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Der Baumeister, Jg. 35, Heft 10

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Academic year: 2022

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D E R B A U M E I S T E R F Ü N F U N D D R E I S S I G S T E R J A H R G A N G / O K T . 1937 / H E F T 10

Das Haus der Deutschen K unst wird dem Führer und Reichslcanzler in feierlicher Ansprache am Tage der Deutschen K unst übergeben

DIE KUNST IM NEUEN DEUTSCHLAND

Auszug aus der Führerrede am ersten Tag der Deutschen K unst in München 1937

Vorwort: Kein anderes Beispiel als Kolbes „ S treiter“ scheint uns so geeignet, Grundgedanken der großen Führerrede treffend zu verdeutlichen. In ihm finden wir auch zwei Grundgesetze o/tgriechischer P lastik zu neuem Leben erw eckt: Durch die abgeklärte Form m üssen U rgewalt und Leidenschaft, die jede große K u n st erfüllen, hindurchleuchten— u n d : Die „Ü berw indung des Zwiespalts von G eform thcit und N atürlichkeit“ . Der Herausgeber

. . . D er Z u sa m m e n b ru c h u n d allgem eine V erfall v ielleich t n och viel größerem A u sm aß e k u ltu re lle r D e u tsc h la n d s w a r — w ie w ir w issen — n ic h t n u r gew esen. . . .

ein w irtsc h a ftlic h e r od er p o litisc h e r, so n d e rn ein in . . . In d e m m a n die K u n s t ein erseits n u r als ein

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„Der S tr e ite r R u n d p la s tik von Professor Dr. h. c. Kolbe - Berlin (ausgestellt im Haus der Deutschen K unst)

Motto: , , Vieles Gewaltige lebt, und nichts ist gewaltiger als der Mensch11, ( Sophokles)

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in te rn a tio n a le s G em einscliaf'tserlelm is au s gal) u n d d a m it ü b e r h a u p t je d e s V e rstä n d n is fü r ih re V o lk s­

v e rb u n d e n h e it tö te te , v e rb a n d m a n sie d a fü r desto m e h r m it d er Z eit, d . li. also : E s gab n u n g ar keine K u n s t d e r V ölker od er b esser d e r R assen m eh r, so n ­ d e rn n u r jew eils eine K u n s t d e r Z eiten . N ach dieser T h eo rie h a b e n d a m it au ch n ic h t die G riechen die griechische K u n s t g efo rm t, so n d e rn eine b e stim m te Z eit h a t sie als d eren A u sd ru c k e n ts te h e n lassen.

D asselbe g ilt n a tü rlic h ebenso v o n d e r röm ischen, die ebenfalls d a n n n u r zufälligerw eise m it dem E m p o rstie g des rö m isch en W eltreic h es zu sa m m e n ­ fiel. . . .

. . . D u rc h eine solche T h eo rie w ird d a n n allerdings die K u n s t u n d K u n s tb e tä tig u n g e n d g ü ltig gleich­

g ese tz t dem H a n d w e rk u n se re r m o d ern en S ch n ei­

d ereien u n d M odeateliers. U n d zw ar n a c h dem G ru n d s a tz : Je d e s J a h r m a l w as an d eres.

. . . N a tü rlic h w ird sich gegen eine solche A uffassung d e r w irk lich große K ü n s tle r w en d en . . . . D en n die w a h re K u n s t is t u n d b le ib t in ih re n L eistu n g en im m e r eine ewige, d. h . sie u n te rlie g t n ic h t dem G esetz d e r saiso n m äß ig en B e w e rtu n g d e r L eistu n g en eines S c h n e id erateliers. Ih r e W ü rd ig u n g v e rd ie n t sie sich als eine au s dem tie fste n W esen eines V olkes e n tsta m m e n d e u n s te rb lic h e O ffenbarung.

. . . E s is t o ft die F ra g e g e ste llt w o rd en , w as d e n n n u n „ d e u ts c h sein“ eig en tlich h eiß e. D as sch ö n ste G esetz a b e r, das ich m ir f ü r m e in V olk a u f dieser W e lt als A ufgabe seines L ebens v o rz u ste lle n v erm ag , h a t schon ein g ro ß er D e u tsc h e r e in st a u sg e sp ro c h e n :

„ D e u ts c h sein, h e iß t k la r se in .“ D as a b e r w ü rd e besagen, d a ß d e u tsc h sein d a m it logisch u n d v o r allem a u c h w a h r sein h e iß t. . . .

