• Nie Znaleziono Wyników

Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 2

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 2"

Copied!
20
0
0

Pełen tekst

(1)

Zeitschrift dseeyjudetendeutjchen Freiheitsbewiegung

Erscheinteinmal lm Monat. SchriftleilnngundVerwaltung: Wien,8,lFuhrmannsgaife 18o.FernrufA-26-2-66. Bezugsgebilhrfür

Einzelbezleherganziåhrlg4Schilllngoder RM 2«50. WienerPoftfoarkaifenoerrechnung Nr. 106.684.Poll-ScheckamtBerlin. Konto 156.823.

Folge2 t. Feber1932 13.Jahrgang

Es .—sp« .-- .——— f— ——- —-

Zur Abriijtungs-8rage.

A.Klement: ZurAbriistungsskonferenz.—- Die AufriistungderTschechoslowakei.—— A. Kleiusentt Dietfchechi- sehe Einstellungzur Abrüstung.—— Die Bedrohng des deutsch-en OstenslundSüdensx ——-- Der Beobachter

—--- Aus derHeimat.—— AusderBewegung.—— AusdemLes-erkre·cfe. Vom Bijche1·tiscl).

Silz Wien

BundeDlMUFlei und Budetendeutlclxeg Urbeitøamtt Wien, 8. Bez» Julxrmannggalle 182.Illernrulc As26-2-66

Verwaltungggebiek Mien: EgjtäaulxuxåosltjxllseWien,8.Bek» Inhrmannggalle 18a, Kreis Deutlchöljerreich: Geschäftsstelle: Mien,8.Bez» Inhrmannggalle 18a.

Jernruk A-26-2-66

Verwaltungsgehjgj Erklin: Verwaltung-JOHN Berlin sW 61, Großbeerenllralze79111 Ilernlprechert Bergmann 7171.

Kreis Berlin-Brandenburg: Geschäft-Helle: Berlin sW 61, Grolibeerenllralze 79-ll· Iernlprecher: Bergmann 7171.

Kreis Mitleldeutlclxland: Gelcljäkkgljelle: Halle mä, wörmlilzerljratze102 Kreis Rlxeinland-wellfalen: Geschäft-Kelle: Bie-lekeld, Obernlorwall BB

Vkrwallungsgkbikt Dresden: Verwaltunggllelle: Dresden-K t,Zinsendorkllralje 49Xll.

Krei- Baxxerm Gelchällgllelle:Pallaxtz Obernxellerljralie 7111 Kreis Bachfem Geschäft-Kelle:Dresden-K I,Zinxendorfllralje49Xll.:

Kreis Helxlestem

Geschältaslluliegnilx,Hophienllralje82

;

;

Sudelendeuljcher Heimatbund

!

;l

H-

x ---- —— —-4 A .

. v ffAss- W q tm

HKEEKWEÆÆKYÆMMYMÆMEEÆH

s-k.

-!.YOU-»H-« R-

«iK-

s

«

H

(2)

X

,

Yerwendesf

sieh-is ssietsdeioip wie;

O

'

ATA putztvundvSaneuertall·eå«i""

DuimHaus;

Ellen Mitgliedern derHeimatgruppe Kreis Währ.-Dchönberg und allenVerwandten und Freunden, dieunserer liebenGattin

und Mutter. der Irau Marie19alzold

das letzteGeleitegabenoder siedurchBlumenlpenden ehrten,

dankt EIZVTWIII Jamilie Anton Panoltn

Lilcör-Spezialitäten

..Altvater-Urnuell«..Altvater-Perle«

(füßer, feinster Kräuterlikör) alle feinen Likiire, Likörfabrik

Fridolin Springer

Wien. 6.,Guinvendorferftr. thi, Fernruf Bi20s907 Stammhaus: Lichten-reden (Schlefien)

illlllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

Poften

im Holzfach,als Portier oderJnkassant,suchtLands- mann, Deutfchböhme.Zuschr.

erbeten unter ,,Befcheiden«

an dieVerwaltung d.Bl.

Illillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllll

Briefwechfel Gedankenaustnufth

mit aller Welt durch:

SllxdnillsBUUd DriickichriftengegenEinfendg.

von 40Pfg. Anschrift:

Ing.I.Bär, Dresden,A1-3, Grünestraße4.

