit 111, Sübed mit 34 diedjtganwäfteu. über bie übrigen 6 Stmtggerichte beg £>berlanbeg=

gerithtgbegirlg liegen Slngaben nicht bor.

1) günf biefer Slmtggerichte geboren bem 8anbgericf)tgbegirl fü n fte r an; tn biefent finb feit bem Saljre 1904 neue gulaffungen bon Slgenten nicht erfolgt.

2) hierunter gWei gälte, tn benen bie Slgenten alte Seute finb, nach beren Slugfdjcibeu eine Slcugulaffung bon Slgenten boraugfid)ttld) nid)t erfolgen Wirb.

3) Sei biefem Slmtggericf)t finb 4 8ted)tganmälte gugelaffen.

4) Slug ben eingegangenen SJtitteilungen ift gu entnehmen, baß n u r bei ben tn Spalte 2 aufgefübrten 15 Slmtggerichten Slgenten

¿ugelaffen finb.

6) SDer Sorftanb ber SlnWaltglammer teilt mit, baß nad) ben ältitteitungen ber Sorftanbgmitglieber Stmtggerichte, bie bon ber 3urftdweifunggbefugnig leinen ©ebrauth machen, im Oberlanbeggericbtgbegirle nicht borbanben finb.

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— 4 *) Qn biefen gälten treten bte begeidjneten $ßrogeßtaienbertreter ftänbig auf; eg War jebod) nidjt feftguftellen, ob biefen Serfonen bag mftnbliche Serbanbeln bor ©eridjt bitrch eine Slnorbttung gemäß § 157 fgSßO. geftattet War.

J) Sei gweien biefer Slmtggerichte befteßen ß roeigbureaug a u g m ä rtig e r S lnw älte.

2) Slm Siße biefeg Slmtggerichtg Werben außerbent nodj gwei gweigbureaug augwärttger Slnwälte unterhalten.

3) darunter ein anwaltlofeg Slmtggeridjt, bei bem ein Slgent gugelaffen ift, fowie 8 ber oben aufgefübrten 10 Slmtggerichte, bei benen ftd) nibbt bat ermitteln laffen, ob bie ftänbig auftretenben Saienbertreter gugelaffen finb. Sach ber gabt ber gugetaffenen Slnwälte berteilen fid) bte gel)n Slmtggerichte wie folgt: 3 anWaltlofe, 2 mit einem, 3 mit gwei, 1 mtt fünf unb 1 mit 19 Stnwälten.

!) Qtn ©roßbergogtum Saben finb ßulaffungen gemäß § 157 Slbf. 4 8?£).

nicht erfolgt.

2) über bie binfi^ ® c^ ^et 3 urücEroeifungen macht ber Sammerborftanb folgenbe lölitteilungen:

a) Sei 13 bon ben 60 Slmtggeridjten wirb S r(,3e6cl9ent2n bag münblidje Serbanbeln bor ©ericht überhaupt nicht geftattet.

®et betreffenben ©eridften ift mehr alg ein Sed)tganWalt gugelaffen.

b) Sei 6 Slmtggerichten Werben leine neuen ißtogeßagenten gum münblicben Serbanbeln mehr gugelaffen. ®fe fett längerer Seit am Slaße tätigen ißrogeßagenten finb auf ben Slugfterbeetat gefegt. Sei einem ber betreffenben ©erlebte burfett aud|

biefe alten S r°geßagenten nid)t gegen Slnwälte berbanbeln. Sltich bei biefen ©erlebten finb 8ied)tganWälte in ber Scebrgaljl

¿ugelaffen.

(govtfetum g 5er S ttim erfung iteßettfictjcnb.)

60

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31 13

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1 2)

(8)

1128 Suriftifc£;e 9Bod;enfcf;rift. ¿M 21. 1913.

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geriefte, bei benen nach §157 Slbf. 4 s m -

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ageuten äugelaffen

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a. | b. | c . | d.

Slmtggericßte oi;ne Stntoalt

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a. j b. | c . | d.

SImtSgeritfjte m it einem Slntonft,

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a. | b. | c . | d.

SimtSgeridjte m it jtoei Slntoölten,

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a. b. | c . | d.

Slmtggerichte m it brei Slntoäiten,

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*)

9

S ritt bic s J)itcicgcfftün beim gufdjiag über eine 3^rtng^öcrttinitmtg ijiittocg tu Sßirfujig?

aSon 2anbgerid;tSbireftor Dr. £afren$, Hamburg.

Wad) §§ 20, 148 333©., 1124 93©8. enbet in ber Stoanggbertoaltung bic SBirffamfeit einer Soraugberfügung über ben 3Jiict= unb ®acbtjing (Slbtrctung, «Pfänbung, Ballung) mit bem ©chlufe beg auf bag «Befchlagnahmequartal folgenbcn Äalenberbicrteljahreg. $n ber Btoanggberftcigerung ift bureb

§§ 57 3 ® ® v 573 S3©33. gegen ben ©rfteher bte äöirlfamfeit bon Sßoraugberfügungen gleid^mä^ig Bcfc^ränft auf bag beim Bufcfylag iaufenbe unb bag folgenbc Quartal. «öcibc Verfahren laufen häufig in ber Sßeife nebeneinanber her, bafj gunäc^ft bte SBertoaltung, bann bie ®erfteigerung angeorbnet toirb, unb i;ier entfielt bie Stage, ob beim 3 ufd;Iag, tro£ längerer $aucr ber aSertoaltung ber ©rfteher in obigem Umfange ®orattgberfügungen gegen fid; gelten taffen mujj, bie bor bem beginn ber 3Ser=

toaltung getroffen tbaren.

