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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1913.04.15 nr 8

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i ï i 8 (Sogen 51 6i§ 57). «Berlin, 15. Steril 1913. [4 2 . Slaljrgjwg.] 401

Q e x a n s $ e $ e b e n D o r r t X ) e u t f c f y e r t U n w a ltv e v e in .

S chriftleiter:

3ufti3rat D r. iju c jo H e itm a n n , Bed)tsanmalt beim Kammergericfyt unb B otar, B erlin W . 35, D r. ije ittr ie f) X H tte n fc ercje r, 2\ed)tsaim)alt beim Canbgeridjt, l'cip^ig.

P e rla g unb (S rp e ö itio n : U ) . Ü X o e fe r B lle h h c m M u t tc } , B e r l i n S . 14, S ta llfh re ib e rftra fje 3 4 . 35.

Preis fü r ben Jahrgang 20 TTTarii, einjelne Hummern pro Bogen 30 Pfg. Jnferate bie 2gefpaltene p e tit3eile SOpfg. (Die ganje Seite enthält 160 Seilen.) BefteUungen übernimmt jebe Bud? tmnölung unb poftanftalt fomie bie irp e b itio n B e r l i n S. 14

|le rc m $ « ttd )rtd )tc « . Verlegung iits ^CuntttUsiflgiS.

9 )iit IRucfftht auf bte itt ber 3 e it 00,11 1 0 . bis 2 . September b. $ . i« ber Umgebung boit SrcSlau ftatt=

ßnbenben gatferntanöber bat ber SBorftanb beg 2>eutfdjen luuialtbereinS gemäß ber Söfitteilung itt ber hörigen Stummer er [furiftifdjen Söodjettfcfjrift befdjloffeu:

n bie IBerßnnbiitttgen beg X X L gtnmaltgtngeg auf ::

P__berlegett^

f f a g e o r b t t n u ß :

! • ® e r ljn n b lt t n g g t a g , Jsottuergtag, bett 4 . ©cptem&er:

R eform ber SlcdjtöanttialtSorbnung: [freigiigigfeit, Sofaltfiernng, 2'lnbcrung beg § 5 g iffe r 5 ber fRetf)tS=

nuttaltgorbnung, ©ijrengericbtsmcfen (©trafenfpftem ,

©ßrettgertdjtgßof).

2. ® e r ß n n b h t n g g t a g , F re ita g , beu 5 . September:

® tc © rm ittelung ber SSaljrljeit im älb llp ro jeffe.

ß cfd jitffn n g neu ^M a te ria l b e trrfe n it lle rijts g e fd jk fte m it u ne rkennbar (<5et|lcskrMtkeu.

®er .gentralberbanb beg beutfdien 33ani= unb 33anfier=

ßetoetbcg in «Berlin hat am 18. 9Jiai 1905 an bag 3ieicf)g=

©cb^amt C'ne ® n®abe ßerid^tet, in ber bte -Jlottoenbigieit eineg cpu^eg ber g u tg lä u b ig e n © e fc ftä ftg to e lt gegen bie n iip r f ^ b f d jlu f f e g t o n 9tecbtSgefcbäften m it rtoeiten *«8 01 ® e ifte g ira n ie n geforbert tuirb. Sei ber

10 % b r eratUn® be8 ®tat§ fü r bie Sieicbgjuftijbertoaltung am befafet. (Sa ^ at ^ aucf> ber 9leid)Stag m it biefer [frage [fä lle ' mitaetein m m ben *erbanblungen eine Slnjal;! neuerer

©ebiete b e r a u g t f t l iid) Wtoeie 5Ki^ tänbe auf bUiem GVMinftar + 9 • C t baben unb erhebliche ©diäbigungen bon

® g . 8 < ntt„ „ „ 8 n , tU n fmb ^ $ 7aalJ® ( [“ ä t b(8 bie 9fr!U lJam^ barauf geäußert, baß bie Meinungen über

C Sraöt' nod’ m d t Senügenb geilärt feien, baß bie [frage

aber einer eingci;enben «Prüfung im 3^eid;§juftigamt unterzogen tuerben fülle.

9Jlit deücEficBt auf biefe © rilärung hält eg ber 3entral=

berbanb beg beutfd)en Sanl= unb Sanfiergeiuerbes fü r h>ünfd)eng=

inert, baß beut Sleicfigjuftizamt eine möglicfft boßftänbige

©ammlung foldier [fälle unterbreitet toerbe, in benen feit

©eltung beg bürgerlichen ©efeßbudig gutgläubigen bertragg*

gegnern uneriennbar geiftegfranier ffferfoneit infolge beg be=

fteßenben 31ed)tgjuftanbeg unbillige Diacfteile crloacltfcn ftnb.

S e r 3entralt>erbanb fa t ben SSorftanb beg Seutfdien 2lntralt=

bereing gebeten, ifm hierbei ju unterftiißen.

2 B ir b itte n b eg ß a lb b ie je n ig e n K o lle g e n , benen [f ä lle ber e rio ä fm tc n 3 lr t b e fa n n t getuorben fin b , ber © e f h ä ftg fte lle , S e id ig , © h ^ ^ e r f t r a ß e 3, bab o n

« B titte ilu n g machen ju to o lle n .

©g iommen babei namentlid) folc^e [falle in Setradjt, in benen ber gutgläubige iiertragggegner eineg uneriennbar ©eifteg=

iranien burd) gerichtliches U rteil genötigt toorben ift, bie Un=

tbirffamfeit beg bon bem ©eiftegiranien m it ißm abgefdjloffenen

©efdfiäfteg gegen fiel; gelten ju laffen, obne baß ibm ber gegen ben ©eiftegiranien jufteßenbe Sereidjerungganfprud) einen bin=

reidicnben Scbuß getoäßrte. Söeiter aber intereffieren bie biclleidjt nod) zahlreicheren [fälle, in benen ber gutgläubige SBertragSgegner auf eine 'projeßfübrung bergicf)tet bat, toeil nach Maßgabe ber beftebenben gefeßlidten Seftimmungen bie 2lugficbtglofigieit eineg folchen ^ßrogeffeS einem Büieifel nicht unterliegen ionnte.

S e ip jig , im fö lärj 1913.

D e * P o r fta n b bcö D e u il^ e n 2tn n > a ltü c r d n 0 .

p i f ö k u f T « f ü r b n t t r d j c î î c d i t o r t t u u i i l t c . S te Sabtfdje 2(tmmItSiammer gu Äarlgrube bat ber gaffe abermals eine ©eibtlfe bon 2 0 0 0 M gemäbrt. ® e r gam m er unb tbrent SBorftanbe ift fü r bie retdje 13etl)tlfe ber berglicbfte ® « « * auggefprotben ttorbett.

51

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Suriftifcfte 2Bod;enfd;rift. ¿M 8. 1913.

4 0 2

ilünbtgmtg int Siavteiirctfjt.

2?ort S u ftijra t S llb e rt fß in n e r, Berlin.

Sie Befcfmftigung m it Problemen beS KarteßrechtS fyat fü r ben ^u itftc n einen eigenen jReij. fpier liegt toirflidi ein 3iecf)t öor, bas m it uns — bic ältere ©eneration iann fogar fagen nach unS — geboren ift, hier to irft bie Sätigfeit beS praftifdieu S tifte n , bie, toenigftenS in Seutfdjlanb, burcf) bie

©efehgebung noch unbehinbert ift, rechtsfdtopferifd;. SDiit, man tonnte fagen, jugcnblicbcm Ungeftüm, breitete fiel) feit ben fiebjiger fahren beS hörigen ^afirbunberta in Seutfddanb ber Kartcflgebanfe auS; mafjgebenb ift aßein baS toirtfcljaftlicfjc Sntereffe; bem i^itriftcn toirb überlaffen, bie richtige gorm ju finben. S rotj ber öielfadicn unb mannigfaltigen Berfudje aber ift, toie gleditbeim in ber ncueften auSgejeidjneten Darlegung beS ^arteUred;tS ^erbor^ebt, eine ben befonberen toirtfchaftlichen Bebürfniffen beS Kartells angepafjte 9ted;tSform noch nicht öorljanbcn. SiefeS ßiätfel ber SphinE Ifarrt nod; beS CbipuS, ber baS SöfungStoort finbet. Unb fo muffen benn bie Kartelle fid; in dteebtebebingungen einjtoängen taffen, bie, fü r anbere 3Seri?ältniffe gefd;affen unb betoäf?rt, nicht ben Bebürfniffen beS Kartells entfpredjenb, Borfchriften enthalten, bie nicht boUftanbig bem Karteßgebanfen gerecht toerben. M a n fann opne. toeitereS fagen, bajj feine ber illecbtsformen, in benen nad; bcftcf;enbcm fßed;t fid; ber S ufammeni c^ uf5 berfd;iebener ^ntereffen boll=

gieren iann, toeber Bcrein nod; @efeßfd;aft beS bürgerlichen 3led;iS, toeber Slitiengcfellfcbaft noch ©cfcßfd;aft m. b. .§■ ade bie Bebingungen erfüllte, bie ju r Surdjfühtung beS Karteß=

gebanfenS nottoenbig finb. fgier ift eS nun Slufgabe beS Suriftcn, burd; Slnpaffung ber einen ober anberen ©efeßfd;aftS=

form, ober, toie eS am häufigften gefchiept, burch Kombination berfd;iebcner form en ein. ©ebilbe ju fdiaffen, bei bem bie toirtfd;aftlicben Sntereffen ber Karteßteilnchmer getoabrt toerben.

©erabe bei einer berartigen Kombination aber liegt bie grofje

©efal;r bor, bafi feine bolle Übereinftimmung jtoifchen ben Borfdjriften ber berfebiebenen jufammengefafjten 5ted;tSinfiitute gefd;affcn, ober baff ausbriiälicbe Borfchriften ober aus bem Mefen beS einen BedjtSinftitutS ju folgernbe BedjtSnormen m it Borfchriften ober Rechtsnormen beS anberen nicht ju einer für alle $äße jutreffenben Einheit berbunben toerben. S ie Ent=

fcheibungen beS R © . geigen, toie oft berartige ba§ Seftetjen be8 KarteßS ober minbeftenS ben Ruften für bie M itglicbcr gefä^rbenbe Unftünmigfeiten in ben Statuten ber Kartelle borfommen.

