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Wochenschrift für Aquarien und Terrarienkunde, 22. Jg. 1925, Nr. 38.

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B S E B 5 E B

WOCHENSCHRIFT

für Aquarien- n id Terrarienknnde

Herausgegeben von

Ma x G ü n t e r , Berlin-Baumschulenweg:

Stormstraße 1.

22. September

♦ ♦ 1925 ♦ ♦

22. Jahrgang Nr. 38 ♦ ♦

Verlag von Gostau Wenzel & Sohn, Braonschweig

vnumiiniiiiBiBumuaimiuuiiiiiiiiiiiiiMiimiiiiiMiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiimimiiiMiiiiiiiiiimMiiiiimmmiiiiiiiiiiinmniiiiiiiiiiiiimniiiii

(2)

Am 6. d. Mts. verschied unser treues Mitglied

Herr C h r i s t i a n L i n d e m a n n

im Alter von 31 Jahren. Wir verlieren in dem so früh Dahin- geschiedenen einen begeisterten Freund unserer Sache, einen allezeit fröhlichen Menschen, dessen Verlust für uns ein sehr schmerzlicher ist. Wir werden ihm in unserem Verein ein ehrendes Andenken bewahren.

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2. Der Makropode.

3- Die Barben.

4. Die Zahnkarpfen I (Fundulus).

5. Der Schleierfisch.

6. Einheimische Fische 1.

7. Einheimische Fische II.

8. Die Wasserpflanzen I.

0. Die Wasserpflanzen II.

12. Der Chanchlto (Cichliden I).

13. Die Schildkröten.

14/15. Sflßwasserschnecken.

(Doppelheft).

16. Die Zahnkarpfen II.

(Haplochilus).

17. Der Scheibenbarsch.

18. Das Seeaqnarlnm.

(Einrichtung und Pflege).

10. Die Labyrinthfische.

20. Das Seeaqnarlnm.

(Pflege des Behälters, Flach­

fische).

21. Die Characlnlden I.

32. Die Manlbrflter (Cichliden II).

23. Die Zahnkarpfen III.

(Rivulus, Jordanella).

Heft24. Die Zahnkarpfen IV.

(Xiphopborus).

25. Der Diamantbarsch.

(nordamerik. Barsche).

27. Der junge Aquarianer I.

29. Das Terrarium II.

30/31. Die Kleintierwelt.

32. Die Eidechsen.

33. Das Chamfileon.

34. Waran, Teju.

35. Die Schlangen.

36. Die Frösche.

37. Die Zahnkarpfen V.

(Poecilia, Lebistes).

38. Danlo rerlo.

39. Die Cichliden III.

(Cichliden der alten Welt).

40. Das Seeaquarium III.

(Mittelmeertiere).

41. Das Seeaquarium IV.

(Nordseetiere).

42. Pterophyllum scalare.

43. Die Zahnkarpfen VI.

44. Die Characlnlden II.

45. Die Characlnlden III.

46. Die Cichliden IV.

(Cichliden der neuen Welt).

47. Die Cichliden V.

(Cichliden der neuen Welt).

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XXII. J a h rgan g

•• Nr. 38 ««

2 2. S ep tem b er

«« 1925 ««

« 1 -

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mimihihiiiiiiiiiihhuhi...

Herausgegeben von Max Günter, Berlin-Baumschulenweg« Stormstr. 1 — Verlag Gustav Wenzel & Sohn« Braunschweig Redaktion und Administration für die Tschechoslowakei: K. Ullmann, Brünn, U Solnlce Sa. — Redaktion für Deutsch-Oesterreich:

Karl Kroneker, Wien V., Kliebergasse 1/27. — Geschäftsstelle für Dentsch-Oesterreich: Hugo Peschke, Wien V., Siebenbrunngasse 10.

Bezugspreis:

3,50, Ausland:

yierteljährl. durch die Post frei ins Haus Goldmark 2,60; unter Kreuzband: Deutschland: Goldmark Valuta-Zuschlag. Einzelnummern Goldmark 0,50.

Ankündigungen viermal gesp. Kleinzeile oder deren Raum 0,30 Goldmark. Bei Wiederholungen gewähren wir entsprechenden Rab. — Postscheckkonto Hannover Nr.'4263.

Die „Grünbarbe“ (Barbus semifasciolatus Günther).

Von R e i n h o l d R ö h r , Stettin.

Mit einer

G

rün, w ie d as sie v er b e rg e n d e P fla n zen d ick ich t, in w e lc h e s sie sich gern bei G efahr zu rü ck zieh t, ist ihr G ew a n d . D ah er k ön n te m an sie w o h l m it v o lle m Recht „G rünbarbe“ tau fen . Ihr F lo sse n w e rk hat einen k r ä ftig ora n g efa rb en en E in sch lag, d ie Kör­

p erseiten sind m it v e r sc h ie d e n la n g en senk rech ten, h ä u fig aber auch sch rägen sch w a rzen B in d en g eziert, deren A nzahl zw isch en 4 und 9 sch w an k t, m e ist ab er sech s o d er sieb en b eträgt. A m E n d e d es S ch w a n z­

stie le s v o r der S c h w a n z flo s s e h eb t sich noch ein e k rä ftig e sch w a rze Z eich n u n g ab, ein em stu m p fen , nach au ßen gerich teten W in k e l verg leich b a r, a u s dem zw ei k lein e g o ld e n e P ün ktchen h era u sz u le u c h ten sch ein en , w en n m an bei a u ffa lle n d e m L ich te d en F isch g en a u in der V ord eran sich t betrachtet. U n a b h ä n g ig v o n den S eiten b in d en z e ig t d er R ücken noch e in ig e g a n z kurze sc h w a rz e S trich elch en , zw isc h e n z w e i b is fün f, v o n d en en d ie m eiste n sich am G runde d er R ü ck en flo sse b efin d en . B ei d en M ännchen im m er w äh ren d der Z u ch tzeit und so n st o ft in der A u fr e g u n g v e r sc h w in ­ den d ie sch w a rzen Q u erbin d en und S trich e gä n zlich . Dann ist d ie B arbe leu ch ten d h ellg r ü n , an den S eiten m it sa m m eta rtig em , auch m eta llisch g lä n ze n d em S ch im m er g efä rb t, w äh ren d m an d ie Farbe d es R ückens w o h l o liv b ra u n , b ron zesch im m ern d nennen kann. N un v erd an k t w o h l d ie B arbe g er a d e den B in ­ den an den S eiten ihren la tein isch en N am en. D en n och w ü r d e ich v o rsch la g en , ihr d en N am en „G rünbarbe“

zu g eb en , der sich nach m ein er U e b e r z e u g u n g am sc h n ellste n ein b ü rg ern w ird . B ei jed er ihrer ä u ß erst flin k en S ch w im m b e w e g u n g e n m ach en d ie B rust- und B a u ch flo sse n g le ic h z e itig ein e le b h a fte n ach u nten g e ­ rich tete Z u ck u n g, w äh ren d e s a u ssie h t, a ls ob auch a lle an dern F lo sse n d ies V o r w ä r tssc h w in g e n durch im ­ p u lsiv e s A u f- u n d A b b e w e g e n o d er se itlic h e s Krüm ­ m en m itzu m a ch en streben.

