• Nie Znaleziono Wyników

Der Baumeister, Jg. 26, Heft 11

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Der Baumeister, Jg. 26, Heft 11"

Copied!
54
0
0

Pełen tekst

(1)

DER BAUMEISTER

XXVI. JA H RG A N G NOVEMBER 1928 HEFT LJ

Städtische Lichtw erke I n n sb ru c k Arch. Lois W elzenbacher - In n s b ru c k

329

(2)

DieVerbauung des Bism arck­

platzes bei derTrium phpf orte in Innsbruck

W clzenbacher erhielt den Bau­

au ftra g durch den Stadlrat als ein er der Ilau p tp reisträg er des im H erbst 1926 hierü b er e n t­

schiedenen und m it 109 A rbei­

ten beschickten W ettbew erbes.

(Siehe auch unser lie ft 9 /1 9 2 6 .) In den W ettbew erbsunterlagen w ar gewünscht, daß a u f dem östlichen Teil ein V erwaltungs­

gebäude, dem westlichen Teil des entstehenden Bismarckplalzes ein

f ! î 1 t I I « « I I 1 753

Städtische Lichtwerke Innsbruck (hierzu siehe H eft 9/1926) Oben Grundriß Erdgeschoß Unten Grundriß 1 .Obergeschoß

111111

: in

Ilolclbau oder ein anderer Zweck­

bau entstehen solle. In städte­

baulicher H insicht w ar ein A b­

schluß der von N orden kom ­ m enden W ilhelm - Greil - S traße gewünscht und die N ähe der T rium ph p fo rlc zu beachten. Sonnt w ar freie H and gelassen. Die Vorschläge teilten sich in zwei Ilau p lg ru p p en , von denen die g rö ß ere eine sym m etrische L ö­

sung, die kleinere eine asymme­

trische A nordnung b rin g t. W ä h ­ rend sich die erstere als nicht brauchbar zeigte (zur sym m etri­

schen Entw icklung fe h lt die nötige R aum tiefe), erwies sich d er V ersuch, die Baumassen rhythm isch anzuordnen (P ro je k te von Döllgast, W elzenbacher u .a .), sowohl städtebaulich wie ver­

kehrstechnisch als richtig. D er h ö h e rg efü h rte B autrakt ist w irt­

schaftlich erwünscht und gibt dem Bauwerk und P latz eine Betonung, ohne die W irk u n g der T riu m p h p fo rte oder der Stadlsilhouette zu beeinträchti­

gen.

3 3 0

(3)

Wagnersche Universiläts-Buchdruckerei in Innsbruck

Modellphotographie

NEUERE A R B EITEN VON

LOIS WELZENBACHER - INNSBRUCK

I) I E B A U A U F G A B E

g e s e h e n d u r c h e i n '1' c in p e r a m e n l

Persönliches, eigenwillig kräftiges Schaffen birgt ohne Zweifel gewisse G efahren in sich, die der ein­

zelnen Aufgabe zuweilen erwachsen, dann aber auch in dem falsch aufgenom m enen E in flu ß einer einm ali­

gen Leistung a u f die N achahm er und M itläufer liegen.

Diesen Gefahren gegenüber steht jedoch das unge­

heuer B efruchtende des rassehaft D urchgebildeten, des m it starker Liebe und W illensk raft geform ten beson­

deren Sinnes, der im sachlichen Zweck und den ein­

maligen Gegebenheiten von Umwelt, M aterial und je­

weiliger Aufgabe liegt.

Als Anregung und Gegenstand k r i t i s c h e n Stu­

dium s fü r die Ernsten, die Könner, nicht als Vorlage zur sinnlosen Nachahm ung mögen daher die Arbeiten W elzenbachers, denen wir aus diesem Grunde diesmal auch keine Einzelheiten beigegeben haben, dienen.

D i e S c h r i f l l e i t u n g

331

(4)

Wagncrsche

Universitäts-Buchdruckerei in Innsbruck

Orthogonal-Ansicht

1 1 1 1 1 1 i i i m n n r m T i i ' i ' T T r T r r r r r r

1 ' i l i l l L l l l

mi hi rm 111 i.i 11 i.i.i m 111111 MiTT

i I I I . ' 1 1 1 i I i M I

n i t i i T n T r r m T r n m r r r i r n 1 1 11 r

l i J i ü g i n i M i i i i i i n i i i-LiLi..LL.ui. j . u i ). Li .u j.u m ji.im :

Grundriß Ob.-Geschoß

332

(5)

W agnersche Universitäts - Buchdruckerei in Innsbruck

Modellpkolo graphie

Wagnersche Universitäls- Buchdruckerci

in Innsbruck

Grundriß Erdgeschoß

333

(6)

W agncrsche Universiläts-Buchdruckerci in Innsbruck V e r w a l t u n g s g e b ä u d e der W agncrschen Universi- täts-B uchdruckerei in der S t r a ß e n f l u c h t , bisher zwei getrennte Häuser, die d urch Umbau Eines w erden, der rückw ärtige T eil w urde im L au fe der J a h re ausgebaut (D ruckereisäle, Buchbinderei, A utogarage), B aum aterial:

E i s e n b e t o n , E i s e n , G l a s , E d e l p u t z ; In n e n ­ ausbau: M a r m o r , A l u m i n i u m u n d G l a s .

334

(7)

InnsbruckcrNachrichten in Bregenz O rlhogonal-Ansichl

I n n s b r u c k e r N a c h r i c h t e n i n B r e g e n z W o h n - u n d G e s c h ä f t s h a u s i n d e r S t r a ß e n - f l u c h l , G ru n d riß : E rdgeschoß vier G eschäftsräum e m it Büros, in den Stockwerken je zwei W ohnungen m it 2 — 3 Zim m ern, Bad, Küche und N ebenräum en, — im D achgeschoß M aleratelier m it W ohnung, außerdem W aschküche und T rockenboden. Fassadengcstallung: E rd ­ geschoß: P fe ile r und Konsolen in Vorsatzbeton grau, fein gestockt. •— L adenfenster Eisen, weiß gestrichen.

— Glas und E isengitter, E rk erfen steru m rah m u n g cn in Vorsatzbeton und fe in gestockt. P utz T erranova g ra u ­ grü n , F enster w eiß gestrichen, Gesimse grau er Slock- beton. D ach: A telierfen ster in K u p fe r. — Innenaus­

gestaltung: T rep p e in M ühldorfcr M arm or.

Innsbrucker Nachrichten in Bregenz Erkerdetail

335

(8)

Straßen-Ansicht Innsbrucker Nachrichten in Bregenz

336

(9)

Innsbrucker Nachrichten in Bregenz

Oben Erdgeschoß, Unten Obergeschosse, Maßstab ca. 1 :2 5 0

(10)

Fcsthalle Feldkirch, Grundriß Erd gesc hoß, Maßstab ca. 1: 5 00

3 3 8

Festhalle Feldkirch (Innenraum hierzu in Heft 11/1927)

(11)

D er zerrissene Leonliartsplatz gew innt bessere einheitlichere F o rm ; gute städtebauliche E ingliederung des Ilallen - baues; Bauachse senkrecht zur Y erbindungsstraßc, dadurch von allen Z ujfahrtsstraßen gute bauliche B ilder, die h ä ß lic h en H offassaden werden d u rch den Bau verdeckt, bei d e r Ilöhenentw icklung g rö ß te Rücksichtnahm e a u f die naheliegende S chattenburg, am H aupteingang 2 kegelförm ige T ü rm e, als Motiv des Festtores und S t e m m p u n k t

des Baues, woran sich d e r leicht aufgelöste Langbau d er Halle schließt, M aße: L änge 04 m , Breite 30 m , H öhe 12 in, T ürm e 31 m ; Fassungsraum 30 0 0 Personen und 8 0 0 Personen a u f d e r B ühne Die Festhalle in Feldkirch in der Stadtsilhouetle Unten Modell der Festhalle im Stadtbild

3 3 9

(12)

Drei-Raum-'W ohnung für ein kinderloses Ehepaar

UM/,

u

. irn rT T T T rrn

X-Jjbx yMMMA*'

(13)

3 4 1

(14)

D r c i - 11 a u in - W o h fü r ein kinderloses Ehepaar Bade- und Waschraum

Anordnung der D rei-Raum -W ohnung für ein kinderloses Ehepaar im Elagenreihenhaus

3 42

(15)

D r e i- R a u m - W o h n u n g f ü r e in k in d e r lo s e s E h e p a a r im E ta g e n r e ih e n h a u s , G a rte n s eite

Licht und Sonne soviel als möglich, daher belichteter Vorplatz, große Fensteröffnungen, Aufgeschlossenheit nacli außen: Loggia mit Balkon, Möglichkeit der Verbindung von Wohnzimmer mit Loggia und Balkon,

Verbindung vom Vorplatz mit Loggia.