SDiefen aus ber Entftcbungsgefchid'te ber Kartelle, als rein toirtfchaftlicher gufamtnenfaffung, benen bie 34 e cf,' ts toi ff e nf d) a f t nad;l;infenb erft bie fyorm gab, folgenben Sditoierigfcitcn begegnet man bei jeber «Sfoegialfvage. Es foll in folgenbem an ber §anb eines flie ß e n ffalleS eine ber toid;tigften folgen beS KarteHred;tS, bie KünbigungSmöglid;feit, erörtert toerben.

Sn einem Karteßüertrage ift beftimmt, bafs ber Bertrag bis 1. S<muar 1920 gelten foß. .¿injugefügt ift: „E rfo lg t bon feiner Seite eine Künbigung fechS Monate bor Slblauf beS BertrageS, fo berlängert fid; ber Bertrag ftetS um toeitcre fünf Sabre, toofiir bie gleiche KünbigungSbefugniS befteht."

Bei ber llnterfucfning ber fjkagc, ob unb intoietoeit biefe Beftimmung gültig ift, finb eine Reihe bon fra ge n ju erörtern, bie ju ben grunblegenben beS KarteßrechtS gehören.

1. ©el;t man junächft bon ber Innaljm e aus, baf; eS fid;

bei bem borliegenben $aß lebiglidf» um einen einheitlichen Karteßbertrag ohne Berhinbung m it einer als SCftiengcfeßfchaft ober ©efeßfehaft nt. b. .*o. organifierten ©efchäftSftcße h m M t, fo fann bie $rage, ob eine berartige Bereinigung als nid;t rechtsfähiger Berein, ober, toie S'led;thcim S . 25 toobl tnit ßlecf't annimmt, als ©efeßfehaft beS büvgerlid'cn 9fed;tS an=

jufel;en ift, l;'er unerörtert bleiben; benn nadi § 54 23©S.

finben bie 23orf<hriftcn über bie ©efeßfehaft auf nicht red;tS=

fähige Vereine Slntoenbung.

Ebenfotoenig fomrnt bei ben einfad;en Karteßberträgen ol;ne Sdiaffung einer ©efchäftSfteße bie toeiter unten fü r ge=

mifd;tc Verträge ju erörternbe S rn3c/ überhaupt ein

©efeßfd;aftSberhältniS unb nid;t bielmchr ein SieferungSbertrag borliegt, in Betracht, benn baran, baff ein ©efeßfdiaftSberhältniS borlicgt, toenn lebiglicf) bie einzelnen Kontrahenten unter= unb gegeneinanber ißflid;ten übernehmen unb ßled;te ertoerben, fann nidht gejtoeifelt toerben.

©eht man bemnad; bon ber Slntoenbung ber Borfd;riften über bie ©efeßfehaft beS bürgerlid;en SlecbtS über ben Bertrag au§, fo fomrnt für bie Bcanttoortung ber §rage § 723 S©33.

in Betracht. $iefer 9ßaragrapf; fd;reibt bor, bafi bei ©efeß=

fepaften, bie auf unbeftimmte Seit eingegangen finb, jeber

©efeßfehafter jeberjeit ju r Künbigung berechtigt ift, baff ferner and; bei auf beftimmte S c*l abgefdhloffenen ©efeßfcbaftcu Künbigung bor Slblauf ber S « t juläfftg ift, toenn ein toid;tiger

©runb borlicgt. ®icfe Borfd;riften finb jtoingenben 9led;tS (2lbf. 3), baher einer Bereinbarung ber Parteien entjogen.

2luf ben erften B lid foßte eS fd;einen, als toenn bei ber oben toiebergegebenen BertragSbeftimmung eS nicht jtoeifelhaft fein fönne, bafi eS fid; um einen Bertrag banbelt, ber jebenfaßS bis 1. Sanuar 1920 auf beftimmte S « t eingegangen ift. 2rots=

bem finb S ^eifel erhoben toorben. Klarenaar l;at m einem 91uffa| ber Seipjiger Scßfd;vift bon 1911 S . 918 bie Slnficbt auSgcfprochert, bafi ein berartiger Bertrag, ber nid;t ohne to e itercS am 1. S^m iar 1920 enbige, bon bornherein auf unbeftimmte S e' l gefdiloffen fei; eS fei baher jeberjeitige Künbigung juläffig. ® er gaß, bon bem Klarenaar auSgeftt, toar aßerbingS nicht boßftänbig m it bem f m borliegenben ifcentifci). Seine ©rünbe aber, bic babon auSgehcn, bafi eine beftimmte Sauer nur borliegt, toenn m it bem Momente beS 2lblauf8 ber bereinbarten 3 « t ber Berein eo ipso ju crifiieren aufhört, beden aber aud; biefen. Siefe 9lnfid;t hat in ben Kreifen ber Karteßintereffenien grofe Beunruhigung bfbbor=

gerufen unb cinfeitige Künbigungen ber Karteße gejeitigt.

M äre fie richtig, fo toäre bie ©runblagc einer ganjen ßleipe bon Kartcßen, bie auf längere S ^ f gefdiloffen finb, erfebüttert, benn eS ift felbftberftänblich, baf eine 2’lnberung ber getoöl;nlidh unter ben größten Sd;toierigfeitcn unb unter 2luSgleid;ung ber toiberftreitenbften Sutcreffen juftanbe gelommenen Berträge laum ju crreid;en ift. SBenn man nun gar ber Ülnficht beS 2luffa|cS bahin folgt, baf bie behauptete Bicbtigfcit ber Beftimmung über bie Sauer ben ganjen Bertrag nichtig mad;t, fo fomrnt man jtt erft recht unabfel;baren Sd;toierigfeiten.

S ie behauptete Slnfiöf't ift aber in ber 2luSbehnung, in ber fie auSgefprochen ift, nicht richtig, fie toiberfpriebt bem M o rtla u t unb bem Sinne beS ©efe^eS.

(3)

42. ¡Jahrgang. ¡Juviftifdje SBodjenfchrift. 4Ö3

$ ic S ^g e , toann eine beftimmte Sauer ber ©cfellfcfcaft alg bereinbart anjufeben ift, fiat baS ©efefs nicht entfd^ieben, toeil cS bie 23eanttrortung als felbftüerftänbli^ erachtete, ebenfo=

tüenig finbet ftd} bic ron Klarcnaar gemachte S8 efd;räni'ung, bafr eine beftimmte $eit nur rorßege, toenn nach bereu Slblauf b’c ©efeßfehaft ofmc toeitercS eubige, ireber in ben ron ifjm an=

gezogenen Kommentaren noch bei Knote, ben er ebenfalls anführt.

-Seftimmt ift bie Seitbauer, trenn ein fefter Sennin enttoeber urd; geftfetjung eines KalenberiageS ober and, trie allgemein

^genommen trirb, burcf» ben gtoeef ber ©efeßfd;aft beftimmt ift.

2~enn bas © cfe| bei unbeftimmter Sauer ein unentjiefibarcS KünbigungSredit gegeben f;at, fo gefdfah bicS nad) ben fUfotircn

»um 33©23. ( ii, 618), treif eS bem 2Befen beS ©efeßfchaft3=

Vertrages e n tflic h t ttnb aus „©rünben praftifcherlftocdmähigfeit".

er einen ©efeßfdbaftsrertrag fddicjjt, olme eine beftimmte uuer ¿u bereinbaren, foil bagegen gefdmht irerben, baff er gegen feinen Sßißen feftgefialten trirb. S er 33ertragSfrei^eit J. iüe' t Rechnung getragen, baff feber fidf; auf beftimmte Seit

*n en ^ann- 3lur, ioenn bicS nid;t gefcfiefien ift, beftef;t bas

• unbigunggrecf't. hieraus folgt, baff man ber 2ibfid;t beS efeijes folgt, trenn man baS KünbigungSrcdjt infotreit au8=

• ,Ie^ ' ^ e Partei fid) auf beftimmte Seit berart gebunben ,m , bag fie in ber Sage ift, bann bie Sluflöfung burdfjufelcn.

^ ¡t bal;cr beftimmt, baff ber Vertrag an einem beftimmten

^ nöe enbigen foß unb ift je b e r ¡Partei, Iric im rorliegenben . a ' ba8 ^ed)t gegeben, burd) eine friftgemähe Künbigung, alfo m!vr 3iuSÜ6un3 fe*eS freien, burch S ritte nid;t gebunbenen r l..en8, Orftattet, bie Sluflcfung ju biefem Sage ju erreichen, 21 -M r -*n* ® cre' nfeai'ung feftbeftimmter Sauer unb bamit ber usf i u | früherer Künbigung ror. 3Kad;t feine ipavtei ron V ÖcSefeenen 3lechte ©ebraud), fo rerlängert fid; ber r rag toieber auf feftbeftimmtc Seit, auf treitere fünf Jahre, utr, toenn ettoa ber Vertrag ftißfchtocigenb tro$ erfolgter uu tgung fortgefettf trürbe, läge ein Vertrag m it unbeftimmter

®«uer ro r (§ 724 23©».).

ber tüilr^ e b‘ e Srage liegen, toenn baS für ben Slblauf ejummten Seit ben Parteien getoaftrte KünbigungSrecht an

0,81 ° 8 ®- **1 iu D £© 3ifpr. 6' 445 «nb 31®. in ifta r ' 68° 1°'* Scfeunben, ober toenn eS, trie in bem ron cv jy eUnar £um ^uSßungSfiunft feiner Erörterungen genommenen

% V T « “ W u n u t t e f ^ einer ¡¡Mehrheit gefnüpft ift.

fcbräniuni P T * « .. T 0* cine bcrtra0§mäfjig unjuläffige 23c=

r > t v s. 8 ^unfeigungSreditS, bie nid;tig ift unb unter bflr.„,an m ben 0an»en Vertrag nichtig madit, ro r. £>icr ift fe<%r un iliefultat Klarcnaar recht 3u geben.

