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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 12. Jahrgang, 2. Oktoberheft 1932, Nr 20.

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nahmxudekiggphqsenHarrfäsiugjenutxfdling,EntwicklungnndStand derBerliner Verwaltung, von Magistratsmt saldishtlich3,25 Mark-säh-lich 6,50 mach sonstigenAvblldungemangabegestattetnur mitZueuem Dr.Dr.HaHeinrichasJDieSchneedeutsche Kolonialbewegung,DieDeutscheLuftsportAuSstellungundihre Ziele,vonGouverneur(Dela),Berlinz. D. CkkcheinkDurchjedeszwei-Inskoste-mezu»du-Hibeziehench

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Der Heimatdienst

Staat und Jugend

Von ReichsministerdesInnern Frist-.von Gayl Esgehörte für jeden vaterländischenDeutschenin denhinter

uns liegendenJahrenzu denbedenklichsten Erscheinungen, daß Jugendund Staat sichnichtfanden. Dernachaußen unfreie, imInnern vom KampfderParteien zerrissene, schwerum seine Geltung ringendeStaat von Weimar hat,wiejeder ehrlicher- weise zugeben muß, ausdieheranwachsende Jugend keineAn- ziehungskraft ausgeübt.s Staatsbürgerliche Belehrungen und dieÜberreichungderReichsverfafsungbeiderSchulentlassung konnten die HerzenderJugend nicht gewinnen. Bei den Formen,diederStreit despolitischen AlltagsinDeutschland zeigte, bestand für denjungen Deutschenkaum Gelegenheit,zu erleben,was derStaat inseinem eigentlichenSinne ist. Wo SchuleundLehrerversuchten,dieSchüler nach einer bestimm- ten, von einer zufälligen Regierungskoalition gewünschten Richtungzubeeinflussen,trat dieentgegengesetzte Wirkungein.

Diedeutsche Jugend hatsichheutevielfach politischanders entschieden,alsdiefür ihre Erziehungindenletzten Jahren amtlichVerantwortlichen es gewünscht haben.

Dabei haben geradedieregstenundwertvollstenTeile der deutschen Jugend mit heißer Sehnsuchtden Wegzum Volk und Staat gesucht.Diese Jugend hat sichin ihrenBünden und Lebenssormeneinebessere politische Erziehung geschaffen,

·als sieihrderStaat zubieten hatte; siehatsich aufihren FahrtenHeimatundVolkstum erwandert undhatvor allem imGrenzlandundbei ldenAuslanddeutschendas Volkalseine

.

überdie Staatsgrenzen hinausreichende Lebens- und Schick-

«salsge"meinschafterlebt.· Diese bündischeJugend hatganzaus sichherausin ihrenArbeitslagernundimfreiwilligenArbeits- dienftneue WegederVolksbildung gefundenundOrdnungen geschaffen,in denenMenschenganzverschiedenerHerkunftund Weltanschauung sichzumverantwortungsvollen Dienstaneinem gemeinsamenWerk einten. Woaberdiese Jugend denStaat suchte,dasah sie ihnan dieParteien und Parteikoalitionen ausgeliefert,da wurde sievom Parteigetriebeabgestoßen.Der Wille dieser Jugend,dem Ganzenzudienen und sich einzu- setzen fürVolk undReich, fandimParteienstaatekeinen Raum.

Heute steht, durchdas Vertrauen desHerrn Reichspräsi- denten berufen,an derSpitzedes Reicheseinevon denPar- teien unabhängige Staatsführung,die sichzudem gleichen Volks- und Staatsgedanken bekennt, derursprünglichinden HerzenderJugend lebendig ist. UnsistdasVolk diedurch dieJahrhunderte hindurchgehende,überdiepolitischen Grenzen hinübergreifendeLebenseinheit, andiewir einzelnennatürlich und geistig gliedhaft gebunden sind. DerStaat aber istuns diepolitische Lebensform,dieArbeits- undKampfgemeinschaft desVolkes-, dasGanze,dasmehristalsdieParteien. Der Staat ist nichtnur »dieRegierung««,die,,Bürokratie«oder deräußere ApparatdespolitischenLebens. AlsWillenseins heit istderStaat vielmehrbegründetinderStaatsgesinnung, inderDienst-und Hingabebereitschaftseiner Bürger. Nur dann kannderStaat lebendigbleiben, wenn ersichimmer neu aufbautimHerzenundWillen seinerinihnhineinwachsenden

"

Jugend. Als einegeistig-sittlicheGemeinschaft istderStaat imÜbersinnlichenverwurzelt,·d.sh. fürdieüberwiegendeMehr-

heit"desdeutschenVolkes imchristlichenGlauben, inGott.

