Zeitfchrift der judetendeutfchen Zreiheitsbewegung
erscheinteinmal tmMonat.— SchriftlettunaundVerwaltungs-iWiem 8,Inhrmannsgaife Isa. FernrulAi26-2-66.— Bezugsgedtlhr ltlr Elnzelbezteher ganziähria4Schtlltngoder RM 2t50.— WienerPoinoanaffenverrechnung Nr. 106.684.Poll-ScheckamtBerlin.Konto 156.823.
Folge9 1.September1932 13.Jahrgang
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Aus dem Inhalt:
HofmrHub-m Partifch:Jltahnmort an dieHeimat.— AbgeordnetcrDr. ErnstSchollich, Prag: Das Sude- tendcutschtutn— reifzumUnterganku — Streiflichte1·.— Aus derHeimat. — Aus derBewegung.—— Aus ,
demLeserkreis.
Sudetendeuljcherjeimatbund
PilzWien
Kundeskanklei und Indetendeutsches Krbeitsamtt Wien, 8. Bez»JulIrmannsgalTe Ist-,Jernruk A-26-2-66
Verwaltungsgebiek Mien: FTZLFIIUÅBFZPÆWien,8.Bei» Inhrmannggalle 18a, Kreis Deutschöllerreich: Geschäftsstelle:Dien, 8.Bez» Inhrmannggalle 18a.
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!Die fudetendeutfche Freiheitsbewegung Alle Auskünfte
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Zeitschrift der judetendeutjchen sreiheitsbewegung.
Folge 9 l. September 1932 13.Jahrgang
An dieHeimat!
Mahnwortdes 1.BundesvorfilzendenHofrat Hubert Partifth.
Jeder TeildesVolkes, besonderswenn erpolitisch abge- sprengtunter fremder Staatlichkeit lebt, hat selbst, ohne starr undkräftelähmensddenBlickauf auswärtige Hilfezurichten, denKampfum seine Leben-sinteriessenzuführen.DieWir- kungdesKampfeswird abhängenvon demWerte, dersei- nem inneren Wesenentspricht,von derTiefeUndGeschlofsen- heitderOrganisationseinernationalen Kräfte,vom Willen zum Einsatz dies-erKräfte,von derErnsthaftigkeitdes Wil- lenszumvölkischenLeb-enüberhaupt.
Das sudetendeutschseVolkhat währen-dder VielenJahr- hunderte sein««.Geschichte,wiekaum ein anderer Volksteil, zahlloseBeisslehöchsteninneren Wertes als Ausdruck wert- vollsten Erbgutes gegeben.Wenn auch,vielleicht bedingt durch die Art derSiedlung, Ransdteile dessudetendeutschenVolks- tums durchslawischeEinwirkung ein-eungünstige Beeinflus- sungerfahren haben, so ist doch zweifelsohneeinewesentliche Änderungderwertvollen Volkstumkräfte nicht erfolgt.
Es ist natürlich richtig, daßdieNot und dassSchicksal dessudetendeutschenVolkes nicht durch sein Verhalten allein bestimmt find, daß Vielmehrdie unlösbsareSchicksalverbunden- heitmit demGesamtvolkeSein undZukunftaller Teile des deutsch-enVolkes wesentlich beeinflußt. Falschaber wärees, daraus denSchlußzuziehen, daßdasVolkSudetendseutsch- lanidsinLethargieundGleichgiiltigkeitnun dieHändein den Schoßleg-en könnte,um dieSchicksalswendedes G·esiamt«vol:
tesabzuwarten.
Sowie dieZukunft Deutschlands völlig trostlos erschei- nen undHoffnungslosigkeitdieLahmlegungallerVolkskräfte bedeuten würde,wenn dieAnnahmegerechtfertigt wäre, daß dieletzte UrsachederdeutschenVolksnot inallgemeinenWelt- vorgängenzusuchensei, die außerhalbeinerKorrekturmögslich- keitseitensdesdeutschenVolkes gelegen find, sowürde eszu einem unerhörten Pes«fimismus,zuGleichgültigkeitund Ver- zweiflung führen,würdedasSud-etendeutschtuminIden Glau- benVerfallen, daßdieUrsachen seines trostlofen Zustandes fern-abdereigenenBeeinflussungsmöglichkeitliegen.
