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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg 7, Nr 37, 37a

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Academic year: 2022

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i WOCHENSCHRIFT ¡E H R C H IT EK T E N -V E R EIN SIllB ER U N l HERflUSCECEBEN ^VEREINE

4 E rsch ein t Sonnabends u. M ittwochs. — Bezugspreis halbjährl. 4 Mark, postfrei 5,SO M ark, einzelne Nummern von gewöhn. Umfange 30 Pf., stä rk e re entspr. te u re r

f I

D er A nzeigenpreis für die 4 gespaltene P etitzeile b e trü g t BO Pf., für B ehörden-A nzeigen und für Fam ilien-A nzeigen 30 Pf. - Nachlaß auf W iederholungen ^

N u m m e r 37 B erlin, Sonnabend den 14. September 1912 V II. Jahrgang

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postäm ter und die G esch äftsstelle C a r l H e y m a n n s V e r la g in Berlin W. 8, M auerstr.43.44

A l l o R e c h t e V o r b e h a l t e n

Entwurf zum Umbau der Welir- und Schleusenanlagen in der Weser bei Hameln

S c h i n k e l w e t t b e w e r b 1 9 1 2 a u f dem G e b i e t e dos W a s s e r b a u e s

M itgetoilt vom B e ric h te rsta tte r des B eurteilungsausschusses

Regierungsbaumeister H einrich T riest in Charlottenburg Die A ufgabe fo rd erte den U m bau der festen W eserw ehre

zu H am eln zu r V erb esseru n g der H ochw asser- und E is ­ v e rh ä ltn isse. F e rn e r w ar v e rla n g t der E n tw u rf einer Schlepp­

zugschleuse. D abei so llte die W irtsc h a ftlic h k e it der N eubauten u n te rs u c h t w erden, insbesondere m it R ü c k sic h t au f den Einfluß der U m b au ten au f die M ü h le n b etrie b sv erh ä ltn isse u n d die M öglichkeit, S ch äd ig u n g derselben d urch g eeig n ete M aßnahm en zu v erh ü ten .

E in g eg an g en sind v ie r A rbeiten.

E n tw u rf „ H e i m a t s c h u t z “

D er E n tw u rf m ußte w egen u n zu län g lich e r B e arb e itu n g von der w eiteren B e u rte ilu n g ausgeschlossen w erden.

E n t w u r f „ W a l z e n w e h r “

Die W irtsc h a ftlic h k e it des N eubaues su c h t der V erfa sse r in e r s te r L inie durch m öglichste H orabm inderung d er N eubaukosten zu erreichen. E r e rs e tz t d ie 'fe s te n W e h re durch u n te rh a lb der bestehenden zu erbauende bew egliche W ehre. D ie v erla n g te B e sse ru n g der H o ch w asso rv erh ältn isse is t n ic h t genügend be­

rü c k sic h tig t. D abei g efä h rd e t die g ew ä h lte L a g e des W ohres zu der bestehenbleibenden alten B rü ck e den B e sta n d der P feiler durch U n te rsp ü lu n g und E isgang. A uch w enn die B rücke wegen h o h er K osten und bei ihrem g u te n B a u z u sta n d erh a lten bleiben soll, ließen sich d u rch andere A n o rd n u n g des neuen W e h res bei tieferer L a g e des W ehrrückens diese U ebelstände verm eiden.

Die Schleppzugschlcuse is t au f dem M ühlenw erder a n ­ geordnet. D er V erfasser b eg rü n d e t diese W a h l im V ergleich m it einer ändern noch m öglichen A n o rd n u n g v or allem u n te r B e rü c k sic h tig u n g der B aukosten. U n g ü n stig is t bei dieser L ö su n g die K re u zu n g des S tro m s im O ber- und U n te rw a sse r d urch die S chiffahrt. Doch soll die S trö m u n g im rech ten W e se ra rm auf ein M indestm aß b e sc h rä n k t w erden, indem das u n te re W e h r den g rö ß ten Teil der S ch iffah rtszo it geschlossen bleibt. D ie B a u a r t des W alzenw ehrs e n tsp ric h t don V e rh ä lt­

nissen, wie sie die G esam tanordnung geschaffen h a t.

D ie Schleuse e rfü llt im allgem einen alle A nforderungen.

Ob die gew äh lte A rt der B a u a u sfü h ru n g ohne um schließende Spundw and an g ä n g ig is t, ersc h ein t fraglich. D ie U eb e rströ m u u g der Schleuse w ürde b esser verm ieden.

F ü r die M ühlen s u c h t der V erfa sse r d urch F e stle g e n eines w ährend d er H a u p tse h iffa h rtsz e it zu h alten d en norm alen S tau e s g ü n stig e B e trie h s v e rh ä ltn isse zu erzielen. D ie gew ählte H öhe i s t jedoch reichlich groß. N eben d er schon erw ähnten H e ra b ­ se tz u n g der A n lag e k o ste n soll die W irtsc h a ftlic h k e it auch d urch H erab se tz u n g d er sp ä te re n M ühlenbetriehskosten erreic h t w erden, w ofür der N achw eis eingehend e rb ra c h t w ird.

D ie E rlä u te ru n g e n geben ein k la re s B ild der gep lan ten M aßnahm en. D ie B erechnungen sind ric h tig durch g efü h rt.

E n t w u r f „ W e s e r “

D er V erfa sse r will die W irtsc h a ftlic h k e it der z u r V erb esseru n g der V o rflut und S ch iffa h rt zu schaffenden N euanlagen vor allem durch die m öglichst w eitgehende N u tzb a rm ac h u n g des v erfü g ­ baren G efälles erreichen. E r e rs tr e b t d ah e r d urch V erb esseru n g der bestehenden T u rb in en an lag en eine S chäd ig u n g des M ühlen­

betriebs zu verm eiden und durch die N euschaffung d e ra rtig e r A n ­ lagen neue K ra ft zu gew innen. E r sie h t hierzu die A n o rd n u n g w a sserstrah lp u m p en artig er E in b a u ten boi vorhandenen und neuen T urbinen vor, die die A u sn u tz u n g g ro ß er W asserm engen bei ge­

ringem Gefälle g e s ta tte n sollen, h a t aber u n te rlasse n , solche b ish e r n u r th e o re tisc h erw ogene M aßnahm en k o n stru k tiv auszubilden.

D ie L ag e der neuen Schleuse am linken U fer und die A n ­ o rdnung der beiden W ehre is t zw eckm äßig. D ie F re ile g u n g des ganzen F lu ß q u e rsc h n itts is t an sich ric h tig , doch k o n n te bei d er tiefen L ag e des W e h rrü c k en s in der F lu ß so h le an W e h r­

länge g e s p a rt und die g anze A nlag e noch g ü n s tig e r g e s ta lte t w erden. Bei steigenden W a sse rstä n d e n lä ß t V erfasser den S ta u zu r E rz ie lu n g g ro ß er G efällshöhen ebenfalls steigen. E ine V e r­

b esseru n g der H ochw asser V erhältnisse is t dabei n u r im U n te rw a ss e r durch A usb au des S tro m s auf lange S treck en b ea b sic h tig t. D as W eh r is t als W alzenw ehr m it großen S chürzen entw orfen. Die A bm essungen m it über G,0 m H öhe dü rften vielleich t die p ra k tisc h e V erw en d b a rk e it ü b ersc h re ite n . D er O berdrem pel der so n st sa ch ­ gem äß k o n stru ie rte n S chleuse lie g t b esser so tief, daß auch beim F o rtfa lle des S ta u e s die S chleuse b e n u tz t w erden kann.

