• Nie Znaleziono Wyników

Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1929, H. 3

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1929, H. 3"

Copied!
20
0
0

Pełen tekst

(1)

..w...

Das Bermächtnis der sudetendeutfchen Märzgefallenen, der Opfer für das Rechtder Völker aufSelbstbestimmung

VonKarlHansStrobl·

»Wenn wir indenMärztagen unserer Heimatgedenken, so geschiehtes mit einem tiefen, bangen Gefühlvon Trauer- noch schmerzlichenals sonst unsereGedanken sind- wenn sie sichder Bedrängnis der Heimat zuwenden.

UnsereSeelen haben schwarz-eKleider angelegt, unsere Herzen sindvoll wsehmütiger Anklage und sich aufhäu- mender Emp·örunsg,denn wir wand-ern zuGräbern teuerer Toten, deren unschuldigesVlut am 4. März1919 von derGewalt vergossenword-en istund das nochkeineSühne gefunden hat.

Es istein Allerseelentag unseres Volkes, ein Tagdes Gedächtnissesan die Märtyrer Siudetendseutschlands ein Trauertag,derunsereGemüter indiesen Vorfrühlingstagen, daalles der Erneuerung des Lebens entgegen-drängt,mit dertrüben Wolkenlasteines Novembserhimmelsbedrückt.

Wenn wir dieGräber unsererToten besuchen, so pflegen wir,dem Gewühldes Alltagsuns entreißend, ernsterals sonstderVergänglichkeitalles erischen nachszusinnen,und wahrlich, auchdas sudetend·eutsch-eVolk hatallen Anlaß, an diesem seinem Tot-engedenktagim März einigeFragen

an das Schicksalzurichtenund sichmit ihmaus-einander- zusetzen.

Alles Leb-enistvon Ewigkeitund hatEwigkeitin sich.

Wiekönnte esanders sein,da esjaein Teil derEwigkeit istundderTeil dochkeineandere Bestimmung habenkann alsdas Ganz-e.Aber erscheintderTod dann nicht finnlos, wenn wir an die Unvergänglichkeitdes Lebens glaub-en?

Nein,derTod istkein-egrausame Sinnlosisgkeitdesewigen Gesetzes.Wohl vernichteterdiegegenwärtigeErscheinungs- formdes Leb-ens,er reißtdie breite Wunde der Trauer auf,da uns die vertraut-e Nachbarschaft unsererLieb-en

—1.-unirz

«-I- üws Ess»

I

N

wirMwü

it

«Isk sika

.

Russlwa

Mc

Eint

i

«

listllid III-«

genommen wird,aber wir brauchen ihnnur nschtals ein Endeanzusehen, sondernals eineVerwandlung, um seinen Sinn zuerkennen.

Der Sinn des Tod-es ist,das Leben an sein-ePflichten gegensich selbstzumahnen, ihm sei-ne Aufgabenvor Augen zustellen.

DerSinn jedesTodes isteinVermächtnisan dasLeben.

So ist auchderSinn des Tod-esunsererMärzgefällenen ein Vermächtnisan das Leb-en unseres Volkes, an das Leb-enunsererHeimat,der bedrängten,mit Blut bedeckten Scholle,der wir entsprossen sind.

Und wir könne-n das Gedächtnis unserer Toten nicht besser ehren,als indem wirversuchen, dieses Vermächtnis zu erkennen und die Erbschaftanzutreten, die sieuns hinterlassen haben.

Darum wollen wirzunächsteinen klaren undunbeirrbaren BlickaufdieLagevon heute richten,vor allem ausdas Werden des Staates, durch dessen Maschinengewehreund VajonettejeneOpfer gefallen sind,um aus dem,was ist und wie es ward, vielleicht abzulesen,was wird, aus VergangenheitundGegenwart viellieischetwas von derZu- kunftzuenträtselnund den Sinn der Geschichte unseres Volk-eszuergründen.

