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Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 3

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Zeitschrift der judetendeutfchen Zreiheitsbewegung

Ericheinieinmal im Monat. Schriiileiiungund Verwaltung: Wien,8,Fuhrmannsgniie 18a.FernrufA-26-2-66. Bezugsgebilhr liir Einzelbezieher ganziälirig4SthillingoderRM 2O50. WienerPoiiioarkaiienoerrechnung Nr. 106.684.Poli-SkheclqmtBerlin. Konto 156.82-3.

Folge3 1.März1932

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13.Jahrgang

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Aus dem Inhalt:

Rudolf Haus: Golgatha.Dem Andenken derOpferdes 4.März1919. KarlHansStrobl: Vergessen? Tr. Paul Molisch:Vom KampfderSudetendeutfehenum ihr Selbstbestimmungsrecht. Paul Grimm: Die LagederSudetemdeutfchenimReicheunddie daraus entspringenden WünscheundAnregungen —- Gansfinger:

Vom »zuagroastenBöhm’«! AusderHeimat. Aus derBewegung. Auskunfteiund Rechtsschutz .«"

AusdemLeserkreis.

Sudetendeutjcherjeimatbund

Hilk Wien

Inndeolsmuklei und Hudetendeutlrlxev Urbeitøamlt Wien,8. Bez»Julxrmannsgalle ma, Jernruf A—26-2-66

Verwaltungsgrbiek wiev: FFTLIZUÄZYEFÆWien,8.Bez» Jahrmannggalle Isa.

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Kreis Mitteldeuilchlanm Geschäft-stelle: Halle a.5., wörmlilzerllraße102 Kreis Rheinlandswellkalem Geschäft-neun BielekelIV Dbernkorwall BB

Vcrwallungggcbiek Dresden :Verwaltung-Kelle: Dresden-K l,Einzendorfljrage 49jll.

Kreis Bauern: Geschäft-Telle: PassarH Dvernxellerstrase 711j Kreis Sachsen: Geschäftsstelle: Dresden-K l,Zinsendorfstrage49-ll.’

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(2)

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Ziel-nun 1.Klasseam 22.und 23. April 1932.

Jnhlnnn erfolgt nachErhalt, spiiteftensz-----:1.l2iirz-:Ili)ril18):52. Jstdurch

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Anitliche Ziehnnggsliste wird (niit)t) bestellt Isiachnahnieznerheben.

(Nichtiietviinsciiteö bitte dnrctiznstreichen.) Loozusendnng verhindert nieistTernii1ibersiiiininis·

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(3)

Zeitschrift der judetendeutjchen Zreiheitsbewegnng

Folge Z I. März 1932 13.Jahrgang

Golgatha.

Dem Andenken der Bpfer des 4. März1919.

Von Rudolf Hans.

»Und siebrachten ihnandieStätte Gotgatha, das ist:Schädetttätte.«

Der Wäriwind kommt mit Sausen und singt seinwildes Lied, Der Frühlingnaht mit Brausen»derböse Winter stctht, JlnEiund tänospemächtig sich jungesLeben regt, Und jedeXurchezärtlichdes Brote-s Keime hegt.

Das sprießtund schwilltund drängt sichhinaufins goldne Licht,

Jlmwarmen Ztrahl der öonue dieletzte Xessel bricht,

Die Xrostund Eis neschmiedetum Htadt und Xlur und Held, Zur Auferstehungrüstet frohdieerlöstewelt.

IBHeimat,liebe Heimat,auchduwillst auferstelj’n, W.lllt freierliobuen Haupteszu deinen Brüdern gehn, W tlltdeine Wege schreitenmitihnenBandin IHand..... Deutschböhmemliebe Eeimatt Armes sudetenlaiidl

Was dirder Xeind versprochen.daraus haltdu gebaut, l

Du hastaufRecht und Treue indieserWelt vertraut:

Ruf deutscher Erde wolltestdubleiben deutschnnd frei. Da fuhrinheißeslieben zischenddas halte Blei.

Da ward der Mutterboden vom Blut der Kinder rot,

Da sätenHaßund Tücke meuchlings vielfältigenTod, Da starben Irau'ii und Mädchen. schuldlosund ahnungslos, Greisemit weißenHaaren, einKnab’ elf Jahre bloß. AnEiund Knospemächtig sich junges Webenregt, Und jede Jurche zärtlichdes Brotes Keime hegt IBHeimat,arme heimat, du wolltest auferstehn Und mußtinLeidund Ketten zurDchädetstätte geh’n.