D er E rlä u te ru n g s b e r ic h tis t k la r, aber stellenw eise etw a s knapp, da er auf den Z usam m enhang der einzelnen M aßnahm en n ic h t g e­

nügend eingeht. D ie B erechnungen sind im großen und ganzen ric h tig . U ebersehen h a t der V erfa sse r z. B., daß die W alze w egen überw iegenden A u ftrie b s n ic h t im m er geschlossen w erden kann.

In der g esam ten A rb e it sind vielfach die in der A ufgabe liegenden S o n deranforderungen zu w enig b erü c k sic h tig t. Die A rb e it h a t d ah e r stellenw eise m ehr den C h a ra k te r der akade­

m ischen L ö su n g einzelner te ch n isch er F ra g e n als den einer folge­

ric h tig e n erschöpfenden D u rc h a rb e itu n g einer b estim m ten A ufgabe.

E n t w u r f „ F r i s c h g e w a g t “

D er B e arb eiter s e tz t v o rau s, daß auch ein N eubau d er vo r­

handenen B rü ck e aus V e rk e h rsrü e k sic h te n erforderlich ist. E r e rs e tz t die beiden festen W e h re d urch zwei se n k re ch t zum S tro m stric h liegende bew egliche W e h re und e rb a u t die Scblepp- ' zugschleuse auf dem linken U fer. I h r M itte lh a u p t b e n u tz t er als

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Abb. 399 und 400. K ennw ort: „ F r i s c h g e w a g t “. V e rfa sse r: R egierungsbauführer (jetzt Regierungsbaum eister) S ip l.^n g . O t t o P r o t s c h e r

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Nr. 37. V II. Jahrgang W ochenschrift des A rch itek ten -V erein s zu Berlin 243

Abb. 401. K ennw ort: „ W e s e r “. V erfa sser: R egierungsbauführer $ipl.*3ti8. R i c h a r d W o l f f B rückenpfeiler. Die getroffene A n o rd n u n g is t seh r zw eckm äßig,

h in sich tlich der E in fa h rt z u r Schleuse im U n te rw a ss e r noch v e r­

besserungsfähig. D ie W ehre sind als W alzen w eh re ausgebildet.

D u rc h höhere L ag e der u n te re n W e h ro b erk an te "wird bei g e rin g e r W a sse rfü h ru n g der U eberschuß dem linken S ch iffah rtsarm e zu­

gew iesen. D as H eben der W alzen soll e r s t beim S teigen des O ber­

w assers ü b er den h öchsten schiffbaren W a sse rsta n d erfolgen. E ine V erb esseru n g d er V orflut w ill V erfa sse r d u rch erhebliche R egulie­

r u n g ober- un d u n te rh a lb d e rW e h re erreichen. F ü r m ittle re s llo c h - w asser h a t er den N achw eis dor B esserung auch rech n erisch er­

b ra c h t. F ü r H. H .W . is t die U n te rsu c h u n g n ic h t d u rch g efü h rt. Die bauliche A n o rd n u n g der W ehre un d S chleuse is t im allgem einen g u t. D ie B erechnungen sind d u rch g ä n g ig ric h tig . D ie F u n d ie ru n g der B rückenpfeiler u n d W e h re is t etw a s schw ach, dagegen h ä tte bei d e r Schleuse am M a teria l g e s p a rt w erden können. A uch h ie r w ürde d ie U eb e rflu tu n g der S chleuse bei H ochw asser b esser verm ieden.

E ingehend nachgew iesen und g esch ic k t z u r D a rste llu n g g e b ra c h t is t d er d urch die gep lan ten A nlag en erzielte Gewinn a n K ra ft. U ebor die V erzin su n g des A n lag e k ap itals m it 3 % d u rch die bestehende T u rb in en a n lag e allein h in au s nim m t V er­

fasse r noch die A n lag e eines w eiteren K ra ftw e rk s in A u ssic h t, w obei er eine V erzinsung von 4 ,6 5 % errechnet. D ie gew onnene

K ra ft soll insbesondere zum B etrieb e der über die neue B rü ck e zu führenden elek trisc h en B ahn v erw an d t w erden.

D er E rlä u te ru n g s b o ric h t is t k la r und g ew a n d t abgefaßt, doch h ä tte n die Z iele des g anzen E n tw u rfs b estim m ter h e rv o r­

gehoben w’erden können.

D ie drei A rb eiten „W alzen w eh r“, „ W e s e r“ und „F risc h g e w a g t“

zeugen von F leiß und g utem V erstä n d n is, w enn auch keine von ihnen als eine einw andfreie L ö su n g d er g estellten A ufgabe g elten kann.

D e r B e u rteilu n g sau ssch u ß h a t u n te r A b w äg u n g d er V o r­

züge un d M ängel der einzelnen E n tw ü rfe beschlossen, den E n t­

w u rf „ F risch g e w a g t“ für die E rte ilu n g des S ta a tsp re is e s und der S chinkeldenkm ünze in V o rsch lag zu bringen und ferner dem E n tw ü rfe „W alze n w e h r“ eine D onkm ünze zuzuerkennen.

A ls V erfa sse r ergaben sieh bei den E n tw ü rfe n „ F r i s c h g e w a g t “ , H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer (je tz t R egierungsbaum eister)

© ipl. = 3 n g . O tto P ro ts c h e r, „ W a l z e n w e h r “ , H e rr R e g ie ru n g s­

b au fü h rer ©ipI.=Sug. R ich ard Wolff. D as K önigliche T echnische O b erp rü fu n g sa m t h a t diese E n tw ü rfe sow ie den E n tw u rf m it der B ezeichnung: „ W e s e r “ , V erfasser H e rr R e g iorungsbauführer

© ipI.«Sng. A lfred W encker als häuslicho P ro b e a rb e it für die S ta a tsp rü fu n g im B aufach angenom m en.

Entwurf zu einer Hof- und Pfarrkirche mit Stiftsgebiiuden in Verbindung mit einer Platzanlage

S c l i i n k e l w e t t b e w e r b 1 9 1 2 a u f dem G e b i e t e d os H o c h b a u e s

u n g e te ilt vom B e ric h te rsta tte r des B eurteilungsausschusses

Regierungsbaumeister P a u l D resch er in Steglitz

(F o rtse tzu n g aus N r. 35 S eite 232) F o r u m

D er V erfa sse r g ru p p ie rt die fünf öffentlichen G ebäude um einen g roßen viereckigen, u n g eg lied erten P la tz und v e rsu c h t P la tz und A rc h ite k tu r zu e i n e r völligen E in h e it zusam m en

zufassen. D ieses B estreb en , das auch in dem K en n w o rt „ F o ru m “ zum A u sd ru c k g e la n g t, fü h rt dazu, daß das Schloß des F ü rs te n in se in er W irk u n g n ic h t gehoben, sondern g e d rü c k t w ird, und d aß an den V erb in d u n g sstellen d er fünf doch re c h t v ersc h ie­

d enen Z w eckbestim m ungen dienenden Gebäude fehlerhafte B il­

dungen au ftreten . So w ir k t die E in fü h ru n g der S eite n straß e n in die L än g sw än d e des P la tz e s tro tz der S äu le n ein stellu n g als L och; die zum A bschluß des P la tz e s an der dem Schloß gegenüberliegenden S eile notw en d ig w erdende zw eigeschossige A u sb ild u n g der V erb in d u n g sg ä n g e e rsc h ein t zu w enig sachlich b egründet, auch im ü b rig en is t m it V erb in d u n g sg än g en ein ü b e r­

m äßiger A ufw and g etrieb en . D ie E in se n k u n g des P la tz e s is t n ic h t b eg rü n d e t. D ie A n o rd n u n g eines T u rm es a u f einer E cke des R a th a u se s e rsc h ein t bei dieser G esam tanlage als schw erer F ehler.

