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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 8. Jahrgang, 1. Januarheft 1928, Nr 1.

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Jahrgang Vlll Nr.1

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1.Januarheft1928

mitteilungenclek Aus demInhalts Verfassungs-undVerwaltungsreform Der tm Umwin

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t RetsaushaltsptanvonOber-Regierungsrat Spielhagen Der zentkalverlag Berlinw 35

RelgåfaesäalfänxzxchzelxxäxgknlReissxzparkommjssarvon MinisterialratUleders Jahresbericht san-jährlich 2.50maka-Iähklich 5,-man desGeneralagenten DieNotlagederbesetztenGebiete Trich Cricheint zwei-nat monailich

nukmitcuellenangabe gestattet oukchjedespostamtzubeziehen

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Der Heimaidlensi

Die Verfassungs- und Berwaliungsreform als politisches und wirtschaftlichesProblem.

Von Tag zu Tag mehren sichdieStimmen, immer mehr Kräftegruppentreten aufdenPlan-,dienacheiner Verfassungs-und Verwaltungsreform inDeutschland rufen. Das eineist jedenfalls schon heutedeutlich erkennbar, daßes sichdabei nichtmehrum gelegentliche Äußerungen deutscher Reformfreudigkeit handelt, hier ringt der Wille breiter Schichten um die Lösung lebenswichtiger staatspolitischer Fragen. Wieam Anfangaller Vol ksbe -wegunge n zeichnen sichnurganzallmäh- lsichdieZiele ab, nachdenen man tastet,i-de el leundpol i t is che Wünscheverbunden siichmit materiellen Interessen.

Das unklare Wollen gebiert Schlagswörter, Schlagwörter zünden, vereinen und trennen, ohnedieerforderliche Klarheit zubringen.

IndiesemStadium derVerwirrung giltessichzubesinnenunddie Fragezustellen:Worum gehtderStreit derMeinungenundwelches sinddiegewollt-en Ziele?

-

LDie politischen Reformpläne.

Nachdemderam Ende nur noch geschichtlich- erklärlicheZauber desHeiligenRömischen ReichesDeutscherNation gebrochenwar- beganneinneuer Abschnittindem Jahrhunderte alten Kampfum diestaatliche EinheitderDeutschen.Das»Teutsche Bunt«.istunter Führung PreußenszumNorddeutschenBunde geworden. Durchden Beitritt derwichtigstensüsddeutschenLänder istdas Deutsche Reich geschaffen.Manch einStaat aufdem Boden, den das heutige Deutsche Reich umspannt, istverschwunden; zuletzt sindessieben thüringischeStaaten gewesen,diesichzueinem Freistaat vereinigt haben,dasAufgehenWaldecks inPreußen ist durch Staatsvertrag vorbereitet. DasDeutsche Reich umfaßt heute18L änder.Aufden erstenBlickkönnte es so scheinen,als habedieWeimarer Ver- fassung den bundessstaatlichen Charakter Deutschlands in der Bismarckschen Prägung bewahrt. Betrachtet man dietatsächlicheund potenzielle StärkungdesReichsgegenüberdenLändern abergenauer- sokann man zweifelhaft sein,obdasDeutsche Reichüberhaupt nach ein Bundesstaat ineinem vorherbekannten Sinne ist.

Das Verhältnis von Reichund«Ländern,wie esinder geltenden Verfassung niedergelegtist, beruhtausfeinem Kompromiß,unddie Verfassung ist infolgedesseneinem Wegevergleichbar,der zwar

etwas vom Bundesstaat ab- undkaufden Einheitss

staat zu-, aber nicht sbis zu ihm hinführt. Hierdurch wird esverständlich,warum die geltendeReichsverfassungkeinen ewigen FriedenimKampfderMeinungenbilden kann-. Esistdas Gesetzdes-politischenLebens, daß solche Zwischenlösungüber kurz oderlangalledenkbaren Willensmeinungen heraufbeschwörenmuß:

derjenigen,diedenWegwieder zurückgehen,jener,dieihnmutig vollenden wollen, jener,diezögerndnur einen Schritt indereinen oder der anderen Richtung wagen, und endlich jener,diedie Zwischenlösungals endgültige Lösung betrachtenmöchten.Diesist dertiefere Inhalt derverschiedenen politischen Strömungen.

Entsprechend diesen ihren letzten Zielenlegendieeinen nun den

"

Akzent mehr aufdie territoriale Neugliederung in.