Denn das Weltgeschehen setzt nicht sprunghaftvon Punkt zu Punkt, von Ueberraschungzu Ueberraschung,es wird nichtvom Zufall getrieben, sondernes hatseine eigene ihm innewohnende,unbeirrbare Logik·

Und da giltes nun zunächstzu erkennen, daß diese Logik starkgenug ist,das ihr Widersprechendezu zer- stören.Eskann sich wohleinmal imVerlan desGeschehens eineseltsameLaune des Geschickesdurchsetzen,es kannvein verschrvbenes, absonderlichesGebilde entstehen, begünstigt von einem Zusammentreffen verschiedener Umstände, aber es wird niemals von langer Dauer sein. Freilich dürfen wir bei dem Wort »Dauer«nichtdie kleine-n Maßstäbe unseresMenschendaseins anlegen, sondern müssenmit den größeren ZeiträumenderGeschichterechnen lernen, beider auchein Jahrhundert nur einekurzeSpanneist.

Trotzdem,mag einsolch-esGebilde,das der Logikdies Weltgeschehenswiderstre·it-et,durch Jahrzehnte oder durch

(2)

Jahrhunderte bestehen:es giltderSatz,daßes nichtvon Dauer seinkann.

Ein solches unlogischesGebilde war dasReichderthan- tiner, das mit den größten äußeren Mach-tsa-n-sprüchendie größteinnere Schwäche vereinigt-e. Es mußt-ezugrunde gehen.Ein solcheswar das Spanien Karls V. und seiner Nachfolger,das seine ungeheuren Ländergebieteinderneuen Welt nur dazuerworben zuhab-enscheint,um seineAdern mitGold zuvergiften.Esmußt-ezugrunde gehen. Unlogische Gebilde waren das Reichder Goten inJtali-e·n,das die- SöhnedesNordens aufdenwseichilichenBoden Welschlands-

und das ReichderVandalen, das siegarunter dieheiße Sonne Afrikas verpflanzte Sie mußten zugrunde gehen.

Mißgeburtender Natur haben seltenein langes Leben undauchdieMißgeburt-enderGeschichte tragen von vorne- hereinden Keim des Todes in, sich. .

Eine solche MißgeburtderGeschichte istder Staat, den der«Vertrag von St. Germain errichtetund demer unsere sudetendeutschenLandsleute ausgeliefert hat-

Es gibtaber zweierlei Unlogikim Weltgeschehen,eine äußere undeine innere, und. wenn schoneine von ihnen genügt,das Gebilde zuvernichten,das sieinsich trägt, sokann diesemStaat keine langeDauer beschieden sein- denn er istdurchbeide gebrandmarkt,dieäußere Unlogik, diederGestalt,und dieinnere, diedes Inhaltes oder des Sinnes

Um die äußere Unlogik,die der Gestalt, zu erkennen, brauchenwir bloßeinen BlickaufdieLandkarte zuwerfen.

Was inaller Welt soll dieses monströseGebilde, das da mitten inEuropa langgestrecktvon Westennach Osten sich hinzieht,mit einem.mäch.tigen Wiasserkopf,dem Königreich Böhmen,und einem immer dünn-er werdenden Leib, der sichindenWäldern der Karpathen verliert? Eshatdise Gestaltein-esLindwurm-es, eines Drachen, aber, so fürchter- licher sich gebärdet,er ist dochnur vom Geschlechte jener Drachen im Märchen,denen schließlichihre Schätzeoder die Königstochter,diesie bewachen,doch entrissenwerd-en.

Jeder Drache hateinHerz,dasvon einem tapferenSchwert getroffen werd-en kann, und jederLindwurm hat zuletzt doch seinenSiegfriedgefunden. Jeder Geographwird sagen, daß dieser Dracheein-e geograpihischeUnmöglichkeit,und jeder Strategeswird hinzufügen, daßer eine strategische Unmöglichkeit ist.