D r e i- R a u m - W o h n u n g fü r e in k in d e r lo s e s E h e p a a r im E ta g e n r e ih e n h a u s , S tr a ß e n s e ite

343

(16)

D r e i- R a u m - W o h n u n g f ü r e in k in d e r lo s e s E h e p a a r , S c h la f z im m e r

Eigener Zugang zu -jedem Wohnraum und zur Küche. Direkte Verbindung von Bad und Schlafzimmer. Knappste Bemessung der Baummasse. — Versuch zur Erzielung des Ein­

druckes einer gewissen Weiträumigkeit durch architektonische Mittel: Durchblicke und Aus­

blicke. — Keine eingebauten Schränke, da Mietwohnung. Größte Freiheit in der inneren Ausgestaltung der Wohnräume bei ein und demselben Grundriß im ganzen Miethaus.

344

(17)

D r e i- R a u m - W o h n u n g fü r e in k in d e r lo s e s E h e p a a r , S c h la f z im m e r m it B lic k in s B a d

D rci-Raum-W ohnung fü r ein Ehepaar ohne Kinder. Elektrische Reizung und Warmwasser­

versorgung, in der Küche Gasherd. Durchreichefenster von Küche zu W ohnzimmer, Loggia so geräumig, daß sie im Sommer als voller Wohnraum gelten kann. Keine eingebauten Schränke, da Mietwohnung, wo man m it vorhandenen Möbeln der Mieter rechnen muß. Wohnzimmer 21,5 qm; Schlafzimmer 19,1 qm; Küche 13,2 qm; Bad 7,35 qm; Speiseka. 1,14 qm; G ang2,5qm ; Loggia 10,4 qm; Balkon (5.16 qm; zus. 8 4,65 qm. Monatsmiete ca. 72 M. (bei .M. 0,85 pro qm).

3 4 5

(18)

B e b a u u n g s p la n von M a y r h o fen ¡ .Z ille r ta l (T iro l) O b en M o d e ll, u n te n L a g e p la n (h e llg r a u = A ltb c sta n d )

(19)

W e ttb e w er b V e r b a u u n g d e r A ig lg r ü n d e , S a lz b u r g (P r e is g e k r ö n t)

Der Ausgangspunkt für die Anlage der Siedlung ist d i e O r i e n ­ t i e r u n g n a c h d e n H i m m e l s r i c h t u n g e n. Si c ist zum k ü n s t l e r i s c h e n M o t i v der Gesamtanordnung erhoben.

1 I I U I !

! K l I U J . l l f l 111 U l t

* 11(1*11

i irmiiittiiK- »uni

I l l l l l l l O I I

V e r b a u u n g d e r A ig lg r ü n d e , L a g e p la n

347

(20)

L in k s

S ie d lu n g I lc ic h c n a u b .In n s b r u c k R e ch ts o b e n B a r tn in g , H a u s W y le r b e r g

R e c h ts m itte K u rt G u tzeit - M ü n c h e n (M o d e ll) I n d i v i d u e l l e s G e s t a l t e n nach den Gesetzen der E i n o r d ­ n u n g i n d i e j e w e i l i g e U 111 g c b u 11 g (Landschaft, G roß­

stadt, Ebene, Gebirge usw.) u n d d e r 1) e s o n d e r e n A u f g a b e wurde erst möglich, durch Spren­

gung der Fesseln, welche die Vor­

schrift der Symmetrie oder konven­

tionelle Formgebung nach vorge­

schriebenem Kanon für jedes Schaf­

fen bedeuteten. Gleichzeitig liegt in einem plötzlichen Freiwerden für die Schwächeren die Gefahr der Y e r w i 1 d e r u n g . Diese Ge­

fahr muß aber in Kauf genom ­ men werden, sie ist die Hemmung an der das wirkliche Können wächst, denn sie ist auch wiederum A n r e i z für die Schöpfer- und G estall ungskrä f l .

Die kleinen Abbildungen auf S. 348 und 349 sind einige, der neueren Fachliteratur entnommene, mehr oder wenige glückliche, je ­ doch sehr typische Beispiele des individuellen Schaffens in Deutsch­

land. Wir haben auch einige Ar­

beiten Welzenbachers (Siedlung Rei­

chenau, Haus Setlari, Kasino Inns­

bruck) aus unseren früheren Heften zum Vergleich eingefügt.

Die Schriftleitung.

L in k s I la u s S etta ri, B a d D r e ik ir c h e n i. S ü d tir o l

R ech ts

G r u n d r iß zu H a u s S etta ri «' v

'6

im m un

Hans Schnroun, B örsenhof Königsberg, Wettbewerb

11 I ( I 1 1 » 0 I 1

Lois Wclzenbacber, Kasino in I n n sb ru c k

3 4 8

(21)

‘!.Q*UAaiCXr«iir . V o r d e r i m i c h t

E n tw ü r fe von A r ch . B r u n o T a u t (A u s d e r Z e its c h r ift „ F r ü h lic h t “ 1 9 2 5 )

TfRRASSf

H a u s v o n P r o f e s s o r S c h a r o u n a u f d e r S tu ttg a rte r A u s s lc llu a

„ D ie W o h n u n g “ 1 9 2 7

E ig e n h a u s v o n B r u n o T a u t

Hotel m it Bcrgslalion a m H ac fe lek a r ¡.Tirol. 1 . E n tw u rf

3 4 9

(22)

H o fe i u n d B e r g s la tio n a m I i a c f c l e k a r i.T ir o l ( 1 6 0 0 m ü .M .)

D ie G ru n d risse v o n K e lle r -, E r d - u n d O b e r g e s c h o ß , 1. E n tw u r f

N o r d k e lte n b a h n , M itle ls la lio n (S e e g r u h c ), E n tw u r f Mittclslation (Umsteigestation von Talseile zur Bergstation Iiacfclekar) in Verbindung mit dem Berghotel, Anpassung an den Höhenrücken (siehe Schichtenlinien im Grundriß Seite 35 2 ).

— Grundriß: Stationstrakt (2 Wagenhallen mit Warteraum und Betriebsräumen, W ärterwohnung). Iloteltrakt: im Erd­

geschoß: Hotelhalle mit Restauration für 3 0 0 Personen mit vorgelagerter Terrasse, gedeckte und freie Terrasse nach Süden, W irtschaftsanlage nach Norden. — Obere Geschosse: Hotel­

zimmer und Pächterwohnung. Gedachte Ausführung: Rauh­

putz, breites Gesimsband in Holzverschalung, Tcrrassenbelag Steinplatten.

3 5 0

(23)

H o te l m it B e r g s ta tio n a m I ia e f e le k a r i.T ir o l( 1 6 0 0 m ü .M .), 1 . E n tw u r f

3 5 1

(24)

H o te l m it B e r g s ta lio n a m l l a e i e l e k a r i.T iro l, 2 . E n tw u r f, E r d g e s c h o ß -G r u n d r iß

Hauptgedanke: llufciscnform , größte Ausdehnung nach Süden. Siehe P feile im Grundriß, Ausblick von den Restauralionsräumen und Zimmern talwärts, ebenso den Terrassen. Betriebswirtschaftlich ist jeder Platz der

Restauration auf dem kürzesten W eg von der Ausgabe zu erreichen.

3 5 2

(25)

H a u s S c h m ie d , P ra g (im B a u )

G r u n d r iß O b e r g e s c h o ß

3 5 3

(26)

Landhaus in ebenem Wiesengrund mit kleinem Planschbecken, Vicrtelkroisform des Grundrisses. Südseite: größte Ausdehnung des Hauses. Alle Räume in guter Lage. Der Schornstein liegt in der Spitze des rechten W inkels (Eckpunktfeuerung). Erd­

geschoß: Vorplatz, große Diele und Wohnraum, Küche. — Obergeschoß: drei Zimmer, Bad, Kammer, eingebaute Schränke.

— Ausführung: Ziegelbau, Holzdach mit Blccheindeckung, Südseite geputzt, Nordost- und Nordweslscitc m it Iiolzschwartlingen verkleidet. — Kamin in Ziegel unverputzt, Tcrrasscnpflaster und Vorplatz in Klinker, ebenso Treppe ins Obergeschoß. Über

dem Eingang ITolzpergola, Zentralheizung, jedes Zimmer m it fließendem Wasser versehen.

Ansicht von N ord-W e ste n

3 5 4

(27)

H a u s S a g g e n in I n n s b r u c k

3 5 5

(28)

H au s SaffRen in In n s b r u c k

3 5 6

(29)

ITaus S a g g e n in In n s b r u c k

Mögliche Anpassung an den Baugrund; sämtliche Räume gruppieren sich um die Feuerung. Ausblick nach Süden (Terrasse) und nach Osten und Westen in das Ober- und Unterinntal. Jedes Stockwerk birgt eine W ohnung mit drei Zimmern, Kammer, Küche und Küchenbalkon mit herrlichem Ausblick auf die Nordkette. Im Dachgeschoß ist gegen Süden eine kleine W ohnung ausgebaut.

Ausführung: Blechdach, außen Rauhpulz (Kellen­

zug) Gesimse, Sockel und Fenstereinrahmungen fein gestockter Vorsatzbelon, Fenster aus Holz.

