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Die Chemische Industrie, 1940, Jg 63, Nr 10

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

W IR T S C H A F T S G R U P P E C H E M IS C H E INDUSTRIE N AC H R I C H T E N * A U S G A B E

63. Jahrgang B E R L IN , 8. M A R Z 1940 N r . 10 - - 145

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R O U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Wochenbericht der Wirtschaftsfront.

Europ ais d ie N otgem ein sd ia fi. Dic Wirtschaft

der meisten curopaisdien Volker bildet eine Notgemein- schaft. Dies stellte Ministcrialdirigent Dr. Sdilotterer auf der Leipziger Friihjahrsmesse fest. Dic Hilfsąucllcn des europaischen Raumes sind iirmer ais die vieler Uebcrseclander. Infolgedessen lassen sich audi dic Preis- mafistabc, dic fiir die rcichcn Ucberseegcbictc nodi cr- traglich sind, in Europa nidit iiberall anwenden.

Deutsdiland ist deshalb folgerichtig im Austausdi mit Nachbarlandern von den Prcisen abgegangen, die dic Weltbórscn aufstclltcn, und hat dagegen die wirklidicn Erzeugungskosten zugrunde gelegt. Das hat sowohl dem mittleren wic dem ostlichen Europa cincn ungewohn- lichen Aufschwung versdiafft. Das legte den Grund fiir eine gesichcrte wirtsdiaftliche Entwicklung auf langc Sicht. Die deutsdi-russisdic Zusammenarbeit ist geeig- net, den europaischen 'Wirtschaftsraum nodi wesentlidi zu erweitern. Alle wirtschaftlich mit diesem Raum ver- bundenen Vólker haben ihren Nutzen davon. Es ist dic Mehrzahl der Lander Europas, die so auf Gedeih und Verderb mit dem Gesamtschicksal des Raumes verkniipft ist. Jeden Ausfall und jede N o t eines Nachbarvolkes spiiren diese Volker am eigenen Lcibe. Alle diese Lan­

der, die durdi Natur und geographisdie Lage zur Not- gemeinschaft gehoren, sollten audi eine natiirliche Ab- wehrgemcinsdiaft bilden, um dic Gefahr eines leidit- sinnigen Brudies ihrer fricdlidien Austausdibezichungcn fernzuhalten. Notwendigerwcisc wird das irgendwann audi einmal zu einem gemeinsamen Widerstand gegen alle Storungsversudie raumfrcmder Elemente fiihren.

Ais raumfremd sind dic plutokratisch beherrsditen west- curopaisdicn Dcmokratien anzusehen, dereń Wirtschaft mehr ais zur H alfte nur ein Anhangsel iibcrseeisdicr Besitzungcn darstellt und dic darum fiir dic curo- piiischen Notwendigkeiten nicht das geringste Verstand- nis aufbringen.

Englisdie M eth o d e, Verhandlungen zu fu h ren .

Das mangelnde Verstandnis der Behcrrscher iiber- secisdier Reichtiimer fiir europaische Lebensinteresscn zcigt sich auch in der Methode, wie England die Ver- handlungen mit neutralen Landern fiihrt. Es wird hier der Vcrsuch gemadit, neutrale Staaten in eine wirt- schaftlidic Zwangslage zu bringen, die Beyólkerung die­

ser Lander in Versorgungssdiwicrigkciten und offene Notstande zu stiirzen, um politischc und militarischc Vortcile zu erpressen. So sind in der yergangenen Woche Holland, Belgien und Danemark von England mit der Drohung, die Mineraloltransporte zwischen Amerika und diesen Landern fiir einige Zeit zu unter- brechen, unter Druck gesetzt worden mit der Absicht, in den schwebenden Wirtschaftsvcrhandlungen neutrali- tatswidrigc Vorteile fiir England herauszusdilagen. In den gleichen Tagen hat England sogar der Grofimacht Italien gegeniiber gewagt, ein wirtsdiaftliches Druck- mittel anzuwenden. Die von Rotterdam nadi Italien ausgelaufenen italienischen Dampfer mit deutscher Kohle wurden angehalten. Auch hier ist das Ziel der Untcrbrediung dieser fur Italien so lcbenswiditigen Kohlentransporte, einen milirarischen Vorteil zu er- reidien. Englisdie Kohle wurde namlich Italien nur

gegen Lieferung kriegswichtigcr Matcrialier* angeboten.

Der italienische Vorschlag, englisdie Kohle gegen land- wirtsdiaftlidie Erzeugnisse auszutausdien, wurde ab- gelehnt. Dic Englander verstehen es, die eindeutige Lcbcnsbedrohung der neutralen Volkswirtschaften, die von ihnen ausgeht, immer wieder durdi triigerisdie Ver- sprediungen zu verhiillen. Sonst ware es schon langst zu einer Solidaritat aller neutralen Lander zur Abwehr englisdicr Ucbergriffe gekommen. Jede "Woche aber triigt dazu bei, den Neutralen die Augcn zu offnen.

Deutschland ist bestrebt, den Wirtschaftsverkehr so yollstandig wie nur moglidi aufrecht zu erhalten, die andere Seite dagegen mafit sich ais Kriegsftihrender das Redit an, iiber Leben und Tod der Beyólkerung der neutralen Lander zu bestimmen. In mandien neutralen Staaten geht das gefliigelte W ort um: Der englisdie Konsul maftt sidi mehr Rcditc an ais die eigene Regic- rung. Er kontrolliert Kauflcute und Industriebetriebe, verlangt Einblick in Licferungsvertrage und Expedi- tionslisten, was der Handelsminister des betreffenden Landes noch nic gewagt hat zu yerlangen. Und wes- halb duldcn dic neutralen Firmen das schweigend?. Nur um cin „N avycert“ zu erhalten, das ihre im neutralen Uebcrsceland gekauften, teucr bezahlten und mit cige- nen Schiffen herangeholten Waren gegen die Gefahr einer Bcsdilagnahme durch britische Piraten sichcrt.

G em einsdiafłshafiung fiir Gemeinschafishilfe.

N adi den Worten des Staatssckrctiirs Dr. Landfried geht die Gemeinschaftshilfe der Wirtschaft von dem Gcdankcn aus, dafi die Werke, dic durch dic Kriegsverhaltnisse einen besonderen Aufschwung hatten und erheblidie Gewinne erzielen konnten, dafiir einstchen mussen, um den stillgelegten Wcrken ihre Substanz zu erhalten.

Infolgedessen wurde der Grundsatz der Solidarhaftung der gesamten gewerblichen Wirtsdiaft aufgcstellt. Die Einzelheiten der vorgesehenen Regelung, die zunachst fiir cin Jahr gedacht ist, hat Ministerialdirigent Michel nochmals im Reichsarbcitsblatt naher dargelegt. Er vcr- wcist dabei auf die bevorstehende Durdifiihrungsvcr- ordnung, welche fiir die wichtigsten Fragen von vorn- hcrcin eine einheitliche Linie aufstellt. Das Sthwer- gewidit der Durchfiihrung liegt bei den Wirtschafts- gruppen und Fachgruppcn. Diese haben Richtlinien fur das Umlageverfahren und fiir die Gewahrung der Bci- hilfen aufzustellen. Dem Reidiswirtschaftsminister steht cin Aufsichts- und Eingriffsredit zu. Die Beschwerden der einzelnen Firmen aber werden innerhalb der Orga- nisation durdi ein besonderes Verfahren mit besonderen Schiedsstellen erledigt, und zwar sowohl die Besdiwcr- den gegen die Heranziehung zur Umlage wie die Be­

schwerden wegen Versagung der Beihilfe. Die Entsdici-

dung der zustandigen Gruppe ist dann endgiiltig. Nicht

jeder stillgelegte Betrieb soli sdiledithin in das Beihilfe-

verfahren einbezogen werden. Die Verordnung Irifit

hier ein Ventil offen, um soldie Betriebe auszusdheiden,

die schon friedensmaSig einer strengen Priifung nach

ihrer volkswirtschaftlidien Berechtigung nidit stand-

halten konnten. Allerdings, so fiihrt Ministerialdirigent

Michel aus, darf wahrend des Krieges nidit eine iiber-

spitzte Auskammaktion yerfolgt werden. f135*)

(2)

146 — N r . 10 DIE CHEM ISCHE IND USTRIE 8. Mćirz 1940

Kriegswirtschaftliche Anordnungen fur die chemische Industrie Deutschlands.