ZweifelsohnesinddieFriedensv e rträ gedieam
meisten sichtbareUrsachederNotlage unseresGesamtvolkes der besondersscharf gezeichnet-en Notlage Sud-etend-eutsch- lands. JneinerZeittiefster seelisch-erVerkümmerung unseres Volkes hatuns dereiserneVernischtungswille unsererFeinde, ohne allzuerheblich-eWiderstände,mit brutaler Gewalt dies-e Verträgea·ufgezwungen.Sie siud nichtdieFolgeeiner logi- schengeschichtlichenEntwicklung,nichtetwas schicksalsmäßig Unabänderliches,als VielmehrdieFolgenderrückfichtslosen Ausniitzungeiner SchwächeperiodeunseresVolkes. Jstdas richtig,dannist unser Volkmitseinen FührernandiesenVer- trägenmitschu«ldisg,dann sind dieseDikta tenicht etw as schicksalmäßig llnabänderliches, dann mußdie
ÜberwindungdiesesSchwächeznstaudeszwangsläufigdenFall derFriedensdittate, füruns SudetendeutschedieSprengung
Zeil;FesselntschechoslonuikischerLsöewaltherrschaftzur Folge aen.
DassusdetendeutscheVolkdarfsichdenWegsein-erEnt- wicklung nichtvon außerhalb sein-es eigenenVolkstums wir- ken-denKräften, besonders seitensdestschechischenStaatsappæ ratesentscheidend beeinflussen lassen.Esist ja richtig, daßdie Umwelt, besondersdienächsteUmw-elt, nicht ohne Einfluß auf die eigeneEntwicklungsein"kann; ebenso richtig istesaber, daßderinnere Wert deseigenen Volkstums, dieOrganisation seinerVolkskräfte,das Erziehungsergebnis zur höchstenWer- tig«keit,dieErfüllungallerTeile desVolkes mit tieferVer- antwortung fürdas Geschickkommender Generationen, die Vertiefungdes nationalen Lebenswillens wesentlichund in ersterLinie dieStellung beeinflußt,diedas Volkinnerhalb der esumgebendenWelt einnimmt.
Wenn die heutige Stellung des sudeten- d e utf chen Vol te für jeden objektiven Beobachtereinen gänzlichunbefriedigenden Eindruck macht,der vielsens treuen Mitarbeitern desSudetesndeutschen Heim-atbun- des gerader den Mut zu selbstloserWeiterarbeit nimmt, dann istdiejeder logischen historischen Entwicklung hohn-spre- chende Einverleibung Sudetendeutschlandsineinnach jeder Richtung unnatürliches Staatsgebilde, dessendeutschfeindliche
.iacht«dieEntwicklungder natürlichenVolkskräfte hindert, daran schuld,dann istaberauchdievon uns oftundoftbe- kämpfte,durchaus-schlechte Organisation der su- detendeutschenVolkskräfte, die völlige Ver- nachlässigung ernster Erziel)ungssarb-eit,
die niemals in Erscheinung tretende ein-
heitliche Willensbildung und nationale Zielsetzun g daran schuld.DerGlaube aber,daßdasalte deutsche Erbgut unseresVolkes mit seinen mannigfaltigen, heuteallerdings schlummernden,verborgen lebenden Kräften noch unversehrt vorhanden ist, gibtunsdie unverrückbareHoff- nung, daß·das sudetendeutscheVolk seine gesundenVolks- kräftewieder zurreichsten Entfaltung bringenkannundbrin- genwird, gibtuns dieKraft, diesenGlauben an eine bessere Zukunft, an ein freies Sudeten- deutschland imRahmen eines neuen großen Reiches deutscherNation aufMillionen deutscher Menschenzuüber- tragenund damit dieVoraussetzung fiirdieSelbstbehauptung sudetendeutschenVolkstumes überhaupt erstzuschaffen.
Die Aufgabe aller fiihrenden sudetendeutschsenMen- schenin-und außerhalbderTschechosloswakeiaberist es,das alteErbgut unseresVolkes unverdorben zuerhalten,allesab- zuwehren,was zu einer Verschlechterungdesselben führen kann,unddurchernste ErziehurigssarbeitdieVoraussetzungen zur Entfaltungaller wertvollen Volkskräftezuformen.
