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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1927.07.09 H. 28

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f 56 . 3 itl)rpwg.| 1617

ô e f t 28 9- m 1927. ___________

ïurt|ltfd)i Wtod)ittfd)rift

i j c n w s g e g c b e n » o n t R c u t f c h e n » m w a l t o m i n .

S c h r i f t l e i t e r :

3 ufti3rat Dr. J u liu s mciQnus, Berlin, Hechtsanœalt Dr. r?eintici? m t U n b c t ^ v , CetP 3 tg,

" u n t e r im t o ir f u n g non Ked)tsantualt D r . Z ïï« ÿ Z ja d jc n t m t s , Z^anntjetm .

D e Ï Ï c u r î l Î . Z n o c ïc v î3 u d ? t? a n M u n a , 3 « V - CDscar 23ranbftetter, C e ip jt t j, Dresbner S tra te U M &

72566 / D raljtanl djrif t: ^ m p r im a ^ / £ tlp s l. « , 63 673. ____ _

5 T t O . «b ©«ober »26 B . , « » « ! .

^ „ S tu b e n te n , Referenbare unb flifefforen tni, D o rb e m tu n g s b ic n iM ^ «™Ln f l n S beigèfügt

^Herüber e rte ilt ber Derlag. - Rte „ R a d ^ t e n fu t bie lïï.tglte be r bes ITT. 3— , Rer Be3ug

3 . . . «*r 07c _ I l . C.U. w i/ic If C«{+<> TtT RO . 1 S

llttP tn o il M< 6 gcfpaltcne IÏÏinimctcri}ôiic 20 Pf., für ôc« Stcaenmarît l 5 jfajelge bel* b«" Bcî’teïïung in IMUtinetern an3U9cbcn.

0»j J f Ä S Ä »“ Pf! w t n 1 infu.gT a 7 un9 en au^nistos auf p».H » « » " to ^ m°*'« B ^ n H t i a . f t W » 63673, ^ L Beftegung erbeten.

f i e n r i d ) U î c t e r f .

9Im 20 Steril 1927 ift in bem etawürbtgen ffllter bon 89 Sauren ber ©cheimc 3 uiH jra t D r. h. c .^ e n tic h SRetet

? S ä a ^ Ä T J s i s K n S * S i ^

3 m V ä« 1837 auf einem Sanbgut geboren, aus altem nieberfä^ftfebem öjefcijlecfjte ftammenb, mar fcenttch SKetei mü

¡¡^«hütterlicjett Verfechter: G3 foll ihm unbergeffen bleiben, ^ ^ “ang Uauf b e Ä r f f ü i Siel b U b S ^ Ä b S

$eutfcbtanb8 außerhalb nnferer engeren Heimat meniger betannt geworben. (Sr fiat nte-

*>e er aus ber gemeinrechtlichen ^ i S ber @crici)te botpreu&tW« Seit tn bte neue Seit fortfchreitenb, bte preußtfdien, Q,m bie beutfehen Snfti3gefehe unb julefet ba§ ® © ^ tnetftern bie eine§ ($hrenboftor3 ber

^ ecbte ^ eanebenn hingenegan^hm ” \e m r\\eugeln ^ü h re r^ u n b Berater ber Slnm attfjaft in feüenem « * b k « g - g Bottegen; fie riefen ihn an bie ¿pitje ber tiefer 2lnmalt§fammer, bte er fange Safjre htnburd) bt§ s« fetnem SfuSfch

” “ ä ‘ » “ ’ t f «!” 1 l i t t “ “ ».6“ « nmlte. äeigte « * M “ « f ' “ J " 1' ® i''“ “ lb e’n iugenbfidher §umor. 2In feiner Vahre trauerte ber Suriftenftanb ber beutfehen fftorbmarf.

^ i s f ! f 5 i > t n t > a f t u n 0 * f t f t t m » Von SKtnifterialbireltor D r. W e f i n g , Berlin.

, 3U *t erft ber berforene Srieg unb feine fo lge n hoben Verlangen nadi einer grünbfichett 9teform unfereS float­

e n unb mirtfdmftlichen SebenS gerne*, Solche Seiten mit J £ett fchweren Sümpfen unb ©rfd)ütterungen, ihrer tiefgreifend f i tt aefefifchaftlichen UmfchichtoS unb ihrer getigerten mirt- OTtfichen unb tedmifdjen ©ntmtdlung taffen ben Stuf nach r ejprmen nur fauter unb bringlidjer _ ertönen, als eS in p ^ lSen ¿eitlauften ber g aff ift- 2lucf) tn biefen fleht ja baä

«Jen nicht fü ll; nur iangfanter • unb unmerEftcher manbefn bie mirtfehaftfidhen unb iojiafen Seburfmffe, treten bte eUeu Probleme herbor unb wachen bie Vebingtljeit ber ge^

funbenen Söfungen fühfbar. Seformen^finb aber audj um beämiffen eine bauernbe Sßotwenbig , Wie e§ ßtteb*

rief) ber ©rofie einmaf ûuggebrucît pat — bet bet Unboff- fommenheit aller m e n « ? « f t 1 ®«nchtungen entarten unb baper von Bett *u Bett bte beffernbe §anb an­

gelegt werben muß. faami* \ \ \ ,l\ rett «rfprünglichen gweef mieber ertiifien. Sfuf bem ©ebtete ber allgemeinen unb inne­

ren Verwaltung, beten ©runbfagen ebenfalls nach einem ber- lorenen Stiege gefdjaffen waren unb m it ihrer glüdlidjen Ver- wirîlidiung ber gorberungen ber Qeit ben ÜBieberaufbau &e_ä in ben napoleonifchen Stiegen äufammengebrodjenen preußt-

(2)

1618 (Sröfjere Slufffijze [guriftifdje SBodjenfdjrif!

faßen ¡Staates ermöglicht hatten, müßte ftdj, naäjbem bie fReformgefeßgeBung ber erften ¿eiben Qa^rge^nte beS ge»

einten beutfcßert fReicßS eine getoiffe ülnpaffung ber Vermal»

tungSeinricßtungen an bie neuen Verßäitttiffe gebracht hatte, eine üor etma 20 gaßren §ur Beratung ber iReorganifation ber Vermattung eingefe|te gmmebiatfommiffion üergeblid) an biefer SCufgabe. (Sin auf ifjren Vorfcßlagen aufgebauter un»

Zulänglicher ©efeßentmurf üerfanf nad) 2lugBrud) beS Krieges in SSergeffen£)eit. 2lber fdjon mäßrenb beS SriegeS nmrbe bie Vorbereitung einer ttmgeftaltung ber ©taatsoermaltungg»1. einricßtungen erneut in Singriff genommen. Tabei mürbe öon ber Vitbung einer Sommiffion abgefeßen, üielmeßr mürbe je ein ßerüorragenber ©acßfenner für baS ©ebiet ber alt»

gemeinen Vermattung unb für bag ber guftiz m it ber ißrü*

fung ber einfcßlägigen gragen betraut. Veibe haben iß re Vorfcßläge in Tenffd)riften niebergetegt. 2Bie ber ®ommiffar für bie guftizreform, ©taatsfefretär D r. V t ü g e l , ßerüorßebt, tonnte fidj feine StufgaBe nicht auf bie ©efamtßeit ber gragen ber guftizreform erftreden. Tenn bie fRecßtSpflege als ber eigentliche SBefenginßalt ber guftiz ift in ber §auptfacße fo*

ttmßl nach materiellem als VerfaßrenSrecßt reicßSgefeiiid) ge*

orbnet unb infomeit ber lanbeSrechtlicßen Säuberung entzogen.

9iur ihre 2tuSübung ift als 21uSfluß ber ben Säubern üer*

BiieBenen guftizßoßeit Saubegfacße. Vei ber iattbeSredftlichen guftizreform tarnt eS fiel) baljer Oormiegenb nid)t um gragen ber ©ericßtgreform, fonbern um foIc£)e ber guftizüermaltung ßanbeln. Stuf biefe foll fiel) aud) bie naehfolgeube (Srörterung Befcßränfen.

T ie Stngelegenheiten ber guftizüermaltung finb ber über»

miegenben SKeßrzaßt ber guriften nicht nur ein menig Be*

fannteS ©ebiet, fonbern merben oon ihnen auch als neben»

fädhlii) angefeßen. ©emiß ift bie guftizüermaltung ih r « gunftion uadj infofern ber ^Rechtspflege untergeorbnet, als fie ihr zu bienen beftimntt ift; fie hat bie SKaßnahnten unb Vorteßrungen zu treffen, bie eg möglich machen, jene in orb*

nungSmäßigent ©aug ju hatten; Beibe oerhatten fich atfo 3U»

einanber mie SBtittet ¡$um Ijmecf. TarauS ergibt fich aber auch ihre-große Vebeutung. ©ittb ihre Einrichtungen oeraltet, ift ih r Väbermerf Oerroftet, fo leibet auch Bie IRecßtSpflege ©cßa»

ben, fetbft menn ihr eigentlicher Träger, bie Vicßterfchaft, üollmertig unb feiner hoßen SlufgaBe gemacßfen ift. Viängel ber guftizüermaltung machen fich baher auch Bern reiht»

fucßenben Vublifum fühlbar, ja, merben nicht fetten ganz Be»

fonberS unangenehm empfunben, zumal ba ihre SSirfmtg oft unmittelbarer unb hanbgreifticher zu fpüren ift. 21IS gerabe auch bie gntereffen ber Slnmaltfchaft nahe Berührende Vei*

fpiete nenne ich Bie ©eftaltung beg 3Rahnüerfal)reng unb beS VotlftredungSmefenS. Verfügen hier bie gefc^äfttidjen Ein»

ridjtungen, fo baß bie ^Durchführung beg XRaßnoerfaßrenS un»

üerßäitniSmäßige geit in 2lttfprud) nimmt ober ber ®t. nach Verfünbung beg Urteils §unäcf)ft modjentang auf bie üoti»

ftredbare StuSfertigung märten muß, um bann noch Bei ber (Srtebigung ber VoliftredungSaufträge feine ©ebulb auf eine harte fßrobe geftettt zu fehen, fo finb folcße Hemmungen im