P re is re g e lu n g f u r S e ife n und W a s ć h tn itle l.

voo ...

T m „ R e ic h s a n z e ig e r " v o m 2. 3. d. J. is t v o m »** 255 kk* bb';ss H ; ; ; ; ; ; ; ; ; ;

X R e ic h s k o m m is s a r fiir d ie P r e is b ild u n g fo lg e n d e von mehr ais 50 k g ...1,45 JUK.

Dritte Anordnung zur Regelung der Preise fiir § 5. S o w eit H ersteller sich stillgelegter H ersteller- Seifen und W aschm ittel y o m 29. 2. 1940 b e k a n n t- b etriebe zum V e rtrie b von K ab inettrasierseife bediencn,

(Setfeben- erhalten diese auł diese in § 4 bezeichneten Preise bis

. . . , zum 1. 4. 1940 einen NachlaB von 8% .

sc m g g G ew ahrung von Nachlassen oder sonstigen

Preise fiir K ern seife Vergiinstigungen ist unzulassig. Skonti diirfen im bis-

§ 1. Fiir K ern seife w ird folgender Verbraucher- herigen Um fange w eitergew ah rt werden.

hóchstpreis festgesetzt: Fiir das N orm alstiick zu 100 g jjj Abschnitt

15 R§ 2. (1) Einzelhandler erhalten auf den in § 1 fest- A llg em ein e V orschrilten

gesetzten Verbraucherhóchstpreis einen Nachlali von § 7. D ie V orsch n ften des § 7 der Anordnung zur

2 5% , Regelung der Preise fiir Seifen und W aschm ittel vom

(2) Im iibrigen gelten fiir die an W ied ervcrk a u fer zu 6. 10. 1939 (Jahrg. 1939, S. 8 6 6) gelten fur H ersteller von gewahrenden Nachlasse die Vorschriften des § 2 Abs. 2 K ern seife und K abinettrasierseife entsprechend.

und der §§ 3— 6 der Anordnung zur Regelung der Preise § 8. D er Reichskommissar fur die Preisbildung oder fur Seifen und W aschm ittel vom 6, 10. 1939 („Chem. Ind. dic von ihm beauftragten Stellen konnen Ausnahmcn N ", Jahrg. 1939, S. 8 6 6) entsprechend; der in § 4 dieser von den V orschriften dieser Anordnung zulassen oder Anordnung genannte NachlaB von 8% d arf beim V e r- anordnen.

trieb von Kern seife nur bis zum 1. 4. 1940 gew ahrt § 9. D er Reichskommissar fiir die Preisbildung er-

werden. laBt die zur Durchfiihrung dieser Anordnung erforder-

§ 3. D ie im III. Abschnitt der Zw eiten Anordnung lichen Bestimmungen.

zur Regelung der Preise fiir Seifen und W aschm ittel § 10. D ie Anordnung tritt eine W o ch e nach ihrer vom 9. 12. 1939 (Jahrg. 1939, S. 1015) enthaltenen V or- Verkiindung in K raft.

schriften uber besondere Preisyergiinstigung fiir GroB- . . .

verbraucher finden auch beim Bezuge von K ern seife mit R e g e lu n g d e r K e rz e n e rz e u g u n g in^den e in g e g lie d e rte n der MaBgabe Anwendung, daB bei Geschaften der in O s tg e b ie te n .

dieser Anordnung in § 10 Abs. 1 unter a) genannten A r t j m „ R e ic h s a n z e ig e r " v o m 4. 3. 1940 g ib t d e r ein Kriegsabschlag yon 3 6 'A % , bei Geschaften der im R e ic h sb e a u ft r a g t e fu r „ C h e m ie " , D r. C la u s U n -

§ 10 Abs. 1 unter b) genannten A r t e.n Kriegsabschlag gewitteri dłe Anordnung N r . 21 der Reichsstelle v ° n ,0 zu ^ew a ren IS ' „Chem ie" v o m 2. 3. 1940 b e k a n n t. D a n a c h t r it t d ie

II. Abschnitt A n o r d n u n g N r . 20 (H e r s te llu n g v o n K e r z e n ) v o m Preise fur Kabinettrasierseife 10. 11. 1939 (v g l. „C h e m . In d . N . “ 1939, S. 946) am

§ 4. Fur K abinettrasierseife w erden folgende Hochst- *5. 3. 1940 in d en e in g e g lie d e r t e n O s t g e b ie t e n in

preise festgesetzt: K r a ft . (I M G )

Kriegswirtschaftliche MaBnahmen im Ausland.

N ach Pressenachrichten sind im Ausland in letz- ter Zeit folgende kriegswirtschaftliche MaB­

nahmen ergriffen worden.

Gro Bbrit ann ien.

Infolge der Verknappung an Rohstoffen fur d ie H e r­

stellung von Chromfarben hat das Beschaffungsministe- rium angeordnet, daB Bichromate und andere Chrom yer- bindungen an die H ersteller von Chrom- und NaBfarben nur noch abgegeben w erden diirfen, wenn die damit her- gestellten Farben zu lebenswichtigen Zwecken, w ie z. B.

zum Anstrich von Schiffen usw., verw andt werden. Die Erzeugung der Bichromatfabrikanten an Chrom oxyd fur die Herstellung von K órperfarben soli um 160 t monat­

lich cingeschrankt werden. W ie w eiter hierzu bekannt wird, soli diese Einschrankung im wesentlichen dadurch veranlaBt w orden sein, daB yerschiedene T e x til- und Lederunternehmen, dic mit der Ausfiihrung von Staats- auftragen beschaftigt sind, nicht in ausreichendem Um ­ fang mit Bichromaten b eliefert w erden konnen. W e ite r sollen auch aus dcm Ausland, w ie Britisch Indien und Australien, A u ftrage auf Bichromate eingegangen sein, die ebenfalls nicht ausgefiihrt werden konnen.

Auch in Oliyenól ist eine starkę Verknappung ein- getreten, so daB die W ollkam m ereien in Yorkshire nicht mehr in ausreichendem MaBe mit diesem R oh stoff ver- sorgt w erden konnen. Nach einer Meldung aus A m ster­

dam verw en det diese Industrie jetzt an S telle des Oli- venols einen chemischen Austauschstoff, d er zum Preise von 50 £ jc t g elie fe rt wird.

Die Bestimmung, daB die eingefuhrten W aren von einem Ursprungs- und Interessezeugnis b e gleitet sein miissen, um die Einfuhr deutscher W aren nach England unmoglich zu machen, ist mit W irkung vom 1. 4. d. J.

bei einer R eih e von W aren, die in GroBbritannien nicht mehr in ausreichender M enge zur Verfiigung stehen, auf- gehoben worden. Es konnen hiernach P yrite, N ickel, H ydroxyd e, Kautschukreifen, Gummischlauche, unbelich- tete Film e und yerschiedene andere W aren von diesem Datum ab aus allen Landern ohne d ie genannten Zeug- nisse eingefiihrt werden.

W e ite r hat das Handelsamt gegen Ende des ab­

gelaufenen Jahres eine offene G enerallizenz herausgege- ben, durch die harte Seifen in Form von R iegeln oder Stucken (mit Ausnahme von Schmier- und T oiletteseifen ) ohne Bew illigung eingefiihrt w erden konnen, wenn sie aus einem beliebigen T e il des Britischen Reiches, mit Ausnahme yon Palastina und Transjordanien, kommen.

Auch in d e r Ausfuhrkontrolle sind einige E rleich te­

rungen eingetreten, um die Warenausfuhr nach A c g y p - ten und Palastina zu fordern. Zu diesem Z w eck ist d ie allgem eine Ausfuhryerbotsanordnung yon 1939 durch eine Verordnung des Handelsministeriums in dem Sinne abgeandert worden, daB die ausfuhrverbotenen W aren der L istę C (vgl. 1939, S. 884) nach A e g yp te n und P a ­ lastina ohne besondere Ausfuhrbewilligung ausgefiihrt werden konnen. D ie in dieser L istę enthaltenen W aren bcdiirfen demnach nur noch einer Ausfuhrbewilligung, wenn sie nach H afen in Europa, am M ittellandischen M e er oder am Schwarzen M e er ausgefiihrt w erden (mit Ausnahme von britischen G ebieten, Frankreich und franzosischen G eb ieten sow ie fortan mit Ausnahme yon A eg yp ten und Palastina).

N i e d e r l a n d e .