3 5 7

(30)

H a u s S c h u lz - R e c k lin g h a u s e n ¿ .W estfa len , V o g e ls c h a u b ild (G ru n d r isse a u f S e ile 3 6 0 )

I la u s S c h u lz - R e c k lin g h a u se n

Herrschaftliches Haus in der Stadl, Straßeneckplatz mit rückwärtigem Park, schöner Baumbestand, Haus in Back­

steinhau (Klinker), Dach in englischem Schiefer. Großes Wasserhecken und W andelgang mit Pergola, Terrassen- bclag im Freien mit Steinplatten. Grundrißlich im Unter­

geschoß: Eingangshalle, Dienstboten- und Fremdenzim­

mer, Wirtschaftsräiime. Obergeschoß: Vorhalle, Diele in Verbindung mit Damenzimmer und direktem Ausgang ins Freie (durch großes versenkbares Eisenfenster).

Siidlage. Herrenzimmer mit westlichem Austritt ins Freie und Park, Speisezimmer, Küche, Anrichte usw.

— Schlafräume mit Bad in Ost-Süd-Richtung und Aus­

blick in den Garten.

Z u r G e n e a lo g ie d e s G ru n d risses:

E in L a n d h a u s in K a lifo r n ie n von E ra n k L o y d W r ig h t (m it a u fg e lö s te m G ru n d riß )

3 5 8

(31)

H a u s S c h u lz - R e c k lin g h a u s e n ¡.W e s tfa le n , V o g e ls c h a u b ild (G r u n d r isse a u f S e ite 3 6 0 )

Z u r G e n e a lo g ie d e r B a u m a s s e n :

Ein Landhaus in Kalifornien U .S.A . Beispiel für A uflösung nach den besonderen Gebrauchs- (W ohnzw ecken.

3 5 9

(32)

H a u s S c h u lz - R e c k lin g h a u s e n ¡.W e s tfa le n O b en E r d g e s c h o ß , u n te n O b e r g e s c h o ß

360

(33)

E n tw u rf f ü r die Halle d e r „A chtzigtausend“ , Wien, P r a te r

2

_ f l _ ...

J

_ _ f ,1

... - v

i j v

G r u n d r iß

361

(34)

Längs-Ansicht d e r Halle d e r „A chtzigtausend“ in Wien

-__ _ _____ 1

_ . . E U .. :.... 1“ f ~T r t r ' ■ t LL.L. ( f

1— 1 r ~ t — l 1" t ' T T T ] r ~ ’.. I“...>; — r . ' 1

P"rT— *——---"

Vorder-Ansicht

T L 7

r - *

P _... Ä J

Querschnitt

Entwurf für die Halle der „Achtzigtausend“, Wien, Prater

(35)

Wettbewerb Völkerbundspalast (Wiederholt aus lieft 11/1927) Oben Vogelschaubild Unten Grundriß Obergeschoß

Umseitig Ansicht und Grundriß Erdgeschoß

& & ■ /

/

'

!

„ - . C f O / ^ T ; .

•4 \ 3 - ^ _____

/'•

\ i . < N .: .

< f v .

1

V y - V v " V x \

. ; - y x y

v -

\ V /.

I

2 0 1 7 5 t -

3 6 3

(36)

Verlag: Georg D .W . Callwey-M ünchen — Schriftleitung: Reg.-Bmstr. G. Harbers, städt, Baurat, München — Druck: Kästner & Callwey in München

W e ttb ew e r b V ö lk e r b u n d s p a la st, G en f, S c h n itt u n d G r u n d r iß

(37)

BEILAGE ZUM>BAUMEISTER<

NOV. 1928 • M ONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR UND BAUPRAXIS • HEFT 11

VER SU C H S-G R O SZSIED LU N G MERSEBURG DER GAGFAH

Das Baugelände besitzt eine G röße von zirka 90 000 qm. Die bebaute Fläche beträgt 20 350 qm.

Insgesam t werden 748 W ohnungen in drei- bis vier­

geschossigen Häusern in Schlackcnschüttbeton — System Zollinger — , Beitonverhältnis 1 : 14, 1 :1 6 , errichtet. Nach der G röße gliedern sich die W oh­

nungen in vier Typen, und zw ar:

1. Type I (4 5 qm) 142 W ohnungen, bestehend aus je einem W ohnraum m it Loggia und Kochküche, 1 Schlafzim m er, 1 Schlafkam m er, 1 kleinen K or­

ridor.

2. Type II (57 qm) bestehend aus je einem W ohn­

raum m it Loggia un<j Kochküche, 2 Schlafzim ­ m ern, 1 kleinen K orridor.

3. Type III (7 0 qm) bestehend aus je einem W ohn­

raum m it Loggia, 1 Küche, 2 Schlafzim m ern, 1 Kammer.

4. Type IV (8 2 qm) bestehend aus je einem W ohn­

raum m it Loggia, 1 Küche, 3 Schlafzimm ern.

Jede W ohnung enthält Badeeinrichlung, Gas, elektrisches Licht, W asser.

An Stelle des üblichen Baugerüstes erhebt sich über den einzelnen W ohnblocks eine bewegliche Eisenkonstruktion, das „B au sch iff“ (s.A bb.S.B . 222)^

A ußerdem sind die neuesten Ergebnisse der wissen­

schaftlichen B auforschung verw andt worden, und die N orm ung und Typisierung aller Einzelteile wei- teslgehcnd du rchg efü hrt. D adurch ist es m öglich, ein Stockwerk fast in einem Tage m it Ililfo von fü n f A rbeitern herzustellcn.

Die W ohnungen sind in erster Linie f ü r die Angestellten und Arbeiter des Leunawerkes der I. G. Farbenindustrie bestim mt. Diese Siedlung w ird dazu beitragen, der W ohnungsnot der aufstrebenden Industriestadt M erseburg abzuhelfen.

iN.

D ie G a g f a li - S ie d lu n g , F is c h ta lg r u n d in ' B e r lin - Z e h le n d o r f, w u rd e am S o n n a b e n d , d e n 1. S e p te m b e r , B e lo n g ie ß e r G a g f a h - G r o ß s ie d lu n g M erseb u rg A u f s t e llu n g d e r V e r s c h a lu n g

(38)

B 2 2 2 D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E H E F T 1 1

B ü c k v o n o b e n w ä h r e n d d .A u s g ie ß e n s d e r S c h a lu n g

als A u s s te llu n g e r ö f f n e t . M ie tw o h n u n g e n u n d H e im ­ s tä tte n n a ch d en E n t w ü r f e n von IG, a u f d e m G eb iete d es K le in w o h n u n g s b a u s fü h r e n d e n d e u tsch en A r c h ite k ­ ten , sin d e rr ic h te t w o r d e n . E tw a 2 5 H ä u ser u n d W o h ­ n u n g e n , im g a n z e n a lso m e h r a ls 1 0 0 Z im m e r , sin d von n a m h a fte n M ö b e la u s s ta llu n g s fir m e n v o llk o m m e n w o h n fe r tig e in g e r ic h te t. D ie am W o h n u n g s b a u in te r ­ e ssie rte n V erb ä n d e h ab en sic h e b e n fa lls a n d er A u s s te l­

lu n g b e te ilig t, in d e m sie sta tistisc h e s u n d B ild m a te r ia l zeig en .

A u ch d ie fü h r e n d e n A n g e s te llte n -G e w e r k s c h a fte n sin d d u rch d ie D a r s te llu n g ih r er so z ia le n E in r ic h tu n g e n v e r­

treten . H a u sra t a lle r A r t v e r v o lls tä n d ig t f ü r d en B e ­ su ch er das G esa m tb ild .

E in e e in g e h en d e W ü r d ig u n g d er A u s s te llu n g b e h a lte n w ir u n s f ü r e in e u n serer n ä c h s ten N u m m e r n vor.

D ie A u ß e n w ä n d e , s o e b e n a u s g e s c h a lt;

o b e n r ec h ts

an d e r K r a n la u fb a h n d er B e to n g ie ß e r

(39)

Aus „1 6 0 0 0 W ohnungen für Angestellte“. Ein Beitrag der Angestelltengewerkschaft

z u r Lösung des K leinwohnungsproblem s — Ernst W asmüth Verlag A.-G. — 1928 CD

A o . o

«-To VV

V ier T y p e n g r u n d r is s e d e r V e r s u c h s -G r o ß s ie d lu n g M er se b u r g d e r G a g fa h

s.is-

47

. >o«*

,0 «

(40)

bauabfeilun der

B erlin, d e n

.GAGFAH

B r ü c k e n r o i n

1 : 1 0 0 0

fl agier ungboum&łr.

(41)

H E F T 11

„DIE TECHNISCHE S T A D T

JAHRESSCIIAU DEUTSCHER ARBEIT DRESDEN 1928

D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E B 2 2 5

D a s e r s te K u g c lh a ü s d e r W e lt

A r ch . P r o f . P e te r B ir k e n h o lz - M ü n c h e n

A nläßlich des 100jährigen Bestehens der Tech­

nischen Hochschule Dresden wurde zum Gegenstand der diesjährigen „Jahresschau Deutscher Arbeit“ die

„Technische S tadt“ gewählt, um auch der breiteren Ö ffentlichkeit einen Überblick über die vielverzweig­

ten Einflüsse der Technik a u f die m oderne Stadt zu geben. Neben den eigentlichen Ausstellungsablcilun- gen — „D er technische K örper der S tad t“ — ,

„Die Lebensquellen der technischen S tadt“ und „D er Organism us der technischen S tadt“ — ist außerdem eine Sonderausstellung der Sächsischen Technischen Hochschule veranstaltet worden, die einzelne Gebiete aus den vorerwähnten Gruppen nochm als von der rein w issenschaftlichen Seite h erausgreift und ins­

besondere auch die E rziehung zur Technik und die Psychotechnik behandelt.