Das istdieäußere Unlogik,diegeographischewirtschaft- licheund strategische Jhr aber gesellt sichdisezweite, nicht minder wichtige, janochwichtig-ere,die innere: diedes Inhaltes oder des Sinnes jenesGebild-es. Man könnte sagen, daß diese FragedieFrage nachdersittlichenGrund- lage des Staates bedeutet. Es wird vielleichtder Ein-e oder derAndere sagen, Geschichteund Politik hätten nichts mit Sittlichkeitzu tun. Und das ist auchin der Tat dsise landläufigeAusrede jener Politik-er,den-en es unbequem wäre,ihrVerhaltenvor dem RichterstuhlderMoral recht- fertigenzusollen.Aber schon unsergroßerPhilosophKant hates gewagt zu behaupten, daßein-ewahre,das Wert- beständige anstrebende PolitikohneSittlichkeitnichtaus- konimen könne. Und wir seheninderTat,daßeinePolitik, dieaufderLüge aufgebaut ist,kein-endauernd-en Bestand hab-enkann. Die Lügetötet ihre eigenenKinder.

Undwogäbees einenStaat, derauf größeren,gröberen, unverschämterenLügenaufgebautwäre, als derStaat, der unseren sudetsendeutschenBrüdern zumGefängnisgeworden ist? Fälschungenaller Dokumente, Akt-en,Memoranden, auf Grundderen erzu St. Germain von denFriedensdiktatoren geschaffenwurde! Lügeallse Versprechungen von Selbst- bestimmungsrechtund Gleichberechtigung! Wahrlich,wenn jeeinStaat durchVerbrechengegen dieMoral entstanden

—-

ist,soistes dieser.Und wenn jeeinStaat von Geburt denKeim der Vernichtunginsich trägt, so istes dieser.

Dieser Staat ist alsovoll von äußererund innerer

Unlolgikund darum von vorneherein zum Untergangver- iirteit.

Das wissenaber seine Gründer, sei-nie Regierer, seine Nutznießernur zu genau und deshalbdiese Angstvor dem freien Wort, deshalb dieses Gesetzzum Schutzeder Republik, deshalb dieseBemühungen,dieWelt zutäuschen.

Wie derVerbrecher,wenn seineTat einmal begangen ist, aus demSelbsterhaltungstrieb herausalles anwenden muß, um sichund seineBeute zu retten, so müssendieMacht- haberdiesesStaates alles tun, um dieBeute aus diesem Verbrechenan demdeutschenVolkinSicherheitzubringen und dieöffentliche Meinung hinters Lichtzuführen.

Esfragt sich-,was will dieserStaat? Und dieAntwort mußlauten: er hat gar keine Willensfreiheit mehr,wie derVerbrecherkeine hat,er muß wollen, seinWille ist ihmzwangsläufig vorgeschrieben

Und wias ist dieserWille, der ihm durch seine doppelte Unlogik vorgeschrieben ist? Schondieäußere Unlogik seiner geograpshischenund strategischenFormungzwingt ihn, sich

»bisan »dieZahnezubewiaffne·n,um aufalle Möglichkeiten vorbereitet zusein.Aber schondabei istetwas faul, diese Rüstung hat ihre schwach-eStelle. Denn ein großerTeil- und man kann wohlsagenderbeste, seinerWehrmclchstist deutsch-enBlut-es und deutsch-er Sprach-e, stammtaus jenem Volk,das tagtäglich verhöhntund sein-es Rechtesberaubt wird. Undmit der Bangigkeiteines schlechten Gewissens sagen sichdieheutigenMachthaber,daß sie selbsteinBeispiel gegeben haben,wieman eszu-mache-n hat,wenn man für einen verhaßtenStaat kämpfensoll.Jchbin ferne davon, den TschechenVerrat vorzuwerfen, weil siedas Glück und dieZukunft ihres eigenenVolkes, trotzder Gefahr, die ihnenbeieinsem anderen AusgangdesKrieges drohte, höher gestellt habenals den Bestandder Monarchie,in der sie nur widerwillig verhsarrten Jchwillkesgelten lassen, daß siesich aufdie Seite unserer Feindeschlugen.Aber das deutsch-eVolk mußdaraus das Rechtableiten dürfen-im

glfichenFall das Gleichezutun und diesem Beispielzu ogen.