. . . Die tie fin n e re S e h n su c h t n u n n a c h ein er solchen w a h re n d e u tsc h e n K u n s t, die in sich die Z üge dieses G esetzes d er K la rh e it tr ä g t, h a t in u n se re m V olke im m e r g eleb t. A ls a n je n e m u n g lü ck lich en 6. J u n i 1931 d e r a lte G la sp a la st in F e u e r u n d F la m m e n a u f­

ging, d a v e rb ra n n te in ih m ein u n ste rb lic h e r S ch atz ein er so w a h rh a fte n d e u tsc h e n K u n s t. R o m a n tik e r h ie ß e n sie u n d w aren d a b ei doch n u r die sc h ö n sten V e rtr e te r je n e s d e u tsc h e n S uch en s n a c h d e r w irk ­ lich en u n d w a h rh a fte n A r t u n se re s V olkes u n d n a c h einem a u fric h tig e n u n d a n stä n d ig e n A u sd ru c k dieses in n erlic h g e a h n te n L eben sg esetzes. . . . U n d es is t d a h e r a u c h k ein Z u fall, d a ß g erad e diese M eister dem d e u tsc h e ste n u n d d a m it n a tü rlic h s te n T eil u n seres V olkes a m a lle rn ä c h ste n sta n d e n .

A lle diese S ch lag w o rte, w ie: „ in n e re s E rle b e n “ ,

„ein e s ta rk e G e sin n u n g “ , „ k ra ftv o lle s W ollen“ , . . . „h ero isch e H a ltu n g “ . . . usw ., alle diese d u m ­ m en, verlogenen A u sred en , P h ra s e n od er S c h w a t­

zereien w erd en keine E n tsc h u ld ig u n g od er g a r E m p ­ feh lu n g fü r a n sich w ertlo se, weil ein fach u n g e k o n n te E rzeu g n isse m e h r a bgeben.

Ü b e rh a u p t in te re ssie rt u n s alle viel w eniger das soge­

n a n n te W ollen als das K ö n n en . E s m u ß d a h e r ein K ü n stle r, d er d a m it re c h n e t, . . . ü b e rh a u p t noch in Z u k u n ft in D e u tsc h la n d a u fz u tre te n , ü b e r ein K ö n n en verfügen.

D ie h e u tig e n eu e Z e it a rb e ite t a n einem neuen M enschentyp. U n g e h eu re A n stre n g u n g e n w erden a u f unzäh lig en G ebieten des L ebens v o llb ra c h t, um das V olk zu h eb en , u m u n sere M än n er, K n a b e n u n d Jü n g lin g e, die M ädchen u n d F ra u e n g esü n d er u n d d a m it k ra ftv o lle r u n d sch ö n er z u g e sta lte n . U n d aus dieser K r a f t u n d au s dieser S ch ö n h eit s trö m e n ein neues L ebensgefühl, eine n eu e L eb en sfreu d e!

N iem als w a r die M enschheit im A ussehen u n d in ih re r E m p fin d u n g d er A n tik e n ä h e r als h e u te . S p o rt-, W e tt- u n d K am p fsp iele s tä h le n M illionen j u g endlicher K ö rp e r u n d zeigen sie u n s n u n steig en d in ein e r F o rm u n d V erfassung, wie sie v ielleich t ta u s e n d J a h r e lan g n ic h t gesehen, j a k a u m g e a h n t w o rd en sind. E in le u c h te n d schöner M enschentyp w ä c h st h e ra n , d er n a c h h ö c h ste r A rb e itsle istu n g d e m schönen a lte n S p ru ch h u ld ig t: S au re W ochen, a b e r frohe F e ste .

D ieser M en sch en ty p , den w ir e rst im verg an g en en J a h r in d en O lym pischen Spielen in seiner s tra h le n ­ d en, sto lzen , k ö rp erlich en K r a ft u n d G esu n d h eit v o r d er gan zen W e lt in E rsc h e in u n g tr e te n sahen, dieser M en sch en ty p , m eine H e rre n p rä h isto risc h e n K u n s ts to tte r e r , is t d er T y p d e r n eu en Z eit.

. . . D en n d e r K ü n s tle r sch afft n ic h t fü r den K ü n s t­

ler, so n d ern er sch afft g e n au so wie alle a n d eren fü r das V olk! . . . U n d das is t e n tsc h e id e n d : D en n eine K u n s t, die n ic h t a u f die freu d ig ste u n d in n ig ste Z u ­ stim m u n g d er gesu n d en b re ite n M asse des V olkes re c h n e n k a n n , so n d e rn sich n u r a u f kleine — teils in te re ssie rte , te ils b la sie rte — C liquen s tü tz t, ist u n e rträ g lic h .