F ü r den Architekten, dessen B eruf ihn notwendi­

gerweise m it fast allen Gebieten des heutigen Lebens zusam m enführt, bietet die Ausstellung eine Fülle des Interessanten, wenn auch nicht viel durchaus Neues gezeigt wird. Zunächst lockt ihn natürlich die Abtei­

lung, die die Gruppen Hochbau und Tiefbau enthält.

„D ER TECH N ISCH E KÖRPER DER STADT“,

H o c h b a u

Die S tadtplanung ist sowohl an Ideal-M odellen, als auch an praktischen Beispielen vorgeführt. Als neuer Vorschlag ist bemerkenswert „Die G roßstadt ohne S traß en “ von Hans Schierloh und R egierungsbau- m cistcr 0 . H . Strohm eyer-IIam burg, die in großen Gebäudeblöcken von 20 Stockwerken den gesamten F u h r- und F ußgänger-V erkehr, Läden, Büros und W ohnungen vereinigen will. Zwischen diesen nord- südlich gerichteten Gebäudezügen bestehen dann Ost­

west-Verbindungen m it öffentlichen Bauten, die Gevierte von 5 0 0 :8 0 0 m sind lediglich fü r G rün­

flächen und dergleichen bestimmt.

Als praktische Beispiele von Stadtplanungen sind insbesondere die Entw icklung und die Z ukunftsnot­

wendigkeilen des oberschlesischen Städtedreiecks Gleiwitz, Iiindenburg und Beuthen in einer großen Anzahl von Plänen und Modellen von den Stadtbau- äm tern der genannten Städte ausgestellt. Die Ab­

schnürung durch die neue polnische Grenze und das im m er stärkere Anwachsen der Industrie verlangen hier zahlreiche, tief einschneidende Veränderungen im Stadtkörper. So behandeln z. B. m ehrere Mo­

delle die City-Neugestaltung in Iiindenburg.

Die andere H älfte der H ochbauhalle enthält Mo­

delle und Pläne von öffentlichen Bauten, die von einer größeren Anzahl von Städten und Architekten ausgestellt sind.

W ie der Hochbau, so sind auch die übrigen Ab­

teilungen in den aus früh eren Jah ren vorhandenen Hallen untergebracht, von denen die neueren am T urm - und Brunncnplatz durch ihre schlichte E r­

scheinung und die zweckmäßige Beleuchtung durch hochgestelltes Seitenlicht einen guten R ahm en fü r die Ausstellungsgegenstände abgeben. In ihrer An­

ordnung lassen aber die einzelnen Abteilungen einen einheitlichen W illen zur straffen Gesamtgeslaltung vermissen.

Sehr bem erkenswert ist als neu hinzugekom m ener Bau das Kugelhaus. Es ist nach den E ntw ürfen von P rof. P eter Birkenholz-M ünchen, fü r die Ausstel- lungsleilung Dresden von der M. A.N., W erk Gustavs­

burg errichtet (Abb. S. 2 2 5 /2 7 ). Boi einer Gesamthöhe von 27 m und einem Kugeldurchm esser von 24 m beträgt die bebaute Fläche n u r 113 m 2.

D er Bau ist ganz nach neuzeitlichen G esichtspunk­

ten konstruiert. Die tragenden Teile sind n u r nach den auftretenden statischen Beanspruchungen gestal­

tet, der W etterschutz und der W ärm eschutz ist da­

gegen anderen d a fü r besonders geeigneten B austoffen

(42)

B

2 2 6 D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E H E F T 1 1

übertragen. Die H auptkonstruktion besteht aus acht senkrechten Stützen, die in einem ringförm igen Be- tonl'imdament verankert w urden (Abb. S. 227). Die Kugel selbst w ird aus eisernen, in senkrechten H aupt­

kreisen liegenden Spanien gebildet, die durch Quer­

verstrebungen ausgesteift sind.

Ein m it Aluminiumbronze angestrichener Stahl­

blechmantel u m hüllt das Haus als W etterschutz. Der W ärm eschutz wird im unteren und m ittleren Teil des Hauses durch Tekton-Lcichldielen der Tekton- und Sägewerk-A.-G. in Siglingen (Abb. S. 226 u.), in der oberen Kalotte durch die Torfoleum platlen der Torfoleum -W erke E duard D yckerhoff in Poggen­

hagen-H annover bewirkt. Die Isolierstoffe be­

lasten infolge ihres geringen Gewichtes die Kon­

struktionen nur sehr wenig, schaffen aber eine so hohe W ärm esperrung, daß die betreffenden Kugel­

zonen so w ärm edicht sind wie 60 bzw. 75 cm Zic- gclm auerwerk.

In dem Kugelhaus sind 40 Läden untergebracht und im obersten Geschoß ein großes Café, von dem m an durch einen inneren kreisförm igen Deckenaus­

schnitt das Leben und Treiben in den anderen Stock­

werken beobachten kann. Keck und exzentrisch sitzt der A ufzugsturm in diesem Kreis.

Leider w ird die luftige und freie W irkung des im Café ringsum laufenden Fensterkranzes durch höchst überflüssige Vorhänge zerstört.

A ußerdem ist a u f dem Ausstellungsgelände als wei­

terer interessanter Bau ein Stahlrahm enhaus von der

Stahlbau G. m. b. II. D üsseldorf nach dem E ntw urf von Regicrungsbaum eister Hans Spiegel errichtet. Die tragenden W andkonstruktionen sind aus genormten Rahm en zusammengesetzt, die aus Stahl-Leichtpro- filcn bestehen. W ährend dieser R ahm enskelettaufbau klar und gut durchgcbildet ist, h at m an offenbar der Frage des W ärm eschutzes weniger Beachtung geschenkt, denn dieser erscheint durchw eg als zu gering.

In der G ruppe T i e f b a u

zeigen Modelle und Pläne der Stadtverwaltungen Ber­

lin, S tuttgart, Dresden, Köln und Essen die baupoli­

zeiliche Arbeit, die aus verkehrstechnischen G ründen notwendig ist. Straßenreinigung, M üllbeseitigung und -Verwertung sind m it Modellen, Statistiken und kleinen Nachbildungen der erforderlichen Fahrzeuge anschaulich vorgeführt. Brücken und S traßen schlie­

ßen sich an. Das T iefbauam t Dresden hat im Freien ein lebensgroßes Modell au fg efü h rt, das den Quer­

schnitt d urch eine m oderne S traß e zeigt.

Die zweite A usstcllungsabteilung:

D IE LEBENSQUELLEN DER TECH N ISCH EN STADT

u m faß t die G ruppen Gas, W asser und Elektrizität, die alle zunächst die Erzeugung bzw. Gewinnung vor­

führen, dann die Leitung und Verteilung in der Stadt und endlich die Verwendung im Industrie- und Ilau s- betricb. Hervorzuheben sind:

G r u p p e G a s :

M o d e lle m o d e r n e r G asw erk e u n d d e r e in z e ln e n E r ­ z eu g u n g s v e r fa h r e n . E in c h e m is ch es L a b o r a to r iu m zu r w ir ts c h a ftlic h e n B e lr ie b sü b e r w a c h u n g . D a r s te llu n g e n v o n G ru p p en g a s- u n d F e r n g a s e r z e u g u n g . E n d lic h e in ig e g u t g e w ä h lte B e is p ie le d er G a sv e rw en d u n g im H a u s­

g e b ra u ch .

G r u p p e W a s s e r :

G r o ß e M o d e lle von T a lsp er r e n m it E in z u g s g e b ie te n , S t o lle n , K r a ftw e r k e n u n d F iltc r a n la g c n . D a r s te llu n g e n von G ru n d - u n d Q u e ll W asserversorgun g u n d v e rsch ie d e -

(43)

I I E F T 1 1 D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E B 2 2 7

n e n A u fb e r c itu n g s m e lh o d e ii. E in W a sser w e rk sla b o r a ­ to r iu m u n d — e rg ä n z t d u rc h d ie S o n d e rs ch a u des D e u ts ch en H y g ie n e -M u se u m s — a n s ch a u lich e T a fe ln ü b er d ie K le in le b c w e lt in u n se re n G ew ä ssern m i t d e m b io lo g is c h e n K r e is la u f. D ie W a s s e r v e r w e n d u n g is t d a ­ g e g e n — w o h l als z u b e k a n n t — k a u m g e z e ig t.