W ä h ren d die G ru n d risse der V erw altu n g sg eb äu d e im ganzen befriedigen, leiden die beiden S tiftsg eb ä u d e s ta rk u n te r den F olgeerscheinungen der g ew ählten G rundidee, sie sind viel zu se h r auseinandergezogen und bestehen eigentlich au s je einem s tre n g sym m etrischen H auptgebäude, an w elches dann ein h ü ftig zwei im rec h ten W in k el zu einander steh en d e F lü g e l an g e h ä n g t sind. E s muß besonders g e ta d e lt w erden, daß g erad e diese N e b e n flü g e l an dem „ F o ru m “ liegen und die K üchen u n d W i r t­

sch aftsräu m e en th alten . In dem anspruchsvoll apsid en artig en , in der M ittelachso des P a rk s liegenden A bschlußbau je n e r Nebenflügel lie g t n u r je eine Speisekam m er.

Die A rc h ite k tu r z e ig t ein w enig zusam m engestim m tes N ebeneinander von reich differenzierten an tik en und derben, w enig g eg lied erten m odernen F orm en. A uch in den B au k ö rp ern zeigen sich re c h t u n fertig e L ösungen, so schneiden die D ächer des u n te re n viereckigen H a u p tb a u es der K irch e uno rg an isch in die P ila s te rs te llu n g des T am bours ein. D ie F a ssa d en te ile über den U m gängen des P la tz e s h än g e n zu schw er und ohne g e­

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2 4 4 W ochenschrift des A rch itek ten -V erein s euBerlin Sonnabend, 14. Septem ber 1912 nügende organische V erbindung zw ischen don P ila s te rn . T rotz

aller M ängel is t an dom E n tw u rf ein gew isses S treben nach K la rh e it und E in fach h eit zu loben.

P e r a s p e r a a d a s t r a

D as H o fkam m ergebäude und das R a th a u s steh en zu seh r iso liert, um den w eiträum igen P la tz w irksam zu schließen. D ie K irche fü g t sich dem G esam tbilde n ic h t v o rte ilh a ft ein. Die G ru ndrißlüsung der einzelnen G ebäude is t im großen und ganzen einw andfrei. D e r V erfa sse r le g t die H ofloge und die Kanzel in die H au p ta ch se der K irche, diese sta rk e B eto n u n g der H a u p t­

achse h ä tte ihn auch zu einer E n tw ic k lu n g des K irchenraum s nach der Tiefe hin v era n lassen sollen. D aß der V erfa sse r sich oines O berlichts zur B e le u ch tu n g der K irch e bedient, kann n ic h t gutg eh eiß en w erden. Die V erte ilu n g der B a u k ö rp e r m ag im ganzen e rträ g lic h sein, um so auffälliger sind die M ißgriffe in der A u sm ittlu n g und M assenentw icklung des K irehondachs und in dor äußeren E rscheinung d er T rep p en h äu ser bei den großen H allen der S tiftsg eb äu d e.

S c h i n k e l

Die G ru p p ieru n g dor G ebäude a u f dem Gelände lä ß t zu w ünschen ü b rig . E s i s t dem V erfa sse r n ic h t gelungen, g e­

schlossene P latz b ild e r zu schaffen, vielm ehr schwim m en die Ge­

bäude a u f der F läche, die eine straffe F a ssu n g und G liederung verm issen lä ß t und tro tz der A n o rd n u n g von K olonaden n ic h t als genügend geschlossen angesehen w erden kann. D ie D u rc h ­ bild u n g der K irch e zeigt M ängel bezüglich der V o rfah rte n und Z ugänge, die n ic h t le ic h t zu beheben sind. A uch die V erbindung zu den S tiftsg eb äu d en is t zu um ständlich. D ie gek n ick te A n o rd ­ n u n g dor S tiftsg eb ä u d e h a t ungenügende B e le u ch tu n g des M ittel­

flurs zu r Folge, ohno für die P la tz b ild u u g irgendw elche V orteile zu schaffen. A u ch die w inkelförm ige A nlage der V erw a ltu n g s­

gebäude h a t dem V erfa sse r k ein eV o rteile fü r die P la tz b ild u n g ge­

b rac h t, dabei sind w esentliche M ängel in der R aum anordnung, insbesondere in der P räsid en to n w o h n u n g , n ic h t verm ieden. Die nach der In n en seite zerrissen e A nlago m uß b ea n sta n d e t w erden.

Z u tadeln i s t ferner die fü r ein freistehendes H au s u n zu ­ längliche uud sch lech t b eleuchtete D iele der P fa rrh ä u so r. Die N ebenräum o des V crsam m lu n g ssaals im G em eindehause h ä tte n g e tre n n t b en u tzb a r gem acht w erden m üssen.

D ie form ale D u rchbildung z e u g t von anerk en n en sw ertem F leiß, aber von M angel an Reife in d er A bw äg u n g von M assenw irkungen.

E i n f e s t e B u r g

D er V ersuch, säm tliche G ebäude an einen H a u p tp la tz zu legen, is t n ic h t gelungen. D er P la tz is t zu b re it und in seiner W irk u n g d urch die A u sb ild u n g der G artenanlagen s ta rk beein­

trä c h tig t. B ei der g ew ählten G esam tan o rd n u n g derG ebäude h ä tte die K irche wohl b esser als L an g b a u und n ic h t als Z en tra la n la g e entw ickelt -werden sollen. D ie U n te rb rin g u n g der auch nach oben abgeschlossenen Fürstonlogo im w estlichen K reuzarm is t n ic h t geg lü ck t. E in g ro ß er T eil der W ohnzim m er der beiden S tif ts ­ gebäude h a t die u n g ü n stig e N ordlage; die M ittelk o rrid o ro e n t­

behren des in tim eren R eizes; die W andelhallen sind zu klein und m it den G ärten n ic h t in a rc h itek to n isc h e V erb in d u n g geb rach t.

Die V erte ilu n g der P rä sid en ten w o h n u n g au f drei Geschosse und die iso lierte L a g e der K üche geben zu B edenken A nlaß.

D ie A rc h ite k tu r der einzelnen G ebäude z e ig t zw ar eine g e ­ w isse S elb stän d ig k e it der A uffassung, k an n aber n ic h t als be­

friedigend gelten . D u rc h a u s m iß g lü ck t is t die K irche sowohl im A u fb a u als auch in don E inzelheiten.

