© rgart bet Beicfysfadjgtuppe Bed?tsantt>ätte bes B un des H a tio n a lfo jtaliftifd jcr D eutfdfer 3 u rifte n öerausgcgeben oort bcm H eidjsfadjgruppenletter Hed)tsantr>alt D r . & > a tte u HT. Ö .B .,
unter lilitroirEung öet IKttglieber bes Beidjsfacfygruppenrates:
Hed?tsann)älte D r. Droege, H am b u rg ; Dr.HCöfcm er, m ü n d e n ; p ro f. D r. (S rw tn H o a c f, patte a .S .;
D r. H ö rn e r, ITC. b. H ., p a g e n ; D r. H u& at, K ö n ig s b e rg /p r.; TDUtj. S d jo i3, B e rlin , unb P a te n ta n w a lt D r. itllrid ? , B e rlin
S d j r i f t l e i t u n g : B e r l i n W 3 5 , S ü t j o u m f e r C 8 n . ^ e r n r u f K u r f i i r f t B \ f 3 7 * 8
D e r t a g : H ) . 2H o c f c r 23u d ? t ? a n M u n g , 3ng.: © s c a r 33ran&jtett«r, C e i p j i g <E D tesbner Strage \ \ j \ 3
S e r n l p r e < t | e t S a m m e l - I t r . 7 2 5 6 6 / D r « t ! t a n t c f ) r i f t : O m p r t m a t u r / p ö f t f d j c c f f o n t o C e i p j i g n t . 63 6 7 3
f f i c j c g ä f t s j t e U e i n B e r l i n S W 48 Jje&emannftr. 14. Sernfptecgcr Bergmann 217
Die neue Dergldcfoorommg t>om 26«$ebnsat 1935
( » ® » L S o u D r. SB. S 3 o g e Ig , H Jlinifiertalrat im Stufgabe beg aSergleic^öUerfa^renS
SBenn ein © d ju lb n e r zahlungsunfähig w irb , fo I)at baS
© e rid jt norm alerw eife auf Sttntrag beS © djulbnerS aber eines
©läubigerS baS Ä onfurSoerfabren p eröffnen. ® e r SoniurS bebeutet tn ber Stege! bie luirtfef)aftlidge SSernidjtung beS S d ju lb n e rg ; er re in ig t baS 2BirtfcE)af131eben Oon ungeeigneten Unternehmungen. ©S la ttn a&er aud; g ä lte geben, mo ber S d ju lb n e r ©dfjonung oerbient. g f t i- ®- eiu altes © efdjäft Bon gutem 9 tu f lebiglict) burd) w ib rig e Umftänbe in Schwierig«
feiten geraten, fo toerben bie © la u b ig e r geneigt fein, bent
© dju lb n e r burd) © tu n b u n g ober Sietlerlag entgegettzufommen, bam it er feinen SSetrieb w eiterfügren, feine A rb e ite r unb 21n«
gegellten loeiter Befdjäftigen fa n n unb ben © lä u b ig e rn als Sünbe erhalten bleibt. U m bem fo ttfu tS ju entgegen, w irb ber © dju tb n e r alle Strafte anfpannen; B ielieidjt werben if)m aud) ^Ungehörige m it S a rle lje n ober SSürgfcgaft beifpringen.
® a aber j u einem augergeridjfficben SSergleid) © inftim m ig«
fe it erforberlid) ift, nügen bem © dju tb n e r alle SSemüguttgen uidjtS, wenn ein S e il ber © la u b ig e r fid) Weigerlid) o e r p tt.
§ ie r g re ift baS SSergleidiSberfapen ein. ®iefeS SSerfaljren W ill einem w iirb ig e n , in 9tot geratenen © d ju lb n e r ermöglichen, beit SonfurS burd) eine E in ig u n g m it feinen © la u b ig e m ab*
äuwenben. ® ag guftanbefom tnen ber © iitig u n g w irb baburd) e rleidjtert, baff ber © d ju tb n e r zeitw eilig SonlurS« unb Soll®
ftredim gSfdjug geniest, unb baß SSergleidjSftörer burdi einen 8K e b rp it§ b e fd )iu f! ber © la u b ig e r gezwungen werben fönuen, frei) bem SSergleid) j u unterwerfen.
SBorgcfdjidjte 5er neuen SBcrglcidjdorbuung
“Sag SSergleidjSüerfaljren ift erft O e rp ltn iS m ä fjig fpat ftt bag beutfdje 3ted)t eingefügrt worben. ISie g o rb e ru n g nad) Schaffung eines foldjen Verfahrens Würbe zw ar fetjon lange S e it bor bent Kriege im m e r wieber erhoben; ein © rfotg w a r biefen Seftrebungen febodj bantaiS nicht Befcl)ieben. © rft ber
®rieg§ctugbrucb brachte bie © n tw id lu n g in s Stollen. D ie
®efd)51uff33D. 0. 8 . Slug. 1914 (9t©58(. 363) gewährte i)3er«
logen, bie burd) bie S riegS oerbältniffc in S a biuitggfdjw ierig«
feiten geraten w aren, bie SDtöglidjfeii, ben fo n fu r ä baburdj
“ bgnwenben, baf) fie fich öom © e rid jt einer 9 lu ffid (t unter®
feSert liegen. SBäfjrenb ber © efdjäftsauffici)t fonnte ber
^ciju lb n e r fid) m it feinen © la u b ig e m im SBege beS gwang?®
I , 3 2 1 )
9Seid)§* unb ^re u g ifá je n 3 nfU5m ' n fffedum
Bergleidjg über © tu n b u n g ober © rla g einigen (S3D. ö. 14. $ez- 1916 [3t@S3í.- I, 1363]). ® ie © efd)äft§auffid)t würbe häufig Bon b ö s w illig e n © d ju lb n e m m ißbraucht; WhänbSSÖ. Born 2. gehr. 1924 unb 14. 3 u n i 1924 (9t©S3í. I, 51 unb 641)
»erfudjten öergeblid), Slhhilfe ju fdjaffen. ® ie ©efdiSluffSSD.
lieg fieg nicht m ehr länger halten, © ie würbe erfegt burd) baS
©efeg über ben SSergleid) zur SIbwenbung beS Sonfurfeg öom 5. S u li 1927 (9t©S31. I, 139). ® iefe alte SSerglD. fte H te ^w a r gegenüber ber ©efchStuffSSD. einen bebeutenben g o r t f ^ r i t t bar. SSei ih re r ¿anbhabung zeigten fid) aber fcljon halb er«
heblic|e SDiängel; auch fie bot feinen genügenben © ch u | ba«
gegen, bag fie Bon unw ür&igen © d iu ib n e rn zur © djäbigung ber © la u b ig e r m ig b ra u d )t würbe.
© e it etwa 1928 fegten fid) maggebliche SSertreter ber SBirtfchaft fü r eine grünbliche U m geftaltung ber SSerglQ.
ein. $ h n lid )e Seftrebungen zeigten fich in Öfterreich gegen«
über ber bärtigen „ 21u§gteid)gotbnung". ® a m an gteidjzeitig bie 3tedjtSangIeidi)ung ber beiben SSrnberftaaten förbern w ollte, [teilte bet ^eutfege gn b u ftrie « unb §anbefötag zufammen m it bem öfterr. Siammertag ben © n tw u rf fü r eine gemeinfame beutfd)«öfterr. SSerglD. auf. 91uf biefer © runblage arbeiteten bie g u ftiz m in ifte rie n ber beiben © taaten (oertreten auf beut«
fdjer © eite burch SKiniR. D r. fie fo w , auf öfterr. ©eite burd) äRinSü. D r. © trobele) einen amtlichen © n tw u rf fü r eine foldje gemeinfame SSerglD. aug. Um allen ^Beteiligten ©elegengeit Zur S te llungna hm e zu geben, würbe biefer © n tw u rf im g a g re 1933 oeröffentlicgt. g n fo lg e ber © n tw id tu n g ber SSergältniffe in Österreich Itefj fid) ber ©ebanfe ber SiecgtSangleichnng n id jt m egr buregfügren; Öfterreicg gat inzw ifdjen feine SluSgleidjg«
orbnung feibftänbig geanbert. ® ie SieicgStegietung legte ben
© n tw u rf ber Slfabemie fü r ® eutfdjeg Siecgt zur ^Begutachtung Bor. iSiefe ftim m te bem © n tw u rf im wefentlicgen zu, regte aber eine Steige oott Slbänbemngen an. ® e r ® e rid )t üher bag ©r«
gebuig ber Slugfdiugfigungen ift in ber BUcgw ber Slfabemie 1934, 143 oeröffentlicgt. ® ie Sinregungen ber Slfabemte fowie bie zahlreichen Stugerungen, bie bem 9133ÍÍ. zu bem © n tw u rf Zugegangen w aren, fü h rte n bazu, bag ber E n tw u rf Oon 1933 ü b e rp rü ft unb im © in n e ber natio n a lfo zia liftifcg e n Stecgtg«
unb © ta a tg a u ffa ffu n g um geftaltet würbe. ® ie hieirgéregeerung gat nunm egr biefen E n tw u rf zum ©efeg erhoben. ® e r g ü g re r unb ÜicicggEanzíer gat bag ©efeg am 26. ge b r. 1935 unter«
Zeichnet.
104
826 Nuffäße [SutijHfdje SBodjenicfirift S ie neue V e rg lD . t r i t t aut 1. S te ril 1985 itt fir o ft.
© leidjgeitig w irb bie alte V e rg lD . aufgeßoben. ©S ßanbelt ficE) fom obl äußerlich wie in h a ltlich um eine üötttge N euorbitung.