D ie G rünbarbe hat e in e g ro ß e V orlieb e für P fla n ­ zen d ick ich te und ist b ei A n n ä h eru n g en v o n P ersonen an ihr B ecken äu ß erst scheu. D em b ek an n ten P fle g e r g e g e n ü b e r v er sc h w in d e t sp äter d ie se s S ch eu sein im m er m ehr, ja bei der F ü tteru n g ist g er a d e d ie se r Fisch d erjen ig e, w e lc h e r sich d urch aus nicht „die B utter v o m Brot n eh m en lä ß t“, son d ern im m er in v o r ­ d erster R eihe an sch w ärm t. Er w ird b eim F u ttergeb en so g a r o ft zutrau lich. V erh ält m an sich ru h ig und be-

Abbildung.

ob ach tet d ie T iere von ein em S itz e u n w eit d es B eck en s au s, so ersch ein t o ft ein e G ruppe G rünbarben, b e­

so n d ers bei so n n ig e m , w ärm eren W etter, an ein er son n en b estra h lten S ch eib e, an w elc h e r sie d an n g le ic h den an d eren In sassen au f- und ab tan zt, sich ab er g e ­ s e llig zu sam m en h ält, so daß im m er m eh rere so z u sa g e n in K iellin ie h in terein a n d er sch w im m en . Im ü b rigen sch ein t d ie se B arbe seh r h altb ar und au sd au ern d zu sein, nach m ein en b ish e rig en E rfah ru n gen v ie l h a lt­

barer als d ie P rachtbarbe und au ch v ie l w e n ig e r sa u er­

sto ffb e d ü r ftig , so daß m an ä u ß erst se lte n V er lu ste zu b ek la g en hat. In einem stark b esetzten B eck en , in w elc h e m an d ere F ischarten nach ta g e la n g e m d u n k eln S p ä th erb stw etter schon b ed en k lich an der O b erfläch e nach L u ft sch n ap p en d h in gen , sah ich zu m ein em Er­

stau n en d ie G rünbarben noch ru h ig a u f dem B od en u m h erschw !im m en.

V om Jahre 1923 h er h atte ich 2 Pärchen zu rü ck ­ b eh alten und b esch loß , d iese m so e ig e n a r tig sch ön en A q u arien fisch zu g röß erer V erb reitu n g in h iesig en L ieb hab erkreisen zu v er h e lfen . L eider h a tte ich m ich, b eru flich sehr in A n sp ru ch g en o m m e n , e in e Z e itla n g w e n ig um d ie T iere k üm m ern k ön n en ; sie stan d en in ein e m v e r a lg te n u nd verm u lm ten B eck en am O fen, der W o ch en h in d u rch nicht m eh r g e h e iz t w o rd en w ar, w e il d ie S o n n e d as Z im m er g e n ü g e n d erw ärm te.

W ie groß w a r e in e s freien S o n n ta g s m ein e F reud e, a ls ich b eid e Pärchen g e su n d und m u n ter an s Licht der fu n k eln d en F rü h jah rsson n e h ervor k ätsch erte und je e in s in d ie v o rb ereiteten Z u ch tbeck en am F en ster ü b erfüh rte. B e id e W eib ch en w a ren dem A u g en sch ein nach la ich reif und d a ich jetzt Z eit hatte, b esch lo ß ich, dem L aichakt nach M öglich k eit se lb st b e iz u ­ w o h n en , um e n d lich nach m eh rjäh rigen fast v e r g e b ­ lich en Z u ch tversu ch en zu greifb a ren E rg eb n issen zu g ela n g e n . W o h l b em erkt w a ren M ännchen und W e ib ­ chen m in d e ste n s b ei ein e m d er b eid en P ärchen v e r ­ sch ied en en B lu tes.

R ichtig, früh am an d eren M orgen trieb m ich schon ein P lätsch ern in dem ein en B eck en a u s d en Federn.

D a sah ich den n, daß h ier e tw a s g a n z B e so n d e res los sein m u ß te. D a s M ännchen v o llfü h r te dauern d R und­

tän ze um sein W eib ch en , b ald b efa n d e s sich v o r d em M au le d e sse lb e n , b ald sch w a m m e s in ra sen d em K reis­

la u f herum , oh n e d ie g e r in g ste E rm ü d u n g zur Schau

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Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde

zu tragen . D a s W eib oh en , in sein er T räch tigk eit ziem ­ lich d o p p e lt so groß a ls d as M ännchen, erst seh r ruhig u nd g e la sse n d en B e w e g u n g e n d e sse lb e n g eg e n ü b er, w u r d e m it ein em M al erregt und sp ran g ein w e n ig ü b er d ie O b erfläch e d es W a sse r s em p or. B eim H erab ­ sin k en sp ritzten e in ig e h ellg r ü n lic h e , d u rch sich tig

Barbus semijasciolatus Günther.

sch im m ern d e k lein e Eierchen nach a lle n R ich tun gen u m her und fielen in d ie P fla n z en , in d eren G ew irr sie fest h aften b lieb en . Mit den e ilfe r tig ste n B e w e g u n g e n b efru ch tete d a s M ännchen d ie E ierchen. D a s m en sch ­ lic h e A u g e ist kaum im sta n d e, den g e s c h w in d e n B e ­ w e g u n g e n d es flin k en F isc h le in s in a lle n E in zelh eiten zu fo lg e n . Im B eck en b efa n d sich au ßer ein e m fa st u n d u rch d rin glich en P fla n z en g ew ir r, d ich t den B od en b ed eck en d , durch S tein ch en b esch w ert, noch reichlich N ite lia u nd F a d e n a lg en , ü b e ra ll sah m an E ierchen an ­ h aften . S o g in g es stu n d e n la n g fort bis g e g e n M ittag.