Kus hundertWunden blutend,zucktdein zerfeßterLeib, Ilslm deine Kleider würseln Döldner zumZeitvertreib, Du trägstdie Borneiiiirone,du hängstam Kreuzesstamni, Und wenn dichdürstet, reichen siedirden Essigschwainiii.

Deutschböhniemliebe Heimat,vom eignenBlute rot, Hudetenland, dutreiies, inXolterqnalund Bot, Harr«aust Wer Blut vergossen,der wird desBlutes Knecht, Und über Menschenwillbur obsiegtdas einige Recht.

han«aus! Es kommt dieStunde, dabricht das Recht sich Bahn, Dann wird mit Xlammeniungen das deutsche Pfingster nah’n, Bann werden Ireudeiifeuer von allen Bergen l.ol)'n, Dann steigtdiedeutsche Freiheit ausihrenHerrscherlhroii Und wird nach Winterllürmen einigund starbzugleich Emporzum Himmeltürmen einneues großesReich.

IB Heini-at,liebe Heimat! tPoibei sind schwach und Iceid:

Blldeutschland nimmt ans HerzdichinMachtund Herrlichkeitt

(4)

Vergessen?

VonKarl HansStrobL

Sollen sie vergessen sein,die Männer und Frauen,sdie am 4.März d es Jahres 1919 indenStraßen unserer deutschenStädte unter den Kugelnder bewaffneten Macht

gefallensind? —-

Es war einmal einMann, großund gewaltiginder Welt,groß durchdieGewalt, dieihm gegebenwar unddurch denStaat, alsdessenSprecherervor allerWeltdastand.So großwar er, daßersich anmaßen konnte, Richterzusein und richterlich blutigfte Verwirrung der Völker durchein klugesund verheißungsvollesWort zu lösen.Ein Denker, ein Mann derWissenschaft,einFührerimReichdiesGeistes, reinen Willens, wieesschien,Von Menschheitsliebe bewegt.

Und das großeWort der Verheißung lautete:

»JedesVolkhatdas Recht, sein Schickfal selberzubestim- men.«

Muß-tedie Welt danichtaufhorchen2Traf diesesWort nichtdenNagel aufdenKopr Gingesin dem vierjährigen Ringenum etwas anidieres, alsum dieErfüllung diesesWor- tes,das einefelbstverftändlicheWahrheitausfprach,wiejedes großeund einfacheWort? Ja, das war ebender Sinn des Kampfesgewesen: jedesVolkHerr seines eigenen Schicksals!

Mußteman dademgroßenundmenschenfreundlichenManin nicht zujubean

DieWaffennieiderl Wozu noch Waffen,wenn das Ziel erreichtist?Aberdann,alsdieWaffen niedergelegtwaren nichtvon allen,nrur von jenen,diean dieWahrheit dieses Wortes glaubten—- als sieidanndastanden,dieGläubigen, und derErfüllung frohund zuversichtlich entgegensahen,da blitzten aufeinmal dieGewehrläufe,dieGsefchützerichteten ihreMäuler aufdieWaffenlosenund plötzlichkam-enStricke zumVorschein,mit denen man denWehr-loer dieArm-eauf denRückenband. Und dann wurden allerhandfreundliche WerkzeugezumVorschein gebracht, Daumschraubenunidspa- nische Stiefel und glühende Zangenund Sstreckbetten,unid mit denen wurden die Gutgläubigen gequältund gefoltert bissiebekannten: Ja, ja,wirsindanallemschuld,wirhaben angefangen,wir sind nicht würdig, daßuns idsie Sonne be- scheint!

Von dem Wort des großenGelehrtenund menschen- freundlichen Mannes, dieses WohltätersderMenschheitvon

EinerErfüllung fürdie Wehrlosenwar nichtweiter »die ede.

Wie nennt man das, ihrBrüder?

Nenntman soretwas vielleicht-Betrug?