S e r e n i s s i m u s

Die A ufgabe, eine einheitliche G esam tanlage zu schaffen, i s t n ic h t gelöst. D ie einzelnen G ebäude sind lose nebeneinander g e s te llt und verm ögen den großen P la tz n ic h t zu beherrschen, zum al im O sten die K irche m it den dünnen H allen reichlich d ü rftig w irk t. D ie H o f k i r c h e e rfü llt im allgem einen die P ro g ram m ­ forderungen n ic h t ung esch ick t. D er R aum au f der S tiftsom pore is t v ielleicht etw as knapp. U n te r den großen G em eindeem poren w ird es w ohl n ic h t hell g e n u g sein: die d o rt und au f den E m ­ poren getroffene A n o rd n u n g von jo 21 S itzp lätz en in u n u n te r­

brochener Reihe i s t zu b eanstanden. D ie L ag e d e r S t i f t s g e b ä u d e in der M itte der L ä n g sse ite n des P la tz e s erg ib tN ach teilo , z.B . fehlt die im P rogram m g eforderte V erbindung von K irche und S tifts b a u ­ ten. A uch w urden die E rh o lu n g sg ä rte n zu klein. E in G arten lie g t gänzlich nach N orden. D ie E ck risa lite w irk en w eder in der A u ß en ­

a rc h ite k tu r g u t, noch orgebcn sie p rak tisch e R aum form en. D ie A n o rd n u n g besonderer W irtsch a ftsflü g e l is t g u t, doch h ä tte n h ie r A b o rte n ic h t fehlen sollen. Z im m er für P fö rtn e r und In ­ sp e k to r sind n ic h t gefordert. Im F ra u e n stift liegen elf W o h ­ nungen nach N orden.

D as D o p p e l p f a r r h a u s ze ig t einen k laren , angem essenen G rundriß, doch fehlen den K üchen die Speisekam m ern. D ie B e­

n u tz u n g der S aalnebenräum e des G em eindehauses als D u rch g an g , die L a g e d er A b o rte bei den K onfirm andensälen und die etw a s zerrissen e K ü ste rw o h n u n g befriedigen n ic h t ganz. D er G rundriß des R ath au so s is t einw andfrei. D ie P rä sid en ten w o h n u n g im H of­

k am m erg eb ä u d eh ä tte w ohl enger zusam m engezogen w erdenkönnen.

D ie arc h itek to n isc h e B eh an d lu n g k an n als im allgem einen angem essen, aber tro ck en bezeichnet worden.

P l a t z a n l a g e

Die zw ischen der K irche m it den S tiftsg eb äu d en im O sten und den V erw altungsgebäuden im W e ste n klaffende L ü ck e w ird d urch das P fa rrh a u s und das G em eindehaus n ic h t w irksam g e ­ schlossen. D ie P la tz rä n d e r m achen d aher einen etw as zerrissenon E in d ru c k ; ebenso b efried ig t die im P la tz e schw im m ende G arte n ­ anlage n ic h t rech t. W äh ren d die Z u g än g e der Gebäude vom P la tz au s im allgem einen angem essen angeo rd n et sind, k an n der Hof die K irch e n u r von ih re r R ückseite und au f großen U m ­ w egen d urch die den P la tz um gebenden S tra ß en z ü g e erreichen.

In n erh alb der K irche i s t der Z u g a n g z u r F ü rste n lo g e und z u r T au fk ap elle re c h t u n g ü n stig , desgleichen die L ag e der H of­

loge u n te r der S tiftsem pore. F ü r die M ännerem poro und alle P lä tz e der nördlichon Gem eindeem pore lie g t die K anzel völlig verfeh lt. D ie beiden östlichen T rep p en h äu ser b ee in trä c h tig e n die B ele u ch tu n g des In n en rau m s: se h r u nglücklich w irk t die T eilu n g der V orhalle durch die W indfangw and. D ie S tiftsb a u te n zeigen den V ersu ch , d ie G ä rte n m ö g lich st w eit zu um bauen u n d g e s c h ü tz te , au sg ed eh n te W an d elh allen zu schaffen. Im allgem einen i s t dio G ru n d riß a n lag e einw andfrei. L eid er sind die S peisesäle, Gemein­

sch aftsräu m e und B ibliotheken einzeln angeordnet. P fö rtn er- und W a rtezim m er w aren n ic h t gefordert. D ie V erw alterw olm ung e n tb e h rt einer S peisekam m er und bei den W ohnräum en h ä tto au f die H im m elsrichtung m ehr R ü c k sic h t genom m en w erden können. D ie ü b rig en B a u te n haben g u te , p ra k tisc h e G ru n d risse.

A n zu erk en n en is t besonders, daß im G em eindehaus eine T re n n u n g der verschiedenen R aum gruppen zu g le ich z eitig er g eso n d erter B e n u tz u n g d u rc h g e fü h rt ist.

D ie arc h itek to n isc h e B eh an d lu n g des E n tw u rfs is t als m iß­

g lü c k t zu bezeichnen. D e r V erfa sse r h a t offenbar seine K rä fte bei -weitem ü b e rsc h ä tz t.

D er B e u rteilu n g sau ssch u ß h a t die U eberzeugung, daß das G esam tergebnis dos W e ttb e w e rb s als se h r erfreulich anzusehen ist. E r h a t beschlossen: 1. dem E n tw u rf „ G e z e i c h n e t e s S c h a c h b r e t t “ den S chinkelpreis un d 2. den übrig en sieben E n tw ü rfe n der engeren W a h l die S ch in k elp lak ette zuzuerkennen.

A ls V erfa sse r erg a b en sich bei den E n tw ü rfen „ G e z e i c h ­ n e t e s S c h a c h b r e t t “ , H e r r R e g ie ru n g sb a u fü h rer (je tz t R egie­

ru n g sb au m e ister) $ ¡pl.=3>ng. R o b e rtL ieb e n th al „ Z o l l s t o c k a r c h i ­ t e k t u r “ , H e rr R eg ieru n g sb a u fü h rer SDipI.«3ng. H an s M ühlfeld,

„ K ö l l e n e y n K r o y n “, H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer ® ipl.=3ng.

F ra n z H opm ann, „ B a r b a r a “, H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer ® ipl.*§ng.

H an s U lric h W enzel, „ U l t i m a r a t i o “ , H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer

®r.=3n9- P a u l B ra n d t, „ O t t o S c h m a l z i n m e m o r i a m “ , H e r r R e g ie ru n g sb a u fü h rer K arl B ro d fü h re r, „ R a u m b i l d u n g “, H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer ® ipl. » 3ng. R udolf M engel, „ M it L i e b e “ , H e rr R eg ieru n g sb a u fü h rer ®ipl.»3>ng. F rie d ric h R um ler.

D as K önigliche T echnische O berp rü fu n g sam t h a t diese E n t ­ w ürfe m it A usnahm e des E n tw u rfe s m it der B ezeichnung

„K öllen eyn K ro y n “ u n d die E n tw ü rfe m it den B e zeichnungen:

„ P l a t z a n l a g e “, V erfasser H e rr R o g ierungsbauführer ® i p l . g . A dolf P e te rse n , „ F o r u m “ , V erfa sse r H e rr R e g ie ru n g sb a u fü h rer 2 )ip I.= 3 n g .O tto B o rn a tsc h ,„ B ild d e s P l a t z e s m i t d e r K i r c h e “, V erfasser H e r r R e g ie ru n g sb a u fü h rer SMpUSng. R udolf D uffner,

„ G o n t a r d “, V erfa sse r H e rr R eg ieru n g sb a u fü h rer ®ipi.=3>ng.