E n d lich v e r la n g sa m te n sich d ie R u n d tän ze d es M änn­

ch en s um se in e E h eh ä lfte im m er m eh r u nd h örten sc h ließ lic h au f. F in g en d ie T iere d a n icht g a r schon an, ihren „K aviar“ zu v e r sp e ise n , o d er w a r e s nur T ä u sc h u n g ?

M ittle rw eile h a tte ich ein 3 —4 1 fa sse n d e s E in ­ m a ch eg la s m it E lo d ea ra n k en zu rech t g em a ch t und ü b erfü h rte in d ie se s m ein Z u ch tpärch en . D as z w e ite P ärchen la ich te ein e n T a g sp ä te r und er h ielt ein z w e ite s ru n d es G las, um sie nicht zu v e r w e c h se ln . A lle r d in g s ta u sc h te ich auch m al d ie M ännchen bei sp äteren Z u ch ten a u s, d er Z u c h te r fo lg litt d ad u rch ab er n icht. A uch b rau ch te ich b ei sp äteren Z uch ten g a r n icht m eh r so sch a rf a u f d ie B e e n d ig u n g d es L aich ak tes a u fz u p a sse n , h a tte au ch k ein e Z eit dazu . Kam ich m itta g s n ach H a u se und b em erk te L aich im B eck en , so ließ ich d ie T iere o ft noch b is zum A bend in d em selb en ; e s w a r stets so ü b erh ä u ft m it L aich ­ körn ch en , daß ü berreich lich Ju n g e en tste h e n k onn ten.

B ei d er w e ite r e n E n tw ick lu n g der E ier allerdings!

m u ß te ich trü b e E rfah ru n gen m ach en . W im m e lte es auch vo rh er n ur so v o n Eiern, so e n tw ic k e lte sich d och nur e in e g e r in g fü g ig e A n zah l w irk lich zu Ju ngtieren . Ich sc h ä tze sie pro Z u ch t nur a u f 6 —8, h ö ch ste n s zehn Stück, d ie w irk lich d ie G röße ze n tim eter la n g er J u n g ­ tiere erreichten und ü b erw in terten . E inm al h atte ich, um d ie E n tw ick lu n g v on In fu sorien im Z uch tbeck en zu förd ern, ein en h a lb en T e e lö ffe l v o ll M ilch h in e in ­ g e g e b e n , e in a n d eres M al h a tte ich statt d e sse n g e ­ trock n ete B an anen h in e in g e le g t, ein d rittes M al gab

ich nur In fu so rien w a sser in g er in g en M engen au s ein em G lase, in w elc h e m ich so lc h e en tw ick elt hatte, und ein v ie rtes Mal ließ ich d as B eck en so, w ie e s w ar; jed esm a l w a r d er E r fo lg ein m in im aler. N ach ein ig e n T a g en w a ren nur e tw a 2 0 —30 k lein ste T ier­

chen zu seh en , und v o n d iese n v er sc h w a n d der g röß te T eil auch n och nach und nach. S ch ließ lic h brach te ich zu sam m en ca. 5 0 —60 Ju n gtiere a lle r G rößen hoch.

Ein P un kt b ed a rf n och d er E rw äh n u n g, der m ein Er­

stau n en h ervorrief. D ie sp äteren Z uch ten fa n d en bei b eid en Pärchen im m er am g le ich en T a g e statt, d. h.

w en n d as ein e P ärchen ab laich te, w a s o ft sch on drei T a g e nach W ie d e rü b e rfü h ru n g in ein Z uch tbeck en , öfter a b er auch erst nach 8 — 14 T a g e n e r fo lg te , so h atte g en a u am g le ich en T a g e auch d as an d ere P är­

chen a b g ela ic h t. V ie lle ic h t sp ielte n h ier a lso W itte ­ d u n g se in flü s se ein e a u ssc h la g g e b e n d e R olle.

Im ersten L eb en sa lter b ieten d ie Ju ngtierch en ein en ü b erau s reizen d en A nb lick dar. Ihr k lein er, lä n g lich -sch m a ler K örper ist g la sa r tig d u rch sich tig m it o ra n g efa rb en er T ön u n g, und d ie Q u erbinden treten bei ihnen a ls sa m m etsch w a rze, sen k rech te S treifen auf.

E ine grö ß ere A nzahl d ieser leb h a ft h eru m h u sch en d en F ischchen in einem d ich t b ep fla n zten Z u ch tb eh älter b ietet dem stau n en d en A u g e ein so h ü b sch es B ild, daß e s w o h l jed em Z üchter ein e u n v e rg eß lic h e Er­

in n eru n g b leib en dürfte.

Ein Südamerika-Import.

Von H e r m a n n M e i n k e n , „Roßniäßler,'-Bremen.

Mit 4 Abbildungen

M

it ein em H am b u rg -S ü d a m erik a -D a m p fer bekam u nser h ie sig e r Herr H ellem an n vor ein igen T agen einen netten k lein en T ransport h erein, von d essen M aterial m ir m an ch es recht g e e ig n e t erscheint, in d ie A quarien der Z o o lo g isc h e n G ärten zu w and ern.

Zur H au p tsach e u m fa ß te er ein e R eihe vo n W e ls ­ arten, ein e A n zah l p räch tiger groß er, w ie auch k lein er G e o p h a g u s, v e r sc h ie d e n e T etra u sw .

Carapus fasciatus Pallas.

Ein P rachtstück ist d er g ro ß e C a r a p u s f a s c i a t u s P a l l a s , auch w o h l G i j m n o t u s c a r a p o g en an n t, au s der h a u p tsä ch lich in S ü d am erik a vork om m en d en F am ilie der G ym n otid en . G enan nter F am ilie g eh ö rt au ch der

G y m n o t u s e l e c t r i c u s L . , der Z itteraal, an. D er F änger h a tte sich drü ben an d ie 50 S tück größ ere und k lein ere

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Wochenschrift für Aquarien- und Terrarlenkunde

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C arapus g esa m m elt. A ls R est ist e in z ig und a llein der grö ß te, ein B u rsch e v o n über 20 cm L än ge ü brig g eb lie b e n . A lle an deren h ab en sich g e g e n s e itig tot- g e b isse n . D ie se w e n ig er freu lich e E rfah ru n g ist g leich ein F in g er zeig für d ie H altu n g und P fle g e d es T ieres.