Stuf bie jaßlreitben Heineren fn b e ru n g e n fa itn liie r nictjt eingegangen werben. S i e m i c h t i g e r e n N e u e r u n g e n fin b foigenbe:
I. V crglctcbS a ntrag unb V e rfa b re n S e rö ffn ttn g 1. S t b f c ß a f f u n g beS a u ß e r g e r i c h t l i c h e n V o r »
ü e r f a ß r e n S
S ie V e rg lD . Oon 1927 crb lid te einen bcfonberS w irf»
farnen ©cßuß ber © la u b ig e r in ber V o rfc ß rift, baß baS Ver»
gleicfjSo erfahren n u r eröffnet werben burfte, wenn bie © lau»
biger m it einer Sfoßf» unb © um m enm eßrbeit ber E rö ffn u n g beS Verfahrens guftim m ten. S ie an biefe V o rfc ß rift gefnüpften E rw a rtu n g e n haben fiel) nicht e rfü llt, © ie nötigen ben
©cßulbner, fh o n üor S te llu n g beS VergleicßSatttragS ben
© täubigern gegenüber feine N otlage gu befennen. g i i r rücf»
ficßtslofe © la u b ig e r War bieS ein © ig n a l, fo fo rt m it V oll»
ftredungen über ben © d ju lb n e r bergufatten, um fid), wenn möglicE), noch © onberüorteile gu fiebern. S e r © cbulbner w a r in ber Negel gegmungeit, ficb gu ben Verbanbiim gen m it ben
© la u b ig e m eines fog. VergleidjSagenten gu bebienen. S a in biefem © ta b iu rn eine Ü N itw irfu n g beS ©ericßtS nod) nicht mög»
Heb w a r, ließ eS ficb nicht öerbinbern, baß unguüerläffige fßerfonen ficb an biefe Stufgabe ßeranbrängten, beren Ver»
gütungSanfprücße m itu n te r im um gefebrten V e rh ä ltn is gum Sffiert ih re r Seiftungen ftanben. Um biefe SDiißftänbe abgu»
fteiien, bat bie neue V e rg lD . baS © rforberniS ber üorberigen
© lä u b ig e rp ftim m u n g fa lle n gelaffen.
2. © l ä u b i g e r f d j u ß w ä b r e n b beS g e r t d j t l i ^ e n V o r ü e r f a b r e n S
© owobt in ber alten wie in ber neuen V e rg lD . if t üor»
gefeben, baß ber © d iu lb n e r bom Sage beS E ingangs beS Ver»
gleicßSantragS ab gunäcßft einm al ©cßuj} gegen einen SonfurS»
antrag genießt. S aS VergteidjSgericbt braucht bann etwa gmei bis brei SBocßen, um burd) V e fragung ber Verufs»
bertretung unb burd) eigene © rm ittlu n g e n feftguftetten, ob bie VorauSfeßungen fü r bie © rö ffn u n g beS VergieicbSüetfaßrenS gegeben finb.
Nach ber alten V e rg lD . fonnten gem iffenloje ©cbulbner biefen Z e itra u m bagu benußen, um iß r Verm ögen beifeitegu»
fcßaffen. S ie neue V e rg lD . febiebt bem einen N iegel bor. SaS
©eriebt bat fo fo rt nach E ingan g beS SlntragS gur Überwachung beS © djulbnerS einen b orläufigen V e rw a lte r gu beftetten unb ben ©ingang beS Slntragg unb ben N am en beS V e rw a lte rs öffentlich befanntgumaeßen. © leidjgeitig bat eS gu prüfen, ob bem ©cbulbner bereits bor © rö ffn u n g beS V erfahrens Ver»
fügungSbefcßränfungen aufguerlegen fin b , unb ob etwa gegen i | n gerichtete VottftredungSm aßnabm en einftw eilen eingefteltt werben füllen. 2 lu f biefe SBeife w irb baS Verm ögen beS
© djulbnerS wäbrenb beS VorberfabrenS fü r bie © la u b ig e r fidjergeftellt unb gegen eine V e rm inb erung bur<b NedjtS»
gefcßäfte be§ ©cbulbnerS ober burd) VottftredungSm aßnabm en eingelner © la u b ig e r gefdjüßt.
3. N l i n b e f t f a ß
SaS V erfahren b a rf n u r eröffnet werben, wenn ber Ver»
gleidjSüorfcblag ben © la u b ig e m einen beftim m ten Vtinbeft»
faß bietet. S e r ÜNinbeftfats betrug bisher 30o/o unb if t iettt auf 35 unb 4CW/o erhöbt.
ViSber g a lt ber N iinbeftfaß n u r fü r einen Verglfeid), in bem ber ©cbulbner einen gifferttm äßig beftim m ten, teil»
weifen E rla ß feiner gorberungen in Slnfprud) nahm. SaS Er»
forb.ernijS beS ViinbeftfaßeS w irb je jjt auf bie häufig öor»
fommenben Vergleiche auSgebeßnt, bei benen ber © dfulbner ben © la u b ig e m fein Verm ögen gur V e rw e rtu n g m it ber 2lb»
rebe überläßt, baß ber nicht gebeefte S e il ber gorberungen erlaffen fein fott. ©erabe biefer S i q u i b a t i o n S O e r g t e i c b i ermöglichte eS bem ©cbulbner, feine © djutben gum ©d)aben ber © la u b ig e r in u n b illig e r SBeife abgufcbütteln. © in foldjer VergleidjSüorfcblag b a rf jeßt n u r nod) gugelaffen werben, wenn bie V e rw e rtu n g beS Verm ögens ben © tä u b ig e rn üorauSficßt»
lieb 35 o/0 iß re r gorberungen gemähten w irb unb ber © cbulbner, fa lls bie V e rw e rtu n g weniger ergeben fodte, fü r bert an 35o/o febtenben_ V e tra g w eiterbaftet (§ 7).
4. S B i e b e r a u f l e b e n S f t a u f e l
fHScnn im Vergleich nichts aitbereS Oereinbart ift, werben E rla ß unb © tu n b u n g h in fä llig , wenn ber © d p lb n e r m it ber E rfü llu n g in Vergug gerät. S ie fe fcljoit in ber alten V e rg lD . enthaltene V e ftim m ung bat in fo fe rn gu ¡gärten geführt, als ber ©cbulbner auch bann, wenn er lebiglicb infolge einer un»
glüdlicben V e rfettung öon Umftänben ben S ablungS term in m d f t ja n g piüriftlid^ einbalten fonnte, ber VergleicbSüorteile ü e rlu ftig ging. SaS neue ©efeß m ilb e rt bieS bureb bie gwittgenbe V o r fd jr ift ab, baß ein Vergug im S in n e biefer Vor»
fd jr if t erft gegeben ift, wenn ber © la u b ig e r ben © cbulbner u n te r ©eßung einer minbeftenS einmödugen N a cb frift febrift»
ließ gemahnt bat (§ 9 ).
S ie aSieberauflebenSflaufel brachte beit ©cbulbner ferner bann in eine fchwierige Sage, wenn er glaubte, eine g o r » b e r u n g b e f t r e i t e n gu m üffen. SaS Veftreiten febüßte ben
©cbulbner nicht üor ben VergugSfotgen. ©iegte ber © laubiger
• im iprogefj ob, fo waren in ber Neget biefem © la u b ig e r gegenüber E rla ß unb © turtbung h in fä llig . SaS ©efeß be»
fertigt biefe U n b illig fe it bureb bie V o rfc b rift, baß ber © cbulbner beim VergtcicbSgericbt beantragen fa n n , ben V e trag ber be»
ftritte n e n go rb e ru n g O orläufig feftgufeßen; berüeffiebtigt ber
© d )itlb n e r bie g o rb e ru n g bei ber VergleicbSerfütlung m it biefem Vetrage, fo treffen iß n bie N adfteile ber SBieber»
aitflebenSHaufel auch bann nicht, Wenn fiel) fpäter heraus»
ftcllen foKte, baß fe in V eftreiten unberechtigt w a r (§ 9 7 ).
5. S l u S f c b l u ß u n w ü r b i g e r © c b u l b n e r SaS VerglcidjSüerfabren ift n u r fü r © cbulbner beftim m t, bie eine ©cbonung o e r b i e n e n . SaS ©efeß bat gwar baöou abgefeben, eine © en e ra lfla u fe l etwa beS I n h a lts aufgunebmen, baß baS VergleicbSoerfabren abgulebnen fei, wenn ber
© h itlb n e r nach feiner lf5erföntid)feit ober 3BirtfchaftSWeife beS VergleicbSoerfabrenS u n w ü rb ig fe i; bie E rö ffn u n g beS Verfahrens Oon einem fo bebnbaren Satbeftanb abhängig gu madfen, würbe gu einer ungleichmäßigen iganbbabung beS
©efeßeS unb gur Necbtöunficberbeit geführt haben, © ow ob l baS alte wie baS neue ©efeß haben eS Oorgegogen, bie Slb»
lehnungSgrünbe eingeln aufgugäblen. g n bem neuen ® efe|
fin b febod; einige ber StblebnungSgrünbe oerfc^ärft unb er»
Weitert. SBährenb g. V . bisher ein ©cbulbner, ber innerhalb ber leßten fü n f gaß re üor bem Vergleichs antrag bereits ein Vergleichs» ober ein .fonlurSO erfabren burd) gemacht ober ben D ffenbarungSeib geleiftet hat, n a h bem Erm effen beS ©e»
ridftS Oon einem neuen VergleidjSOerfabren auSgefdjloffen werben fonnte, feßreibt ba§ neue ©efeß gwingenb üor, baß in einem folcben g a tte bie E rö ffn u n g beS VergleicbSoerfabrenS ftetS abgulebnen ift. 2llS weitere SlblebnungSgrünbe fin b bin»
gugefommen: iN a u g e lb a ftig fe it bet gefcbäfttichen «ufgcidj»
nungen beS ©cbulbnerS, 3 utüiberbanblung gegen Stnorbnun»
gen beS üortäufigen V e rw a lte rs ober gegen VerfügungS»
befebränfungett beS ©ericßtS fow ie Verurfacbung beS Vcr»
mögenSoerfaffS bureb fßreiSfcbleuberei.
6 - S l b f d j a f f u n g beS g i r m e i t g u f a ß e S
Nad; ber alten V e rg lD . w a r ber © cbulbner üerbfiid)tet, Wäbrenb ber S a u e r beS Verfahrens feiner g ir m a ben ¿ufaß
„ im VergleidjS üerfahren" beigufiigen. S u rd ; biefe V o rfc b rift w ürbe bem © cbulbner bie XBeiterfübrung beS ©eßbäftS mehr als n ö tig erfdfw ert. SaS neue ©efeß bat bie V o r fd jr ift ge»
ftrießen unb begnügt fieß m it ber ö ffe n tlid je n Vefanntm acßung ber^ VerfaßrenSeröffnuitg fow ie einem V e rm e rf im SbanbelS»
regifter unb itötigenfattS einem © p e rrü e rm e rf in t ©runbbueß.