Das Reichsburo fur Kautschuk hat fiir den Term in- handel an der Am sterdam er Borse die Anordnung g e ­ troffen, daB der V erk au f von Kautschuk ohne schrift- liche Genehmigung erfolgen darf, wenn er nach den

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8. M a rz 1940 DIE CHEM ISCHE INDUSTRIE N r. 10 — 147

durch die Am sterdam sche Liąuidationskasse festgestell- ten Bedingungen erfolgt.

Das R eichsburo fiir chemische Erzeugnisse hat die Bewirtschaftung von S eife aufgelockert. Danach w ird den eingeschriebenen Fabrikan ten fiir die M on ate M arz und A p r il die Genehm igung erteilt, ein Sechstel der im Zeitraum vom 1. 9. 1938 bis zum 1. 9. 1939 um gesetzten Mengen zu verkaufen, abzuliefern oder selbst zu ver- brauchen. F iir harte S eifen und W asch m ittel bzw. Ra- sierseifen und -crem es erhoht sich das K on tingent auf cin Sechstel von 110 bzw. 150% d e r im Basisjahr um­

gesetzten M engen. G le ich zeitig haben d ie eingesch rie­

benen Im porteure die Erlaubnis erhalten, bis auf w e i- teres S eife in unbegrenzten M engen zu verkaufen.

D ie in den N iederlan den geh egte Erwartung, daB die Errichtung d er A N IC und die Konsignierung von Ein­

fuhrwaren an dieses Institut die Versorgung mit den benotigten R oh stoffen erleichtern w erde, hat sich ais triigerisch erw iesen. W ie b erich tet wird, stellen sich die britischen K on trollbeh orden auf den Standpunkt, daB die G uter so lange an den w irklich en A b n eh m er konsig- niert sein mussen, bis eine endgultige Uebereinstim m ung bei den gegenw artigen Handelsbesprechungen zwischen den N iederlanden und den W estm achtcn erzielt w orden ist. B ei Konsignation an die A N IC verlan gt die b ri­

tische R egierung trotz der damit ubernommenen R egie- rungsgarantie eine entsprechende Erklarung des w irk ­ lichen Empfangers, daB die W a re nicht zur W iederaus- fuhr nach Deutschland bestim m t ist. G leich zeitig w ird bekannt, daB die britischen B ehorden keine Genehm i- gungen mehr fiir die Einfuhr v o n Schm ieról aus den V er- einigten Staaten erteilen, da die Schm ierólbestande in den N iederlanden sow ie in B elgien und Danem ark zur Zeit auBergewohnlich hocji seien. M it Schw eden und Norw egen soli GroBbritannien b ereits ein Abkom m en uber die Einschrankung der Schm ieroleinfuhr ab­

geschlossen haben.

Fra n k re ic h .

D er G roBhandelspreisindex ist -von Kriegsausbruch bis Ende 1939 b ei 25 Industrieerzeugnissen, die von einem S en atsm itglied einer Untersuchung unterzogen wurden, um rund 30% gestiegen. In den M onaten Januar und Februar 1940 sind w e ite re Preissteigerungen eingetreten. D ie am 12. 1. 1940 neu festgesetzten Preise fur verschiedene chem ische A r tik e l weisen P reissteige­

rungen in H ohe von 5— 12% auf. D ie Preise fiir K au t­

schukwaren sind um 12— 17% gestiegen, und zw a r fur Schlauche um 12%, fur Schuhe, A b s a tzc usw. um 15%, fur Riem en um 17%. Auch verschiedene G erb erei- chemikalien w eisen erhebliche Preiserhohungen aufj er- wahnt w erden in diesem Zusammenhang in einem Prcsse- bericht Aluminiumsulfat, PreBtalg, Fischdl und Ent- fettungsstoff „M o e llo n ". Fur Calciumsuperphosphate hat das Preisuberw achungskom itee kurzlich eine P reiserh ó- hung um 5,50 Fr. je 100 kg zugebilligt, so daB die Preise im N ord-D epartem en t jetzt 48,55— 50,05 Fr. je 100 kg betragen. D ie M isch diingerpreise sind gleich zeitig um 6 Fr. je 100 kg erhoht worden.

A u f Grund einer im „Journal O ffic ie l" vom 20. 2.

1940 veróffen tlich ten Verordnung mussen alle V o rra te an Aluminium, Magnesium, Alum inium- und Magnesium- abfallen, Alum inium- und M agnesium legicrungen bei den zustandigen B ehorden angem eldet werden.

Im „Journal O ffic ie l" vom 16. 2. 1940 ist eine neue Listę der ausfuhrverbotenen W a ren vero ffen tlich t w o r ­ den. Sie deckt sich im w esentlichen mit der bisher in K ra ft gew esenen L istę (vgl. Jahrg. 1939, S. 885 und 970).

Dem A u sfu h rverbot nicht m ehr unterw orfen sind fo l­

gende A r tik e l:

Pos. 025: A n d e r c B o r s a u r e : Pos. 094: S ilb c r s d lz c u n d o r d a n is c h e S ilb c r r e r b in d u n g c n ; Pos. 0104: W ism u t c a r b o n a t, - n it r a t u n d -s a l ic y la t : Pos. 0345: A r c c o li n u n d S a l z e .

D ie Ausfuhr der in d e r L istę genannten Erzeugnisse ist w ie bisher unter bestim m ten Voraussetzungen moglich.

Sc hw ede n.

Ein Stockholm er B ericht befaBt sich m it den Grun- den, die zu der Einfuhrung der D evisenbew irtschaftung in Schw eden (vgl. S. 131) gcfuhrt haben. W ahren d Schweden in fruheren Jahren regelm aBig eine bedeu-

lende Ausfuhr unterhalten konnte und fern er durch den Sch iffah rtsverkeh r groBe Devisensummen hereingekom - men sind, die zur Bezahlung der Einfuhr gut ausreichten, begann sich der D evisen - und Goldbestand nach Aus- bruch des K rieges stark zu verringern, teils infolge der ungewóhnlichen Erhohung der schwedischen W arencin - fuhr, teils infolge der K apitalflu ch t nach dem Ausland.

K urz v o r Ausbruch des K rieges betrug der G old - und D evisenbestand der schwedischen Reichsbank 2,15 Mrd.

Kr., E nde 1939 w ar er um eine halbe M illia rd e und bis F ebruar a. J. um eine w e ite re V ie rtelm illia rd e zuruck­

gegangen.

D ie L a g e der schwedischen Glasindustrie hat sich durch die englische Seekriegsfiihrung und dereń F olgen stark vcrschlechtert. A lle Firm en klagen iiber A b satz- mangel, da der Inlandsmarkt keincn A u sgleich fiir die A u sfalle im E xp ortgcsch aft bieten kann. Im G egen teil ' sei sogar auch der Inlandsabsatz riicklaufig, da friiher die H a lfte der Erzeugung auf dem schwedischen M arkt abgesetzt wurde und der inlandische A b sa tz infolge des Stillstandes der Bauindustrie immer starker abbrockelt.

D ie B elieferu ng mit Rohstoffen, besonders m it K oh le und Soda, sei unbefriedigend.

N o r w e g e n .

Im Zusammenhang mit der- in Schw eden eingefiihr- ten D evisengesetzgebung ist von seiten der N orges Bank erklart worden, daB N orw egen keine D evisen gesetz- gebung einzufiihren beabsichtigt, solange die n o rw e ­ gische D evisen lage sich w e ite r in dem bisherigen Sinne entw ickelt. D ie norw egische W irtschaftsstruktur bringe es mit sich, daB die D eviseneingange aus d er unsicht- baren Ausfuhr, besonders d er Schiffahrt und dem W a l- fang, in K riegszeiten hóhere Einnahmen bringen ais in N orm alzeiten, AuB erdem geb e es in N o rw eg en kein aus- landisches Fluchtkapital.

Zur Sicherung der D iingcm ittelversorgung hat d ie R egierung je 10 000 t K alisalze und Supcrphosphat auf- gekauft. D ie V o rra te an Stickstoffdun gem itteln sollen fiir zw e i Jahre ausreichen. Zur V erbilligu ng der Diinge- m ittel sind Staatszuschiisse b e reitg estellt w orden; d ie PreisermaBigung b etragt fiir Superphosphat 3 Kr., fur 40% ige K alisalze 3,35 K r. und fiir Kalium sulfat 4 K r.

je dz. G leic h zeitig hat die R egierung m it W irkung vom 7. 2, 1940 folgen de GroBhandelshóchstpreise festgesetzt:

Superphosphat 9 K r. (Superphosphat niederlandischcr H erkunft 9,5 K r.), 40% ige K a lisa lze 13,63 K r. und Kalium sulfat 22 K r. je dx (cinschlicBlich Sack) Basis Oslo.