JndiesemSinne habe ich inmeinem Rundschreibenan die Unterrichtsverwaltungen der deutschen Länder vom 28. Juli einallgemeinesWort überdieErziehungderdeut- schen Jugendgesagt,indemichvor allem auchfürdieSchule diesenVolks- und Staatsgedanken als zielweisendund ver-

pflichtend hingestellthabe. Was ichdortausgeführt habe, hat, wieich mit Freude feststellenkonnte, inweiten Kreisen Zu- stimmungerfahren. Trotzdemmöchte ich hiereiniges zur Ergänzungund Erläuterunghinzufügen.GegenüberdenBe-.

506

strebungen,dieSchuleinirgendeiner Formparteipolitischen Zielen dienstbarzu machen,halteichesfür diePflichteiner unabhängigen Staatsführung,die Schule»alseine der Ge- samtheitdienende Staatsveranstaltung«vor allen Einflüssen dieserArtzuwahren..DieSchule, die nach ihrergeschichtlichen- EntwicklunginDeutschlandeineAngelegenheitdesStaates ist, hatselbstverständlichauch diehohe politische Bildungsaufgabe, dieJugend zuVolkund Staat zu, erziehen. Diese Erziehung kann nicht durchbloße Wissensvermittlung, noch durcheine·

Gesinnungszüchtung erfolgen.«Am allerwenigsten darfdie Schulebestimmte parteipolitische Auffassungenzuverbreiten suchen.Die Jugendzu Volkund Staat zuerziehen,heißtviel- mehr,,ErziehungzumDienst,zurVerantwortung undOpfer- fähigkeitgegenüberdemGanzen«.

Wenn in»derOffentlichkeit vereinzelt bemängeltworden ist,der Schulerlaß bringenichtsNeues, sohalteichesals konservativer Mensch nicht fürmeineAufgabe,unter allenUm- ständenneue Grundsätze aufzustellen, sondern ewig gültige Wahrheiten, diezumSchaden des Ganzenvergessenworden sind,wieder auszusprechen und durchzusetzen. Mit vollem RechthatProfessorEduard S prangervor einigen Jahren inseinem Beitrag über«,,Probleme der politischen Volkserziehung« für die,Festschrift:,,Zehn Jahre Reichsheimatdienst« festgestellt: ,«,DerDienstam Staat alsersterund einzigerWegderpolitischen Erziehung das klingt unsererZeitsoungewohnt,daßman entweder eine»»

ganzneue Lehre odereinevölligveraltete Lehre darin zufinden

«

behauptenwird. Beides istnicht derFall, sondernesistein- facheine ewige Wahrheit,die man sichnur wieder in ihrer SelbstverständlichkeitzumBewußtsein erheben muß«,und es decktsich völligmitdervon mirindemSchulerlaßund auch sonst häufig zumAusdruck gebrachten Grundauffassung,wenn Professor Sprangerseine Ausführungenunter denSatz stellti ,,Erziehung zum Staat ist Erziehung zumDienstan einem Ganzen.«« »

Dieser überparteilicheStaatsgedankeundWillezumDienst anderGemeinschaft ist wiedergeboren aufdenSchlachtfeldern des Weltkriegesundimausharrenden Leiden derHeimat;er ist heute lebendiginder jungenGeneration, diedurch eine harteSchulehindurchgegangen ist,und dieindenHeldenvon Langemarck.ihreVorbilder sieht.

deutsche JugendindiesemSinne zuerziehen,wird nur möglich sein,wenn nicht geradediejungeErzieher-undLehrerschaft, dieheutevon diesemVolks- und Staatsgedankenam stärksten erfüllt ist,von ihrer Wirksamkeit ausgeschaltetwird. Ebenso könnenauchdie in meinem Schreibenerwähntenpädagogischen Neuerungen aufdieDauer nurdann erhalten werden, wenn nichtgeradediejugendnächstenLehrervon der Schularbeit ferngehaltenwerden. Wiediese fürStaat und Jugendwert- vollen pädagogischen Kräfte möglichstbald wieder zufrucht- barem Einsatzzubringen sind, liegtmirbesondersamHerzen.