Ita rt» x; vu nnem «ertrag m it feftbeftimmter Seit iebc einfache ¿ i ä e n T I r ^ ^ b' C 3iu^lö ' un0 *u biei er 8 eit bur^

bcs § 723 c h eiitarm ,g ^erbcijufüfiren, fommt bie SSorfdrift jiel;t, nidit »ur ÖUi * erlrä0e m it unbeftimmter Seit be=

2. ® cnn m enbU" 0 (-lßL nud) Sied;t£>eim 6 . 45 3iote 92).

gemifddes 9ied)tan m ':,‘ e^ acf, 3efd;iel;t, baS Kartell als ein ftede in ber Sonn^ '■* Ion[truiert ll)irfe, berart, bafi eine Sentral=

gefcHfd;aft ober © CS .iu r iiti^ cn ^ ctfon' n,eift als Slftiem feen einzelnen lö lita L J , .Mu b‘ & 0ebilbet toirb unb biei c n,it in bem bic S c r r t t i^ T " ntn f°0enan"ten SieferungSrertrag, fabuliert toerben, f t o L " 8? berr . ei".5eInen ^rto d m itö lio be r ' fe1' f° erfjebt fidf) bic toeitere, firaftifd)

fe(;r tr iftig e grage, ob bie Künbigung beS SieferungSrcrtrageS oo ipso and bie Sluflöfung ber Slftiengefellfdaft ober ©efcll=

fd a ft m. b. § . ju r f^olge Ifat. Unerörtert foil liier bie $rage bleiben, ob ber SieferungSrertrag ©efeKfdfaftSdjarafter l;at, balier auf ibn § 723 23© S . über^aufit ju r 2tntocnbung fommt, ober ob Künbigung nur nad) fonftigen 9leditSgrunbfä^en, 3. 23.

§ 326 23©23., julä ffig ift, eine ^rage, bie baS fR©. (23b. 74 6 . 33) im ©egenfatj ju ^yledjt^cim (© . 43) im Sinne ber festeren SUternatibc entfdfcibet. .§ier trirb baron ausgegangen, baff feer SieferungSrertrag rechtsgültig gefiinbigt ift unb bamit fein Enbe erreicht. SaS 3f®. bat in teiltoeifer 3’tnberung feines früheren Stanbf3unfteS in einer baS 9lbeinifch=2Seftfälifde S eilient5 ftmbifat betreffenben Entfd'eibung (23b. 79 S . 418) feinen Stanb=

fninft bafiin feftgeftettt, ba^ bie Künbigung beS SieferungS=

bertragcS baS S tinbifat nicht ju r Sluflöfung bringe, toährenb baS DS® . §amm, beffen U rteil baS 9f®. aufgefioben h®t, ?u bem cntgegengefeljten fRefultat fommt. gdedftffeim, beffen Schrift ro r Ergehen beS 9leidiSgerid;tSurteilS erfdfienen ift, fteht m it roller Entfdnebcnheit auf bem Stanbfiunft beS DS®.

S o toenig baS U rteil beS 31®. befriebigt, unb fo felfr man au§ allgemeinen ©rünben unb aus bem Sßcfen beS Kartells berauS ber anberen 2lnfid;t juneigen möchte, fo fann man fidj nad; bem Stanbfnmfte ber ©efe^gebung ben ©rünben, bie baS 31®. anführt, nicht bcrfdliejjen. ©etoifi ift bem D S® . reefd 31t geben, toenn e3 au8fül;rt, barg m it 23efeitigung beS SieferungS=

rertrageS baS Kartell feinen tocfentlidhen In h a lt rerliere, baf;

Kartellbcrtrag unb SieferungSrertrag bcgrifflid; eine Einheit bilben, fotootfl nad) bem SBillen ber ^Beteiligten als and; aus innern ©rünben; gctoiji führt bie Serrei^ung in gtoei felbftänbig auflösbare 3lech'tsrerhältniffc ju fsraftifd; bebauerlichen Kon=

fequenjen; alles bicS aber fommt gegenüber ben formellen 23or=

fd;riften über ©efcllfchaften m. b. .§. (um biefe l;anbelt eS ftd) bei bem gaß, ben baS 31®. ju entfeheiben ijatte) unb in gleicher SSBeife gegenüber benen über Slftiengcfeßfdjaften nicht in 23etracf't.

2 )ie SSorfd;riften über bie ®auer berartiger ©efeflfdiaften unb über üluflöfung müffen im ©efellfdiaftsreriragc getroffen toerben, fie finb nid)t auS anberen Urfunben toie hic^ aus bem SieferungS=

rertrage ju entnehmen. Selbft toenn ber SieferungSrertrag, toaS im §aß beS 31®. nid;t gefd»ehen ift, notarieß beurfunbet toorben toäve, fönnte bie an fid> auS Sßorrcrhanblungen juläffige äluSlegung beS ©efcßfchaftSrertrageS nie fo toeit geben, ba^ bie im ©efeßidjmfternertrag feftgefe^te ®auer burd; bie 23eftimmungen beS SieferungSbertrageS geänbert toerben fönnte. ®er Karteß’

rertrag hat, inbem man für ihn bie form en ber ©efeßfehaft m. b .fj.

getoählt hat, bamit ein formeß fclbftänbigcS Seben erhallen, für ben bie 23orfdiriften beS © m b§® . mafigebenb finb. $iefe fornießen 23orfdiriften mögen in SBibcrfpruch m it ben Kartcß=

gebanfen flehen, unb bie SluSeinanberreifsuug beS KünbigungS=

rechts enthält unjtoeifelhaft einen fold)en 2Siberf|)rud;. ®iefer aber ift nicht baburdi ju überbrüden, bah ria n bie gefehlid’eu 23orfchriften über ben Raufen toirft. £ ie r liegt einer ber p ß e ro r, in benen bie rorhanbeuen 3techt3geftaltungen bem Karteß- jmed fid; nid)t roßftänbig anpaffen. Es ift © ade berer, bie Karteßoerträgc entirerfen, für bie Einheitlidifeit babur^ Sorge ju tragen, bah auSbrüdtid; bie Slufhebung beS KarteßrertrageS für ben $aß rercinbart toirb, bah ber SieferungSrertrag aufhört.

(4)

404 S u tifiif^ e 2Bodjenfd;rift. m 8. 1913.

$ te Sitijci'uugSüücrctgmtng ton SBSarcitfagcrn.

Von D r. ju r. E rich cl§Bad^, WieSbaben.

SDie Übereignung öon VermögenSobjeiten eines ©d)uibnerS ju r Sicherung einer gorberung ftefd £>eute im Vorbergrunbe beS i^ntereffeS. (iS bat bicS feinen ©runb in bem aujjerorbenü liehen Umfidjgreifcn biefer gorm ber $rebitfid)erung unb in bem bamit als golge unb Urfadje in Verbinbung ftebenben © treit ber Meinungen über fic.

©ne befonberS toid)tige ^ M e fpielt babei bie Übereignung bon Warenlagern. S ft fenft bie ©icherungSübereignung im toefentlichen ein Ärebitmittel beS Heinen WattneS, fo gibt bie Übereignung bon Warenlagern unb fonfügen ©adfgefamt;

beiten bie ÜKöglidEjfeit, biefe Ärebitform auch für größere Ver=

bäitniffe praitifd) toerben ju Iaffen.

1. Sie grage, ob bie Übereignung bon Warenlagern ju r Sicherung bon gorberungen red^tlicf) toirffam erfolgen iann, ift ohne toeitereS für ben g a lt ju bejahen, baff bie Übereignung gemäjj § 929 33(5533., b. h- alfo burd) Einigung ber Vertrags;

Parteien unb Übergabe beS Warenlagers bjto. richtiger ber jum Warenlager gchorenben ©egenftänbe an ben Ertoerber erfolgt.

Siefe Übergabe m u f nur äußerlich cricnnbar gefchehen. ES genügt alfo nicht, (nenn ber Übereigner ettoa, toie eS in einem bom DleichSgericht entfdjiebenen StechtSftreit ber g a ll toar, baS

©efchäft als SlngefteEter ber Käufer toeiterbetreibt, gleichtoohl aber nach aufjen baS ©efchäft in eigenem tarnen fortführt (bgl. U rteil beS 91®. bom 6. Stobcmber 1908, Siecht 1909 Sir. 73; Schäfer, Sie Steddipredfung über bie ©id)erungS=

Übereignung, 2lrd)Vürg3t. 38, 32).

SaS ErforberniS ber äußerlichen Kenntlichmachung ber Übergabe hat ber Statur ber Sache nadh jur golge, bah praitifd) beShalb für bie Übereignung bon Warenlagern im toefentlichen allein bie in § 930 33(5533. borgefehene 2lrt unb Weife in grage iommt, bei m elier bie Übergabe burd) Vereinbarung eines StecfdSberhältniffeS erfeßt toirb, bermöge beffen ber Ertoerber ben mittelbaren 33efiß im ©innc bon § 868 33(5533. erlangt.

©egen biefe ©icherungSübereignung bon Warenlagern bc=

flehen junädfft aEe bie Vebenien, bie ber ©idferungSübereignung gemäß § 930 V © V . überbauet entgegenftehen. ES gilt bieS einmal für bie grage, ob nicht bie Veftimmungen ber §§ 1205, 1253 V © V . als VerbotSgefefse bie ©icherungSübereignung gemäß § 930 33(5533. fddeddhin unmöglich machen, bjto. ob ftcfi leßtere nicht als ©efeßumgehung barfteEt. 33cibeS ift heute in berneinenbem ©inne entfehieben (bgl. § 223 2lbf. 2 33©33., S W . 1911, 4 6 34; Suetgebrune, S ie ©icherungSübereignung

© . 17 unb 18; WöEer, 3 ur 2fraSe ber ©icherungSübereignung, S W . 1912, 720; ©alinger, ©efeßlidhe Waßnahmen in bejug auf bie ©icherungSübereignung, 33hbl. beS 31. S g S . I. 426 ff.;

Schmitt, Sie ©icherungSübereignung S S 3 - 1912, 1042;

©chäfer a. a. D. ©. 5 ff.).

©leidfeS g ilt nicht für bie anbere grage, ob bie ©icherungS=

Übereignung ein ©cheingefchäft ift, ber binglidfen Einigung alfo bie Ernftlicfdeit mangelt. fMer iommt es auf bie Umftänbe beS einzelnen gaEeS auSfdclaggebenb an. ,gu beachten ift jebodi, baß bie E rnftliddeit beS ÜbereignungStoiEenS nicht bon ber S im ulation ober fonftigen üngültigieit beS Kaufalgefd)äfteS berührt toirb, ba bie Übereignung ein abftraiteS 3icchtSgcfd)äft

ift (bgl. Suetgebrune © . 8 ff; ©alinger © . 425/26). gerner fprid)t grunbfäßlich ber ©icherungSjtoed nid;t gegen, fonbern fü r bie Ernftliddeit ber Übereignung m it Stüdfitfd auf bie Um möglichieit ber VefteEung einer SJtobiliarhppothei.

