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Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 6

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Folge6 1.Juni 1932

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13.Jahrgang

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Aus dem Inhalt:

Hofrat HubscrtPartisch: Demokratie Undtjri,)eschi.jcl)crStaat. Prof. Tr. Kurt Knollt Die deutsch-e Ostfront im Frühsnmsmser1932. Der Beobachter.—— Etreiflichrer. AusderHeimat. Sudetendeutfche

TagunginLenden. Aus derBewegung. Aus demLeserkrseisc.

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Mitknduicühland

Zeitschrift der judetendeutjchen Zreiheitsbewegung

Folge6 l. Juni 1932 « 13. Jahrgang

Demokratie undtfthethiicherStaat.

Von Hofrat Hubert Partisch, Vorsitzender des Südelendeutschen Heimatbnndes

(Nacheinem Bericht.) Demokratie und Humasnitätwurden vom Staatsober- hanptederTschecheialsdasKennzeichnendedesjungenFrei- staates hingestellt und dies wird seithervon tscheehischen Staatsmännern und ihrerPresse sooft wiederholt, daßalle Welt glaubt,derTschechenstaat seiderwahre Hortder Demo- tratie undHumanität.

Der Glaube an dietschechischeH umanität wird er- schüttertdurchdieTatsachen, daßman Osterreichin denersten Jahren derNotzeitZuckerundKohle sperrteunddieFreude über diedadurchausgelöstenLeiden nich-t-unterdrückt-exdaß man Sammelwagen fürdieRuhrkinder sowiedieAufnahme von anderen reichsdeutschenKindern zur ZeitderJnflation zuverhindern suchte; daßman heutederLiniderungderNot indensudetendeutschenRandgebietendiegrößten Schwierig- keitenmacht,weilessichum Deutsche handelt, daßman selbst den Rücktritt des Ministers Dr. Czech verlangt, weil dieser seine selbstverständlichemenschlichePflichtzu erfüllen sucht, daßman sichheute weigert,mit demDeutschen Reiche hinsicht- lichder Fürsorge fürdie tschechoslowakischenStaatsbürger jene Gegenseitigkeitsverträgeabzuschließen,zudenen sich nichst nur Osterreich,sondern selbstdasnicht deutschfreundliche Po- len mit aller Selbstverständlic«l)kseitbekannte. Wünschenswert wärediesnichtetwa1 im JnteressedesReiches, sondernder tfchechoslowakifchenStaatsbürger, die dort leben;aberdiese sindzum größtenTeilDeutscheund daraus erklärtsichdie Zurückhaltung Prags Man steht gefühllosdem namenlosen Elend hunsdertitausenderimReicheliebender Sstaatsbürgerge- genüber,weil sieebenDeutschesind,währendman imWege des tschechoslowakischenAuslandsinstituts mit großem finan- ziellenAufwand jeden TschechenimfernstenWinkel derErde zuerfassenund zu«betreuen sucht.Ein offensichtlich-erBeweis dafür, daßunter ,,Tschechoslowakisch«nur TschechenundSlo-

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waken gemeint sind,wenn essichum GeltungoderBetreuung handelt.Dieübrigen Staatsbürger fallenunter diesen Begriff nur, wenn es ums Steuerzahlen geh-t.

HinsichtlichderDemokratie kommen oftdieschärf- sten Verursteilungen von tschechischerSeite selbst,aber nicht aus ideellen Gründen, sondernessind Klagerufe jener,die geradezuirgendeinerGruppenicht zugelassenwerden. Geht esgegen Deutsche, sindalleTschechen einig, auch jene,die das Wort ,,Demokratisch«imParteischilde führen.

DiekrassestenBelegehiefür stammenaus jüngster Zeit.