Das sagensichdieTschechen selbst,daßsieverloren sind, wennwir endlichvon ihn-en lernen, und darum kann——

ich sagees mit allem Nachdruck ihr Zielzwangsläufig nichtsanderes sein,als dieVernichtunsgdes Deutschtums, seine allmählicheAufsaugung und Ausrottung. Da siees innerhalbdihresStaat-es nicht so befriedigenkönnen und wollen, wie es den Ansprucherheben darf, müssen sie daran denken, es aus der Welt zu schaffen

Darauf laufenalleMaßnahme-n hinausunddaran ändern auchalle Phrasen von Versöhnungnichts, dieVon den Deutschennur allzu leicht geglaubtwerden. Gegenniemand istder Betrüger mißtrauischerals gegen den,dener be- trogen hat,niemand haßtder Lügner mehrals den,der von ihm belogenworden ist.Und dadie Tschechknnur zu genau wissen, daß ihr Staat aufeiner Lügegegen die Deutschenund gegen alleWeltberuht, können sie sich nicht früher zufrieden geben,als bis die letztenSöhnedes ver- gewaltigtenVolk-es ihres Volkstums beraubt sind.Damit wäre dsann nachder LogikdieserUnlogikdie Unmoral diesesStaates in Moral übergeführtund beseitigt.

Bis dahinaberdielieblicheMelodie derAusföhUUUgUnd Verständigung,unter deren Klängen siediealten Methoden fortsetzen, Jchwäre der Letzte,einer solchen Aussöhnung zuwiderraten, wenn sie ernstundaufrichtig gemeintwäre, aber siekann es nicht sein, sie ist nichtsanderes als ein Betäubungstrankund einSschslafmittcbdemnur allzuviele verfallen.

(3)

Da wir diesesklar erkannt haben, so erhebt sichdie

Frage,was istzu tun? »

Widerstandzu leiste-n, erfolgreichen Widerstand, istin unserem Zeitalter der Organisation nichtanders möglich alsdurcheinemöglichststraffe ZusammenfassungallerKräfte-.

UnseresudetendeutschenBrüder im tschechoslowakischen Staat lassenes sowohlan einer Erkenntnis ihre-rLage als derNotwendigkeiteiner solchenZusammenfassungnoch gar ssehrfehlenund zersplittern sichnach böser deutsch-er UrsittesinunzähligeParteien und Partei-chen,an deren Feuerlein einzelne ihre Süppleinkochen.

Da istes der Sud-estendeutscheHesima.tbund,derals eine weitverbresitete Zusammenfassung der Heimatgenossendas Beispieldafür geben will,was zu tunist. Hier sindMänner und Frauen aller Stände, aller Parteien geeinisgt durch deneinen Gedanken liebender Sorge um dsiseHei-mat, durch dieinnig-en Wünschefürihr Gesdeihenund ihre Zukunft und fürden Bestand unseres Volkstums. An unsere-m Beispiel soll sichdie Zuversichtunserer Brüder jenseits der bajonettstarrenden Grenzenerheben, wir wollen dsie Unbeirrbaren sein, die sich«durchkeine Maske täuschen lassen,dieSchatzhsalterdesGlaubens an seinbesseres Einst.

Esgehtnichtnur allein um die31X2Millionen Deutscher in den Siudsetsenl-ändern, sondern auchum den Bestand DeutschösterreichsTschechischerGrößenwahn hat längst auch Oesterreich aufgeteilt und tschechsischeBegehrlichkeit greift werktätignach Oberösterreichüberund erwirbt dort Besitz.

Ich möchtenochmals auf das Vermächtnisunserer März-gefallenenzurückkommen:Es istdas Vermächitnis unserer Tote-n- daßwir uns klar darüber werden, worauf wiruns gefaßtzumachenhabenund wiewir uns rüsten müssen,ungsetäuschtdurchdieLüge,von derjenerStaat vergiftet ist.Das istdserSinn des Todes -jenerin der HeimathingemordetenBrüder und Schwestern-, daßwir das Leben des Volkes nach dieserErkenntnis zugestalten haben.