33om 91©. toirb bie g-rage in ber ©ntfd;ctbung 33b. 64

©. 418 bejaht. 3ur SSegrünbung toirb bargelegt: 3)iit bem 3uf4'tag tuerbe bag ©runbftüd bon ber Sefchlagnahnte ber

®crtoaltung frei, alfo lebe ber frühere fBiietehfänbunggbefdjluf?

für ben pfänbenben ©laubiger ioieber auf, benn „bie Serbinbung (bon «ßertoaltung unb 33erfteigcrung) ift eine rein äußerliche;

bie ©elbftänbigfeit beg Btoanggbertoaltunggberfahrcng gegenüber bem neben ihm hergel;enben Btoanggberfteigerunggberfahren toirb baburd) nicht berührt.“ Sen gleiten ©tanbpunft bertritt unter

^inioeig auf bie ©elbftänbigfeit beiber Verfahren bag fjanfOS®.

in ber ©ntfdjcibung D2©9tipr. V III, 6. Sind) bie Sitcratur ftedt fid) bureßtoeg auf biefe ©eite, fo 3:ifd>er=©d;aefer Sinnt. 5 b «

«u § 51 3 « © ., ©teiner 335®. Sinnt. 3 ju 57, b. b. «Pforten Sinnt. 6 ju § 57, SQSoIff Sinnt. 2 ju § 57, Slltmann 33313®. 8, 322. — ^retfdjmar fagt im Kommentar ¿um 3 ® © . ©. 161, er „glaube“ , baff bei gleid^eitiger Skrtoaltung unb Scrftcigerung ber für bie Söirifamleit bon 33oraugberfügungen majsgcbcnbe Beitpunft für ben ©rfteher fidh berfchiebe bom Bufcßlag auf bie Scfchlagnahme ber «Pertoaltung. Sicfe 2lnfid;t berteibigt and;

mit Sebhaftigfeit Reifer in S3ufdh3. 35, 270 ff., inbem er bor aßem auf bie «ßorfcfirift beg § 55 3 ® © . fid) ftüßt; bag 91®.

bürfte aber in ber oben ertoähnten ©ntfd;cibung überjeugenb bargelegt l;ahen, baß biefeg Argument b e r e it ift. — ^aedel fteht ber ^rage jtoeifelnb gegenüber; in Slnm. 4 ju § 57 (4. Slufl.) heißt eg, baß bom £anfD2®. „toohl mit 9ted;t“ bie Srage berncint toerbe, „ba ber ©rfteher aug ber 33cfehlagnahme ber Skrtoaltung feine Siechte für fidh hc^Ieiten fann“ . $n bem

(9)

42. Sc^rgartg. ^urtflif<^>e SBocßenfcßrift. 1129

9

a. jj b. | c. | d. | e. | f.

SCmtSgeridjte,

Sei betten tntgbnicf üti) bemet'Et ift, baf;

Agenten gemäß § 157 8t6f. 4 S'-PO.

n i r f j t sugetaffcn ftnb

8<tf)t ber S lt u o a it e :

2 3 1

4

unb meßr

____

1 0

___

a. | b. | c.

93on ber 3urücf=

toeifungSbefugmS

ncicf) § 1572lbf. l

3 ^ £ ) - madjcn

© e ö ra ud ):

:Ss « 'S s ■2?

14 j! 9 ! 1 j 2 j — 2 — 14 — i) Qm Oberianbeggeridjtgbegirf Ol&enburg eyiftieren lerne gemäß § 157 Abf. 4 i) I | l 2) 3) 8^ 0 . ^ugetaffenen ^ro^eßagenten. SDlit Südficßt auf bag überßanbneßmen ber

" i I I Sedftglonfulenten, benen bet fäm tH ißen Amtggericßten beg SegirtS bag Serßanbetn geftattet mirb, beabfidjttgt bic Anmaltglammer, bei ber guftigPermaltung auf bic gulaffung burcß Anor&nung gemäß § 157 Abf. 4 3SO- ßinäumirlcn!

2) (Sin Amtggeridjt mit 4 unb ein Amtggeridjt mit 8 Secßtganmälten.

3) Alfo fämtlicße Amtggericßte beg S3egirig. SBiebiel Antnälte bet biefeit ¿ugetaffen finb, ift au8 ©patte 9 erficfjtiidj. SDiefe Amtg»

geriete niacbcn bon ber ¿urüdmetfungSbefugnt« „nur in ben nüerfeltenften gälten unb im allgemeinen nur bann ©ebraudj, menn bie betreffenbe Serfönlidjleit fieß atg bureßaug unguberläffig ermtefen ober fieß jum Andjteil ißrer Auftraggeber nießt unerßebtidß ftrafbar gemaeßt ßat".

II j . I I I I

44 | — ! 24 I 12 | 2 I 6 26 5 j 7 x) Son ben feßtenben neun Amtggertdjtcn liegen Sadjricßten nidßt bor. @g x) I i I | 2) 3) i ftnb bieg nteift anmatttofe Amtggericßte, auf bie fieß bie ©rßebungen anfeßeinenb

I 1 1 nießt erftreeft ßaben.

2) Aueß ßier ßaben fieß bie ©rßetmngcn anfeßeinenb auf bie aninatttofen Amtggericßte nießt mit erftreeft.

3) “Darunter 11 Amtggericßte mit 2 unb meßr Seißtganmälten. — ©inige ber ßier aufgefüßrten Amtggericßte ßaben bie geftettte gvagc bielteicßt nur begßatb berneint, tueil feine ©etegenßeit gur Qurücfmeifung gegeben mar.

64 |i — ! — — — ! — — I 12 34 x) Sie SBürttembergifcße gufti^Permaltung ßat eine Anorbnung gemäß § 157 i) [ 2) 3) Abf. 4 gißO. in feinem gatte getroffen.

