f Hamburgifche ,
Dramaturgie.
« Achtund.-funfzigstessStück.
Den·2osten November,
.
.1«767.
Nottingham’net Mailandgehi, andManbalderinnere sich,darauferschei-Ndaß. Rutland, ohneWissenderKöniginn, mitdemEssexvermählt istg «
Die Königinn. Kömmstdu, liebeRutlandF
»Ichhabe nachdirgeschickt-.-.-—Wieists? Ich sinde dich, seit einigerZeit,so traurig. Woher diese trübeWolke,die deinholdesAugeumziehet?Sep— munter, liebeRutlaudz ichwilldireinen-wackern Mannsuchen. —»
«
Ratte-nd GroßmüthkseFrau!—Jch ver- diene esnicht,daßmeineKZMJSMUsvgnädigauf mich herabsiehet» -
»Die Kdniginm Wiekannstduso reden?-s- Jchliebedich; jaWohlliebe ich dich——- DUsollst es daraus schonsehen!—- Ebenhabeichmitder Rottingham, derwiderwärtigenl—- eineuStreit gehabt;andzwar—-
übeseMplord Essex.
Nut-
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42 « ,
Ru-t(an«d. Hat
DieKöniginn. ,Siehsitjztsichrechtsehrge-- äfgertxs Ichkdnntesie uichthängeissvorAugen sehen.
«
jRutiand wey Seite) Wie-fahrenhbeydie- sem thenernRamenIznsaanMIMMGesichtwird.
michverrathen Ich-kühletizvQtperdutgß: nnd wiederroth-»k- ,» . , « .«
Die Königinn. Was ichdir-inge; macht dich erröthen?— —-
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,«,Rtitlan,d..Deinso,überraschendes,4gütiges
,Vertrauen,Königinn,—.—-e (
«DieKöniginn; Ichweiß,daßdn mein Ver-regnenveidieiiesi.»-F——k.Komm, Ruttand, ich willdirgllessagen.
«
D«n·sollstinir rathen.——«
OhneZweifel, liebeRutland, wirstdu- esanch gehört haben,wiesehrdasVolk widerden armen, tinglüeklichenMann schadet;was«für Verbrechen esihmzurLein-legen—AberdasSchlisimsieweißt Ins weltricht- noch nicht-fErisishäitesimieInland angekommen; wider« meinen ansdrückiichenBe- frhizkund hatdiedortigenAngelegenheitenin der Fristen Verwirrunggelassen. - . i Rutland. Darf ichDir, Königinn,wohl sagen,was ichdenke-?i-—«Das-Geschr»desVol-
«
Jes, ist nicht immerdie Stimme derWahr-hem- Sein Haß ist biteksso ungegründet-·- « - sDixe K dnisinkt-.DusprichstdiewahrenGe-
DAÆUMeiner-Seele.-«--Aber-,«iiebesRntland-.er
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RMUVöngeachtetzu tadeln. .-.-—sKommiheixmeine Liebe; laß michan deinesiiViisen mich lehnen.—- Ogeiviß,.manlegt-mir essen-dabei Rein, sowill
ichmich nichtunter ihr Joch kornigen-tasten«Sie Oergessen,s daß ich ihre Königinubin.-k--A1),Lie-
—be;soeinFreund hatmir längst.gefehlt-gegen Denich so meinenKummer ansfchüttenkann! «--- s«Mailand-« SiehemeineThråiien,Köiiiginn-"—’4 Dich soleiden zusehen;»dieich sobeivundere! s-—
JO, daß »mein:guter «Engel-Gedanken inmeine Seele-isUWWOMTauf meimssiiiize legenwogte- idenStaatsinka Mk- z-åJ»-hrfchmöreii,-mis- -Balfam«siu Wandeaxziwießöiiik,..--.