I I . S n ß a it unb ffiir fn u g c n beS e rö ffnu ngS & cfdjluifeS 1. E r n e n n u n g beS V e r g l e i c ß S O e r w a l t e r S u n b beS
© l ä u b i g e r b e i r a t S
SaS ©erießt ßat im EröffnungSBcfcßluß ben Vergleichs»
üerw alter gu ernennen. Nacß ber alten V e rg lD . w a r baS @e»
rießt oerpflicßtet, benfenigen gum VergleicßSoerWaltcr gu be»
64. Q uljrg, 1935 § e ft 11] füuffäpe 82?
ftim m en, ber ih r oon ber © läubigerm ehrljeit oorgefdjtagen tourbe. S a bie © la u b ig e r fid) geruöfjitiicE) tu foidjen S in g e n ber g ü ljru n g beg © djttlbnerS überliejjen, führte biefe Siege*
lu n g baju, baff in Dielen Ratten ber Dom © d ju lb n e r m it ber VergleidjSoorbereitung beauftragte VergleidjSagent 3um 23er*
gleidjSoerw aiter (ober, loie eS bamalS i)ief3, „VertrauextS*
p e rfo n ") ernann t merben muhte, obmoljt biefe iß e rfö n lid fie it loeber baS V e rtra u e n ber © la u b ig e r nod) baS beS © eridjtS genofj unb in S S irflid jfe it n u r ein V e rtrauensm ann beS
© djulbnerS mar. SaS neue ©efejj fiat baS V o rfdjlag S redjt ber
© la u b ig e r abgefcljafft. S e r VergleichSoermalter m irb Dom
¡Rid)ter nad) p flidjtm ähigem Erm effen auSgemäljit, oljxxe baff er hierbei burcl) irgenbmetdje V o rfd jlä g c gebunben märe. S a g , ©efefs oerlangt oielm eljr auS brüdlid), baf) bag © e rid jt ¡um VergletdjSüerm aiter n u r eine gefdjaftgfunbige, Don ben © la u * bigern unb bem © d ju lb n e r unabhängige ¡Perfon beftellen fo ll (§ 38). S a g fd jiie fjt nicht unbebiitgt auS, baff bag © e rid jt eine
¡P erföixiidjieit 3um V e rm alter ernennt, bie bei ber Vorberei*
tung beg Verfahrens irgenbmie m itg e m irtt Ijat, oorauSgefept, bajj fie ben obigen E rfo rb e rn iffe n e n tfp rid jt.
¿ m V o rü e rfa ljre n hot bag © e rid jt nach ben gleidjen
© runbfäfjen auch ben D o r l a u f i g e n 8 3 e r m a t t e r auSsu*
fudjen, beffen 21mt m it ber VerfahrenS eröffnung enbigt. $ n ber Siegel m irb bag © erteilt ben Dorläufigen V e rm a lte r aud) alg enbgültigen beibehalten tonnen, ©ine V in b u n g ift bem
© e rid jt febodj aud) in biefer ¡ginficljt nicht auferlegt, w eil eg im m e rh in mög(ici) ift, baf) ber üorläufige V e rw a lte r fid) nicht bewährt, ober bah ba§ ©ericht ju ber E rie n n tn iS geiommen ift, bah eine anbere ¡P erfönüdjleit geeigneter fei.
Siach bigherigem Siedjt mar bag @ erid)t oerpflicfitet, auf Verlangen ber © läubigerm ehrheit einen © l ä u b i g e r b e i * r a t 311 ernennen. Sind) biefe V o r fd jr ift ift geftridjen. S a g
@erid)t entfd)eibet nad) pflichtgemäßem Erm effen barüber, ob ein © lä u b i gerbeirat ¡u ernennen if t ober n id jt.
2. V e r g l e i c l j S g l ä u b i g e r . V e l j a n b i u n g g e g e n * f e i t i g e r V e r t r ä g e
S e r S e itp u n it ber VerfahrenSeröffnung ift mafigebeub fü r bie Slbgreitjung beg ¡SreifeS ber V e rgleidjggläub iget (§ 25).
SBeldje © la u b ig e r am VerglcidjSüerfaijren beteiligt unb Dom Vetgleid) betroffen merben, mürbe ixt ber alten V e rg iß . lebig*
lid j burdf eine ¿iemliclj u n b u rd jfid jtig e V e tm eifu itg auf bie S D . beftim m t. V e i Slbfaffuug beg neuen Qiefe^eS hat m an Verw eifungen auf anbere ©efejje utöglichft oermiebext, um bag ©efej) aug fid) heraus oerftanblid) 3U machen. S a lje r hat
«tan jej}t bie einseinen © ruppeu ber beteiligten unb ber nicht*
beteiligten © la u b ig e r in ben §§ 25 big 33 aufgegäljlt.
V o m Vergleich nicht betroffen fiitb u. a. © la u b ig e r aug einem g e g e n f e i l i g e n V e r t r a g e , ber bei Verfahrens*
eröffnuug beiberfeitg nod) n id jt oolt e rfü llt ift. S ie fe fdjon im bisherigen Siechte enthaltene V o r fd jr ift ift in einem wefent*
lid)en ¡p u n ft geänbert m orben: ¡Rad) ber herrfdjenben SKei*'
«trog ift ein V e rtra g über m e h r e r e a u f e i n a n b e r f o t * g e u b e S e i f t u n g e n (3. ® . oon SSaren irgertbmelcfjer SXrt ober oon ©aS, SBaffer ober E le ftr ijitä t) alg ein einheitlicher V e rtra g anjufeljen. ¡gatte nun ber © la u b ig e r bei Verfahrens*
eröffxtung einen nodj fo tleinen S e it feiner Seiftitngeu itocß n id jt b e w irft, fo ftanb er m it feinem Ütnfprudj auf bie
©egenleiftung fü r alle bisher Don iljm aug biefem V e rtra g bem irlten Seiftungen auherhatb beS VergleidjSberfahrenS. S ie beut © la u b ig e r obliegenbe Seiftuug g a lt auch' bann als nicht bollftanbig bem irit, menn er un te r E i g e n t u m S D o r b e l j a l t geliefert hatte unb ber V o rbehalt nod) bei einem S e it ber
® a te n nicht erlofdjen mar. $ a , eS ift fogar Dorgefommen, bah ber © lä u b ig e r begfjatb Don ber im Vergleich Dorgenommenen rfro rb e ru n g g fth p n g n id jt betroffen mürbe, toeil feixte Siefe*
J««g m a n g e l h a f t unb baher im fRec£)tSfinne „ n id jt Doll*
ftä n b ig " b e m irit m ar. S ie fe burdjauS u n b illig e n Ergebniffe follen in $ u fu n ft nicht m ehr möglich fein.
S a g neue ©efejj beftim m t, bah ber © lä u b ig e r, ber in oitxent gegenfeitigen V e rtra g t e i l b a r e S e i f t u n g e n Der*
fbrodjen unb biefe bei V erfahrengeröffnung bereits teilmeife bem irit hat, m it feiner ©egenforberung fü r biefe S e ille iftu n g
^erg leidjS gläu big er ift. 8 ft bie Dom © la u b ig e r gefdjutbete
Seiftung beSfjalb nicht al§ oollftänbig b e m irit ansufdjen, meit bie Seiftung m angelhaft ift, fo ift ber © la u b ig e r m it bem Slnfprucf) auf bie iljm etma tro jj beS SJtangelS jufteljeitbe
©egenleiftung V ergleidjS gläubiger (§ 36).
Stach § 455 V © V . la n n ber VorbehaltSDerlaufer Dom . V e rtrage j u r ü d t r e t e n , menn ber © d iu lb n e r m it ber
©egenleiftung in V e rju g gerät. Übt er baS S lüdtrittS recfit auS, fo ift ber ¡Säufer oe rp flid jte t, bie SBaren jurüctjugeben ober, menn er fie bereits m eiteroeräufjert fjat, ihren SBert gu er*
flotten, übte ber © lä u b ig e r baS S lüdtrittS recht erft nad) ber VerfahrenS eröffnung auS, fo m ar er nach ber herrfdjenöen SDteinung m it bem Slxtfpruch auf SBerterfah Steugläubiger, mürbe dlfo Dom Vergleich nicht betroffen. @r nahm bem
© d ju fb n e r auch bie SJtöglidjleit, m it ©enehmigung be§ ©e*
rid jtS bie V e rtra g s e rfü llu n g abäulehnext, ba ein abjuteljnen*
ber V e rtra g infolge beS S iücitrittS nicht m etjr beftanb. Um p Derhinbern, bah ber © la u b ig e r fid) auch gegenüber ben neuen V o rfd jrifte n burch StuSübung be§ S iüdtrittS redjtS ber V e rgleiihS m irtung entjieht, ift fegt oorgefdjrieben, bah ber
© la u b ig e r megen ber bei VerfahrenSeröffnung bereits be*
m irlte n S e ille iftu n g e n nadi ber VerfahrenSeröffnung ein Stücf*
trittS re d jt n id jt m eljr auSüben la n n (§ 36 Stbf. 2 © a ^ 2).
3. S l b m i d l u n g g e g e n f e i t i g e r V e r t r ä g e S e r © d iu lb n e r la n n fom olji nach ber alten mie nach ber neuen V ergliD . m it © rm ä d jtig u n g beS © eridjtS bie E rfü llu n g ober bie meitere E rfü llu n g eines bei VerfahrenSeröffnung beiberfeitg nodj nicht Doll e rfü llte n V e rtra g s ab l e h n e n . Spat 3. V . ber © d ju lb n e r eine gröbere 2Kafd)inenanlage beftetlt, bie er infolge ber E rö ffn u n g beS VetgieicljSDerfai)renS uub ber etma h ie rm it oerbunbenen U m ftellung feines VetriebS n id jt m eljr oermenben lann, fo geftattet baS ©efep bem
©chulbner, bie p r 3 e’vt ber VerfahrenSeröffnung n o ^ nicht ausgeführte Veftellung rüclgängig ju machen. S e r © la u b ig e r la n n megen biefer © rfütlunggableljnung © djaöengetfajj Der*
langen, ift aber m it biefer fjo rb e ru n g VergleichSgläubiger.