©ange ber ^ u fttj bor altem Bei gefpannter 38irtfd)aftg*

tage — Bon metttragenben gotgen für baS ©efchaftgteben. So mürben benn auch/ atg nacij ber geftigung ber SBährung bie gerichtlichen ©efdjafte in einem ganj ungemöhntichen SRaße anmuchfen, oon ben Vertretungen ber gnbuftrie* unb §anbetg*

Ireife fomie ben fonft in grage iommenben SBirtfchaftgorgani*

fationen bie fcßmerften Stagen unb Vormürfe über bie 33er*

tangfamung beg ©efdjäftSgangeg erhoben. ^Derartige Stof*

tungen ftrtb atterbingg bei einem Sufammentreffen befonbcrg ungünftiger Umftänbe, mte eg in ben Betben üerftoffenen gaßren ber g a lt mar, nicht ganj ßu üermeiben. SDie ptödliche punahme ber SRahnfachen unb BiB^Brojeffe fiel in eine Qeit.

tn, ber fih einerfeitg ber i. g . 1924 jum gmecfe ber 33er*

mtnberuna ber Soften ber öffentlichen Vermattung eingeteitete

^jBmpataBbau, ber audj für bag gufti^reffort smingenb Oor*

gelhriebeit mar, in Oottem SRaße augmirfte, anbererfeitg bie

^ « rl W I ll«0.ber StufmertungggefeßgeBung eine fotdje 9tr*

bettöflut auf ine guftijbehörben einbringeit ließ, baß bie ÜTOög*

tiq ie u tprer -öemäitigung jmeifethaft erfeßeinen mußte. ®äß bie ^uttö jmetoreibiertei SOZiilioneit SlufmertungSfactjen in Vrcußen tn Btel rüräeter g rtft, atg angenommen mar, im mefentltuiett erlebtgt morbett finb, nämtict) nach Bern ©tanbe

ber © ta tiftif üont 2tprit b. g . Bereits annähernb ju 90 hat gegeigt, baß bag Schiff Ber preuß. gufti^ auch in „ bcJ;

fchmerften ©türmen flott gehalten merben tonnte. $ie3 U* V erfter Stnie ber IjingeBenben StrBeit ber guftijbeamtenfmaP einfdjtießiich beg §itfgperfonatg, bie ihre Sräfte BiÖ äußerften angefpannt haben, gu oerbanfen. SaneBen hfli,e aber auch Bie üon ber guftijoermattung ju r SSereinfachnf1»

unb Vefchteunigung ber ©efcEjäfte in ben testen gaßren ^ reitg getroffenen iRcformmaßnahmen ißre geuerproBe ftanben. ®ag Ergebnis hat Beftötigt, baß bie guftisoertoa' tung mit ihren auf eine ÜRobernifierung unb tRationatifien11'1»

gerichteten Veftrebungen auf bem rechten SBege ift, auf Bfj"

fie injmifchen Bereits meiter fortgefchritten ift. Um einerfeu-’

Oon bem ©tanbe biefer StrBeit in ber Sffenttichfeit $ $ ^ 1 feßaft aBäutegen unb anbererfeitg auch Stimmen außer!)11!, ber teitenben gentralftelie, bie traft Befonberer ©achtenntm^

ju r ©tettungnahme Berufen fhienen, §u ©eijör ju Bringcl1'

|a t bag preuß. guftiäminifterium im ÜRärj b. g . eine 2 it0ul1^

im S®. oeranftattet, auf ber in einer Steiße üon Vortrag^

bag ©efamtprobtem ber guftijbermattunggreform fomie toW tige Einjetfragen ju r Erörterung gebracht morben finb.

einer jufammenfaffenben tSarfteltung ber Steuerungen ll,tb VerBefferungen beS VermaltuuggBetrieBeS, bie in ben tegte11 gaßren gefhaffen finb, unb ber meiteren 2iBfi<hten unb BeS guftiäminifteriumS, bie teils in Vorbereitung, teils y reitg ju r SiuSfüßrung herangereift finb, burct) ben Verfaflft biefeg 2tuffaßeS als Setter ber mit biefen SCufgaben betraute11 StBteiiung beS guftiäminifteriumS haben fomoht 2tngehör‘^

beS fRichterftanbeS unb beS mittleren guftijbienfteS, mie au») ber Verichterftatter beg Sanbtagg für ben gufti§haughatt, Vßg. Dr. © r j i m e f , ber als Sinmalt gugleidj aus bett fahrungen feines VerufeS fpreeßen tonnte, ferner je ein Vef^

tretet beg preuß. ginansminifteriumS unb ber SSirtfhaft bl midhtigften gragen üon ißrern ©tanbpuntt aus Beleuchtet.

Veranftaltung, an ber neben mehr als 100 üom guftiäini11^

ftm urn abgeorbneten, üornehmlich m it VermaItungSgefchäftc!i bienftlich befaßten guftij&eamten Vertreter ber grdfttonO1 beg Sanbtagg, fomie üerfhiebener gentralbeljörben beS fReicÖ5' VreußenS unb außerpreußifdjer Sänber nebft ©äften aü' Ofterreich, ®anjig unb bem ©aargebiet teilgenontmen habclt' hat einen recht Befriebigcnben Verlauf genommen. $ ie träge finb in einer tiirglidj erfeßienenen Schrift üeröffenthm1 morben1), um fie auch über ben SreiS ber Teilnehmer h11!^

auS ber ©efamtheit ber guftijbeamten unb ber 2ttfgemeiuhett überhaupt zugänglich 3U machen.

3öie feßr fict) baS gntereffe biefem, in feiner SBicfjtiö^^

btSher üerfannten gmeige beS guftizmefenS zuzumenben ^ gmnt, ergibt fief) barauS, baß auf Einlabung be§ preuß- jjufttzminifteriumS einige SBocIjen fpäter bie Vertreter fäuu*' luher außerpreußifchen guftizüermaltungen einfci)iießlich Ö ß f retchs, 5)anzigS unb beS ©aargebieteS in Verlin zu einem banfenauStaufch über gragen ber guftizüermaltung unb b l' m it oert befte^enben Sinrit^tungen ber einzelnen Sänber Qc' macljteu Erfahrungen gufammengetreten finb. STuc^ biefe 3 ^ faminenfanft hat fiefj für bie Störung ber zum T eil recht f!ci"

tBuIelten Verhältniffe als frucßtBringenb ermiefen unb _ Bf

™un^üerfchtebener Sänberrcgierungen nach einer periub1 Wen ^teberholung berartiger Vefprecßungen gezeitigt, usunih ift um fo erfreulicher, meitn man fiel) üergegenmärttö1' melche Vuntfchecfigfeit auf biefem ©ebiete in T e u tfd )!^

herr|d)t. ®te ©egnungen ber SReidjSeittijeit, beren fich meuh tn ber ©erichtSüerfaffung unb bem geridjtlicfjen fahren feit faft einem halben galjrhunbert erfreut, erftrracs fta; ntdjt auf bie guftizüermaltung. Sticht einmal für B®

außer bem Üticßter in ben Vrozeßorbnungen üorgefeheur gart, ben ©erichtsfchreiber, beffen gefeßtiche gunftionen i 1?*

retcrjSgefe^Iid) feftgelegt finb, befteßen reid^Srcd)tltd)e Vcft'11, mungen. 33telmehr befeßränft fidj bie tReicßggefehgeBung a . bie Votfcßrift, baß Bei jebem ©eridßt eine ©ericßtSfchreib^

einzurießten ift, beren ©efhäftSeinricßtung bureß bie £auö juftizüermaltung zu beftimmen ift. Tabei finb biefe g UI

, P guftizoertoaitungSreform. SSortraflSteiße übet gra0cn oetf, JuftizbettoatturtgSreform, üeranftaitet üoit ber ißreuß. 3uß'äocr . ung üom 24.— 26. SRärz 1927 im ZU Verlin, b e r a u b600 mm Sßreuß. guftizminifterium. Vertag ö . Siebmann, Verlin-

(3)

©»öftere ^tuffäge 1619 Safttg. 1927 fceft 28]

ton£tt gtoar gum Seil einfacher Aatur, bie gu iftrer ©rtebi»

9ltn9 feiner tiefer auSgebitbeten Srafte bebürfen, gum anbe»

r!? ®-eii fefeen fie aber eine grünblidfte Schulung unb erheb»

Pb6 Senntniffe »orauS. Subent ift baS 2 anbeSred)t burdj

?Ie neuere fReicb§ßefe|gebung ermächtigt, in geiüiffem Um»

™8 fogar einfachere r ic h t e r li ch e ©efdjäfte auf ben ©_e»

Ui)t§fcE)reiber p übertragen, ©teidfmoht gibt eS noch ein ,®nb, baS beifpietsmeife als Sorbebingung für bie 8 U’

l% n g p ber Saufbafp beS ©erichtSfchraberS nichts tneiter l l§, SSoIfgfdftuibilbrmg erforbert, maijrenb ein anbereS bie 'Reifeprüfung ber neunftufigen flaueren Sefjranftalt, alfo Uni»

®eifttätSreife, »erlangt. ©benfo »erfcftieben finb bie AuS»

P altung be§ SorbereitungSbienfteS, ber Prüfungen, ber U0Ubilbung, ber Buföeifung ber »erfchiebenen @ericf)t§fd)retber»

3eid)äfte an berfd)ieben »orgebitbete Seamtengruppen. Da 2** SSerreidjlidiung ber SufHj, bie bon ben Sänbern baS

~bfer eine? AufgebenS ber Sufti^ofjeit ertjetfchen mürbe, überhaupt, fo bod) erft als grud)t einer langen ©nt*

Jalung fommen fönnte, anbeterfeitS bie tiefgreifenben Ser»

)* leben^eiten in ber © truftur ber SuftigOermattung, bon ber a3 eben Angeführte nur ein fteineS Seifpiet ift, fetjr un»

ft-fteuticft finb, mürbe fcf)on manches gemonnen fein, menn 'm ©ege ber freimütigen Anpaffung eine größere einheitlich»

erreicht toerben fönrttc. ¿Die ertüäijnte Qufarruttenfunft i)at Sieben, baft in einzelnen Sänbern atterbingS Unterfdjiebe be»

ltehen, bie in langer ^iftorififter ©ntmicftung fo feft ein»

P^urgett finb, baft eine Angteidpng an bie ©inrid)tungen

? ber SQieljrgai)! ber übrigen Sänber nicftt angängig erfcfjeint,

% aber bie Serpltniffe in biefen biet SermanbteS tn ben ffunbpgen anfmeifen, fo baft einer meiteren Annäherung te'Ke unitberminbiidjen ©cftmierigfeiten entgegenfteften.