Deutschland, die anderen auf die Ve rtei lu- ng de r Zu-

ständigkeiten zwischen Reich und Ländern. Die radikalstealler territoria len Forderung-enwillden Ein- heitssta-at; an Stelle der Länder sollen Verwal- tun

gspro vinze n treten. Weniger weitgehend sind die Zwischenlösungsvorschläge derjenigen, die einen Doppelstaat aus Nord-i und Süddeutschland schaffen wollen,oderein enTriasstaat, indem zwischenNordund Süd einmitteldeutscherStaat größerenoder geringerenUmfangesein- zuschisebensei.EsfolgendieVorschläge derer,diedieLänder unter enerer AnlehnungandasgeschichtlichGewordene noch mehr erhalten

wissenwollen undnur dasVerschsminden einiger kleine- re rL ände rfordern.Andere wollen sichmitderAbschafsungder vielen L ände renk laven begnügen,deren Zahl auf etwa 130angegeben wird,und machendarüber hinausVorschlägezu

Greikizberichtigungenunter vorwiegend wirtschaftlichen Gesichts- punten.

Verbunden mitdiesenterritorialen Reformvorschlägenoderauch getrenntdavon, immer abersumdergleichen letzten politischen Ziele willen,gehtderKampfderMeinungenumdieVerteilungderZu- ständigkeiten zwischen Reichund Ländern. Eine starkeStrömung setzt sich dafür ein,den Ländern alle oder wenigstens einen gro ßenTeilderjenigenMachtbefugnisse zurückzuübertragen,die ihnen durch die Weimarer Verfassung genommen und auf das Reich übergegangen sind;zummindesten aber wird verlangt, daßdas Reich seinen Wir kungskreis gegenü be rdemjenigenderLänder nichtweiter ausdehnt. Diesen Wünschen aufdereinen Seite stehtdieForderung derergegenüber, die die Länder mit ihren Parlamenten undBefugnisse n 2

gänzlich abschaiffenwollen. Hierkann man beobachten, daß sich eine starke Kräftegruppeinsbesondere hinterdem Schlag-wartdes dezentralisierten Einheitsstaats schart.Dazkwischen aberfindet sichseinefast unübersehbare Füllevon Vorschlägen mehr oderwenigerradikaler Art,deren BeschreibungoderAufzählungan

dieserStellezu weit führenwürde. -

-11. Die wirtschaftlichen Reformpläne.

DievorstehendenForderungen sindalsrein politische Postulate dargestellt.Alssolchewerd-en sie auchvon gewissen Kreisen geltend gemacht. Häufigwerden dieForderungenaber auchmitdemWillen begründet, dadurcheine Einschränkung der öffentlichen Ausgabe n herbeizuführen.Insoweit berührt sichdie starke politischemitdervielleichtnoch stärkerenwirtschaftlichenReform- strömungDiese istaus derschweren Sorgeherausgeboren,obund wiedem jährlichimmer mehr anschwellendken Geld - bedarf der öffentlichen Hand Einhalt gebotenwerden kann. D ieW i rts chafthatsichunter sbeispielloser Anspannung ihrerKräftevon den Wunden desKriegesund derNachkriegszeit wesentl iche rholt. DieseErholung wird aber durchdie steigenden öffentlichenAusgabe ngefährdet. Siebelastenin

der Form ivon Steuern und sonstigen Abgaben

mittelbar oder unmittelbar dieWirtschaft. Sie bilden einen Teil der Gestehungskasten aller Waren, deren Preis sie e rh öhen. In ihrem erdrückenden Ausmaß erschwerensieden Wet t be we rbdeutscherWaren imAusland, senkendie Lebens- haltungund damit dieKaufkraftimInlandund erscheinen soals diegrößte Gefahr fürdenweiteren Anstiegderdeutschen Wirtschaft.

Senkung der öffentlichen Ausgaben in Reich,

Ländern und Gemeinden istdaher der Kampfruf

de rWir ts ch aft und derSteuerzahler. Indergleichen Richtung bewegen sichdieschmerzlich empfusndenen Mahnungen desRepa- rat io nsagente n,dem es allein um »dieSicherstellungder Reparationszahlungen zutun ist.. Zahlreich sinddie Vorschläge,wiehier Abhilfe geschaffenwerden kann. Alsbesonders wirkungsvollesHeilmittelswirdvdieReform der öffentlichenVer- waltung empfohlen.Soweit dieeigenartigeund gewiß nichtganz klare AbgrenzungderAufgabendesReichsvon denen derLänder einen Auftrieb der öffentlichen Lastenzubewirken scheintoder Handelund Verkehrsich durch dieMachtverteilung und Länder- grenzen sonst beengt fühlen, vereinigtsich,wieschon erwähnt, diese Forderung sderWirtschaftmit den politischen Reformbestrebungen Siegehtabernochweitdarüber hinausundverlangtdieRatio - nalisierung und wirtschaftlichere Gestaltung alleröffentlichen Körperschaften,Abbau von Behörden,B eamten undAufgabe n

,Beseitigung derbehördlichen Doppelarbeit,Ver- einfachungderBehördengliederungimübrigen, Vereinheitlichung der

Steuers und Verwaltu"ngsgesetze, tunlich-sie Dezen-

tral isierungderVerwaltungsgeschästeu.a.m.

