2.Januorheft1932 Jahksaps xll M« 2
er Einzelverkaufspreis: 30Kpf.
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AUS demInhaltsDerSchlußstrich,vonReg.-Rat.Dr.Wingen , Deutschlandund dieUbrüstungskonferenz,vonDr.K.Schwendemann ,OttoBraun,vonHansGoslar ,WandlungendeswirtschaftlichenKrisenbildes(II.DerWarenmarkt), von Staatsfekketäka.D.Dr.August Müller VerwirrungderWährungss begriffe,vonKurt Heinig,M.d.R. ,DiedeutschenLänder,vonOberreg.-Rat Dr.H einrich TeipelJpolitische Chronik , Zur ZeitgeschichtexBlick in dieBücher.
lnkommilliom ZentralverlagJst-IIBerlinllj 35
Salbjährlich 3,25mach-Ithlich6,50mark Erscheint zweimal monaklich DurchjedesPost-tmzubeziehen mitteilungender
RetchszentraletutBeimatclsenlt Nachdee sämtlicher Beitrage, mitAus- nahmedergkaphiichen Darftellungenund sonstigen Abbildungen,nur mitQuellen-
angabegestattet
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Der Heimatdienst — 1 —-
Der Schlaf-strich
Von Reg.-Rat Dr. O.Wingen
Am Vorabend der zwölften Wiederkehr des Jnkrafttretens desVertrages von Versailles(10. Januar 1920) hat Reichskanzler Dr. Brüning eine Erklärungüberdas deutsche Verhandlungsziel auf der am 25. Januar beginnenden Reparationskonferenz in LausannesOuchy abgegeben,dieinDeutschlandund der ganzen übrigenWelt größte Beachtung gefunden hat, denn sie zieht für Deutschland den Schlußstrichunter eines dertraurigstenKapitel menschlicher Geschichte,dieReparationen. Derdeutsche Reichskanzler erklärte einem Vertreter des WTB. gegenüber,daß irgend- ein Zweifelan der Haltungder deutschen Delegation inLau- ssannedochnicht gut möglichsei. Er brauche in dieser Hinsichtnur auf die verschiedenendeutschenVerlautbarungen der letzten Zeit hinzuweisen, wobei er die amtlichen Äuße- rungen anläßlichdesNeujahrsfestesundseine eigeneRundfunkrede vom7.Dezember erwähnte.Esgelte jetzt fürdiebeteiligten Mächte, dieSchlußfolgerungenaus demBerichtderBaselerSachverständigen zuziehen.DerBericht habe nocheinmabdiegewaltigen Dimensionen derWeltkrise laufgezeigtundvor allemdieverheerendenFolgenge- schildert,diedieseKrise geradefür Deutschlandmit sich gebracht habe.ErführederWelt diebis andieäußerste Grenze gehenden Maßnahmenvor Augen,dieinDeutschland zurBekämpfungder Kriseergriffenworden seien,underkenne von ihnenan,daß siein dermodernen Gesetzgebung ohne Beisielda-
ständen. Zugleich beweisederBeri taber,
daß einseitigedeutsche Maßnahmennicht Diedeutschezahlunqsbilanthöl
wirtschaftliche Tatsachen gründet.Allzulangeund allzuschwer hat dieWeltdarunter gelitten, daßman versucht hat,denStrom berg- auswärtszuzwingen. Wiachsende Verarmung istdie allgemeine FolgedieserTorheit. DerLebensstandardDeutschlands ist nicht weiter zusenken, seineSteuerkraftist erschöpft.Sein einziges gegenwärtigesAktivum,dieAusfuhr,beginntrapidezurückzugehen unter dem Druckder Europa allmählich erstickenden Zollmauern.
Auchwenn dieReparationenfortfallen,bleiben genugLastenanVer- zinsung und Tilgungder privaten und öffentlichen Auslandss schuldenaus denvergangenen Jahren übrig,diezuerarbeiten nicht leicht seinwird. Was Deutschlandbraucht,wsas derganzen Welt nottut,dasistdieBefreiungvon Chimären,diebegründeteAussicht auf wirklicheAufstiegsmöglichkeiten.Dasist nichtwieder aufdem
WegezerbrechlicherProvisorien,sondernnur durchradikale Be- seitigungdesSeuchenbazilluszuerreichen. Dassollund mußdas Ergebnis derKonserenzvon Lausannesein,wenn anders dieVer- nunftüberdenWahnsinn siegen soll.