D er K örper hat an näh ernd d ie Form u n seres h iesig en S ch la m m p eitzg e rs. A lle r d in g s ist d er C arapus noch e tw a s sch lan k er und se itlich m eh r zu sa m m e n g e - drückt. D azu feh lt ihm d ie S c h w a n z flo sse . D er Leib v er jü n g t sich nach h in ten im m er m ehr u nd läu ft sc h ließ lic h in ein e S p itze au s. R ücken-, B au ch - und S c h w a n z flo sse sin d g a n z zu rü ck g eb ild et. V on den F lo sse n sin d nur noch d ie sehr k lein en B r u stflo sse n und d ie m ä ch tig e A fte r flo sse ü brig g eb lie b e n , d ie sich b is in d ie v ord ere B au ch region erstreck t. Im S ch w a n z­

teil v er jü n g t sie sich e b e n fa lls und lä u ft sch ließ lich im m er k lein er w erd en d m it der S ch w a n z sp itz e zu ­ sam m en sp itz au s. Jed och kann d a s T ier durch w e lle n fö r m ig e B e w e g u n g e n d er g ro ß en A fte r flo sse seh r gesch ick t v o rw ä r ts und rü ck w ärts sch w im m en . D as M aul und vor a lle m d ie A u g e n sinid a u ffä llig klein . D ie F ärb u n g ist recht an sp rech en d . D er G rund­

ton ist ein sa tte s K affeeb rau n. U eb er den K örper lau fen e tw a 15 20 sch räge, g e lb e b is g elb b ra u n e Q u erbin d en , d ie dun kel e in g e fa ß t sin d. A ls N ach ttier w o r a u f schon d ie k lein en A u g e n sch ließ en la sse n - b e v o rz u g t der" C arapus d ie d u n k elsten S te lle n d es A q u ariu m s. Erst zur D ä m m er u n g sz eit w ird er le b e n ­ d iger.

R echt fried lich und d aher auch in g röß erer Zahl h erü b ergek om m en sind d ie in teressa n ten Loricaria und O to cin clu s au s der F a m ilie d er L oricariid en o d er H ar­

n isc h w e lse . S ie h ab en ihren N am en v o n der harten P a n z er u n g d es K örpers. A lle F lo sse n sind m it harten S ta ch elstra h len verseh en . Bei a lle n T ieren ist d ie M u n d ö ffn u n g zum S a u g m a u l u m g e b ild e t, m it d em sie sich an S tein en w ie auch an d er G la ssch eib e, e ig e n ­ tü m lic h e rw eise se lb s t am S to ff d es N e tz e s festsa u g e n könn en . D er F ä n g er erb eu tete sie, ihrer L e b e n s­

g e w o h n h e it en tsp rech en d , in seh r sc h n ell flie ß e n d en B ächen an der K üste, in d en en m an sie se lte n fin d et, oh n e daß sie sich nicht ir g e n d w o a n g e sa u g t haben.

A m m eiste n ist L o r i c a r i a p a r v a G ü n t h e r vertreten , s o ­ w o h l in g ro ß en a ls auch k lein en E xem p laren .

In ihrem K örperbau äh nlich , ab er b ed eu ten d kür­

zer g eb a u t ist d ie O tocin clu sart. D er K örper ist röt­

lich san d farb en bis rostrot. D ie S c h w a n z flo s s e ist schön rotbraun. U eb er den K örper lau fen , u nter der

O t o c i n c l u s s p e c .

R ü ck en flo sse b eg in n en d , m eh rere d u n k le Pun ktreih en , über d en en ein e R eihe g o ld ig e r P u n k te lie g t. D er K op f ist g a n z fein d un kel punktiert. E b en fa lls d un kel pun ktiert sind d ie B rust- und d ie A fte r flo sse . D ie R ü ck en flo sse hat ein en b rau nrötlich en A nhauch. W ie L oricaria kann sich auch d iese r O tocin clu s fest an

S tein en od er S ch eib en a n sa u g e n , k om m t au ch w ie jene in lä n g er en Z eiträu m en an d ie O b erfläch e, um Luft zu h o len . D as S a u g m a u l trägt in den M u n d w in k eln z w e i k lein e, ga n z kurze B arteln. U nter den b isla n g im portierten O tocin clu sarten scheint m ir d ie se s T ier ein e n eu e S p e cie s d a rzu stellen .

P l e c o s t o m u s c o m m e r s o n i V al .

E b en fa lls zu den H a r n isch w e lse n geh ö ren d ie in starken E xem p laren vertreten en P l e c o s t o m u s c o m m e r - s o n i V a l . , d ie A rm ado o d er S c h ild e r w e lse . D er K örper ist w ie b ei L oricaria und O tocin clu s b ed eu te n d breiter a ls hoch, jed o ch v ie l k ürzer als b ei den ersteren . A lle F lo sse n , b eso n d e rs d ie R ü ck en flo sse, sin d m ä ch tig en t­

w ick elt. M eisten s w ird d ie R ü c k e n flo sse a n lie g e n d g e ­ tragen und nur zur A b w e h r ste llu n g au fg erich tet. D ie G run dfarb e ist leh m fa rb ig bis graubraun. V ier d u n k le, au s P u n k ten zu sa m m e n g e se tz te B in d en ü b erzieh en den K örper. A lle F lo sse n sind m it h arten S trah len a u s ­ g er ü ste t. A u f d ie H and g e s e tz t fa n g e n d ie T iere an regelrech t zu m arschieren, in d em sie d ie harten F lo sse n a u fstü tz en und sich durch S e itw ä r tsb e w e g e n d es S c h w a n zteiles ziem lich sc h n ell v o rw ä r ts sch ieb en , dem W a sse r zu. D a b ei sto ß e n sie le is e q u ak en d e T ö n e au s, äh n lich d en en d es T e t r o d o n r e t i c u l a r i s , d es

„q uak en den V ier zä h n e rs“, jed o ch w ese n tlic h leiser.