ÜberdasAusmaßderErsparungen,dsiedurcheinesolcheVer- waltungsreform praktischerzieltwerden können, gehendieMeinungen weitauseinander. Einen gewissen Maßstab fürdieSummen, dieauf dies-eWeise erspartwerden können,mögendieReformenabgeben,"

wiesieBade ndurchgeführthat undvonanderen Landesregies

rungen, wieBayern, Sachsen, Thüringen, Hessen und

Brauns chwei ggeplantoder inAngriffgenommen sind. Hier hat sichüberall herausgestellt,daßdieAuswirkung solcher Maß- nahmen,wenn sieimRahmendergel tendenVersassungen durch- geführt werden, nur 1—2v.H.dergesamtenAusgabenderLänder ausmacht. Dasichsbei denLändern abergezeigt hat,- dsaßdiejährliche Ausgabenerhöhung häufigumeinVielfachesdieauf diesem Wegeer- zielbarenErsparnisse

überfsteighverlangt man wirkungsvollere Re- formen,dievordenVerfa sungen nicht Halt machen. Vielesind sich darüber klar,daßmitVerwaltungsreformen allein,so weitgehendsie auch sein mögen,zwar wesentliche Ausgabenminderungen geschaffen werden können,daßabermitderdurch siezuerzielen-denSe nkung des Verwaltungsaufswandes nicht das eigentliche

Grundübel an der Wurzel angefaßt werden kan-n.

Sie fordern,daß außer diesen besonders auchdieübrigen säch- lichen Ausgabenderöffentlichen Handgedrosseltwerden,inerster Linie dieaußerordentlichenund einmal i ge nAusgaben,

ferneraber auchdiefortlaufenden allgemeinen Bewilligungen, die

Dotationen und Su-bventionen. Neben demReichund

den Ländern werden besondersauchdieGemeind en und die TrägerderReichsversicherungindenKreissde rBetrachtu ng gezogen, deren Aufwandund AusgabendieWirtschaftinbesonders schnell wachsendem Maßezubelasten-scheinen.

Viele sind sichdarüber klar,daß solche einschneidenden Wir- kungennur durchaußergewöhnlicheMittel erzieltwerden können.

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Ver Heimaidieust

Vonma eib liche rwirtchestlicherSeitewird eineSenkiungider

AusgabenßZonReich,LändersnundGemeinden erst aufdieHohedes Vorjahres undspäter auf 90v.H.odersogar80v. H.derAus- gabendesJahres 1925gefordert. Um dieszuerreichen,sollden RegierungenosderdenFinanzministern,derAufsichtsbehordeoderder Exekutive inden Selbstverwaltungen einfinanzielles

VetorechtbeiderVerabschiedungderHaushaltsplaneeingeraumt unddieFinanzgebarungallgem-eineiner verscharftenAufsichtunter- stelltwerden. DerVerwirklichung näherstehendieplane, die die gleichenoder ähnlichen Ergebnisse lediglich durchdie·freiwillige SelbstbeschränkuiigderParlamenteerreichenwollen. Es·wir-dindieser BeziehungandieÜbungimenglischenUnterhaus erinnert,iwoder Speaker Anträge auf Ausgaben,dieuberdieRegierungsvforschlage hinausgehen, nicht zuläßt. Ferner steigtderGedanke auf,gewisseAus- gabenbewilligungenvon einem qusalifiziertenMehrheitsbeschlußab- tlängigzumachen. Ernstere Beachtungfindet auchderVorschlag,die

SendungderAusgabennsichtvon derAusgaibes sondernvonderEin- nahmeseite her durch Sen-kungderSteuern zuerzwingen.

Ill.Die Konserenz sdserReichs- und Länderminister.

DieRegierungen desReichsund derLänderalsdieinerster LinieberufenenStellen haben bislangzu allendiesen politischenund wirtschaftlichenResormplänen nicht öffentlich Stellung genommen.