W ir g lau b en , d aß g erade h e u te , d a a u f so vielen G ebieten h ö c h ste E in zelleistu n g en sich b ew äh ren , a u ch a u f d em G eb iet d er K u n s t d e r h ö c h ste W e rt d e r P e rsö n lic h k e it w ied er sie g h aft in E rsc h e in u n g tr e te n w ird.

D urch die P roklam ation des Führers ist der wahre Geist der A ntike zu neuer Lebensmöglichkeit erweckt. E r d arf wieder wachsen im deutschen Menschen und Bauwerk und wird sich zu einem klassischen Z eitalter entfalten, sofern sein tiefster Sinn gew ahrt bleibt und seine höchsten E r­

scheinungsformen aus der A ntike in den B auleistungen unserer Tage nicht so sehr im Stil als bezüglich der künstlerischen und handw erklichen Leistung erreicht und überschritten werden.

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Der mittlere Tribünenbau des Zeppelinfeldes bei niichtl. Festbeleuchtung u. voller Besetzung, auch des Aufmarschgeländes

Fermcirkungcn des festlich beleuchteten Tribünenbaues a u f dem Zeppelinfeld in Nürnberg

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Das Reichsparteitaggelände zu Nürnberg, Modellaufnahme 1936 (Foto: Kurt Grimm, Nürnberg)

DAS REICHSPARTEITAGGELÄNDE UND SEINE BAUTEN

Verantwortlicher Architekt Prof. Albert Speer, Berlin D er B ebauungsplan

W e r eine G eschichte d er B a u k u n s t sch reib en will, d e r w ird m it ein er D a rste llu n g dessen, w as w irklich g e b a u t w o rd en ist, n ic h t a u sk o m m en , er w ird au ch P lä n e von B a u te n , die n ic h t od er n u r a ls ,B r u c h ­ stü c k e d e r u rsp rü n g lic h e n Id ee a u s g e fü h rt w orden sind, m it h era n z ie h en m ü ssen . E s g ib t j a eine ganze R eihe b e k a n n te r P ro je k te , die k ü h n u n d groß der P h a n ta s ie des A rc h ite k te n e n tsp ru n g e n sind, fü r die sich a b e r k ein B a u h e rr g efu n d en h a t, d er M u t u n d M ittel a u f b ra c h te , sie zu v erw irk lich e n . E rin n e rn w ir u n s an G illys b e rü h m te s D e n k m a l F rie d ric h des G roßen od er a n S chinkels E n tw u r f fü r d en K a ise r­

p a la s t O ria n d a . A b er n e b e n d en u n e rfü llte n A rch i­

te k te n trä u m e n ste h e n m in d e ste n s ebensoviele B a u ­ h e rre n trä u m e , die n ic h t e rfü llt w u rd e n , n u r d a ß sie u n s n ic h t in P lä n e n h in te rla sse n w o rd en sind.

W ie o ft k o n n te die K r a f t, die d az u g e h ö rt, ein P r o ­ je k t zu r V erw irk lich u n g zu b rin g e n , n ic h t au fg e­

b r a c h t w e r d e n ! Z u r D u rc h fü h ru n g eines g ro ß en P r o ­ je k te s g e h ö rt n ic h t n u r ein g ro ß e r A rc h ite k t, so n d ern au ch d e r s ta rk e W ille eines B a u h e rrn u n d n ic h t z u ­ le tz t eine Z eit, die k ra ftv o ll u n d fäh ig is t, einem g roßen B a u w e rk geistig d en B o d en zu b e re ite n , in dem es W u rzel schlagen k a im .

Im J a h r e 1934 b e a u ftra g te d e r F ü h r e r den A rch i­

te k te n Speer, n ach den E rfa h ru n g e n des P a rte ita g e s den B e b a u u n g sp la n fü r d as R eich sp a rte ita g sg elän d e in N ü rn b e rg a u fzu stellen . D ie L u itp o ld a re n a w a r fertig g e ste llt, ein w eiteres A u fm arsch feld m u ß te ge­

schaffen u n d die g e p la n te n eu e große K o n g reß h alle m it in die P la n u n g einbezogen w erd en .