Sm übrigen erforbert jeboch baS St©, m it Stecht für bie Ernftlichieit beS ©efchäftcS, baß bie Sbentität ber 33eftanbteile beS Warenlagers bei ber Übereignung burchauS fcftfteht unb äußerlich erfichtlich gemacht ift (bgl. Schäfer ©. 31).

2. S ah nun bie Übereignung gerabe bon Warenlagern in ber gorm beS § 930 33©23. tatfächlich erfolgen iann, beftreitet ein S eil ber Siteratur. öoeniger, S ie ©icherungSübereignung bon Warenlagern, S StotV. 1911, 178 ff. (aud) als ©onber- brud Mannheim 1911 erfchienen), j. V . hält eS febieddbin für unmöglich. Dcrtmann, S ie ©icherungSübereignung bon Waren;

lagern, S S 3 - 1911, 1178, ber effoeniger in aEen toefentlichen ißuniten juftim m t, ift ber Slnfitfd, bah bie ©icherungSüber;

eignung nach geltenbem Siecht fü r bie Siegel ber gäEe leinen

©d)uß finbe. ßoeniger begrünbet feine 2lnficf)t bamit, baß et auSführt, ein constitutum possessorium, toie eS § 930 V © V . erforbere, iönnc bann nicht begrünbet toerben, toenn bem Ver=

äußerer bie VefugniS borbehalten fei, über bie beräußerte Sache ganj frei unb in eigenem Snteveffc, alfo toie ein Eigentümer ju berfügen. S e r mittelbare Vefiß im ©inne bon § 868 er=

forbere als toefcntlid), baß ber mittelbare 33efißer einen fjerauSgabeanfprud) befiße. S ie genannte VefugniS bebeute bie bireite Slegation biefeS §erauSgabeanfpruchS. g ü r ben häufigen gaE ber Übereignung bon Warenlagern burd) Vereinbarung eines fogenannten KommiffionSberhälniffeS fei auherbem noch ju beachten, bah ber toirilidfe In h a lt beS Vertrages jtoifchen

©laubiger unb ©dmlbner nietet nur m it ben toefenSbeftimmenben Elementen beS KommiffionSgefdfäfteS, m it beffen Segalbefinition (§ 383 § © V .), im Wiberfprud) ftehe, fonbern bah auch auf biefeS StedeteberbältniS ieine einzige ber Stormen beS 3. 2lb-- fhnitteS beS 3. Vud)cS beS § © V . angetoenbet toerben iönue (bgl. a. a. D. © . 190 bis 213).

Dertmann ftebt auf bem gleichen © tanbfm nit, toenn er auch bto h ro b le v n a tifd e W ögliddeit eines ernfthaften 33efiß=

bermittlungSbcrhältniffeS jtoifchen Veräufserer unb ©rtoerber nicht beftreitet.

S ie Argumente .fioenigcrS gegen bie Sinnahme eines ßommiffionSberhältniffeS finb im toefentlichen jutreffenb. Senn cS gehört unerläfjlich jum Wefen beS ^ommiffionSgcfchäfteS, b ah' ber Äommiffionär fü r frembe Stechnung unb für frembeS Sntereffe hanbelt. SaS tr ifft bei ber regelmäfsigen ©eftaltung ber ©ideerheitsübereignung, toenn nämlich bie tatfäd)licf'cn Ver=

hältniffe beS ©cfcfiäftS auherlicft in ieiner Weife geänbert toerben, ohne ¿toeifel nicht ju. Sind) bie toeiteren Vebenien §oenigerS finb als jutreffenb ju eradden. ©S liegt nicht in ber Slbfidit ber Vertragsparteien, fid) ben Veftimmungen, toie fie in §§ 384, 390, 392, 396, 397 unb 400 $ © V . enthalten finb, ju unter;

toerfen. Slamentlid; g ilt bieS für § 400, ba ber frühere Eigentümer bann in ber Sage toäre, fid) burd) einfache E rilärung beS ©elbfteintrittSredjtS toieber jum Eigentümer ju machen.

Siefe ipolemii ^oenigerS richtet fid) bo* aEcm gegen ein Vertragsform ular für eine ©icherungSübereignung, baS fid) in betn gcvmularbud) fü r freitoiEige @erid)tsbaricit WcihlerS,

(5)

42. Seegang. SurifUfdje 23od^>enfc^rift. 405

12. 2fufi. 1911 ©. 122 9lr. 75b, finbet. § 2 bleues gor*

muIarS lautet:

„Bur Sicherung btefer Slnfprücpe überträgt er §errn Depmicpen ba? (Eigentum an feinem in ber 2lnlage Ver*

geiebneten 9Röbellagcr:

9Rit SlbfdRuf biefe? Vertrages gebt baS Eigentum auf ben ©laubiger über unb toirb ba? Säger in ber

§anb beS ©cpulbnerS föommiffionSgut."

S ie ©rünbe, m it benen SBeiftter fein Form ular berteibigt (a- a- D. © . 549 bi§ 551), erfepeinen nidR als jutreffenb. 9Ran iünn alterbingg einzelne ber fü r ben ÄommiffionSVertrag geltenbcn fo rm e n ausfcpliefen. Vorliegenb Wäre eS aber erforberlicp, fie taft aHe abjubebingen, unb abgefeben baVon banbeit eben, Wie 3 fia0t, ber llbereignenbe nicht fü r Rtecpnung unb ^ntereffe fccS Ertoerber?, fonbern fü r feine eigene, §erVorzupeben ift jeboep, H bie bisherige Rtetptfprechung (SR®, in Rtecpt 1909 9lr. 73 unb in g ® . i 911> 334 unb 65033; © e u p . 64, 277 unb 66, 102; ©cpäfer © . 34) feine Vebenlen gegen bie Vereinbarung e>ne§ ÄommiffionSVerpältniffeS erhoben pat.

2Iud) ©alinger a. a. D . © . 441/2 ift ber füReinung, baff _em ^ommifftonSVerpältniS gültig Vereinbart toerben iönne, fdtränlt bie? aber baburep ein, b a f er fagt, zum minbeften liege c' n Verhältnis Vor, baS ber Äommiffion ä hn lich fei, Vielleicht cm Sluftrag, ber an ben früheren SröbelVertrag erinnere. Siefcr entere © tanbpunit lä f t fich natürlich in bem ©inne burcbauS Vertreten, b a f bie SluSlegung beS Vertrage? baS Vorliegen eine» z'var Äommiffion genannten, tatfäcplicp über als etivaS mcbercS fiep barftcHcnben RledRSVerpältniffeS ergeben iann.

^uS gteidEje ift ben StuSfübrungen SüringcrS ju biefer grage

■'^ur Vom SicherungSfauf", SeipjB- 1908/ 105 unb

"W arenlager als ©egenftanb ber Sicherungsübereignung", : cl^ 3 - 1911, 417; gg(_ baju auch ©taubingcr 7./8. Stuft.

| 929 V © V . v n i e) entgegenzupaltcn, ber bie RiidRigteit ber

” 'lc^ t ^Weniger? beftreitet. $DaS nah feiner ?utreffenben

^ orfteKung in ber ffkapis häufige „ÄommifftonSVerpältniS", as er übrigens m it nicht genitgenb Haren Erörterungen Von er „©icperungSübereignung i. c. © ." trennt, obtoopI er an ercrfeitS ausführt, b a f cS nidhtS anbcreS als Sirebit*

getoaprung gegen Sicherheit bebeute, toirb fich regelmäßig als .'te' eT ® creinbarung ber Parteien beruhenbcS Vertrag?*

Verhältnis aufredRerpalten taffen (f. u.), baS man lebiglich ber nappen Benennung toegen ober toeil man barunter in ben etreffenben Streifen ettoaS genau VeftimmteS, toenn auch Von em gefefliepen Vegriffc dlbtocihenbeS Verftanb, Slontmiffion flenannt hat!

Sujuftimmen ift bagegen ÜSeifler, menn er bie toeitc ' ^U^ un0 '-t’°enigcrS als unrichtig bezeichnet, b a f ganz o ber Oft Cm rn’tte^ areS VcfifVerbältmS bei SBarenlagcrn, fofe bebrlt C X n ® " m 't} c Befugnis, bie SBarcn toeiter §u Veräufei Venebim'I' t r ~ bf rcinl,art toerben iönne. Er bemerlt in bie

beS einen tolge aus ber Vefifberecptigu

baS Vefifcreciu W ® e*affur,8§bfli<pt beS anberen. SBcnn il barauS nicht' b a ü V ^ «ngeräumt fein bürfe, fo fol Beitablauf nichts* »?? , ^ a n b m bic m it b<

3tui Reit fei ihm t tUU Ratten, eingeräumt toerben bürftc

* * * *■?

; au! fo lange, btS er eS veraufere ob

bis bie Umftänbe einträten, bie ihn Jur Rtüdgabe Verpflichteten.

®iefe Umftänbe feien im Vertrage feftgelegt; toären fie es nicht, fo toürbe bie Rtüctgabcpflicpt fcfton auS bem ©ihcrungSjtoede beS Vertrages folgen. ES beftehe alfo ein ijerauSgabeanfprudj.

V u r gehe er m it bem Eigentum felbft burch bie Veräuferung unter, g ü r bie ©icperungSübereignung ungeeignet toärc nur ein folcpe? RtedRsverpältniS, baS bem Übereignenben ben V e fif fü r im m e r überliefe.

SDiefer © tanbpunit erfepeint als ber richtige.

S ie bisherige Rtecptfprecpung hat fich ohne VerüdfidRigung biefer grunblegenben ©rtoägungen bis in bie neuere 3 c't allcr- bingS im tocfentlichen gegen bie Slnnabme ber SledRSgültigfcit ber ©icbcrungSübcreignung Von JSarenlagern ablehnenb ver=

halten.

(Eine SluSnaljme g ilt nur für ben /fa ll ber Vereinbarung eines ^ommifftonSVerbältniffeS — Vgl. ©d)äfer © . 34 — , fücr aber, toie bereits erörtert, ju Unrecht.)

£ u beachten ift jeboch/ b a f baS 5R@. in feinen früheren (Sntfdfeibungen Vom 3. Januar 1903, ® 3 3 - 1903, 153, unb Vom 22. Dltober 1910, B ® . 1911, 4 6 34, bie ©icherungS=

Übereignung von SSarenlagern nicht fdjlechthin fü r unmöglich gehalten, bie grunbfäfUdje fyrci9e Vielmehr überhaupt n ih t er=

örtert, fonbern immer nur bie © ültigfeit in bem betreffenben fonl'reten fyall verneint hat. S a 8 gleiche g ilt für bie @nt=

fcheibung beS 91©. Vom 24. 3 u n i 1911, 9i® . 77, 210, ebenfo für baS U rteil DS© 9lfpr. 18, 134 (DS®. ftic l vom 25. 9)tärj 1908) unb baS in © e u p . 66, 102 (DS®. 9loftod vom 6. 3 u li 1910).