S ie fe Siegelung ift notmenbig, m eil oon ber Söfung fg l^ e r V e rträ g e u. U. bie 2Beiterfü!)rung beS ©efd)äftS beS ©chulb*
nerS abhängt, © in je ln e © la u b ig e r haben nun oerfudjt, fid i Dor biefem im f^ntereffe ber ©efam theit ber © la u b ig e r p bringenben D p fe r baburch ju fdplpen, bah fie im V e rtra g ben
© d ju lb n e r genötigt haben, im üorauS auf baS im Vergleichs*
Derfaljrett ihm juftehenbe SlbieljJtungSredjt §u o e rjid jte n . SaS neue ¡Recht t r i t t bem entgegen, inbem eS beftim m t, bah bie
¡Partei fid) a u f d b r e b e n , b u r c h b i e b a S S t b l e h n u n g S * r e i h t i m D o r a u S a u S g e f d j l o f f e n ober b e fd jrä n lt m irb , n i c h t b e r u f e n laxxn. S ie fe R affung mürbe geroäljtt, um ju m d u S b ru d p bringen, bah bie © iiltig le it beS V e rtra g s im übrigen burch bie ü iid jtig le it ber S ta u f ei n id jt b erührt m irb.
EIL ScrgleidjStcrm tn
1. S t u S t u u f t S * u n b © i b e g p f t i e i j t beS © c h u t b n e r g S ie alte V e rg lD . beftim m te, bah ber © d ju lb n e r auf V e r*
langen febeS beliebigen VergleidjSgläubigerS im Vergleichs*
te rm in ben D ffenbarungSeib 31t leiften habe. S ie fe V e rp fliclj*
tu n g m irb in bent neuen ©efe^ te ils erm eitert, te ils ein*
g e fdjränlt. S e r © d ju lb n e r ift fehl D erpflidjtet, axxf Vefragen bie p r V e u rte ilu u g feiner Verm ögenslage fomie ber 21n*
gemeffenheit unb ß rfü ß ö a rfe it beS VergleidjS erforbetlicljen 21 u S f ü n f t e j u e r t e i l e n , © r bra u d jt aber biefe üluS fu nft foloie bie V erficljerung, bag er fein Verm ögen oollftänbig an*
gegeben Ijabe, n u r baitn eiblich P erijärtext, loenn. b a S © e * r i d j t bieg ju r H erbeiführung eixter maljrheitSgemähen 21uS*
fage fü r notmenbig hält. S ie fe r ©ib m irb n id jt m eljr als
„D ffenbarung S eib“ beäeidjnet, m eil fid) biefer 2tuSbrud megen feiner irebitfdxäbigenben SB irlung fü r baS VergleidjSoerfahren nietjt eignet (§ 69).
2 . © t i m m r e d j t
S n bem VergleidjSDorfdjlag m irb in ber ¡Regel fü r Silein*
gläubiger eine VoräugSbeljaixblung üorgefetjen. S ft nun 3. V . beftim m t, bah © lau b ig e r, beren S orberung einen beftim m ten Sgödjftbetrag (etma 100 iRM ) nicht überfteigt, ober bie ihre g o rb e ru n g auf biefen V e tra g fjerabfe^ext, 00H befriebigt mer*
ben follen, fo lonnten fich biefe © la u b ig e r nad) ber alten 104*
828 $ fu ffä |e [Ö urifH fdje Sßodjenfcgrift
S ergiD .^ an ber Sibftim m ung Beteiligen. S ie g m ar u n b illig . S egt ^etjst eg, Bag SergieicgggiäuBiger, .bereit Siapitatforbe«
tu n g nacg bem Sergleid)gßorfd)iag nic^t beeinträchtigt m irb, fe in © tim m recgt gaben (§ 72).
3. S l B f t i m m u n g
S u r 2lttnagme beg SSergleicijä ift bie einfache iiopfm egr«
gett unb eine ®reiBiertei«@ um m enm egrgeit erforberiid). S e i Serecgnung ber ®opfm egrgeit ¡ourben Bisher fämtiicge ftim m « Berechtigten SergieicgggiäuBiger m itg e jä g it, aifo aueg bie-=
fenigen, bie p m Sergieicggterm in nicht erfcgienen mären.
S a g gernbleiben turnt T e rm in m ar aifo gieicgbebeutenb m it 2ibiegnung beg Sergleicgg. 92acf) bem neuen ©efeg merben Bei^ Serecgnung ber Sfopfmegrgeit n u r bie im T e rm in an«
mefenben fotoie bie fd jriftiic g p ftim m e n b e n © iä u b ig e r Berücf«
ficgtigt. §ierbur<g m irb bag guftanbefom m en beg Sergleicgg im Sutereffe beg ©cguibnerg uttb ber oergteichSBereiten © lau«
Biger erleichtert. S ie ® reioiertei«@ um m enm egrgeit m irb nad) mie Bot tron ber © efam tgeit ber Sergieicggforberungen Be«
re g n e t.
S e i Serecgnung ber ffiopfmegrgeit merben © laubiger, bie ben Sergieicggoorfcglag feg r i f t lie g a b g e i e g n t gaben, aber im S e rm in nicht erfcgienen fin g , nicht berücffidgtigt. h ie r fü r m ar bie ©rtoägung maggebenb, bafj ber S e rg le id jg te rm iu bem
©dguibner unb bem Sergleieggoerm alter (Gelegenheit geben fott, auf foiege © iä u b ig e r, bie megen ir r ig e r S e u rte iiu n g ber Sage, bieiieicgt aud) n u r aug © igenfinn ob. bgi. bem Ser«
gleich miberfptecgen, burcg geeignete S ariegungert einsum irfen.
4. t n b e r u n g b eg S e r g i e i c g g o o r f c g i a g g g u u n g u n f t e n b e r © i ä u b i g e r
ttfacg Biggerigem Siecgt m ar ftre itig , ob ber ©cguibner ben Sergieicggoorfcglag nacg ber S e rfagtengerö ffnuitg nocg p u n g u n fte n ber © iä u b ig e r äitbern barg S ie fe ffra g e m irb fegt bagin entfcgieben, bag eine foicge Säuberung p m r guiäffig ift, bag aber ber geänberte Sorfcgiag n u r p r Sibfitm m ung ge«
fte ift merben barf, menn ber ©cguibner ig n bitreg S e rm ittiu n g beg ©eriegtg allen S ergieidfggiäubigern reegtsritig o o r bem T e rm in gat m itte iie n taffen.
5. S e r t a g u n g
Um eine S erfdjleppung beg S e tfagreng p üermeiben, fa n n ber S ergieicggterm in fomogi nacg altem mie. nacg neuem Siecgt n u r aug menigen, beftim m ten © riin b e n üertagt merben.
S n © rm eiterung beg bigger gettenben 3teegtg fott fegt bie S ertagung aueg mögiieg fein, menn im Sergieicggterm in n u r eine ber Borgefcgriebenen äßegrgeiten, aifo entmeber bie
®opf« ober bie © um m enm egrgeit erreiegt morben ift. § ie r«
burcg m irb bie © efagr, bag bag © cg id fa l beg ©cguibnerg lebigiicg Bon ^ufattgm egrgeiten abgängt, mefentiicg oer«
m inbert.
IV . S e ftä tig u n g uub SB trfungen beg Sergieicgg 1. S e f t ä t i g u n g g o e r f a g r e n
S e t angenommene Sergieicg Bebarf ber S e ftätigung beg
©eriegtg. S)em geiegentiidg geäußerten S o rfig ia g , bag bag
©eriegt Berechtigt fein folie, aueg einen Bon ben © fäubigern aBgeiegnten SSergieich P bestätigen, ift bag ©efeg fegon megett ber fegäbiiegen Siugm irfungen auf ben beutfegen Sirebit niegt gefolgt.
S a g ©eriegt gat aber aug Beftimmten © rünbett einem angenommenen Sergieicg bie S e ftätigung p Berfagen, nament«
lieg menn ber Sergieicg bem gemeinfamen ^n te re ffe ber Ser«
gieicgggiäuBiger miberfpriegt. S a g m irb j. S . ber S a tt feilt, menn bie Sergieicggerfüttung offenbar nidgt genügenb fidjer«
geftellt ift, ober menn ber ©cguibner anfechtbare Siecgtgge«
fegäfte Borgenommen gat unb p erm arten ift, bag bie ®utcg«
fn g ru n g beg Üionfurgoetfagreng megen ber bann möglicgen Sinfecgtung ber ©efegäfte fü r bie © iä u b ig e r p einem gün«
ftigeren ©rgebnig fügten m irb alg ber Sergieicg.
2 . S o i l f t r e c f B a r f e i t beg S e r g f e i c g g
Slacg Biggerigem Stecgt fonnte ein SergieicgggiäuBiger auf © ru n b eineg 9 iu g p g g aug bem © läubigetoerjeicgnig in
SerBinbung m it bem Beftätigten Sergieicg oottftrecfen, menn meber ber ©cguibner nocg ber S e rm aiter nocg e i n S e r « g i e i c g g g i ä u B i g e r im Sergieicggterm in feine S o r^ erun0 heftritten gatte. S a g fegon bag Seftreiten burd) einen Ser«
gieidjggiäubiger ber g o rb e ru itg 5m S o ttftre d b a rfc it nagm, m ar niegt gerechtfertigt, p m a l ba ber betreffenbe © iä u b ig e r (abmeidjenb Bon ber Siegelung im S o n fu rg ) niegt p Be«
fü rd jte n braudjte, bag er bureg eine fiiage beg © iäubigerg ber Beftrittenen fjo rb e ru n g p r SlufgaBe beg SHberftm ugg ge«
gmungen merben fonnte. Stacg ber neuen S e rg lD . gat bag Bon einem SergieicgggiäuBiger auggegenbe S eftreiten lebigiicg Eilt«
flu g auf bag © tim m reegt, nicht megr auf bie S o ttftre d b a rfe it ber S °rberung. iö ie S o ttftre d B a rfe it m irb aifo ber ßorberung n u r noä) burd) ein Born ©cguibner ober Born S e rm aiter aug«
gegenbeg S eftreiten genommen (§ 85). iB a fü r gat bag ©efeg aber bem S e rm a ite r bie S e rg fiicg tu itg aufertegt, in alten gätten, mo Begrünbete Sebertfen gegen bie f^orberung Be«
ftegen, Bon feinem S e ftre itu n g g re d t ©ebraueg p maegen (§ 71 2fbf. 1).