Bei allerAnerkennungderNotwendigkeit derPflegein- ternationalerBeziehungen zwischenden Völkern, darfdies nichtsoweit führen, naturgegebeneGrundwerte derVölker überhauptzuleugnenunddieVerschiedenheiten lediglichals
Anpassungserscheinsungenan dieUmwelt, als vorübergehende Erziehungserscheinungenzubetrachten.Solch-eAnschauungen können zwar daskostbaregermasnischseErbgut nicht vernichten, wohl aberinseinerEntwicklungundEntfaltunghemmenund dadurch, besonderswenn dassVolkstum unmittelbar national bedrohtistund inerhöhtemMaßedenwürgendenWirkun- geneiner Weltwirtschaftskriseausgesetzt ist, schwersten Scha- denanrichten.
Zwölf Jahre hatman versäum t,tiefgehendeErzie- hungsarbeitzuleisten, hatman gesäumt,dieErbanlagen unse- resVolkeszuweckenundwundert sichnun, daß sichVerfalls- erscheinungen zeigen,die mitdeminneren Volkswert sicherlich nichtübereinstimmenDiebisherigeParteientv·e"lt,derrück- sichtsloseEgoismus der wirtschaftlich-enStände hat vielfach unsere Widerstandskraftzertrümmert, anihmwird, wenn nichtdie Stimme desSudetendeutschen Heimatbundses gehört wird, unserVolkstum zerbrechen.
Gewiß,der schwereKampfum dieVerteilung derim- mer kärglicherwerdenden Erträgeeiner immer enger werden- denWirtschsaftmuß soziale Gegensätzeauslösen,mußein Rin- gendereinzelnenBerufsständeum BestandundGeltung zur Folgehaben,gewiß bringen wirtschaftlich-eNotzeiten schwere seelischeKiimmernissemitsichundmachenimerhöhtenMaße auchKulturfragenzuKampffrasgen Dochü ber all dem Trennenden, muß dochbei einem gesund-en
Volke das Gemeinsame bestehen. Jstesnichtein
Zeichen schwersterFehle rz iehung,wenns deutscheArbei- ter aufnational starkbedrohtemBoden eherdenWegzum tschechischenBerufsgenossen,sdennzum deutschenVolksbruder finden,istes nichteinebensolches Zeichen,wenn unter dem Banner derBerufssolidarität,imZeichenderroten oder grü- nen Jnternationale dieGrundlagen zum Eintritt Deutscher in einetschechischeRegierung gesunden werden,dieSchaffung eines einheitlichgeführt-en,fürdas ganze Sudetendeutschtum autoritären deutschenVolksrates aber nichtzuüberwinden-de Widerstände gegenüberstehen?JstesnichteinZeichender Erziehungskrise,wenns inKulturfragengleichgerichteteKräfte beiDeutschenundTschechenWege gemeinsamen taktischenVor- gehens finden,eine gemeinsame Willensbildung der Deut- schen-,eine gemeinsame nationale Zielsetzung
dies Sudetendeutschtums durch die poli-
tisch en Pairteie nals sogenannte Träg-erdesVo"lkswil- lens trotzBemühungendes Sudetendeutsschen Heimatbundes aberanscheinend unmöglichist?
SchwersteE inbußean Werten desKulturle·bens,un- einbringlicheVe rlustewirtschaftlicherNatur sinddie trau- rigen Folgeerscheinungender bestehenden Verhältnisse.Was nütztSparsamkeit,Arbeitsam.t-eit,GenügsamkeitundFleißder sudetendeutschenMenschen,wenn diesnicht unseremVolkstuin zugute kommt, sondernwenn infolge Fehlensentsprechender politischerVoraussetzungendie ErgebnisseallunsererWirt- schaftlichkeitaufdemAltar unserer Unterdrücker geopfertwer- denmüssen,wenn nichts vorhandenist,was dietschechischen Machthaber zwänge, Rücksichtauch aufdieLebensniteressensdes deutschenVolkes zunehmen.