Ost-s- H

Mk-dckIF42

sechzi-ske.

Tagesverzinfungvon 6 bis 7 Prozent

SudetendeutfchesKredit;Institut

reg.Genossenschaft m.5b. H.

Wien l»Tuchlauben17 Fernruf Us28itits

Poftfpartassentoutla Wien197.229, Prag59.786,Oerltn"12.631 Kassaitundenvon9bis16Uhr.anSamstagenvon9bis13Uhr.

Neuerfchelnung!

»Von der Wolga zum Amor-«

Dietfchechische LegionundderrussischeBürgerkrieg.Dargestellt aufGrund authentischen Materials vonDr.Margarete Klante.

DieWahrheit überdietichechische Legion in Rußland;JhrKampf für Marfaryk »LosvonOsterrelch«; DieLegion aufdemMarsch-evon der WolgazumAmor,zumTransport andiefranzösischeFront; Dieruffische Revolution drohtmitVernichtung: DieTfchechenimKampf mitdenBol- schewisten;Ententetruppen undWeißrussengreifenein,Jnterventionslrteg;

Eroberung desruffischen Staatsfchatzes; Der Zufainmenbrnch; Fluchtvor TrotzkisRoier Armee-

Preis: GeheftetSch.10«50;Gebunden Sch.13«30 ZubeziehendurchdenSchriftenvertrieb desS.H.B.

Maßfihuhe« ,

um«-Innisiiinimlltlltltllftir letdendeFußes22.—

Großes Lager sämtlicher Straßen- Luxus-, Berg-,Sti- und Eis-lauf-

sitinhe billigft F. Hainen Wien,6.,Stumperg.30

FernrnfA-34-2-59

Bot-nehme Herrenlileider Eleganter Schnitt.ErftklassigeArbeit

beimäßigen Preisen Emanuel Heinz(Zudetendeutfcher) Wien,8. Bezirk, Florianigasse 5, FernriifB-42-9-27

IsssssssssssssssssIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIH

Stampiglien

allerArt,Paginier- und Heftmafchinen, Siegel-«- marken,Petfchafte,Klifchees, Stempelkissenund -farben usw.kaufen Landsleute vorn Erzeuger FranzJust,Wien18.Bez. Währiiiger-Gürtel75 Fernsprecher B-44-5-72. Wiederoerkäufergesucht-

Speziiiltft fürBerg-,Motorrad- mid Defect-Schuhe

,-«- ) .

UhrmatherAd If« gbl thJuwelier - R

-·-

.

V. MU. U- « - udolf Mortz

,-M"-«---Wien3Bet-LEMMCMV HI"!Uk·kk«M-72 wudetendeutschm " . non-idem desMeisters ·-

Beer Erteuqmsse von feinenJuwelen, Gold-muri Silber- I kukseztmGewerbe. i««--- H,

'

,. waren, Schweizer P oztfionsiafctiknuhsem sembandaorem » I muieum

sz-,- --s eritklaisige Motievubiem Schoffhaufem Vineiia.Movadih I Wien

Eier-im Sorzsallft in Wleaer Pestdiluorcty Wert-er- undKitcheoolirem Ren- I WindühjTe28 auferitqimq nach Hon-uad Sitten Eigene Präzisionsmerkiäite für Uhren sowie I m Im Neu- uudUmasbrttuaq von feinen Juwelen. Schriiiliche Entstehung Einkan uud I Telephon As32---»O

UIIIIIIUMvon Gold,Silber-, Brillenten nnd P.-rlen. - nächstPhexgtåxpollw

Gwo-IuSanht·n Vc «looasag-—a.Eis .Mtxt-tage- -fikm1ngö-,Weidnachts- n.Reutalirsgefchenteos

LnudxilxlttcilcUnzenVolzugsvkkifU I Ren-statutenwerden angenommen IIIIII-IIIIII-III-IIIIIIIIIIIIssssssssssssI EchttuspschcJuchtenWer

(3)

Miktnduicühlaud

Zeitschrift der judetendeutjchen Freiheitsbewegung

Folge 2 I. seh-er 1932 13. Jahrgang

ZurAbrüstungskonferenz.

Von A.Klement.