Derdeutsche AbgeordneteDr.Sch«ol l ichwurde letzthinvom Jmmunitätsausschusseausgeliefert,weil erbeieiner Befrei- ungsfeier in Oppelndas Recht aufSelbstbestimmungder Völker alsGrundlage fürderen friedliche-sNebeneinaudserle- benforderte.Dr. Schollichtatnichts anderes, als»daßersich jenenGedanken zu eigen machte,um dessenVerwirklichung

von derEntente angeblichderWeltkrieg geführtworden war, jcnen Gedanken, dervon WilsonalsGrundlage fürdieNeu- ordnung Europas ausgegebenward Und in Anerkennung dessen-dieWaffengestrecktworden waren; Dr. Sschollichaner- kannte damit nur jenen Grundsatz,denauchDr. Beneschim Memoire Ill fürdieBefreiungderTschechenins Treffen führteunddernochheut-e verteidigtwird.

Jm Hinblick auf diese Tatsachen sollteman meinen, daß einAbgeordneterkeinStaatsverbrechen begehe,wenn ergleich dem Außenminister denselbenGedanken als Bürgschaft für eine dauernde Befriedigungvertritt. Unerhörteraber wirkt dieAuslieferungnoch,wenn man sichvor Augen hält, daß AbgeordneterDr. SchollichderVorsitzendederDeutschenNa- tionalpartei ist,diedadurch besonders gekennzeichnet ist, daß siedasRechtder Völker also auchdiessusdetendeutschen aufSelbstbestimmungin ihremParteiprogramm hat, seit ihrem BestehenesimPrager Parlamenstevertritt. Selbst- redsendistdiePartei trotzihresklarenProgrammes anerkannt.

Ebensosind ihreim Oktober 1926 neu festgelegten politischen Grundsätzebekannt: Darin heißtesu. a.: »Daher fordert sie (diePartei) für diejenigenTeile desdeutschen Volk-es,die heute nochunter Fremdherrschaftstehen, so nacl)a uch für dasSudeten de uts chtum,das uneingeschränkteRecht aufSelbstbestinnnungund will esdurcheineunbeeinflußte Volksabstimmung ausgeübt wissen.«Klarer undoffenerkann diesnicht ausgesprochenwerden. Und diese Grundsätzewur- denveröffentlicht,sind seitherinjedem Parteikalender zule- sen. Darfman sichhier nur imPrager Parlament, in«Volks- versammlungen und in denZeitungen bekennen und nicht außerhalbderStaatsgrienzendavon sprechen?

AusgeliefertwirdauchderAbgeordnete HansKnirs ch, fallsdieRegierungderAnsicht ist, daßderSudetendeutsche HeimatbundeineirredentistischeOrganisation sei;dennAb- geordneterKnirsch hattebei einer MärzgedenkfeierderZweig- stelle Nürnberg gesprochen.DieMeinung derPrager Regie- rung über den S.H.B.soll nicht beeinflußt werden; dochdie AuslandsgemeinschaftderSudetendeutschen ist ebensoeinTeil desSudetendeutschtums, wie die im Ausland lebenden Tsche- chen fürdasTschechentumvon Regierungswegen inAnspruch genommen unddurcheineigenes Institut ausfindiggemacht werden, um siedemTschechentumzuerhaltenund dienstbar zumachen.Mankannunddarf auchden imAusland lebende-n Sudetendeutschendas Recht nicht versagen,an dem Geschick-e derHeimatInteressezuhabenundauch nichtdenLandsleuten inderHeimat,mitjenenimAuslande inFühlungzu bleiben.

Ausgeliefertwurde aberauchderkommunistischeSe na- io rHake nwegen einerangeblichenstaatsgefährlichenRede.

Dem Jmmunitätsausschussewurde zwardurcheinen Klubkol- legenHakens nachgewiesen, daßdiebeanständerenWorte eine wörtliche Wiederholungaus demkommunistischen Parteipro- gramm darstellen,dasbishervon derRegierung nichtverbo- tenworden ist.Nichtsdestoweniger istSenator Haken ausge- liefertworden.

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Jstdiedemokratische Entwicklungin derTschecheibereits soweitfortgeschritten, daßman zwar unbeanständeteinpoli- tisches Parteiprogramm aufstellen,der Offentlichkeitdurch Druckbekannt geb-en,esabernichtverlesen darf?