D a n e m a r k .

V om Statistischen D epartem ent ist der Index d e r GroBhandelspreise fiir Januar d. J. zu 154 (1935 = 100) erm ittelt w ord en gegen 143 im Vorm onat, 138 im N ovem - ber 1939 und 111 im August 1939. Im Durchschnitt sind hiernach die GroBhandelspreise seit Kriegsausbruch um 30% gestiegen. D ie starksten Steigerungen w eisen B renn stoffe und M in era lole auf. D ie P reise fur Einfuhr­

waren sind im Durchschnitt von 113 im August 1939 auf 181 im Januar 1940 gestiegen. B ei den Ausfuhrwaren stieg der Index in der gleichen Z eit nur von 110 auf 129.

Prozentual haben sich damit d ie Einfuhrpreise um 60% , die Ausfuhrpreise dagegen nur um 17% erhoht.

U n g a r n .

In A n betrach t der bestehenden R oh stoffsch w ierig- keiten der K u p fervitriolfab rik en (vgl. S. 139) hat d ie R egierung mit W irkung vom 14. 2. 1940 den K upfer- yitriolhan del gesetzlich g eregelt. Danach darf K upfer- vitrio l fur lan dw irtschaflliche Z w eck e nur gegen cine besondere An w eisung des Ackerbaum inisters an die V erbraucher abgegeben w erden. D er V erkau f von Kup- fervitrioI, das fiir gew erb lich e Z w e ck e bestimmt ist, ist nur noch gegen eine besondere B ew illigung des A c k e r ­ bauministers und des Industrie- und Handelsm inisters moglich.

Ruman ien .

Im Rahmen des rumanischen W irtschaftsm iniste- riums ist kurzlich ein A m t fiir Schwerindustrie geschaf­

fen worden, das die Tatigkedt d e r Schwerindustrie re- gelnd und fórdernd unterstiitzen soli. AuBerdem wurde ein G eneralkom m issariat fiir M e ta lle gegrundet, das auf seinem G eb iet ahnliche Au fgaben hat w ie das v o r w e -

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1 4 3 — N r . 10 DIE CHEMISCHE iN D U STR IE

8. M arz 1940

nigen W o ch en gcgrundete Generalkom m issariat fiir

Erdol. .

Durch MinisterratsbeschluB vom 23. 2. 1940 ist die Ausfuhr zahlreicher W a ren verb oten worden. Es han- d elt sich u. a. um:

E isen erze, P y rite , A ltc is c n , B ie ie rze und Bleiasche, B le i und dessen LcCierunjien, Zink und -legierun gen, Zinn und -legierungen, Alum inium und -legierun gen, N ie k el und -legierun gen, K u p fe rerze , K u p fe r und -legierungen . A k tW k o h le (Pos. l » 5 d e S r u m a m s c h e n Z o l- tarifs), Q u ecksilber (1569), arsenige Saure (1579) , Salpętersaure (1583 , K u p fe r o iy d (1593), Kupiersulfat (1654), S ch w efelk oh len stoff (1664).

G ly c e rin (1715), chemische Spezialpraparate fur d ie L eden n du strie (1729), S eifcn jed er A r t so w ie alle S eifen ęrsatzsto ffę (242— 245), S tearin (246), Stcarink erzcn a ller A r t (247— 248), id le andereii G cgen- stando aus Stearin (249), F ischfette und F isch ole (274— 276), Degras (280), H o izk o h le (690 und 691), Kautschukwaren (810—811).

Nach einer ncueren M eldung ist kiirzlich auch die Ausfuhr von Flugzeugbenzin verb oten worden.

Ju gosiow len.

Im A m tsblatt vom 16. 2. 1940 ist die L istę der der amtlichen Preiskon trolle unterliegenden W a ren ver- offen tlich t (vgl. S. 119). Es handelt sich um insgesamt 31 A rtik el, unter denen sich auch Seife, K e rzen und P araffin befinden. D ie Seifenp reise sind in der Z eit von Septem ber 1939 bis Januar 1940 um 20%, die K erzen - preise um 28% gestiegen. D ie neue Verordnung v er- b ietet bei den in Frage kommenden Erzeugnissen im GroBhandel, in der Industrie und im G ew e rb e eigen- m achtige Preiserhohungen. Grundsatzlich w erden Preis- erhóhungen nur mit vorh eriger Genehmigung der Ba- natsverwaltungen gestattet, D ie zur Z eit geltenden P reise w erden von dem zu schaffenden A m t fur P re is ­ kon trolle noch auf ihre Berechtigung uberpriift. D ie

neue S telle ist berechtigt, fur einzelne A r tik e l Hochst- preise festzusetzen.

ltatien.

N ach m ehrw ochigen Tagungen der Ausfuhrwirtschaft haben etw a 20 W irtsch a ftszw eig e vom Handelsm inister neue R ichtlin ien zur Steigerung der Ausfuhr erhalten.

W ie die italienische Presse hierzu schreibt, kom mt der italienischen Ausfuhr jetzt groflere Bedeutung zu ais je zuvor, da sic jetzt nahezu das einzige M itte l zur Be- zahlung der Einfuhr sei, seitdem der R eiseverk eh r vo llig w eg gefa llen ist. In erster L in ie soli die Ausfuhr nach L an dem mit fre ie r W ahrung erhoht werden.

D ie L is tę der d er A u sfuh rkon trolle unterliegenden chemischen Erzeugnisse ist durch A e tzn a tro n (Pos. 675) e rw eitert w orden. Zur Ausfuhr ist je tzt in jedem F ali eine m inisterielle Genehm igung erforderlich.

C a n a d a .

M it riłckw irk en der K ra ft vom 2. 9. 1939 sind die Einfuhrzolle auf alle b ei der Ausfiihrung von Riistungs- auftragen der W estm ach te verw andten R oh stoffe sow ie die Z o ile und Verkaufssteuern von auf hierfur ben ótigte Fabrikausrustungen aufgehoben worden.

A u s t r a l i c n .

Nachdem das britische M aterialbeschaffungsm iniste- rium sich kiirzlich d ie K on tro lle iiber die Forderung von W o lfra m it gesichert hat, ist neuerdings auch die austra- lische Erzeugung von S ch eelit fiir die Dauer des K rieges der britischen K on tro lle unterstellt worden, D ie durch- schnittliche australische Forderung von W o lfram erzen w ird mit 1000 t jahrlich angegeben. C120.>)

Uruguays Wirtschaft im Kriege.

n Sudam erika w ar ganz allgemein die Ansicht

T

J[ verb reitet, daB der K rieg die seit Ende 1937 h err- schende Preisflaute auf den Rohstoffm arkten in eine Hausse verw andeln w iirde. M a n glaubte sogar an eine sofortige intensive M engenkonjunktur im E x p o rt, und zw ar so fest, daB Brasilien die Nach- richt vom Ausbruch des Krieges m it der' Preisgabe der K affeevernichtung und A rgentinien m it dem V e rzic h t auf die W eizenpreisstiitzung beantw or- teten. U nd doch ist es ganz anders gekommen. In mehr ais einer Beziehung hat man sich verrechnet.

Von den Ausw irkungen des Krieges ist U ru - guay, das kleinste Land Sudamerikas, -wohl am har- testen betrofEen worden. Seine W irts c h a ft ist ganz einseitig auf die Viehzucht und die Landw irtschaft o rientiert, w ahrend die Industrie noch so gut w ie gar nicht en tw ickelt ist. D ie wenigen Industrie- zweige, die im Lande vorhanden sind, verarbeiten zum groBen T e il auslandische Rohstoffe, da der ein- heimische Boden weder E rze noch K ohle oder E rdol in grSBeren Mengen birgt. Das Land ist also in w irtschaftlicher Beziehung ganz vom Ausland ab- hangig. D ie Ausfuhr besteht jahresdurchschnittlich zu Ober 80% aus W o lle, Fleisch, Fleischextrakten und Hauten, also aus Viehzuchtprodukten. A c k e r- bauerzeugnisse, w ie W eizen und Leinsaat, stellen bei normalem Ausfall der E rnten etw a 10% des Ausfuhrwertes. D ie wirtschaftliche Lage des Lan- des hangt daher fast ausschlieBlich von den E x p o rt- aussichten fiir diese wenigen Produkte ab.