Seit 1.November befindenwir uns imRüstun g s- Feie rjahr.Esist mehr durchdieallgemeinewirtschaftliche Not allerStaaten erzwungenworden als durchden koillen zum Friedenund sollstimmunggebendeGesteangesichtsder GenferAbrüstungskonferenz sein,die endlichim Feber1932 überDrängendesDeutschenReicheszusammen- tritt.

Um nocheinen Schimmer von Vertragstreue ziuwah- ren, schienlängeres Hinhalten unangebracht, nachdem msan schon 1919 die Friedensverträge aufgezwungen hatte, in den-en es im erstenTeil —— Völkserbundsatzung

Artikel 8doch heißt: »Die Bundesmitglieder (d-esVöl- kerbundes) bekennen sichzudemGrundsatz, daßdieAufrecht- erhaltungdesFriedens eineHerabsetzungdernationalen stungen ausdasMindestmaß erfordern,dasmit dernationa- lenSicherheitund mit»derErzwingung internationaler Ver- pflichtungen durch gemeinschaftlichsesVorgehenvereinbar ist.«

Seithersind auchdie»Besiegten« gleichberechtigteMit- gliederdesVölkerbundes geworden.DenMittelmächten hatte man diieEntwaffnung gleichmit denFriedensdiktaten auf- gsezwungen,sie gründlich durchgeführt,hatte ihnenübereine geradezu lächerlich erscheinendeWehrhaftigkeithinaus jede Aufrüstungverboten und auchdie Möglichkeit durch Weg- nahmeoderZerstörungaller AnlagenundMaschinengenom- men. Sie hattendenAnfangzum Abrüstenzumachenund die»Sieger« verpflichteten sich durch Annahmedes Völker- bundpaktes feierlich, zwecks »AufrechterhaltungdesFriedens«

zufolgen.

Seit diesemfeierlichen Versprechensindnun mehrals 12Jahre vergangen unddenentwaffneten Mittelmächten ste- hendie»siegre-ichen«GenossenausdemVölkerbundeineiner kriegerischen Aufrüstung gegenüber,wie sievordem kaum geahnt,vor derden»Siegern«selbstuntereinander schonban- ge wurde. Schließlich verdächtigtensie einander, zanktenund feilschtenum Flotteneiiiheiten,die StärkederLuft-undLand- streitkräfte,ächtetengleichzeitigfeierlichdenKriegundrüste- ten weiter, obgleich sie untereinander lauter »Alliierte und Assoziierte«Garanten desVölkerbundeswaren.

AndieVerpflichtungzurAbrüstungwurden sievergeb- licherinnert und um diesenVertr ag sbruch zubescho- nigen,verlangten sie erstvolleSicherheitenfür·eine ewige Unantastbarkeitder Friedensdiktate,ohnezuerklären,worin

dieangesichtsdestatsächlichenKräfteverhältnissesnoch beste- en sollten,bisdieunfruchtbaren Rüstungslastenallen Staa-

ten,selbstauchFrankreich,denLebensodem zunehmen schie- NichtaufrichtigerFriedenswsille,»nicht Vertragstreue oder Anerkennung der berechtigtenWunschedes Deutschen Reiches, endlich auchdieAbrüstungdurchzufuhren,fuhrtzur

AbrüstungskonferenznachGenf,sondernVdieErkenntnis, daß dieVolkereineSteigerung derMilitärlasten nicht mehrer- tragen können;beim Hauptgegnerbisher,bei Frankreich- auchdasBewußtsein, daß seineundseinerVerbündeten Auf- rustung endlichdas Spiel einer Abrüstungskon- ferenz ohne RücksichtaufdenAusgangauchwagen darf.

Endlich!Und nur einSpiel!Wäre esihm ernst damit,hätte esimHinblickaufdasentwaffnetse Deutschland längst schonaus Eitelkeit denVertrag der Erfüllungzuführenmüssen,hätte esseinen östlichenBedienten nichtMilliarden an Krediten zuschsanzenbrauchen-,um sieüber dieAnforderung-enderin-

neren Sicherheit hinauszuübergerüstetenMilitärstaatenzu

machen.