Der grunbtegenbe ©ebanfe, bon bem bie SBirtfcfjaft ge»

*äft bem fie bei)errfd)enben ©efeft ber «Rentabilität bei alten

£ e?ornten geleitet mirb, ift bie ©rgietung beS gröfttmögitchen Ji% n s mit möglichft geringem Aufmanb. Auift für bie gilt)5 3«8 ber öffentlidften Sermaltung ift biefer ©ebanfe troft beS

«nterfdjiebS ihrer Aufgaben unb Siete bon benen ber «ßrtbat»

™Utf^Qft Bon gröftter Sebeutung. AtterbingS fann bie burch Riefte unb SermattungSanorbnungen eng gebunbene Ser»

Rottung, inSbef. eine §otjeit§bermatPng, mie bie Saftig, ft«)

^ Echfelnben Serftättniffen nicftt mit ber Seidjtigfeit unb Se»

™e8litf)feit, mie ein «ßribahinterneljmen anpaffen. ©leid)moht auch fie unabtäffig auf eine Serbeffentng ihrer ©inricft»

¿ n3en unter bem ‘ ©efidjtspunft ber Sereinfadjung, Se»

WJeunigung unb Serbitligung bebaut fein. Saft bie Ser»

SlIi8nng unter bem Drucf ber finanziellen Aot unb auf fangen ber 2Birtfd)oft, bie eine Sürgung alter öffentlichen rpSgaben um minbeftenS 20o/0 »erlangte, g u n ä iftft in An»

r . ltf genommen mürbe, unb gmar mit bem medjanifdjen M it*

5 bes SerfonatabbaueS, ift befannt, ebenfo baft bie§ «Oiittel, a§ nur ba am P a£e rft, mo mirftid) ein Sftiftöertjältmä Rieften bem Stufmanb an StrbeitSfräften unb ben gu be»

?at%nben Aufgaben befteftt, in ber Suftipermattung, bei feberjöt ftrenge ©parfantfeit gemattet hatte, üöttig un»

gebracht mar. ©etbftnerftänbtich muft auch «nt öffenttiihen f^ienft, mo ber Anteil ber perföntichen Soften an bem ©e»

mmtaufioanbe r.od) gröfter ift als in ber SBirtfdpft, eine Ser»

?Mlb( - " ‘ =

uettgften gattors oes uroexisprojenea Ci|iteui luecueu.

bieg muft auf bem SBege ber Serminberung ber Wrbeit i^'nberung ber 8 abi ber menfehtidjen SlrbeitSfräfte als beS g°ftfpietigften gaftorS beS SlrbeitSpogeffeS erftrebt merben.

k et bieg muft auf bem 2Bege ber Serminberung ber Arbeit f.Utth Stusmenung überftüffiger unb gmedentfftrechenbfte ©e=

uoltiing notmenbiger Sätigfeit, alfo burch einen ©ach ab bau,

^reicht toerben 9iun fommt allerbingS eine Serminberung h r ^nfgaben mie fie in ber befannten tSenffcftrift beg fReidjg»

f Etbanbe§ bei: beutfeften Snbuftrie „über bie beutfdje Stöirt»

unb g in a n p o titif" atä eins ber M itte l einer attge»

^ Einen SermattungSreform öorgefd)iagen mirb für baSSuftis»

f, 'J°rt niefjt in Setradit. Vielmehr geht bie ©ntmicEtung eher in l eine ©rmeiterung feines StufgabenfreifeS (2tufmertungS»

StrbeitSgericfttSbarfeit). Db ftch bjc Sorberung öeS w ? g°erbanbeä in ben übrigen Smeigen ber öffentlichen Ser»

(gtt;R«ng erfüllen ISftt, entzieht ftch meiner Seurteitung. ©in f i i M b a u attergröftten ©titS mürbe freilich au§ einer Se»

Lltl9ung be§ «Rebeneinanber oott 3ieid) unb Sänbern, bereu ftn « attungSaufgaben ftd) oietfact) überfchneiben, unb baS eine r' e Sermehrung tiefer 2tufgaben zmangStäufig gur S-otge

hat, fogufagen automatifd) fteroorgehen. Stein mirtfd)aftticb gefehen mürbe eS fieft babei um einen SerfihmelgungSftrozeft hanteln, mie iftn bie Snbuftrie burch eine organifatorifdje S«ä fammenfaffung gleichartiger Unternehmungen m it gutem (Sr»

folge burdjgeführt hat unb meiter burd)führt, hierauf mirb aber bei ben gefäjichtiici) gemorbenen ftaatärechtli^en 3 u»

ftänben ®eutfcfttanb8 nicht p rechnen fein.

©in nahetiegenber ©ebante, ber fitf) bei ©rörterung jeher SermattungSreform atSbatb in ben Sorbergrunb feftiebt, ift bie (Einziehung to n Snftanzen. ®ieS ift feboch für bie Suftig eine fffrage ber ©eri cht Sref orm. 53enn bie ©ueberung ber tluftigbehörben ift b u r^ baS ©eriditStierfaffungSgefeft, alfp reichsgefefttich feftgelegt. Shr folgt notmenbig bie ©tu,f^ng bet Snftangen ber d u ftig 0 e r m a t t u n g , ba jebeS ©enegt auch Sner örtlichen SermattungSftette gut 2tuffid)t unb Leitung ber ©efihäfte bebarf. S ie ®reiteitung (2t© ., £©•, OS®-) rft bafter gegeben. ©§ fragt fieft n u r: mie finb bie SermattungS»

gefeftäfte unter tiefe gu »erteilen unb^ fann fü r bie Se»

arbeitung eingelner Angelegenheiten eine Snftang auSge»

f(haltet merben? ®aft n i^ t jeher eingetnen Suftigbeftörbe ge»

miffermaften at§ einem ©elbftoermattungSförfter bie ©rtebi»

gung alter fie betreffenben SermattungSangelegenfteiten über»

taffen merben fann, ift eine ©etbft»erftänbiicftfeit. Stelmeftr ergibt fteft bie Sfongentration in ber Searbeitnng oieter ©e»

fdjäfte ohne meitereg aus bem SSefen beS ftaatticften Se»

hörbenaufbaues unb ber «Jiatur ber iSinge. Sind) ber ^n»

ftangengug gur ©rmögtichung ber Sachftrüfiing ber getroffenen SermattungSmaftnahmen ift unumgänglich. ©3 rann fid} alfo nur um baS SRaft ber Songentration nnb ber Sachftrufnng tianbetn. § ie r ift eS nicht erft feit geftern baS Seftreben ber Suftigoermattung, bie guftänbigfeiten in ber ©rlebrgung ber SermaltungSgefihäfte nad) unten gu »erfchiebem ®urd) eme fotÄe ISefongentration mirb nicht nur ber ©efdjäftSgang »er»

einfadit, befchteunigt unb »erbittigt, ba ®»bbetarbeit be»

feitigt, SericfjtSmefen unb ©chreibmerf eingefd)ränft unb bie Unmütetbarfeit heg SerfehrS m it ber Seöötferung gefürbert, fonbern auch bie übergeorbneten Sehörben gugunften ber ihr üerbietbemben bebeutungSöoiteren ©efd)äfte enttaftet ^ merben.

Natürlich finbet bie ®etegation »on ©efdjäften ihre ©renge in 5er ©emährteiftung fadjgemäfter ©rtebigung, bie bei ben Heineren ©erichten — inSbefonbere infolge be§ mangelnben gntereffeS unb ber mangelnben Schulung ber Sichter tn ISingen ber Q-nftigbermattung — nicht immer gegeben ift.

Stucft barf ben übergeorbneten Stetten bie gütftmig m it bem praftifcheu Seben nicht »ertöten gehen; fdjöpft bod) bie 3 en»

träte häufig erft auS ben an fie ans bem gangen Staats*»

gebiet getangenben ©ingetfaiten bie Anregung gu allgemeinen Ütnorbnungen. Ob fich troft ber Dreiteilung ber ©ertditS»

behörben ber SanbeSgerichtSfträfibent menigftenS als Bmifihen»

inftang in einer «Reihe Oon Angelegenheiten auSfchatten täftt, ift eine gcage, 5| e entfprechenb ben ©rmägungen über bie apfhebung ber SegirfSregierungen in ber allgemeinen ©taats»

Bcrwaltung feit furgem gur ©rörterung geftetlt ift. ©te er»

fchien bem ^nftigm inifterium fo mid)tig, baft eS fte a“ T ermähnten D agung gum ©egenftanb eines befonberen S o rtra g s nemadjt hat. DaS ©rgebniS, gu bem ber Sortragenbe^.

geridjtSfträfibent ©üttanb1), gefommen ifft .öaft| ¡ ö » W ® ' inftang „ohne Serminberung ber «ßrobuftioitat b ^e al»

tung, »hne Sergidjt auf ©rfaffung ber inbmtbueUen gelange beS Segirfö fomie ohne untragbare

Snftang nidftt entbehrt merben tonne", wn ^ S ebttl^ baS and) »on Sanbgerid;tSbireftor ©rnft «IS . , R’ec Se»

amtenf^aft beS höheren SuftigbienfteS j ®cun»

ben »erfod;ten mürbe, erfd;eint and; j k Son grofter Sebentung für bie f X r t a ber

arbeit märe eS, menn ftch ber Umfan ber J a ^ ru fu n g e n

»on SermattungSentfdjeibnngen bei unter:en ^nftangen »er»

fteinern tiefte. DaS M itte l ber 2tu fiJtSbefdjmerbe mirb m

taftet merben Die Neigung, mit jeher Steinigfeit bie Bentrat»

fielte entmeber unmittelbar ober nad) ©rfchöftfung beS gangen

^nftanjemoeaeS, auf beit and) Die unmittelbar eingegangenen

©ingaben natürlich gunächft »ermtefen merben, angügehen, bat i) gSBS. 1927, 1462.