Kann sokeinZweifelmehrseinüberdiewirtschaftlicheUn- möglichkeitweiterer Reparationszahlungen, sozwingt»aucheine andere Betrachtungzum endlichenund endgültigen Abschluß dieses Kapitelstraurigster menschlicher Unzulänglichkeit Nachdeutscher AuffassungistderAnspruchFrankreichs auf Reparationenbereits
vollerfüllt. Diejuristische Grundlageder Verpflichtungzur,,Reparation«,d.h.zum Schadensers«atz,zurWiedergutmachung,bildet ausreichen könnten,daß vielmehr dieLage
Deutschlands,dieinweitem MaßedieUr- sache fürdiesteigende finanzielle Lähmung derWelt sei,gebieterischeingemeinsames
HandelnderRegierungen, undzwareinso- Geidiuschussc .
fortigesHandelnfordere. Dafür, wohindie J . Entschließungender Regierungen gehen »
müßten, gebe-der Bericht,wenn erauch auf formulierte Vorschläge verzichte, dochganz klar dieRichtlinie an. Erzeigedietat- sächliche ZahlungsunfähigkeitDeutschlands undzeigedarüber hinaus,inwelchemengen ursächlichen Zusammenhange gerade die deutschenReparationszahlungen mit der ganzen gegenwärtigen Lage ständen.Dabei stellederBerichtausdrücklich fest, daß sich dieVoraussetzungen, von denen seinerzeit dieVerfasserdesyoungplanes ausgegangen seien, grundlegend geändert hätten. Hiermit, sobetonte derHerrReichskanzler,seiim
Grunde alles gesagt. Es liege klar
zutage, daß Deutschlands Lage
ihm die Fortsetzung politischer
Zahlungen unmöglich mache.
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derAbschlußdesWaffenstillstandes. Dieser erfolgte ausdrücklich aufderGrundlagedes sogenanntenWilsonsFriedens. Jndemdem Waffenstillstand vorhergehenden Notenwechsel zwischen Deutschlandund den Amerikanern als denWortführernderAlliierten istdas ausdrücklichund unmißverständlichklar- gestellt. Jn derletzten dieserNoten vom s.November 1918,welchedieUnterschrift desamerikanischenAußenministersLansing trägt,wirdinnichtmißzudeutendenWorten gesagt, daßdieAlliierten ihreBereitschaft
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Friedensbedingungen, dieinderAnsprache desPräsidenten (Wilson) andenKongreß vom s.Januar 1918,sowiederGrundsätze, dieinseinenspäterenAnsprachennieder- gelegt sind«.Neben dieser allgemeinenAn- erkennungdesGrundsatzes,daßkein»Haß- friede«denWeltkriegabschließen sollte, findet sichaberaucheineganz genaue Definition desvon Deutschlandzuersetzenden Schadens.
Die Alliierten »verstehendarunter, daß Deutschlandfüralledurch seineAngriffe zuLand,zuWasserund inderLuftder ZivilbevölkerungderAlliierten undihrem Eigentumzugefügten Schaden Ersatz leisten soll«.An dieserklaren Bestimmungdes itzt-sk-ZOO TH-
MlHi - «-»- Ebenso klar sei, daß jeder Ver- Misephezquq-««»-)-«, such, das
Sylstemsolcher poli- deiiieidisdsiik --.’-
tischen Zah ungen aufrecht-
zuerhalten, nicht nur für
Deutschland, sondern für die
ganze Welt zum Unheil führen i
müs se. Bei diesemStand derDingeseider Reichsregierung
ein Spielraum fürüberlegungen,welchen
Standgunktsieein-
zunehmen habe, überhaupt nicht"gegeben. ie könne auf der bevorstehenden Konferenz nichts anderes tun, als die
geseheneSachlage darzustellen und
an die anderen eteiligten Regierungen die Auf-
forderung zu richten, daß sie »auch ihrerseits
dieser Sachlage Rechnung trügen und nicht nach
Kompromißlösungen suchten, für die eine reale Möglichkeit nicht mehr gegeben sei. Erglaubebe- stimmt, daßesheuteinkeinem Lager mehranderinneren Einsicht indieNotwendigkeitderjetzt uziehenden Schlußfolgerungen fehle.
Eskommenur daraufan,ou denMut zurVerwirklichungdieser Einsichtzufinden. Soweit diehistorischeErklärungdesReichs- kanzlers.