9lamentlich bie leftercn Entfd)cibungen finb in biefer Ve=

jiehung haraiteriftifch- ®S toirb in ben fraglichen fä lle n unter=

fud;t, ob eine Seihe unb eine Verwahrung gegeben fei. S a3 erftere toirb verneint, ba es fiel) bei bem SBarenlagcr um eine vcrbraudfbare ©adje hanbelc (§ 92 2lbf. 2 V © V .) unb ber Btocd beS 9Sarcnlager3 lebiglid; in feiner Veräuferung beftehe.

SaS Vorliegen eines VertoahrungSVertvagcS toirb bagegen Ver=

neint, toeil einmal in ben fraglichen Verträgen Von Verwahrung leine Siebe unb bieS auch offenbar nidR beabfidRigt getoefen fei.

üluferbem aber toiberfprcche ber 3lnnabme eines Verwahrung?*

Vertrage?, b a f baS SBarenlager nidR ju r 2lufbetoalR'ung, fonbern ju r Vcrtocnbung unb Veräuferung bem früheren Eigentümer bclaffen fei. (Ebenfo D S ® . SreSbcn Vom 20. fRovember 1908,

© e u p . 64, 277, unb DS® . Karlsruhe Vom 11. Vovember 1909, Vab9tfpr. 1910, 177; vgl. © hä fe r © . 33.)

ScS Weiteren bemerlt baS U rteil in © c u p . 66, 102, baf ba? 9i® . im Riecht 1909 9lr. 1998 Roar Ritrcffcnb annehmc, eS genüge ju r Vereinbarung eine? mittelbaren VefifeS im ©inne Von § 868 V © V ., toenn jtotfeben Veräuferer unb Ertoerber Vcrabrebet Werbe, b a f ber Veräuferer für ben Ertoerber befifeu unb für ihn veräufern follc unb ihm ben E rlös abzuführen habe. Entfcpeibcnb fei babei baS letRcre. 3 n bem bamat? zur Erörterung ftepenben Bad treffe bieS jeboep nidR ju.

2luS biefem ©tanbpunit ber 9lcd)tfprecpung ift fomit ntclRS Weiter ju folgern, als b a f bie Vereinbarung eine? gültcgen mittelbaren VefifVerhältniffcS getoiffen ©chtoierigle.ten unter*

liegt unb b a f bei Vicptbeaihtnng ber nötigen Vorftcpt bre Vereinbarung verfagt. 2luSfheibcn toerben allcrbingS fchlecptpm bie Vereinbarungen eine? ÄommiffionSVerpältniffeS, einer RRiete unb einer Scipe. Seftere bcSpalb, toeil bie Eingabe einer Per*

(6)

406 S u rlftlfd je 233üd;eufct;ríft. ¿M 8. 1913.

braudbaren © ade bann bcm V egtiff ber Sítete unb ber 2 ei£;e ioiberT^rid^t, tocttn fie nid;t in einer ben Verbraud auS*

fdließenben SBeife gefdiefrt. (g ü r baS gemeine Siedet Ejieít übrigens baS U rteil beS D 2 ©. Hamburg Dom 14. Sobember 1902, § a n f© 3 - 1903 23eibl. 85 bie Vereinbarung einer 2eil;e gleidtooßl fü r juläffig, bgl. ©d;äfer © . 33.)

9Sit biefem ©rgebniS ftimmt burdauS überein, baß in ber VrajriS bie Übereignung bon SBarenlagern ettoaS 2lßtägIideS ift unb baf? ein S eil ber Sed;tfpredung unb ber 2iteraíur aucfj ber früheren Seit (bgí. ©taub 8. 2lufí. § 368 §©23. 2lnm. 97 a. ©.

unb baS U rteil beS D 2 ® . Sofiod born 29. 2>uui 1896, Steál.B- 16, 4; bgí. © däfer © . 30) bie ©iderungSübereignung grunb*

fä |lid ; für möglich hält- SaS ermähnte fo rm u la r bon Sföeißler bermeibet ben bott ©euff'31. 66, 102 gerügten Síangel ber 33er=

einbarung ber 2íu3¿af)íung beS ©rlöfeS an ben ©rtoerber, inbem eS in § 5 auSbrüdlid bie Slbfü^rung beS 23ruttoerIöfeS m it 60 fßrojent an ben ©laubiger beftimmt.

GineS ber neueren Urteile beS S ® . aber bom 15. ^ u n i 1911 in ^2B. 1911, 762 fp rid t nunmehr (nadjbetn fu rj borl;er ein Urteil beSfelben bom 5. S la i 1911, 3 ® -1 9 1 1 , 5 7610 bie bon Hoeniger aufgeioorfene ^rage bafnngeftetlt gelaffen l;attc) m it aßer toünfdcnStoerten ®eutlid)lcit bie grunbfäßlide S tö g lidfeit ber ©iderungSübereignung bon SBarenlagern aus: !yn beut fraglichen gdße toar bereinbart, baß ber Veräußerer beS 2Saren=

lagerS als Verwahrer fü r ben ©rtoerber befi|en unb bie 23c*

reditigung baben folie, jum 23etriebe beS ©efdjäfteS bon ben

■Karen ju berfaufen m it ber Verpflichtung, bie entnommenen K a re n burch anbere ju erfe|en. SaS 31®. (teilt bie © ültigfeit biefeS Vertrages nicht in Btoeifel, erörtert bielmehr lebiglid; bie

$rage, toie bie © r f a | to a re n gültig in bas ©igentum beS

©rtoerberS gelangen iönnten. Sabei beftätigt es bie © ültigfeit beS bon ben Vertragsparteien hierfür getoählten StobuS (f. u.).

2luS biefer ©ntfeheibung in Verbinbung m it berjenigen beS V ® . bom 24. $ u n i 1911, V ® . 77, 210 (bgt. auch V © . 3. Januar 1911 in 11, 324) toirb man fom it folgern müffen, bah g r u n b f ä ß lid bie © id e ru n g S ü b e re ig n u n g bon K a r e n la g e r n b u rd ; V e re in b a ru n g eines m itte l*

b a re n 2 3 e fi|b e rh ä ltn iffe 8 m ög lich if t , fo fe rn n u r bie

© ig e n tu m S b e rh ä ltn iffe auch ä u ß e r lid burch eine r ä u m lid e S lb fo n b e ru n g fe n n tlid ; gemacht fin b (felbft*

berftänblid ofme 0flÍ5 baburd; bem ©rtoerber ber u n m itte lb a r e 23efi| eingeräumt toiirbe).

Db biefe äußerliche Kenntlichmachung auch iheoretifd un=

umgänglich nötig ift, fann fü g lid beftritten toerben. ¡gft fie aber erfolgt, fo ift (ebenfalls nach ber heutigen Sedtfpredjmng beS V ® . bie ©idierungSübercignung möglich-

SiefeS mittelbare 23eft|berhäItniS fann nun benfbar ber*

fchieben fein. 2luSfd;eiben toirb auS ben bereits ertoäl;nten

©rünben jebod bie Vereinbarung einer Kommiffion, einer Stiete ober einer 2eif;e. S tö g lid ift bagegen einmal, neben ber Ver*

einbarung eines SienftbertrageS, nach toeld;cm ber Uber*

eignenbe fünftig als Stngefteßter beS ©rtoerberS Imnbeit, bie Vereinbarung einer Vertoahrung. S ie Veräußerungsbefugnis beS früheren ©igentümerS toiberfprid;t nid;t bem V egriff ber Vertoaf;rung. SBenigftenS ift nid;t einjufehen, toeSpalb nicht ein Vertoahrer auch bie VefugniS erhalten lönnte (in eigenem ober beS Hinterlegers Samen), bei fid; bietenber ©elegenheit

bie K a re ju beräußern. SaS Dt®, hat bieS auch i« bem U rteil bom 15. S lä rj 1910 (©chäfer © . 23) anerfannt. S e r gleid;en 2lnfid;t ift © alingcr a. a. D. © . 442.

Senfbar ift ferner aud; ein ^nnom inatfontraft, burch toelchen ein fonfreteS, beftimmteS, obligatorifcheS ober binglid;e8 SechtSberhältniS bereinbart toirb, baS ein Su|ung§red;t ober eine VertoaItungSpflid;t beS unmittelbaren 23efi|erS begrünbet.

Ungenügenb ift bagegen ein abftrafteS V c fi|fo n ftitu t (bgl.

©chäfer © . 27). ^nSbcfonbere fommt ein Vertrag in ^rage, laut beffen ber Veräußerer fü r ben ©rtoerber b e fi|t unb ber*

äußert unb ben ©rlöS ebentueß nach Slbjug einer Quote ju r Sedung ber ©efchäftSunfoften, perfönlichen Vebürfniffe ufto.

beS Veräußerers als Slmortifation feiner ©d;ulb an ben ©r=

toerber abführt. (V gl. D 2 ® . Softod bom 6. 3uU 1910,

©euffSl. 66, 102 unb V ® . bom 21. S ta i 1909, Sie d t 1909 S r. 1998. SaS D 2 ® . Kiel hält in feinem U rteil bom 29. So*

bember 1909, ©chl§o!ft2lnj. 1910, 17 [©chäfer © . 35] fogar für genügenb, toenn berabrebet fei, baß ber Übereignenbe ben ©rlöS fü r fid bertoenben bürfe, bafür aber baS 2ager burd; Sen*

anfdaffungen in gleichem SBerte ju erhalten habe.)

3. 3Bie geftaltet fid; nun ber Übergang beS ©igentümerS an ben G r fa |ftü d e n auf ben ©rtoerber?

Sn biefer §inftd)t finb jtoei Stöglidfeiten benfbar, ficht man bon ben. p ra ftifd bebeutungSlofen fä lle n ab, baß jetoeilS eine neue ©igentumSübertragung ftattfinbet, ober baß ber

© dulbner bei bcm ©ttoerbe als birefter ©teßbertreter beS

©läubigerS hanbelt.