A uch d ie P le c o sto m u s k ön n en sich m it ihrem S a u g ­ m aul sehr fe st a n sa u g e n .

V on den W e lse n h aben m ir ein e g u te A n zah l

C o r y c l o r a s p a l e a t u s S t e i n d . , u n sere b ek an n ten P a n z er­

w e ls e , v ie l U e b e r le g u n g g ek o stet, sie u n ter d ie se r Art u n terzu b rin gen . Ich h ab e näm lich n och n ie so k rä ftig g efä r b te T iere und so lch e starken E xem p lare g e seh en . Für W e lsfr e u n d e ist der Im port ein e g u te G e le g e n ­ heit zur v o rte ilh a ften B lu ta u ffrisc h u n g . E in ig e w eite re sch lan k e W e ls e e r w ie s e n sich a ls P i m e l o d e l l a g r a c i l i s V a l . und R h a m d i a s e b a e V a l .

P rä ch tig e B u rsch en sin d d ie G e o p h a g u s. W en n sie n ich t g er a d e zu d ie M eister unter den W ü h lern w ären,, m ö ch te m an sich w a h r h a ftig in d ie se T iere v e r ­ lieb en . A ber ab er — d as arm e a ltein g e ric h tete A q u a ­ rium . L eid er b rin gen d ie T iere gar k ein V erstä n d n is für se lte n e P fla n z en o d er nach unserer A n sich t „natur­

g em ä ß e E in rich tu n g“ m it. A ls W ü h le r k en n zeich n et sie ja auch schon ihr N a m e (g ea = Erde, s p h a g o s = F resser). D rei A rten sin d m itg ek o m m en , d ie m an unter den a u sg e w a c h se n e n T ieren m it S ich erh eit u n ter­

sch eid en kann, w äh ren d m an d ie se b ei den Ju ngtieren nicht au sein a n d erzu h a lten in der L age ist, o b g leic h

(6)

640

Wochenschrift für Aquarien- und Terrarlmkunde

ich an n eh m e, daß u nter d ie se n nur d ie b eid en ersten A rten, G e o p h a g u s b r a s i l i e n s i s und G . g y m n o g e n y s v e r ­ treten sin d . B e id e sin d a u sg e w a c h se n g le ic h p räch tig.

D er g e lb lic h -sa n d fa r b ig e b is h e ll k a ffee b r a u n e K örper trägt b ei b eid en leu ch ten d h e llb la u e P u n k te, d ie beim G. b r a s i l i e n s i s h a u p tsä c h lich d ie K iem en d eck el, d ie A fter- u n d den h in teren T e il der R ü ck en flo sse schm ücken, w ä h r en d sie sich b eim G . g y m n o g e n y s

ü ber d en g a n z e n K örper v erb reiten . Im g a n zen H ab itu s ist d er le tz te re w e se n tlic h sch la n k er a ls der

G . b r a s i l i e n s i s . D a zu ist bei G. g y m n o g . d ie S ch w a n z-

ü e o p h a g u s b r a s i l i e n s i s H e c k e i .

flö s s e a b g eru n d e t, w äh ren d bei G. b r a s . d ie äu ßeren S c h w a n z flo sse n str a h le n la n g a u sg e z o g e n sin d.

S ch ön er n och a ls d ie se b eid en ist d ie d ritte Art, d ie ich a ls G e o p h a g u s s u r i n a m e n s i s B l o c h an sp rech e.

Im A eu ß eren d em G e o p h . g y m n o g . äh n lich , u n ter­

sc h e id e t er sich durch se in e stärker a b fa lle n d e Stirn und durch d ie noch p räch tigere F ärb u n g so w o h l d es K örpers a ls auch der F lo sse n . Jed e der v e r h ä ltn is­

m ä ß ig gro ß en S ch u p p en hat p räch tig g rü n lich en P e r l­

m u tte rg la n z und ist rotbraun gera n d et. D ie b lau grü n e P u n k tie ru n g der F lo sse n ist r e g elm ä ß ig er a n g eo rd n et u n d so m it noch m eh r in d ie A u g e n fa lle n d a ls b eim

G e o p h . g y m n o g . D azu sin d d ie B a u c h flo sse n p räch tig b lau grü n . A lle n drei G e o p h a g u s ist ein e starke V e r ä n d er u n g sm ö g lich k eit d er G ru n d färb u n g eig en . B e so n d e rs d ie d u n k le P u n k tie ru n g b e z w . S tr eifu n g ä n d ert sich a u ffa lle n d sc h n ell je nach dem E r re g u n g s­

zu sta n d . W äh ren d eben n och a u f d er K örp erseite nur ein g ro ß er d un kler F leck a u f fiel, ersch ein en nach ein e m d ro h en d en F lo sse n a u fric h ten ein e R eih e d un kler S treifen , d ie sich quer ü ber d en g a n z e n K örper h in ­ zieh en . N ach d em d as se e lisc h e G le ic h g e w ic h t w ie d e r h e r g e ste llt ist, sin d nur n och R este d er S treifu n g , V -fö r m ig e o d er d u n k le w o lk e n a r tig e F leck e da. T y p isch ist ih n en a b er ein d u n k ler S trich ü ber d ie K iem en ­ d eck el durch s A u g e und ein d un kler F leck a u f der S eite. In den ersten T a g e n w u rd en sie v o n den a n ­ d eren B e c k en in sa sse n stark b eu n ru h igt, g e ja g t und g e ­ b isse n . S ch on nach k urzer Z eit ab er h aben s ie sich a c h tu n g sv o lle n R esp ek t v e r sc h a fft, und h eu te geh ö ren sie m it zu den H erren d es C ich lid en b eck en s in Herrn H e lle m a n n s A u sste llu n g sr a u m .

V on d em w eite ren M aterial m uß n och e in e g röß ere

A n zah l m eh r o d er m in d er g ro ß er und m ehr o d er w e n ig e r farb iger u n b estim m ter T etra, ein e g u te A n ­ zah l sch ön er g o ld g e lb e r L i m i a a r n o l d i , ein e R eihe

J e n y n s i a l i n e a t a , G a m b u s i a a f f i n i s , E in flec k k ä rp flin g e, b la u e und rote T etra u. a. er w ä h n t w erd en . A u f eine N eu h e it, d ie b eim er sten H in seh en w o h l für A c a n - t h o p h t h a l m u s k u h l i i g eh a lte n w erd en k onnte, k om m e ich in n ä ch ster Z eit zurück.