Wenn ichmeine Freunde durchmein Perchtoldsdorf führe,dann erzähle ich auch-immer dieGeschichtevon dem TürkengemetzelimJahre1683. DieTürkenkamen mit gro- ßer Machtund umzingeltendieStadt Wien, um denHalb- mond auftdenStefansturm zu pflanzen. Die schwachbe- festigtenOrte und OrtchenderUmgebungwaren denwilden Hordenpreisgegeben. Die Perchtoldsdorfer aber zogen sich hinterdieMauern zurück,dieihre KircheunddenaltenWehr- turm umgabenunidverteidigten sich tapfer. Bis ihnendas Brot und das Pulver ausging Da begannen siemit den Türken zuunterhandeln, undderPaschaAlivon Damaskus, derhierdenBefehl führte,war eingutherzigerundmenschen- freundslicherMann und willigtegegenLösegeldinidenfreien AbzugderBesatzuingEs waren biedere Deutsche,diePerch- toldsdorfer des Jahres 1683 und sievertrauten denWorten desgutenunidsgerechten PafchaAlivonDamaskus Sie ver- ließendieschiitzendenMauern, kamen einzeln hervorundleg-

ten diieWaffenam TorzuHauf.PaschaAlivon Damaskus saß auf einem wundervollen alten Perserteppich «vordem Rathausund sahzu, wiedie ChristendieWaffenablegten.

Vielleichthater sogareine Wafferpfeifedazugeraucht,der gute Pascha.Alsaber sderletzteMann feineMuskete abgelegt hatte,dahobderPaschsadiseHand,und seineTürkenfielen von allen Seiten überdieEntwaffneten herund machten alle nieder. Eingrausiges GemetzeLbei demnur dieFrauen verschontwurden, um als Sklavinnen indieLagerzelteidser Türken verschlepptzu werden. Das kleine,etwas abfchüfsige Gäßchen,in demdamals dasBlut wieeinBachgeflossen fein soll,heißt noch heute TürkengasfeL

So geschehenzuPerchtoldsdorf imJahre 1683. Sie hatteneinen Vertrag geschlossen, sie hatten Lösegeld bezahlt- sie hattendieWaffen niedergelegt, sie hattendemWort des

Feigdesvertraut fiewaren betrogenund niedergemacht wor en.

Achja,daswaren die TürkeanGut: die Türken! AlsdasdeutscheVolkseine Waffen abgeliefert hatte,im Vertrauen aufdas Wort des großenMe ns che nfre un«- desans Amerika, und alsesdaraufhin inKetten ge- legtund mit Kolbenhiebengezwungen worden war, zu be- kennen,esseian allem schuld,dabegannen doch fo manche Leute nachzudenken:ja,wie iftdenn das nun eigentlich?

Hatman uns denn nichtversichert, jseidesVolk hättedas Recht der Selbstbestimmung? Nun, diefe Behand- lung paßtuns ganz untdgarnicht,wir haben keineswegsdie Absicht,dieDingein ldemZustandzubelassen,wieerunsauf- gezwungen worden ist.Mit demRechtderSelbstbestimmung bestimmenwir ganz anders über uns.

DieseStimmen wurden allenthalbenlaut, besonderslaut aberinSudetendeutschland. Ja, sindwirdenn überhauptge- fragtworden sosagtendie Leute ob wirindiesenneuen Staat hinseinwollenZ Kein Mensch hatuns gefragt,wiewir uns unsereZukunftdenken.AufderLanidkarte liegtuns Prag näh-eralsWien,aberinunserenHerzen istesgeradeumge- kehrt.Oidernochbesser: zweiStunden vondabeginntdasgroße Reich unserer deutsch-enBrüder. Esist jetztimUnglück,ver- gewaltigt vom Feind,aber wiedemauchsei,dont gehören wir hin nach Sprache,GesinnunguirdBildung.

Abervielleicht—- so sagtendie Leute wissendas die Männer nicht sogenau, dieda dieneuen Grenzen machen.

Essoll-en jadort drübenauchbeidengroßenund gelehrten Männern ganz merkwürdige Vorstellungenvon den europä- ischenVerhältnissenherrschen.Siewissenesebeneinfach nicht- daß hier Deutsche wohnen,dieauchdas RechtderSelbstbe- stimmung habenmöchten.Man hatbisher immer nur die anderen gehört, jetztwollenauchwiruns melden,wirwollen unIsereStimmen erheben,damit man auchuns höreunddes- feninne werd-e,was wir eigentlichwollen.