In den letzten Jahren ist die uruguayische R e- gierung m it H ilfe einer geschickten AuBenhandels- p olitik, die die Gegenseitigkeit im Warenaustausch zum Ziele h atte, den Gefahren der Auslandsabhan- gigkeit in w irksam er W eise ausgewichen. Insbeson- dere konnte der Warenaustausch m it Deutschland in den letzten Jahren standig ausgeweitet werden.

H eute ist die w irtschaftliche Lage des Landes ziem - lich trostlos. D ie Tatsache, daB Uruguay seine Aus- fu h ra rtik e l auf dem amerikanischen K ontinent so gut w ie gar nicht absetzen kann, w ird von den W estm achten riicksichtslos ausgenutzt. England

tr itt heute ais hauptsachlicher K aufer uruguayischer W a re n auf, aber nur zu Preisen, die von ihm d ik - tie rt werden. Diese W illkurm aBnahm en haben in der Landespresse scharfste R eaktio n ausgelost. D ie Zeitung „E l D ia rio " hebt am 28, 1. 1940 in ihrem L e ita rtik e l hervor, daB Uruguay seine Fleisch- w aren in England nur zu V orkriegspreisen ab­

setzen konne, wahrend es fiir englische W a re n Preiserhóhungen um 50— 60% bew illigen miisse.

D ie Industrie spielt fur die Bedarfsdeckung des Landes noch eine untergeordnete R olle; sie besteht im wesentlichen erst seit etw a zehn Jahren, w ird aber durch besondere Schutzzolle und durch andere MaBnahmen von der Regierung gefordert. Im M a rz 1938 wurde ein Gesetz erlassen, das neuen In - dustriezweigen steuerliche Erleichterungen gewahrt und Schutz gegen auslandische K on ku rren z ver- spricht. Einen groBeren Umfang hat bereits die Fleischkonservenindustrie erreicht, die durch v ie r groBe und mehrere klein e F a b rik e n v e rtre te n w ird.

G leichfalls auf einheimischer Rohstoffgrundlage arbeiten die 18 Geribereien, die jahrlich etw a 55 000 F e lle verarbeiten.

D ie

chemische Industrie

hat, gemessen an der gesamten Industrialisierung des Landes, schon einen hohen Stand erreicht. Das groBte Chem ieunterneh- men ist das In stitu to de Quim ica Industrial, das in den Handen des Staates liegt und bereits in der Lage ist, einen groBen T e il des Landesbedarfs an Schw erchem ikalien herzustellen. Sein W arenabsatz steigerte sich in den Jahren 1932 bis 1936 von 520 900 Pesos auf 869 000 Pesos. Es ist hauptsach- lich zu dem Z w eck gegriindet worden, die Land- w irte und V ieh ziich ter m it unentbehrlichen Produk- ten in guter Q u a lita t zu Vorzugspreisen zu belie- fern. Es stellt deshalb auch V iehw aschm ittel, In - sektenvertilgungs- und Raudebekam pfungsm ittel her. A n Schw erchem ikalien werden geliefert:

Schw efel-, Salz- und Salpetersaure, N atrium bisulfit,

Essig-, C itronen-, W e in - und Oxalsaure, Am m o-

niumverbindungen, A rsenate, N a triu m - und K u p fe r-

carbonat, Calcium -, Z in k - und K ąlium chlorat sowie

(5)

8. M d rz 1940 DIE CHEM ISCHE IND USTRIE

Nr. 10 — 149

Superphosphat. AuBer der Erzeugung an Schw efel- saure reichen die hergestellten Mengen jedoch nicht aus, um den B edarf des Landes zu decken, so daB die einheimische Industrie noch von der Einfuhr abhangig ist.

E in w eiteres groBes industrielles Unternehm en ist die A ncap (A dm inistration N acional de Com- bustibles, A lcohol y Portland), die einheimische Fruchte zu A lk o h o l v erarb eitet. So wurden 1937 ungefahr 2000 hl A lk o h o l gewonnen.

G u t e n tw ic k e lt hat sich in den letzten Jahren auch die Farbenindustrie; ais Rohstoffe miissen hier Eisenoxyd, B leiglatte, U ltra m a rin , Bleimennige und BleiweiB eingefiihrt werden.

S eit m ehreren Jahren hat die Regierung die yerschiedensten MaBnahmen zur Hebung der V olks- gesundheit getroffen, so wurden ein In s titu t fur an- steckende K ran kheiten , m ehrere K lin ik e n , L abora- torien und schon 1936 eines der groBten K ra n k e n - hauser der W e lt eingerichtet, Uruguay b esitzt un­

gefahr 1500 A e rz te und etw a 500 Unternehm en, die A rzn eim ittel herstellen. Infolgedessen ist auch die pharmazeutische Industrie gut ausgebaut, B iolo- gische P raparate werden in dem der Regierung unterstellten H ygieneinstitut und in einigen p riv a - ten Laboratorien, die aber unter staatlicher A u f- sicht stehen, erzeugt. A nd ere pharmazeutische P ra ­ parate w erden von einheimischen F a b rik a n te n nach fremden Patenten und unter fremden Handelsnamen oder ais O riginalprodukte nach Inlandspatenten hergestellt. D ie groBte Nachfrage besteht nach H e il- mitteln fur E rkrankungen der Atmungsorgane und gegen Tuberculose. Nach Angaben aus U ruguay sollen an medizinischen S pezialitaten ungefahr 3 M ili. E inheiten jahrlich erzeugt w erden. Daneben werden noch A rz n e im itte l fur 300 000— 400 000 $ eingefiihrt. H aup tlieferlan d er w aren bisher Deutsch- land, die V erein igten Staaten und GroBbritannien.

Seifen und P arfiim erien werden von 20 F abriken hergestellt, die ihre Rohstoffe w ie A etzn atro n , Soda und B orax zum groBten T e il einfiihren miissen.

Borax und N atrium bicarbonat werden, einem ame- rikanischen B ericht zufolge, neuerdings in groBem Umfange von einem p rivaten Unternehm en erzeugt, Die jahrliche Produktion an Seifen betragt iiber 17 000 t, unter denen sich 7000 t Toiletteseifen be- finden.

D ie Chem ieeinfuhr erreichte nach der A bgren- zung der uruguayischen AuBenhandelsstatistik im Jahre 1938 einen W e rt von 1,5 M ili. § gegen 1,4 M ili.

$

im Jahre 1937. U n te r den wichtigeren E r- zeugnissen befanden sich (Mengen in t):

davon aus Gesam t- G roB- V erein ig te

Schw erch em ikalien : einfuhr britannicn Staaten

S c h w e fe ls a u r e und - a n h y d r i d ... 48 9,3 S a lp e te r-, S a lz s a u r e u s w ... 9,1 3,0 B o r s i a r o ... 6,0 E ssigsa u re und E is e s s ig . ... 53 — A m e i s e n s a u r e ... ... 16 —

Gesam t- GroB- V ercin ig te einfuhr britannicn Staaten OxaIsaure ... 7,6 —i W einsau re ... 43 3,7 A e t z n a t r o n ... 2 318 1 685 512 S o d a ... 4 451 4 195 223 S chwefelnatrium ... 582 458 —- N atrium hydrosulfit ... 6,1 N a t r iu m th io s u lfa t ... 3,S 3,0 N a t r iu m b is u lfa t ... 85 —• B orax ... 2,7 0,1 1,4

Natrium - und Kalium bichrom at . . . . 17 11

A e tz k a li ... 20 0,6 Pottasche ... 8,2 Fliissiges A m m o n i a k ... 128 16 29 Am m oncarbonat ... 32 A m m on chlorid ... 23 21 S ilica te ... 129 0,7 C a lc iu m c h lo r id ... 662 583 B a r iu m s u p e r o x y d ... 27 27 Barium chlorid ... 27 Barium carbonat ... 5,2 Alum inium sulfat ... 503 43 Alum inium verbindungen fur die W asser-

r e i n i g u n g ... ... ... 1 253 1 253 —•

M an ganoxyde ... 18 2,5 6,0 A n tim on o x yd e ... 14 12 B le iac etat ... 4,0 W is m u t n i t r a t ... 2,2 0,2 —•