«Esist,wie ichgegenübermanchenMißverständnissenbe-

tonen möchte, nicht meine überzeugung, daßdieErziehung

zuStaat und Volkdaseinzigeund höchsteErziehungsziel ist, nochhalte ich die Schulefürdieausschließlicheoderauchnur wesentlichste Erziehungsstätte. Eine Staatsallmacht in der Erziehung istbeidergeschichtlichen Entwicklungundgeistigen LagedesdeutschenVolkes unmöglichundwidersprichtdurch- aus deutschem Wesen. Schoninmeinem Erlaßhabeich be-

tont: »Die Schule kanndieJugend zuStaat und Volk nur

dann rechterziehen,wenn das gesamteLeben inStaat und Volk,von derFamilieandurch alle kulturellen Gestaltungen hindurch,dieJugend inderEntwicklung ihrer gesunden sitt- Auchdie heranwachsende.

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LVerOeimatdienst

lichen undgeistigen Kräfte ansporntund fördert.«-Wo die Familieihrenatürliche erzieherischeKraftbewahrthat,wird sie stetsdiewertvollsteArbeit an dersittlichen Bildung selbst leisten. sDeswegenbegrüßeich denWunschderElternschaft, inenger VerbindungmitderSchulean derGesamterziehung tätig mitzuwirken. Diereligiöse Erziehung,dieüberlieferung deschristlichen Glaubens, istdasunverlierbare Rechtund die Pflichtderchristlichen Kirchen. Auch sonst sinddemStaat alleerzieherischen Kräfte,diesichimVolksleben regen, will- kommen. DieErzieherderJugend aufdenStaat hin und die Hineinführungindiegeschichtlicheundgeistige Volksgemeins schaftbleibt dievornehmste AufgabederSchule.

AberauchhiermußdieArbeitderSchuleergänztwerden durch Einrichtungen,indenen dieJugendüber die doch über- wiegend theoretischeArbeit der Schule hinaus sich gewöhnen kann,Volkund Staat inpraktischerArbeit zudienen. »Jn seinem schonerwähntenAufsatzhatProfessorS pra ngerjauf diehier vorhandene ,,Lücle derpolitischen Schulung«hinge- wiesen,dieesheuteverhindert,daß »Jugend-undStaat sichin voller Breite begegnen.

FragedesKriegesdenke: daran kann niemand Zweieln,daß einsolcher AnfangdesLebens fürdenStaat mitsichtbaren Dienstverpflichtungen einWegwar, um dieüberlegene Macht und Ordnung desStaates dem Bewußtsein einzugraben.«

Hier MöglichkeitenfürdieJugendzuschaffen, sichimDienst

an der Allgemeinheitvorzubereiten für ihre Lebensaufgabe und inZuchtundOpfersinn einzugliedernindieStaats- und Volksgemeinschaft, istder Sinn des freiwilligenArbeits- dienstes,desgeplanten Werkjahresund der Arbeit desvom HerrnReichspräsidenteneingesetzten,,Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung«.Jnseinem Erlaßvom 13.September hat der Herr Reichspräsidentden Grundgedankenausge- sprochen,derfürallediesevolks- undstaatspädagogischenAuf- Früher geschahdiesdurcheinen ..

merklichbetonten Einschnitt; durch »denBeginnderj Wehr-.

fähigkeitund derWehrpflicht. Und wieman auchüber die,

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gaben maßgebendist: »Die deutsche Jugend ist die Zukunft unseresVolkes. Die StählungdesKörpers, die Erziehung derJugend zurZucht, Ordnungsliebe undKameradschaftund zurOpferbereitschaft fürdie Gemeinschaft sindAufgaben, deren sich anzunehmenderStaat einePflicht hat.«"· v