203*

(4)

1620 ©röfjere Stuffä^e [Suriftifcfie SBodjerifcßiift

außerordentlich gugenoimnen. (Sine Sefcßränfung bei 3«»

ftanzengugeS, lute in ber Becßtfprecßung, öerfpricßt eben megen beS ©ßarafterS ber iSienftaufficßt feinen ©rfotg. ©in»

bätmnenb tonnten nur bie leiber größtenteils mieber abge»

Bauten BermattungSgebüßren mirfen.

3m ©egenfaß ¡u ber reicßlgefeßticßen ©egebenßeit ber Sn»

ftanjen ift bie Bestimmung ber ©iße unb SSegirfe ber duftig»

beworben ©acße ber SanbeSgefeßgebung. Sei ber großen 3 aßt öon runb 1000 SlmtSgericßten in Preußen — barunter finb 445 m it nur einem, 275 m it gtnei, 119 m it brei B i cß fern Be»

feßt — ift eine Beuorbnung ber örtlichen ©ericßtSorganifation eine grage, ber unbedingt näßergetreten toerben muß. @ie ju löfen ift atterbingS nicßt fo einfacß, mie eS auf ben elften Stic! fcf)einen fönnte.^ Den SBiberftänben, bie ficfj erfaßrungS»

gemäß oon ben. ©ericßtSeingefeffenen unb ©enternden gegen bie Slufßebung ißres ©ericßtö oßne Bücfficßt auf baS ©cßroer»

gemußt facßticßer ©rünbe geltend ntacßen, mürbe ficfi nur bei Sortegung eines großzügigen ©efamtptaneS für baS gange Staatsgebiet begegnen taffen. Die Borteite einer örtticßen Bereinigung Heiner ©ericßte befteßen auf finanziellem ©e»

biet in ber ©infparung oon Beamtenftetten unb Berminbe»

rung ber facßticßen Höften fü r bie Sorßattung ber ©efcßäftS»

räume unb fü r bie ©efcßäftSbebürfniffe, mal befonberS zu»

tage tr itt, menn bei ben öielfacß fcßtecßt untergebracßten Keinen SlmtSgericßten ein Beubau unabmeisbar notmenbicc mirb, im übrigen in ber SRögticßfeit einer befferen StuS»

ftattung ber burcß bie gufammentegung eutftanbenen größeren Beworben m it modernen tecßnifcßen H ilfsm itteln unb aus»

reichenden Bücßereien, foioie" einer Berbefferung ber BecßtS»

Pflege burcß eine bei Keinen ©ericßten nicßt mögliche StrbeitS»

teitung nacß Sttaterien unter bie oerfcßiebenen Bicßter. Stuf ber anberen ©eite fteßen ben ©rfparniffen bie Steigerung gemiffer StuSgaben, j. an 3eugengebüßren unb Beifefoften, unb Bacßteite mirtfcßaftlicßer unb ibeetter B atur für bie Be»

Bötferung gegenüber. ©S Bebarf baßer für jeben einzelnem Satt einer forgfättigen fßrüfung unb 3 ntereffenabmägung.

_ ©in ©egenftücf zu bar Beformmaßnaßme ber Degentrati»

fation hübet bie Serfcßiebung in ben 3 uftänbigfeiten ber ein»

Zeinen Beamtengruppen innerßatb b e r f e i b e n Seßörbe, mit anberen SBorten, bie Übertragung Bon ©efcßäften, bie biSßer Bon Beamten m it ßößerer Sorbilbung unb Befotbung er»

tebigt mürben, auf geringer Borge&itbete unb geringer be»

folbete Sräfte. Stuf bem ©ebiete ber B e c ß t S p f t e g e ift biefer auf ben Borfcßtägen beS BeformfommiffarS Dr. SRüget be»

rußenbe ©ebanfe in ©eftalt ber „Steinen Suftizreform" feit Saßrert öermirfticßt morben. Die recßtlicße ©runbtage Bieten fü r bie Übertragung ricßterticßer ©efcßäfte in ©runbbucß»

unb in BmangSöerfteigerungSfacßen auf ben ©ericßtSfcßreiber bte preußifcßen ©ef. 0. 14. Dez- 1920 unb 15. Dez. 1923 unb für eine Beiße reicßSgefeßlicßcr Begetung unterliegenber Slngelegenßetten baS B@ef. B. 11. SOiärg 1921, baS bie SanbeS»

jufäjöeripaltungen §ur ^Beauftragung ber ®erid)t§fajreiI3er m it ber ffiaftanrngen SBaßrneßmung ricßterticßer ©efcßäfte er»

mäcßtigt. J u f Unzelßeiten einzugeßen, ift ßier nicßt ber D rt.

©§ fei nur baß fidj biefe Beform nadß Überroinbung Bon Hinberrranfßetten bemäßrt unb ißren Haußtzmecf einer

©rfparung Bon Sicßterfräften burcßauS e rfü tit' ßat.

®er ©runbgebanfe der „Hieinen Suftizieform " barf aber nicßt auf bie Be^tSßftege BefcßränK bleiben, fonbern muß aucß für bie er.^ i 11 n 9 fmcßtbar gemacßt merben.

Hierzu bebarf eS ja ntdßt einmal gefeßticßer Stnorbnungen.

©leicßmoßt finb bie ©dßmiengtetten, bte ftcß ber Übertragung Bon SuftizöermattungSgefcßäften auf Beamte beS mittteren

®ienfte§ z « fetbftänbigen ©rtebigung entgegenfteiien, nicßt gering. S)ie ÜtuSmaßt ber bagu geeigneten ©efcßäfte muß mit Beßutfamteit getroffen merben. ®aß fotcE)e ©efcßäfte, bei benen BecßtSfragen ¡u. entfcßeibert finb, in ber Hanb beS rgurxtten bletben müffen, ift fetBftöerftänbticß, eBenfo muffen vlngetegenßeiten, bie ben Beamten be3 ßößeren SuftizbienfteS 6mre^ m ' 0om S3eßörbenoorftanb ertebigt merben.

^nmiemett ^erfonatangetegenßeiten ber übrigen Beamten an ben gefcßaftSIettenben Beamten beS mittleren ISienfteS ab»

gegeben gerben tonnen, tann feßr gmeifetßiaft fein. ©S fbieten bort „biußonberabtlten rtrit, bie nidjt teicßt zu neßmen finb.

SSenn übrigens barauf ßingeroiefen mirb, baß ßier anberS mie bei Lrtebigung eines burcß bie „Steine Sufüäreform"

übertragenen ricßterticßen ©efcßäftS bie ricßterticße Unab»

ßängigfeit nicßt in grage fomme, fo baß ber BeßorbenBorftau®

jebergeit in bie ©efcßäftlfüßrung beS Bürobeamten eingreifeu tonne, fo ift bocß zu Beamten, baß ein ©ingriff Bon biefern teicßt als SRißbittigung feiner ©efcßäftsfüßrung emfifunbeu mirb unb ¿u einer Hernbfeßung feiner Slutoritat bei ben a]V bereu Beamten füßrt. Batüriicß gibt eS eine Beiße Bon fcßäften, bei benen bie Beteiligung bei Beßörbenoorftanbeö ober feines BertreterS fidj auf bie Bottzießung ber Unter»

fcßrift befißräntt, mie z- B. fotcße Berfüguugen über ßattSmittet, bei benen bie Berßfticßtung zur fjaßtung feftfteß1 unb bie beSßatB zur fetbftänbigen ©rtebigung übertragen merben tonnen. ®a§ Suftizuiinifterium ift zur 3 eit m it einet

^Prüfung biefer fragen befaßt.

®er ©nttaftungSgrunbfaß muß ficß fetBftöerftänbticß meitet nacß unten auSmirfen. ®ie ©rmeiterung beS 2tufgaben!rei]'^

ber öottauSgebitbeten Beamten be§ mittteren SienfteS (SufHä”

oberfetretäre) auf ben ©ebieten ber BecßtSpfiege unb ber Suftizöermattung macßt ißre Befreiung Bon minberrnertigeren

©efcßäften notmenbig. fjum giuedte ber möglicßft rationeflen Sräfteoermenbitng ift bie Suftizbermaltung m it einer b u ri"

greifenden Umgeftattung beS mittleren SienfteS befcßäftigf’

tie fe r ®ienft feßt ficß zufammen aus ber ©ericßtsfcßreibet»

tätigteit, b. ß. ben gefeßticß, ittSbefonbere in ben B r orbnnttgen feftgetegten Munitionen, unb ben Bürogefcßäften- pbäßrenb bie Suftizöcrloattung ebenfo mie bie übrigen preu»

ßifcßen ©taatsoermaltungen in ber Begetung ber ®ienf^

tierßältniffe ber Sräfte, benen fie bie Sürogefcßäfte Übertrag^

frete Hanb ßat, ift fie, forneit es ficß um bie SBüßrneßmuBS y |rn ©rricßtSfcßreibertätigfeit ßanbett, burcß ©efeß gebunbe«

( | 68 2t@©SS®.). ®aS zur 2tuSfüßruitg beS § 68 ergaugcur

©ffeß ö. 3. Biärz 1879 ift Berattet. Sin feine ©tette fott bem»

nacßft ein neues treten, baS bereits im ©ntmurf nebft 23e»