Chlorate, n. b. g. * ... 99 32 F o r m a l d e h y d ... 15 A c e t o n ... 9,0 2,1 A e t h y l c h l o r i d ... 140 29 9,0 Hexam ethylentctram in ... 2,4 —' B en zol ... 5,5 4,2 T o lu ol ... ... 2,8 1,8 Kresylsaure ... 174 174 B e n z o a t e ... 2,5 1,7 —•

Natrium salicylal ... 3,1 M c t h y l s a l i c y l a t ... 2,5 —•

N i c o t i n ... 4,7 2,7 A rzn e im itte l;

A cetyls alic ylsa u ro ... 6,4 0,2 0,8 Pharm azeutische S pezialitaten (aus-

schlieBlich pharm. Chem ikalien)

1000 Pes. 278 19 46

DSngem ittel:

Natron- und K a l i s a l p e t e r ... 166 5,1 3,8 A m m o n s u lf a t ... 18 0,9

F a rb sto ffe und Farben:

A nilin fa rb en ... 166 6,4 16 B le iw e ifl und B l e i m e n n i g e ... 182 50 12 B l e i o x y d ... 28 20 0,8 E isenoxyd ... 127 60 O ck e r ... 160 6,4 16 B erlin erblau ... ... 2,4 0,1 0,9 Ultram arin ... 72 26 2,5 Trock enfarb en , n. b, g ... 828 42 99 F a r b p a s t e n ... 118 96 6,7 O elfarben ... 88 28 14 Farben fur A u t o m o b i l e ... 87 7,6 D ruckfarben ... 308 0,6 227 La ck e ... 56 23 9,6 L e in o l ... 6,6 3,9 T e r p e n t i n o l ... 333 3,6 168 Kolophonium und P e c h ... 1 843 0,2 1 576

A n d e re C h em ieerzeugnisse:

C e llu lo id in T a feln , Staben usw, . . . 35 0,6 0,3

Caseinkunsthorn u, ii. Erzeugnisse . . 13 1,4 0,8

Dynam it ... 74 42 —*

L e i m ... 49 8,4 3,5 S eifen ... ... 27 1,9 5.2 K o rp e rp flc g e m ittc l 1000 P es . 42

D extrin ... ... 10 D ie Ausfuhr chem ischer Erzeugnisse ist unbedeu- tend; sie setzt sich zum groBen T e il aus organischen Dungeraitteln zusammen, neben dencn auch Rohdrogen in groBerem Um fang ausgefiihrt werden. Im Jahre 1936 betrug der Gesam tausfuhrwert fiir chemische Produkte

260 000 $. (1344)

Hoiz- und HarzdestiHation in Schweden.

O bwohl Schweden eine verhaltnismaBig le i- stungskraftige Holzverkohlungsindustrie be­

sitzt und die groBen W a ld e r, die 22,2 M ili. ha oder 54% der Landesflache bedecken, reichlich Roh- stoff liefern kónnen, bildet die Befriedigung der Nachfrage nach H olzkoh le ein recht schwieriges Problem. Hauptabnehm er fur H olzkohle w a r bis­

her die schwedische Eisenhiittenindustrie, die nor- malerweise 1,6 bis 2 M ili. cbm jahrlich verbrauchte.

Infolge der E infuhrschw ierigkeiten fiir K oks ist aber dam it zu rechnen, daB der Bedarf der Eisen-

industrie wesentlich, auf etw a 3 M ili. cbm oder

noch hóher, ansteigen w ird. W ah ren d des W e lt-

krieges erreichte er 1917 sogar die Hohe von rund

4,5 M ili. cbm. D e r gesamte industrielle H olzkohlen-

verbrauch in Schweden betrug nach der amtlichen

S ta tis tik im Jahre 1937 2,01 M ili. cbm gegen 1,77

M ili. cbm im V orjahr. Zwecks Sichfjrung des Be-

darfs wurde daher bereits am 13, 9. 1939 die K on -

tro lle des Handels m it H olzkohle eingefiihrt, zumal

auch beabsichtigt ist, diese in groBem Umfange ais

T re ib s to łf fiir M o to re n einzusetzen.

(6)

150 — N r . 10 DIE CHEM ISCHE IND U STRIE 8. M a r z 1940

U n ter B eriicksichtigung des Umstandes, daC 1 cbm H olzko h le aus Laubholz etw a 190 kg und 1 cbm H olzkohle aus N ad elh olz etw a 150 kg w ieg t und fur den A n trieb yon M oto ren etw a 1}4 kg H olzko h le d ie T re ib k ra ft von 1 L ite r Benzin besitzen, sind fur diesen neuen Verw cndungszw eck auBerordentlich grofie M engen H olzkoh le erforderlich.

V on seiten Sachverstandiger w ird aus diesen Griinden m it der N otw en d ig k eit einer Verdoppelun g oder V er- dreifachung der H olzkohlengewinnung gerechnet. Dies w ird aber durch den M angel an fur diesen Z w eck vor- bereitetem H o lz und Facharbeitern erschwert. D ie R e ­ gierung ist deshalb -um Unterstiitzungen fiir Schulungs- kurse und um B eihilfen fiir die Errichtung kleiner R e- tortenanlagen ersucht worden, Auch von p riva ter Seite w erden Versuche nach neuen Verkohlungsm ethoden durchgefiihrt.

Genaue Angaben iiber die schwedische Erzeu­

gung von Holzverkohlungsprodukten lassen sich nicht ermitteln, da sie von der Landbevolkerung und Industriegesellschaften in groBem Umfange auch in den W aldern betrieben und die dortige E r­

zeugung statistisch nicht erfaBt wird. Schatzungs­

w eise betrug die gesamte

Gewinnung von H olz­

kohle

1937 etw a 2,1 M ili. cbm im W erte von 25 bis 26 M ili. Kr. gegen 1,9 M ili. cbm fiir 15 M ili. Kr. im Vorjahr. Die starkę wertmaBige Steigerung beruht auf einer wesentlichen Verteuerung der H olzkohle von etwa 7,90 Kr. auf etwa 12,10 Kr. je cbm. Im Jahre 1938 diirfte die Erzeugung jedoch w ieder etwas abgenommen haben.

F iir die gesamte

H olz- und Harzdestillations- industrie

ergibt sich unter Beriicksichtigung samt- licher in den W aldern, Holzverkohlungsbetrieben ucd Cellulosefabriken hergestellten H olz- und Harz- destillationsprodukte, einschlieBlich der syntheti­

schen Essigsaure, fiir das Jahr 1937 ein Erzeugungs- w ert von rund 37 M ili. Kr. gegen etwa 24 M ili. Kr.

1936. Nach der amtlichen Industriestatistik arbeite- ten 1937 (1936) 16 (15) Retortenanlagen mit 769 (640) Beschaftigten und einem Verkaufsw ert der E r­

zeugung von 9,17 (6,91) M ili, Kr. AuBerdem wurden Holzverkohlungsprodukte noch in 13 Betrieben an­

derer Industriegruppen gewonnen.

Die gesamte

iabrikmafiige Erzeugung

von H olz- und Harzdestillationsprodukten hatte 1937 einen W ert von 17,1 (1936: 10,7) M ili. Kr. und setzte sich wie folgt zusammen:

1936 1937

t 1) 1000 K r. t i ) 1000 Kr.

H o!zltoh!e, insgesamt: .c b m 397 600 2 697 576 400 6 256 aus W ald h olz: R etorten -

kohlo ... cbm 122 000 913 174 300 2 096 ans A b fa llh o lz:

R etorten k oh le . . cbm 92 800 654 120100 1 236 M eilc rk o h le . . . cbm 182 800 1 130 282 000 2 924 H o izte e r ... 5 224 592 6 434 814 H o lzteerp ech ... 1 301 205 1 315 221 H olztee rd es tilla te, n. b. g. . 1 622 456 2 215 689

M ethanol, rohs), insgesamt: 1 019 2S6 1 233 350

aus Holzverkoh lun gs-

anlagen ... 662 216 915 288

aus Sulfatcellulosefab riken 357 70 318 62

M ethanol, gerein igt, ins­

gesamt: ... 270 141 475 334 aus H olzverkoh lungs-

anlagen ... 120 79 327 271

aus S ulfatcellulosefabriken 150 62 148 63

M eth ylaceton ... 42 35 7 6

A ce to n ó le (einschl. sog.