D e r e rste B e b a u u n g sp la n , d e r im O k to b er fe rtig ­ g e ste llt w ar, b ed e c k te m it d e r L u itp o ld a re n a eine F läch e v o n etw a s m e h r als 2 K ilo m e te r L änge. Die P la n u n g blieb im R a h m e n d er B a h n lin ie n , die das G elände u m den D u tz e n d te ic h h e ru m u m g eb en . D er F ü h re r e rk e n n t d a r a u f h in sogleich die E in en g u n g u n d g ib t dem P la n die große R ic h tu n g . E in w eiteres A u fm arsch feld w ird g e p la n t u n d die L ag er m üssen ih re n festen P la tz im P la n e rh a lte n . Sogleich w ird ein neues P ro je k t a u fg e ste llt, die B ahnlinie' soll m it ein er S tra ß e ü b e rd a m m t w erd en , d a m it das neue F e ld einen g roßen Z u g an g e rh ä lt.

A b er die P la n u n g g e h t noch w eiter. In dem E n tw u r f vom D ezem b er 1934 erk e n n e n w ir schon die große S tr u k tu r d er A nlage, die au ch geblieben ist, es ist die glückliche F in d u n g ein er großen S tra ß e , die vom L u itp o ld h a in aus in g erad er Linie ü b e r d en T eich bis zu dem g roßen A ufm arschfeld fü h rt. D ie B ah n -

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linie sollte n u n ganz w e it h in a u sv e rle g t w erd en , d en n das vorgesehene G elände n a h m n u n m e h r sch o n eine L än g e v o n ü b e r 6 K ilo m e te rn in A n sp ru ch . D an n w u rd e je d o c h v o n d e r V erlegung d er B a h n in diesem A u sm a ß A b sta n d genom m en, sie w u rd e d u rc h das G elände zw ischen d en L ag ern u n d dem A u fm arsch ­ feld h in d u rc h g e fü h rt u n d sollte einen besonderen B a h n h o f a n dieser Stelle e rh a lte n .

Bis zu diesem A u g en b lick k a n n m an d as, w as h ier g esch ild ert w u rd e, fü r eine k ü h n e P la n u n g h a lte n , fü r eine „ A rc h ite k tu r, die n ic h t g e b a u t w u rd e “ . D er en d g ü ltig e P la n , d e r eine L än g e v o n b e in a h e a c h t K ilo m etern bei ein er g rö ß te n B re ite v o n vier K ilo m e te rn in A n sp ru ch n im m t, w u rd e zu m R e ich s­

p a rte ita g d e r E h re 1936 v e rö ffe n tlic h t. D ie V eröf­

fen tlich u n g dieses P la n e s geschah in einem A u g en ­ blick, als b ere its folgende T eile a u s g e fü h rt w a re n : D as Z eppelinfeld wra r in seinem ste in e rn e n A u fb a u b e e n d e t, d e r D a m m ü b e r d en D u tz e n d te ic h v ra r Oben: Lageplan des Rcichspartcitaggeländes nach dem

Stande vom Oktober 1934

Unten: Lageplan nach dem Stande vom Dezember 1934 Rechts: Gesamtlageplan desReichsparteitaggeländesNürn- berg nach dem Entwurfsstand vom 7. J u li 1936

Verantwortlicher Architekt Prof. Albert Speer, Berlin

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Blick a u f den Tribünenbau des Zeppelinfeldes von außen bei Nacht und künstlicher Anleuchtung

Blick von der Aufmarschfläche, a u f den Mittelbau der großen Tribüne bei Tag. Architekt Prof. Albert Speer, Berlin fertig , die große S tra ß e a u fg e s c h ü tte t,' a u f dem

großen F e ld a m E n d e d er S tra ß e w a re n die E r d ­ a rb e ite n in A ngriff genom m en, die L a g e r w a ren zum T eil e in g e ric h te t, die W asserv erso rg u n g g e b a u t.

E b e n so w a ren die A rb e ite n fü r den n eu e n B a h n h o f

u n d die V erlegung d er B ah n lin ie in vollem G ang u n d d e r G ru n d ste in z u r großen K o n g reß h alle gelegt.