Diesen jugendpolitischen Maßnahmen liegt nichtdieAb- sicht zugrunde,eine,,Staatsjugend«zuschaffenund dasEigen- leben derJugend durch staatliche Bevormundung zuunter- drücken. Vielmehr sollmit den Verbänden und mit den Jugendbünden selbst zusammengearbeitet werden, die schon bisher in dieserRichtunggewirkt haben. Was aus der Jugend selbstheraus so lebendiggewachsen ist,kann der Staat nur fördernund schützen.Die Jugendselbst hatin ihren LebensformenundBetätigungenihrenWillen bekundet, VolkundStaat durch ihreArbeit zudienen; derStaat seiner- seits begegnetnun dieser Jugend,indem er.·ihrseineUnter- stützungundHilfeanbietet undall dievielfachen Bestrebungen auchäußerlich zusammenführtingemeinsamerArbeit an der ZukunftdesVaterlandes. WennkürzlichaufeinemArbeits- lagerinSchlesien sich Jugendliche allerparteirichtungen zu- sammenfandenunter dem Wort ,,Alles für Desuts ch- land«,dasals Transparent indemgemeinsamenWohnraum angebrachtwar,so entsprichtdasdemGeiste,indemauchder Reichspräsidentund dieReichsregierungihreArbeit an der Jugendverstehen. ,

,,Alles für Deutschlandl« Dies Wort stehtauch überdemLebendesMannes, dessen85. Geburtstagwir’vor wenigen Tagen begingen. »DieJdeale der Jugend sind -Mienen, aus denen eineJdeeleuchtetund kämpft«,hatLa- gardeeinmal gesagt. Jn Hindenburgsehenwir heutedie JdeedesdeutschenStaates verkörpert.Was dieLebenskraft und dasWesensgesetz diesesStaates ausmacht, treuer Dienst und Pflichterfüllung gegenüberdemGanzen, gibt dieser schon geschichtlich gewordenen Gestalt ihre besonderePrägung.

Mögen sichStaat und Jugend in diesem Geistefindenl

Unsweckniäßige

Wehrorganisation

Vonu.r;p.Dem-»Oheista.v;

DerAbschnitt VdesVersaillerVertra eslegt fest, welcheVor- ibereitung zurLandesverteidigung,welche aßnahmen zum Schutz

der Sicherheit der BevölkerungdasDeutsche Reich treffen darf.

DieseBestimmungennehmendemdeutschenVolkedaswehrpolitische Selbstbestim-mungsrecht,nehmen ihmseine Wehrhoheit und ent- kleiden es aufmilitärischemGebiete seiner sSouveränität. Die Wehrhoheit istnichtnur dem Umfange«derRüstung nachein- geschränkt,sondernauch ihrerArt nach.DieVersailler Diktatoren habendemdeutschenVolke nur eineverschwindendkleineRüstung gelassen;verschwindendklein gemessenan derZahl seinerBe- wohner,anderAusdehnungderzuschützendenGrenzen, besonders aberverglichenmitdenKriegsvorbereitungenseiner Nachbarn. Die

VersaillerDiktatoren haben dieseanUmfang so geringe Rüstung mit Absichtauchbesondersunzweckmäßiggestaltet,um Deutsch- lands Wehrlosigkeitzuvervollständigen1919inVersailleswollte man »demdeutschenVolke nichtnur dieMöglichkeitnehmen an-

zugreifen,sondernman wollte es auch«in verteidigungsunfähigen Zustandversetzen.Das hateinWortführerderfranzösischenRe- gierung bei den Verhandlungender GenferRüstungskonferenz

»offenzugegeben.Zu diesem Zweck solltendienen und dienen die BeschränkungenderBewegungsfreiheit,diederdeutschen Regierung innerhalb desihrinVersaillesbewilligtenRüstungsumfanges auf-

erlegtwurden. - «

DasHeer darf100'000 Köpfezählen.Aberesdürfen jährlich nur etwa 10 000Rekruten eingestelltwerden. Diese Beschränkung wurde erreicht dadurch, daßman eine Iejährige Dienstzeit für jeden Soldaten vorschrieb(sofernderSoldat zumOffizieraufrüikte so- gar eine25jährige.Bei FesthaltungseinesFriesdensstandesvon 100 000 Mann könnteman (angenommenman brächte20000Offi-