Dabei setzt sichdierJmmunitätsausschußaus Vertretern derpolitischen Parteien zusammen,diealleals demokratische gewertetsein wollen,von dertschechischendemokratischen Par- teian biszudentschechischenSozialdemokraten.

Jndemvon denTschechensoviel verlästertenal t öste r- reichischen Parlamente war esGepflogenheit, daß kein Abgeordneter wegen politischer Verge- he nausgeliefertwurde. Keinem Moskau- oderBelgradpilger, weder Masaryk nochKramar nochKlofac wurdeeinHaarge- krümmt, obgleich jeder wußte, daß sie sichauf ihrenvielenRei- sennichtalsWillensträgerderösterreichischenRegierungbe- tätigten. Man billigtejedem Abgeordneten freie politische Meinung zu, auchwenn sie sich nichtmit seinem Parteipro- gramme deckte.EsbliebdemPragerParlamente vorbehalten, diesen demokratischen Standpunkt zudurchbrechenund Ab- geordnete,dienichtdenRegierungsparteien angehören, auch dann denGerichtenzu überantworten, wenn siesich Grundsätze zueigenmachen,diefürdieGründungdes Staates geltendge- macht wurden, wenn siedas allgemeinbekannte und bisher unbeanftändeteParteiprogramm anführen. Jstdanochvon

politisch-erFreiheitüberhauptdie Rede? KannVonDemokra- tienochgesprochenwerd-en? Angstgefühlemachen sich geltend- am auffälligstenbei »denfreigewähltenVolksvertretern selbst.

Esist hsiefürbezeichnen-d,daßdie Vertreter derdeutsch-enRe- gierungsparteien derTagungdiesJmmunitätsaussschiussesfern- geblieben sind.

Noch beängstigenderaber wirkt die Tatsache, daßder frühereSenator Dr. Brunar jetztwegen Verbrechensge- gen das Schutzgesetz angeklagtwurde obeiner Rede,dieer am21.Oktober 1929 (!)in eineröffentlichenWähl·erversamm- lunggehalten hatte. Fast3Jahre hatman mit derAnklage zugewartet,um Dr. Brunar zutreffen,daersichheut-e nicht mehrderJmmusnitäteinesParlamentariers erfreut. Gleich- gültig,obSchuldoderNichtschuldvorliegen soll-aberdiese«

Hinterhältigkeitbleibt bezeichnend fürdentschechischenCha- rakter wiefürdas RegimelWenn Parlamentarier noch nach Jahrenwegenihreröffentlich-enReden durch die Gerichtever- folgtwerden können,hört sichdie freie Meinungs- äußerung, die Volksvertretung überhaupt an f.EshatdenAnschein,alsdrängteman inderTschechei nach dieser Richtung.

Die deutftheOstfrontimFrähfommer1932.

VonDr.Kurt Knoll, Professor an derHochschule für Welthandel inWien.

Mit wachsen-derBesorgnis verfolgtdasdeutscheVolkdie beunruhigenden Nachrichten,dieseitBeginndiesesJahres immer häufigerund bedrohlicheraus denverschiedenenGe- fahrzonen des deutschenOstens eintreffen.Sie zeigen eine außergewöhnlicheRührigkieit aller deutschf-eind- lichen Kräfte an, diesichandenbesonders gefährdeten Stellen imMemellande,inOstpreußen,umDanzig,in Ober- schlesien,inSudietendeutschlandundimDonauraume, deutlich verdichtetund inderZusammenfassung ihrer einzelnenEr- scheinungeneinienGeneralangriff auf ldiese Grenz- marken fürdienahe Zukunftbefürchtenläßt.