Wie dieForderung ,,Sicherheitvor derAbrüstung«ob des wandelbaren Begriffes ,,Sicherheit«zukeiner Lösung führenkannunddarum nur alsVorwand fürdenVertrags- bruch,nur als Heucheleizuwerten ist, sowar esauchnur Heuchelei,wenn dertschechischeAußenniinisterDr.Ben esch sichvor Jahren zumWortführer für»dieAbrüstung aufwarf und miteinem diesbezüglichenAntraghausieren ging,was ihmobseiner Initiative denVorsitzbei derersten Beratung hierüberimVölkerbunde eingetragenhatte.

AlldieseGeschäftigkeitunter demMantel derFriedens- liebe war fürden unvoreingenominenen Beobachter be- wußte Täuschung; denn trotzdesGeschreiesmit dem Abrüstungsplanbaute die Ts checheiaus einemNichts Jahr fürJahr unter französischerLeitungund finanziell-erUnter- stützungeineArmee aus, dieweder zur BevölkerungszahLi nochzur Größedes Staates, nochzudemVermögen seiner Bewohnerineinein erträglichen Verhältnisse stehtund die hinsichtlichder Vollständigkeitund Ausrüstungnur inder französischeneinSeitenstückhat.

Durchschnittlich ZderStaatsausgaben —- indenJah- ren 1920—1924 beträchtlichmehr-— entfallen aufdiemili- tärischeAufrüstung,von1919—1931insgesamt31.636,480.925 Kronen Prager Währung, fast32Milliarden! Laut einerim ,,Economist« erschienenenTabelle betragendiejährlichenMi- litärlastenderTschechei3v.H.des gesamten Volks- v e rm ö ge nsund siewird hierinnur durch Frankreichmit 4.6 v.H.undJtalien mit 4.3v.H.übertroffen,hältmit GroßbritanniengleichenStand, währendz. B.dieVereinigten Staaten nur 1.1v.H. fürRüstungszweckeauswerfen.

Um dieser,mitdem sostark betonten Friedenswillenin Gegensatzsteh-endenBelastungdasSchrecklichezunehmen, sind militärische Ausgaben inSachinvestitsionenoder Fonds ver- steckt,wie injenem seit1927 bestehenden »fürdenSach«be- darfderNationalverteidigung«mit einem Jahresbetrag von 315 Millionen Kronen. Aufsolche Weisewird zum Schein eine Herabsetzungdes Militärerfordernisseserzieltund für 1982 wurde diesesabermals uni 91Millionen unter Hinweis aufdieallgemeineNot herabgesetzt JnWirklichkeitbedeutet dieseSumme kein-eRiistungsminderung, denn siewird weit

(4)

d-

gemachtdurchdieVerbilligungdesEinkausspreises zufolge desFallens des Großhandels-Jndexes.

Mehrals2ZMilliarden Kronen oder20—25 v.H.der Staatsausgaben wurden bisher pro Jahr»dem Militarismus geopfert, hingegennur 9v.H.fürSchsulzweckeverwendet.

Damit stehtdieTschechei selbstweit hinterBulgarien mit 13.2 v.H» ja selbst hinterAlbanien mit10—11 v.von- denübrigeneuropäischenStaaten, sogarvom »kriegerischen«

Preußen nichtszureden,das fürSichiulzwecke16.5 v.H.ver- ausgabt.

Dafür ftrotzt die Tschechoslowakei auchvon Militär undWaf fen.Auf-Grundlage derallgemeinenWehrpflicht hatte siebis1928 150.000, seither130.000 Mann Friedens- stand.DieRekrutenaushebung beträgtbis1928 80.000, seit- her70.000 Mann, dieaktive Dienstzeit 18 Monate. Die Kriegsdienstpflicht währtbsis zum 50.,dieHilfsdienstpflicht biszum 60.Lebensjahre Somit kanndieTschecheiimFalle einer kriegerischen Verwirklungsofort130.000 aktivDienende, 850.000 der 1.Reserve (23—-40jährige),«300.000 derIl.