II I I I 2) S3ei neun biefer AmtSgericßte, unter benen fidß gmei anmatttofe befinben, merben Seuottmäcßtigte unb Sciftänbe, tuetdße bag ntiinblicße Serßanbeln bor ©ertdjt gefdßäftgmäßig betreiben, in einzelnen g ä lte n nidßt jurüdfgew iefen. Son bret anberen ©eridjten mirb berteßtet, baß fie Arbeiter» ober ©emerffcßaftgfefretäre gum munbtteßen Serßanbeln julaffen, Jebotß alle anberen getnerbgmäßig berßanbetnbeu «ßetfonen prinzipiell gurüdmetfen.

3) 33on 18 meiteren Amtggeridßten mirb mitgeteitt, baß bie grage feit gaßren nießt praftifcß geloorbcn ift.

Abßanbiungen SaßSotS- 1907, 183 unb 3931g®. 8, 317 ßat bann ^reßfeßmar unter Sertoeifung auf gaecEet ferne früßere Anfidft aufgegeben, nießt oßne p betonen, baß „bas ©rgebnig ineber bcr natürlidßcn Anfcßauunggmeife noeß ber SiÜigleit entfprießt".

Saß leßtercg gutrifft, mirb nidßt p bejmeifeln fein. 93e=

treibenber ©laubiger ber Sermaltung unb ber 93erfteigerung ift bureßtoeg ber $ppotßeleninßaber ober ein au§ § 10 S r. 1— 3 393®. bePorjugter ©laubiger. 2Ber mit betn ©cßutbner einiger»

maßen fRatßficßt üben miß unb ßofft, oielleicßt aug ben getragen bes ©runbftücfS p feinem ©elbe lommcn p fönnen, mirb ge»

ueigt fein, gunädßft auf bie feßrofffte 3Jtaßnaßme, bie Ser»

fteigerung, p Perjicßten unb nur bie Sermaltung einguleiten.

©S märe in ber Sat unbillig, baß gerabe biefer ©laubiger, ber in ber Sermaltung bie ©rträge fteß gefiebert p ßaben glaubt, menn bei ©rfolgtofigfeit feiner Siacßficßt bie Umftänbe ju r Ser»

fteigerung ißn jmingen, in ßäufigen gälten nun jtoci Quartale ber ©runbftüdfgerträge einbüßen müßte. Scmt menn naeß jaßrelanger 3mang§bcrmaltung bie Serfteigerung eintritt unb ber 8«fcßlag ctma am l . g u(i 1912 erfolgt, fo füllen nun bie alten 50tictejeffioncn unb ißfänbungen „mieberauflebcn" unb bem ©rfteßer bic Mieten ber geit Pom 1. g u li 1912 big

1. Januar 1913 entgießen!

Sag ©efeß geftattet aber meineg ©ra^teng bie Auslegung, baß bie SermaltungSbefcßlagnaßme aueß jugunften be§ ©rfteßerS auf bie SJtieten mirit.

Serfteigerung unb Serioaltung finb in bem ©efeß gemiß grunbfäßli^ als fetbftänbige ^nftitute geregelt, ©eßließen beibe Serfaßren aneinanber an, fo Perfnüpft fie aber ba8 ©efeß in mefentlicßen unb gerabe für bie ßier erörterte grage bebeutfamen fü nften — cf. gifcßer=©cßaefer Semerlung 8 bor § 146 3 ® © .:

9iacß § 77 iann, loenn ber 3manggüerfteigerunggterrnin er»

folglog bleibt, bie Serfteigerung in eine Serioaltung übergeleitet merben, unb für biefen galt füllen bie iöirlungen ber Ser»

fteigerunggbefcßlagnaßme für bic nunmeßr beginnenbe Sermaltung befteßen bleiben. Sei ben „mieberießrenben Seiftungen" m irit umgefeßrt nacfi § 13 bie Sefcßlagnaßme ber Sermaltung für baS SerfteigerunggPerfaßren: ßat big jum Seginn ber Serfteigerung eine Sermaltung gefdfmebt, fo ift aueß für bie Serfteigerung bie Sefcßtagnaßme bcr Sermaltung ber 3c9pun!t, melcßer für ben Anfang ber „laufenben Seträge" entfeßeibet. Sag ©efeß jießt fo bie Sefcßlagnaßntemirfungen beS einen SerfaßrenS in bag anbere ßinüber, unb ^mar für bie ber Serfteigerung nacßfolgenbe Sermaltung uneingefcßränlt. ABenngleidß nun bei Porangeßenber Sermaltung ber § 13 nur für bie mieberießrenben Saften beS

©runbftüdg bie gortmirlung ber Sefcßlagnaßme auSbrüdlicß 142

(10)

1130

3V§ 21. 1913- Quvtftifc^e 2Bocf;enfcfmft.

anorbnet, fo mirb man bod) meine? ©ragten? biefer SBorfchrift ai? SReinung be? ©efefse? entnehmen bürfen, baf; für bie lüieber=

fehrenben Stufungen, alfo für bie SRieterträge, ba? Analoge

?u gelten hat, bajj aud) für fie bie S3efd)tagnahme ber S3er=

tcaitung jenen Seitpunft bitbet, nach melchem fid) beftimmt, bon toann ab fie bem ©runbftüd berfangen ftnb. Sie SRaterialien be? ©efe^e? beuten nid)t an, bah bie SSorfc^rift be? § 13 ber 2lbfid;t entfprungen märe, lebigltd) ¿uungunfien be? ©runbftüd?

bie Sefddagna^rnemirlungen borjuberlegen. ©? ift and; fein iüfotib erfid)tlich, ba? ben ©efeügeber f>ätte berantaffen foHett, bem S3erfteigerung?ertö? für einen Zeitraum, für ben er bie Saften be? ©rnnbftüd? ihm auferlegt, nicht artet) forrefponbierenbe Stufungen sujumenben.