Nichtnur inDeutschland, sondern überall,wo
.
man sich noch klaren VerstandundSinn für unerbittlicheTatsachenbewahrthat, kanndiese Stellungnahmenur alsdaserlösendeWort ineinerver- zweifeltenSituation begrüßtwerden. Nur Böswilligeoder mit unheilbarer Blindheit Geschlagenekönnen indiesenWorten eine ,,Zerreißung«des youngplanes, eine zynischeVerachtung.ab- geschlossener Verträge,eine Verletzung ,,heiliger Rechte«erblicken.
Deutschlandhandeltnur nachdenFeststellungendesauchvon Frank- reichundseinen BundesgenossenunterzeichnetenBaselerGutachtens,
wenn esseine EinstellungzurReparationsfrage ausschließlichauf ls
schulden durchDeutschland einschließt,
Begriffes «Nepar-ation«,derkeinerlei Ver- pflichtungzurZahlung der interalliierten
istnicht zu deuteln.
Und wenn später diesefeierliche, beide Parteien bindende Bestimmung des Vorfriedens im Vertrag von Versailles gebrochen worden ist, soändert das nichts daran, daß Deutsch-
land sichnur auf Grund der LansingsNote verpflichtet zu
fühlen braucht. Die besetztgewesenen Gebiete fNordfrankreichs sind aberinzwischenwieder aufgebaut. Diedafür aufgewandten Summen sindzuübersehenundwerden ziffernmäßigimfranzösischen Reichshaushaltaufgeführt. JnderAnlageXIV zu demHaushalt-- entwurffürdasJahr 1952sinddiegesamtenAufwendungenfür dieSachschädenmit 97881 Millionen Papierfrank ausgewiesen worden. Hiervon fällt jedochuns nichtzurLasteinBetragvon 5808 Millionen Fr. für Schädenandemöffentlichen Eigentumund einBetrag von 12 473 Millionen Fr.für Zinszahlungen, Ver- waltungskostenunddergleichen. AlserstattungspflichtigerBetrag verbleiben 79,6Milliarden Fr.DieserBetrag istinderAnlage XIV auchbesonders«als SOdium-Eiesaux diens. Tote-l« zusammen- gefaßt. Der ranzösische Minister fürdieös entlichen Arbeiten, Veligne, hat erdies ineinerRede vom Zo. eptember1951den Betragder Aufwendungen fürdieWiederherstellungder Sach- schäden seinerseitsmit 80,1Milliarden Fr.beziffert. Vondieser Zahlvonrund 80Milliarden Fr.oder13,5Milliarden Mark müssen wir beiderBewertungdernfranzösischenSachschädenausgehen.Ob einsolcher Aufwandzur iederherstellungderSchädentatsächlich gerechtfertigtwar, kanndabeihierunerörtert bleiben.
zumFriedensfchlußerklären»aufGrund der
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Esbleibt nun nochdieFragenachdemWert derbisherigen deutschen Leitungen aufGrund desVertrages von Versailleszu klären. Die chätzungenüberdieHöhe dieser Leistungen gehenweit auseinander. Auchwer mit dem bestenWillen objektiverWert- ermittlung dem Problemgegenübertritt, stößt auf außerordentliche Schwierikeiten. Dabei lassen sichdieLeistungen Deutschlands seit dem1. eptember1924,d.h. seitdemInkrafttreten desDawess planes,biszuml.Juli 1931,biszumHoover-Feierjahr,angeben, ohnedaß sievon irgendeinerSeite angezweifeltwerden können.
Siebetragen fürdieDawesplanzeit(l. Sep- tember 1924bisZo. August 1929)8Mil- liarden RM.,fürdieyoungplanzeit weitere
ZMilliarden RM. So unbestreitbar diese Deutschlandsöcliuldendilonz1932
imSchätzungswertevon M Milliarden Goldmark hinzusowiedie obenerwähnten11Milliarden Reichsmark biszum l.Juli 1931, so erhalten wir eineMindestsummevon 38,4«Milliarden Reichs- inark. Von deutscher Seite sind neuerdings erneute Schätzungen angestellt worden,diedemnächstveröffentlichtwerden dürftenund dieebenfallsdieTatsache bestätigen, daß Frankreichdenauch jetzt wieder von derfranzösischenpresse so einmütig geforderten »Ersatz derWiederaufbaukosten«erhalten hat. Der»Gerechtigkeit«istGe- nüge geschehen,die»heili—geSchuld« mußals restlos getilgtbe- trachtet werden, denn Frankreich erhält von den deutschen Leistungenetwas über dieHälfte.