3. S o i l f t r e c f b a r f e i t B e i S e r j u g b eg © c g u t b u e r g 9iad> attern mie nadj neuem Siecgt lebt bie ß-orberung beg © iäubigerg in Boiler igmge mieber auf, menn ber
© d ju tb n e r m it ber © rfü tiu n g beg Sergleidfg in S e r p g gerät (§ 9). S ig g e r m ar n u n ftre itig , ob ber © iä u b ig e r, ber megen ber gangen $ o rb e ru n g Bottftrecfen m itt, bie Sottftredungg«
fia u fe i n u r erlangen fann, menn er ben S e r p g beg © d p ib « nerg gemäg § 726 S ^ D . bureg öffentliche U rfunben nacg«
meift. iSiefe ffra g e m irb fegt bagin gehört, baff ber © la u b ig e r bie S B ü e rp g fe g u n g beg ©cguibnerg burd) SKagnung unb Siacgfrift giaubgaft §u maegen gat, bagegen bie übrigen Ser«
p g g o o ra u g fe jp n g e n (namentlicb bie fdjulbgafte S iid jtie iftu n g ) niegt m egr n a d jp m e ife n Braudjt (§ 85 SIBf. 3).
4. S o l l f t r e c E B a r f e i t g e g e n ü b e r b e m S e r g l e i c g g b ü r g e u
S 'ü r bag Bisherige Siedjt mürbe bie M e in u n g oertreten, baff .ber S ü rg e fieg n u r bureg eine münbltcge © rfiä ru n g im Sergieicggterm in m irffa n t gegenüber ben Sergieicgggiäubigern Bergfiicgten förate. iSiefe Siuffaffttng m irb Bon bem neuen
©efeg m ig b ittig t. ©g m irb fegt flargefiettt, bag bie S ürg«
fefjaft aueg^ burig eine bem Sergieicgggericgt eingereiegte fegrift«
ließe © rfiä ru n g übernommen merben fa n n ; unb gmar m adjt eg hierbei feinen U nterfdjteb, ob bie © rfiä ru n g Bon oorngerein bem S e rgieidjgan trag beigefügt if t ober erft fpäter bem @e«
rieht etttgereidgt m irb (§ 85 Stbf. 2).
v . iibcriuaigung ber Serglcicljgerfütluiig 1. S c r e i n b a r t e ( i & e r m a c g u n g
©ine ber § a u p tfia g e n gegenüber bem bisherigen Siecgt m ar bie, bag ber © dfu lb n e r niegt m it genügenbent Slad)brud angegaiteit merbe, ben Sergieicg gu erfüllen. ® ag ©efeg men«
bet fegt ber S ergieidjgerfüttung fein BcfottbereS Stugenmerf gtt. 2 )er Siicgter barf nad) ber Serglcicggbeftätiguug bag Ser«
fagreit n u r noä) bann aufgeben, menn ber ©cguibner fidj im S ergleiö) big p beffen © cfüttung ober big gutn © in tr itt einer im Sergieicg begcidjneten S ebinguttg (g. S . big gur
© tettung eineg taugiiegen S ü rg e n ober aitberer ©iegergeiten) ber Übermad)ung bureg einen © adjm aiter ber © la u b ig e r unter«
loorfen gat. S)iefe Bereinbarte itbermaegung, bie auf ben Söttten ber © la u b ig e r fd;iiegen lä g t, fieg feibft um bie Ser«
g'ieicggerfüttung gu befümmern, unb bie bager g ö rb e ru n g Ber«
bient, m irb fegt im ©efeg bureg einige, bie ißarteioerein^
Barung ergängenbe S o rfcg rifte n näger geregelt. U. a. ift Bor«
gefegen, bag bag ©eriegt einen ungeeigneten ©aegtoaiter ab«
berufen unb bureg einen anberen erfegeit fann, bag bie bem
©aegmaiter erteilte Soffmacgt im ^to e ife t unm iberrufiidg iftt
„gugunften ber SergieicgggiäuBiger ogne nägere Sc«
geidjnuitg" eine © idjerunggggpotgcf an beit © runbftücfeu beg © djulb nerg eingetragen merben fa n n fomie ferner, bag bag © e rid jt aueg mägrenb biefer Bereinbarten übermaegung (tro g 2iufgebung beg eigentiiegen Sergicicggoerfagreng) Ser«
fügunggBefcgränlungen aufreegtergaiten ober neue eriaffen fann. *
64. 3af)rg. 1C35 ©eft 111 Euffäjge 829 2. $ o 11 f e | u n g beg 2 3 e r g l e i c h § ö e r f a h r e t t g nac£)
b e r S ö e r g l e t c f j S & e f t ä t i g u n g
§ a t ber Schulbuer fiel) titcfjt freitoiECig einer über-»
madjung burd) bie © la u b ig e r unterm orfen, fo ift bag SSer«
gleid)goerfahren in ber Siegel f o r t § u f e ^ e t t . ©ine EusnaEjme hiervon ift n u r guläffig, menn bie © la u b ig e r eg im 23er«
gleidjgterm in m it ber fü r bie Ennahm e beg 23ergleid)g öor«
gefcfjriebenert W e lk h e it beantragen, ober ¡renn bie ©umme ber SSergleidjgforberungen fo nie b rig ift, baff bie Sloften ber ffrortfejjung beg SSerfalireng im 23erhältnig gu fjocf) fein mürben.
(Bei ber f5ori:fcfiun 0 beg SSerfafjrenS bleiben bie 23er«
gleidjgorgane (23ergieid)goermalter, © läubigerbeirat) im E m t, unb etma erlaffene 23erfügunggbefcl)ränfungen bleiben be«
helfen.
(Der 23ollftre<fungg« unb ber ©onfurgfchuh fallen aller«
bingg meg, ir e il ein (Sebiirfnig fü r bereu gortbefteljen in biefem E b fd fn itt beg 23etfahreng nicht m ehr anerfa nnt merben fam t.* © rfü llt ber S d fu lb n e r ben S3ergteich, fo braucht er feine SSoHftrecfnng gu befürchten; e rfü llt er iljn nicht, fo hat, er e§ fich felbft gugufchreiben, trenn bie SSergleidjgglaubiger gegen il)n m it ß m a n g g m itte ln borgehen.
(Dag V erfahren lo irb erft aufgehoben, trenn bag ® erid)t burd) eine Engeige beg (Bermalterg ober auf anbere SBeife glaubhaft e rführt, baff ber SBergieidf e rfü llt ift. S te llt ficE) heraug, bah ber 2Sergleid) nicht e rfü llt merben fa ttn , fo hot bag © ericht bon E rntg megen über bie Sfonfurgeröffnung j$ u entfdfeiben; bie bon Erntg megen erfolgenbe ffionfurgeröff«
nung fa ttn unterbleiben, menn bie Slücfftänbe berhältnigm äfjig geringfügig fin b (§ 96). Eud) ein erft im Slad)öerfal)ren er«
öffnetet S o n fu rg m irb alg E n fch lu fjfo n fu rg beljattbelt (§ 102).
V I. Souftige Siitömtitgeit 1. ¡ g a n b e g g e f e l l f c l j a f t e n u f m 1.
Slad) ber alten SßerglO. luar bei einer E ft© ., einer
© m bip., einer ©enoffenfd)aft, einer fonfHgen ju riftififie n ißer«
fon, einem foafftüfaarteifäfjigen SBerein ober einer OiQ®. bie
© rö ffn u n g beg 23ergleid)goerfal)teng n i c h t m e h r g u l ä f f i g , menn bie ©efeilfcfjaft ufm. a u f g e i o ft m ar. ©tmieg fid j eine aufgelöfte © efelifd)aft ufm. alg gal)lunggunfähig ober über«
fcfjulbet, fo ftanb gur (Durchführung ber S iquibierung n u r bag S o nfurgberfaljren gut V erfügung. 2 )ieg hal fi<h olg ungmecf«
m äfjig ermiefen. (Daher lä g t bag neue © efe| bag S3ergleichg«
üerfahren auch noch b e i e i n e r a u f g e l ö f t e n © e f e t l « f c h a f t ufm. gu (§ § 1 0 8 ff.). (Die 2Sorid)riften, monad) ber 23ot«
ftanb einer E ft® . gur S te llu n g beg SBergteicEjg« ober Sonfutg«
antragg tierfjfltc^tet ift, fin b entfftrechenb geänbert (§ § 1 2 5 ff.).
2. © e r i d ) t g f o f t e n
(Die © eridjtôgebühten merben nad) ben E ftiö e n beg 23er«
gleicEjSfdjulbnerS berechnet. Stad) bigherigem Siecht m ar ftre itig , ob hierbei E b f o n b e r u n g g r e d j t e , g. 18. ¡ Q t y p o t q t t e x i , a b g u f e j j e n finb. (Die f f rage m irb je jjt in befahenbem S in n e entfchieben (§ 129). (Diefe Enberung m irft fich alg eine ©e«
b ü h ren erm ä|iguug aug, gum al ba bag ©efej) baöott abgefehett hat, fü r bie g-ortfejsung beg 23erfal)reng nad) ber 23ergleid)g«
beftatigung eine befonbere © ebühr gu forbern.
Eug bem oorftehenben Überblicf ergibt fich, bah bag
© efe| f e i n e g m e g g e i n f e i t i g n u r Î8 e r f d ) ; ä t f u n g e n in bie 23erglO. hm eingebrad)t hot. ©g fott gmar m it Stad)«
brucf oerhinbert merben, bah bögm illige S d ju lb n e r bie 23erglD.
gur 6 d)äbigung ber © la u b ig e r m ihbraud)en. Enberfeitg fo ll aber ber m i l l i g e , f d j o n u n g g b e b ü r f t i g e u n b f d ) o « n u n g g m ü r b i g e S d j u l b n e r b a b o r g e f d j ü j j t merben, bah eingetne riidfich tglo fe © la u b ig e r ih m bie Überminbung ber Sfrife unb bie 2 M te rfü l)ru n g feineg 23etriebeg über ©ebühr erfahrneren. W öge biefe n u n enblidfi nach jahrelangen 23or«
arbeiten guftanbe gefommene neue (BerglD. bie © rm artungen ber b e te ilig te n e rfüllen unb f i ch Su t lt S e g e n b e r b e u t « f c h e n 2 3 o l f g m i r t f c h a f t a u g m i r f e n !