^iernac^ fcheint e? m ir berechtigt, in gälten, in benen bie SSerfteigerung an eine SSertoaltung fid) anfc^Iie^t, auch für ben

■Sufchtag bie Söirff amfeit bon SSorau?berfügungen über SRieten nach bemSeitpunft ber 3SeriüaItung?befchIagnahm£ juberechnen.

2>a? S3cbenfen bon Saedel, baf; ber ©rfteher au? ber SSefchlag nähme ber Stoang?bermaltung feine Siechte für fich bereiten fönne, erfcheint nicht bunhgreifenb: Sem ©rfteher fann e?

gleichgültig fein, ob jtoei ober hier SRietequartale ihm entgehen,

©r richtet fein ©eboi nach ben gegebenen SSerhältniffen ein unb mirb e? eben in leisterem gatte um bie Summe niebriger be=

meffen, meid)e bie jmei Quartale au?mad)en. Ser Seibtragenbe ift in folgern galt ber ©tlö? unb in ihm ber betreibenbe

©laubiger ober ber Ic^te ber ju r Hebung getangenben §bpoti)ef=

inhaber; nur ihnen alfo gemährt bie ^urüdbesiehung ber S3efdbtag=

nähme SSorteite.

2luch bie ©ntftehung bc? § 1124 33©33. bürfte jugunften ber hier bertretenen Stnficöt fpred)cn. ©ein ©ebanfe mar im

©ntmurf I at? § 1069 Slbf. 2 fchon mie heute au?geftattet, nur bie ®auer ber SBirffamfeit bon S3orau?berfügungen mar anber? bemeffen, inbem für untoirffam erftärt mürbe eine SSer=

fügung über 3Riet= unb ipadjtjin?, „metdhe auf eine fpätere .Seit fich ^ ie h t, at? auf bie erften brei SRonate nad) ber ¿ugunften be? §ppothefgläubiger? erfolgten ÜBefchlagnahme". g n ben SKotibcn helfet e? baju (SRugban ©. 371): „S a ? Sntereffe be?^ £>ppothefengIäubiger? ift hmtänglid) gemährt, menn ba?

©efeh bafür forgt, baf; ihm ber Sin? nicht für eine längere Seit at? brei SRonate nad) ber S3efchlagnahme entzogen merben fann." Su § 1075 mürbe beftimmt, bie £ppothef gemähre bem ©laubiger ben Slnfprud), baf; bie gorberung „au? bem belüfteten ©runbftüde unb ben mithaftenben ©egenftänben im SBegc ber Si»ang?bermaitung unb ber Stoang?öerfteigerung be?

©runbftüde? beigetrieben merbe".

Ser bon ber I. Äommiffion aufgeftettte „©ntmurf eine?

©efe^e? über bie Sü>ang?bottftredung in ba? unbemeglid)e 33er=

mögen" orbnete Serfteigerung unb Vermattung in ben hier beachtlichen fü nften mcfentlich tbie ba? heutige ©efeh: 23eibe finb felbftänbige Snftitute, bie ©onbcrbejicirnngen ber heutigen

§§ 13 unb 77 finb fchon borgefehen, bie S3efd)Iagnahme ber SBerftcigerung ergreift nicht bie Mieten.

Ser § 141 aber, m elier bie ©inmirfung bc? Sufchtag?

auf SRiete unb ifeacht regelt, beftimmt in Slbf. 3: ,,©inb bie 9Rietjin?forberungen loegen be? Slnfpruch? au? einer an bem

©runbftüd beftehenben Sieallaft, fjppothef ober ©runbfchutb in

»ef^tag genommen, fo finben bie SSorfchriften be? § 1069,

3(bf. 2 S3©V. äugunften be? ©efteher? mit ber SRafjgabe Slntoenbung, baf; ber ©rftefeer an bie ©tette be? ©laubiger?

tritt, ju beffen ©unften bie Vefchlagnahme erfolgt ift." Sie 5Rotibe — Slmtl. Slu?gabe ©. 268 — bemerfen, ber ©rfteher fei be? im § 1069 für ben $ppotbefarier gegenüber ben Vor=

au?öerfügungen borgefehenen ©chu|e? bebürftig unb toürbig.

„Se?halb rechtfertigt e? fid), bie SSorfcferiften be? § 1069 Stbf. 2 jugunften be? ©rfteher? in ber SBeife anjumenben, bafe berfetbe an bie ©teile be? ©laubiger? tritt, für metchen bie S3efd)lagnahme erfolgt ift." $ier ift hoch au?gefprochert gerabe bie Siegelung, meld)e man im geltenben Siecht bermifet:

©rfotgt ber Sufchtag in fchmebenber Vermattung, fo rüdt ber

©rfteher ein in bie Siechte ber tßerloaltungebefdjlagnahme!

©ntmurf I I zum S3©8. erfe^te (in § 1032) bie breimonatige be? § 1069, ©ntmurf I burd) ba? „taufenbe unb ba?

fotgenbe Äalenberbierteljahr". Sn ben Sferotofotlen (SRugban S. 808) mirb mieberurn betont, bah 3Rtet= unb ijßa^tjin? „fü r eine fpätere S^d at? ba? gur S^it ber S3efd)lagnabme taufenbe unb ba? fotgenbe SSiertetjahr ben §bh°thetgläubigern u n te r a lle n Um ftänben haften fotlen". Sn bem oon biefer II. ,Rom=

miffion bearbeiteten ©ntmurf eine? „©efefee? über bie Sioang?=

üerfteigerung unb bie SU'ang?ocrmaltung", ift nun atterbing?

bie ermähnte SSorfchrift be? § 141 erften ©ntmurfe? erfahto?

meggetaffen. Sie SJiotioe gebenten biefer SBegtaffung mit feinem SBorte. S<h meine, fd;on bie? ©^meigen beutet barauf hin, bafä man an biefer ©teile eine Steuerung nicht beabfid)tigte!