G r u p p e E l e k t r i z i t ä t :

A u s g e z e ic h n e te M o d e lle v o n G r o ß k r a ftw e r k e n , A b ­ sp a n n - u n d P u m p s p e ic h e r w e r k e n n e b e n seh r m ä ß ig e n D io r a m e n . W e ite r h in V e r te ilu n g d er E le k tr iz itä t d u rch U m fo r m e r w e r k e u n d B lo c k s ta tio n e n . D ie V e r w e n d u n g der E le k tr iz itä t ist seh r a u s fü h r lic h d a r g e ste llt, b e ­ so n d e rs in d er „ L a d e n s tr a ß e “ , in d e r M u ste r k o n d ito r e i u n d im „ D ie n s te d e r H a u s fr a u “ . D ie s e A b te ilu n g e rh ä lt e in e seh r w e r tv o lle E r g ä n z u n g in d er S c h a u d er I n s t i­

tu te f ü r E le k tr o m a s c h in e n b a u u n d E le k tr o te c h n ik in n e r ­ h a lb d er S o n d e r g r u p p e d er T e c h n isc h e n H o ch sc h u le . D e r E le k tr o in d u s tr ie ist e in e b e so n d e re H a lle e in g e - r ä u m t.

Die dritte A üsslellungsablcilung:

DER ORGANISMUS DER TECH N ISCH EN STADT gliedert sich in die G ruppen „H eizung“ , „Lebens- m ittelgroßversorgung“ , „V erkehrs- und N achrichten­

wesen“ , „Schutz f ü r Leben und E igentum “ und „H y­

giene“ . Aus ihnen seien besonders genannt:

H e i z u n g :

Modelle und Zeichnungen von Fernheizw erken und der interessante Stand des „Verbandes der Zen­

tralheizungsindustrie“, der in Beispielen und Gegen­

beispielen die gute und schlechte Anordnung von Heizungsanlagen und Heizkörpern zeigt. H ier wird

besonders a u f den Nutzen eines guten W ärm eschulzcs durch Doppelfenster und W ärm eschutzsloffc an der Innenseite der W ände hingewiesen.

V e r k e h r s - u n d N a c h r i c h t e n w e s e n :

Gute Modelle fü r die V erkehrsregelung und von S traßenbahn- und Eisenbahnanlagcn. Darstellungen des Fernsprechwesens und insbesondere vorbildliche F ah rk arten - und Postam tsstände, die zugleich dem Gebrauch der Besucher dienen.

S c h u t z f ü r L e b e n u n d E i g e n t u m : H ier sind Polizei und Feuerw ehr reichhaltig ver­

treten. Modelle des Sicherheitsdienstes der Polizei und von Feuerschutzm aßnahm en fü r Bcnzin-Tank- anlagen fallen besonders auf. Von den beiden letz­

teren G ruppen sind zahlreiche Fahrzeuge unter den offenen Hallen des Brunnenhofes aufgestellt.

Die

SONDERABTEILUNG DER SÄCHSISCHEN T EC H N ISC H EN HOCHSCHULE

b rin g t neben den Sam m lungen der Institute f ü r Elek­

trom aschinenbau, Elektrotechnik, Schw achstrom tech­

nik, M etallurgie und W erksto ffku nd e und des Mate­

rialprüfungsam tes eine interessante Schau des In­

stitutes fü r Betriebswissenschaften von P ro f. D r.- Ing. E. Sachsenberg. Hier werden die psychologi­

schen G rundlagen m enschlicher A rbeitsauffassung und Arbeitsbetätigung und ihre Einw irkungen auf den m odernen Fabrikbetrieb gezeigt.

D ipl.-Ing. Sautter

(44)

II 2 2 8

STA H LH A U S

DER V U L K A N W E R FT HAMBURG

D E R B A U M E I S T E R ,/ N O V E M B E R 1 9 2 8 ' / B E I L A G E U E E T 1 1

Die Abbildungen zeigen einen Stahlhaustyp (Vul­

kanw erft, H am burg), der in seiner architektonischen Gestaltung insofern von den meisten bisher gebauten Stahlhäusern abweicht, als man, im Anklang an an­

dere m oderne Bauweisen, die Gestalt dem Wesen des neuartigen Materials angepaßt hat, der Slahlplatle.

Die W ohnungen haben 3 oder -1 Zim mer, Küche, Bad und 1 oder 2 Kammern. Die ganze G rundfläche ist unterkellert. Bodenraum ist, da der Raum unter dem flachen Dach voll fü r W ohnzwecke ausgenützt ist, nicht vorhanden. Die Außenwände des Hauses be­

stehen oberhalb des Betonsockels aus 3-m m -Slahl- blech, die Innenisolierung aus Leichlbetonplatten, und zwar hat man, da es sich um einen ausgesproche­

nen P r o b e b a u handelt, verschiedene Systeme der Isolierung verwendet, wie T orfplatten m it Zellenbeton, T orfplattcn m it Bimsbeton, T orfplatten m it Schlak-

kenbeton und auch eine dieser Betonsorten ohne Torfplatten. Die Innemvände sind teilweise aus Holz­

fachw erk m it ausgesetzten Leichtbetonplatten gebil­

det, teilweise auch aus Leichlbetonplatten allein, auch probeweise aus Teklonplatten und H eraklithplalten.

Alle inneren W andflächen sind verputzt und nagelbar;

sic können nach W unsch gestrichen und tapeziert werden. Man hat, im Gegensatz zu anderen A usfüh­

rungsarten, Luftzw ischenräum e in den W änden ver­

mieden. Die Außenwände sind durch ein Spritzver­

fahren m it einem Überzug von Ö lfarbe und Sand ver­

sehen. Das Flachdach ist m it zwrci Lagen Dachpappe und einer K iesschicht gedeckt. Die Heizung erfolgt fü r jede W ohnung zentral vom Keller aus durch W arm w asser (N arag). A nschluß f ü r Strom und W as­

ser ist norm al, ebenfalls ist Gasanschluß in den K ü­

chen und Badezimmern vorhanden. Lion

(45)

H E F T 1 1 D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E B 2 2 9

(46)

B 2 3 2 D E R B A U M E I S T E R / N O V E M B E R 1 9 2 8 / B E I L A G E Ï I E F T 1 1

2. homogenes Mauerwerk,

3. Vollsteine m it inneren H ohlräum en.

II. Versetzen grö ß erer W erkstücke in Platten und Tafeln durch besondere K rane (Bauweisen von Gro- pius, May, „O ccidcnt“) (siehe H e ft 11, 1927).

III. Bauweisen in Schütt- und Stam pfbeton (Kossc, Zollinger). Das ganze H aus wird homogen (m onolith) hergcstcllt (siehe Versuchssicdlung Merse­

burg der G agfah in diesem H eft). Sobald eine W and n ich t homogen gegossen wird, müssen die ein­

zelnen Steine oder Platten durch Bindemittel ver­

einigt und so zu einer statischen Einheit zusammen­

geschw eißt werden. In W irklichkeit w ird dieses Ziel zumeist nicht erreicht, denn Stein und Bindemittel haben zumeist nicht denselben Ausdehnungskoeffi­

zienten und nicht die gleiche W ärm eleitfähigkeit.

So besitzt der rheinische Schwemmstein fü r s ic h allein die W ärm eleitzahl 0,13 und das Schwemmstein­

m auerw erk 0,22. In der Beseitigung dieses U nter­

schiedes liegt das Problem. Eine Besserung tritt ein, je g rö ß e r der Stein und je kleiner die Fuge wird.

Beispiel: Verwendet man Schwemmsteine kleinen Form ates m it Vollfuge (1 ,2 cm) ein Stein stark, ist die W ärm eleitfähigkeit gleich der zwei Stein star­

ken Ziegelwand, nim m t man aber große Schwemm- stcinplalten m it „k n i r s c h e r “ F u g e (2— 4 m m !), so ist die W ärm eleitfähigkeit einer 3— 4 Stein star­

ken Ziegelwand erreicht! In dieser F orm bleibt der Schwemmstein noch m it m e h r a l s 5 00 km Trans­

portentfernung w e t t b e w e r b s f ä h i g m it dem Ziegel.

E i n - o d e r m e h r f a c h e r (3) N a s e n a n s a tz soll das dichte Schließen der S t o ß f u g e erleichtern (Rcmywerk, Neuwied). Die W irkung gegen W i n d - d u r c h l ä s s i g k e i t ist sehr gut.

Ein II o h 1 r a u m w irkt n u r dann als W ärm e­

schutz, wenn er lu ftd ich t geschlossen ist; sobald er von Stoßfuge zu S toßfuge durchgeht, ist seine W ir­

kung in Frage gestellt.

P r i n z i p i e l l e S y s t e m e s i n d :

1. T r o g steine von Hubaleck, Koblenz, Bimsbeton, Ilohlblocksteine.

2. J u r k o b a u w e i s e , Vollplatten, außen Kies, in­

nen Schlackenbeton.

3. Hohlblocksteine, System Ileincm ann ( d ie . S'.oß- fugen werden nicht verm auert, dagegen ausge­

sparte Fugen von oben vergossen).

4. System B aggert (L -förm ig).

5. System K lingelhofer (H akenförm ig).

6. Bauweisen in Betonplatten, welche noch eben m it M e n s c h e n k r a f t bewegt werden können.

7. Bauweise ¡May, F ran k fu rt. Montage n u r m it Ma­

schine möglich.