Esist natürlichvollkommen falschanunehmen, daßdie Phraseologie des tschechischenAußenminifiersvon »Demo- kratie« und »Pazifismus« ernst gemeint seiunddieTschechsen diesen Grundsätzenentsprechendfreiwillig ihrenlieb-endeut- schenMitbürgernFreiheitin dersBetreuung ihres Siedlusngs gebietesoder garentscheidenden Einfluß aufdieGestaltung ihres Lebensraumes gebenwerden. Es isteben einelbiolo- gischeGrundstatsache,daß jedwedesLeben aufderErd-e,das Leb-envon Einzelwesenund von Gesamtheiten,nur durch Kampf erhaltenwer-denkann. Uns-erVolkdaher loszulösenvon einerdenBlickinsFreietrübenden pazifistischsenLebens-auf- fassung,dienur starken, innerlich gefestigten Völkern,niemals
aberwehrlosen,insichzerrissenen VolkskörpernVorteil beden- tet,dieErziehungzurKampfesfreude,zurgeistigen völkischen Wehrhasftigkeit,zum eisenhartenWillen auf opfersreudigen EinsatzseinerKräftefürdienationalen Zieleseines Lebens, isteinGebot derStunde.
Wesentlichund vom Sudetendeutschen Hennatbund,von der Heimatimmer wieder,bisherleider vergeblich gefordert istdie Heraussarbeitung einer einheitlichen politischen Willensbildung des gesamten sudetendeutschen Volkstumes. Jst eine solche Willens-bildng gechaffenundsinddiegeistigenund materiel- lenMittel sichergestellt,um diesenWillen mit allen Opfern aberauch Freuden, diesichaus einem Kampfergeben, durch- zusetzen,dann werden dieführendenMänner Sudetendeutsch- lands,sußendauf diesem einheitlichenWillen desVolkes,unt mehr Erfolgals bisherdieGeschickeunserer Heimatlenken
können. Ein Kampf ohne Zielsetzung ist un-
möglich, dem Volke diese gemeinsame natio- nale Zielsetzung zu geben ist dringlichste Aufgabe der drang-enden Zeit.
Statt dessensehenwir das fudetendeutscheVolksteuer- und führerlosdenanstürmendenslawischenWellen ausgesetzt.
KeinTagvergeht,dernichtKundebringtvonschwerennatio- nalen Opfern, von schwerem seelischenLeid. Kein Tagver-
gehtaberauch,wowirnichteineeinheitlicheA bw ehr bitter vermissen.Statt ingemeinsamerArbeit an einer ge- meinsamenWillensbildung und einheitlichenZielsetzungzu arbeiten,stattingemeinsamer Sorge an derSicherung der Zukunftaller Volksteile zu wirken,stattin gemeinsamem ZorneinseerfolgreicheAbwehrtschechischserÜbergriffezuor- ganisieren,seh-enwir, daßdiedurchs Partei-, Standes- und Klassenkämpfehervorgerufenen Risse, dieunserenVolks- körper durchziehen,immer tieferundunüsberbrückbarerwerden, daßdieParteien stattdienende Teile des Volksganzen zusein, Seslbstzweckwerden, daßüber dieGrenzen engstirni- ger Standespolitik derBlickfürdas große Volksganzever- louengeht, daßdieführen-denMänner, stattimAngesichteder Lebensgefahr eine gesichlosseneeisenharte Einheit zubilden, persönlichverfeindet,gesellschaftlichgetrennt, politisch isoliert durchsLeben gehen,einBild de rSchwächebieten,kein Hindernis fürdieerfolgreiche Weiterverfolgung dertschechi- schenimperiaslistischenPläne.
Und dieWirtsch aft? Sie hast längst vergessen, daß auchsie nichtsanderes zusein hat,alseine Funktion im Leben derNation, sie liesbäugeltmit Problemlösungen,die letzten Endes,ohne ihrzunützen,doch ausschließlichder Wirt- schaftdes Tschechentumsals Besitz-erder politischen Macht- mittel zugute kommen wird. Unsere Sänger, Dichter, Künst- lerundGelehrt-enaber sindzuschwach,um allein indieser materialistischenZeit, bar jedermateriellen Förderungzu schaffen,daßsieimgleichen Maß-eerzieherischaufdaseigene Volksowie anklagendund aufklärendderganzen Welt gegen- über wirken könnten.
Wir,die wiraußerhalbdertschechoslowakischenGrenzen wohnen,wir verkennen keineswegs die Schwie- rig kei te n,unter denen unsereLandsleute leben, ja gerade aus dieserErkenntnis herauswächstjadieSorgeum dieZu- kunft,erwächstdas niederdrückende Staunen ob derfüruns
unfaßbaren Sorglosigkeit weiter Kreisedroben inderHeimat.