SRan mirb angenommen haben, bafc ber ©ehatt ber meggetaffenen

<Säi)e fchon au? bem fonftigen Sufammenhang be? ©efe|e? fich ergebe. Sie Slbficht be? § 1124 33©S3., bah nach Stbtauf ber jmei Quartale bie SRieten bem ^bfmthdstäubiger u n te r a lte n Umftänben berfangen fein fotlen, muh hoch auch ba? Stnang?=

berfteigerung?gefeh refpeftiert haben. ©? märe mehr at? fettfam, menn bie? ©efefe bur^) bie ©elbftänbigfeit bon SSerfteigerung unb Vermattung gerabe unter ben bem (fnipotbeb) ©laubiger günftigen Umftänben, nämlich &ei Häufung beiber Verfahren, bie Slbficht be? § 1124 S3©33. hätte jufchanben mad)en motten, ioenn e? unter biefen Umftänben ihm jmei meitere Quartale ber SRiete hätte entgehen motten. —

Sn ben SRieten ruht für ben ^^ot^eföläubiger häufig ein tbcfentlicher Seit feiner Sicherung. Surch bie Smang?bcrmaltung entzieht er bi? ju feiner bolten 3)efriebigung bauernb bie SRieten bem ©d;ulbner unb beffen perföntid)en ©laubigem. Söenn ihm nun bie ißermattung ju lange mährt, menn er in ber 33erfteige=

rung ju bem fd;ärfften SRittel greift, um au? bem ihm haftenben Dbjeft fich 3U beden unb bem ©d)ulbner alte? ju entziehen, bann follte bie ffotge fein, bah er Jtoei Quartale alter SRieten einbüfjt unb — fie feinem ©djulbner jutoenbet? Sah bie?

ri^tige? Siecht fei, babon mirb man ben ^ppothcfgläubiger fchmertich überzeugen fönnen. SBiß er feine Sichte burchfefeen, fo geht er gegen ba? ©runbftüd bor. g ür it;n ift hoch bie?

SSorgehen ohne Siüdfid)t barauf, ob fein Slntoalt junä^ft bie Vermattung ober at?batb bie üerfteigerung beantragt unb ohne Siüdficht auf bie mehr ober minber gtohe juriftif^e ©etbftänbig=

ieit beiber Verfahren, ein einheitlicher Stft. SU? fotcher ftettt fid) meine? ©rächten? auch bem § 1124 S3©33. ba? SSorgehen be? §i>pothefgläubiger? bar unb bem ©efefe über Sa>ang?=

berfteigerung fann bie 3Ibfid)t nid)t fehlen, mit ber S3cfchiag=

(11)

42. ga(;rgang. guriftifdjie 2Bod)enfd)i-ift. 1131

nähme ber Vertoaltung bem ©laubiger nad) Slblauf ber gVoei Quartale bie SJlieten bauernb auch bann ¿u fic£;ern, trenn er ¿ur Verftcigerumg greift. —

Vielfach toirb bie ÜBJeinung Vertreten, baß bie g rift besä

§ 1124 V@V. ¿u lang bemcffen fei, baß fte auf bie Sicherung beS $hbotheigläubigerS ¿u toenig Vebad;t neunte, fffienn baS 31®. bei ber in ber ermähnten ©ntfd;eibung angetoanbten Sluä=

legung berbleibt, fo toirb ber Söert ber 3toang3bertoaltung als felbftänbigen VottftredungSmittelS finien, aber auch bie Sicherheit ber Dtypotbei eine getoiffe 35eeinträcbtigung erfahren.

gm Reichstage tourbe bei ber lebten Beratung be§ ©tat?

ber 3leid)Sjuf^bertoaItung bon ben Slbgcorbneten Dr. Strenbt, SBarmuth unb ©en. ber Eintrag geftettt, bie berbünbeten 3te=

gierungen ¿u erfrieren:

fchleunigft noch in biefer Seifion bem SteidjStage eine Vorlage ¿u machen, burd) bie in Slnberung beS § 1124 33©V. § 57 3 ® © . beftimmt tbirb, baff bie Verfügung über ben SDiiet- unb fp a ^ in S bem fjbbolhelgläubiger gegenüber nur toirlfam ift, fotoeit fte fid) auf ben 9Jliet=

unb VachtjinS für baS ¿ur 3eit ber Vefdjlagnahme laufenbe Kalenberbierteljahr bereift.

Sie Slntragftetter bemeriten, baß burd) bie g rift beS § 1124 ber ©runbbefiß gefdfäbigt unb beffen Krebitnot gefteigert toerbe, ba baS fßribatfafntal beginne, Den fo gefabrboHen Einlagen fid;

¿urüdj^iehen. Ser Staatsfefretär beS fReidtSfuftigamteS ber=

toieS — too!)l im $ in blid auf jene ©ntfd;eibung beS 3teichS=

gericßtS — barauf, baß nad) ber beftefyenbcn 3ted)tfpredjung bei 3ufammentreffen bon Vertoaltung unb Verweigerung bem

§hf)othefgläubiger fogar 4 Quartale ber SDiieten entjogen toerben iönnten; er führte aus, baß toeite Greife bie§ als Übel=

ftanb empfänben, baß gntereffentenberbänbe fid) bereits an baS dieidiSjuftt,tarnt um Slbßilfe getoanbt unb baß biefeS in eingeßenber Prüfung ber grage begriffen fei. Ser Slntrag D r. Strenbt tourbe atterbingS abgelehnt. (Sä ift aber mit S3e=

fiimmtbeit anjunelmten, baß, toenn baä geltenbe 3tcd)t im Sinne beä 3t®. aufgelegt toerben muß, bas ßWangSberfteigerungSs gefeß febr halb eine Slnberung erfahren toirb, toeld;c au dt bei gleid>geitiger Verwaltung unb Verweigerung bem

gläubiger nach) Ablauf ber gloei Quartale bie SJtieten unter a lle n llmftänben fichert.

ttutgcfjuttg ber fßfänbmtg ober Stbireimtg Don ÜÖlicteu burcf) Stbfdjiufj neuer SJctctücrträge.