E r n s t B ohlm ann, „ S e c h s K r e i s e “ . V erfa sse r H e rr R e g ie ru n g s­

b au fü h rer (je tz t R eg ieru n g sb au m eister) 2 )ip l» 3 ö g . E rich L a n g e ,

„ E i n e f e s t e B u r g i s t u n s e r G o t t “, V e rfa sse r H e rr Regio- ru n g sb a u fü h re r SDipi.«Sing. W ilhelm Scholvin als h äu slic h e P ro b e a rb e it fü r die S ta a ts p rü fu n g im B aufach angenom m en.

F ü r die Schriftleitung v era n tw o rtlic h : B a u ra t If. G u t h in B erlin W. 67, B ülow str.35

C arl H erm anns V erlag in Berlin W. 8, M auerstr. 43/44 — G edruckt von Ju liu s Sittenfeld, Hofbuchdrucker., Berlin W. 8, M auerstr. 43/44 Nr. 37

(5)

W o c h e n s c h r i f t d e s A r c h i t e k t e n -V e r e i n s z u B e r l i n

H E R A U S G E G E B E N V O M V E R E I N E

Num m er 37a Berlin, Mittwoch, 18. September 1912 VII. Jahrgang

M lle R e c h t e V o r b e h a lte n

Studienplau (1er Verein igu n g für staatswissonscliaftlielie F o rtb ild u n g zu B erlin (30. Oktober 1912

D ie V e r e i n i g u n g f ü r s t a a t s w i s s e n s c h a f t l i c k e F o r t ­ b i l d u n g z u B e r l i n verö ffen tlich t ih ren S t u d i e n p l a n f ü r d e n F o r t b i l d u n g s k u r s u s im W i n t e r - H a l b j a h r 1912/13, der vom 30. O k t o b e r 1912 b i s 12. M ä r z 1913 in d e r A lte n B auakadem ie zu B erlin sta ttfin d e t.

F ü r die T e i l n a h m e a n d o n V e r a n s t a l t u n g e n d e r V e r e i n i g u n g is t eine G r u n d g e b ü h r v o n 30 M a r k zu e n t­

rich ten . D ad u rch erlan g en die K u rste iln e h m e r das R ech t, die von ihnen beleg ten und b ezah lten V orlesungen un d alle E inzel­

v o rträ g e zu besuchen, an den M useum sführungen sow ie gegen E n tric h tu n g der besonderen G ebühr an den B e sic h tig u n g e n und der S tu d ien re ise toilzunehm en. F e rn e r haben sie fü r die G rund­

g e b ü h r den B esuch von zwei ganzsem estrigon oder v ie r lialb- sem estrigen oder fünf k leineren V o rlesu n g e n oder von en t­

sprechenden K om binationen der au fg efü h rten V o rle su n g sa rte n frei.

A n don V o r l e s u n g e n i s t die T eilnahm e ausschließlich den K u rsteiln eh m e r V orbehalten. D as H o n o r a r b e trä g t für jed e w eitere n ic h t d urch dio G ru n d g e b ü h r g edeckte V o rlesu n g fü r oine g an z se m estrig e V o rlesu n g 10 M a r k , fü r eine halb- sem estrig e 5 M a r k , fü r eine kleinere sich ü b er eine W oche erstre ck en d e V o rlesu n g 4 M a r k , für eine kloinero n u r eine W oche um fassende V orlo su n g 2 M a r k .

D e r H ö c h s t b e t r a g des H o n o ra rs b e lä u ft sich au f 1 0 0 M a r k , so daß für don B e tra g von 130 M ark (H onorar 100 M ark und G ru n d g eb ü h r 30 M ark) der B esuch alle r V o rlesu n g en fre iste h t.

A u den B e s i c h t i g u n g e n i s t die T eilnahm e ausschließlich den K u rsteiln eh m e rn V orbehalten.

F ü r die B e te ilig u n g an den B e sic h tig u n g e n (einschließlich der A usflüge) w ird eine feste G e b ü h r v o n 10 M a r k erhoben.

E inen A n sp ru ch auf T eilnahm e an den B e sichtigungen, A u sflügen un d der S tu d ien re ise h a t n u r, w er der von der V e r­

ein ig u n g abgeschlossenen K o lle k tiv -U n fa llv e rsich eru n g b e itritt.

D iese V e rsic h eru n g u m faßt alle V e ra n sta ltu n g e n w ährond der D au e r des K u rsu s. Die P räm ie, die bei der G eschäftsstelle einzu­

zahlen ist, b e trä g t 2 M ark. D afü r gew ähr); die V ersich eru n g bei Unfall 10 M ark fü r den T ag, bei Todesfall 10000 M ark, bei In v a ­ lid itä t R en te aus 30 0 0 0 M ark je nach dem G rade der In v a lid itä t.

D u rc h den B e itr itt zu r V ersic h eru n g orkläron die T eil­

nehm er, daß sie au ß e r den d urch die K ollek tiv -U n fallv ersich eru n g g e w ä h rleistete n F o rd e ru n g e n keinerlei A n sp rü ch e erheben, w eder an die F irm en, V erw altu n g en usw ., deren A nlagen b esich tig t w orden, noch an die V erein ig u n g .

F ü r je d en M ittw och sin d regelm äßig m ehrere B esich ti­

gungen z u r A usw ahl vorgesehen. Z u r A nm eldung h ie rfü r worden A nm eldebogen in der A lte n B auakadem ie ausg eleg t, bis zum le tz te n M ittw och vor der B e sichtigung.

S ollte bei einer V e ra n sta ltu n g eine B e sch rä n k u n g der T eil­

nehm erzahl n ic h t zu vorm eiden sein, so haben u n te r den sich re c h tz e itig A nm oldenden die B eam ten den V o rra n g ; u n to r ihnen w iederum je n e, welche se ite n s ih re r B ehörde zu r K u rsteiln ah m e ab g eo rd n et oder b e u rla u b t sind und ih re A b o rd n u n g oder B e­

u rla u b u n g d er G eschäftsstelle haben m itteilen lassen.

A n der S t u d i e n r e i s e i s t dio T eilnahm e ausschließlich den K u rsteiln eh m ern V orbehalten. N äheres w ird ein besonders s p ä te r ausgegebenes P ro g ram m enthalten.

F ü r die B eteilig u n g an der S tu d ien re ise i s t eine feste Ge­

b ü h r von 10 M ark zu zahlen.

B ei den M useum sführungen w erden n u r fü r die K u rs te il­

nehm er bestim m te G ruppenkarten ausgegeben, die allein zu r T eilnahm e berech tig en . D ie K a rte n sind zu den F ü h ru n g e n m itzu b rin g en und au f V erlangen vorzuzeigen.

E s w ird keine besondere G ebühr eingefordert.

D er B esuch an den E i n z o l v o r t r ä g e n s te h t allen K u rs ­ teilnehm ern und, sow eit d er P la tz reich t, auch N ic h tk u rste il­

nehm ern zu.

D ie K u rsteiln eh m e r haben keine G ebühr zu e n trich te n , die N ich tteiln eh m er ein A u d ito rien g eld von 10 M ark für alle V or­

trä g e , von 1 M ark fü r einen einzelnen V o rtra g .