8. Occidentbauweise (ganze Hauswände homogen).

Siedler wandte sich von den Bauweisen zur O r ­ g a n i s a t i o n der Baustelle.

Wir möchten diese Ausführungen als besonders wert­

voll und w i c h t i g für tatsächliche E r s p a r u n g e n i n d e n G e s a m t b a u k o s t e n hallen, weil diese liier, wie ähnlich nur noch in der Siedlungs- und Ilaus- planung, nicht Gefahr laufen, Scheineinsparungcn auf Kosten der Qualität oder Benutzbarkeit des Werkes

zu werden. Die Schriftleitung

Die gesamte Arbeit am Bau, m anuell und m a­

schinell, m uß sich einem gewissen R h y t h m u s ein- ordnen; sie m uß F l i e ß a r b e i t in dem Sinne sein, daß die Arbeit von Maschine und Mensch im g l e i ­ c h e n T a k t e geht. Bei zu großen W erkstücken besteht die G efahr der zu geringen Ausnutzung der großen Maschinen (Hebe- und Verselzkranc), weil die manuelle Arbeit (das genaue Einpassen und Aus­

gießen der W erkstücke) nicht S ch ritt halten kann.

Hier verdient der Ziegclbau wegen der guten Über­

einstimm ung von Ziegelgröße und A rbeitstakt wieder Anerkennung und Beachtung. Es gibt zu denken, daß der amerikanische M aurer m it einem k l e i n e r e n Ziegelform at als das unsrige (die alten r ö m i s c h e n Ziegel waren auch bedeutend handlicher und k l e i ­ n e r . Die Schriftleitung) eine größ ere Arbeits­

leistung als der deutsche M aurer erzielt, trotzdem er nicht fleißiger als dieser arbeitet.

Man m uß sich abgewöhnen, im Baubetrieb „ r a ­ t i o n e l l “ etwa m it „ i m p o s a n t “ zu verwechseln.

Als B a u s t a h l wird sowohl W a 1 z e i s e n wie auch S i e m e n s - M a r t i n - F l u ß s t a h l , aber nicht Gußeisen verwendet. W enn das Holz schon die Voraussetzungen fü r eine Industrialisierung m il­

bringt, so der Stahl erst recht.

I m S t a h 1 h a u s b a u sind bisher drei Arten zu scheiden : Das Stahl 1 a m e 11 e n haus, das Stahl r a h - m e n haus und das S ta h ls k e 1 e 11 haus (m it S tahl­

haut oder Putz tragender Stahlblechhaut bekleidet, auch m it Streckm etallverspannung, verputzt oder o h n e Verspannung einfach isolierend um m antelt).

V e r s c h i e d e n e S y s t e m e :

1. Baudirektor Blecken, D uisburg, Stahlhaus G. m.

b. II.

2. Mciderich, Stahlw erk G. m. b. II.

3. Braune und Roth.

4. P rof. Mucke und D ipl.-Ing. Paulick (Stahlhaus Dessau, Törten).

5. Stahlrahm enhaus, System Spiegel, D üsseldorf

(ähnlich der IIo lz-„F afa“-Bauweisc von P rofessor

Schm itthenner) m it S-Spezialprofilen in 2,5 bis

3 cm starken gewalzten Bandeisen und 96 cm

breiten Rahmen. Die Decken sind auch in S-

Trägcrn hcrgeslellt, außen befindet sich verputzte

Blechverspannung.

(47)

HEFT 11 DER BAUMEISTER / NOVEMBER 1928 / BEILAGE B 233 Diese Bauweisen kom m en wohl n u r fü r den

F l a c h b a u in F rage infolge R oslgefahr (Schwitz­

wasserbildung, F euersgefahr usw.).

F ü r den E l a g e n - und Hochbau h a t der aus dem alten Eisenfachw erk entstandene S t a h l s k e l e t t ­ b a u größere Bedeutung. Um w irtschaftlich zu ar­

beiten, m üßten die A nforderungen der Behörden an die W indversteifungen (jetzt wie bei 16slöckigen Gebäuden!) erheblich reduziert un d eine durch die W andversteifung verringerte K nickgefahr angenom ­ men werden. So könnte f ü r die drei oberen Geschosse das „W u n g e“-P ro fil der Reichsbahn (leichter als Doppel ,,T “-P ro l’il) und fü r weitere Geschosse das breitflanschige Doppel „ T “-P ro fil Nr. 10 der K ü t ­ t e n w e r k e eine Verwendung finden.

F ü r A u s m a u e r u n g kommen in F rag e : Ver­

kleidung m it Gasbetonhohlziegeln, A usm auerung m it Slreckm ctallverpulz; u n z w e c k m ä ß i g ist Zellenbeton oder Holzbeton m itT c k to n und H eraklith (nach Siedler).

Das T o r k r c t v e r f a h r e n (D .R.P.) sieht eine be­

sondere U m m antelung der Vertikaleisenstützen vor.

D er A rbeitsrhythm us im Stahlskelettbau kann eine große Vervollkom m nung im Sinne der F ließarbeit erfahren, indem Skelettbau und Ausbau durch voll­

ständig getrennte Arbeitskolonnen erfolgt. (W ir wer­

den noch eingehend d arau f zurückkom m en! Die S chriftleitung.)

Siedler beendet seinen Vortrag, der beinahe den Inhalt einer Vorlesung fü r ein ganzes Semester fa ß t, m it B etrachtungen aus höherer W arte über die E n t­

wicklung des Steines (G otik), Backsteines und H ol­

zes (m it der ursprünglichen K nüppclslakenfüllung) als h o m o g e n e B a u s t o f f e . Der V e r f a l l der B aukonstruktionen sei m it der V e r m i s c h u n g ver­

schiedener K onslruktionsprinzipien eingetreten.

(Beispiel aus dem 17. bis 19. Jah rh u n d e rt: Die

homogene Backsteinwand trägt die Holzbalkendecke, ein R udim ent aus dem alten H olzfachw erkbau.)

Die Entw icklung zeige aber auch h ier W elle und Tal. W ir befinden uns im Ü bergang vom T al (Aus­

läufer der vergangenen Epochen) zum neuen W ellen- anslicg, denn die neuen Bauweisen trügen reiche M öglichkeiten einheitlicher, hom ogener K onstruk­

tionen in sich, die es durch weitere ernste Arbeit zu verw irklichen gelte.

Not zwinge zur W irtsch aftlichk eit und zur sorg­

samen Auslese dessen, was sinnvoll ist, zur inneren E rneuerung d er Technik im Hochbau, zur Verfeine­

ru n g nicht n u r der Zivilisation, sondern auch zur E rhö hu ng der K ultur. Bleiben w ir uns dessen be­

w u ß t: Unsere Losung lau tet: „ D ie n s t a m V o lk e .“

D ipl.-Ing. F ränkl, Leiter der T orkretgesellschaft, erläuterte als geladener Diskussionsredner eingehend die T o r k r e t b a u w e i s e (w ir kom m en noch d a r­

a u f zurück! Die S chriftilg.).

Von einem R edner w urden die Vorzüge des Kalk­

sandsteins gerühm t.

D ir. K a t z e n b e r g e r , München, entwickelte sein Plattenbausyslem , welches u. a. in der R.P.M .- Versuchssiedlung München ausprobiert wird. Beson­

ders durchgearbeitet ist h ier die V erringerung der H erslellungs- und Transportkosten.

(Eisenform en, die von einem Arbeitsvorgang zum anderen w andern, Verwendung von Bockkranen und Hubwagen beim Transport.)

Sehr inhaltsreich gestaltete sich der V ortrag von D r.-Ing. Reiher, Technische Hochschule M ünchen:

„D ie B austoffe des Kleinwohnungsbaues in ih re r W ertun g hinsichtlich der W ärm ew irtsch aft und der Schallsicherheit.“ (H ierüber später ausführlicher.

Die S chriftleilung.)

P ro f. Garbolz behandelte zum Schluß die B au­

maschinen. G. H.

W arm etechnisclie V ersuche des Sowjetstaates an sechs M usterhäusern

V ortrag von D ip l.-A rchitek t OLEG W U T K E -M o skau , In stitu t Isovruschenij

In sechs Versuchshäusern gleicher G röße, gleicher Die w i s s e n s c h a f t l i c h e n W i n t e r v e r ­ s u c h e w urden im m er im gleich orientierten Ver­

suchsraum unter ganz besonderen V orkehrungen (Ausschaltung von Fehlerquellen) vorgenommen. Zu­

nächst w urden die V e r s u c h s b e d i n g u r i g c n konstant gem acht. Die R aum innentem peraturen hielt je ein elektrischer Ofen m it d er O berflächentem pera- lu r von zirka 80° G, m it Ziegelsteinen .umbaut (W ärm espeicherung ähnlich dem K achelofen) au f 18° C konstant.