Ziffernsind, so sehr gehendieverschiedenen chätzungenfürdieLeistungendervoran- gehendenJahre auseinander. DieAbrech- nungderReparationskommissionmit 9,Z Milliarden RM.«bis zumZo. Juli 1924 kannvnichternstgenommen werden. Ein- malist sieunvollständigund dann zeigen ihreBewertungsmethodenso offendasBe- strebendes Gläubigers,den Schuldner zu
ZinslastundZinseinnahmen(0tineDeparationszahlunqenl Hochdem Baseler Bericht in Millionen RM - i.aufende Zahlunqen forderungen
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DieseErkenntnis setzt sich auch im Auslande immer stärker durch. Sohatder bekannte amerikanischeSenator Borah am 25.Dezemberv.Js. erklärt: »Wennge- sagt werde, daß FrankreicheinRecht auf die ungeschützten Reparationszahlungen habe,um dieKriegsschädenzudecken,so könne geantwortet werden, daßdievon DeutschlandgeleistetenZahlungen verschie- dener Art etwa 9,5Milliarden Dollar be- loanrisiiqe
drücken, daß diese Berechnung ausscheiden Anseihen muß,auchwenn sie neuerdingsvon Frank- reich wiederhervorgeholtworden ist. Jn
einer vielgenannten Denkschriftdeskürzlich
verstorbenenProfessors der National- okonomie LujoBrentano werden dieso- DMS·"«YW"C genannten gutschriftssähigenLeistungenbis zumZl.Dezember 1922 auf. 41,6Milliarden sonsti elan—
Goldmarkberechnet.Hinzu kommen noch fiistiqescnuiilkgi
weitere 14,3Milliarden Goldmark,fürdie Deutschlandeinen Anspruchau Gut rit nicht hat,dielaberalsLeistunanderfFeuxs schen»Vol«kswirtschaftzu derkrisenhaften EntwicklungDeutschlandsbeigetragen haben unddiefür»dieEmpfangsländereine mate- rielle Bereicherungdarstellen. Brentano kommt alsoauf einen Mindestwert von
rund56MilliardenGoldmark bisEnde1922.
In derFolgezeithatsich gezeigt, daß diese Zinsen fiir sc kuizirisiiqe öchulden
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FZÆFFMH tragenhätten,wovon 52Z«Frankreichzu-
NWJ ninnilll gefallen seien, also ebenfoviel,wenn nicht
mehr,als Frankreichs eigeneSchätzungen derKriegsschädenbetrügen.«Derenglische Nationalökonom Kesines, dessenschonim Jahre 1919veröffentlichte prophezeiungen über»die wirtschaftlichen FolgendesFrie-
» , densvertrages« so furchtbare Erfüllung DieBisses-enz- gefunden haben, kennzeichneteEnglands 1415NIIIIOUSUIM Stellungzudem problem ineinem Vor-
konnnurdurch trageinHamburgam 8.Januar ds.Js.
geulscheAusfulit mit denfolgendenWorten: Kein verant- UVCthUZSECSMWerden wortlicherMann inEnglandwünsche heute
nocheine Fortsetzung von Reparations- oder Kriegsschuldenzahlungen in irgend-
einer Form. GanzEngland träte unein-
geschränkt für völligeAufhebung ein.