Und wie es Märtyreraus dem ganzen Volk gewesen sind,aus allen Ständen,aus allen Lebensaltern, aus beiden Geschlecht-ernsomag ihrToddazuführen,auchdas ganze Volkwieder zu einig-enin demGedanken derHeimatund dem Schwur,an ihrer Freiheitmitzuwirken

Ein Allerseelentagist dieserTagdes Gedächtnisses,ein Bußtag,an dem wir inuns gehenunderkennen, waszu ändern und was zu tun ist.

Wenn wir jedereinzelne dieseinnere Wandlung durch- gemachthaben,

wenn siedas ganze Volk ergriffenhat- wenn wir uns klardarüber sind, daßes um Sein oder

Nilchtseineines derwertvollstenTeile desdeutschenVolkes ge)t,

wenn wir uns bereit halten, mit der.Seele und der Faust,in dersicheren ZuversichtaufdieGerechtigkeitGott-es, diesichdenMenschenals LogikderGeschichteoffenbart

dann wird ein.Tagder Sühne fürdieGefallen-ender Märztagse1919 kommen.

«

Ya- Yetljt der-Völkernnd das Recht der Htaaten

Von Martin Kar n er.

Als Wilson das Rechtder Völker, ihr Schicksal,ihr staatlichesJnnenleben selbstzubestimmen,verkündete,-alser feierlich dagegenVerwahrung einlegte, daßVölker und VölkerteilewiewillenloseFigurenaufdempolitischenSchach- brett hin-und hergeschobenwerden, verkündet-eer damit

--

nichtetwas Neues, sondern prägtemit dem Selbstbestim- mungsrechtenur eine andere Formel füralle dieBestre- bungen,dieschonvor 150Ihren vorhandenwaren undein-en scharf umrissenen Ausdruck 1776 durchden Kongreßvon PhiladelphiainderUnabhängigkeitsserklärungNordamerikas fanden.Man berief sichdortausdrücklichaufdas Rechtder V ö l ker,»eine verderblicheRegierungsformabzuändernoder abszuschafsenund eine neue Regierung einzusetzen,diefür dieSicherheitundWohlfahrteines Volkesam ersprießlichsten sei«.DieErhebungNordamerikas gegen dieenglischeStaats- macht fandindiesemGrundsatzihre rechtlicheBegründung-.

Ebenso istdasganze 19.Jahrhundert von diesemGedanken erfüllt Die gewaltigen Umwälzungen,Revolutionen und Krieg-eEuropas indiesem Jahrhundert werden fast durch- wegsvom Kampfedes Selbstbestimmungsrechtesgegen die aus rein staats- und fürstenrechtliichenAnschauungener- flossenen Bestimmungendies Wiener Kongressesvon 1815 hervorgerufen. Was istderKampfder Balkanvölker gegen dieTürkei anderes als der Wunschund Wille gegenüber dem türkischenStaate, ihr Recht auf staatlichesEigzenleben zuerkämpfen, also-einKampfum das Selbstbestimmungs- recht? DerselbeGedanke liegtdemAusstand-e Belgiensgegen Holland,Pol-ensgegen Rußlan«d,denKriegenderJtaliener und des deutschenVolkes zugrunde,führtezurSprengung überlieferterund versalteter Staatsformen, zur Gründung von Nationaslstaatenwiezur Aendserungalter Verfassungss- formen.Eslöste sich Belgienvon Holland,imAnfang-edes 20. Jahrhunderts Norwegenvon Schweden,esentstanden dieBalkanstaaten,das KönigreichItalien unddas Deutsche Reich.