Von 2anbrid;ter Dr. 28eher, ©ffen (3iulir).

Sas D2®. fDcünclten hat in einem Urteil bom 16. Oltober 1906 entfd)ieben, baß ber ©rfteher eines ©runbftüdS in ber 3'nangSberfteigerung troß § 573 V©33. unb § 57 3® ® - nicht gehinbert fei, bie EPfänbung iünftiger SRieten burch Slufhebung ber beftehenben unb 2lbfd)luß neuer 3Rietberträge ¿u befeitigen.

©egen biefeS Urteil feßte eine lebhafte K ritii ein. 28ä£)rcnb bie einen baS Urteil burchauS billigten, erilärten anbere bie (Sntfdteibung für unrichtig unb ein foldjeä Verfahren, toenn eS nach bem ©efeße möglich märe, für einen fo groben Verfloß toiber bie guten Sitten, baff man nach § 826 V©S3. eine ScßabenSerfaßpflicht fotooßl beä ©rftcherS toie au dt beS SRieterS,

tocld)e auf biefe Süieife bem ißiänbungSgläubiger toorfä^Iid}

Schaben gnfügten, als begrünbet annel;men ntüffe.

2Jlit ber Slntoenbung beS § 826 S3®S3. ift eS aber immer eine mißliche Sache, unb im borliegenben gatte ganj befonberS.

Staun man ben BJcieter binbern, im ©inBerftanbniS mit bem Vermieter auSjujiehen ober einen für ihn günfttgeren 9Jciet=

Oertrag mit bem Vermieter ober ©rfteher abjufdtließen ober einen ©rfafcmieter ju ftetten? unb ebenfo ben Vermieter, in einem neuen fölietüertrage ben SRietjinS ju erhöhen unb bähet aud) bielleicht bie 23ebingungen im übrigen ju änbern? ÜJiit toelchem 3lechtc fott ihnen hier bie 33ertragSfreiheit befchränit fein? „3iiemanb hat bie fßflicht, baS eigene berechtigte gntereffe bem gntereffe beS Slnberen naeftjufeßen unb bie Ausübung eines Siebtes ju unterlaffen, ioenn fte einem anbern jum S tab en gereicht. ScShalb !ann bon einer fittlichen 2!crioerflid)!eit ber ffanblung nicht bie Siebe fein, bie ber ^anbelnbe in ber —

¿um iöetoußtfein ber Unfittlichfeit gegcnfät)Iidten —• Überjcugung bornimmt, baß er rechtmäßig in Verfolgung feines erlaubten gntereffeS fo hanbeln bürfe unb müffe" (3l©3l^omnt. ¿um V © V . § 826).

Sroßbem toirb man unbebenllich in einem foldjen gatte ben § 826 anjutoenben haben, ioenn bem ipfänbungSgläubiger toirilid) ein 3led)t auf bie gorberung ¿uftanb, baS burd) baS

¿toar äußerlich legale aber bem 3 mede ber Vfänbung ¿utoiber=

laufenbe Verfahren beS Vermieters ober ©rfteherS bereitelt ioovben ift. $ a t ber ©laubiger bereits einen Slnfßrud) auf bie fDliete, fo barf berfelbe aud; nicht umgangen loerben. 3lber baS ift nod) bie grage: § a t ber ©laubiger fd)on beShalb, ioeil er im borauS einen Sßfänbungäbefchluß betreffs ber fünftigen gorberungen ertoirlt hat, ber ihn ermächtigt, bie gorberung nad) ihrer ©ntftehung an Stelle beS SdjmlbnerS e in ju jie h e n , auch ein 3ted)t barauf, baß bie gorberung in ber iperfon feines Sd)ulbnerS begriinbet toirb unb ihm ¿ufättt? 3)tan toirb nidjt fagen fönnen, baß baS eine nottoenbig aus bem anbern folgt.

©S hanbelt ficf) aber ¿unäd)ft auch nod) gar nidit um bie grage beS ScßabenSerfaßeS, — ber ja eine mögliche unb bereits erfolgte Vereitelung beS StechtS beS ©läubigerS borauSfcßen toürbe — , fonbern allein bie grage fleht ¿ur ©ntfeßeibung, ob ber ©laubiger bie Slufhebung beS BJlietbertrageS burd; ben Vermieter ober ben ©rfteher beS ©runbftüdS gelten laffen muß ober nidit, baS htifet alfo, ob er bon bem SJiieter gleichtoohl noch Öen SJlietjinS auf ©runb beS a lte n Vertrages berlangen fann. SaS D£®. 3Jiünd)en hat bie grage in ber fdion er=

toähnten ©ntfeheibung (Vah3lot3- 3, 22) bejaht, baS 0 2 ® . SteSben bagegen berncint (SächfSlrch- 1909, 473; 3leu=

mannSg. 7, 912); baS D2®. granffurt hat ben § 1276 S3©V. für analog antoenbbar unb barunt bie Slufhebung beS 2JtietbertrageS ohne 3 uit'mmung beS ©läubigerS für nichtig erilärt. gn einer neueren ©ntfdjeibung bom 11. Sejcmber 1909 hat bann aud) baS D2@. SERündjen feinen früheren Stanb?