Der»Sudetendeutsche Heimatbund istred- lichbemüht, dieWelt aufdas sudetendeutsche Volk, seinLe- ben, seineWirtschaft,seineKultur aufmerksamzu machen, aufdas Unrechthinzuweisen-,das ihmzugefügtwurde und laut und unermüdlichdieWiedergustmachungzu fordern.
Der Sudetendeutsche Heimatbund istredlichbemüht, auf diebedeutsame Schlüsselstellunghinzuweisen,diedas Sude-
tendeutschtumin derdeutschen Ostsfronteinnimmt, aufdie Bedeutung,diedemSudetendeutschtum fürdas Gesamtvolk zukommt,erverlangt hiefür VerständnisundBeachtung sei- tens der ganzen Nation.
Die imSudetendeutschenHeimat-bundinderZahlvon mehrerenZehntausendenvereinigten Heimatgenossenfühlen es als eine selbstverständlich-ePflicht, der sie sichnie- mals entziehen werden, fürdiesudetendesutscheHeimatund ihrRechtaufFreiheitunentwegt zu arbeiten;siebetrachten esaberauchals ihrRecht,bei derZukunftsgestaltung des Schicksalesihrer Hei-mast,von derauch sieeinl Teil sind,mit- sprechenund mitentschseidenzudürfen; sie fühleninsich-die Be r echti gung,Von derHeimatund ihrenverantwort- lichen FührerndieBildungeines notwendigengemeinsamen Abwehrwillenszufordernund dieHeim-atzur Einigkeitzu mahnen.Der Sudetendeutsche Heimatbund ver- langtvondenin derHeimatwirken-denVolkskräftenVe r- antwortungsbewußtsein und Verständnis fürdie SchicksalsgestaltungdessudevensdeutsschensVo’lkstumes, jadar- überhinaus fürdieSchicksalsgestaltungdesgesamtenVolkes.
Allzus viel kostbare Zeit ging bereits verlor-e n. Nun schließt,ihrinderHeimat,dieReihen, zeigtdemVolkeJnhalt undZiel seines Lebens, lehrt ihmdie guten Erbanlagen weiter zuentwickeln, führteszuein-er ein- heitlichenWillensbildunginallengroßen Fragen seiner Zu- tssunftsgestaltunglehrtes,daßdiieFreiheit eines Volkes immer aufsNeue inopferreicherPflichterfüllungdurchwil- lensstarkenEinsatzallerKräfte erkämpftunderhalten«werden
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ßGelingtes,durchernsteErziehungsarbeitaus derViel- hseitdesGegensätzlichien,der politischen--Parteien, Klassen- gegensätze,Weltanschauungen,Vereinsmeierei uns-erVolkher- auszuführenund zu einem von einem einheitlichenWillen veseelten,einer sitt-lichhochstehsendsenFührung sichunterwer- fendenwiderstandsfähigenhartenVolkskörperzu machen, dann wird dieErhaltung des sudetendeutschen Volkstums, seiner WirtschaftuusdsKultur gesichert sein; gelingtdiesnicht, dann wird eszugrunde geh-enund eineleichtzuerobernde Beut-e desvordringendsenSlawentums werden.
Der Sudetendeutsche Heimatbund stelltmit eindeutiger Klarheitdie Ve ran tw o rtl ichkeitfür diese Entwicklung in derHeimatfest,erwirdauch weiterhindie-Vorgängeinder Heimsatmit größter Aufmerksamkeit verfolgenundauch nicht zögern,Läsfisgeund SchsulsdigsevordieSchrankengef ch icht- licher Verantwortung zurufen.
Seine Mitglied e raberfordertderSudetendeutschie Heimatbunsd auf, unentwegt an diesieghafte Entfaltung der prächstigenErbanlagen unseresVolkes zuglauben und aus diesem siieghiaftseniGlauben jene notwendigen seelischen Kräfte von Heimatliebe und Volkstreue zu ziehen,die in den Dienst des Sud-etendeutschen Heimatbundes gestellt,esdiesem auch weiterhin ermöglichen,derv eran t- wortungsbewußte treue Eckart sudetendeutschen Volkstums zubleiben.