Stundung fertiggeftettt ift unb ben gefeßgebenben Sörper»

fcßoften zugeteitet merben fott, fobatb baS im1 Beidße Bor»

bereitete ©efeß über bie oon den beteiligten Beamten bringend 0ett unf(ßte ©rfeßüng ber Bezeicßnung „©ericßtsfcßreiberei' unb „©eridßtsfdßreiber" burcß eine ißren Stufgaben meßr ge*

recßt merbenbe Berabfcßiebet ift. 3 ret ber Beugeftattung rfü bte biSßerigen Berraicfetten 3uftänbe b u r^ eine einfache und burcßficßtige Begetung zu erfeßen. iöieS fott gef^eßen bu«ß tme ^ 3ertegung beS gefamten mittteren/tSienfteS (©ericßt^

fcßretber» unb Bürotätigfeit) in einen fcßmierigen unb einen etnfacßeren, beren ©rtebigung Berfcßieben öorgebitbeten S3e»

amtengruppen obliegen fott, mäßrenb bie Sam te! im mefent»

ließen auf reine Slbfcßreibetätigfeit befeßränft unb mit fonen im StngeftcütenoerßättniS, Oormiegenb meibtießen ten, befeßt merben fott. iSie zur StuSfüßrung beS ©efeße^

erforberticßen ©inzetßeiten merben in einer umfaffenben fonat» unb ®ienftorbriung niebergetegt, bie ebenfalls im ©nt"

murf bereits öortiegt.

r t c P l6? bi.ej5 ^ euorganifation ber SCätigfeit ber Beamten»

fcßaft^bej mittteren SuftizbienfteS ßat bie SufKzOermattunS feit ^aßrett bte Berbefferung beS ©efcßäftSgangS im ©inne ber ■duron} a,Btgen ©rtebigung ber ©efcßäfte, ober modern 0e*

fproeßen, feine Bationatifierung eifrig betrieben. Um ßier ©r*

erztelen, bedurfte unb bebarf es einer ptanmäßigert Beobacßtung beS gefamten Betriebes unb einer fuftematifi)01 Durcharbeitung feiner ©inrießtungen. Die Biet erörterte

” ntl)ettbung faufmännifeßer SRetßoben in ber öffent»

Itcßen Bermattung ßat bie Suftizüermattung berantaßt, Jtoei ber größten Beßörben, bie StmtSgericßte Bertin»9Ritte und

©ljen, oon SBirtfcßaftSfacßDerftänbigen in biefem ©inne burm»

prüfen gu taffen. Bernerfensmertermeife mürbe Oon biefer ©e,tL>

^ “ üagmort Bon ber Bücfftänbigfeit ber Beßörben über ber Mortfrißrittticßfeit ber SBirtfcßaft als unzutreffend d f geteßnet. Bietmeßr fönuen Beide ooneinanber lernen, da 1lC troß der Berfißiebenßeit ißrer Stufgaben aucß ntancßeS ®e»

metnfame ßaben. ^ebenfalls aber ßat ficß gezeigt, baß Beformierung burcß außenfteßenbe Berater oßne tatfräfttfl»

SJcttmirfung ber Bermattung gu feinem ©rgebniS füßrt, unD baß eS darauf anfommt, bie in ber Beamtenfcßaft fetbfß DOt"

ßanbenen organifatorifeßen Begabungen und die Bon_ißßcn gefammetten ©rfaßruugen nußbar zu niaeßen. Die auf dmn SBcife Bei dem 2t@. SerlimüDtitte erzielten ©rgebniffe Kn!>

recßt befriedigend, ©ie liegen oor altem auf dem' ©ebiete re*

(5)

© röfjcre Auffaße

1621

J ^ j'ahtg. 1927 §eft 28]

^etDäitigung beS ungeheuren Schriftguts — e§ laufen bort

;03lidh ettua 35000 ©ingänge ein —, ba§ an einer ©teile ge*

lammelt unb in einheitlichem Arbeitsfluß unter Senußung Woberner Siafcljinen geöffnet, üorfortiert, geftempett, an ftnn*

*Et(h Eonftruierte Ißerteiierfifjränfe herangefa^rert, hier auf b 'e vUnberte üon Abteilungen »erteilt unb zweiftünbiidj biefen getragen wirb, wobei bie biefe gmtenpoft beforgenben Se*

“ Wien aus ben ihnen ¿ugeteilten Abteilungen fogleidj baS bort Wr bie Abfeubung fertiggeftellte ©chriftgut ju r Srieffammel»

Itelle mitnehnten, Wo es nach gtanEierung, Abftempelung unb

“ ¡'tomatifdjer 3 “ f)lung burdj grciftempeimafcfjinen in baS im foerichtSgebäube gelegene Softamt gefdjafft unb fo ¡$ur 5(5oft*

. wrberung gegeben Wirb, ähnlich ift ber Setrieb ber ©e»

WfhtSEaffe mobern eingerichtet worben. Stuf weitere ©injel*

Wten fann hier nicht eingegangen werben; eS folite nur ein

■^ifpiel oon ber ungeheuren Sebeutung einer ¿eit* unb Eräfte»

etlharenben iedjuifcljett $urdjbiibung beS Arbeitslaufes ge*

8e6en werben. ®ie 2Bid|tigEeit ber Außbarmadjung mafdji»

?eIIer t r a f t fpringt babei in bie Augen. Sie guftizüerWaltung

?at beShatb, foweit fie eS mit ben ihr zur Verfügung fiepen»

?ea M itte ln üermodjte, feit Seenbigung be§ äBäprungSüer»

falls hier ihr SAöglidjfteS getan, ©o finb über 3600 ©djreib»

^afäfinen, ferner Sud)hattungSmafdjinen, fRegiftrieriaffen,

“feü)ettmafchinen, ©elbgäijlafofjarate, greiftempelmafdjinen, Ser*

^tfältigungSapparate u. bgt. mehr befdjafft. Sei ber ge*

fpannteu ginanjlage beS ©taateS taffen fich natürlich nicht alte Sebürfniffe auf einmal beliebigen, inSbef. ift bie gwedE*

entfpredienbe AuSgeftaltuug ber ®ienftraume, bie Anorbnung ber Arbeitspläne, baS räumliche SIneinanberbringen ber ©tel*

len, bie nach ber gbee ber Arbeit am jiiejjenben Smbe gu*

einanber gehören, nicht überall burdjfüljrbar, ba bie guftig m it ihrer Unzahl ü'on Sehörben üielfacf) in alten, urfprünglid) für anbere gweie beftimmten SautidjEeiten untergebradjt ift.

Sicht üerfdjwiegen werben fo li übrigens, bah bie oon ber 'guftizüertoaltung getroffenen ©inricptungen nicht immer audj Oon ben in Setradjt Eommenben treifen auSgenußt werben.

2)ieS ift i- S. ber g a lt bei bem ©chnetioerfahren in Sftahn»

fadjen, baS für folcfie ©laubiger beftimmt ift, bie regelmäßig größere Stengen oon Stahngefudjen ehtreidjeu unb baS ge*

famte ©djreibWerE, einfdjließlidj BuftellungSurEunben unb Se*

nadjridjtigungSEarte feibft liefern, ihr eigenes Acapuregifter führen unb ihren ©adjen feibft baS Slftengeirffen geben, ©benfo fteht eS m it bem zur Sereinfadjung ber toftenein^iehung ge*

fdjaffenen AbredjnungSüerfaijren für alle, bie in ftänbigem

<SJefc£)äftgDerieI)r m it bem ©erid)t ftehen, inSbef. alfo aud) BRe(i)t§anmäIte unb Sotare. ©ie Eönnen fidj ein laufenbeS to n to bei ber ©eridjtSEaffe einrichten laffen, üon beut bie atedjnungen abgebudjt werben, ein Serfahren, baS auch in ber

„guriftifdfen Sßochenfchrift" oon Sufti^rat SB e r ne r , Stagbe»

bürg, mehrfach empfohlen worben ift.

S J b e d t f t u n g d f r ö g e n p m ? t f b d t e 0 $ d < i j t 0 0 e ^

B u n t 9 3 e a tiffe b e r „ S ln f jm t ö ig f e it " t . & be§

§ 21 S l r & m i.

SSon ©ertdjtSaffeffor im ^rcuff. guftizminifteriuut D r. S B ilti) g r a n i e , S erlin.

S it 3 ® . 1927, 1508 nimmt S a u m 51t ber grage ber U°etleitung üon Serfahren in ArbeitSfadjen auf bie ArbeitS*

8etid)t§behörben Stellung unb bamit ju einem Xpema, ha§

?.m HmblicE ,auf baS geiilert einer auSbrücfliehen Regelung ,.erfdjie;bener bamit jufammenhängenber ©injelfragen ju üon*

Wanber abweidjenber. Seurteilung Anlaß gibt. S a u m s

¿Mfaffung muh im groben unb ganzen als burdjauS bem

| M ehe gerecht Werbenb bezeichnet werben, nur in e i n e nt.

S tifte lann man ihm m. @. ieine |5oige leiften.