Freilichfandder Gedanke des Selbstbestimmungsrechtes währenddes 19.Jahrhunderts fastnirgends seinevolleEr- füllung.Alte,aus früheren Jahrhunderten stammende,auf ganz anderen GrundsätzenausgsebauteStaatsformen stand-en hinderndim Wegeund bewiesen noch hinreichendWider- stands-und Lebenskraft,das Rechtder Völker derGewalt dieseralten Staaten unterzuordnen

Die Staaten Europas, diein das 19. Jahrhundert ein- traten, waren aufganzanderen Grundlagenundunter einer ganzanderen Betrachtungs- und Denkweise entstanden,als siedas 19. und20.Jahrhundert schaffenwill. Sie erreichten ihrdamaligesStaatsgebiet aus einer reinen Mach-t-und Eroberungspolitik Die Länder wurden zusammenerobert, zusammengeraubtoder zusammengeerbt, wie es dieaugen- blicklichen Machtmittel, die Gunst der politischen Lage erlaubte Die EinwohnerderLänder spieltendabei fastgar keineRolle. Die Völker waren das Inventar, das mit den Ländern mitübernommen wurde, ohne jemals gefragtzu werden. Es war das Zeitalter der Ksabinettspolitik und Kabinettskriegse,wo Völker und Volksteile tatsächlichwie willenlose Figuren aufdem politischen Schachbrettehin und hergeschobenwurden. Die Blütezeitdieser Einstellung und Denkart war das 17.und 18. Jahrhundert Alle die Staate-n,welcheindas 19.Jahrhundert eintraten, tragen die·Merkmale dieserEntwicklung.Ein Musterbeispiel ist Oesterreich.-Ungarn.Es wurde geschaffendurchdieGroß- machtpolitikder Habsburger, die möglichstviele Länder, sogarweit entlegene, wie Belgien,in ihren Händenzu vereinigensuch-ten. Daß sichunter den indieserArt zu- sammengeschweißtenLändern, besonderswenn sie benach- bart waren, von selbstwirtschaftlich-e Beziehungen ent- wickelten,die wieder zuneuen Bindung-en führten,war eine selbstverständlicheFolge fortschreitenderEntwicklung, sie ändertenichtsan demWesenderEntstehungdiesesReiches, war aber denHabsburgern eine hochwsillkommeneBindung dersoverschiedenartigenLänder und VölkerDasselbeBild zeigtdas zaristischeRußlands, dessenbuntes Völkergemisch unter der Zarenherrschaft möglichstvon der großrussischen

Cytaty

Powiązane dokumenty

Pflege der Liebe zur alten Heimat, Frohsinn und Geselligteit,- auch die gegenseitige Hilfe durch Rechtsschutz nnd Sterbekasse usw. seien schöne Dinge, über allem aber müsse der

Fast alle Landsleute waren zur Stelle, dazu in treuer Kampf- und Arbeitsverbundenheit Ost- und Westpreußen, Posener, VDA., Saat- länder. Auch in Aachen konnte die Ortsgruppe

erheblichen Bevölkerungsrückgang aufweisen, während in den»deut- schen Gegenden das tschechische Element sprunghaft zunimmt.««Hier offenbart sich eine künstliche Durchsetzung

(12. November.) Das in den deutsch-en Staaten aufs höchstegesteigert-epar- teipolitische Leben, dem sich unsere Landsleute schon aus in- nerer Veranlagung nicht

»Dieser Vorwurf ist töricht, denn die s a ch l i ch e n Ein w ä n- de, die gegen den Lausanner Vertrag erhoben werden können, sind so gut und fest begründet, daß es keiner

Deshalb also mußte die Staidtgemeinde ngau über Hals und Kopf den Saal des Legionärhauses und das dort untergebrachte Adria-Kino um eine jährliche Miete von 60.000 tsch.

selbst im Reichenberger »Vorwärts« berichtete, verlangte er nur wenig auf dem. Gebiet der Selbständigkeit Deutschböhmens, doch scheiterte er auch damit an ldem Bestehen der

Preußen nicht szu reden, das für Sichiulzwecke 16.5 v. Die Kriegsdienstpflicht währt bsis zum 50., die Hilfsdienstpflicht bis zum 60. Lebensjahre Somit kann die Tschechei im Falle