Reserve (41——50jährige),zusammen 1,280.000 Mann mobil machen,zudenendann imWegederNachmusterungundmit den Hilfsdienstpflichtigennoch390.000 stoßen, so daß sie

übereine Armee von rund 1,700.000 Mann verfügt-

d.h. ItsderGesamtbevölkerungistjetztschon msilitarisiertl Dies genügtaber dentschechischenFriedensfreunden nochim- mer nicht.Justam Vorabend derAbrüstungskonferenzwird amtlich mitgeteilt, daßiminterministeriellen Verfahreneine Gesetzesvorlagefertiggestelltwird über dieobligatorischer- perliche Erziehung aller männlichen Staatsbürger zwischen6 und 24Jahren und allerweiblichenvom 6. bis zum 21. Lebensjahr. DieseErziehung besorgen die Schule, dieMsilitärv erw altun g,staatlicheund privateEin- richtungen für Körpererziiehung,denen dieBerechtigunger- teiltwird. Das Programm wirdnachdemSystem Tyrs’vom Gesundsheits-, Schul- und Verteidigungsmini- sterium festgesetzt,dieauchdieAufsichtführen.Die Ge- meinden haben Spielplätze, Unterkünfteund sonstige Erfor- dernisse beizustellenund dieAusbildungspflichtigen evident zuhalten.Wer sichderBeteiligung entzieht, hat Strafen bis zu2.000 K zugewärtigen.BeischulpflichtigenKindern wer- dendsie Eltern bestraft.

Unter dem Gesetztitel,,Obligatorische körperliche Erzie- hung« verbirgt sichder 1927 zu Fallegebrachte Plan der vormilitärischenJugend-erziehung.Daßessich hauptsächlichum militärischeAusbildung handelt,istaus der Jnstruktions- und« Aufsichtsrolle des Verteidigungsmini- steriums ersichtlich.Wasman unter »System Tyrs« versteht, konnte imSommer 1931 bei denSokolaufmärschenvor dem GeburtshausedesTyrsam Tetschner Schlosse beobachtetwer-

·den. Abgeordneter Hans Krumpeschriebhier, daßdort Kin- derabteilungenvon6——12-Jährigen)mitGewehrundBajonett, andere mit anderen Waffen behängt, aufmarschierten.Sena- torKlofatsch,derintimste ParteigenossedesMinistersDoktor Benesch,war derVater und langjährige VerfechterdesGe- dankens, das Denken derNation aufdieWehrhaftigkeitzu konzentrieren. Nunsoll ihmGesetzeskraftNachdruck verleihen und man beeiltsich- damjtnichtetwa BeschlüssederGenfer Konferenz hemmend dazwischentreten.

Das geschiehtindenTagen,wo sichalles zur Weltab- rüstungskonferenzbereitmacht,in einemStaate, dessenAußen- minister sich rühmte,den erste-nAbrüstungsplan verfaßtzu habenund derdarum für sichdenVorsitzbeidieserTagung inAnspruch nehmenzudürfen glaubte!

Die tschechoslowakische Armee gliederte sich imFriedenin12Jnfanterie-Divisionen,2Gebsirgsbrigaden, 2

jahr 1930 haben sie

—-

3Grenzschutzbsataillone,2schwereund 3Feld-Artillseriebri- gaden,BSpezsialartill.-Rg.tr,6Flieger-Rgtr mit 750kriegs- tauglichen Flugzeugen,3Kavallerie-Brigaden, 5Genie-Rgtr, 4Kraftfahrbataillone und sonstigeSpezial- und Hilfstrup- pen.

Das istderFriedensrahmen. Wie erweiterungsfähiger ist, zeigtbeieinem Friedensstand von 130.000 Mann die außergewöhnlichhoheZahlvon 17.808 Gagistenund 5.000 längerdienenden Unterofjizieren Aufje8Mann desFrie- densstandes fast,alsoetwa aufeinenSchwarm,deninAlt- osterreicheinGefreiterführte,kommteinGag.ist.