Unser Vereinsgarten.

Von Jos. B r o c k e r , V. d. A.- u. T.-Frde., Krefeld.

A

llenthalben melden jetzt die Vereinsberichte von dem Willen zur Schaffung von Freilandanlagen, Vereinsgärten oder ähnlichen Einrichtungen, ln diesem Bestreben findet die Sehnsucht des Menschen nach einem Fleckchen Erde, das er bearbeiten kann, auf dem er sich heimisch fühlt, ihren Aus­

druck. Denn nicht jedem ist es möglich, einen Schrebergarten zu pachten und ihn zu bearbeiten. Mangel an Zeit, große Entfernung zwischen Wohnung und Garten und dergl. Um­

stände mehr, verleiden vielen diese Betätigung. Auf der anderen Seite liegt es einer großen Zahl Liebhaber näher, in einer Gemeinschaftsanlage Nützliches mit Angenehmem zu verbinden, zumal auch die laufenden Arbeiten nur einen Bruchteil von Zeit beanspruchen, weil hier die Gesamtheit und nicht der einzelne allein sie auszuführen hat.

Diese Erkenntnis leitete auch den Krefelder Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde, als er, dem eingangs er­

wähnten Bestreben Rechnung tragend, an die Schaffung einer Eigenanlage heranging. Neben der Betätigung der Liebhaberei und der Erstellung größerer Becken, wie sie zu Hause nicht aufgestellt werden können, galt es, den Mitgliedern einen Treffpunkt und einen Erholungsaufenthalt für die Freizeit zu bieten und daneben auch den Familienangehörigen eine Ge­

legenheit zum Aufenthalt im Freien in einem schönen und gut gepflegten Garten zu geben und so namentlich den Frauen eine Entschädigung für die nicht immer eingebildeten Be­

lästigungen aus der Liebhaberei des Mannes zu verschaffen.

Es wurde daher bewußt von der bloßen Freilandanlage ab­

gegangen und der V e r e i n s g a r t e n erstrebt.

Nach mehrmonatigem Suchen gelang es endlich einem Glückspilz, unserem Baumeister, direkt am Rande der Groß­

stadt ein wie für diesen Zweck geschaffenes Gelände für uns zu pachten. Das 38 X 15 m große Grundstück wird in der Längsachse von einem mit Liguster eingefaßten Weg durchschnitten, von dem im oberen, baumbestandenen Drittel eip Querweg zum Gartentor abzweigt.

Nachdem man von der Freilandanlage mit zerstreut liegen­

den Einzelbecken abgekommen war und sich für ein*: zu­

sammenhängende, gefällig eingebaute Gesamtanlage ent­

schieden hatte, brachte der Wunsch, die Becken auch von der Seite (also nicht nur von oben) betrachten zu können, eine grundlegende Aenderung des ursprünglichen Planes. Durch Ausschachtung eines Mittelganges, den man mit den Becken zusammen überdachte, um die Tiere vor den gröbsten Un­

bilden der Witterung zu schützen, entstand ein treibhaus­

artiges Bauwerk, für das die Mitte des fast schattenlosen (zweidrittel großen) übrigen Geländeteiles als Bauplatz g e­

wählt wurde.

Es dürfte für Vereine, die sich mit gleichen Plänen tragen, von Belang sein, die Abmessungen des Hauses zu erfahren, weswegen die Maße hier folgen.

Aeußere Länge des H a u s e s ...10 m

Breite „ , ...5 Höhe (i. L.) von Sohle bis Unterkante der First . . 2,5 Höhe von Sohle bis Unterkante der Schauscheibe . 1,25 ,, Breite des Mittelganges i. L. zwischen den beiden

Beckenreihen ... 2,öt) ,, Größe der B e ck en ...1 qm Lichte Höhe der B e c k e n ... .... 0,60 m Größe der Schauscheiben ... 65 • 35 cm Die äußeren Oberkanten der Beckenwände sind um etwa 5 cm erhöht und so als Auflager für das Dach ausgebildet, das allein aus der Erdt} herausragt, während das ganze Haus in die Erde eingebaut wurde. Das Glas der Beckenüberdachung ist mit Erde unterfüllt. Auf einer meterbreiten 12stufigen Treppe gelangt man in das Innere.

Um eine bessere Beobachtung der Becken zu ermöglichen, wurde der Mittelgang durch Holzdach abgedunkelt nach dem Vorbild des Berliner Aquariums. Diese Holzverschalung wurde mit Ruborid eingedeckt. Die Bekleidung mit Dachpappe empfiehlt sich nicht, da durch den in der Hitze ablaufenden Teer die Glasüberdachung der Becken beschmutzt wird, was sehr unschön aussieht. Die nur wenig höheren Kosten für Ruborideindeckung werden durch Wegfall des jährlichen Teeranstrichs reichlich wettgemacht. Nur an der Rückwand des Hauses wurde in 2 m Breite die ganze Bedachung aus Glas hergestellt um für die dort untergebrachte Treppe ge­

nügend Licht zu erhalten.

(7)

641

Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde

Das Haus weist 17 Becken auf, von denen 9 nebeneinander an der linken Seite liegen. Auf der rechten Hausseite sind zwei Gruppen von je vier Becken untergebracht. Die Unter­

brechung in der Mitte ist der Platz für den gegebenenfalls aufzustellenden Ofen, sofern sfth die Entleerung aller Becken zum Herbst vermeiden und die Wartung der Heizung während des Winters ermöglichen läßt.

Der Verein bewirtschaftet zwei Becken gemeinschaftlich für die Zucht von Fischen, die als Gegenleistung für den städtischerseits gezahlten Baukostenzuschuß an die Schulen und die Schulkinder abgegeben werden. Zwei weitere Becken wurden als Terrarium bezw. Aqua-Terrarium eingerichtet. Sie beherbergen Eidechsen, Feuersalamander und Lurche und werden ebenfalls gemeinsam verwaltet. Die übrigen Becken sind an die einzelnen Mitglieder zu einem Satze von 6 Mk.

jährlich verpachtet. Sie zeigen in Einrichtung und Besetzung eine wohltuend wirkende Abwechslung. Die von einer Seite angeregte Vorschrift hierüber war gottlob nicht nötig, da der edle Wetteifer der Mitglieder untereinander von selbst nicht gleichartige Bilder aufkommen ließ.