ßuntt aufgegeben unb ben Viictcr ¿ur 3 ahlnng an ben ©laubiger berurteilt (D2©3lfhr. 20, 194). Sie befannten Kommentare beS V©53. ißrcchen fich über biefe grage nicht auS. Ser Kommentar bon gifdfer unb Schäfer ¿um § 57 3V@- S . 245 unb EDlittelfteinS SRonograßhie über „S ie 9Riete" S . 484, 497, 498 erflären ohne befonbere Vegrünbung bie neuen SJciet-- berträge für untoirlfam. gn ber fonftigen 2itcratur ift bie

142*

(12)

1132 Surtfltfc^e 2Bochenfcf;rtft. ¿M 21. 1913.

grage — aufjer bon 3icd;tgantoalt Venbij: unb 2lmtgrichter D r. Safrenj in ber 3 ® . 1902 ©. 58, 352, 355 — nur bon Äammcrgerichtgrat SBoiff näf)cr unterfingt toorben, ber bag oben ertoäfmte erfte Urteil beg D2@. Slünchen bom 16. Dftober 1906 in ber Seitfd^rift für 9te<htgpflege in Saliern 1907 9 lr.l9 einer eingehenben Ä ritif unterteilt, unb eg fd;eint, bafs gerabe auf feine Sibbanblung bie fite re n abtoeidhenben Gntfcheibungen ber ©eric^te äurüdjufü^ren finb. ©ro|bcm fann id; ben 2lug=

fülfrungen SBolffg überjeugenbe Straft nid;t ¿ufprechen.

SBoIff toeift junädift barauf hin, bah, tuenn ein folcheg Serfafiren erlaubt toäre unb nicht einmal gegen bie guten Sitten berftieffe, e§ halb allgemein beliebt fein mürbe, unb bann mürbe fid; nach feiner 2lnfid;t toofd fein 3ted?tgantbalt mclir mit ber bloßen ißfänbung ber ÜDliete begnügen, fonbern gleicht bie fftoanggberfteigerung beg ©runbftüdg herbeiführen, fo baff bie bon ber ©efe|gebung erftrebte Verminberung ber 3toanggberfteigerungen in bebenflicfyer SBeife in gtage geffeltt ibürbe. ®ag ift aber meineg Grachten? eine übertriebene Vc=

fürdhiung. ©enn einmal bürfte ber gaß, baff ein Vermieter ben SRietbertrag b ö g m ü lig nur ¿um S taben beg ipfänbungg*

gläubigerg aufhebt, faum borfommen. ©aju mirb fcfion ber Sülieter felbft nicht leicht bie §anb bieten, ©obann fann eg i>cm Vermieter toenig nt'i^en, einen neuen SRietbertrag ab*

gufc^Iie^en, ba bie SOcicten bod; tbohl fofort toicber neu gepfänbet mürben, toenn nicht bon bemfelben, fo bon einem anberen

©laubiger, unb ebenfo fönnte ibm ja aud; ba§ bare ©elb bon bem machfarncn ©laubiger toicber abgepfänbei luerbcn. Gr mürbe fiel) alfo nur neue unnütze Soften machen. Sluperbem aber mirb eg aud; faum einen fjaugeigentümer geben, ber nicht nadj 9Bglid;feit berfueöte, ben ipfänbungggläubiger ju be=

friebigen, nicht nur im 3 ntereffe feines Slnfefieng bei ben Bietern, fonbern aud; um bie ^manggberfteigerung beg ©runb*

ftücfg abjutbenben, felbft tuenn er fid) bag ©elb §u bem gtoeefe mieber bei anberen leiden mühte. ©elingt il;m bag nicht unb fommt bag ©runbftüd bennod; ju r ^mangeberfteigerung, fo barf man fidler fein, bafi bie gioanggberfteigerung unbermeiblich mar, aud; menn ber 9Jlietbertrag noch für bag laufenbe unb bag folgenbe Quartal — nur um biefe jluei Quartale fann eg fid) nad; § 57 3 « ® . unb § 573 V © V . hanteln — fort*

beftanben hätte. 2Benn alfo ber Vermieter einen neuen fDiiet*

bertrag abfd;Iieht, fo mirb bag, bon ^bcfift feltenen Slugna^men abgefefyen, nicht aug Vögtoißigfeit gefd;ehen, fonbern meil er entmeber einen fe eren 3CRietginS berlangt unb burchfeht, ober meil er umgefefirt bem ©rängen beg Viieterg nachgeben mufs, ber anbergmo billiger loofmen fann. ©iefe ©rünbe finb aber bod; burchaug bißigengtoert, unb eg märe umgefehrt ungerecht, in folgen fräßen beiben bag Stecht ju einer Anbetung beg SRieibertragg ju berfagen. SBenn aber SBoiff toeiter fagt, bafi man bann aud; eine ¿effion ber fiinftigen SRietforberung burdi) Slufhebung beg SRietbertragg ißuforifch machen fönnte, fo ift bag jioar an fid; riefttig, aber er überfielt babei, bafi niemanb ft^on im boraug Siechte mirffarn übertragen fann, bie er felbft niemalg befommt, bafi alfo ber geffionar an ber nod; nid;t entftanbenen gorberung nod; fein Siecht bat, fonbern erft beren Gntfte^ung abmarten muf;. ®em £effionar bleibt bei 2luf=

Hebung beg SRietbertrageg für feine alte gorberung ber SBeg ber Älage unb ^^flnggboßftredung in bie neue StRietforberung

mie aud) beg 2lrreftcg, ber in folcbem gaße mobl immer be=

grünbet märe, fo bafi er bod; ju feinem ©elbe fommen fann, ioenn anberg überfiaufit bei bem ©dmtbncr toag ju Idolen ift.