Es w urde v e r g l i c h e n : d i e W ä r m e d u r c h ­ g a n g s z a h l (durch eingebaute Therm oelem ente in ­ nerhalb d er M auer), die W ä r m e s t r a h l u n g i n- E intcilung und Ilinunelslage wurden in die A ußen­

m auern V e r g l e i c h s k o n s t r u k t i o n e n einge­

baut (alle anderen Bedingungen waren konstant).

Haus 1: die reine Holzblockwand (ebenbürtig Nr. 3).

H aus 2: das P lattenbaus (T orfisolierung).

Haus 3 : das (fü r R ußland) norm ale 21/ , Stein starke Ziegelhaus.

Haus 4 : zwei halbsteinstarke Ziegelwände durch Haken verbunden m it 17 cm Schlackenausfüllung und Flachdach.

Ilaus 5 und 6: Schlackenbetonhohlsteine u. a.

(48)

B 234 DER BAUMEISTER / NOVEMBER 1928 / BEILAGE HEFT 11 ncn und außen, dann die I n n e n l u f t ( T e m p e r a ­

t u r in einem gewissen Abstand von der W and und in verschiedenen Höhen. V e r s c h i e d e n e M e ­ t h o d e n wurden zur Berechnung herangezogen, wobei als gleichbleibende Resultate besonders h er­

vorzuheben sin d :

1. M a t e r i a l : Das gesamte Verhalten gegenüber Tem peratureinflüssen (W ärm edurchlässigkeit, W ä r­

mespeicherung, O berflächentem peraturen), ausge­

drückt durch die ( n e u ! ) „ W ä r m e b e s t ä n d i g - k e i t s z a h 1“ , ist am! besten bei den n i c h t w ä r m e- s p e i c h e r n d e n B a u s t o f f e n , also etwa der S p e r r h o l z w a n d m i t T o r f f ü 11 u n g. Anders ausgedrückt: „ J e k l e i n e r d i e W ä r m e m e n g e , w e l c h e z u r W a r m h a l t u n g d e s R a u m e s g e b r a u c li t w i r d (je geringer also das „W ärm e­

schluckungsverm ögen“ der W ände, Böden, Decken), d e s t o b e s s e r s i n d a l l e V e r h ä l t n i s s e !

2. R a u m g e s t a l t : Die Beobachtung der Tem ­ peraturm essungen an d er M i t t e der W ände und an den E c k e n ergaben ganz verschiedene Resul­

tate. Die E c k e n der Räum e verhalten sich in wärm etechnischer Beziehung sehr u n g ü n s t i g , d.

h. bei starkem F rost und T em peraturgefälle außen (in R ußland im W inter im Mittel m inus 29° G !), tritt am ehesten in den Ecken, auch bei guten Bau­

stoffen, S c l n v i t z w a s s c r auf.

D ie b e s te R a u m f o r m w ä re d a n a c h e t w a d i e e i n e s m o d e r n e n L i m o u s i n e n - C h a s - s i s : a n a l l e n E c k e n s a n f t g e r u n d e t .

W eiter wurde untersucht das wärm etechnische Verhalten von Fensterkonstruktionen bei verschie­

dener Anordnung in der W and, dann Vergleiche zwischen den Baukosten. Hier stellte sich heraus, daß im Ziegelbau die meisten Bauslellcnkosten entstehen, im Holzbau jedoch der größte M aterialverlust. G. H.

„Stahl überall“

W erbevortrag von Dipl.-Ing. F a u n e r in München Der stockende W ellabsatz des Stahls zwingt die

slahlerzeugende Industrie, weitere Absatzgebiete zu erschließen. Die größten bisherigen E rfolge wurden in U. S. A. und England au f dem Gebiete des Stahl­

hochbaues und in letzter Zeit hauptsächlich im W ohnungsflachbau erzielt. In Deutschland werden diesbezügliche Versuche vom „Stahlw erkverband“

seil einigen Jahren m it wachsendem Erfolge ge­

macht. Der Stalil w ird im Bauwesen u. a. verwen­

det im Hafen-, Brücken-, Leilungsbau, im Bau von G rünfuttersilos, im G roß-IIochbau und in letzter

Zeit auch in Deutschland im K leinhaus- und Elagen- hausbau. Indessen liegen wohl au f diesem zuletzt erschlossenen Gebiet endgültige Ergebnisse weder in Form noch K onstruktion vor. Die Versuche, wel­

che von verschiedenen F irm en und von Architekten wie Blcecken und Spiegel u. a. gem acht werden, ge­

ben H o ffn ung au f schnelle F o rtschritte der kon­

struktiven und form alen Vervollkom m nung in der Verwendung des Stahles im W ohnungswesen. W ir werden au f den Stahlhausbau noch ausführlich zu­

rückkomm en. II ä r b e r s

Plakette von Karl Rührig - München

(49)

IIEFT 11 DER BAUMEISTER / NOVEMBER 1928 / BEILAGE B 235

B Ü C H E R B E S P R E C H U N G E N

S c h ö n h e i t d e r T e c h n i k . V o n F r a n z l i o l l - m a n n . 1 5 1 A b b ild u n g e n . A lb e r t L a n g e n V e r la g , M ü n ­ ch en 1 9 2 8 . I n h a lt: W e r k b a u te n , B r ü c k e n d es V e r ­ k eh rs, V e rla d e b r ü c k e n , K r a n e , M a sten , S c h i f f e , L u f t ­ s c h i f f u n d F lu g z e u g , K r a ftw a g e n , E ise n b a h n , M a sc h in e n , M a sc h in e n te ile u. a. A u s d e m V o r w o r t: „ A u s d e m k n a p ­ p en r e in e n G eist d er T e c h n ik sp ro sse n n e u e , k r ä ftig e F o r m e n d er S c h ö n h e it.“ „ D ie s B u c h s o ll S tr e its c h r ift f ü r d ie n e u e F o r m s e in .“ „ T a tsa c h e n , B ild e r v o n n e u g e s c h a ffe n e n te c h n isc h e n W e r k e n s o lle n d ie W a h r h e it vor A u g e n f ü h r e n . » D o c h d e r M a sc h in e n te il w i l l je tz t g e lo b t s e in .« (M a ria R ilk e .) ,,. . . d e n n in ih m w u r z e lt d ie K r a f t k ü n f t ig e r S c h ö n h e it u n d K u lt u r .“ — T r o tz d er s o r g fä ltig e n A u sw a h l b ester B e is p ie le sc h n e id e n d ie

„ W c r k b a u le n “ u n d „ B r ü c k e n “ n ic h t so g u t ab w ie S c h i f f e , F lu g z e u g e , A u to s u n d M a sc h in e n . D as M o to r ­ s c h i f f S a lu r n ia , das F la g g s c h if f „ N e ls o n “ , das d e u tsch e U .-C .-B o o t o d e r U 1 3 9 1 , d er J a g d e in sitz e r „ F a lk e “ — le tz te r e r g le ic h t in d er V o r d e r a n sic h t e in e r b ö s a r tig e n W e sp e — d a n n d ie F lu g b o o t e un d R ie se n e in d e c k e r , d ie n e u e s te n A u to - u n d M a sc h in e n ty p e n (n ä c h tlic h e P r o b e fa h r t e in e r G ü le r z u g lo k o m o liv e , S c h le ifm a s c h in e , u. a. m e h r ) — s ie a lle sin d sc h o n u n g le ic h re in e re r A u sd ru ck ih r er A u fg a b e , a ls b ish e r B a u w er k e es zu se in v e r m o c h te n . D ie s B u c h h a t b e k a n n te V o r lä u fe r ( L e C o r b u sier : „ K o m m e n d e B a u k u n s t“ , A d o lf B o h n e:

„ D e r m o d e r n e Z w e c k b a u “ u n d v o r a lle m E r n st K r o p p :

„ W a n d lu n g e n d er F o r m im 2 0 . J a h r h u n d e r t“) . D a s B u c h is t n o tw e n d ig f ü r d e n B a u m e is te r n ic h t etw a als

„ M a sc h in e n -M o tiv c h e n -S c h a tz “ , so n d e r n als A n r e g u n g , a u f s e in e m A r b e itsg e b ie t g e w is s e n h a ft u n d fo lg e r ic h t ig tä tig zu se in .

L i c h t a r c h i t e k t u r. V o n J . T e i c h m ü l l e r - K a r lsr u h e . U n io n , D e u ts c h e V e r la g s -G e s., B e r lin . — E in g e d r u c k te r V o r tr a g , in w e lc h e m d er V e r fa s s e r u n u m ­ w u n d e n z u g ib t, d a ß w ir erst a m A n f a n g e in e r L ic h t­

a r c h ite k tu r ste h e n , w e n n ü b e r h a u p t s c h o n v o n e in e r s o l­

ch en g e sp r o c h e n w e rd en k a n n . T r o tz d e m is t m a n d a n k ­ bar, w e n n das P r o b le m ü b e r h a u p t e in m a l z u s a m m e n ­ h ä n g en d b e h a n d e lt w ir d . T r o tz d e m d ie lic h tte c h n is c h e S e ite d u rc h a u s p r o b le m a tis c h a n g e f a ß t w ir d , v e r m iß t m a n d o c h e in e sc h ä r fe r e T r e n n u n g v o m D e k o r ie r e n . M in d e ste n s d ü r f t e d er V e r fa s se r n ic h t je d e n d ek o ra tiv n e u e n V e rsu c h a n e r k e n n e n , w e n n er o f f e n s ic h t lic h als B e le u c h tu n g n ic h ts ta u g t. G era d e in d e r B e m e is te r u n g in V e r e in ig u n g b e id e r P r in z ip ie n lie g t d ie h e u tig e A u f ­ g a b e l W e n d ie se aber a n z ie h e n s o llt e , d e r w ir d aus T e ic h m ü lle r s S c h r iftc h e n se h r v ie l I n te r e s sa n te s e n t­

n e h m e n k ö n n e n . D r .- I n g . W e i d 1 e.