Großzügigwie der personelle Aufbau der Kriegs- rüstung ist auch der ind ustrielle. Die Tschechei hatte insbesonders mit den Skodawerken die Rüstkammerder Großmacht Osterreich-Ungarn geerbt und sie mit französischemGeld so ausgestaltet und modernisiert, daß sie nicht bsloßden inländischen Bedarf an Kanonen und sonstigem Rüstzeugzudecken vermag, fon- dern auchdie verbündetenStaaten der Kleinen Entente, dann Polenund dieOstseestaaten, selbstdas ferne China nachBe- darf versorgenkonnte und kann. Für1931l32 allein haben sieAufträgefürüber 100Millionen Dollar erhalten.So hat Rumänien 65.000 Gewehre.10.000 schwereund 30.000 leichteMafchsinengewehre,300 Geschiitze,200.000 Granaten, 100Flugzeugeusw« Volen 100Geschütze,10.000 Maschi- nengewehre bestellt.Die Skoda-Werke, an denen diefranzö- sischeRüstungsindustrie,dieZivnostenskaBanka und der tschechischeStaat beteiligt sind-,erzeugen inihrenFabriken (Pilsen,Nürschan,Doudlevec,Pra;;, Königgrätz,Hradekund Komorn) hauptsächlichHandfeuerwaffenund Maschineng-e- wehre, GeschützeallerArtundMinenwerfer, Jnfanterie- und Artilleriemunition, Nahkampfm.ittel, Kraft-und Panzerwa- gen, Tanks, Flugzeuge und Flugzeugmotore, Treib- und Sprengmittel sowieKampfgase.Neben Skoda gibtesan

leistungsfähigenRüstungsbetrieben noch in der Tschechei8WerkefürHandfeuerwaffen,5für Geschiitzeund Minenwerfer, 15 fürJnf.- und Artilleriemunition, 8 für Pulver und Sprengstoffe,8für Kraftwagen,5für Pan-zer- wagen undTanks, 7für Traktoren, 11für Flugzeugeund Motoren, 13 für Kampfgasund Gasmasken. Die Umstel- lungder übrigenJndustrie für sonstigenHeeresbedarfist vorgesehen.Von ZeitzuZeitwerden indenZeitungenBe- fiirchtungen laut, das;diegrößten chemischenWerke,diesich durchwegs noch in deutschen Händen befinden,eineUnsicher- heit fürdenStaat bedeuten und eswirdderen Überfühtrung intschechischenBesitzund dieEntlassungderdeutschen Jn- genieurealsdringend gefordert.

Man muß sagen, daßdieTschecheibei der Aufrüstung Staunenswertes geleistet hat.Sie gleicht geradezueinerein- zigen Rüstkammer und trotzderwirtschaftlichenNot inaller Welt gehtesdertschechischenKriegsindustrieglänzend.Die Skodsawerke allein haben ihrenArbeiterstandseit1926 von 12.000 auf40.000 erhöht (imWeltkriegewar diehöchst-e Zahl 30.000!), der Umsatzist von 650 Millionen Kronen auf 2 Milliarden gestiegen. Jm Weltkrisen-

257 Millionen Kronen Brutto- gewinn ausgewiesen und der Prasger »Sozialdemokrat«

wirft hier die Frage auf, ob nichtim Hinblickauf dieAbrüstungskonferenzhierder tschechoslowakische.außer- halbdesordentlichenEtats stehsendeRüstungskredit(315Mill.

proJahr bis 1932) vorzseitigverwendet worden ist,um even- tuellen Beschränkungenzuentgehen.EslägediegleicheAb- sichtvor, wiemit denraschenMaßnahmenfürdievormili- tärischeJugend- oder eigentlich schonKindererziehung.

Der tschechischeRüstungswille istaberauchin denöstIi-

(5)

chenRandstaaten selbstan derAusgestaltungderRüst.tngs- industrie tätig, sosdsie Skoda-Werke inPolenan dem großen Werke für Flugzeug- und Elektromotorenbau inWarschau undinRumänien andenArtilleriewertkstätteninPloesti,an derFlugzeugfasbrikinProschowund an«den Artilleriewerk- stätteninCopsaMika undCusch-ir,diejährlich500Geschütze, 500 Maschinengewehre 100.000 Gewsehreund 2Millionen SchußArtilleriemunition herstellensollen; inJugosla- wien istSkoda u. a. an der Artillieriemunitionsfabrikin Sarajewo beteiligt.

Zu diesemausderTschechei erfolgenden finanziellen-«und technischenAntrieb fürdieRüstungsindustrieindie-senLän- dernkommt nochderweitaus kräftigereaus Frankreichselbst, das diesenganzen Ausbau sinanziertund iiber Schneider- Creuzotkontrolliert.