·

ziereundUnteroffizierein Ansatz) jährlich 160000 Mann (in halb- jährigerDienstzeit) ausbilden. Jnzehn Jahren verfügtedasHeer dannüber 1600000ausgebildete Soldaten; währendman jetzt höchstens100 000 hat. Die Vesrsailler Bestimmungenverbieten demDeutschenReichdieOrganisierung des Beurlaubtenstandes und werfen seinHeerwesen damit in das XVIII. Jahrhun- dertzurück.Das charakteristischeMerkmal derEntwicklungdes HeerwesensdesXIX. undxx. Jahrhunderts istdieAusbildungdes Beurlaubtenstandes, derallein dieAufstellungderMillionenheere ermöglicht.DieSchwächedes deutschen Heeresauf personellem Gebiete liegt also besonders indem ZwangezurUnzweckmäßigkeit, diederdeutschenHeeresverwaltung mitderFestsetzungder12jähs rigenDienstzeitund auchdem Verbote, ausgebildeteReservenzu unterhalten, auferlegtist. Die 12jährigeDienstzeitist nichtnur organisatorischhöchst unvorteilhaft, sondernauch außerordentlich teuer. DerdeutscheBerufssoldatbekommt alleinanLöhnungetwa Zomal sovielals derfranzösische Rekrut,derseinerDienstpflicht genügt.Dazukommt dieAusbildung fürdenZivilberufz die hohen Kosten fürdieVersorgungusw. DieFestsetzungendesVer- saillerVertrages, soweit siedieDienstzeit betreffen,sindaber auch moralisch höchst anfechtbar. Siezwingendiedeutsche Regie- rung, von denjungen Leuten,dieSoldat werden wollen,zuver-

langen,daß sie sich schonbeiihremEintritt auf zwölf Jahrever- pflichten. Sie müssen, ehe sie wissen,obihnendasSoldatenleben zusagt,obsie finden,was sie erwarten, einen Schein unterschreiben, dersiebisweitindasdritte JahrzehntihresLebens bindet. Das Reich ist nichtinderLage,irgendwieEnttäuschtenden Abschied zugeben.Das Diktatvon Versaillesverbietet es. Diese unerträg- lichenBestimmungenbedürfender Abänderung·Deutschlandist 507

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Der Oelmatdienst

Die erdrückende Ubermocht des-französischen kinheiien

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DU) bereit,sich(auch inpersonellerBe- ziehung) jeder

Einschränkung seiner Wehrhoheit zu unterwerfen, die das zukünf- tigeAbrüstungs-

abkommen auch

den anderen Staa- tenauferlegt.Un- terschiedlicheBe- handlung istab- zulehnen.

DerVersailler Vertrag enthält aberauch organi- satorische Bin- dungen.Er schreibt derdeutschenRe- gierung genau vor,wievielevon den100000Mann indenStäbenzu

sverwenden sind,

wie viele von ihnen Jnfante- risten, Kavalie- risten, Artilleris sten,Pioniereusw.

sein dürfen.Bei der Festsetzung dieser Zahlen ist willkürlich verfahren.

kamen. Dabei

man 1919 in Ver- sailles sichtlich Den Versassern der militärischenKlau- selnkam es nur darauf an, daß- sie aufdie Zahl

ergaben sich höchst willkürliche, 100 000 unzweckmäßige und sinnvoll nicht zu erklärende Zahlen und ein Verhältnis der Stärken der einzelnen Waffen zueinander,

DieMalt » franzosss

demZwecke des Heeres: der Lan-des- verteidigung nicht in Einklang bringen läßt. Aber nehmen wir an, man hätte 1919den Stein derWeisenbesessen,und die

ordnet,indem man dieErfahrungen des Großen Kriegesim vollen Umfangebe- rücksichtigte. (Mantatdasgenaue Gegen- teil.) Auchdann wäredieOrganisation heute unzweckmäßig.Das Heeristein lebendiger Organismus. Seit Kriegs- ende hat die Entwicklung nicht still- gestanden. Man vergleiche

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einmal die«

Heereetwa von 1920mit denheutigen.

In allenLändern habensich grundlegende Änderungen vollzogen. Deshalbsieht auch das Völkerbundsgrundgesetzvor, daßdie (allerdings heutenoch nichtvorhandenen) Rüstungsbestimmungendes Völkerbundes

wenigstens alle zehn Jahre überprüft werden sollen. Deutschlandleidet auch hinsichtlichdes inneren Aufbaues des Heeresandervorgefaßten Meinungweiter politischer Kreisedes Auslandes, anden BuchstabendesVersaillerVertrages dürfe nichtgerüttelt werden;was indiesemVer- tragestehe, habe Gültigkeit füralleEwigkeit.

Die Aufwendungen, diedasDeutsche Reich.auf dem Gebiete der materiellen Rüstung macht,unter demZwange des VersaillerVertrages machenmuß, stehen ingarkeinem Verhältnissezu- demdamit erzieltenmilitärischen Nutzen. Der Ver- sailler Vertrag zwingt das Reich, nur innere Organisation des deutschen.