D ie G esch äftsstelle der V erein ig u n g befindet sich bis zum 29. O ktober u n d vom 14. N ovem ber ab B e h re n straß e 7 0 I I ; sie is t w ährend der G esch äftsstu n d en telephonisch erreic h b ar (A m t

bis 12. März 1913)

Z en tru m 5929). D io G esc h äftsz eit i s t an den W o ch en tag en von 10 bis 2 U h r, am M ittw och jed o ch n u r von 10 bis 12 U hr.

Vom 30. O k to b er bis 18. N ovem ber befindet sich die Ge­

s c h ä ftsste lle z u r E rle ic h te ru n g d er E in sc h re ib u n g bei den V or- le su n g sräu m e n in d er A lte n B auakadem ie, S chinkelplatz 6 I I (A m t Z en tru m 9704).

D ie A nm eldungen zu r T eilnahm e a n dom vorhezoichneton F o rtb ild u n g sk u rsu s sin d vom 1. O ktober ab im In te re s se der K u rsteiln eh m e r so ze itig w ie m öglich, sp ä te ste n s aber b is zum 9. N ovem ber m ündlich oder sc h riftlich an dio G eschäftsstelle zu rich ten .

A u sk u n ft je d e r A r t e r te ilt dio G eschäftsstelle.

A lle fü r die T eilnehm er an dem K u rsu s b estim m ten M it- teilungen(A endorungen, A u sfall,U m legungen der V orlesungen usw.) w erden an dem im E in g ä n g e der A lte n B auakadem ie sowie im V orraum der H örsäle (2. S tockw erk) an g e b rach ten S chw arzen B r e tt bokanntgegeben.

W oh n u n g en w eist, sow eit es ihm m öglich is t, dor H a u s­

w a rt der A lte n B auakadem ie nach.

D er K u rs u s b eg in n t M ittw och, don 30. O k t o b e r 191.2 und en d ig t Mittwroch, den 12. M ä r z 1 9 1 3 m it Schluß der S tu d ien re ise nach den N iederlanden. D ie k o n v ersato risch en V o rlesungen schließen F re ita g , den 28. F e b ru a r 1913.

W ä h ren d des A usflugs n ac h S ta ß fu rt, am D ien stag , den 12. Novem ber, w erden keine V orlesungen gehalten.

D ie W e ih n a ch tsfe rie n d auern vom 19. D ezem ber 1912 bis einschließlich 5. J a n u a r 1918.

D ie E röffn u n g ssitzu n g findet M ittw och, den 30. O ktober, v o rm itta g s 11 U h r im H ö rsaale I der V erein ig u n g (A lte B a u ­ akadem ie, S chin k elp latz 6, II. S tockw erk) s ta tt. D ie E röffungs- rede h ä lt H e rr W irk l. Geh. O b e rre g ie ru n g sra t D r. E ls te r ü ber das T hem a: D as B evölkerungsproblem u n te r besonderer B e rü c k ­ sic h tig u n g des G e b u rte n rü c k g an g s in D eutschland., A lle T eil­

nehm er w erden dringend e rs u c h t, sich h ierzu einzufinden.

(A nzug beliebig.)

V e r z e ic h n i s d er V o r le s u n g e n

I. Rechtswissenschaft sowie staatliche und kommunale Verwaltung a) ganzsemestrige Vorlesungen

1. Juristische und politische Tages fragen. Prof. Dr. H e i l f r o n , Amtsgerichtsrat zu Berlin. 2 Stunden: Donnerstag nachm. 5 bis 7 Uhr.

Belouchtung der politischen und wirtschaftlichen T agesereignisse vom juristischen Standpunkt aus. — Besprechung der seit dem 1. Januar 1912 erschienenen G esetze und dor schw ebenden G esetzentwürfe. — N eue grund­

legende Entscheidungen. Neue Erscheinungen der Literatur.

2. Theorie der juristischen Praxis. Geh. Justizrat Dr. S t a m m le r , Professor an der Universität zu Halle. 2 Stunden: Dienstag nachm.

5 bis 7 Uhr.

Jurisprudenz als praktische W issenschaft. D as juristische Schließen und seine A rten ; das U rteilen nach Paragraphen und nach B illig k eit. — W issenschaftliche R echtslehre und praktische Brauchbarkeit. D io „hoiT- schcnden Anschauungen“ als Maßstab richtiger R echtsentscheidungen. D ie freirechtlicho B ew egung und dio soziologischo Jurisprudenz. — Technik des R echtes. D ie Lehre von dem rechtlichen Ausdrucke. D as geformte^ R e c h t D ie A u slegu n g des Rechtes. D ie juristische Induktion. D er juristische A nalogieschluß. Lücken im Rechte.

3. Allgemeine Begriffe und Lehren des Verwaltungsreehts. (A ll­

gemeiner Teil dos Verwaltnngsrechts.) Geh. Justizrat Dr. A n s c h ü t z , Professor an der Universität zu Berlin. 2 Stunden: Montag nachm.

5 bis 7 Uhr.

I. D ie Verw altung. D ie S taatsgew alt und ihre Funktionen. D ie T eilung der G ewalten. Der Begriff der Verwaltung. W esen dor verwaltenden Tätig­

keit. II. D io P olizei. G eschichtliche Entw icklung. Dio P olizei im geltenden deutschen V eiw altungsrecht. III. D as Verwaltangsreoht. Verw altung und Ver- w’altungsrecht. D er Polizeistaat. Der R echtsstaat. D as Prinzip der gesetz­

mäßigen Verwaltung. D as freie Erm essen der Verwaltungsorgane. D ie P olizei im R echtsstaat. IV . D io V erw altungsrechtsw issenschaft. Entw icklung und enzyklopädische Stellung. V erhältnis zum Staatsrechte, zur „V erw altungslehre“.

Methodik und System atik. V . Dio Organe der V erwaltung. D ie Staatsorgane:

Begriff, Arton. D ie reine Staatsverw altung: Staatsoberhaupt, Behörden, Recht der Behördoneinrichtnng, Formationstypen, B esetzung der Behörden (Beamte und N ichtbeamte, Berufs- und Ehrenamt), hierarchische Gliederung.

D ie Selbstverw altung: Begriff der Selbstverw altung, dio Träger der Selbst­

verwaltung; selbstverw altsnde Körperschaften (Selbstverwaltungskörper) und A nstalten. D ie Gemeinde. Kommunalverbände höherer Ordnung, Selbst- verwaltungsträger zu Spezialzw ecken. D ie Staatsaufsicht über die S elb st­

verwaltung. V I. D ie Q uellen des V erw altungsrechts. G esetze. R echtsver­

ordnungen. Polizeiverordnungen insbesondere. Autonom ie. G ew ohnheits­

(6)

6 0 2 W ochenschrift des A rch itek ten -V erein s zu B erlin — A n zeigen teil M ittw och, 18 Septem ber 1912

recht. Vereinbarung. VII. D ie Rechtsformen der verwaltenden Tätigkeit.

D er V erw altungsakt B egriff des V erw altungsakts. A rten der Verw altungs- akto. V III. D er V erw altungszw ang (die Verw altungsexekution). IX . R echts­

und Interessenschutz in Verwaltungssachen. Das Beschwerderecht. D ie V erw altungsgerichtsbarkeit (W esen und Problem der Verw altungsgorichts- barkeit, geschichtliche E ntw icklung, rechtliche S tellu n g, Organisation und Zuständigkeit der deutschen, insbesondere der preußischen V erw altungs­

gerichte, Verwaltungsstreitverfahren). D ie Zuständigkeit der ordentlichen G erichte gegenüber der V erw altung; insbesondere die Haftpflicht, w egen Am tspflichtvcrlotzungon. D ie Ersatzpflicht w egen Vormögonsboschüdigungcn durch rechtmäßige Handhabung der Staatsgew alt (die öffentlich-rechtliche Entschädigung). D ie Kom petenzkonlliktc.