D i e K e d j t s f o l g e n d e r n a d j J r o u e n r e c ^ t ^ b o n E m tg g e rid jtg ra t W a f j f e f l e r im 9leid)g= unb (ßreuhtfcfien ffu ftig m in ifte riu m , SSertin 9lad| E r t. 1 beg ®efe|eg über bie Enmenbung beutfchen
93ed)tg bei ber ©hefcfjeibung b. 24. ffa n . 1935 (9l@S8i. 1/ 48) finb fü r bie Silage einer <frau auf Sdfeibung ih re r ©l)e bie beutfchen ® efe|e and) bann mahgebenb, menn n u r bie y-tatt, nicht aber ber SJiann bie beutfdje S ta atgangehörigfeit befiftt nitb bag §eim atrecht beg SDlanneg eine Scheibung biefer ®I)e bem b a n b e nad) grunbfühlid) n id )t guläfjt. 3 med unb S « * h o lt biefer S3orfd)tift höbe ich in biefer Q e itfd jrift (QSB. 1935, 399) bargulegen üerfucht. igier feien furg e rö rte rt bie 2®iu«
fwngen, bie fiel) au eine S djeibung nach jfra u e n re d jt inüftfeu.
I.
U n m itte lbare SBirfung ber S fh eib uitg ift, bah bie bi^fjerr glptfcEjen ben ©begatten beftetjenbe ©he aufgelöft m irb. ® iefe SSirfuitg ber Scljeibung t r it t fü r ben auglättbifchen fOlann fbenfo ein mie fü r bie beutfdje g ra u . IDer § e im a tfta a t beg Elanneg mag bem beutfcljen S d ic ib u n g g u rte il bie E nerfennung berfagen unb begljatb bie ©he alg noch befteljenb anfehen, fü r bag beutfdie fKeci)tSgebiet ift ber ® la n n jebenfallg nicht w eht ehelich gebuitbeit. Ob m an baraug meiter folg e rn barf, boft auch oine neue ©he eingegangen merben ia n n , mag
«rteifelhaft fein. S o m e it bie g ra u in 93etrac£)t to m m t, fönnen nilerbingg grocifel nicht befiedert; benu fie if t beutfcEjc Staatg«
ttngehörige, unb ih re © hefähigfeit richtet fich augfchliehlid) nod) beutfehem Sledit (E r t. 13 ©®23©S3.). (Dagegen m uh bie
® )efahigleit beg auglänbifdjen SDlanneg gemäh E r t. 13 ©@«
"ö©18. nach feinem Sgeimatredjt b e u rte ilt merben. © rfe n n t ber ouglänbifdje S ta a t bag beutfdje ©hefcheibuitggurteil an, fo
?ef±el)en aud) gegen feine © hefähigfeit feine Sebenfen. SSirb U)in bie E n erfennung oerfagt, fo ftel)t ber Schliehung einer f e it e n ©he bag in bem jemeilg in 23etrad)t foutmenben
auglänbifchen Siecht begrünbete ©hefhnbernig beg beftehenben
©hebanbeg entgegen. ® ie g ra g e ift, ob biefeg im pedim entum lig a m in is auch boi ber ©hefdjliehung beg (Dlanneg in (Deutfeh«
lanb gu beachten ift, unb ob eine t r o | beg ^ in b e rn iffe g ge«
fdjloffene gmeite ©fje beg W anneg auch in (Deutfchlanb alg Doppelehe nichtig ift. (Der gmeite S e il ber ffhmse ift un«
bebingt gu oerneinen. SBürben m ir bie gmeite ©l)e beg W anneg alg (Doppelehe fü r nichtig anfehen, fo mürben m ir gegen unfere eigene Sled)tgorbnung h o b e ln , bereu S3orfchriften gemäh bie ©he gefdjieben morben ift. SBenn m ir bie ©he Bon fflerfonen, bon benen n u r eine beutfehje S taatgangehörige ift, in (Deutfchlanb fcE) eiben, fo m üffen m ir auch bie golge«
rungen fperaug giehen unb bie ©he in jeber (Segiehung unb fü r jeben ©begatten alg aufgelöft betradhten. SelbftBerftänb«
lieh beurteilen m ir bie © hefähigfeit beg auglänbifchen S e itg nad) feinem § e im a tre d )t; n u r, fom eit bag §eim atrecht bie
© hefähigfeit beg ih m unterftetjettben ©begatten megen beg na^i bem ipeimatrecht nod) beftehenben ©hebanbeg oerneint, m uh eg bem beutfchen Stedjt gegenüber gurüdtreten. (Die gmeite ©he beg W anneg ift im Sjjerrfchaftgbereich ber beut«
fcfjett ©efege g ü ltig . (Dag im § e im a tre d )t begrünbete ©he«
hütbernig beg ©hebanbeg if t in (Deutfchlanb fein trennenbeg
©hehinbernig.
Ißraftifd) m ir ft fich im p e d im e n tu m lig a m in is beg Euglanbgtechtg in (Deutfchlanb alg auffeffiebenbeg ©hehinber«
n ig aug. (Denn ein E u g lä n b e r b a rf nach § 4 E bf. 2 230. gur 23ereinl)eitlid)ung ber 3 1Jftö n b ig fe it in g-amilien« unb Slach«
lahfadjen b. 31. W a i 1934 (Sl@23l. I, 472) eine ©l)e in (Deutfdjlonb n u r eingehen, menn er ein geugnig ber gu«
ftänbigen inneren IBehörbe feineg §eim atftaateg barüber bei«
b rin g t, bah ih r ein in ben ©efefjen biefeg Staateg be«
830 Sluffäße [g u rifttfc ije SBodjcnfcßrtft
griinbeteS ©ßeßinbernig nießt befannt ift. ®iefeg ©ßefäßig®
feitg je u g n ig w irb bie §eim atbeßörbe bent nadß beutfeßem Becßt gefdjiebenen SBanne n id )t augftellen, Wenn fie bag beutfdje U rte il nießt anerfennt. D 6 ber B ta n n in Seutfcßlanb eine neue ©ße eingeben fa m t, bängt alfo baöon ab, ob ißrn b k beutfeßen Beßörben bie naeß § 4 Stbf. 3 a. a. D . ntöglicbe Be®
fre im tg Oon ber B e ib rin g u n g beg geugniffeg erteilen. ©5ie grage, ob in g ä lte n ber ßier befprotßenen S lrt bie B e fre iu n g p erteilen fei ober nicht, to irb ntan toeber allgem ein be®
jaben, noch allgem ein Berneinen Eönnen. S ie B e fre iu n g if i re in e r © n a benaft; ein SftedjtSonfbructj auf © rte ilu n g ber Be»
freiung b e fie lt nicht, fa n n auch nidbt baraug ^ergeleitet wer®
ben, baß bie beutfcben ©ericbte eine bureß bag $eim atrecßt beg SKannel oerbotene ©ßefdßeibung auggefprocßen ßaben.
Badß B r . 4 Slbf. 3 S u rcß fB e ft. p r B D . 0. 31. 9Bai 1934 (B © B I. I, 738) fo ll bie B e freiung grunbfäßlidß n u r Staaten®
lofen fomie Slngeßörigen foldjer Sauber getoäbrt werben, beren innere Beßörben ßeugn iffe biefer S lrt nicht augftellen (bie h ie r oorroiegenb in Betracht fommenben Sänber Ita lie n , ÖfterreidE) unb ^Solen ftelien folcße geugniffe aug), Sin®
gehörigen anberet Sänber n u r in befonberen Slugnaßm efällen;
bei ber © ntfdjeibung filtb bie gefamten B e rb ö itn iffe ber Ber®
lobten p beriicificbtigen. ff-är bie © rfolggaugficßten beg Be®
freimtgggefucßg eineg nach beutfeßem Becßt gefdßiebenen Slug®
iänberg w irb eg oon erheblicher Bebeutung fein, ob eine B ü d fe ß r be8 ©efucßftellerg in fein Speimatlanb w aß rfcß entließ ifi. (fft m it einer B ücffeßr p rechnen, fo to irb Oon ber Be®
freiungSbefugnig Eaum ©ebraudß gemadjt toerben tonnen, g m anberen fja lle fa n n bem ©efucEje eher entfprocßen werben.
II .
® ie Scßeibung äußert weitere SBirfungen inäBef. auf ben B a r n e n b e r g r a u u n b b i e g e g e n f e i t i g e n U n t e r ® ß a l t g a n f p r ü c ß e b e r © ß e g a t t e n . ©g if t ^errfcljenbe Sluffaffung in 3)eutfcßtanb, baß fiel) biefe BebcnW irfungen ber Scßeibung nach bem gemäß S lrt. 17 © @ B @ B . maß®
gebenben Scßeibunggftatut ber ©begatten, nießt etwa nadß ißrem B ^ fo n a lfta tu t rießten ( S t a u b i n g e r ® B a a p e , I n m . J p Slrt. 17 © ® B ® B . unb bag b o rt angeführte S c h rifttu m ), ©ine anbere S luffaffung o e rtritt üom S ta n b p u n ft beg g n te rn a tio n a lp rio a tre ch tg aug g i t e l m a n n (g n te rn a t.
Brioatrecßt, 1912, B b . 2 S . 7 5 9 ): „® a g B am engredjt ber gefeßiebetten g ra u ift an fieß naeß bem © e bietgftatut p Be®
u rte ile n , boeß p flegt biefeg auf bie Becßtgfäße beg B erfonal®
fta tu tg p oerweifen. ® ie U nterßaltgpflicßt beg einen ge®
feßiebenen ©ßegatten gegen ben anberen ricljtct fidß naeß bem B e rfo n a ifta tu t beffen, ber oerpflicEjtet fein fo ll. " B)iefe Slu.f®
faffung ßat in bie Beßre Oont b e u t f d f e n in te rn a tio n a le n Brioatrecßt feinen ©ingang gefunben.