Heeresin sachlichvollendeter Weiseges-.

das sichmit

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hat unter Zuhilfes nahmevon aller- lei Auslegungs- kunststückener- zwungen, daßge- wissen Firmen eine Monopols stellungaufdem Gebiete derHer- stellungvon Kriegsmaterial eingeräumtwer- denmußte.Alle Maschinen, mit denen es herge- stelltworden war, oderhätte herge- stelltwerden kön- nen,wurden ver- schrottet;in den bevorzugtenFa- briken Anlagen ganzkleinenAus- maßes aufgestellt, gerade hinrei- chend,dasMate- rial zuerzeugen, dasderVersailler VertragdenDeuts schen belassen hat.

Ein kostspielige- resVerfahrenwar schlechterdings nichtauszudeuten- mehrals ein Dutzend gestelltwerden mußten.

daß jährlichnur einige wenigeGranaten als hergestelltwerden dürfen.

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Deutschland behieltnichtviel schwerer Kanonen,dieinKönigsberg auf-

General Nollet

verlangteundsetzte durch,-

» « Iunitionsergänzung DadurcherhaltjedesGeschoß,das die deutsche Regierungankauft,Modellwert. MitRecht hatman gesagt,

gienderArmee

das Verfahren wäre ebensowenigwirt- schaftlich,wiewenn man Rähnadelnmit derHand herstellte. Eine mit derHand hergestellteNähnadel kostete ebensoviele We smoterial

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Mark,wie heutehundert maschineller-- zeugte NähnadelnPfennigekosten. Etwa

ZMilliarden Mark hat dieZerstörung

derdeutschen Rüstungsindustrie verschlun- gen. Welche Summen dem deutschen Volksvermögen durch das sinnlose,uns aufgezwungeneBeschaffungswesenindem letztenJahrzehnt verlorengegangen sind, ist unberechenbar. DieSummen gehören natürlich nichtindieGrößenordnungder Beträge,dieinanderen Ländern fürdie materielle Kriegsvorbereitung aufgewendet werden; sie sindaber vertan; hingegeben füreinen minimalen militärischen Nutzen;

obwohl geradeein verarmtes Volk wie das deutschemit seinemGelde ganz be- sonders hausväterlich umgehen müßte.

Ein närrisches Zwangssystem verhindert zweckdienliche Sparsamkeit und wirk- lich nutzbringendeVerwendungderReichs- mittel.

AuchdieBewirtschaftungderHeeres- ausstattung trägt unter dem Zwange derAuslegung dermilitärischen Klauseln des Versailler Vertrages den Stempel derUnzwerkmäßigkeit.Unter dem Vor- w-ande,alle ,,Mobilmachungsvorbereituns gen«zuunterdrücken, untersagteman der deutschenVerwaltung jedeVorratswirts schaft. Man mußaus jedemGebiet Waffenvon geringerWirkung zukaufen,nur leichteGeschütze,

leichte Minenwerser usw.; keine Flugzeuge,UsBoote, schwere Geschütze, Gaskampfmitte-l,Tanksz überhauptkeineder Waffen, ohne die nach den Erfahrungen des GroßenKrieges keine Truppedas Feldbehaupten kann. Aber derZwang derUnzwecks mäßigkesit geht nochweiter. Die deutsche Regierung darfdie Waffen,dieihranzuschaffen gestattet ist,weder ineigenenstaat- lichenFabriken herstellen lassen, nochihreHeeresausstattung in freiemWettbewerb vergeben. Die Jnteralliierte Militärkontrolls 308

nichtetwa -einkaufen,wenn esbillig ist.

Die gutensoeben eingestellten Sachenmüssen sofort garnituren.

von derHandindenMund leben;darf Esgibtnur Gebrauchs- zujedem Dienst,zujeder Hantierungangezogen werden usw.Noch manchesderartiges Beispielkönnte man -anführen.Aus alledem folgt,daßdiedeutsche Rüstung unzweckmäßig ist; daß sehr wohl möglich ist, sie innerhalb desbisherigen Rahmens umzubauen;dazu gehörtinerster Linie, daß sie sich frei machtvon denwenigersach- lichenwie schikanösen Bindungen sowohldesVersaillerVertrages wiebesonders »auchseiner Ausleger.

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