Bis- zum J a h r e 1943 w ird die B e h a u u n g v o lle n d e t w erd en , u n d zw ar in d e r F o rm , d aß in je d e m J a h r zu m P a r te ita g ein n e u e r A b s c h n itt fertig g e ste llt

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Blick a u f den Tribünenbau des Zeppelinfeldes mit Haupt- und Nebeneingängen von der Sonnenseite her

u n d in die F e ie rn einbezogen w erden k a n n .— D er B e b a u u n g sp la n n im m t ein G elände im L orenzcr- w ald in A n sp ru c h , das etw a die F o rm eines rie se n ­ h a fte n K eils h a t, dessen S p itze oben in d e r N äh e d e r S ta d t im L u itp o ld h a in lieg t. H ie r, v o n d e r S ta d t au s, diesseitig des D u tz e n d te ic h es, lie g t die erste G ru p p e d e r B a u te n , die L u itp o ld a re n a m it d er a lte n K o n g reß h a lle u n d m it d e r G e d ä c h tn is s tä tte fü r die G efallenen des K rieges, die g e p la n te große K o n g reß h alle u n d das H a u s d e r K u ltu r . D e r E r ­ in n e ru n g u n d d e r A rb e it sin d diese S tä tte n gew eiht, die gleich sam den K o p f d e r gesa m ten A nlage bild en . J e n s e its des D u tz e n d te ic h es folgen d a n n in d er zw ei­

te n Zone die g ro ß en A u fm a rsc h fe ld e r: das Z e p p e lin ­ feld, das S p o rtfo ru m u n d das M ärzfeld. V on d er L u itp o ld a re n a f ü h r t zu m M ärzfeld die A u fm a rsc h ­ s tra ß e , die d en T eich a u f einem D am m ü b e rs c h re ite t.

D ie S tra ß e is t h u n d e rt M eter b re it, so d aß die K o ­ lo n n e n in g ro ß er F ro n th r e ite v o rb e im a rsc h ie re n k ö n n e n . Sie zielt g e n au a u f die B u rg v o n N ü rn b e rg h in , die als S ilh o u e tte v o n je d e r Stelle d e r S tra ß e a u s zu sehen ist. G eg en ü b er, in d er a n d e re n R ic h tu n g d er S tra ß e w ird s p ä te r d e r M itte la u fh a u des M ärz- feldcs, d e r ein großes S y m b o l tra g e n w ird , a u f­

steig en . D a s is t eine L ö su n g v o n tie fe r sym b o lisch er W irk u n g , d e u tsc h e V e rg a n g e n h e it u n d d e u tsch e G eg en w art als Ziel- u n d R ic h tp u n k te ein e r großen S tra ß e , die n u r einem feierlichen E re ig n is d ie n t, das im L eh en des V olkes eine große B e d e u tu n g h a t.

D ie A u sric h tu n g d er S tra ß e a b e r fü g t sich d a m it

au ch dem a lte n s tä d te b a u lic h e n O rganism us der R e ic h s s ta d t N ü rn b e rg ein, die als H a n d e ls s ta d t der E b e n e eine K re u z u n g v iele r S tra ß e n b ild e t u n d sich vo m K e rn au s u m die B u rg h e ru m in die Z w ischen­

rä u m e dieser S tra ß e n sp in n e h in au sg esch o b en h a t.

D as R e ic h sp a rte ita g g e lä n d e le h n t sich a u c h a n eine dieser a lte n S tra ß e n , u n d zw ar a n die S tra ß e n ach R e g e n sb u rg u n d W ien a n .

D e r W ald , in dem das G elände lieg t, is t d e r süd lich e T eil des a lte n R eich sw ald es, er b e s te h t je t z t aus k lein en K ie fern u n d w ird m it E ic h e n au fg e fo rste t w erd en . R e c h ts u n d lin k s v o n dieser S tra ß e , die, m it großen h ellen P la tte n b eleg t, sich d u rc h den W a ld h in z ie h t, liegen a u f d er einen Seite das Z ep p elin feld u n d g eg en ü b er das große S p o rtfo ru m . D as M ärzfcld, a u f das die S tra ß e z u lä u ft, e rh ie lt diesen N am en vo m F ü h re r zu r E rin n e ru n g a n u n sere W ie d e rw e h rh a ft - m a c h u n g . D ieT rib iin en w erden eine F lä c h e v o n sechs­

a u f n e u n h u n d e rtfü n fz ig M eter u m sch ließ en . H ier w ird die W e h rm a c h t am P a r te ita g m it ih re n sch w er­

ste n W affen a u ffa h re n u n d F lugzeuge w erd en la n d e n k ö n n e n . D ie d ritte Z one w ird v o n d en g ro ß en L a g e rn au sg efü llt, deren Z elte u n d P a rk p lä tz e im B e b a u ­ u n g sp la n gen au v o rg esch rieb en sind.