Die in Eisenbeton (ebenso wie die ganze Anlage) ausge­

führten Becken wurden mit einer mageren Feinschicht ver­

putzt und nicht abgeschliffen. Dichtung und Isolierung gegen das Auslaugen des Zements sind durch 2—4maligen Innen­

anstrich mit Bitumen und Inertol, zwei gleichartigen Dich­

tungsmitteln, erreicht. Die so übergebenen Becken wurden von den Pächtern teils mit weißem Emaillelack, teils mit grünem Bitumen, andere wieder mit einer Mischung von Kolo­

phonium und Bienenwachs oder nur mit Bienenwachs über­

strichen. Alle Verfahren haben sich bewährt; es stellte sich jedoch heraus, daß ein dunkler Hintergrund die Tiere besser zeigt als ein heller und daß ein Ueberstreichen der zuerst erwähnten beiden Dichtungsmittel überflüssig ist. Zwei Becken sind mit Ceresitol verputzt (abdichtendes Zementprodukt). Sie zeigen einen schönen silbergrauen Hintergrund und gewähren ungehinderte Uebersicht über das ganze Becken. Auch heben sich die Farben der Insassen sehr gut von dem Hintergrund ab. Da er lichtdämpfend wirkt, wird er dem Pflanzenwuchs dienlich sein. Die Verwendung dieses Mittels dürfte wohl im nächsten Jahr allgemein sein.

Die Lichtverhältnisse bedürfen noch besonderer Ueber- wachung. Ungeblendetes Fensterglas läßt zuviel Licht durch und beeinträcntigt den Pflanzenwuchs, wohingegen grünlicher Kalkfarbenanstrich zu dunkel ist, wie ein in der letzten Zeit angestellter Versuch bewiesen hat. Am besten scheint noch das zuerst versuchte Bestreichen von 4/a her Scheibenbreite mit Kalkbrühe zu sein, wobei ein Rand beiderseits der Auf­

lagereisen freigelassen wird.

Schon jetzt kann gesagt werden, daß bei Sonnenschein die Außenwärme als untere Grenze der Wärme im Aquarien­

haus angesprochen werden kann, während an trüben Tagen die Wasserwärme etwa 1—2 Grad unter der Außentemperatur liegt. Durch Besprengen des Bodens kann man bei wenig Sonnenschein eine starke Steigerung der Innenwärme er­

reichen. Allerdings ist diese feucht-warme Luft bei längerem Aufenthalt im Hause nicht allen zuträglich. Genaue Wärme­

messungen werden ausgeführt und die Ergebnisse der Beob­

achtungen später mitgeteilt.

Wasserleitung liegt im Haus und ebenfalls oben am Dach, wo sie zur Sprengung des Gartens und zur Speisung des kleinen Freilandbeckens mit Sumpflebewelt dient. Das Ab­

lassen der Becken geschieht mittels Saugheber. Zwei in die Erde eingelassene Tonnen ohne Boden nehmen das Wasser auf und lassen es schnell versickern. Durch diese Einrich­

tungen fällt in jedem Falle die leidige Arbeit des Wasser- schleppens weg. Im Vorraum des Hauses ist ebenfalls eine Tonne eingelassen, die das sich ansammelnde Regenwasser ableitet und gleichfalls als Senke benutzt wird.

Aus Sparsamkeitsrücksichten wurden die bei der Aus­

schachtung geförderten Erdmassen nicht abgefahren, sondern beiderseits des Hauses und an dessen Rückseite in etwa 2 m Entfernung bis zur Grundstückgrenze aufgekippt und einge­

ebnet. Sie fallen zum Haus hin mit 50 cm hoher Böschung ab.

Zwischen Haus und Böschung wurden Langbeete angelegt.

Ein Weg mit vier zweistufigen Treppen führt hier um das Haus herum. Beginn und Ende hat er in dem schon zu Ein­

gang erwähnten Längsweg, dessen Ligustereinfassung bis dicht an das Aquarienhaus erhalten blieb. Hierdurch ist der Eindruck eines schon lange angelegten Gartens gewahrt g e­

blieben. Schon heute weist unsere ganze Anlage einen reichen Blumenflor auf, der in den kommenden Jahren nach besserer Düngung der Anschüttung noch viel stärker sein wird. Einige Bänke laden zu beschaulicher Ruhe ein und an heißen Tagen bietet das „Wäldchen” Kühle und Schutz vor den sengenden Strahlen. Ein Gerätehaus und eine sonst nötige Oertlichkeit vervollständigen den Vereinsgarten.

Wenn erst im nächsten Jahre unser Wunsch nach einem großen Freilandbecken von etwa 30 qm in Erfüllung gegangen ist, haben wir erreicht, was wir wollen. Aber auch schon heute ist unser Vereinsgarten für den Stamm der Mitglieder das, was er sein soll, ein Feld zur Betätigung unserer Lieb­

haberei, ein Ort der Ruhe und Erholung für uns und unsere Familien und somit die Förderung unseres letzten Zieles, das die Erweckung und Erhaltung der Liebe zur Schöpfung im Sinne unseres Altmeisters Roßmäßler bedeutet.

Eine Wanderung

durch die Kleintierwelt des Süßwassers.

Von O t t o P r e u ß e , Beringstedt.

D

as Leben im Wasser ist ein besonderes Reich, ein Pa­

radies für sich, was ein Außenstehender nicht begreift, wenn ihm nicht die vielen, vielen Arten der Kleintierwelt vor Augen geführt werden könnten! Eine besondere Aus­

stellung der Kleintierwesen des Süßwassers allein würde einen großen Raum erfordern, viel Interesse nicht nur bei dem Naturfreund und Interessenten, sondern auch bei jedem Laien erwecken. Wenn wir uns mit der Kleintierwelt des Wassers beschäftigen, dürfen wir die Pflanzen nicht vergessen, seien es Unterwasserpflanzen oder Schwimm- und Sumpfpflanzen.