Sen einen faßt baS borertoäl;nte Form ular KeißterS in

§ 3 ins 2luge. Siefer Varagraph lautet:

„©cfnilbner berpflic£;tet (ich, in gleicher K eife aßen Zugang beS KarenlagerS bem ©laubiger ¿ur Sicherung ju übereignen, ©r ift ermächtigt, bei 2lbfd;luß beS baju nottoenbigen Vertrages ben ©laubiger ju bertreten unb zugleich in eigenem Samen aufjutreten. S e r Vertrag fommt juftanbe burd; einen auf bie $ aftu ra ju feßenben Vermerf folgenben 3nl;altS: Siefe SBaren toerben hiermit Herrn ©ottlieb Dehmifd;en in §aße Jur Sicherung toegen ber im Vertrage bom 12. Stoß 1912 b e trie b e n e n gorberungen übereignet. S lit bem heutigen Sage geht baS ©igentum auf ihn über unb toerben bie Stüde in meiner H<mb KommiffionSgut. Siefe ©rflärungen gebe id; ab im eigenen Samen unb auf ©runb ber im Vertrage m ir erteilten Voßmadjt auch im Samen beS Herrn Qebmifd;en.

H a lle a. © ., ben . . . . 19 . . f^ r a n j K u lid e ."

SSeißler fdließ t fid in biefer .fMufidt einer Anregung in bem U rteil beS S ® . bom 3. Januar 1903, S ^ B - 1903, 153 an.

S ie in biefem U rteil erforberte äußertide Kenntlidmad;ung beS HanbelnS beS früheren ©igentümerS m it fid fclbft als Vertreter ber jetzigen ©igentümerS gemäß § 181 V © V . fd e in t in ber bon SBeißler borgcfd;lagencn 2lrt unb 22eife praftifd; (Ver*

toenbung eines ©ummiftempelS burd Öen ©d'ulbncr sutn Sufbrud ber cntfpred;enben 2BißenSetflärung auf bie gaftura) burd;auS möglid;. ©ie toäre aud; baburd ju erreiden, baß ber ©d;ulbncr bem ©laubiger jetoeilS in beftimmten 3lu*id;enräumen bie angefdafften ©rfaßftüde aufgibt ober baß er bas Sßarenlagcr, fotoeit eS übereignet ift, bon bem fonftigen 2 ager rä itm lid

(7)

42. 3aßrgattg. S u riftifc ß e 2B od;enfd;rift. 407 getrennt ßält (tooßlgemerlt toieberum, ointe baß cttoa ber

©laubiger burcb biefe Trennung ben unmittelbaren Befifj ev^ieltc), unb in bief en 3taum bie ©rfaßftüde einbringt.

©efdjießt bieS, fo ift natif) ben Urteilen beS 31®. üom 21. B a rg 1906 (©dßäfer © . 38/39) unb boni 15. 3 uni 1911, S ® . 1911, 762) ein ©elbftlontraßieren im ©inné bon § 181 birîjt einmal fü r erforberlicß gu eracßten. ® a3 3Î@. ßält «tel»

mefyr — bieS ift ber gtoeite B e g — biefe Aufgabe bgto. ©iu=

bringung in Berbinbung m it ber bereits bureß ben urfprünglicßen Vertrag getroffenen binglid;en ©inigung fü r genügenb, um ben

©tgentumêübertrag gu bermittein unb äußerlid) fcnntlid) gu 'batben. (3uftimmenb ©alinger a. a. D. © . 440 unb $irfcß, bie

©rfaßftüde bei ©icßerungSübereignung bon 3nüentar unb Baren»

lflger, $ 3 3 . 1911, 1383.)

3 ür bie ©rfaßtoaren g ilt bann gang bas g le ite mittelbare BefißoerßältniS Soie für bie bereits üorßanbenett B a re n and).

4. Befonberer ©rörterung bebarf noeß bie $rage, ob bie 'ÂtdjerungSübereignung bon Barcnlagern bgto. toann fie gegen b’c g u te n © it t e it üerfiößt.

® aß bie ©id)erung3übereigmntg eines BarenlagerS unter allen ümftänbcn gegen bie guten © itten üerftießc, babon ïann fotooßt aus allgemeinen ©rtoägungen als aueß unter 3 ugrunbe=

leguttg ber Siteratur unb 3teißtfpredßung leine 3tebe fein.

_ ©S fteßt gtoar feft, baß bie ©idjerungSübereignung regel»

rnä^ig in einem ©tabium erfolgt, in toelcßem oßne biefeS §ilfS=

mittel ber ©efcßäftsbetrieb nic£>t aufredf)tguer^>alten toâre.

Unb es fteßt toeiter feft, baß beSßalb naturgemäß bie 2lbficßt freS Ubeveignenben in einer großen 3 af)l bon fä lle n baßin geßt, einen ©laubiger bor ben anberen gu beüorgugen. fe rne r liegt es in ber 3îatur ber ©aeße, baß bureß bie ©icßerungSübereignung gegenioärtige unb gulünftige ©laubiger, fei es beabfidjiigt ober

«nbcabftcßtigt, außerorbentlicß ßäuftg gefcßäbigt ioerben, ioeil fie naeß außen meßr ober toeniger nießt erlennbar ift.

piUein biefe ©atfaeßen genügen nur bann, um baS 3lecßtS»

geftßäft als gegen bie guten © itten berftoßenb erfeßeinen gu affen, trenn bie Slbftcßt, bie ben Übereignenben gu feinem Bor»

geßen beranlaßt, unter Berüäficßtigung ber Sluffaffung aller

^ötUig unb geredßt ©cnlenben" fittentoibrig ift.

$abon lann für ben Regelfall ber ©icßerungSübereignung mißt gefßrodten toerben. B ie B e iß le r in $ 3 to iB . 1911, 547 gutreffenb auSfüßrt, ift baS ölonomifcß Berfeßltc nießt bie rebitform, bie in ber ©idjerßedSübereignung liegt, fonbern bie aSe l>ie feen Übereignenben gloingt, gu betartigem $rebit gu greifen, ©S ift fclbftberftäublicß nießt ölonomifcß rid;tiger für ben in eine mißlid)e BerntögenSlage ©eratenen, gugrunbe gu geßen, als fidß bureß biefen Ärebit über B a ffe r gu* ßalten.

enotoenig ift baS erftere autß moralifd;er als baS gtbeitc.

fié ? ‘ eDr' c unb fp ïa jis ift benn aud), fo feßr man l a a m / 1'- ® e^ ÏCn bçr ©idjerungSübereignung bon Barett»

finsbefonb« 3 Î £ oeni9er' Dertmann, ©alinger B einuna * * 443 @cßmitt, B ö lle r a. a. D.), nießt bie toibria int ®i«nbe" ' ^ bie^ BccßtSgefcßäfte fd?Ied;tßin fitten=

L , h t" ne § 138 B @ B . feien.

1911 ('ct B ° iQ iS,enben ®nffeßeiburtgen beS 31®. bom 5. B a i 04 o}fnu’r n oVc,57610)' 24- Suni 1911 (31®. 77, 210) unb B r e s L i l l î 19h, 0 (Sct' iiîn ' ©• 36), beS D £ ® . SreSlau, - Slau2öt 1910, 23 3îr. 6 (©cßäfer © . 37) unb beS D £ 6 .

® e l bom 15. gebruar 1911 (© ci/l-Öolftäing. 1912, 53 9ir. 6, bgl. ©dßnfer © . 37) betreffen fonlrete Salle. ©S ift baS fü r ißre Beurteilung toefentlidß.

$ a s 31®. g. B . nimmt in ben genannten ©ntfdjeibungen bann eine gegen bie guten © itten berftoßenbe «ganblungStoeife an, toenn ber © ^u lb ne r fein gattgeS ®efd)äftSbertnögen (Sabnt=

einridßtung, SRoßftoffe, B arenlager unb fämtlicße gegenlbärttgen unb guiünftigen SluSftänbe) beräußert ober toenn ber Uber=

eignenbe unb ber ©rioerber in bem Betoußtfein ßanbeln, ^baß anbere gegenioärtige ober guiünftige ©laubiger burd) bie Ber- ßeimlid;ung beS ©idßerungSberßältniffcS gefdjäbigt toerben (bgl. aueß ©alinger a. a. D . <3. 449/50, ber auSbrüdlid) barauf ßintoeift, baß m it bem ftatbeftanb ber 2lnfccßtung bie Slntoenbung beS § 138 grunbfäßließ nid)t bereinbar fei) ober toenn enblidß bie bereinbarten Bcbingungen bem

© ^u lb tte r eine gebeißlid)e Sortfüßrung fceg ®efißäftS uttmöglid;

maeßen, ißn „toirtfcßaftlicß inebeln". $ e r ©tanbßunlt ber D S ® . Breslau unb Siel, bie in ben genannten ©ntfeßeibungen in ber Berßeindicßung ber Übereignung eine Berleßuttg ber fittlid;en unb recßtliißen 2ßflicßten gegenüber ben ®efcßäftS=

freunben erbliden unb beSßalb bie Übereignung für fittentoibrig unb nidjtig ßalten, erfd)eint als irrig . $ ie © ittentoibrigieit ift nur auS ben bertraglicßen Begießungen beS ÜbereignerS unb beS ©rtoerberS gu entneßmen. S ie Berlcßung üon

gegenüber ®ef^)äftsfrcunben tann beSßalb eine ©ittentoibrigieit nur bann begrünben, toenn bie Bffi<ßtberleßung biefe «ertrag»

lid;en Begießungen in irgenbeiner B e ife beeinflußt ßaben.

$aS fdffießt natürlid) nidßt aus, baß bie Berßeimlicßung ber

©idßerungSübereignung einem S ritte n gegenüber feitcnS beS

©cßuIbnerS bie Begießungen beS ©¿ßuIbnerS gu biefem © r it t e n becinfluffen («gl. bagu inSbefonbere 3i@. bom 3. Januar 1911 nt 3 B . 1911, 324 unb «ont 18. B a i 1911 in 3 ® - 1911, 650).

@S folgt barauS aber nießt bie B d jtig te it ber Über»

cignung.

Siefer ©runbfaß ber fittlicßen Snbiffercng ber ©idierungS»

Übereignung üon Barenlagertt in abstracto muß fotooßl für ben bebenllicßeren %aä. gelten, baß bie ©id)erungSiibereignung er»

folgt gur ©edung alter ©cßulben, als aueß noeß üiel meßr für ben g a lt, baß ein Barenlager für ein neu gu getoäßrenbeS $ar=

leßen übereignet toirb. Bumal, toenn bie Slufnaßme beS ®ar»

IcßenS nitßt gefeßießt, um baS ünterneßmen üor bem 3ufammcn=

brud} gu betoaßren, fonbern um ißm BetriebSlaßital gugufüßren, unb ßierfür in reeller B e ife bem SarleßnSgeber eine ©ic^erung für feine ^orberung burd) Übereignung beS SagerS mangels anberer gur ©ießerßeit geeigneter Dbjelte ober mangels Bürg- feßaften getoäßrt toirb.