Und alldiese Rüstungenerlitten keinerlei Beschränkung, seitder Prager AuszenministerDr. BeneschdieersteDenk- schrift füreine allgemeine Abrüstung vorlegte. Jm Gegen- teil! Er hat sichdamals bis 1932 jenen außerordentlichen Fondsvon 315 Millionen jährlichgesichert,um zumScheine das Militärerfordernis auf gleichemStand zuhalten. Die tschechischeRüstungsindustriewurde seitherweitüber die Be- dürfnissedeseigenenStaates ausgebautundgingals Lehr- Ineisterinindieverbündeten und bsesreundsetenLänder und schließlichsollen selbst schondie Kinder immilitärischenGeiste und Drill erzogen werden. All diesinErwartung derAb- rüstungskonferenz!

Jede militärische Erziehung zielt auf kriegserisschen Geist, setzteinen kommen-den Kriegalsgegebenvoraus. Mit wem solldieTschecheiKrieg führen? Jhre Nachbarn sind entweder entwasfnete GegnerVon ehedem,zudenen sie nach ständiger Bseteuerungim besten »freundnachbarlichen«Ver- hältnissesteht,oderessind ihre eigenenVerbündeten oder Freunde,deren Aufriistung sie unterstützt. Wozu also diese niedagewesene Aufrüstung diese ungeheure Belastung ihrer Steuerträgerin einer Zeitdergrößten Not,wo Hunderttau- sendevon Staatsbiirgern nichteinmal Brot haben?

Eine Aufhellungbringt jene BegründungderMilitär- auslagendesPrager Budgetreferenten Abg.Dr. Sspacek,der imParlamente klar heraussagte,die Rüstung wende

sich gegen Deutschland und Ungarn. Nun sind

aber dieseStaaten abgerüstetund zufolgeder Zerstörung- allerAnlagenundBehelfegiarnichtin derLag-e, aufzurüstens.

Nochklarer wird dieSachebeiderBetrachtungdermilitä- rischen Verträge,dieFrankreichund dieTschecheiuntereinan- der,dann mit Polen unddenStaaten derKleinen Entente abgeschlossenhaben.Sie alle beruhen aufderUnantastbarkeit derFriedensdiktate und der1918 abgeschlossene,1924 erwei- terte französisch-tschechischeVertrag verpflichtetzur Kriegs- handlung selbst auchdann, wenn derAnschlußOsterreichsan das Reich .»unmittelbar«bevorstünde.Damit würde zwar keines »Siegerstaates« Grenze verrückt, nichteinmal der Friedevon St. Germain verletzt, sonderneintschechischerZu- kunftsplanzerstört, dessen Vollendung man gesichert wissen will.

WieFrankreich so verlangtheute auchdieTschecheiSi- cherheit-vo rderAbrüstunsg.Militäriscb ist dieseimHinblick aufdieWaffenstarrein den »Siegerländern« gegeben.Es lägean diesen,nun diemit demVölkerbundpaktübernom- mene Verpflichtung,abzurüsten,zuerfüllen.Unter Sicherheit kannessich demnachnur um eineneuerliche freiwilligeAn- erkennungderFriedensdiktate,um den·Verzicht aufAnschluß undRevisionderGewaltverträge handeln.DiebisherigeUn- gleichheitdesRechtes,derSicherheit,derRüstungensollver- ewigt werden,die Weltweiter inSiegerundBesiegte geschie- denbleiben,wieesdieVerträgevon 1919 bestimmten.

O D

Das Zufalls-Urteil im Haag über dieZoll- union war hinsichtlichderQualität der Pro- und Kontra- Stimmen einemoralische Niederlage fürFrankreichunddes- senGefolgschaft-derJnternationale Gerichtshofbietet diesen keinevöllige Sicherheit fürdieErhaltungdesdurchdie Dik- tategeschaffenenZustand-esmehrundsoll künftig alsnicht bestimmt willfähriggenug ausgeschaltetunddurchdasSank- tionssystemgegen denAngreiferersetztwerd-en. Angreiferim französisch-tschiechischenusw.Sinne istaber jeder,derGleich- heitderSicherheit,der Rüstungen,des Recht-es, kurz:die RevisionderVerträgevon 1919 verlangt.