Die Wasserflora spielt eine wesentliche Rolle im Leben dieser Kleinen und Kleinsten, ja ohne sie wäre eine Erhaltung dieser Geschöpfe beinahe ausgeschlossen, da sie mehr oder weniger an das Vorkommen der Pflanzen gebunden sind. Vor allem spenden die Wasserpflanzen ja den Leben erhaltenden Sauer­

stoff. Unsere Süßwasserfauna umfaßt nicht nur hunderte, son­

dern tausende von Arten Lebewesen, beginnend mit allen mit den Augen wahrnehmbaren Geschöpfen bis hinab zu jenen, welche uns das Mikroskop erst sichtbar macht. Wir wollen hier nur einen Blick auf die makroskopische Welt werfen.

Zunächst die sog. Halbwasserinsekten, welche nur in ge­

wissen Stadien im Wasser leben und sich später in Land­

insekten umwandeln. Hier möchte ich zunächst die Eintags­

fliegen nennen, deren Larven, im Wasser lebend, ein hoch­

wertiges Futter für die Fische darstellen und meist in Massen, den vorhandenen Bedingungen entsprechend, in unseren Tei­

chen Vorkommen. Diese Larven wählen zu ihrem Aufenthalte mit Vorliebe die Wasserpest, E l o d e a c a n a d e n s i s . Mit Ver­

nichtung dieser Pflanze mindert man die Lebensbedingungen der Eintagsfliegenlarve. Die Eintagsfliegen, die nur etwa einen Tag sich ihrer Verwandlung erfreuen, welche sylphen­

artig an schönen Sommerabenden an den Ufern auf und ab­

schweben, zahllosen weißen Schneeflöckchen ähnlich in wir­

belndem Tanz die Luft erfüllen, legen ihre Eier ins Wasser ab; die Entwicklung bis zur Imago geht immer im Wasser vonstatten. Winzige zarte Larven mit 2—3 langen Schwanz­

fäden am Hinterende entschlüpfen den Eiern. D,ese Larven sind in unseren Gewässern sehr verbreitet; das häufig massen­

hafte Vorkommen der Ephemeridenlarven macht es erklärlich, daß sie als Nahrung für Süßwasserfische von nicht zu unter­

schätzender Bedeutung sind.

Verborgen und unbeachtet leben die Larven des „Weiß­

wurmes” ( P o l y m i t a r c y s v i r g o ) in ebenfalls ungeheuren Massen im schlammigen Boden der Gewässer, bis die Zeit zur Ver­

wandlung gekonJmen ist. An warmen Sommerabenden ist dann wie mit einem Zauberschlage plötzlich das fertige Insekt da.

Die Mengen dieser Tiere wirbeln ebenfalls wie ein Schnee­

gestöber in der Luft, um Hochzeit zu halten. Auch den Weiß­

wurm kann man für die Fische ausnutzen, wenn man über deip Teich eine grell leuchtende Laterne zur Nachtzeit aufhängt, an welcher sich diese Lebewesen beim Schwärmen den Kopf einrennen, um ermattet ins Wasser zu sinken und dann eine Beute der Fische zu werden. Aus den Hunderttausenden von Eiern, die diese Nachtschwärmer ins Wasser legen, entstehen die im Schlamm lebenden Larven.

Wer kennt nicht die sog. „Seejungfern” mit ihren blauen, auch grünlich schillernden Leibern, die Libellen (Odonata).

Die Libellenweibchen besitzen einen kurzen spitzigen Lege­

stachel, mit dem sie Wasserpflanzen anritzen, um ihre Eier hinein zu legen. Andere Arten, die keinen derartigen Lege­

apparat haben, fliegen in tänzelndem Fluge über den Wasser­

spiegel und lassen dabei ihre Eier in das Wasser fallen oder legen sie in gallertumhüllten Ballen ab. Sehr eigenartig sehen die Larven aus, die mit dem fertigen Insekt so gar keine Aehnlichkeit haben. Man kennt in Deutschland allein 77 Arten.

Dann die Wasserwanzen. Es sind echte Wassertiere, deren Leben sich vollkommen im Wasser abspielt bis auf geringe Ausnahmen, welche hauptsächlich an die Wasseroberfläche ge­

bunden sind. Aus dem Artenreichtum nenne ich zunächst die als Wassereikaden bezeichnete Gruppe der Coryxinae mit ihrem Vertreter C o r y x a m e r c e n a r i a , welcher als „Muska” in getrocknetem Zustande als Fisch- und Vogelfutter in den Handel kommt. Diese Tiere sollen imstande sein, ähnlich ihren landbewohnenden Vettern Töne hervorzubringen, zu wel­

chen sie auch hinüberleiten. Die Schwimmwanzen (Nauco- ridae), von denen in unseren Gewässern die Art N . c i m i c o i d e s

vorkommt, sind 1 cm große, etwas abgeflachte Insekten von eiförmigem Umriß, die sich schwimmend zwischen Wasser­

pflanzen umhertummeln und in warmen Sommernächten auch Flüge in die Nachbarschaft unternehmen. Die Wanze hat eine grünlichbraune, schwach gewölbte Rückenfläche. Eine in allen Gewässern vorkommende und am häufigsten gefangene Wasserwanzenart stellen die Rückenschwimmer ( N o t o n e c l a .

g l a u c a ) dar, deren bootsähnlicher, mit dem Rücken nach unten

liegender, mit langen Ruderbeinen versehener Körper unver­

kennbar ist. Er wird zwar von größeren Fischen gefressen, ist aber selbst der Jungbrut gegenüber gefährlich, wehrt sich auch beim Fange durch empfindliche Stiche, was schon man­

cher Aquarianer erfahren hat. Im Volksmunde heißt das Tier

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Ein gefährliches Experiment blieb es immerhin, eine so geringe Wassermenge (etwa 10 Liter) zu heizen, besonders da ich den Nachmittag über nicht ständig dabei

Natürlich spielt auch die Reinlichkeit eine große Rolle mit, aber über Reinlichkeit wird man ja wohl im allgemeinen nicht mehr zu sprechen brauchen.. Interessant

was Vorsicht geboten; denn es könnte der Fall sein, daß durch den Auströmer nicht soviel Sauerstoff entweicht, als in der Flasche erzeugt wird. So kann es dann

Erwähnen möchte ich noch, daß ich das Aquarium, in dem ich diese Pflanze pflege, im Winter immer heize, ohne daß ich sagen müßte, daß es ihr auch nur im

Man wundert sich nicht nur über seine angestellten eingehenden Beobachtungen, sondern liest auch mit Staunen, daß er — durch einen Zufall veranlaßt — auch

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