. Butreffenb geht S a u m bei ber Söfung ber üon ihm an*

9e1c£)nittenert unb in ber S«tEt§ Ijäufig bebeutfam Werbenben wragen oon bem S e g i n n u n b © n b e ber Sin h ä n g i g * e i t eines SerfahrenS aus. 3 ft eineSirbeitSfadje am 30.,yuni j h niept anhängig, fo ift biefe ©adje nad) bem 30. 3 un i Clm SlrbeitSgeridjt anhängig ju madjen, eine nach biefent

^ eitpunft einjureidfenbe Stage alfo an baS StrbeitSgeridjt ju Wthten. Safiei ift — wie S a u m unter iginweiS auf baS @r*

^ rfaerni§ einer Heranziehung beS § 496 Slbf. 3 mit ,Jtecf)t ausführt — eine Mage, bie gtuar nad) bem 30. 3 uni

! c,ft zugeftellt unb bamit ftreng genommen aud) erft an*

l an9tg, b. h- alfo rechtshängig geworben ift, in entfpredfenber jWtoenbung ber Seftimmung beS § 496 Stbf. 3 BS®. als eine

!|0ih beim Amtsgericht anhängige Stage aufzufaffen, bie aud) 5Qch bem 1. B u li bei bem — infolge ber Südbezic'hung ber yf'rtellnng zuftanbig geworbenen — 3i®. anhängig bleibt.

f i nSegen t r itt biefe SüdwirEung unb bamit bie Stnhängig*

V^t be§ SerfahrenS bann nid)t ein, Wenn ber M . üor bem ,: S u li nur e{nen BahtosSbefehlSantrag1) eingereicht ober 2IrmenrechtSbeichiuh ertoirft hat; ein SIrmenrechtS*

Mchluff be§ SI®. ift alfo hier bireEte Sebeutung für bie 5 a9e üor bem SirbeitSgerid)t, ba eine BurücEbeziehung ber folgenben tlageinreid)ung auf einen früheren Qeitpunft,

?'"ö. ben SeitpunEt, in bem ber SItmenrechtSbewilligungS*

ergangen ift, nirgenbS üorgefehen ift. Butreffenb ift tlfh üon S a u m bie grage ber ® a u e r b e r S e c h t S * 1 ^ 9 i g E e i t unb bamit bie widf)tigfte S.rar.e geiöft worben,

© „ 3 ©o zutreffenb a u * S a u m ö a c h , „SIrbeitggerid)t§gefcp"

• 251 Sinnt. 1.

an weidje ©eridjte bie SechtSmittel gegen bie Bisher in J r*

BeitSfadfen ergangenen ©ntfdjeibungen zu richten finb. _ iOtan muh in biefem Qufammenijange zwei SRöglichEeiten auSeinanberhalten:

1. Sft eine S i l a g e in StrBeitSfadjen ü o r e i n e m o r b e n t l i d j e t t (55ericE)t oerhanbelt worben, aber Bis zum

1. 3 u li noch nicht bis zum Urteil gebieljen, fo BleiBt bie ©adje uodj weiter ohne fRüdfidjt auf baS SnErafttreten beS SIrb©©.

beim orbentlidjen ©eridht anhängig. SerufungSeinlegungS*

ntöglichfeit ufw. ridjtet fid) nach bem Bisher geltenben

redjt- ®aSfe!be g ilt auch bann, wenn bie ©adje burch baS orbentliche ©ericht zwar üor bem 1. B u li entfcfjieben Worben, baS Urteil aber nod) nicht rechtSEräftig geworben ober fogar fdjon Serufung bagegen eingelegt worben ift. Sludj in biefem gälte ridjtet fidj bie SorauSfefsung für bie SerufungS*

einlegung ufw. nad) bisherigem Seiht; bie Serufung geht alfo an baS 2®. bzw. 0 2 ® .

2- S ft eine S t a g e in SirbeitSfadjen üor bem 1. $ u li Bei e i n e m © e w e r b e * o b e r M a u f m a n n S g c r i d j t er*

h o b e n , aber bis zum ,30. g m ii noch nidjt üon biefem ®e*

rid)t erfter ^uftanz rechtSEräftig entfehieben, ober zn>ar bereits burch Urteil entfehieben, aber bisher noch nidjt m it ber Se*

rufung nngefo^ten, fo Wirb bie Mage infolge Übergänge»

aller biefer ©achen auf bie SlrbeitSgeridjtSbehöröen gemäß

§ 121 91rb@©. nach bem 30. Suni üon bem zuftanbt9en 2(rBeitSgerid)t zur ©rlebigung gebradjt2). ®ie Serufung gegen bie nadj biefem gettpunEt üon bem Arbeitsgericht erlajfenett Urteile geht bann unter Smtehaltung ber itüetwoa)tgen Se*

rufungSeinlegungSfrift an baS 2 a n b e 8. a r b e t t » g e r t d ) t , nidjt etwa an baS 2®. Qu biefem ©rgebmS muß man nt. ©.

unbebingt Eornmen, Wcun man ben Segnff öer anhangigEeit ZUtreffenb auslegt, wie eS S a u m a. a. v . tut ®r f ommt baher zu bem nt. ©. allein ridjtigen ©rgebntS, bah baS atecptS*

mittel bei alten ©ewerbe* unb faufmannSgend)tSftreitigEeiten, in benen es üor bem 1. g u li nod) md)t etngetegt fei, fidj nach bem Arb@®. ridjtet, b. h- aIi° ' an öa3 SanbeSarbeiiS^

geridjt geht 3).

2j Ru bietem ©rßebntS gelangen aud) © d jm in & e » < S e li auf

®- 321 | “ mT äu § 41 ® * « « . unb © a m t e r auf 164/65 feinet Somm. junt Utb®@.

3) ®te Stuffaffun0' baß bas cse). btefen unter 2 Befprothennt galt nicfit aere0eit habe, entbehrt ber Segrünbung unb beruht auf einem überfehe» beä 21u§&ntme§ „anhängig" int § 121 2lrb©@„ alfo eines StuSbrudteS, bem in ber yiedjtsfptahe eine ganz beftimmte üon S a u m a. a. 0 . zutreffenb näper bargelegte — Sebeutung mite»

(6)

1622 ©tößere Auffäße [gurifitfdje SiBodf)enfcfjrift

Sagegen fann S a u n t nic^t gefolgt toerbett in her öon

i ß nt gegebenen Söfung ber grage ber S a u e r b e r jjfedjtS«

m i t t e l f r i f t . Slian muff in btefen gälten, in benen bie 33e«

rufung gegen ein bisher fonbergeridjtlic^eS Urteil an ba§

SanbeSarbeitSgeridjt ge|t, baöon auSgeljen, baß baS bisherige

©einerbe« bgm. SiaufntannSgeridjt ein guafi orbeitggericEjllicfieS Urteil gefällt £)at4). SaS tneitere fidj an biefeS U rteil an«

fcßließenbe Verfaßten muß, fomeit als möglich, fo Beßanbelt inerben, ,al§ ob ißm ein Urteil eines Arbeitsgerichts öorauS«

gegangen märe. Segt man biefe fidj aus ber Aatur ber ©adje ergebenbe 33etrachtung§meife gugrunbe, fo fornmt man m. ©.

gu einer Söfung, bie non ber non S a u m gefunbenen Söfung ber grage abmeidjt. gnßaitiidj ßanbelt eS fiel) bann um ein bon einem Arbeitsgericht erlaffeneS Urteil, beffen r n a t e « r i e t l e S B e r u f u n g S b o r a u S f e ß u n g e n fidj nach bem Atb©@. richten, fo baß alfo bei Überfteigen beS 300 M U

©treitmertgegenftanbeS bie «Berufung an baS SanbeSarbeitS«

geriet gebt, ©ine guläffigfeit ber Berufung megen grunb«

fäfelid^er Sebeutung beS «RedjtSftreitS (§ 64 Arb©@.) fornmt bter nteßt. in grage, ba ja baS Arbeitsgericht eine berartige QuIäffigMt nor bem 1. g u li nodj nicht erf'iärt bat. S ie f o r * m e l l e S B e r u f u n g S f ä ß i g f e i t (Serufnnggfrift ufto.) ba«

gegen muß fidj m .©. nach ben g.A- ber A u f t e i l u n g biefeS bor bem 1. g u li erlaffenen Urteils geltenben SSorfdjriftert richten, fo baß gegen ein Urteil, ba§ nor bem 1. g u li erlaffen unb ¿ugeftellt ift, bie Berufung innerhalb ber jeßt geltenben

©inmonatSfrift eingulegen ift; benn biefe Aufteilung, bie nor bem 1. g u li erfolgt ift, fann nicht bie SBiriung beS neuen ArbeitSgericfjtSöerfahrenS ^aBen unb baS, ma§ gefdjeljen ift

— nämlich ben m it ber Aufteilung beginnenben Sauf ber ein«

monatigen fRecfjtSmittelfriß — ungesehen machen. Anberer«

feitS fann natürlich für ein Urteil, beffen Aufteilung erft nach gnfrafttreten be§ Arb@®. erfolgt ift, nidjt meßr baS bis«

berige Verfaßten ©eltung haben, bielntebr muß in biefem galle bie «Berufung innerhalb ber Aweimodjenfrift be§ § 66 Arb©_@. eingelegt merben. Siefelbe Söfung muß nt. ©. auch für bie Serufunggbegrünbunggfrift getroffen merben. Seibe griffen, fotöoßl bie SerufungSeinlegungS« als auch bie SBe«

rufungSbegrünbungSfrift fteßen in einem engen Altfautmen«

bange unb finb fomobl nadj bisherigem als auch nach bem neuen 5f5ro§egrecbt gleich lang: bisher je ein äßonat, in gu«

funft je gmei SBodjeu. SarauS unb aus bem Umftanbe, baß and) biefe g riff gur formellen SBerufungsfäßigfeit gehört, muß gefolgert merben, baß bie längere SerufungSfrift auch bie längere SerufungSbegrünbungSfrift nnb bie fürgere 58e«

rufungsfrift auch bie fürgere SerufungSbegrünbungSfrift mit fub bringt, ©in öor bem 1. g u ti gugeßellteS U rteil eines

©emerbe« ober .faufmannSgericßtS fann alfo nur innerhalb etl£ei l * ^ ottct^ ?a(^. ^er 3 uftellung m it ber ^Berufung an«

gefoebten unb bie eingelegte Serufung innerhalb eines mei«

teren JJconats begrünbet merben; ein nach bem 30. g u n i gu«

geßeuteS Urteil fann nur innerhalb gmeier SBodjen nach ber Aufteilung angefodjten unb bie eingelegte Segrünbuttg nur innerhalb bon gmet meiteren SBodjeu begrünbet merben.

mofjnt. 37?. ©• bann baßer niemals baöon bie Diebe fern, bafj etwa eine «Berufung gegen etn gern erbe- ober baufmannSgettditliciieS Urt.

an baä 8®., Itatt tDte, m- 1®- allein richtig — an ba§ SaitbeS«

Arbeitsgericht gebt. «Senn m Erörterungen über biefe grage gur S3e«

grünbuttg ber — in. ungutrefjenben — Slnficfjt, baß bie «Berufung gegen öor bem l . g u l t crlagene Urteile ber ©enterbe« unb Stauf«

mannSgericbte an bie 2®. gelje, auägefüfjrt ¡mtb, baß eine berartige Siegelung bem «ßringiö beS g 121 _2trb<S®. entibreche unb gum anbern and) aus bem SSortlaut beS ®e). (namliib bes § 64 Slrbßi®.) fiel) ergebe, fo muß bemgegenüber barauf bingetoiefen merben, baß boef) auf ba§ Ißringif) nur bann gurü&gegttffen merben barf, menn baS uef. i Igeni)toei ^ e _ I)ie£ gar mebt-beftebenbe — Ameifel über bie Auslegung einer Seftimtnuitg aufbommen läßt; §64 2trb@®., ber

^Berufungen gegen Urteile ber SlrbeitSgericbte au iirfit h „ |§” 6eii§gericbte gebe, fpriebt ebenfalls nicht gegen bie Sin«

itX 'u ,. ni,A"öeruiun0etl 8e9cn OewerSe» nnb Raufmannägericbtlicbe t t i f U L n s ,ble SanbeSarbeitSgericbte geben; benn §64 2(rb©@.

j ür bie ® a“ et beftimmte ®efebeSbefHmmung nur bie g-rage ber Serufung gegen bie Urteile ber neugefebaffenen StrbeitS«

gertaite/ niajt aber bie g Cage ber Diegelung gemtffer Übergangs«

Borimriiten. aaber Kam aud) eine Ermahnung bet SBerufungSmäglict«

beit beg. bet ©emctbc» ufm. ©eriii)tSurtei(e hier gar nirijt in SSetracTjt.