» Gegenüber enggefaßten Betrachtungen, diedas deutsche Ostprobliem aufdie altedeutscheReichsgrenizegegen Osten vor 1914»beschränktwissenwollen, muß festgestelltwerden- daß jede·Betrachtungdes deutschen Ostproblems,sdie esin-

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seinerganzen Tiefe erfassen will,dieGesamt gr e nzedes deutschen Leb:ensraumes, von derMemel bis in dasEinzugs-

gehst-setdesAdriahafensTriest,indieErörterung einbeziehen

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Jm Vergleichezuden übrigen Grenzendes deutschen Leb:ensraumes, insbesonderezurWestgrenze,die imallgemei- nen bestimmten,von derNatur vorgezeichnetenLinien folgen unddaher starrer sind, entbehrtdieOstgrenzefast durchgängig naturgegebener Linien, ist daher wesentlich ungünstigerund zeigtimLaufederGeschichtefortgesetzte Schwankungen

Diehervorstechendstenunsdzugleich besonders nachteiligen Merkmale dieser Ostgrenze sind sdie polnischseBucht und dieböhmischeBastio-n,beides Erbstückeaus derunglück- lichenErbmassederVölkerwanderung,dieimdeutsch-enSinne zu liqui«dieren,den deutschenKaisernund Fürsteninder Frühzeitdes altenheiligen römischenReiches deutscherNation nur unvollkommen gelang,dader Sinn derspäteren Wahrer desReicheszufrühundinunheilvoller Weisevon dendeut- schenLebensaufgabenimOstennachdem lockendenSüden abgelenktwurde.

So hastdiedeutsche Kraftdieslawische Flut wohlim Norden, imOstseegebiet, längsdesdeutschen Mittelgebirges, imDonautal undin densüdöstlichenAlpentälern zuriickdäm- men können,imWeichselbogen jedochund imböhmischenKes- sel,blieben dieslawischenPfähleimdeutschenFleische stecken undauchan anderen Stellen derFront verblieben unsichere Tr.ennungslinien, Mischzonen,mit einem Wort: esergab sich seine V ö l ke rv e rza hnung,diesichinZeiten deutscher Schwächewieesdiegegenwärtigen sind, sehrzumdeutschen Nachteil geltend macht.

Die Pfeiler der deutschenOstfront,Ostpreußen,Ober- schslesisen,Sudetendeutschland,Osterreichin seinen östlichen Gauen unddersteirische Süden, zwischendenen hindurchdas slawische Ostmeer mehroderweniger stark brandet, sindge- fahrdrohend umspültund vielfachbereits unterspültund be- dürfen dringendstderStützung,wenn ihr Einsturz verhin- dert werden soll.

DieBedeutungderOstfront liegtnun nichtnur darin, daßihreErhaltung fürldieVerteidigung desdeutschen Binnenraumes unerläßlichist. AngesichtsderStarre der übri- genLandgrenzenundderKleinheitundUngunstIderdeutschen SeebasisimnassenDreieck für jedwedes Ausgreifenindie Weite derWelt, sind feste deutsche GrenzwälleimOstenund freieToremit gesicherten WegenimBaltikum, imsudetischen Raum oder-undmarchabwärts,imDonautal undzurAdria- gerader dieVoraussetzung füreine erfolgreicheWeiterent- wicklung deutschen Wirtschaftslebensin derZukunftunddamit zugleichdas Unterpfandfüreinezukünftige Weltgeltung des deutschenVolkes. Jm Hinblick auf dieseZukunftsaussicht hat z.B.derDonauwegmit seinenFortsetzungeninsSchwarze Meer, nachJnnerasien, Persienund Jn«dien,diehöchsteBe- deutungundindiesemSinn-e istderRh-«ein—Main-Donau- Kanal einhervorragendesBaustück deutscherZukunftsgestal- tung.

Diese Tatsachenund ZusammenhängesinddenGegnern des deutschenVolkes vollkommen klar,vor allemdenFran- zosen,»diedeshalbin denPariser Zwangsverträgendurchdie SchaffungdieutschfeindlicherStaat-en, Litauens, Polens, der Tschechoslowakei,Jugoslawiens usw.unddurch zahlreicheEin- zelbestimmungen dieser Verträge,alles Erdenkliche taten,um diedeutscheOstfrontzuzertrümmernoderwenigstens dauernd erheblichzu schwächen.Seltsamerweisegibtesnamentlich im Deutschen Reiche viele,diediese Dinge nicht im richti- gen Lichte sehenwollen und glauben,ihnen gerade nahe-—- liegendeTeilederdeutschenOstfrontkönnten ohneRücksicht

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aufdasGanze gerettet werden. Esmüßte ihnenallenklar werden,daßinSudetendeutschslansdinOsterreichoderweiter imSüdostengenau so fürdasSchicksal DanzigsoderOstpreu- ßens gekämpftwirdwieetwa Unmittelbar imdortigenFrom- abschnitt.