Born StanbpunEt ber ßerrfeßenben S luffaffung bereitet bie grage, welcßen gam ilie n n a m e n bie g ra u naeß ber Sdßei®
bung p füßren ßabe unb w ie fieß bie gegenfeitigen Unter®
ßaltganfprücße ber gefeßiebenen ©ßegatten gcftalten, in a lle r Siegel feine S cß w ie rig fe it; benn Slrt. ,17 © @ B ® B . fennt fü r beibe ©ßegatten n u r e in Scßeibunggftatut, regelmäßig- bag B e rfo n a ifta tu t beg Btanneg p r g e it ber ©rßebttng ber Sdßei®
bunggftage. S o b a lb ba§, fü r bie Scßeibung maßgebenbe SiecEjt feftgefteltt ift, fteßt aueß feft, nad) meidjent B eißt bie Beben®
w irfu n g e n ber Scßeibung p beurteilen fin b . Z w e ife lh a ft fa n n bagegen bie ©ntfd)eibung fein, Wenn fü r bie Scßeibungg®
flage ber g ra u Eraft ber S o nberoorfcß rift beg Slrt. 1 beg @e®
feßeg über bie Slnwenbung beutfdjen Becßtg bei ber ©ße®
fdfeibuttg bag beutfeße Becßt maßgebenb ift. ® enn in biefern g a lle ift bag Scßeibunggftatut fü r bie ©ßegatten n id )t meßr bagfelbe; n u r auf bie Stage ber g ra u finbet beutfeßeg Bed)t Slnwenbung, auf bie Scßeibunggfinge beg D ianneg muß ba®
gegen bag nach Sfrt. 17 @ ® B @ B. maßgebenbe B e djt, bag auglänbifcße ¡geimatreeßt beg Btattneg, angewanbt werben,
©g fo n fu rrie rt alfo bag beutfeße B e d jt m it bem Becßt eineg anberen Staateg.
S ie Bebenfolgen ber Scßeibung fin b in biefeu g ä lfe n naeß beutfeßem Becßt p beurteilen. S)ag fo lg t nießt baraug,
baß bei S o n fu rre n j beg beutfeßen Becßtg m it bem Becßt eine! anberen Staateg bag erftere im m e r ben B o r p g ßabe.
©ntfcßeibenb w irb oielmeßr ber U m ftanb fein m üffen, baß bag Sluglattbgrecßt bie T re n n u n g ber ©ße bem Banbe naeß nießt geftattet, baß bie Sdfeibung alfo im m e r n u r auf © ru ttb beg beutfeßen Becßtg auggefprodjen werben fann. Satfäcßlicß ift alfo Scßeibunggftatut n u r bag beutfdje Becßt. ® iefe8 ent®
fcfjeifaet audß über bie Bebenw irfungett ber Scßeibung.
■®ie g r a u beßält alfo aueß naeß ber Scßeibung ben g a m ilie nnam en beg SRanneg ( § 1 ^ 7 7 Stbf. 1 B @ B .). S ie fa n n aber aud) ißren © eburtgnam en unb grunbfäßiicß aueß ißren früheren ©ßenameit wieber anneßmen (§ 1577 Slbf. 2 B ® B .) . ® e r gefeßiebene SBann fa n n iß r, wenn fie a lle in fü r fcßulbig e rftä rt worben ift, bie g ü ß n tn g feineg gam ilien®
nameng unterfagen (§ 1577 Stbf. 3 B @ B .); biefer g a ll w irb aber n u r bann praftifcß Werben, Wenn bie ©ße feßon im
§ e im a tfta a t beg Btanneg Oon S ifd ) unb B e tt getrennt, bie g ra u in bem S re n n u n g g u rte il alg a lle in fd p lb ig e rftä rt* unb>
auf ißre ffllage bemnädfft in ® eutfd)Ianb bag 2irennungg®
u rte il gemäß § 1576 B ® B -. in ein Scßeibunggurteil beg beutfeßen Bedjtg um gewanbelt Worben ift.
g ü r bie gegenfeitigen U n ter!)attgpftidjten ber gefeßie®
benen © atten fin b bie §§ 1578 ff. B @ B . maßgebenb. ® e r naeß beutfeßem Bedft befteßenbe Untcrßaltganfprucß w irb in ber Begel bann nießt o e rw irflid )t werben fönnen, wenn bei p n t U n te rh a lt üerpftießtete S e il im Sluglanb looßnt.
I I I .
B)ic g ü t e r r e c ß t l i d ) c n B c r ß ä l t n i f f c ber gefeßie®
benen ©ßegatten ridften fieß naeß bem © üterrecßtgftatut, nießt nad) bem S d jcib u n g g fta tu t. ® ag ift allgem ein an®
erfannt. © üterrecßtgftatut ift naeß Slrt. 15 © ® B @ B . bag B e rfo n a ifta tu t beg Blanneg p r g e it ber © ßefdjließung; bag B e rfo n a ifta tu t Wieberum w irb entfprecßenb betn gruubfäß®
tidjen S ta n b p u n ft beg beutfeßen in te rn a tio n a le n ^3riiaatrecE)tä bureß bie S ta atgangeß örigfe it beg SBanneg b eftim m t; bag
© üterrecßtgftatut ift unw anbetbar, w irb alfo bureß einen Staatenw edjfel beg SRanneg nießt berüßrt. g n ben fü r bie Slnwenbung beg Slrt. 1 beg ©ef. 0. 24. g a n . 1935 in Be®
traeßt fommenben g ä lte n ift © üterrecßtgftatut alfo in a lle r Begel ein augtänbifeßeg Becßt. Bacß beutfd)em Bed)t w ürben bie güterred)tlidjen B e rß ä ltn iffe n u r p beurteilen fein, wenn ber SBann im S e itß o n lt B e ira t bie beutfeße Staatg®
angeßörigfeit befeffen unb erft fpäter eine frembe Staats®
angeßörigfeit erworben ßätte. prüfen b leibt aber im m e r, ob bag maßgebenbe auglänbifd)e Bed)t etwa auf bag beutfdfo Becßt p rü e fo e rw e ift (S lrt. 27 ©@B@ B-.). U n te r Slrt. 1 beg
©efeßeg über bie Slnwenbung beutfeßen Becßtg bei ber ©ße®
feßeibung fa lle n Oor allem 'bie ©ßen oon g ta lie n e rn unb fatßolifdjen Öfterreicßern unb B olen. ® ie Becßtgorbnungen Qjtalieng unb Boieng folgen gleich ^ r beutfeßen bem Staatg®
angeß örigfeitgprinäip, enthalten alfo feine naeß Slrt. 27 ©@®
B@ B.^ beacßtließe B ü düerw e ifun g. g f t ber ©ßemann bagegen öfterreid)ifd)er S taatgangeßöriger, fo m uß nad) ber Oon SB a-I f e r (g n te rn a t. Botoaboößt 5* Stuf!., 1934, S . 768) mit®
geteilten öfterreidjifeßen B ta £ ^ angenommen werben, baß nad) öfterreießifeßem Becßt bag cßeließe ©üterreeßt fieß nad) bem j u r 3 « it ber ©ßefcßließung unb am SBoßnfiß ber
©ßegatten geltenben Bed)t beftim m t (a. 91. S B a l f e r felbft a. a. D . S , 769). ¡gaben bie ©ßegatten ^u r 3 eü ber ©ße®
fdjließung ißren SBoßnfiß in ®eutfcßlanb, fo finben alfo ge®
ntäß Slrt. 27 © @ B© B-. bie bcutfdjen ©efeße Slnwenbung.
©g fa n n baoon auggegangen werben, baß nad) ben Becßtgorbnungen ber in B e tra g t fommenben S ta aten bie red)tg fräftige Sdfeibung ber ©ße ben © ü te rfia n b p m @r®
löfcßen b rin g t. S)ie Berfcßiebenßeiten ber einzelnen Bedjtg®
orbnungen geigen fiel) n u r bei ber Slugeinanberfeßung ber
©ßegatten. S)iefe SluSeinanberfejjunggfragen ßat ber beutfdfe Bicßter naeß bem maßgebenben Stuglanbgred)t p enifeßeibert;
unerßeblicß ift eg fü r ißn, ob bag Sluglanbgrecßt bie Scßei®
bung ber ©ße anerfennt ober nidßt, unerßeblicß, ob ber aug®
länbifeße B id fte r im ¡g in b tid auf ben gortbe ftanb ber ©ße bem Slugeinanberfcßungganfprud) feine gotge geben würbe.
64. g n íjrg . 1935 § e ft 11] Sluffäße 831 DB eine SSorfcßrift beg ©üterrecßtgftatutg in t © in g e ifa ll
nod) gum ©üterrecßt ober nicßt tjietmeßr gum ©cßeibungg«
recßt gu rechnen ift, ia n n mancßmal grocifelßaft fein. D ie © n t- fdjeibung ift oon 33ebeutung, ba in ben f)ier in g ra g e fom«
menben fa lle n ©titerrecßtg« unb © cßeibunggftatut regelmäßig augeinanberfalten. © ie roirb nicßt allein barauf abgeftellt toerbert iönnen, ob eine grage in t efjelicf)en © ü te rre d jt ober in t ©cßeibunggrecßt georbnet ift. ©g lo irb m cßr auf ben m ateriellen S n ß a it ber SSorfcßrift ant'ommen. © n tß ä lt fie eine
© djeibungsftrafe ober SBeftimmungen über bie ©ntfcßäbigung beg unfcßulbig gefcßiebenen © a lte n , fo if t fie fadjlicß feben«
fa lls bem ©cßeibunggrecßt guguredpen.
IV .