4. Praxis der Polizoiverwaltung. Dr. L in den a u , Regierungsrat am Polizeipräsidium zu Berlin. 2 Stunden: Freitag nachm. 5 bis 7 Uhr.

1. P olizei und P olizeigew alt. Begriff und Aufgabe. Grundlagen und Grenzen. M ittel der P olizeiverw altuug. R echtskontrollen. P olizei und Publikum. 2. Polizeibehörden. Organisation. Orts-, Landes-, Kommunal-, Staatspolizei. P olizeikosten. Brigades m obiles. Internationale P olizei. P o­

lizei in den Großstädten. Zentralisation und Dezentralisation. A usland (Hamburg, W ien , Budapest^ Paris, London). Groß-Berlin. 3. Polizeibeam te.

Dezernenten und Exekutive. Vorbildung. Rekrutierung. Schulen, A ka­

demien und Fortbildungskurse. B ibliotheken. A nstellungsverhältnisse.

A genten und V igilanten. 4. K rim inalpolizei. Aufgaben. W issenschaftliche Grundlagen. K rim inologie und Krim inalistik. Krim inalpsychologic. H ilfs­

m ittel. Erkennungsdienst. Tatbestandsaufnahme. V erhältnis zur Staats­

anwaltschaft. 5. Sittenpolizei. Prostitution. Reglem entierung und A b olitio­

nism us. W ohnungsfragen. Mädchenhandel. 6. P olizei und Jugendschutz.

A llgem ein e Aufgaben. M itwirkung bei der Fürsorgeerziehung. Fürsorge- damen und P olizeiassistentinnen. 7. Theaterpolizoi. K onzessionen. Bau- und Feuerpolizei, Zensur. Kinomatogruph. Schauspielcrfrage. Rcichstlieater- gesetz. 8. P o lize i und P resse. P olizeilich er N achrichtendienst P o lize i­

blätter. Informierung der allgem einen P resse. K ritik der P resse. Preß- polizei. Bekäm pfung von Schmutz und Schund in der Literatur. 9. A ll­

gem eine sicherheitspolizeiliche P räventive. Polizeiaufsicht. K orrektionelle Nachhaft. Vagabundage. G eisteskrankheit. Fremdenpolizei. A usw eisung.

Arm enpolizei. E ventuels w eitere Spezialzw eige dor P o lizei. V erkehrspolizei, G ew erbepolizei, Vereins- und Versam m lungspolizei usw . Besichtigungen.

5. Recht und Rechtsschutz. Geh. Justizrat Dr. H e l l w i g , Pro­

fessor an dor Universität zu Berlin. 2 Stunden: Sonnabend vorm.

9*/a pünktl. bis 11 Uhr.

A usgew ählto K apitel unter Berücksichtigung dor P raxis und der Reform­

fragen. (Mit sich anschließenden Besprechungen.) D as maßgebende Recht;

Privatreohl und Prozeßrecht. R echtsauslegung und Rechtsfindung. — R echts­

w eg. V erhältnis dor streitigen G erichtsbarkeit zur freiw illigen und zur V er­

w altung; Kompetcnzkonflikt und Kompetenzüberschreitung. — Rechtsscliutz- formen. D as W esen der Klage. Klagebegründung (insbesondere P arteifähig­

k eit und Prozcßrilhrungsrccht, Sacklegitim ation) und Klagveranlassung. in s­

besondere bei Interventionsklagen. A rten der K lage, insbesondere die K lage auf U nterlassung (namentlich in der P raxis des R eichsgerichts). Klagände- rung. K lagenverbindung (insbesondere die eventuelle). — D as V erhältnis des R ichters zu den Parteien; Verhandlungs- und Offizialmaxime; Partei­

herrschaft; Partei- und A m tsbetrieb; legitim e und illcgitim o Schriftlichkeit, Prozeßhandlung und Rechtsgeschäft. — D as U rteil. Arten. N ichtige U r­

teile? Vernichtung von U rteilen und ändern Staatsakten; rückwirkende Kraft und ihre Einschränkungen. F orm elle und sogenannte m aterielle R echts­

kraft; Reflex- oder Tatbcstandswirkung. A usbeutung der Rechtskraft gegen die guten Sitten. K onstitutive U rteile.

6. Die Gemeindeverfassung in Preußen. Dr. iur. et phil. B r e d t , Professor an der Universität zu Marburg. 2 Stunden: Donnerstag nachm. 5 bis 7 Uhr.

I. Einleitung: Dio Grundlagen unter Friedrich W ilhelm I. und Friedrich II. II. D ie R eorganisation: a) D io Steinseho Städtcordnung.

b) D ie Einwirkung der Stein-Hardenbergschen Reformen auf dio Land­

gem einden. c) D io französische Neuordnung in den Rheinlanden. III. Reform­

versuche und Ergebnisse bis 1848: a )In den alten Provinzen, b) Im -R hein- lande. IV . Reformversucho von 1850. V . D ie Reform in den 70or Jahren.

a) D er Begriff der Selbstverw altung, b) D ie Kreisordnung. V I. U eberblick über die heutige G emcindcvprfassüng: a) D as k ollegiale (preußische) System . b) D as bureaukratische (französische) System , c) D io System e der Land­

gem einden. V II. Problem e dor G egenwart: a) Eingem eindungen, b) Zweck, verbände, c) D ie w irtschaftliche B edeutung d es Kom munalabgabengesetzes

7. Die Staats- und Kommunalbesteuerung in Preußen, ihre ge­

schichtliche Entwicklung und ihre Reform. Wirkl. Geh. Ober-Reg.- Rat Dr. S t r u t z , Senatspräsident des Oberverwaltungsgerichts.

2 Stunden: Freitag vorm. 9'/a pünktl bis 11 Uhr.

Einleitung: Begriff der Steuern (U nterschied von Gebühren usw.), Ein­

teilung; allgem eine Grundsätze der B esteuerung (Steuerprinzipien). I, G e­

staltung der Staatsbesteuerung in Preußen: Organische Reform (1810 bis 1822); Fortbildung der direkten Steuern durch E iuzelrefonuen. Einsckrän-

■ kung der indirekten Staatsstcueru durch Zollverein, Norddeutschen Bund und R eich. M iquelsche Steuerreform. W eiterbildung der Miquolschen Steuern.

G egenw ärtige Rcformvorlage, was sie bringt und nicht bringt. II. D as Ab­

gabenw esen der Kommunalvorbände: Lückenhafte R eglung bis Miquel. R e­

formversuche. M iquels Kommunalabgabengesetz. K reis-u n d Provinzabgaben- gesetz. Entw icklung der Gemeinden unter dem K A G . Gründe und R ichtung einer Reform des K A G .

8. Oeffentliche Gesundheitspflege für Juristen und Verwaltungs­

beamte. (Mit Lichtbildern.) Prof. Dr. W e y l, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. 2 Stunden: Montag nachm. 5 bis 7 Uhr;

W asserversorgung. Abfuhr. K analisation. L eichenw esen. Bau- und W ohnungshygiene. H ygienische Anforderungen au Krankenhäuser. Schulen und andere öffentliche Gebäude. U ebersicht über dio G eworbehygiene.