„^ranfo^ unb „fracßtfm".

Bon 3letßtSantoalt 3 a « fe ^ / ® anff0-

3 « ben ÄommiffionSberatungcn, bie ber ©Raffung beS 2Crt 345 Ü lS ö S B . gugrunbe liegen, fließen bie ©efeßgeber auf ben Biberforucß, ber fieß über bie Bebeutung ber Slbrebe über bie SranSßortloften gtoifd)en ber 3lcd)tS= unb §anbelSßrajiS ßerauSgebilbet ßatte. 3 « b « Äommiffton fdffen bie laufmännifdße Stuffaffung, geftüßt auf bie ©utaößten ber §anbelSfammern,

(8)

408 ^uriftifcße SBocßenfcßrift. D ñ 8. 1913.

junäcßft ben Sieg babontragen ¿u folien. GS ftanb ber 2lntrag

¿ur Beratung, bem Slrtiíel folgenben SBortlaut ju geben:

„ § a t ber 3 3 e rla u fe r bie 3 a ß lu n g b o n K o fte n ober S luS lag e n b e r SSerfenbung ü b e rn o m m e n , fo lie g t h ie r in , toofern nichts anbereS bereinbart lourbe, bie Ü b e rn a h m e ber ® e fa ß r b is ¿ur S Ib lie fe ru n g ."

S e r Referent batte 33ebenlen gegen biefe Raffung. Seine SluSfüßrungen, bie untbiberfßrocßen blieben, finb insofern bon iöebeutung, als er bereits als feftftei^enb unterteilte, baß bie Klaufel „franfo loco" im ©egenfaßc ju r Slbrebe über bie SranSßortfoften („frachtfrei") ben S in n bat, baß ber SSeri'äufer bis ju bem Drte, ju bem franto ¿u liefern ift, bie ©efabr beS SranSßortS ju tragen bat. Gr führte aus (fprot. S . 1382):

„5Jfan rnüffe unterfchciben, ob bie Sieferung an einem beftimmten Drte ober an bem Sßobnortc beS Käufers als GrfütlungSorte ( f r a n io lo c o ) bereinbart, ober bom 93erläufer nur bie Waldung ber g ra d it übernommen fei.

g m erften galle — alfo bei franio loco — fei bie SBare erft am Drte beS Käufers anjuliefern, unb erft bann gehe auch bie ©efahr auf ben Käufer über; bagegen liege in ber Übernahme ber 3 aßlung ber graeßt, bie burch mancherlei SSerßältniffe herbeigeführt ioerben fönnte, feines»

toegS eine bon ber regelmäßigen abioeicbenbe Seftimmung beS GrfüHungSortS."

GS iburbe barauf beantragt, ben fRccßtSfaß babin einju»

feßränfen, baß er nur bei Übernahme fä m tlic h e r SranSßort»

ioften, inSbefonbere gradft, göde ufto., gelten folie, unb eS tourbc tociter berlangt, baß bieS burd) bie beijufügenben 23orte

„ f r a n i o lo c o " berbeutlid^t ioerben feilte.

S ie gaffung beS SIrtifelS in biefer gorm tourbc abgelehnt, bcrmutlich, ioeil eS bei bem feftftehenben Sinne ber Slbrebe

„fra n io loco" eines fRecßiSfäßeS nicht beburfte. GS tourbc bielmehr ber fßätere Slrt. 345 Icbiglicf' in ber folgenben gaffung angenommen:

„S arauS, baß ber 33erfäufer bie 3 aßlung bon Kofien ober SluSlagen ber SSerfenbung übernommen hat, folgt fü r fi<h allein nod) nieftt, baß ber D rt, toohin ber SranS»

fjort gefeßießt, für ben Skrfäufer als D rt ber GrfüHung g ilt." (Sßrot. 1387.)

S o m it toar ber erftc SIntrag, ber über bie Slbrebe „fra n io loco" hinaus bei jeber Übernahme ber SranSßortloften bie Verlegung beS GrfüHungSortS nach bem töeftimmungSorte bc=

jtoedte, befeitigt.

S ic gefamte fRecßtfßrecßung folgert aus biefer GntfteßungS*

gcfcßicßtc beS Slrt. 345, baß bie Klaufel „fra nto loco" ju beit graeßtabreben gehöre, bie lebiglicE) bie Übernahme ber SranSßort»

loften bis ju einem beftimmten Drte bebeute unb beSßalb nací' Slrt. 345 ju beurteilen fei. fflur bort, too noch anbere Umftänbc ßinjufommen, bie ben Schluß rechtfertigten, baß nadh Slnficlit ber 33ertragfcßließenben ber SBeftimmungSort GrfüllungSort fein foHte, hat man ber Slbrebe „fra n io " bie 33ebeutung juerfannt, baß burd' fie bie Sragung ber ©efahr bis jum SeftimmungSorte bei bem 3Ser=

täufer geblieben fei. 3- 23. 9iD.ö@. 6, 106, too ©arantie für bie rechtzeitige Slnfunft übernommen toar, SSerlaufer bie 2ßarc auf fein Konto berfteßert hatte unb in ber gattura ber SBermerf fehlte, baß bie Sßarc auf ©efahr beS Käufers abgefanbt toar.

SSgl. auch 9 tD £ ® . 10, 176; 11, 314; 12, 31; 14, 168;

16, 16.1)

S ie 33erßanblungen, bie ¿ur Schaffung beS 2lrt. 345 führten, bieten ¿u biefer Sluffaffung feine SSeranlaffung. S ie GntfteßungS»

gefchichte liefert im ©egenteil ben 23ctoeiS, baß ber ©efeßgeber bon bem feftftehenben In h a lte ber Klaufel „fra n io locoo" auS=

gegangen ift unb eine Slnberung n ich t herbeiführen tooHte. 5Rur bie anbern granfaturabreben toie „frachtfrei", „toaggonfrei" ufto.

tooHte er ber Klaufel „fra nfo loco" nicht fcßlecßtßin, fonbern nur unter ganj befonberen bem Verträge ju entnehmenben Umftänben gleichgeftettt fehen.

fRocß einmal hatte ber ©efeßgeber ©clegenheit, biefe für bie fffrajiS beS jfjanbelSberfeßrS bebeutfame Streitfrage ju er=

lebigen, als eS galt, ben § 269 33@33. neu ju fdaffen. fRad) bem gnßalt ber SRaterialien feßeint bie Streitfrage inbeffen meßt angefeßnitten, fonbern nur crloogen ioorben ju fein, ob eS fid) empfiehlt, ben in Hirt. 345 Slbf. 2 Saß 2 SIS.V)©23. auS=

gefßrocßenen ©ebanlen ju bcrallgcmeinern. Sem iourbe at(=

feitig jugeftimmt unb bem § 230 a beS I. GntlourfS folgenbe gaffung gegeben: (^ßrot. I 307)

„S arauS allein, baß ber Scßulbner bie Höften ber Über»

fenbung übernommen hat, folgt nicht, baß ber D rt, an toelcßen bie 33erfenbung gefeßießt, ber SeiftungSort ift."

S ie 23eftimmnng ift bann m it lebiglicß rebaltioneHen Stnbe»

rungen als Slbf. 3 in ben § 269 33©33. aufgenommen toorben.

S ie fRecßtfßrecßung erblidt in § 269 33©23. eine neue Ipanbßabe, unter gleichbebeutenber 23ertoenbung ber Klaufeln „fra n io " unb

„fra d ftfre i" fjanbelSgebräucße, bie fieß entgegen bem § 269 ge=

bilbet ßaben füllten, als unbeacßtlicß jurüdjuioeifen. (S o be=

fonberS DS® . Königsberg in ipof92tSd;r. 1910, 161; fteße auöß 2i@. 68, 76; D S ® . 3, 92 u. a. m .; 2(lbred)t in 23aren=

agent 1912, 51). 2lud) bie gefamte Siteratur fteßt auf bem gleichen Stanbßunfte.2)

GS ift bon hoßem iyntcreffc, ju beobadjten, ioie felbft bie übereinftimmenbe 9iecbtff)rcdiung ber ßöcßften ©eridjte nießt int=

ftanbe getoefen ift, ben burd) Überlieferung unb Übung gefeftigten Sinn ber granfo=Klaufe! ju alterieren. Sroß ber enormen Scßäben, bie bem einzelnen attS ber ßerrfdenben sJied)t=

fßreeßung entfteßen lönnen, berßarrt faft bie gefamte $anbclS=

ioelt auf ißrem abtoeießenben Stanbßunftc. Sie bleibt babei, baß bei ber Slbrebe „franio loco", im ©egenfaße jur Slbrebe

„frachtfrei" ber SSerlaufer bie ©efaßr bis ¿um 23eftimmungSortc ju tragen ßat.

S ie folgenbe Überficht amtlicher Sfcfunbungen ber §anbels=

bertretungen loirb baS beranfcßaulid)en:

„S ie S3cbeutung ber S3cbingung .fra n fo 33e ftin t=

m u n g S o rt‘ ift für bie Ocrfcl'iebenen 2Barcn unb ßäufig aud) fü r bie bcrfdjiebenen SScrfenbungSarten berfelben 2Bare berfeßieben. SBcnn ¿. 33. © e tre ib e fr a n fo

h SBeitereS ©ntfcßcibuiigSmaicrial in meinem Sluffaße: „Hlaufctn im öanbelSberießr." ®. 32 fg.; ©rueßot 33b. 49.

2) Slbtoetdjenb nur Staid in ©olbfcinuibtSg. 18, 395 unter SBejug naßme auf Urteile be§ Dftßr. DBertribunatS in aJufdjSSl. 2, 181 unb be§ §ofgeridtS Sarmftabt bafelbft 22, 371. gbenfo Slnfdfüß bafelbfi 14, 92, ber bei aiefbrecßung ber .fbaUenfer Ufancen über Diinevatölc erflart, baß „franio ©tuttgart" bebeute: „franio in Stuttgart lieferbar".

(9)

SurtfHfdje Söoc^cnfd^rift. 409 42. Saßrgcmg.