A ceto n ersa tz) ... 4 7 190 123

F orm aldeh yd in w assriger

L6sungaJ ... 1102 529 862 411

Form aldehyd, le s tJ) . . . . 2 6 3 5

Essigsaure’ ) ‘ ] ... 859 2 438 813 2 624

Calcium acetat3) ... 514 83 412 5S

T erpen tinS l, roh, insgesamt: 3 685 618 5 687 943

aus H olzyerkohlungs-

a n l a g e n ... 400 29 477 36

aus SulfatceHuiosefabriken 3 2S5 589 5 210 907

Tcrpcn tinSl, gereinigt,

insgesamt: . . . 2 351 779 2 034 615

*) S ow eit nicht anders angegeben.

2) A is 100%ig berechnet.

A is 40%ig berechnet.

' ) Einschl. d e r in den SuHitspritfabriken hergestellten M engen.

1936 1937

t 1) 1000 K r. t>) 1000 Kr.

aus H olzverkoh lun gs-

a n l a g e n ... ... 73 29 36 18

aus S ulfatcellulosefab riken 2 278 750 1 998 597

Flussiges H a rz6) ... 14 892 1 831 21 213 3 626 5) In den S ulfatcellulosefab riken gewonnen.

Von der Erzeugung des Jahres

193 7 (1 9 3 6 )

wurden in den Herstellungsbetrieben weiterverarbeitet:

1 3 4 2

t Hoizteer im Werte von

1 0 2 0 0 0

Kr.

(1 1 5 1

t,

8 2 0 0 0

Kr.),

2 6 4

t rohes Terpentinol fur

2 0 0 0 0

Kr.

(3 0 2

t,

2 2 0 0 0

Kr,),

2 0 7

t Rohmethanol fiir

6 9 0 0 0

Kr.

(1 7 3

t,

5 9 0 0 0

Kr.),

2 4 1 2

t flussiges Harz fiir

4 5 3 0 0 0

Kr.,

(2 2 2 8

t,

1 85 0 0 0

Kr.),

2 6 8

t Formaldehyd in waBriger Losung fur

121 0 0 0

Kr.

(2 3 5

t,

107 0 0 0

Kr.) und

129

t Calciumacetat fiir

18 0 0 0

Kr.

(3 2 2

t,

5 2 0 0 0

Kr.).

Sowohl die Erzeugung der Holzverkohlungsbetriebe ais auch die Gewinnung von Nebenprodukten in den Sul­

fatcellulosefabriken waren

1 9 3 8

wieder riicklaufig, weil die Nachfrage nach Holzkohle seitens der Eisenhutten- industrie etwas nachgelassen hatte und die Sulfatcellu- loseerzeugung wegen Absatzschwierigkeiten eingeschrankt werden muBte. Ais Rohstoff fiir Holzkohle sind in den letzten Jahren etwa

1 0 %

des schwedischen Holzeinschlags verbraucht worden.

D er groBe A n fall an fliissigem H arz in den Sul­

fatcellulosefabriken gelangte bisher in der Haupt­

sache zur Ausfuhr. A n H arzseile (Harzleim ) wurden in chemisch-technischen Fabriken im Jahre

1 9 3 7

lediglich

1 1 4 8

t fiir

3 3 4 0 0 0

Kr.

( 1 9 3 6 : 1 5 0 7

t,

3 5 5 0 0 0

Kr,) und in einer Schm ierseifenfabrik etwa

2 5 0 0

t Tallolschm ierseife hergestellt. D er letztere Produktionszweig hat jetzt groBe Bedeutung erlangt, w eil die schwedische Schmierseifeerzeugung, die jahrlich etw a

3 0 0 0 0

bis

3 3 0 0 0

t betragen hat, bis­

her fast auschlieBlich auf auslandische Fettroh- stoffe angewiesen war, deren Zufuhr durch die bri­

tische Blockade wesentlich erschwert wird. Nach der demnachst erfolgenden Inbetriebnahme der neuen Fabrik der Svenska Cellulosa A . B. w ird die schwediche Erzeugung von Tallolschm ierseife etwa

7 0 0 0

t erreichen, W enn die jetzigen Ausnahmezu-

stande noch langer andauern, w ird sie wahrschein- lich noch w eiter ausgebaut werden.

Der schwedische AuBenhandel mit Holz- und Harz- dcstillationsprodukten bewegte sich

1 9 3 8

ruckwarts.

So nahm die Einfuhr von

5 ,5

Mili. Kr.

19 3 7

auf

4 ,6

Mili. Kr.

1 9 3 8

und die Ausfuhr von

6 ,5

Mili. Kr. auf

5,1

Mili. Kr. ab.

Einfuhr Ausfuhr

1937 1938 1937 1938

H o lzk o h le ...cbm 41 000 50 100 23 300 18 100

1000 K r. 465 814 305 285

H o izte e r ...t 1 396 1 066 4 567 3 278

1000 K r. 278 223 937 702

M ethanol, r o h ... ... ... t —■ 0 850 536

1000 K r. 0 239 153

M ethanol, g e r e i n i g t ... t 2 152 23 9

1000 K r. 3 79 12 8

A ce to n , A ceton& l, M eth ylath ylketon t 741 829 82 95

1000 K r. 433 391 127 12*

Form aldehyd, gcl5st ...t 106 88 50 20

1000 K r. 39 31 20 8

Form aldeh yd, fes t ... t 3 4 2 2

1000 K r. 27 22 2 2

Essigsaure ...t 178 144 15 11

1000 K r. 70 51 6 3

N atrium acetat ...t 19 31 —'

1000 K r. 8 13

Chrom- und E i s e n a c e t a t ... t 2 1 0

1000 K r. 3 1 0

B leizu ck er und B l e i e s s i g ... t 38 35 0

1000 K r. 24 18 0

Calcium acetat ...t —• 277 330

1000 K r. 35 46

Kolophonium ...t 10 564 8 974 27 10 1000 K r. 3 268 2 139 10 3 T erp en tin o l, g e r e i n i g t ...t 1221 1 557 2122 2 145

1000 K r. 765 786 583 480

Flussiges H arz (S u U a t h a r z ) ... t —t 18 017 15 414 1000 K r. - - 3 264 2 512 H arzseife (H arzleim ) ...t 274 116 451 310

1000 K r. 102 3! 157 102

A n d ere T rock en d estillation sprodu kte

aus H o lz und H a rz1) ... I 4 087 3 778

1000 K r. - 793 669

*) Hauptsachlich rohes T erp en tin o l. (1253)

(7)

8. M a r z 1940 DIE CHEM ISCHE INDUSTRIE N r. 10 — 151

RUNDSCHAU DES DEYISENRECHTS.

D eutsch-ilalienisches Verrechnungsabkom m en.

In der italienischen Presse sind Einzelheiten der soeben getroffenen Regelung des dcutsch-italicnisdien Verrechnungs- abkommcns yeróffentlidit worden, denen zufolge u. a. vom 24. 2. 1940 ab die Seefraditen fiir deutsche und italienische Waren zwischen dem Deutschen Reich cinerseits und Italien, Albanien, Libyen und den italienischen Besitzungen im Aegaischen Meer andererseits iiber dic allgemeinen Reichs- mark- und Lire-Konten zu yerrechnen sind. Der Kurs fiir die Abgabe von Reisezahlungsmitteln in Reidismark ist mit Wirkung vom 1. 3. bis auf wciteres auf 5 Lire je Reidismark

festgesetzt worden. (1318)

Neues Devisengesetz in Rumanien.

Am 2. 3. 1940 ist ein neues Devisen- und Aufienhandels- gcsetz in K ra ft getreten, das im wesentlichen folgende grund- legende Bestimmungen enthalt: 1. A lle aus Ausfuhren an- fallenden Devisen mussen innerhalb von 45 Tagen nach erfolgter Ausfuhr an die Nationalbank abgefuhrt werden.