EineBetrachtungdergegenwärtigenLageimOsten läßt dieeinheitliche Linie der Von Paris geleite- ten deutschfeindlichen Politik deutlicherkennen.

Sie hatimmer undunwandelbar das gleicheZielderNieder- haltungdesdeutschenVolkes durchdiedauernde Sicherung und Verankerung der französischen Vormachststellung in Europa, damit das Rentnervolk imWesten sein geruhssames kleinbürgerlichesDaseiningewohnterBeschaulichkeitfortfüh- ren kannundderSonnenglanz desRuhmesdieTrägerdes französischenNamens auchfernerhin umstrahlt. FreierWett- bewerb mit deutscher Kraftund sdeutschem Vorwärtsstreben würde diesnicht zulafsen; sie müssengedrosseltwerden und sollteesdenAufstiegderMenschheit kosten.

Das vergangene Jahr sah Fra nkreich aufdemHöhe- punkteseiner Finanzmacht inEuropa und dieBahnschien frei fürdenletzt-enSchlagzurAufrichtung auchderpolitischen Hegemonie Seither ist manchesanders geworden.DemFran- zosen fehltdas Verständnisund dietiefere Einsichtindas weltwirtschaftlicheGeschehenebensowiein dasinnerste Wesen anderer Völker und die Not derZeit,dieFrankreichsPolitik zumGroßteilverschuldetundderenwirksameBekämpfungsie allein verhindert hat,ziehtjenes Land selbstimmer stärker undunaufhaltsaminihrenWirbel und zwingtallepositiven Kräftein der WeltzumZusammenschlußundzurIsolierung desStörenfrieds Die fortgesetzten Demütigungen durchdie französischeHerrschsuchtund dieihrmitRechtzurLast gelegte NotderZeithabenin den unmittelbar betroffenenVölkern die Überzeugungwachgerufen, daßdem französischenNational- egoismusnur in »derrückhaltlosenBesinnung aufdeneigenen nationalen Gedanken begegnetwerden kann.Mit schierunwi- derstehlicher Urkraft brechendienationalen Bewegungenan denTagund allenthalben wächstderWiderstand gegen ein System,dasinseinen letzten Auswirkungennicht-salsnamen- losesElend überalle Menschen bringen muß.

Selbstverständlichdenkt Paris nichtdaran, denfaster- langten Sieg fahren zu lassen.Es wird ungesäumtdas Äußerstetunund zum letztenEinsatz seiner Kräfte schreit-en- sei-nZieldochzuerreichen. Wohl bezeugt eine zunehmende Nervositätim Lande die beginneude Unsicherheitüberden Ausgang, dochstehennoch gewaltig-e TrümpfezurVerfügung und zeigendenGegenspielerndieSchweredesRingens an.

Der entscheidende Kriegsschauplatz liegtim Osten des deutschenRaumes undhier setzendennauchdiestärkstenpoli- tischenAktionen Frankreichsein.Hier verfügt Frankreichüber entschlossen-eHelfer,diegenau wissen, daß ihr Schicksalmit demFrankreichs aufs engsteverbunden ist. Daherdiewach- sende Unruheund dieBedrohlichkeitderLageimdeutschen O ten.s

Die deutschen Stellungen an der Ostfronst liegenent- weder imMachtbereichederGegnerwiedasMemelland,das DeutschtuminPolenoder Sudetendeutschland,odersie sind ,,noch«indeutschem BesitzwieOftpreußen, Danzig, Deutsch-- oberschlesien,wobei Danzigeinebesondereund darum vor-

nehmlich gefährdeteLageeinnimmt. Osterreichist, obwohlein

»souveräner«deutsch-erStaat, gleichfalls gesondert zubetrachten.