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DE« KERFE-Umi-O-. skpMlikstfldumetngux
.t.erEngeU4-—msei«eidige.-irjbssteMilmidisispss Sage-,
;ist«-esnichtScheide,.-dsaßHieinjbrqverManneisii Verräther fewsoll? daß-Foseiisteld, der«wieeizy Gottverehretward, sich-socerniedrigenkann-·-mich um; eine-nkleinenThronheiligen-zuwollen ?,z«s»—- Ruiland Dashätteergewollt? das-könnte ekwoamZ Nein, König-ina- sxiviß nicht, gewiß nicht!Wieoft-habe ich-ihnvonDirsprechenxhiireni mit welche-i-wabmhektxsniiciWelcher Bewunde- kuug",;;iyi«esweichemEntzückenhabe ichihnvonDir
sprechenhöreni s «
Die Königinn. Hastduihn wirklichvon mirsprechenhören? .
«
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·Rutsla.nd.Undimmer-alseinenBegeistiikeig
aus demnicht kalteUebertegnng,aus deinemin-
2 neres
»
»
neresGefühlspricht,dessener nichtmächtigist;
Sie ist- sagteer,die Göttinn ihres Geschlechts- foweitüberalle andere Frauenerhaben,daß das-- was wirindiesenam meistenbewundern,Schön- heitUndReitz,inihrnnr dieSchattensind,ein größeresLichtdagegenabzusetzen—Jede weibliche Vollkommenheitverliert sichinihr, wieder schwache SchimmereinesSternes in demalles:überströmene denGlanze desSolilienlichts. Nichtsübersteigt ihre Güte; dieHuld selbstbeherrschet,in ihrer Person, dieseglücklicheInsel; ihre Gesetzesindans demewigenGesetz-brechedesHimmelsgezogen,nnd werden dortvon Engelnwiederaufgezeichnet— O, unterbracher sichdann mit einem Seufzer-, der seinganzesgetrenesHerzausdrückte,o, daß sienicht nnsierblich sehn-kann! Ich wünscheihn nichtzuerleben,denschrecklichenAugenblick,wenn dieGottheit diesen Abglanzvonsichzurückrnft,nnd miteinssichRachenndVerwirrung über Benan-
-.m«enverbreiten. « ., « «
Die Königinn. Sagteerdas, Nntland?
Rutlandz Das, nnd weit mehr. Immer sonen, als wahrinDeinem Lobe, dessenunver- siegeneQuellevon den lantersienGesinnungen
gegenDichüberströmte— »
Die Königinn. O,Rntland, wie gern
«
glaube ichdemZeugnisse,dasdnihmgiebsil Nntland Undkannstihn noch für einen Ver-
"rätherhalten?» « "
Die
Die Königinn. Rein;——·aberdochhatee die-Gesetzeübertreiem—- JchMußMich schämen- ,
ihnlängerzuschützen.—- Jch darfesnichteinmal
»
wagen- ihltzusehen.
Mailand Ihn nichtznsehen,Königinn?
Mchtznsehen?— BehdemMitleid, dasseinen ThroninDeinerSeele aufgeschlagen, beschwöre sich Dich-— Dumnßt ihn sehen!Schänien?wes- sen? daßDu mit einem UnglücklichenErbarmen hast?-—E Gotthat Erbarmen: nndErbarmen sollte Könige schimpfen?—- Rein, Königinn;seyauch
.hierDir selbstgleichsJa, Dusivirst es; Dir
wirst»ihnsehen-«wenigstenseinmalsehen—- «
«
« Die Königinn. -Jhn, vermeinen-ausdrück- Iichen Befehl fo geringschätzenkönnen? Jhn,der sich foeigenmächtigvormeineAugen drengen darf?
Warum bliebernicht,woich ihmzubleibenbe-
fahl? . .
Riitland. Rechne ihm diesesszu keinemVer- brechen! GiebdieSchuldderGefahr, inherer .fkchsahe.sErhörte, washiervorgieng;wiesehr
man ihnzu verkleinern,ihn Dir verdächtigzu machen suche. Erkamalso, zwarohne Erlaub- .Uiß,aber in derbesten Absicht;in derAbsicht,sich
zurechtfertigen,nnd Dichnichthintergehenzu
lassen. «- .