D a m it is t eine k lare D re ite ilu n g gegeben u n d eine P la n u n g geschaffen, die völlig n e u in ih re r G e sta lt ist, w eil sie au s ein er völlig n e u en A u fg ab estellu n g h e ra u s e n ts ta n d e n ist. A u f d e r einen S eite liegen die B a u te n d er F ü h ru n g , a u f d e r a n d e re n die L ag er u n d dazw ischen, zw eck h aft u n d sym bolisch zugleich die

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A u fm arsch feld er m it ih re r g ro ß en A chse, d e r S tra ß e . F ü h ru n g u n d G efolgschaft finden zu sam m en u n d ste h e n sich h ie r gegen ü b er. M an k ö n n te a n die L ag er der rö m isch en L egionen erin n e rn m it ih re r R ech teck - A u fte ilu n g u n d d en K o m m a n d e u rz e lte n in d er M itte.

A b er w as d o rt in dem G ru n d riß des L egionslagers a u s dem V erteid ig u n g szw eck u n d dem n o tw en d ig en Z w ang zum G ehorsam h e ra u s seine F o rm fa n d , fe h lt h ier n a tü r lic h völlig, d a fü r is t das freie Z u sa m m en ­ fügen ein A u sd ru c k fü r ein freiw illiges Sichfm den v o n F ü h ru n g u n d G efolgschaft.

D as Zeppelinfeld

E in e B e tra c h tu n g des Z eppelinfeldes, dessen ste in e r­

n e r A u fb a u im v erg an g en en J a h r zum R e ic h sp a rte i­

ta g fe rtig g e ste llt w u rd e, e rfo rd e rt v o n dem , d e r diese A rc h ite k tu r v e rste h e n w ill, eine völlig a n d e rsa rtig e E in ste llu n g , w ie w ir sie b e i d en ü b lic h en A rc h ite k ­ tu rb e tr a c h tu n g e n g ew o h n t sind. D ie A rc h ite k tu r ist n u r ein T eil des B ildes, das h ie r g e s ta lte t w ird . Sic is t sogar n ic h t ein m al d er w esen tlich e T eil, d en n das sin d die F o rm a tio n e n , die h ie r a u fm arsch ie ren . D ie A ufgabe fü r d en A rc h ite k te n b e s ta n d d a rin , dem E reig n is, dem A u fm arsch d er s tra ff g eg lied erten u n i­

fo rm ie rte n M assen v o r dem F ü h r e r z u r E n tg e g e n ­ n a h m e d er R ede d en b a u lic h e n R a h m e n , die F a ssu n g u n d die G liederung zu geben. D a ra u s erg ab sich zw eierlei, n ä m lic h d e r M aß stab fü r die B a u te n u n d ih re G lied eru n g u n d die G e sta ltu n g des F eld es zu einem g roßen R a u m u n te r dem freien H im m el. D enn d as E reig n is, das h ie r e rle b t w ird, b e d in g t d en Z u ­ sam m en sch lu ß d e r v ielen M enschen u n d eine A u s­

ric h tu n g a u f die S telle, v o n d e r au s d er F ü h re r sp ric h t. D ie E in fa ssu n g m it d en W a lltrib ü n e n u n d d er A b sch lu ß in d er P la u p ttrib ü n e erm ö g lich t n ic h t n u r die T e iln a h m e e in er g roßen Z u sch au erm asse, so n d ern g ib t au ch d en A b sch lu ß gegen die U m g e­

b u n g . D as Q u a d ra t erw ies sich als eine g ünstige F o rm fü r diesen Zw eck u n d zugleich m u ß te jed em einzelnen T e iln e h m e r die R ic h tu n g a u f den F ü h re r d u rc h die A nlage n a tü rlic h aufgezw ungen w erden.

S peer is t sich v o n A n fan g seiner T ä tig k e it als Ge­

s ta lte r d e r G ro ß k u n d g e b u n g e n d e r P a r te i d a rü b e r k la r gew esen, d a ß er h ei diesen A ufgaben n ic h t m it dem S te in als G e sta ltu n g sm itte l a u sk o m m t. W ie er b e re its b ei d er U m g e sta ltu n g d e r L u itp o ld h a lle ge­

zeigt h a t, fü g t er die F a h n e , das S y m b o l d e r F o r ­ m a tio n e n , org an isch in d en B a u ein. So h a t e r die Z w isch en räu m e d e r P feiler d e r P la u p ttrib ü n e des Z eppelinfeldes m it g roßen F a h n e n v erseh en u n d die T ü rm e a u f d en W a lltrib ü n e n m it frei fla tte rn d e n F a h n e n b e s e tz t. D ie F a h n e n m it ih ren s ta rk e n F a r ­ b en fassen das B ild n o c h s tre n g e r u n d fe ste r z u sa m ­ m en . M an m u ß diese B a u te n bei d en F e stlic h k e ite n u n d A u fm ä rsch en gesehen h a b e n , u m ih re n S inn zu v e rste h e n .