Diese wird auf den offiziellen Kurs eine Devisenpramie in Hohe von 50% zahlen. 2. Im Hinblick auf die noch bestehen- den Handels- und Zahlungsabkommen werden die in diesen Vertragen vorgesehenen freihandelbaren Devisenquoten bis auf weiteres von der Nationalbank dem Handel freigegeben werden. Zur Abwicklung dieser freien Devisengeschafte w ird ein besonderes Am t geschaffen. 3. Ais oberste Instanz fiir Aufienhandelsfragen gilt fortan das kurzlich geschaffene M i- nisterium fiir AuBenhandel. Fiir die Ausfuhr von lebenden Tieren, Getreide, Saaten, H o lz und Erdolerzeugnissen sind Ausfuhrgenehmigungen dieses Ministeriums notwendig, wah­

rend die Ausfuhr anderer Waren von den lokaien Preisiiberwachungsstcllen genehmigt wird. Dic Ausfuhr­

genehmigungen sind 30 T age giiltig. Jede Einfuhr unter- liegt grundsatzlich der Genehmigung des AuGenhandels- ministeriums, jedodi konnen Einfuhren, die bis zum 1. 10. 1939 frei waren, in Zukunft von den lokaien Preisiiberwadiungs- stellen erteilt werden. Die Einfuhrgenehmigungen sind drei Monate giiltig. 4. Zur Ueberwachung der Ein- und Ausfuhr- preise werden Preisiiberwachungskommissionen beim AuBen- handelsministerium errichtet werden. 5. A lle Kompensations- geschafte bleiben verboten. Die vo r dem 17. 9. 1939 eingeleite- ten Kompensationsgcschafte werden durdi eine angekiindigte Entscheidung des Auftenhandclsministeriums noch geregelt

werden. (1357)

E rle ich le ru n g f i i r Devisengenehmigungen in Iran.

N adi einer Mitteilung der iranischen Zollverwa!tung wer­

den fiir alle aus dem Ausland cintreffenden Teillieferungcn einer groBeren Bestellung die erforderlidien Devisen ohne wei­

teres zugeteilt werden, audi wenn die Devisengenehmigung urspriinglidi fiir die Gesamtbestellung erteilt wurde. (1286) D evisenablieferung aus Ausfuhrgeschaften in B ritisch Indien.

Einer Amsterdamer Meldung zufolge steht in Britisch Indien die Veroffentlichung einer Anordnung bevor, die die indischen Exporteure verpfiichtet, bei Warenlicferungen nach Landern aufierhalb des Sterlingsblocks und nadi Landern, fiir die die Bank von England keine amtlichen Devisenkurse festsetzt, die Exporterlose in USA.-D ollar, niederlandischen Gulden, niederlandisdi indischen Gulden, Schweizcr Franken

oder Belga abzuliefern. (1319)

HANDELSPOLITISCHE RUNDSCHAU.

A u s la n d .

G r o B b r i t a n n i e n .

Zolltarifandcrung. D er E infuhrzoll fiir Blutlaugensalz in H ohe von 2 d. jc lb. ist mit W irkung vom 12. 1. 1940 in cincn W e r tz o ll von 10% um gewandelt worden

(„ N F A " ). (1322)

Befreiung vom Schlusselindustriezoll.

Durch eine Verordnung des Handelsam tes sind A n ilin und Phthal- saureanhydrid bis zum 30. 6. 1940 -und m etallische R iick- stande, dic N atrium m olybdat und/oder Natrium vanadat enthalten, bis zum 31. 12. 1940 vom Schlusselindustrie­

zoll b efre it worden. (1323)

Ir la n d .

Einfuhrkontingente.

Fur die Z eit vom 1, 11. 1939 bis 31, 10, 1940 sind neue Einfuhrkontingente festgelegt w o r ­ den, F iir gumm iertc Kleidungsstiicke betragt das Kon- tingent unyerandert 500 Stuck, fur D ungem ittel 18 000 t.

(1345) F r a n k r e i c h .

Wirtschaitsabkommen mit Griechenland.

Im Rahmen des am 5, 2. 1940 in K ra ft getretenen W irtschafts- abkommens zwischen beiden Staaten (vgl, S. 120) w ill Griechenland im laufenden Jahr u. a. folgen d e W aren nach F rankreich liefern : 100 000 t P yrite, 200 t Olnren- ol, 25

t

M astix-H a rz (aus Pos. 115 quater des fran zó­

sischen Z olltarifs), 60 000 t Magnesit, 2000

t

Blei, fern er Rohhaute, Darme, Schwam me und Arzneip flanzen . Frankreich w ird nach G riechenland u. a. A rzn eim ittel, F arbstoffe (3 M ili. Fr.), G erbstoffe, Photoartikel, K au t­

schukwaren, atherische O ele und Parfum erien (2 M ili.

Fr.) und andere Chem ieerzeugnisse liefern. (1223) N i e d e r l a n d e .

Zolltarifanderungen.

Durch Verordnung vom 9. 2.

1940 ist der Z oll fur B en zol sow ie andere B en zol- kohlen w asserstoffe (Pos. 104 II A 1) m it sofortig er W ir ­ kung von 3,0 auf 4,5 hfl, jc dz erhoht worden. W e ite r ist der Z oll fur Calciumsaccharat, Eisensaccharal, Stron- tiumsaccharat und andere ahnliche Zuckerverbindungen (Pos, 3 3 II) sow ie fur Saccharin, Saccharinsalze und andere kunstliche SiiBstoffe (Pos, 113) von 27,15 hfl. auf 29,40 hfl. je dz heraufgesetzt worden. (1208)

Weitergeltung der Sonderzolle liir Zinkfarben. Die

Geltungsdauer der Son derzolle fiir ZinkweiB, Lith opon c und andere w eifie Zinkfarben ist nochmals, und zw ar bis zum 31. 8. 1940, yerlan gert w orden (ygl. 1939, S. 814,

1037). <U37>

Zuschlagszoll aui Seifen.

D er mit W irkung

vom

5. 2. 1940 erhobene Zuschlagszoll auf Seifen (vgl. S. 83) stellt sich w ie fo lg t (in Cents je kg):

F c tt- o d er Fetts5 uregehalt 0— 20%: 2; 20—-40%: 4; 40—60%: 6;

60—60% : 8; uber 80%: 10. (1207)

Zolltarifentschcidungen.

D ie Tarifkom m ission hat folgende Eintarifierungen yorgenom m en:

K au tschukregenerat in S treilen , nicht vulkanisiert, auf ein er Seite m it einem K le b s to ff bestrichen und m it einem G e w e b o gegen Be*

schmutzung verseh en, zur Ausbesserung von K raftw agenlau fdecken bestim mt: P os. 2 9 1 b (6% v . W .). — Flach er Schwammkautschuk, ungefahr 7 cm stark, zum Fullen von K raftw agensitzen bestim mt, mit einem G ew ich t von mehr ais 1 kg je qm: P o s. 29 I b (6% v . W .). —*

D eu teriu m oxyd: Pos. 33 II I d (10% v . W . zuzuglich eines Au sgleich- zolls von 1% und eines S on derzolls von 4% v. W .). — Kupplungs- scheiben fur K raftw agen, 12 mm dick, aus m it Kautschuk durch- trankten G ew eb e n bestehend, m il einem G ew ich t von m ehr ais 1500 g je qm: P os. 91 X I I (6% v . W .). — Kunstharzm asse, bestehend aus mit Kunstharz getrankten Asbestschnuren, 3— 4 cm lang, in Stfieken fur elek trotechn isch o Z w e c k e : nicht ta rifie rt (z o llfr e i). — C ellu loid , in diinnen, glanzenden, glatten Platten. p e rfo rie rt: P os. 31 I I b (10%

v . W .). (1209)

Zu dem

Ein-

und Durchfuhryerbot fiir tierische Dungemittel.

A b w eic h en d von dem Ein- und Durchfuhr­

yerb ot w ird die Ein- und Durchfuhr yon ganz oder teil­

w eise aus T ie r-, Knochen- oder Blutmehl bestehenden Dungem itteln zugelassen, wenn die Sendungen von b e ­ stimmten Z ertifik aten der V eterin arbeh orden des Ur- sprungslandes b e g le ite t sind. (1166) N o r w e g e n .

Erhohung

der Umsatzsteuer.

A m 1. 3. 1940 ist die Erhohung der Um satzsteuer von 1% auf 2% mit W ir ­ kung bis zum 30. 6. 1940 in K ra ft getreten. (1352) U n g a r n .

Handelsabkommen mit Frankreich.

A m 1. 3, 1940 ist zwischen beiden Staaten ein neues W arenaustausch- und Zahlungsabkommen in K ra ft getreten, das bis zum 30. 9. d.

J.

laufen soli. Es reg elt den beiderseitigen

Han­

dels- und Zahlungsverkehr entsprechend den durch den K rieg yeran derten W irtschaftsyerhaltnissen. (1355)

Cytaty

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