Undnungingendie Leute aufdieStraßeUndbegannen

Sinn derFeier am4.MärzkannnichteinZurückfchauen, nicht einVerweilen beiKlageund Trauer sein,sondern nur ein Bor- wärtsfchreiten zu neuer Gestaltung! Das ungeheuer- liche Geschehenvom4.März desJahres 1919 mußaller Welt be-

sagen,daßwider diegöttliche Ordnung irdischeUnzulänglichkeit fich inSchuld verftrickt hat.Und nun giltesnicht,Gottes Strafgericht zubeschwören, sondern Gottes Gebot zuerfüllen: uns und unsere Widersacher im Staate geistigzuderrechtenErkenntnis zuzwin- gen,daß hier Opfergefallen findfüreinen großen, gewaltigen Ge- danken,derden jahrhundertealten Völkerftreit zwischen uns zu lö- sen sich erhobenhat. EsiftderGedanke jenerGestaltungund Neu- ordnung Europas, »diedas Rechtnationaler Selbstbestimmung mit«

den Zwangsläufigkeiten natürlicher Raumgestaltung inEinklang«

zubringen vermag (Jesser).

(5)

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laut zurufen. Siewaren Deutsche,sie glaubtendem Wort, demzuliebe siedieWaffenniedergelegthatten, sie riefen:wir wollen unsnichtineinenStaat zwingen lassen,den wirnicht lieben können,wirwollen zudem·Volk,dessenSöhne auch wir sind. «

Aberdastießensie aufMauern vonSoldaten undGen- darmen, dieihnenderStaat, inden siegezwungen worden waren, entg.egenstellte.Wegmit euch! sagtenIdiieLeute,wir wollen jakeinenAusstand machen, weg-mit euren Gewehren und Bajonetten, wirwollennur UnsereStimmen erheben, das-,man vernehme,wie wir uns unsereZukunftdenken!

leer plötzlichtrachtendieGewehrennd stachendieBajonette zu. Männer undFrauen,GreiseundKinder wälzten sichin ihremBlut, undnochindieKnäuellderFliehendens krachten sieSchüsse.

Wienennt man das,ihrBrüder?

Nennt man das vielleicht Mord?

Waren diebewaffnetenMänner vielleicht niervös gewor- den? Hatten-sieetwa Angstbekommen vor denUnbewaffne·- ten, denFrauen,Greifenund Kindern? Oder war esdem Staat, die-n-sie zu schützen hatten,vielleichtunangenehm, sdaßl sichStimmen erhoben,diesich aufeilnszgegebenesWortberie- fen?Aberdürfen tapfer-e Kriegernervos werden oderAngst bekommen,darfes einemStaat unangenehmsein,wenn seine Bürgerder Meinung sind,esgäbeetwas wieGerechtigkeit

aufderWelt? « ·

Für idsieseMeinung haitderMärzdesJahres1919«viele,

viele Opfergesehen,inden Straßen der sudetendeutschen Städte ist für idsiesenGlauben vielBlut geflossen.

Jst derUinterschiedzwischen diesemGemetzel unddem desJahres 1683 garso groß? Vielleicht gabidenTürken ihr Glaiibensfanatismus ein,essei unnötig, Christenhunden ein gegebenesWort zuhalten? WelcheArt von Fanatismus war esdann, derdeniMachsthaberndes Jahres 1919 eingab,es sei unnötig, Deutschenein gegebenesWortzuhalten?

Sollten diese Opfer vergessen sein, die

Männer, Frauen,Greiseund Kinder, dieifürdieMeinung fielen,esmüsseetwas wieGerechtigkeitauftderWelt geben undjedesVolkdürfe sein Schicksal selbstbestimmen2.

Sie soll-ennichtvergessen sein, diese Vlutzeugen, diese Wegbereiterder Zukunft.Denn wieauchdieGewalt sichge- bärdenmag, wiesich auch Hindernisse auf diesem Weg.tür- men möge-n,·ermsuszdochzuseinem Ziel führen. Denn Ge- rechtigkeit stammtvon Gott. Sie mag verdunkelt, gebeugt unidgehemmt werden,siemus;sich zuletzt doch strahlendbe-

währen v . .

Wieichmeinen Freunden-wenn ichsie durch Perchtolds- dorf führe,von demTiirkeinsgemetzeldesJahres1683 erzähle, auf daß jene Opferunvergsessenbleiben,sosoll allendeut- schen S-tädte·n, aufderen Straßeninjenen Marztagen Blut geflossenist,.unddarüber hinaus überall,Inn-Deutsche leben, vondendeutschenBrüdern undSchwesternimmer wieder ge- sprochenwerden, dieam 4.März1919inSudetendeutschland fürdsiedeutscheZukunftderHeimat gefallen sind.