Soweit sich einzelne Ministerzus »denFragen geäußert haben, sind ihre Ausführungen lediglichalspersönliche Meinungenzuwerten. Jm InteressederBeruhigungunsd »derKlärung istesdaherzubegrüßen, daßiderReichskanzlermitdenMinisternderLänder eineeingehende Ausspracheüber dieGesamtheit dieser Problemevereinbart hat.Man darfbeiderWichtigkeitaller dieser Fragengespannt sein,wiedie führendenMänner desDeutschen Reichsundder Länder dieVer- fassungs-undVerwaltungsproblemebeurteilen, welcheVorschläge sie machenundob undwelcheMaßnahmen siebeiihrer Zusammenkunft beschließenwerden.

Der Reichshaushaltsplan 1928.

Von Oberregierungsrat Dr. S p ielhagen.

Früheralssonst hat sichdieallgemeineKritik-mit dem,Haus- haltsplandesReich-es,derfürdieZeitvom»I.April1928biszum II. März1929«geltensoll, beschäftigt.Währendles sonstwie-bei anderen Gesetzesverlagenüblich·war, die Entwurfe »derReichs- regierungerst nachderBeschlußfassungimReichsratoffentlichzu besprechen, hatdiePressediesmal bereitsunmittelbarnachder Drucklegungdes Regierungsentwurfsmit ausführlichenBerichten undErörterungen begonnen. Bei dergroßen Bedeutung, dieder öffentlichen Meinunginbezug aufdieHaushaltsgestaltungzukommt, wirdman dievorzeitigeBesprechungansichbegrüßen.«Manwird sichaber vor Augenhalten müssen,daß die Reichsregierungnoch nachderBeschlußfassungimReichsrat wichtigeÄnderungenandem Haushaltsplan vornehmen kann,so daß wires zur· Zeitnur mit demersten,abernoch nichtmitdemendgültigen Regierungsentwurf

zu tunhaben. .

Das Verständnis fürden Inhalt desHaushalts»wirddurch einen eingehenden Überblick erleichtert, der, wie seit mehreren Jahren, demEntwurfeinimmer ausführlicherer Formvorangestellt wird. DerÜberblick,dermit seinenwertvollen Anlagen diesmal mehrals78große Druckseiten umfaßt, ist soweit ausgebautund·

vertiest,daßer jede wünschenswerte Aufklärungenthält;Esdarf ausgesprochenwerden, daßeswohleinem Bedürfnisweiter Kreise entspricht, wenn der Überblick als Sonderdruck im Buchhandel allgemeinzugänglich gemacht würde. - «

Zur Beurteilung des GesamtabschlussesdesReichshaushalts möge folgende ZusammenstellungdervergleichbarenZahlen.aus den Vorfahrendienen. DieAusgabenbetrageninMillionen Reichsmark:

s926 1927 1927 1928

Sollnach Sollnachdem

dem Sollnach vorläufigen . Regierungs-· demGesetz Regierungs-

entwurf entwurf

ordentliche 8326 7990 8659 9356

außerordentliche, 881 532 476 nie

9207 8527 9 135 9502

Die vorstehende Gegenüberstellung regt zu mancherlei Be- trachtungeii an. Jnsbesondere wird darin dieTatsacheunter- strichen, daßnach dem regelmäßigen Verlauf der Dingedie VoranschlägederReichsregierungbeiderendgültigen Verabschiedung durchdenReichstag häufig erheblich erhöhtzu werden pflegen.»

Das Jst für1927liegt noch nichtvor. Jnfolge derdurchdieerhöhten Steuereingängezuerwartenden hohenSteuerüberweisungen, durch dieErhöhungder Beamtengehälter,der Pensionen und Kriegs- beschädigtenrentensowie durchweitere Ausgaben fürdieLiquidationss geschädigtenund andere nachträgliche Ausgaben wird dasJst1927 dasSoll voraussichtlichummehrerehundertMillionen übersteigen, so daßim

ganzen miteiner langsamenAufwärtsbewegungdertat- sächlichen AusgabendesReichszurechnen ist. Eswäredaher «ver- frühh Rückschlüsseaus dem vorläufigen· Entwurf der Reichs- kegiekungzuziehenunddiese ZahlenmitdenJst-und Sollzahlen pekgcmgeners JahresinVergleichzusetzen.Besondersauffallend ist inder Gesamtübersichtdasständig fortschreitende Bemühen, die außerordentlichenAusgabenzusenken. Diese Bewegungwird durch diewachsende Schwierigkeit hervorgerufen, Anleihenzuannehm-

baren Bedingungenaufdem deutschenMarkt oder anderwärts

unterzubringen.