2Bag fobann bie ju r iftifd ;e Scgrünbung anbetrifft, bie 2Bolff für feine 2lnfid;t gibt, fo ftaltc ieft eg jun ä^ft nid^t für richtig, bafi _ burd; ben ipfänbunggbefchlu^ fd^Iedfit^in „bag Gntgelt für bie Scmttjung ber 2Bof;nung befdilagnabmt" mirb, unb ba^ „bie Sefdßagnahme aud; bann noch toeiter befiehl, toenn nur burd; ben neuen Vertrag bie Verpflichtung ju r Se=

jahlung beg aJüctjinfcg nicht geänbert mirb". ©epfänbet ift immer nur ber SRietging aug bem beftehenben Vlictbcrtrag, unb fobalb biefer Vertrag furiftifch als nicht mehr befiehenb anjufehen ift, fobalb eg nicht mehr berfelbe Vertrag ift mie borher — mag man mirtfd;aftlid; auch trot; anberer Väume unb anberer SRietbebingungen bon einer gortfe|ung beg 9Jtiet=

berhältniffeg fprechcn fönnen — , fo faßt auch bie ißfänbung.

Scan mürbe ju fehr unficheren Gntfdjeibungen fommen, bie für anbere $äße unangenehm präjubijieß toerben fönnten, toenn man im einzelnen f^aße einen neuen DJiietbertrag trot; erbeb;

lid;er Slbtoeiihungen bon bem früheren Vertrage nid;t alg „neuen Vertrag" gelten laffen tooßte. ©cghalb fann ich bie @nt=

fcheibung beg Dg®. München in DSSSfpr. 20, 194 nicht bißigen.

©och bag ift nur bon geringer Vebeutung. Viel an=

fedhtbarer ift meineg Grachteng bie meitere Vetocigführung, bie SBolff für feine Slnfidjt ing gelb führt, ffienn er fa g t,' bafs bag Verbot ber Verfügung über bie gorberung in bem iPfänbunggbefd;Iuffe ben Gharafter beg Veräufjerungsberbotg habe unb bah ben befannten Gntfcheibungen beg SR©., Vb. 58 ©. 181 unb Vb. 59 ©. 177, bie iflfänbung einer Ver=

fügung beg Verm ietet gleid;ftef;t unb barum aud; gegen ben Grfteher loirft, fo ftimme id> ihm barin ätoar ju. 2lber ich beftreite, bah ber in ber Aufhebung beg Mietbcrtragg liegenbe Vcrsidht auf bie fünftige gorberung, bie nod; nicht einmal alg bebingte ober betagte gorberung befielt, eine bevbotgmibrigc Verfügung ift. 2Bie fann ber Vcräid;t auf eine gorberung, bie erft fiinftig aug einem Vertrag ertoachfcn feil, aber toegen 2luf=

hebung beg Vertragg nie cntftcht, überhaupt eine Verfügung über bie gorberung fein? V ur fotoeit ber 9Rietjing bereits ge=

fd;ulbet mirb, b. f;- cdfo big jum näd;ften fiünbigunggtermine, toürbe bie borjeitige Gntlaffung beg 91iieterg aug bem Vertrage einen Vergebt auf eine bem Vermieter fd;on guftehenbe betagte gorberung unb alfo eine Verfügung über biefelbe barfteßen, unb ob biefe unerlaubt ift, ift auch imd; ¿tocifclhaft unb meineg Gr=

aditeng ju berneinen (bgl. 0 £ ® . t ie l in D£©9ifpr. 20, 379).

SBolff muh flbcr bei feiner 2lrgumentation meineg Grad;teng bag Veräuhcrunggberbot im ©inne ber §§ 135, 136 V@V. über*

haupt beifeite laffen. ©enn er fagt ?mar ridftig, bah bag Veräuherungeberbot gegen jeben toirft, ber bag V e rb o t fe n n t, unb „bah ber neue Grtoerber bie ißfänbung beg 9Riet=

ginfeS fennt, mirb bie Siegel fein". SBcnn er fie aber nicht fennt? SBcnn er of;ne borherige Grfunbigung, Icbiglid; um ein bißigeS fiaug ju ertoerben, im Verftcigerunggtermine erfcheint unb mitbietet? ©ann ift bod; mit §§ 135, 136 V@V. nid;tg anjufangen, unb alfo fönnen biefe ^Paragraphen einen ent=

fdjeibenben ©runb gegen ben G r ft el; er überhaupt nicht abgeben, fonbern aßenfaßg nur gegen ben 9Jiicter, bem ber «Pfänbungg*

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getragen. T ie ©chenFung ift lanbeSherrlich genehmigt. erFannte auf Sbtoeifung ber Klage, unb bie Berufung bcS Klägers blieb ohne © fo lg. T e r Verein fei alfo

flä rt haben, baS ©rforbernid ber Sreibiertelmehrheit für erreid;t. zugibt, nur gegen fid; hat, fonbern mit ihm überhaupt unbereinbar ift. Sie Satzung fchliefjt

Befd)toerbefül)rerin ift in bem angefochtenen U rteile auSreidienb nadjgetoiefcn toorben. D enn ber B orberrid)ter fte lit feft, bafe bie oben befd)riebene Slnfdwuung

bem franfen Stiere auSgeht, in grage fommen; vielmehr Wirft baS legiere lebiglicb als trä g e r Dort KranfheitSfehnen unb SlnftedungSftoffen bei beren Verbreitung

fchlüffe auf bie Slßgemeinheit Z'ehen- A nw älte Werben ung ernftlicts bagegen verwahren, ba^ ber beutfepe bRicpterftanb in feiner Slßgemeinheit angegriffen Wirb,

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