„ D a s I l a u s “ i n r e i n e r W o h n f o r m . V o n D r . S e r i n i. V e r la g E r n s t R e in h a r d t, M ü n c h e n 1 9 2 8 . P r e is 2 ,8 0 M . I n h a lt: A . D a s S to c k w er k h a u s.

D e r G r u n d r iß , T r e p p e , H a u s - u n d H o f e in g a n g , W a r u m n ic h t d r e i W o h n u n g e n im S to c k w e r k ? D a s E c k h a u s a u f d r e i A r te n , D ie M itte l- u n d G r o ß w o h n u n g . B . D a s E in f a m ilie n h a u s . A llg e m e in e s , D a s F ü n f - Z im m e r - H ä u s a ls E in z e l- u n d D o p p e lw o h n h a u s , D a s V ie r - Z im m e r - lla u s u n d d a s K le in h a u s r e ih e n f ö r m ig . D as

K le in s th a u s u . a. D a s B ü c h le in is t e in e se h r n ü tz lic h e E in f ü h r u n g u n d e n th ä lt v e rsch ie d e n e V o r sc h lä g e des V e rfa sse rs, d ie im G r u n d r iß A u fm e r k s a m k e it v e rd ie n e n .

M o d e r n e L a d e n b a u t e n . A u ß e n - u n d I n n e n ­ a r ch ite k tu r. 1 8 0 A b b ild u n g e n a u f 1 6 5 T a f e ln . E r n st P o lla k , V e rla g , B e r lin -C h a r lo lte n b u r g 4 . — D e r L a ­ d e n is t — o p tis c h , a b s o lu t g e n o m m e n — d e r d e m S tä d le r n ä c h s tlie g e n d e , w e s e n tlic h e r s c h e in e n d e T e il des S ta d tb ild e s. E r b e f in d e t sic h in B lic k h ö h e u n d R e ic h ­ w e ite u n d b e g le ite t d e n F u ß g ä n g e r o d er F a h r e r a u f a lle n W e g e n . O f t g e s e h e n e , z u m e is t n ic h t a n z ie h en d e S ta d tb ild e r s t u m p f e n ab, — d er L a d e n in e w ig er W a n ­ d e lb a r k e it d e r ä u ß e r e n F o r m u n d d es g e z e ig te n I n h a lte s lo c k t stets v o n n e u e m . V o r lie g e n d e s B u c h b r in g t n e u e L ä d e n in e in e r A u s w a h l, d ie m o d e r n e G es ic h ts p u n k te d er W e r b u n g z e ig e n , w e lc h e a u f P s y c h e d es K ä u fe r s , a u f W ir k u n g s g e s e lz e d es L ic h te s , d e s M a teria ls (G la s, H o lz , M e ta ll), d er a u s g e s te llte n W a r e e in g e h t. S o lc h e I la u p tg e s ic h ls p u n k tc s in d : G eg en sa tz z u m S tr a ß e n lä r m d u rc h R u h e , E in f a c h h e it , S a m m lu n g a u f das W e s e n tlic h e : d ie W a r e , d ie Q u a litä t, d e n P re is . S e h r k la re G ed a n k en h at d ie E in le it u n g d es V e r la g e s. E s sin d u. a. A r b e ite n v o n B a r tn in g , 0 . K a u fm a n n , K o e r fe r , A . K o r n u n d W e itz m a n n , L u c k h a r d t u n d A n k e r, M e n d e ls o h n , P o c l- z ig , S a lv isb er g , S tr a u m e r , W ie s n e r u n d Z u ck er e n t h a l­

ten . E in se h r g u te s B u c h .

I n n c n r ä u m c . R ä u m e u n d I n n c n e in r ic h tu n g s g e - g e n stä n d e au s d er W e r k b u n d -A u s s te llu n g „ D ie W o h ­ n u n g “ , in sb e s o n d e r e a u s d e n B a u te n d e r stä d tis c h e n W c iß c n h o f s ie d lu n g in S tu ttg a r t. H er a u s g e g e b e n im A u f ­ träge d es D e u ts c h e n W e rk b u n d e s v o n W e r n e r G r ä f f . A k ad . V e r la g D r . F r . W e d c k in d & C o ., S tu ttg a r t 1 9 2 8 .

— W a s w ir a u f d er S tu ttg a r te r A u s s te llu n g in u n serer e in g e h e n d e n K r itik d es F e b r u a r h e fte s a ls b e so n d e rs p o s itiv e k u ltu r e lle L e is tu n g b u c h e n k o n n te n , E in r ic h - lu n g s g e g e n s lä n d e u n d I n n e n r ä u m e , w ird in v o r lie g e n ­ d e m B u c h e in sc h ö n e r W e is e b e h a n d e lt. S e h r w e r tv o ll e r s c h e in e n u n s d ie B e itr ä g e d er s c h a f f e n d e n m o d e r n e n K ü n s tle r z u d e n T h e m e n : I n n e n a u s s ta ttu n g , T y p e n ­ m ö b e l, M e ta llm ö b e l, F a rb e im R a u m , W a n d sc h m u c k , T a p e te u n d S t o f f in d er W o h n u n g , d ie K ü c h e , W o lm - h a u sb c lc u c h tu n g . S c h a r f w e n d e t sic h das B u c h g e g en K u n s t­

g e w e r b le r u n d „ M ö b e lk ü n s tle r “ i m b is h e r ig e n S in n e , — w as w ir a ls a u ß e r o r d e n tlic h v e r d ie n s tv o ll v e rz eic h n e n .

S p o r t p l a t z u n d K a m p f b a h n v o n C arl D i e m u n d J o h . S e i f f e r t. H e f t 2 d e r „ B e itr ä g e z u r T u r n - u n d S p o r tw is s e n s c h a ft“ . W e id m a n n s c h e B u c h ­ h a n d lu n g , B e r lin . G e h e fte t 4 , 5 0 M. Z w e ite , e rw e ite r te A u f la g e . — D a s B u c h g ib t e in e a u s g e z e ic h n e te E i n f ü h ­ r u n g in d ie te c h n is c h -k o n s tr u k tiv e S e ite d e s T h e m a s u n d e r m ö g lic h t d u r c h e in e v o lls tä n d ig e L ite r a lu r ü b e r - s ic h t w e ite r e s S p e z ia ls tu d iu m . I n h a lt: A l l g e m e i n e s ( D ie stä d tisch e B a u p f lic h t u s w .), D e r Ü b u n g s ­ p l a t z , D e r T e n n i s p l a t z , D e r K a m p f p l a t z i m R a h m e n d e r Ü b u n g s p l ä t z e , A l l g e m e i ­ n e s z u m B a u v o n K a m p f b a h n e n , A n h a n g .

F r i e d r i c h W e i n b r e n n e r . S e in L e b e n u n d s e in e B a u te n . V o n A r th u r V a l d e n a i r e . Z w e ite A u f la g e . V e r la g C. F . M ü lle r , K a r lsr u h e i. B . 1 9 2 6 .

Cytaty

Powiązane dokumenty

det durch das Bedürfnis der Geschäftsräum e nach einem Maximum von Lichtzufuhr, konnte aber hei den Luckhardtschen Fassaden nur angedeutet wer­.. den, da die

ausgegeben im Aufträge der Kommunalen A’ercinigung für Wohnungswesen unter Förderung des Deutschen und Preußischen Slädtetagcs des Reichsstädlebundes und des

Iiörm ann, der sich zu diesem Zwecke in England gründlich umgesehen hat, konnte für diese Aufgabe wohl nicht gefunden werden, denn als ein auch auf den

Nicht die größere Zweckmäßigkeit oder die Verwendung der neuen Technik sind dessen cnlscheidenste Eigentüm ­ lichkeit, sondern daß aus einer der neuen

kirche), dann die Tonnenkirche der Renaissance (Michaelskirche, München) und die extatischen Räume des Barocks ganz aufgelöst in Licht- und Formwirbel

Eingebaute Schränke in jedem Raum ; das eine K in­.. derschlafzim m er hat ein Klappbett, so daß dieses Zim m er am Tage auch als Kinderspielzim m er verwendet

Auch dieses Haus zeichnet sich durch die enge Verbindung m it dem Gelände aus, während seine Nachbarhäuser von klassizistischem Typus in eisiger Isolierung auf

Auch ist zu befürchten, daß in nicht ferner Zeit der für alle diese Aufgaben so notwendige Nachwuchs an jungen Architekten fehlen wird, um so mehr als sich