Den vorgeschlagenenAusgaben des ordentlichen Haushalts stehen Einnahmen ineiner Höhe gegenüber,die aufden gleichen Betrag von 9556Millionen Reichsmark geschätztwerden. Der Haushalt,,balanciert«also.DerHauptanteil andiesen Einnahmen entfällt auf.die Steuern, Abgaben und Zölle, im ganzen 8692 Millionen Reichsmark. Obgleich in der Zwischenzeit mehrereSteuern gesenkt worden sind, soz. B.dieZuckersteuer,und diekünftige Sen-kungderLohnsteuer aufGrund dersogenannten

»lexBrüning«inRechnunggezogenist,wird einErtragerwartet, · derum 950Millionen Reichsmark, alsoummehrals11v.H.,die SchätzungdesSteueraufkommens des Vorjahres übersteigt.In dieser Entwicklung prägt sichmitvollerDeutlichkeitderkonjunkturelle AufschwungderWirtschaftaus. Schaumwein·,Grunderwerbs und Körperschastssteuer sollen anteilmäßigam meistensteigen, ein niedrigerer Ertrag wird lediglich fürdie gesenkteZuckersteuer erwartet, Erbschafts-und Rennwettsteuersollendengleichen Ertrag wieimVorfahrbringen. Angesichtsderüsberragenden Bedeutung desSteueraufkommens fürdieDeckungdesordentlichenHaushalts isteszuverstehen, daßdieallgemeine Wirtschaftslage letztenEntses dasRückgratderöffentlichen Finanzen ist,unddaßeinRückgang der Konjunktur verhängnisvolle Folgen fürdieFinanzgebarung desReichs,der Länder und derGemeinden habenkann. Anein- maligenEinnahmen sind300 Millionen Reichsmarkeingestellt,die sichaus einem MünzprägungsgewinninHöhevon 175und einem .Teil derfür1927erwarteten ÜberschüsseinHöhevon 125Mil- lionen Reichsmark zusammensetzen. Dadie Überschüssenachder Haushaltsordnung eigentlich ausschließlichzur Minderung des Anleihebedarssverwendet werden sollen, hatesderAufnahmeeiner besonderen Bestimmung in den Entwurf des Haushaltsgesetzes bedurft,um diese außergewöhnliche, allerdings auch schonimVor- jahr angewandte Rotmaßnahme gesetzlich festzulegen.

NureinTeil derimordentlichenHaushaltausgebrachtenAus-.

gabenverbleibt dem Reichfür seine eigenen Zweck-e. Fürdie Reparationszahlungen, dieaus dem Haushalt zubestreitensind, müssen1227,alsorund 400Millionen Reichsmarkmehralsim- Vor- jahreausgeworfen werden. Es darfdaraushingewiesenwerden, daß diese Mehrbelastungallein schondenMehrbedarf gegenüberdem Soll für1927 übersteigt.Die Überweisungen,diedas Reichden Ländern und Gemeinden nachdem Finanzausgleich schuldetund alsBeitragzu denPolizeikostenzu«leisten hat, sindumdeshöheren Steueraufkommens willen automatischum 675 auf3083 Millionen-«

Reichsmark gestiegen, so daß fürden eigenenReichsbedarf nur rund 5Milliarden übrigbleiben. Hiervon entfälltdergrößteAnteil aufdieVersorgungderKriegsteilnehmer einschließlichderpensionen.

Jnweitem Abstand folgendie AusgabenfürdieWehrmacht,die Ausgabenfür soziale ZweckeunddieKostenderFinanzverwaltung.

FürdieVerzinsungund TilgungderReichsschuld müssen480Mil-.

lionen Reichsmark, davon 350fürdieAblösungderpapiermarks anleihendesReichs,aufgewendetwerden. Außerdembleiben noch diesonstigeninneren KriegslastenunddieAusgabenfür wirtschaft- liche Zweckezuerwähnen. DerRest entfällt aufdeneigentlichen Behördenbedarfinsächlicherund persönlicher Beziehung. Zieht man dieSteigerungderpersönlichen AusgabeninBetracht,dieeine.

FolgederBesoldungsneureglung ist, sowird man sagen können, daß der Regierungsentwurf schonin dem ordentlichen Haushalt ein deutlichesStreben nach wirtschaftlicher und sparsamerHaushalts- führungerkennen läßt.

Besonderstritt diesbeidemaußerordentlichen Haushalt

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Diedort vermerkten AusgabeninHöhevon 150Millionen eichss mark setzen sichwiefolgt zusammen:

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