© e r lit t getauft toirb, fo g il t © e r lit t a ls © rfitIlu n g S = o r t fü r bie Sieferung, gleichviel auf tbelcßem SBege ber Transport erfolgt. ©oH ba§ © ifito be§ Transports ju Saften beS Käufers geßen, fo barf ber ©erlaufet- nießt ,fran!o © erlitt1, fonbern er muß , fr a c h tfr e i © e r l in 1 Verlaufen.

dagegen finbet 3. © . beim © a ß nb e su g b on K o ß le n eine Unterfcßeibung ber ©ebingung frachtfrei unb franto nicht ftatt. " (©utaeßten ber ©ließen bon © erlin 4. fDlärj

1910. Slpt II , 41).

F ü r ben © e tre ib e ß a n b e l gilt biefer §anbelSgebraucß für faft alle maßgeblichen hanbetspläße.3)

© an j allgemein ift im § 19 ber Ufancen fü r ben § attt=

b ü rg e t 2B a re n ß a n b e l beftimmt:

„ S ft bebungen, baß eine ißare , f r e i ‘ ( , f r a n ! o ‘) eines beftimmten DrtS geliefert toerben foll, fo g il t ber S ie fe ru n g S o rt a ls ( E r fü llu n g s o r t.

3 ft eine 2öare f r a c h t f r e i1 eines beftimmten DrtS berlauft, fo b le ib t ber © b fe n b u n g S o rt b e r ©r=

fü llu n g S o r t." (Sentfelb © . 154.)

© be n fo f ü r ben K ö n ig S b e rg e r § a n b e l:

„© a n j allgemein befiehl ber £>anbclSgebran<h, baß bei f f f a n lo ü e fe r u n g ber ©erläufer außer ber graeßt aud) bie ©efaßr beS Transports ber Sßare bis ju r ©bliefermtg an ben ©efteHer trägt, baß bei fr a c h tfre ie r S ie fe ru n g bagegen ber ©erläufer nur bie f^raeßt, nid;t aber aud) bie ©efaßr beS Transports ju tragen hat." (©utaeßten bom 11. Dltober 1906, Kaßane 37 © r. 100.)

$ ü r ben K a r to ff e lß a n b c l beftimmt § 2 ber ©erlittet Ufancen (Tobe=9Jteßerftein II , 406):

»Sft ,ab e in e r ¡ S ta tio n 1 (©erlabeftede) ober ,fracßt=

f r ®t‘ nad) einem Drte berlauft, fo trägt ber K ä u fe r bie ©erfenbungSgefaßr. F i* bagegen , f r e i ‘ (franto) nad;

einem Drte berlauft, fo trägt b er © e r lä u fe r bie ©er=

fenbungSgefaßr bis ju biefettt D rte."

f erncr : „F m Kartoffelßanbel bebeutet bie Klaufel fra n to

£>anbelsüblieh, baß (Erfüllungsort © erlin ift, unb ber fbfenber bie TranSportgefaßr trä g t." (Tafelbft II , 65 © r. 247.)

^m • t'o ljß a n b e l ßat bie „Franto=2lbrebe" ben ßanbelS=

ge räucßlicßen ^nß alt, baß ber ©erläufer bie TranSportgefaßr blg junt ©eftimmungSorte trägt.

§ 4 ber ©cfcßäftsbebingungcn im ©rcSlauer ^oljßanbel:

» ® * Vertragsmäßigen Sieferuttgen f r a n t o e in e r S t a t i o n 1 ßat ber © e r lä u fe r bie T r a n S p o rtg e fa ß r

^ bis jum ©eftimmungSorte ju tragen."

ferne r ©utaeßten bom 29. Dltober 1901: ©iefenfelb I I

(© r. 178 © . 59). 1 1

© r e S ^ e' ‘ ^ D^-Öer^ U^en aug bem ^ u § l a n be, baS f r e i ____ U„ j u ^ efcrn Ift, g ilt naeß .fjanbelSgebraucß ©reSlau

§ 19 ©. 154- 9: n f fe lb ' £amburgtfdjc8 Störfenßanbbucß 8. Stuft

© - 798, 743’ ® etKncr .‘ßanbetSgebräucße I I 162 9tr. 6 unt Srauereigerfte, 3'0J 95 j ür Ätcic, 3©at3- 3)teßl, Sämereien; füi 9fr. 83 6 . 3 1 - © f i e f e n f e l b , SBrcSIauer ¡onnbcISgcbräucbe II gebrauche § 9 © . 10 y?. Unb ® eß rer;b , SKagbeburger §anbet8 3tr. 97 © . 3 5 - a » « *. ’ Ä a b « n e, Königsberg« ©anbetägebräueße gebrauche. 2 Stuft © e*2 e "* ® ^ rm a n ” ' $ anbeB

berart als (Erfüllungsort, baß ber in ©reSlau iooßnenbe Käufer bie ©efaßr beS im SluSlanbc begonnenen Transports nießt ju tragen unb fü r baS in ©reSlau feftgeftedtc ©tanlo nießt oßnc iocitereS einjufteßen ßat."

„F m K ö n ig S b e rg e r h o ljß a n b e l befteßt ber DrtS=

gebrauch, baß beim © erlauf f r a n t o © e ftim m u n g S o rt- ber

©erläufer bie ©efaßr beS Transports 31t tragen ßat." (Kaßane 34

© r. 90 )

F ü r ben S B e i(ß fe l= § o l3ß a n b e l g ilt feit 1905 § 61 ber Ufancen:4)

,,©ei © erlauf f r e i X ‘ ober f r a n t o X ‘ ift X @r=

füttungSort.

©ei © erlauf f r e i o ber fr a n to üB aggon X ‘ ift ber Slblabeort aud; ber ©rfüHungSort, jebod; trägt ber

©erläufer bie Soften ber ©erfenbung bis X . " 5)

SBicßtig ift ßierbei ber Unterfcßieb, ber in ber ©ebeutung ber Klaufein „fra nto X " unb „franto Sßaggon X " liegt. T e r gufaß „SSaggon" läßt ertennen, baß bie Parteien lebiglid;

eine ©brebe über bie TranSporttoften treffen iootlcn.6)

©ueß für ioeitere SBarengattungen g ilt baS geieße:

„© ad; ©erliner hanbelSgebraucß trägt im .freuß anbcl ber © e r lä u fe r bie ©efaßr ber ©eförberung, toenn fre i

© m p fa n g fta tio n 1 berlauft ift. Tiefer ©raueß befteßt im ganjen Königreich Preußen." (Slpt. I I 197 © r. 1.)

© ie rß a n b e l:

„ F ft f r e i S B oß nfih beS K ä u fe r s 1 311 liefern, fo ift bie ©efaßr beS Transports unb beS grofteS bom

©erläufer 31t tragen." (2lpt. I I 150, © r. 9.)

„©inen §anbelSgcbraucß beS ^nßaltS, baß ber SBoßnort beS Käufers sugleicß aud; als ©rfüHungSort für ben

©erläufer gilt, ßaben tbir beim © ie rß a n b e l nur im

©efcßäftSberteßr m it ©uSlänbern unb nur fü r ben g alt feftftellen tonnen, baß Sieferung f r a n t o 1 ©Boßnort beS Käufers bebungen ift." (©iefenfelb I I 30 © r. 82.) (©benfo fü r ben © u tte r ß a n b e l im ©erleßr m it bem

©uslanbe. T afelbft © r. 80.) K ü n ftlid ;e T ü n g e m it te l:

„ T ie ©erteßrSauffaffung im §anbcl m it lünftlicßen Tüngem itteln erblidt in ber bereinbarten 8 ieferungS=

bebingung f r a n t o 1 ©mpfangftation jugleid) ben 2luS=

brud ber bertragSmäßigen Übernahme ber T ra n s p o rt gefaßr bureß ben ©erläufer, alfo aueß bie ©eibäßrleiftung fü r bie gute © nlunft ber ©3arc an ber ©mpfangftation."

(©utaeßten bom 20. g u n i 1906, ©iefenfelb I I 59 © r. 176.) ferne r § 19 ber ©lagbeburger Ufancen fü r ben §anbcl m it lü n ftlih cn Tünge= unb Futterm itteln (© utfhe unb ©eßrenb 6 . 43):

„ 3 ft Sieferung f r a d t f r e i 1 n ah einer benannten S ta tion bereinbart, fo ßat ber ©erläufer bie Fracht bis 4) gang, § ol8probiiftion, ^oljöcrteßr unb ©oljßanbelSfleBräudje 1907 S . 166.

6) GBemnftimmenb § 10 ber Stromberger Ufancen bafetbft

©. 174.

6) «anber unb geßrmann I I . Stuft. (85 S r. 1; OS®. Saum=

bürg in DS®. 22, 39; 3 *3 . 99, 261; ©euffSl. 63, 355; 3tD §® . 8, 281; 23, 135; D 2® . Hamburg, © 3 3 - 1902, 56.

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©pefepeibung felbft aber unberührt geblieben fein. S ie toeitere ©rtoägung beS 33©., ber ©bemann habe burch fein UnterhaltSberfprechen ben Sßiberftanb ber ©pefrau

haltenb ift, obwohl fü r fte babei bodp nicpt n u r ibeale, fonbern and) materielle ©eftdptSpunite mitfpredpen, benn bie Slienteh fdhaft ber dledtSlonfulentcn

flä rt haben, baS ©rforbernid ber Sreibiertelmehrheit für erreid;t. zugibt, nur gegen fid; hat, fonbern mit ihm überhaupt unbereinbar ift. Sie Satzung fchliefjt

Befd)toerbefül)rerin ift in bem angefochtenen U rteile auSreidienb nadjgetoiefcn toorben. D enn ber B orberrid)ter fte lit feft, bafe bie oben befd)riebene Slnfdwuung

®ie 5J3erfou beS QotlfchulbnerS oorpbeugen (ogl. n id jt etwa tebigtidj S5e[i|biener iß , Ija t bie SSoxinftang nicht auSreidjenb geprüft. S ie hat ¡War ber

bem franfen Stiere auSgeht, in grage fommen; vielmehr Wirft baS legiere lebiglicb als trä g e r Dort KranfheitSfehnen unb SlnftedungSftoffen bei beren Verbreitung

Uber bie restliche Steüung beS nichtabfdßußberecptigten Agenten ober ©eneralagenten pat fiep ber erfennenbe Senat unter g-efihaltcn an ben grunbfä|licpen