E in e n w eiteren B a u sto ff h a t d e r G e sta lte r h ie r zum e rste n m a l in großem A u sm aß in d en D ie n st des

B ildes g e ste llt, n ä m lic h das g e rich tete L ic h t in der F o rm d e r A n s tra h lu n g u n d d e r Scheinw erfer. Bei d en a b en d lich en K u n d g e b u n g e n a u f dem F e ld er­

h e llte n S cheinw erfer n ic h t n u r die B a u te n , so n d ern sie g lied erten a u c h die a u fm a rsc h ie rte n F o rm a tio n e n . W e ite rh in w a re n ru n d u m das F e ld h e ru m S ch ein ­ w erfer d er L uftw affe au fg efah ren , die ih re S tra h le n se n k re c h t in die H ö h e sc h ick ten . D a diese S tra h le n seh r w e it bis zu sech zeh n K ilo m e te r in die flö h e gehen u n d , w e n n m a n n a c h oben sieh t, zu sa m m e n ­ zulau fen sch ein en , so g la u b te m a n a u f dem F eld in einem rie se n h a fte n L ic h td o m zu steh en . S peer h a t in kleinerem A u sm aß die S cheinw erfer schon h ei den F eiern a u f dem B ü ck e b e rg a n g e w a n d t, a b e r h ier in N ü rn b e rg e rs t e n ts ta n d eine W irk u n g , die sc h le c h t­

h in u n v erg leich lich w a r :

„W eiß, im L ich te g lü h e n d , ste h e n die P fe ile r der großen E h re n trib ü n e . I n dem D u n s t, d er ü b e r den M assen in d en N a c h th im m e l a u fste ig t, sch ein en sie zu z itte rn w ie S p iegelbilder im leise b ew eg ten W asser.

U n ru h ig zucken die S cheinw erfer ü b e r die M enschen h in , wie d u m p fe r B ro d em , w ie L a v a im K ra te r su m m t u n d b ro d e lt cs. D ie U n ru h e , die ü b e r dem ganzen B ild liegt, w ird s tä rk e r. E rw a r tu n g e rfü llt alle, die M enschen, die L u ft, die L ic h te r. N u r die P feiler d er T rib ü n e ste h e n w ie z a rt bew egtes S chilf­

ro h r ü b e r dem u n ru h ig e n W asser. M enschen, H u n ­ d e rtta u se n d e ste h e n h ier g e o rd n e t a u f d em g roßen F eld . H u n d e rtta u s e n d sin d wie m it ein er S p a n n u n g geladen. In dem W ald v o n F a h n e n ü b e r d en K öpfen ra u s c h t es u n d die L ic h te r b re c h e n sich in d en B e ­ schlägen. M usik ra u s c h t au f, die E rre g u n g w ä c h st.

Z um B e rste n sc h e in t die L u ft geladen. D ie S ch ein ­ w erfer, die ü b e r das F e ld h in spielen, greifen m it ih re n L ic h ts tra h le n alle n a c h ein er Stelle. J u b e l b r a u s t auf, M in u ten d e r B e g eisteru n g folgen, M i­

n u te n , die u n b e sc h re ib lic h sind. D ie M enschen schreien, sie ju b e ln , sie sin d glücklich.

U n d d a n n e r s ta r r t das B ild. D ie M enschen sind stu m m gew orden. K lares L ic h t g lie d e rt s tra ff die M assen. K ein D u n s t lieg t m e h r ü b e r d em F e ld . R in g su m ste h e n die S tra h le n d er S cheinw erfer ge­

s c h n itte n s c h a rf wie S treifen se n k re c h t in die H öhe.

D as F e ld im L o ren zerw ald is t n ic h t m e h r ein S tü c k des E rd b o d e n s, es is t ein R a u m in einem rie se n h a fte n L ic h td o m , d er w e it h in a u f seine K u p p e l in den d u n k le n N a c h th im m e l s p a n n t. D ie M enschen sind a b g e tre n n t v o n a lle r E rd e n sc h w e re, sie sin d h ier alle T eil ein er g ro ß en G em einde, T eil eines E rle b ­ n isses, d as g rö ß er is t als sie. A lles is t a u sg e ric h te t a u f einen P u n k t, d o rth in w enden sich ih re A ugen, ih re H erz en , alle sin d ein T eil dieser K r a f t gew orden, die d o rt als k lein er P u n k t a u f d er T rib ü n e s te h t, h eller als alles an d ere. D o rt is t d e r M itte lp u n k t dieses großen L ich tsch au sp iels, d o rt s te h t d e r M ann D er F ü h re r s p ric h t . .