AufdererstgenanntenArtdeutscherStellungenliegt seit dem Endedes KriegesdasVollgewichtdes gegnerischenAn- griffsmit demErgebnis; daßdieschwächstenTeileentweder völlig iiberwältigtoder dochweitgehend- lahmgelegtwurden.

So erfreulichdie tatkräftige Verteidigung der Memel-.--.

deutschen seinmag, ohne starke Unterstiitzungaus der binnendeutschen Heimatwerden sie gegenüberderÜbergewalt desmodernen Staates nichtdurchdringenkönnen.Weniger- freulich istdieLagedes Sudetendeutschtums, das kraft seiner Volkszahlund feiner wirtschaftlichenundkulturel- lenBedeutung imStaate weit mehran positiver Arbeit für dasGesamtdeutschtumerwarten ließ. Gewiß hat auchin die- semFalledieÜbermachtdesGegners zusammenmitder Ver- fügungsgewaltüberdie sämtlichen öffentlichenMittel und EinrichtungendesStaates außerordentlichschwierige Verhält- nisse fürdenEinzelnenwiefür akkeArten deutscher Organisa- tionen geschaffen.Gerade imgegenwärtigen Zeitpunkte tritt diesin demVorgehenderTschechengegendie aus derJugend hervorbrechen-de nationalbewußtieBewegungdeutlichindie ErscheinungAllein es willdemAuslandsbeobachter nichstein- leuchten, daßeindeutsch-erVolksteil vonBZ Millionen Men- schen seinennationalen Willen nicht stärkerund zielbewußter zum Ausdruck bring-en könnte,wenn dieserWille ebenein- heitlichundgeschlossenindenpolitischen Parteienund ihren Führernverkörpertwäre.Vorerst hatesdenAnschein, daß dersudetendeutscheAbschnittderdeutschen Ostfrontvon geg- nerischen Kräften restlos gebunden ist. Daß diese Bindung im Ernstsalle andauern sollte, ist allerdingskaum anzunehmen und dieHoffnung bleibt starkund lebendig, daßdas junge Geschlechtin der historischenStunde Sudetendeutschlands seiner großen gesamtdeutschen Sendungbewußt seinund ihr gemäß handelnwird.

Die größte Gefahr droht jedochdergesamten deutschen OstfrontimAugenblickausdemangriffsweisen Vorgehender Gegnergegen dieinnerdeutschenStellungen an den beiden Flügeln,imNorden und inOsterreichDie Methoden sind iubeiden Fällen grundverschieden. Bei gleichzeitigerVer- schärfungderpolitischenundwirtschaftlichen Beziehungenzum FreistaatDan z i gtreffendiePolenimVorfeldderStadt, imKorridor undinGdingen umfassende Vorbereitungen für einmilitärisches Vorgehenund ähnlicheMeldungen liegen füreinen geplanten Handstreich aufdas vom Reichskörper getrennte Ostpreußenvor.

AndereWege gehtdiefranzösischePolitikzurEroberung Osterre ichs.Defsen Wirtschaftslage istan derGrenzedes Möglichen angelangt,worüber der Ausweis derNotenbank unbezweifelbare Auskunft gibt.DerStaat scheint reif,derseit dem11.Mai 1931 wiederholt vergeblich versuchtenErpresser- politikFrankreichsnunmehrdieErfüllungihrer Wünschezu bringen.GegendieZusicherungeines mehralsbescheidenen HelotendaseinsimSolde Frankreichs,sollOsterrseich—- wie dieseinenglischer Schriftstellerausdeiickte seinnationäles Erstgeburtsrechtum ein Linsengericht verkaufen,damit der Eckpfeilerund das wichtigste deutscheAusfallstor imOsten demDeutschtumverloren gehen.

Wieder naht,wiesooftin denletzten zweiJahrzehnten, demdeutschenVolkeinseinerGesamtheiteineschicksalsschwere

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