»Wirwollen fein,eineinigVolkvonBrüdern,in keiner Notuns trennen und Gefahr«
Das Sudetendeutfthtunireif zum Unter- gange?
VonAbg.Dr.Schol l ich, Neu-Titschein.
Bei meinen Versammlungen (Märzgefallsensen-Gedenk- feiern),dieichimletzt-enJahrzehnt überAufforderung des Sudetendeutschen Heimatbundes gerne und des öfterenin verschiedenenStädten OsterreichsundDeutschlandsabgehalten habe,wurde mir indenfreundschaftlich-enAussprachenvon
dsenHeimatgenossenimmer wieder die Frage vorgelegt, woran esdennliege,daszdas Sudetendeutsschtum sozerrissen seiundtrotzderunerhörten Bedrückung durchdas tschsecl)isch:
Staatsvolk nichtdienotwendigeKraftzumZusammenschluß oderwenigstenszur Zusammenarbeit in allennationalen FragenüberallePartei-unterschi-edehinwegfinde.Dieaußer- halbder tschechischenStaastsgrenzenslebenden Sudetendeut- schen,die intreuer Liebe an ihrer Heimat hängen,verstehen nicht,daßesbei derständig zunehmenden, gleich national-en, kulturellen, sozialenund wirtschaftlich-en Not, die dochin erst-erund letzterLinie nur eineFolgederpolitischen Ohn- machtdes Sudetendeutschtums ist,die ganzienlJahre über nicht möglichwar, dem geeintentschechischenVernichtungs- willen einenebensogeschlossenen,einheitlichendeutschenAb- wehrwillen entgegenzusetzen.Denn diaßdas kulturell hoch- stehendesusdetendeutsche Volk bei seinernumeri- schenStärke imtsichechischenNationalstaate eine so kläg- liche und bedeutungslos-e Rolle spielt, geht dochnur darauf zurück,daß sich«ein einheitlichnationales Wol- lenbishernichtentwickelt hat,nochinirgendwelchenHand- lungen seinenAusdruck fand.Mit Rechtwird aufdasMin- derheitsdeutschtuminanderen Staat-en hin-gewiesen,das sich imJnnern und auch nach.Außienhinunter einheitlicher Füh- rung miteinheitlichemWillen präsentiert, seine Forderungen geschlossenund einmütig aufstelltundvertritt.
Worin sinddie Ursachen dieses höchst bieklagenswerten, lähmen-denZuftandeszu finden? Zunächstleistet sichdas Sud-etendeutsch-tumden Luxus von ne un pol i t is che n Par teien,von denen sechs parlamentarischvertreten sind.
Es liegtimWesenderPartei, mit allen Mitteln Anhänger zugewinnenundder durchdieParteivertretenen Jdee,die natürlichdieeinzig richtige ist,neue Bekenner zuzuführen.
DieserständigeKampfum dieWählerschafthäuftvielgegen- seitigenZündstoffan und trägtdieGegensätzebisinjede Familie hinein.Das Übel wäre vielleichtkleiner und würde imKampfegegen dengemeinsamen-nationalen Gegnerganz zurücktreten,wenn, jawenn alledeutschenParteien wenig- stens einigimZiele, einigimpolitischenWillen wären. Und darin liegtmeines ErachtensdieH auptursach eder be- stehen-den Zerrissen-heit,diemit der Erkenntnis der politi- schenOhnmacht merkwürdiger Weise nicht abnimmt, sondern ständig wächst.Denn mangels anErfolg machtnun einePar- teider anderen — ob undinwieweit mit RechtoderUnrecht, sollhiernicht untersuchtwerden — denVorwurf, daß siean dies-em,von Allendrücken-d empfundenenZustandschuld sei, was naturgemäß wie-dereines weitere Verschärfungderohne- hin schon tiefenGegensätzeherbeiführt.
Eswar nichtimmer so.NachdemUmsturzwaren die deutschenPartei-en,indenneuen, gegen ihrenWillen ge- schaffenen,tschechosloswakischenStaat hineingestellt,in der Ab- lehnungdiesesStaates einig-,was sein-enAusdruck in der beim erstmaligenBetreten destschechischsenAbgeordnetenhausesge- meinsam abgegebenen »Staatsrechtlichen Erklä- rung« fand,inder das Recht der Selbstbestim-
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