Die Königinn. Sm; sowillichihndemx»
sehen,undwillihngleichsehen.—-— O,meineRut- land, wiesehtWünscheich es,ihnnoch immer
F3 eben
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ebenforechtfchassenznstuden,als tapferich ihn
kenne! · . — . " - «
Rutland. O-UåhkeDiesegünstigeGedan- ke! Deine königlicheSeele kannkeinegerechtere hagem«—·-—-RechtschassenlSowirstDu ihngewiß finden.Ich wollte für ihnschwören;beyaller DeinerHerrlichkeit fürihnschwötkshdaßeres nie aufgehövetJus-en Seine Seeleistkeinerare dieSonne-,HdieFlecken hat, nndirrdischeDünste
ansichziehet,sundGeschmeißansbrütets »Q-Du --fa-gst,eristtapfer; undwer sagtesnicht? Aber eintapferer Mann istkeinerNiederträchtigkeitfä- hig. Bedenke,wieerdieNebellen gezüchtigeu wiefurchtbarer-DichdemSpanier gemacht-«der vergebens-die Schätzeseiner Indien wider Dich sverschweiidete. SeinName-stehvorDeinen Flot- tennndVölkernvorher, undehe-diesenocheintra- fen, hatte öftersschonseinNamegesiegt.
Die Königin-m weh Seite).Wie«bere"dtsie ist!— Hal diese-sFeuer-« diesethinigkeih —- das
«hioßeMitleid gehet-soweitnicht«— Ich will-s gieich-hören!s4—(zuihr)Unddann,Rutland, seineGestalt—-
Rutland. Recht, Königinn;feineGestalt-«- RiehateineGestaltdeninnern Vollkommenheiten»
mehr entsprochen!—- Bekenn es, Du, dieDiu selbstso schön bist, daßman nie einenschönern Mann gefehenlSowürdig",.so edel, «sokühnund gebietheeischdieBildungiJedes-Glied-inwelcher
. --
« Har-
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47 Harmoniemitdem andern! UnddochdasGanze
von einem so sanften lieblichen Umrisse!Das wahre
»Modell derRatnr, einen vollkommenen Mann zu- bildenl Das selteiie,Musier.der Kunst,dieaus hundertGegenständenzusammen suchenmuß,was sie hier bey« einander sindetl -« .
.D.i·e Königinn; (dey Seite)IchdachtesJ—- Das ist nichtlänger"auszuhalten.-——(zuih-e-)Wie·
ist dir, »intland?Dugeräthsi außerdir. Ein Wort,einBild Tiber-jagtdasandere. Wasspielt sy-.de.n-«Meister«überdich? Jst esdlos deine Kö- ngkmb isteö Essex selbst-—-wasdiesewahre,-oder s dieseerzwnngene Leidenschaftwirketjz (he·pSen-) Sieschweng——.gxwi gewiß-.sieliebtihm-—-Wez, hahe ich gethan? Welchentimean Hab-sich
inmeinem Busen erregt? u.s.w. »
HiererscheinenBurleighunddieRotting- hamwieder, derKöniginnzusagen, daßEssex ihrenBefehlerwarte.« Ersollvor siekommen.
,,Rutland, sagtdieKöniginn,»wirsprechen
"
,,einander«schonweitengehxur.-— Notting- I,,ham,.tritt dn«näher.»·DieserZugderEie»
»fersuchiistvortrefflich. Essexkömmt;Und mm erfolgtdieSeenemit derOhrfeige. Ichwüßte nicht,wiesie-verständigerundglücklicherVor- bereitet seynkönnte. Essexanfangs- scheinet sich Völlig unterwerfenzuwollen; aber,dasie ihmbesichlt-sichzurechtfertigen,wirdernach und
«48 s-—-s-.s.--...
undnach hitzig;erprahlt,erpocht,ertrotzt.
Gleichwohl hätteallesdasdieKöniginnsoweit nichtaufbringenkönnen,wenn ihrHerznicht schondurchEifersuchterbittertgewesenwäre.
EsisteigentiichdieeisersuchtigeLiebhaberinn, weicheschlagt,imddiesichheutderHandder Königinnbedienen Eifersuchtuberhaupeschlägt
gern.es sz
—
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Ich, meinesTheils, möchtediese Seenm lieber auchnur gedacht,als den ganzenEssex· desCorneillegemachthaben. Siesind so cha- rakteristisch,sovollerLeben undWahrheit, daß dasBestedesFranzoseneinesehrarmseligeFi-
x- gard-agegen.mach—t.—
Ham-