D ie e r b r e c ß t t i c k e n 93e g i e j u n g e n ber gefcßiebenen
© ^ g a tte n merben burd) ba§ © rbrecßtsftatut Beftimmt. (S tirb t bie g ra u , fo lo irb fie nad) ben beutfdjen ©efeßen Beerbt, ba fie beutfeße © taatgangeßörige toar. D e r gefd)iebene ©Bemann loirb nicßt ©rbe, ba nad) beutfcßem 3lecf)t gefdjiebene ©-ße«
gatten fein gefeßlicßeg ©rbred)t Baben, ©ine teßtm illige SSet«
fftgitng, burd) bie bie g ra u iBren ©Bemann bebacßt Bat, loirb gruubfößlicß m it ber ©cßeibmtg u n m irffa m (§ 2077 S3©33.), ebettfo ein gemeinfdCjaftlicfje§ D eftam ent (§ 2268 S3©33.) unb ein © rboertra g (§ 2279 S3©35.). $ f t ber aug«
länbifdje SUlamt geftorben, fo ift gemäß S lrt. 25 ©@93@SS.
f e i n igeimatrecßt maßgebend SÖlau m irb baoon auSgejjen bitrfen, baß aud) biefeg bent gefcßiebenen ©Begatten fein ®rb«
recßt g u b illig t. D a ß im © in g e lfa il ein © rbanfprud) ber nad) beutfcßem Slecßt gefcßiebenen $ ra u oor ben ©ericßten beg
§eim atftaateg beg fötamteg öieiteicBt m it © rfo lg gettenb ge«
madjt merbett fann, toeil ber auglänbifcße 3licßter bie ©Be als fortbefteßenb anfießt, ift fü r ben beutfcfjcn 3 lid)ter miebcrum oßne G elang, föeit bie @ße fü r bag beutfeße Siecßtggebiet gelöft i f t SSor ben beutfd)en ©ericßten ia ttn bie <$rau © rbanfprürße nicßt oerfolgett. S m übrigen lo irb ber ©eltenbm adfung folcßer VInfforücije im § e im a tfta a t be§ SJlanneg in ber Siegel tooßl bie e xceptio d o li entgegengeßalten merben.
§ ü r bie grage, ob unb in melcßem Umfange auglänbifdje U rteile, in benen über ©rbanfßrücße ber gefcßiebenen ©i)e«
gatten e rta n n t ift, in Deutfcßlanb anjuerfennen fin b , fin b bie allgemeinen SSeftimmungen (§ 328 .SißD.) unb etmaige in Smage fommenbe © taatSöerträge gu bead)ten. V.
V.
© iner befonberen 23etrad)tung bebarf fd)ließlicß nocß bag f R e c ß t g ö e r ß ä l t n i g b e r g e f c ß i e b e n e n © ß e g a t t e n So i ß r e n g e m e i n f d ß a f t l i b ß e n S t i n b e r n .
Sladß Slrt. 19 © . 1 g©S3@S3, m irb ba§ 3led)tSberßältnig Stoifcßen ben © Ite rn unb einem eßeticßen ®inbe nad) ben bfmtfdjen ©efeßen b e u rte ilt, menn ber SSater unb, fa lls ber p^ater geftorben ift, bie -Blutter bie SleüßSangeßörigfeit be«
fißt- Sin 3led)tfpred)ung unb Siecßtgleßre m irb allgem ein am*
genommen, baß Slrt. 19 © . 1 ©@$@$8 . entfprecßenb angu«
^eitben ift, menn ber SSater eine frembe © taatgangeß örigfeit befißt. D a g SlecßtgberBältnig gmifd^en ben © Itern unb ißren 0emeinfd)aftlid)en ® tnbern richtet ficß alfo aucß bann nacß afterrcicßifcßem ober polnifcßem Slecßt, menn n u r ber SSater
"ßerreicßer ober ißole, bie -¡Otutter aber Deutfcße ift. D ie
^ta a tg a n g e ß ö rig fe it ber SRntter beftim m t bag © e m a ltfia ta t er[t bann, menn ber SSater geftorben ift. SSar biSßer öfte,P=
eetdjifcßeg ober polnifdfeg 9led)t, fo if t fü n ftig beutfdjeg 9icrf)t anpmenben.
Slrt. 19 m % m . g ilt aucß, menn bie © Itern beg itinbeS ÖHCßieben finb. ‘S ag ift ßeute moßl u n b e ftritte n . Slucß menn
©ße nacß grauenrecßt gefcßieben ift, beftim m t ficß bag Jiedjtgberßaltnig fomoßl beg SSaterg mie ber SJlutter p bem
•ltnbe nicßt nacß beutfdiem S le ^ t, fonbern nad) bem a u &
anbifdien igeimatrecßt beg ®aterg.
8 meifel befteßen in ber beutfcßen Slecßtgleßre barüber, ob nicßt bem © djeibungSffatut neben bem © em a ltfta tu t eine gemiffe 58ebeutung p fo m m t, ingbef. ob bie Stnmenbbarfeit ber
§§ 1635, 1636 18©18. nad) bem ©cßeibungSftatut beg Slrt. 17
©@ 33®S. (ober beg Slrt. 1 beg ffief. 0. 24. g a n . 1935) ober nacß bem © em altftatut" beg Slrt. 19 ©@$8®58. p beurteilen ift. S e iig u n te rfte tlt m an biefe Sßorfcßriften bem ©d)eibungg»
fta tu t (ogl. g. SS. § a b i c ß t , ignternat. ißrioatrecßt 1907, Slnm. 3 p Slrt. 19 ©@93@S3.; S l i e b n e r , © in f® . 1901, Slnm. 4 d p Slrt. 17 ©®a3@S3.), te il« bem © e m a ltfta tu t (Ogi. •$. S . i ß l a n c f , © in f® . 1905, Slnm. 2 b p S lrt. 17 unb Slnm. 4 p Slrt. 19 ©@S5®93.; © t a u b i n g e r < = 9 l a a p e , Slnm. C I I p Slrt. 19 ©@SB@a3.). $ a g leßtere ift r id jtig ; benn aucß bie © eftaltung ber elterlicßen Slecßte gemäß §§ 1635, 1636 93©93. b e trifft bag ® inb unb fein S3erßältnig p ben E lte rn . ® a ra u g fo lg t, baß in ben ßier in Sktracßt fommen=
ben g ä lte n fuß an bie ©ißeibung nicßt bie tReößtgfoIgen beg beutfcßen § 1635 S5@18. fnüßfen. S lu r bag fann fidß fragen, ob bie SSeftimmung beg § 1635 93©93. ju m o rd re p u b lic p redßnen ift, fo baß entgegenfteßenbeg Sluglanbgredjt nicßt beacßtet merben fönnte. ® ieg m irb angenommen in einer ßäufig befämßften ©ntfcßeibung beg 31©. 0. 20 . $ebr.
1913 (31®. 81, 373 = 82B. 1913, 545). §eute fa n n m an ber Sluffaffung beg 31®. um fo meniger beitreten, alg bie 3lob=
m enbigfeit einer Snberung beg § 1635 93©33. giemlid) a lt*
gemein anerfa nnt ift. Qum o rd re p u b lic fa n n ßöcßfteng bie S kftim m u n g in § 1635 Slbf. 1 © . 2 93(5593. gegätjlt merben.
8 u r Siegelung beg 3led)tgoerßältniffeg beg ®inbeg p feinen gefdfiebenen © Itern ift bag beutfeße SBormunbfcßaftg«»
g e rid jt p ftä n b ig , menn bag ® inb in ®eutfcßlanb feinen SBoßnfiß ßat (ogl. aucß § 36 31$® © -). © elbftoerftänblicß ift, mie eben bargeiegt, biefer Siegelung bag auglänbifcße mate«=
rie lle 3lecßt ju g ru n b e p legen. D a ß S lrt. 23 @©S©93-. bem Dätigm erben beg beutfd)en SSormunbfcßaftgricßterg nicßt ent«
gegenfteßt, if t ßeute allgem ein a n e rfa n n t (ögi. © t a u « b i n g e r « 3 l a a p e , Slnm. C I I 2 b gu Slrt. 19 @@S3@i8.).
D a g beutfdje SSormunbfißaftggericßt fa n n bem aug«
länbifdjen 93ater bie etterlicße © em alt gang ober teitmeife ent«
gießen, menn er fie m ißbraud)t unb babureß bag ® inb erßeb«
ließ gefäßrbet ober fdfäbigt. bag §eim atred)t beg SSaterg bie ©ntgießung u n te r biefen SSoraugfeßungen geftattet (mag anguneßmen ift), ftü jjt fidß bie ©ntfcßeibung beg SSormunb«
fcßaftggeridjtg auf bie entfpreeßenbe SSorfcßrift beg aug«
länbifcßen Slecßtg. SBürbe bag auglänbifd)e 3lecßt bie 50laß«
naßme u nter allen U m ftänben üerbieten, fo m üßte § 1666 58(5593. ipiaß greifen; § 1666 58(5558. redjnet gum o rd re p u b lic . SSirb bem SSater bie elterücße © em alt entgogen, fo m uß, fa lls bie elterlidfe ® cm alt nacß bem §e im a tre d )t beg SSaterg nicßt auf bie STcutter übergeßt, ein SSertreter beftellt merben. 3 n biefern g-alle ift S lrt. 23 ©@S3@83. gu beamten.
D e r SSorrang gebüßt! alfo im m e r bem anglänbifcßen 3lecßt. D a g ift Oerftänbtid), menn m an bebenft, baß SSater unb ® inb auglänbifcße © taatgangeßörige finb. D e r beutfeße 3licßfer b a rf oon bem anglänbifcßen Slecßt im m e r n u r bann abroeidjep, menn eg bag SBoßl beg ®inbeg bringenb erforb ert.
D a ber beutfdje 3 li^ te r in biefen g ä lte n eingreifen b a rf nnb muß, ift bie gefeßlidje Siegelung aucß fü r bie SJlutter er«
trägtid).
U m bie üorfteßenben Sluäfüßrungen n id )t m it gu oieten
©ingelßciten gu belaßen, fin b bie gmifdjen bem D eutfdjen 3leicß unb ben ßier in 33etracßt fommenbeu augtänbifdjen (Staaten _ abgefcßloffenen © taatgoerträge in ber D a rfte ltu n g unberüeffießtigt geblieben. SSer alg 3lid)ter ober Stnmalt m it fra g e n nad) ber SBirfung einer ©eßeibung nacß f5rauen"
reeßt befaßt ift,. m irb gunädjft im m e r gu e rm itte ln ßabeit, ob folcße^ © taatgoerträge über bag gu beurteilenbe 3led)tgoer«
ß ä ltitig befteßen, ba fie ben allgem einen SSeftimmungen beg beutfd)en Slecßtg üorgeßen.