So istdieAbrüstungskonferenz schon Von

Haus aus ideell zum Scheitern verurteilt, da

skein,,Be«siegtser«aufdieHoffnungverzichten kann, gleichbe- rechtigtes Mitgliedunter den Völkernzusein. Vielleichtwird man eine trügerischeVerlegenheitsformelfinden,um einen Erfolgder Konserenzfeststellenzu können,weil sonstder Bestanddes Völkerbiundses inGefahrist;wenn nicht, so ist man füralleFälle gerüstet.Daherkannman unter dem Druck derwirtschaftlichenNot sich-aufdas Spiel einlassen. Bei schlechtem Ausgang istderSschuldige schon jetzt gesunden:

esist derjenige,der denStatus quo nichtanerkennt, der ernstlichdieGleichberechtigung auchhin-sichtlichder Eliüstung verlangt,waszur Revision auchgegen denWillen der»Sie- ger«führen könnt-e,esistder ,,Angreifer«,gegen denman sich schützenunddaherweiter rüsten muß.

Die Aufriiftung der Tfchechoflowakei.

Jm Nachstehenden soll gezeigt werden,wiediseTschecho- slowakei,diebeständig ihre friedlichen Absichtenbeteuert und diedie ernsthaftesten Anstrengungenmachte,ihren Aussen- minister, Herrn Benesch,zum Präsidentendernun stattfin- denden Welt-Abrüstungskonferenzernennen zu lass-en,im Laufeihreskaum mehralszehnjährigenBestandesnichtnur zusein-erder bestgserüstsetenMittelmeermächte Mitte-leuropas gewordenist,sondernsich auch betreffs Krisegsindustriezu einem derbedeutendsten Rüstungszentren aufgeschwungen hat.

1.Friedensstärke.

Die tschechoslo«-wakischeArmee zähltimFrieden rund 135.000 Mann (hieruntermehrals 10.000 Offiziere).

Zur richtigen Würdigung dieser,anderGrößedesLan- des gemessenenenormen Heeresstärkekommt man durchdie nachstehende verglseichsweise Gegenüberstellung:

Flächeninhalt Einwohnerzahl «Heeresstärke

Deutsches Reich. . 470.600 km2 63,300.000 100.000Mann

Oesterkeich. . . . 84.000 » 6,700.000 21.400 »

BeideNachbarstaaten derTschechoslowakei

zusammen . 554.600 » 70·000.00(I 121·400 »

Tschechoslowakei. 140.000 » 14.700.000 135.000 »

Fratki und Smoking-Stoffe

erftklassige Qualitäten

in größter Auswahl

TuthhausVindobona

Wien, 1. Bezirk, Tuchlauben Nr.7

Cytaty

Powiązane dokumenty

Fast alle Landsleute waren zur Stelle, dazu in treuer Kampf- und Arbeitsverbundenheit Ost- und Westpreußen, Posener, VDA., Saat- länder. Auch in Aachen konnte die Ortsgruppe

erheblichen Bevölkerungsrückgang aufweisen, während in den»deut- schen Gegenden das tschechische Element sprunghaft zunimmt.««Hier offenbart sich eine künstliche Durchsetzung

(12. November.) Das in den deutsch-en Staaten aufs höchstegesteigert-epar- teipolitische Leben, dem sich unsere Landsleute schon aus in- nerer Veranlagung nicht

»Dieser Vorwurf ist töricht, denn die s a ch l i ch e n Ein w ä n- de, die gegen den Lausanner Vertrag erhoben werden können, sind so gut und fest begründet, daß es keiner

In wiirdigster und eindrucksvollster Weise beging die Zweig- stelle Enns-Manthausen am 25. Juni die Feier ihres lojährigen Bestandes und hat durch den Verlauf der ganzen

Deshalb also mußte die Staidtgemeinde ngau über Hals und Kopf den Saal des Legionärhauses und das dort untergebrachte Adria-Kino um eine jährliche Miete von 60.000 tsch.

selbst im Reichenberger »Vorwärts« berichtete, verlangte er nur wenig auf dem. Gebiet der Selbständigkeit Deutschböhmens, doch scheiterte er auch damit an ldem Bestehen der

Prof. Stingl hat sein Egerer Stadtratsmandat niedergelegt nnd zugleich den Asustritt aus der christlichsozialen Partei bekannt- gegeben· Dieser Schritt bedeutete einen Protest gegen