' i) Sßgl. auclj © a t r t t e r a. a. D. © .165.

2luS biefem ©runbe muß m. ©. bie Sluffaffung S a u m baß bie SerufungSfriß beim SanbeSarbeitSgeridjt iu a u ^

©aeßen, in benen am 1. g u li bie ^Berufung noch nibht elli!

gelegt morben fei unb bie IBerufungSfrift nodj liefe, erft im bem 15. g u li abliefe, als ungutreffenb abgelebnt merben-

gaßt man baS ©rgebnis biefer SluSfübrungen noch11111 J furg gufammen, fo ergibt fid) folgenbeS S ilb :

a) g ft eine ®Iage bor bem 1. g u li beim äCmtSgeridjt gereidß, aber erft nadj bem 30. g u n i bem 33eft. gUßeftellt, I“

ift für ihre ©nifebeibung baS 2£mtSgericf)t, ift fie aber OT nadj bem 30. g u n i eingereidjt, fo ift für ihre ©ntfdjeiburtG baS SlrbeitSgeriibt guftänbig.

b) g ft eine Slage öor bem orbentlidjen ©eriebl üef banbett, ift aber nodj nidjt bis gum 30. g u n i über fie fibieben morben, fo bleibt fie meiter beim orbentlicben ©eriw*

nach ben bisher bafür geltenben SSorfdjriften ber A S ® ' allÜ bängtg. SaSfelbe gilt, menn baS orbentlidje ©ericht öor bem 1. g u li entfdjieöen hat/ baS Urteil aber nodj nia) redßSfräftig ober aber baS Urteil fogar fdjon m it ber rufung angefodjten ift; bie iöerufung geht alfo auch iüet ßlt baS Sanbgeridjt.

c) g ft eine Silage öor bem 1. g u li öor einem ©emer&f über SiaufmannSgeridjt erhoben unb nodj nicht redjtSfräfW!

bnreh Urteil gum Stbfdjluß gebrai^t, auch bis gnm 1. Sü*1 uod) nidjt mit ber Berufung bei bem bis baljin giiftänbtgclt S@. angefochten morben, fo geht baS Verfahren auf baS u_e1ie Arbeitsgericht über, g ft baS Urteil öor bem 1. g u li erlafif11' aber nodj nidjt gugeßetit, fo ridjtet ficlj bie S3e ru fu n g S ^ legungs« unb SSerufungSbegrünbungSfrift nach neuem ütw (gtöei SBodjen). g ft eS bagegen Bereits öor bem 1. g u li f v geftellt, fo richten fidj ©erufungSeinlegungS« unb Söegrü'1“

bungsfriß nach altem Siecht (ein Slionat).

Semerft fei gum ©djluß noch, baß bie hier öertretc^

Auffaffung tm §inblicf auf bie SSerfdjiebenartigfeit ber gel'fli3^

gu c ©aß 2 üertretenen Meinungen auch ben praEtifdjen gug haben burftc, baß bie grißen, beren gnneljaltung bieic Auftaffung erßeifcht, fo furg auSfallen, baß and) bann, me«rt fidj baS eine ober anbere DlechtSmittelgeridht auf einen attbf ren ©tanbfmnft ftellen füllte, ein gtedßSnadjteil m. ©. nW emtreten bürfte.

(©teliungnahme

gu ben Ausführungen öon S3aum unb g ra n le .) SSon ®eb. Siegiencng^rat SAinifteriairat Dr. SBolfmar, Serien-

Sie Auffäße öon S3anm g ® . 1927, 1508 unb bet öorßehenbe Auffaß öon g r a n f e geigen, baß fiel) an °lC UberlettungSüorfchrtften bes § 121 A@©. Bei ber Aumenau^

tm etngelnen redjt erhebliche gmeifel anfnüpfteu/ beten t W f ausführlichere Skljanblung münfdjcnSmert erfdjeinen bitrßc'

¿etgutreten ijt S l a u m unb g r a n f e , fomeit fie übereil^

ftunmenb annehmen, i. ©. oon § 121 Abf, 2 fei eine f betm J © fchon anhängig, menn fie öor bem l . g u l i r i n i g e r e i c h t fei, felbß menn bie Aufteilung erft nadj bem 1 -3m

® cnn bie Aufteilung ber Silage iß beim

^naje ber fßartei, m it ihrer ©inreidjung hat ber -tt-' alles getan maS erforberlidj iß, um baS Verfahren iu gu fcßeit. ©chon barauS folgt, baß bie Silage beim A®- ,llt ber ©mreichung a n h ä n g i g mirb, ohne baß eS ber

be§ § 496 Abf. 3 (betreffenb bie Aurüdbatierung yicdjtsljangigfeit auf ben Augenblicf ber Silageeinreichnüf:

bebarf. ®enn baß baS ÜBort anhängig nidjt in jeber § in l . _ etn unb baSfelbc iß, mie rechtshängig, geigt fidj auch anberen©efeßeSöorfdjriften. ©0 nimmt j.iB . © t e i i ^ g 1” 10., gu § 486 ASßO- (iBemeiSficherung) gutreffenb an, als Ijaitgig t, ßiej er SBorfchrift muffe audj eine im ©ta&iutrt 0

©üteberfahrenS fchmebeitbe ©adje gelten, obmoljl befanut1’■>

®üteberfal)ren öor bem Übergang ins ©treitöerfah^' nodj feine DlechtShängigfeit begrünbet. ©erabe öon biefer ^ Wägung auS muß aber ber A nfidjt SBauutS unb g r a l t rj«

entgegengetreten merben, baß eine im ©tabium beS t ober ©üteöerfaijrcnS beim A©. fdjmebenbe ©adje niefjt a i. ©■ öon § 121 A©@. beim orbentlidjen ©eridjt a n f j ä n S 1«

augufeljeit iß. g n beibeit Verfaßten fann jebergeit, in ® .J burclj Übergang gitm ©treitöerfahren, im anberen butd) c’'- 1

(7)

Saljtg. 1927 §eft 28] ©röfjere Stuffä^e 1623

beg S8oIiftretIungS&eief)£§ bie fRedjtghüngigfeit m it

Jtit d w i r f u n g a u f ben S e i t p n n f t beg © ü t e a n t r a g g Sf t a t j n g e f u d j g ^erbeigefüfirt werben (§§499e 2tbf. 1 2 imb 700 B'fßD-)- ® cI)on barin 5^ 0* fid), bafj, im @üte*

®effai)rert ober äRahnüetfafjren bie Betreffenbe 9iec£)tgangelegen=

?eit beim orbentlidjen ®eridjt a n h ä n g i g geworben ift. 3 m umigeu ift unter 2tnljängigfeit fdjon bag gwifdjen bem ©eridjt

¡¡rtb ber Srogefjpartei eingetretene gtoeifeitige SSerijälträS gu

?etfteijen, eg ift alfo nidjt erforbertidj, bafj biefeg Sertjättnig rfddj §in gu tritt ber aud) gwifdjen ber Sariei unb bem ©egner

^e^tgBejietjungen tjerftettenben SftedjtSijängigEeit gu einem teifeitigen geworben ift.

. % tr barin ift S a u m unb g r a n f e Beigutreten, baf {¿ne tebigtidj im ©tabium beg 2lrmenrechtggefudjg an bag

®eridjt gelangte ©adje nid)t anhängig ift, ba bag 2lrmen»

^tSgefud) nur eine einzelne progeffuate Sorfrage Betrifft,

^ d jt bie ©adje fei&ft Beim ©eridjt anhängig macht.

S a u m unb g r a n f e Wollen felbft, baff für bie 2ln»

?fn9igfeit bie Stage ei n r e i c f j u n g , nidjt bie guftellung ent»

{Hieiben fott. Diefe lu ffa ffu n g würbe ofjne praftifcfjen SBert gelben, wenn fie nur für eigenttidje Klagen, nidjt aud) für füteanträge gälte. Denn praftifcij fommt eg ja nur fetjr l^Xten oor, baff jemanb Beim 21®. gentäfj § 500 a 9I6f. 1 unter wirffanter ¡Berufung auf bie Unnötigfeit beg

¡"üteberfaBrenä fofort bie Stage erijebt. Die meiften Stagen

^rb en gemäf § 500 a 2lbf. 2 als ©üteanträge Be»

^önbelt unb führen bann nacf) S a u m unb g r a u t e bte ln »

^ n9igfeit nidjt Ijerbei, fofern nicfjt fdjon oor bem 1. S u li 5ütn ©treitü erfahren übergegangen wäre.