DU) Man habe erkannt, daßdas System Schätzungenimeinzelnen einer gewissen
Korrekturbedurfemdieaber dasGesamtbild nichtverändern. Die nachstderSchatzungvon Brentano am meistenbekannte Rech- nung stammt aus. amerikanischerQuelle. Das imJahre 1925
vIon»derEarnegiesGesellschaftbegründete,,Wirtschaftsinstitut«
(nstituteokEconomicsdinWashingtonhatimJahre 1924eine umfangreicheStudie.uber »Deutschlands Zahlungsfähigkeit«ver- öffentlicht.Darin findetsich aucheine SchätzungdesGoldmarks
äveräesderdeutschenLeistungenvom 11.November 1918bisZo.Sep- lieciäierV1922,diesichiaux2FMilliarden beläuft,mitdemausdrück- Miklndorbehalt·,diese lchatzungkönnemöglicherweiseum mehrere
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iar en zuniedrig-sein.Gehenwirvon dieser Summe aus und fgenwir surdieZeitbiszum I.September1924noch Leistungen
dieser Zahlungen einunheilvoller Jrrtum gewesensei;
Um schließlich nocheine weitere sehrbemerkenswerte Aus- landsstimmeanzuführen, schriebdieinGenferscheinende,keines- wegs als deutschfreundlichzubezeichnende Zeitung,,Journal de Geneve« inihrer Ausgabevom 8.Januar d.J.unter anderem: (
»Die Reparationen imeigentlichenSinne, d.h.dieKosten fürdie Wiederherstellungderverwüsteten Gebiete, sind längst bezahlt.Was die Franzosen im Grunde daran hindert, sichmit dem be- reits Erhaltenen zubegnügen,dasistdieFurcht,daß Deutschland sich allzuschnell erholen und in derWelt wieder einen ersten Platzeinnehmen könnte,den es dann dazubenutzen würde,um
jZitieIIterritorialen BestimmungenderFriedensverträge in Frage zu een.«
Deutschlandund die Abrüstungskonferenz
VonDr.K.Schwendemann Am2.Februar beginntdieersteAllemeine Abrütunskons
lTerenzinGenf,wiediesdurchdieEntschließrgmgdesVölkersbungsrats eins-LJanuar 1951beschlossenworden ist.Eshatinzwischennicht
Nindersuchengefehlt,den«BeginnderKonserenzzuverschieben.
hatt-ieseVersuchehaben nicht zum Ziele geführt.KeineRegierung Dasestgekvagyeine»VertagungderKonferenzoffen zubeantragen.
IichensxexxreiåbaickkesrerZeicheneweendafür,daß·derDruck«« deröffent-·
mangkcrRägiemngemg s istals diepolitischenAbsichten an«atWünschenach einerVerschiebun derKoneren viel- fachdamitbegründet, daßdervorgeseheneåeitpunktfderzEröff-
nungineine sobesondersungünstige Zeit falle.Einerseitsständen
ZichtigeReparationsverhandlungenbevor,andererseitswärendurch un mandschurischenKonfliktundmanchesandere Spannungenge- schaferworden,«dieeinen positivenAusgangder Konserenzin Fragestellten C; pirddabeiganzvergessen, daßmit ähnlichen
»rgumentenderZusammentrzttderAbrüstungskonferenzvieleJahre
Zwar-geschobenworden ist.Einmalwaren dieArbeiten derVet- nstreitendenAbrüstungskommissionnoch nichtZEan dasandere ve
ulwollteman aufdenAusgangderenglisch-französisch-.2NFIOMW
dilecgldlungenwarten, unddannerschieneswieder notwendig,fåk unsererorbereitungenpolitisch bewegtenderKonserenzEpochewürdendienötige Zeit zu lassen. Jnsich sicher nochvieleJahre
langpolitischeundsonstigeGründe finden lassen,um denZusam- mentritt einer Abrüstungskonferenz abzulehnen,wenn einem die Konserenz unbequemwäre. Wenn man dieüber dieAbrüstungs- frageseitKriegsende geführten Verhandlungenüberblickt,wenn man dieSumme derWiderständegegendieallgemeine Abrüstung ermißt- diesichindieser Zeitgeltend gemacht haben,so mußman sagen, daßdieFestsetzungund dieJnnehaltung desTermins derKon- ferenzbereits einpolitischer Erfolgderer genanntwerden muß,die dieallgemeine Abrüstungwollen. Aber auchderMoment, indem dieKonferenzzusammentritt,ist günstig, trotzdemdieStaatsmänner mit Reparations- und anderen Sorgenreichlichbeschäftigt sind.
DieKonserenztritt zusammen aufdem Höhepunkteiner schweren Weltwirt--«chaftskrisis.Überall sinddieStaatsfinanzen mitDefiziten belastet,überall bringtsteigende ArbeitslosigkeitMindereinnahmen undgrößere Ausgaben indenBudgets. DieLastderRüstungen wird von denVölkernstärkeralsseit langem empfunden. Dashat
bereits die Einstellungmancher Regierungen zum Abrüstungs-
problem grundlegendgeändert.Man kannsagen, daßdie Abrüstung inderganzen Nachkriegszeit nie so populär gewesen istwie heute.
JstdasvielleichteinungünstigerMoment fürden Zusammentritt derKonserenzP Bei einemseit jeher so eifersüchtiggehütetenTeil dersszatlichenIf Souveränität, wiees dieRüstungenfind,isteine internationaizthstungsherabsetzungnur denkbar,wenn dieRegie-
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