Und vielleichtwäreesgut,.wenn in jedem deutschen Haus unsererHeimateineTafelhingemitlden Namen dieser Opl"er.

Dem großenund gelehrtenMann aus Amerika,-diesein ruhmgekröntenMenschenfreund,aufdessenWort vertrauend

wirdieWaffen niedergelegthaben,istinPragvordemBahn- hof,derseinenNamen trägt,ein.Stiandbild··.errichtetworden.

Ein solchesStandbild könnenwir den MärtyrerndesVer- trauens insein Wortnicht;errichten.(Jevtztsnoch lnszichtl-- Aber inunserenHerzen soll-ensieihr-Denkmal haben,-ein Denkmal, unvergänglicherals Stein und Erz!

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Vom Kampf-der Sudetendeutfthenum ihr Selbstbestimmungsretht

VonDr.Paul Molisch.

Unter dieserÜberschrift wird demnächstbeider UniversitätsverbagsbuchhandlungW.Braumüller in Wien einBuchdesVerfassers erscheinen,dasunter ein- gehen-derVerwertung urkundlicher Quellen undpersön- licherMitteilungen diie Tätigkeitder sudetendeutschen Regierungen vom ZerfallAlt-Ost-erreichs biszum Frie- densidiktat vonSt. Germain behandelt. Dieseswichtige, ungefähr200Druckseiten umfassendeBuch, aufdaswir alleAnhänger unser-er Bewegung hiermit besonders auf- merksam machen,kann schon jetztzudem ermäßigten Preise von s8.—-fürdasbroschierte»und s10.— für das inLeinen gebundene Exemplarbeim Sudeten- deutschen Arbeitsamt in Wien,V1U.,F-ubr- mannsgasf e18 a, vorausbestellt wenden. Jm Fol- gentdenbringenwireinige Abschnitteaus demBuchezum Vorabdruck.

sp DieBundesleitungund dieSchristleitnng DieHauptfragefürdieneuen Landesregierungen betraf das VerhaltenderTschechen gegenüberdensuidetensdeutschen Provinzen. Trotzdervon deutsch-erSeite angestrebtenvölli- genTrennung desdeutschen Gebietes vom tschechischen,machte doch-dieÜberleitungindieneuen Verhältnisseeinegewisse Fühlungnahmemit denTschechennotwendig Anidsers schien dieSicherungeiner geordnetenVerwaltung, einesgeregelten Verkehrsund der Versorgungmit Lebensmitteln nicht gut möglich. Wegen gewisser sprachilichgiemischtserGebiete wurde einAbkommen mit denTschechen angestrebtniin der Landes- hauptmann beauftragt,darüber Verhandlungen zu führen.

Dabei konntenur an diedeutschenMinderheiten imtschechi- schenTeilBöhmens gedacht sein,da allevon deutschenAbge- ordneten vertretenen Gebiete desLandes fürDeutschböhmen, den Böhmerwalsdgauund das Susdetenland inAnspruchge-

nommen wurden. Zugleich-erZeitistinPrageineFühlung-

nahniemitdenDeutschen gewünschtworden unddertschechische Sozialdemokrat BechvneludLod gma nzueiner Rück- sprachemitdemNationalausschußein.Damals war Lod g- man nochnichtderanerikaninte Führerder Deutschböhmen,- aber ldieautonomistischenAnschauungen,dieerim altenOster- reichvertreten hat-te, schienenden Tschechenoffenbareinen Anknüpfungspunktzu bieten. Doch bekämpfte Lodgman dasböshmischeStaatsrecht ebensowie denösterreichischenZen- tralismus, daherdieTschechenvon ihminderGrundfrage auchkeine andere Stellungnahme erwarten konniten als von den übrigenIdeutschböhmischenPolitikern. Dieseversagten übrigensLod gman dieErmächtigungzuVerhandlungen,’«·

obwohl hier Gelegenheitzueinerauchvon ihnen gewünschten Fühlungnahmemit denTschechengegebenwar. Doch hatten dieDeutschböhmendenAuftrag dazudemdamaligenLandes- hauptmann erteilt, auchwar das Verhandlungsziel, dem Lodgman zustrebte, erheblichweiter gestecktals das im Beschlußder Deutschböhmenbezeichnete Allerdings hattein

«Lod gman,Meine Verhandbungenmitdem Nårodsni Vybon ,,Su-deten-deutsche Tages-Zeitung« vom 23.Dezember1923.

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