Dafj eg be§ oernünftigen inneren ©rnnbeg entbehren {“ütbe, wenn man eine üor bem 1 .g u ti Beim 1 ® . eingereichte ftIa8e Ijinfidjttid) ber Quftänbigfeit für bie SBeiterBetjanbtung

§an j berfdjieben Beurteilen wottte, je nacfjbem bie Stage nadj

» 500a 2lbf. 1 ober 500a 2tbf. 2 8 f D . gu Betjanbeln wäre,

“M te auf ber §anb liegen. S a u m unb g r a n f e fcfjmeigen M bariiBer, Wag bag ©eridjt am 1. Suti m it ben Bei djnen WjlbeBenben 9Rafjn» ober ©ütefacfjen madjen fott. 9Rufj eg

S. ben ©rieft beg Sotlftrecfunggbefehig bem Irbeitggeridjt

^ rta ffe n , ober ift er abgulefjnen unb bag Serfatjren Beim f r&eitggerid)t neu gu Beginnen, wer fott in biefem gatte bie Soften beg geridjUidjen Serfaljreng tragen? U te biefe gra*

über bie S a u m unb g r a n t e fdjweigen, Ijätte ber @e»

'ihgeber töfen müffen, wenn er bag gewollt Ijätte, wag '®C|KW unb g r a n f e itjm unterftetten.

. 2IBer man fann biefe Serwicfetungen gang bermeiben, n,e»m man ben Segriff „anhängig" nidjt fdjledjtijtn m it 2?edjtgl)änaiq" ibentifigiert, fonbern ifjn fo begreift, Wie itjn S t e i n * g o n a g Bereitg in §486 £$£). aufgefaftt tjat. _

< Dann ift jebe Beim Slmtggeridjt üor bem 1. g u ti, fet eg Wrdj ©uteantrag, fei eg burd) Stage nacf) § 500a 2tbf. 1, fet

! f , burdj gRafjngefucf) anhängig gemadjte ©adle Dom 1 ®.

^ t e r nadj alten Sorfdjriften gu befjanbeln.

r '9lur ber Sottftänbigleit tjatber fei tjier nodj befonberg

“ etont, bafj bie alten Sorfdjriften für bag gange Serfatjren 5« feiner redjtgfräftigen ©rlebigung gelten. Dag Dom gu erlaffenbe Urt. ift alfo nur nadj ben ©runbfä^en ber anfedjtbar, Serufungg» ober Sefdjwerbegeridjt ift nidjt

^anbegarBeitggericfjt, fonbern bie gS. beg S®.

, ©benfo öerfteljt fidj fotgenbeg üon felbft: 3 ft oor bem r S u t i -qeqen ein gewerBe» ober faufmannggeridjttidjeg Urt.

beim S© Serufung eingelegt, fo fütjrt bag S®. bie Serufnng nQc^ altem Serfatjren fo rt; benn bie 2®. firtb audj infoweit, alä fie S ® für ©ewerbe» unb Saufmannggeric^te waren, alg

° fbet t t t i * e ®eridjte angufetien. Da nadj § 121 I b f . 2 bie mten Sorfdiriften für biefe Sachen weiter gelten, finb bie in

¡Wen Oom 2 ® m fättenben Urt. m it itjrer Sertünbung rec^tg»

ifäftig otjne'"fRüdfidjt barauf, ob ber (Streitwert bie fReoifiong»

’oirne ü&erfteigt ober nicljt.

^ nun bieienigcit uttb iöufmann§gertc^tii(i)eit D fälttt Betrifft, in benen gwar oor bem 1. ^ u t i ein Urt. er»

r f? 8en, eine Serufunq big 5« biefem Stntpuuft aber nodj i{d)t eingegangen war, fo möcijte idj |w r un lugganggpuntt ov? In firfjt Don S a u m unb g r a n t e unBebmgt Beitreten.

{,rmti loirb fotgenbeg erwägen muffen: Do® ©efeg iennt an ' ^ in § 64 oor ben 2 anbegarBeit§geridjten nur Serufungen 8e8en bie Urt. ber 2(rbeitggericf)te, ©§ fommt atfo barauf

an, ob bie überganggöorfdjrift beg § 121 eg ermögtidjt, audj gewerbegeridjtti^e ober iaufmannggeridjttidje Urt. mittetg Se»

rufung Bei ben 2 anbegarbeitggeric£)ten angufe^ten. Die grage ift gu Bejafjen. Denn bie am 1. g a lt Bei ben ©ewerbe» unb Saufmaunggeridjten a n p n g i g e n ©acpen, gepenin ber2age, in ber fie fidj befinben, auf bie Strbeitggeridjte über unb werben nadj ben Sorfdjriften beg 1®@- weiter Betjanbett.

Degbatb ift män audj einig barin, bie Oor bem 1. g u ii nodj nidjt gugeftettten Urt. ber ®ewerbe» unb Saufmannggeri^te ber Serufung an bie 2 anbegarbeitggeridjte gu unterwerfen.

Uweifet finb nur ijinfidjttid) ber gälte ertjoben, in beiten bag Urt. oor bem 1. g u ti bereitg gugeftettt war, wett man an»

fütjrt, bie Intjängigteit einer ©adje in ber erfiett ^nftang enbe mit ber 3uftettung beg Urt. Däfj biefe luffaffung mcBt fdjtedjttjin gutrifft, baf oietmetjr in beftimmten mtcfjtungen ein Sedjtgftreit auc^ nadj ber 3 uf i£ttultg beg Urt. Big gur

©integung ber Serufung in ber erften gnftang anpngtg btetbt, tjat S a u m fi^on gutreffenb auggefütjrt.

©etjr Bebentli4 fdjeint m ir inbeffen bie lu ffaffun g S a u m g Ijinfidjttid) ber Seredjnung ber Serufunggfrift, itjr febít jebe © tü |e im ®efeg, unb fie ift Bei ber praftifdjen

¡ñanbljabung reic^ItcEj oerwidett. Ib e r aucp ber tjieroon ab»

weidjenben lu ffa ffu n g üon g r a n t e oermag idj nic^t in alten fü n fte n gu folgen.

8 um richtigen Serftänbnig ber gragen mup man fidj fotgenbeg üergegenwärtigen. Die Infeeptbarteit burdj Sedjtg»

mittel ift eine ©igenfdjaft, bie bag Urteil naturgemäfj fdjon in bem lug e n b iid erwirbt, in bem eg ing 2eben trttt, atfo mit feiner Sertünbung. Degtjatb muß bag g- 3- r ber Ser»

tünbung eineg Urteils gettenbe SKecEjt für feine Infedjtbarfctt ma^gebenb fein, gnbegriffen in bie grage, ob ebt W on m it ber Sertünbung redjtgfräftig wirb ober einer Infecqtung unterliegt, ift aud) bie grage, in wetdjer g rift Beim Unter»

taffen ber Infedjtung bie Sedjtgtraft eintritt. l i f o mup aud) für bie Sedjtgmittet f r i ft bag gut Seit ber Urteiigüeriünbung gettenbe fRedjt angewenbet werben.

g är bie Unterfc^eibung, bie g r a n f e madjt, bag fidj bte oon itjm fogenannten „materiellen" Serufunggooraugfe|ungen ftetg nadj bem 1 @®., bie „form ellen" bagegen nadj bem gur Seit ber Urteitgguftetlung anwenbbaren Üiedjt ridjten, fetjtt eg an jebem proge^rec^ttidjen ©runbe. ©r w ill ©ewerbe»

unb Saufmannggeridjtgurteile je nacp^ bem gufättigen Um*

ftanbe, ob fie oor bem 1. g u ti ober fpäter g u g e f t e t t t finb, halb ber einmonatigen, batb ber gmcimpdjigen Serufunggfrift unterwerfen. Demgegenüber getjt bie ^ier oertretene lu f»

faffung baüon aug, baß bie grage, ob ein Urteil m it ber Ser*

fiinbung ober innertjaib welcfjer g rift eg redjtgfräftig Wirb, elue mit ber Sertünbung begrünbete ©igenfdjaft beg Urt. Be»

tr ifft unb begfjatb nur nadj bem Sedjt beg Serfünbunggtageg beurteilt Werben tarnt. Dag fütjrt gu bem einfadjen ©rgebnig, b e i a l t e n gemer be» u n b f a u f n t a n n g g e r i d j t l i d j e t t U r t . (fie finb ja alte oor bem 1. g u ti oerfünbet) i f t b te S e r u f u n g g f r i f t nadj a l t e m S e d j t gu b e m e j f c n . 2Bitt man fidj bem nidjt anfdjtiefjen, fo fann man nur m it S a u m annefjmen, baf? fiel) bie Serufunggfrift nacf)

Seit ber Serufunggeintegung gettenben fRecpte befttm:

gegen fpridjt aber aufeer ben üortjer angeführte;n S« 1»oi|ag*

licken ©rwägungen fdjon ber Umftanb, baB bte

Dpeorie unburdjfütjrbar ift. Denn, wenn SSaupt oei oert am 1. g u ti noch nicht redjtgfräftigen gewerbegertdjtltchen Urteilen bie gioeiwöchige Serufunggfrift beg Pflteltf ÖDI”

1. g u t i a b n e u t a u f e n t a f f e n w t t i , fo g bag atieg anbere alg eine ütnwenbung beg 2t®©-* 5. 7^ ^ n t e i t Serufunggfrift regetmäBig mit ber 3 f 9 be§ U rte{^

unb augnahmgweife, beim Unterbleibe 3 ftettung, fünf SRonate nadj ber Sertünbung . .. , . . .

Öinfichtlich ber S e r u f « « 0 f Í “ ^ bte herrf^enbe Stnfidjt bigber ftetg angenommen, baß fte fid, beim gefjten entgegenftetjenber Überganggwrfchriften n a ^ bem g. 3- ber

©iníegimq beg SRechtsmittetó , 9|Itenben fRedjte beftimme.

itber aud bag fann ^mdjt t. S beg 1 ®©. fern, w eil eg unburdifübrbar ift- $ ie * e r« funSsiwnme ift gwar im «@®.

bie qtelcbe wie im @@@., aber nadj legerem entfehieb über ihre ©rreidjung bag Serufungggericht, wätjrenb nach bem 2t@® ba? 22t®. an bie oom Slrb®. gemäp § 6 1 2lbj. 2 ge*

troffene äBertfeftfeJjung gebunben ift (§ 64). genter 'ift nach

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