9. R echt und W irtschaft der deutschen Reichsversicherung ein­

schließlich der Versicherung der Angestellten. Dr. W e y m a n n , Oberverwaltungsgerichtsrat. 2 Stunden: Freitag vorm. 9 l/a pünktl.

bis 11 Uhr.

Aufgaben des A rboiterschutzos und der Arbeitervcrsicherung. Rechls- zustand vor Erlaß der A rbcitervorsichcrungsgosotze. P o litisch e und w irt­

schaftliche Kämpfe bei ihrer Einführung. Ihre läntstchuugsgosckichte. Innere V erschiedenheiten der drei Vorsicherungszw eige. D ie daraus sich ergebenden notw endigen V erschiedenheiten der V erfassung, der Leistungen, des K reises der V ersicherten. D io Träger dor Versicherung. D er K reis'd er versicherten Personen. Dio Loistungon der Arbeiterversicherung im oinzclncn: W ert und Zulänglichkoit für den V ersicherten; im ganzen: im V erhältnis zur National­

wirtschaft; B elastung der deutschen A rbeit und Entfaltung dor deutschen W irtschaft. P olitisch e, soziale, hygienisch-demographische, sittlic h e Bedeu­

tung der A rbeiterversiclierung; V orteile, N achteile, Berechtigung des V er­

sicherungszw angs. Einfluß auf A rbeiterw ohnungsw esen und Bekäm pfung des Alkoholism us. Boitragssystem c. Unfallverhütung und Gefahrentarifwesen.

D io m ateriellen Grundlagen der Rechtsansprüche. Krankenfürsorge dor V er­

sicherungsträger. D ie S te llu n g der A erzto gegenüber den V ersicherten und den Organen der V ersicherung; K assenärzte oder freie Arztwahl. Stellu n g der V erwaltungsbehörden in der A rbeiterversieherung. D io form elle Durch­

führung dor Ansprücho. D as Stroitverfahren in seinen prozeßrechtlichen B e­

sonderheiten. — D ie W eiterentw icklung der G esetzgebung; die Reform­

gedanken dor Reichsversicherungsordnung. D ie Frage dor Zusammenlegung der einzelnen V orsichem ngszw oige.

10. Statistische Praxis. E v e r t , Präsident des Königl. Preuß.

Stat. Landesamts, sowie Ober-Regierungsrat Professor Dr. K ü h n e r t , Professor Dr. B a ll o d und Dr. P e t e r s i l i e , Mitglieder des Königl.

Preuß, Stat. Landesamts. 2 Stunden: Dienstag vorm. 9l/i pünktlich bis 11 Uhr.

1. D io A usdrucksm ittel der Statistik : W ort, Zähl, Tabelle, graphische D arstellung; absoluto und Vcrhältniszahlen, D urchschnitts- und Gruppen­

bildung. Vorzüge und N achteile jeder dieser Ausdrucksformen; ihre Kom­

bination. 2. D ie technischen H ilfsm ittel der praktischen Statistik im all­

gem einen (L isten , Zählkarten, Zählblättchen, A u sstrich eln, elektrischer B e ­ trieb usw.), Vorzügo und Mängel. 3. D ie praktische Durchführung einer S tatistik an der Hand von B eisp ielen (Bevölkerungsstatistik, V olks- und B e ­ rufszählungen, Sterbetafeln, Finanz-, Sozial-, M oralstatistik, A grarstatistik, V erkohrsstatistik, V erw altungsstatistik usw.) bis zur G ewinnung dor Haupt­

ergebnisse. (Umänderungen nach Vereinbarung m it den Zuhörern Vor­

behalten.) (Dio V orlesung wird abgehaltcn in den Räumen dos Statistischen Landesam ts, Lindenstr. 28.)

11. Lieber Nationalökonomie der Eisenbahnen, insbesondere das Tarifwesen. Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. L e e s e . Dirigent im Reichsamt für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. 3 Stunden: Dienstag und Freitag, vorm. 87a bis 10 Uhr.

D ie Bedeutung der Eisenbahnen und ihre S tellu n g in dor V olksw irt­

schaft. D as Eisenbalm tarifw esen (Begriff und W esen der Tarife; Grundsätze der Tarifbildung; die praktische Erstellung der Tarife, Arton der Tarife;

die im D eutschen R eich und in ändern Ländern in G eltung stehenden Tarife).

12. D ie Verwaltung der preußischen Staatseisenbahnen. Goh.

Ober-Reg.-Rat R e ic h a r t , Vortr. Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 3 Stunden: Montag und Donnerstag, vormittags 8'/a bis 10 Uhr.

G eschichtliche E ntw icklung des Eisenbahnw esens in Preußon, D eutsch­

land und den w ichtigeren europäischen Staaten. D ie verschiedenen V er­

w altungssystem e. A llgem ein e Organisation der preußischen Staatseisonbahn- verwaltung. Ordnung der einzelnen D ien stzw eige (Bauvorwaltung, Bahn­

verwaltung, Beförderungsverwaltung, Personalionverw altung, Wohlfabrts- einrichtungen, Finanzverwaltung).

b) halbsemestrige Vorlesungen

13. Bürgerliches Recht: Allgemeiner Teil und Schuldrecht. Geh.

Justizrat Dr. S e c k e l , Professor an der Universität zu Berlin.

2 Stunden: Freitag, nachm. 5 bis 7 Uhr (bis Weihnachten).

I. A llgem ein er Teil. Subjektives R echt: R echtsverhältnis; Herrschafts recht und G estaltungsrecht; Anwartschaftsrecht und V ollrecht; gegenw ärtiges und künftiges Recht; selbständiges und unselbständiges R echt; Einrede. — R echtssubjekt: Gesamthand; Sonderverm ögen; nasciturus und nondum con- ceptus; N am enrecht; Todeserklärung und m aterielles Justizrecht; V erein s­

gründung; A usschließung aus dom V erein e; Stiftungsum wandlung; Nachlaß juristischer P ersonen; Samm elvermögen. — R echtsgeschäft: A u slegu n g; Bote;

A nfechtung; Verfügung über R echte und R echtsverhältnisse; Surrogation.

II. Schuldrecht. Schuld und Haftung. Forderung und Anspruch. U n voll­

kommene V erbindlichkeiten. Schutz des guten Glaubens im Schuldrecht.

Scbuldübernahme. V erschulden gegen andere und V erschulden gegen sich selbst. P o sitiv e Forderungsverlotzung. U ngerechtfertigte Bereicherung.

U nerlaubte Handlungen.

14. Allgemeine Fragen ans dem Familien- und Erbrecht. Geh.

Justizrat Dr. K ip p , Professor an der Universität zu Berlin. 2 Stunden:

Freitag, nachm. 5 bis 7 Uhr (nach Weihnachten).

Vorm undschaftsgericht, N achlaßgericht und Prozeßgericht. — Richtorakt und R echtsgeschäft. — Ausleguugsgrundsätze. — Person und Vermögen. — Gesam theit und E inzclgcgenstand. — Gesamthand und A n teil. — R ech ts­

ableitung von N ichtberechtigten, — Konkurrenz und K ollision juristischer Tatsachen.

(Fortsetzung folgt)

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