D r. W . Lotz

(10)

Gesamtansicht des Tribünenbaues vom Zeppelinfeld her bei Tag; oben ohne Menschen, unten bei voller Besetzung

(11)

Das Zeppelinfeld in Nürnberg. Seitenvorbauten mit Zugangstreppen und wehenden 1'ahnen, rückwärts der Tribünenbau

Die seitlichen A u f­

marsch - Treppen

des Zeppelinfeldes Nürnberg - Dt zieh.

(12)

V T iT L K H E b K O P F H A tfb

^ T U C H ES UOPFHAOS H D i l H A U S

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Reihenhaus fü r Arbeiteril’ohnungcn; Gartenseite. Architekten Carl Buchka und Lothar Schlie, Dresden

ARBEITERREIHENHÄUSER

AUF DER AUSSTELLUNG „GARTEN UND HEIM“ DRESDEN 1937

D as v o n (len A rc h ite k te n B u c h k a u n d Schlie, D re s­

den , fü r die D re sd e n e r d iesjä h rig e A u sstellu n g

„ G a r te n u n d H e im “ e rb a u te A rb e ite rv o lk sw o h n u n g s­

h a u s u m fa ß t das w estliche K o p fh a u s u n d das M itte l­

h a u s ein er D re ier-R e ih en liau sa n lag e . D as östliche K o p fh a u s w u rd e v o n d en A rc h ite k te n L ip p m a n n u n d S chierz en tw o rfen . D as A u sste llu n g sh a u s ist n u r in F a c h w e rk e rric h te t, ohne W an d iso lie ru n g . F ü r die P ra x is sin d A u ß e n m a u e rn in 26 cm s ta rk e m

V ie llo ch stein m au erw e rk v o rg eseh en , die b a lk e n ­ tra g e n d e n W ä n d e h a lb -S te in -s ta rk m it B e to n s tu rz u n te r B alk en lag e, T re n n w ä n d e ein V iertel S tein s ta r k , die D a c h sc h rä g en m it e rp ro b te n D ä m m p la t­

te n v e rk le id e t. B ei dieser N o rm a la u sfü h ru n g w ü rd en die B a u k o ste n des w estlich en K o p fh a u se s m it v o ller U n te rk e lle ru n g in D resd en e tw a 9500.— M. b e tr a ­ gen, des M itte lh a u se s etw a 16500 M. D ie e n ts p re ­ ch en d en M ieten f ü r die einzelne W o h n u n g sin d je

312

(13)

amt

Straßenansicht des Mittelliaüses ( Arbeiterrcihcnhäuser a u f der Ausstellung „Garten und H eim “, Dresden)

Gartenansicht, Maßstab 1:200. Unten das Obergeschoß der Arbeiterreihenhäuser, Maßstab 1:200

»--- o v r u C H i s KOPM/lub f- m i r s u t A U b j— W iS T U W f b Ä « » -f

(14)

Kommode und Schrank im Mittelhaus N r. 4; siehe auch die Möbelzeichnungen a u f den Tafeln 103-4 Wohnküche im Milteihaus, Wohnung N r. 4 ; links die Sitznische am Fenster, rechts der Küchenschrank

n ach B a u la n d p re is u n d A n lieg erleistu n g zw ischen 25 u n d 30 M.

D as w estliche K o p fh a u s h a t zwei W o h n u n g en . Die W o h n u n g im E rd g e sc h o ß b e s te h t au s K ü c h e , W o h n ­ zim m er, E lte rn - u n d K in d e rsc h la fz im m er sowie N eb en räu m en . Im D ach g esch o ß is t eine kleinere W o h n u n g m it K o c h w o h n ra u m u n d S chlafnische als E in lieg erw o h n u n g e in g e b a u t. D as v o m T re p p e n ­ flur au s im O bergeschoß zugängliche E in zelzim m er

k a n n je n a c h B e d a rf d e r E rw e ite ru n g d er E rd - oder d e r O berg esch o ß w o h n u n g dienen.

Im M itte lh a u s b e s te h t die W o h n u n g N r. 3 au s W o h n ­ k ü ch e u n d E lte rn sc h la fzim m er, K in d e rsc h la fz im m er u n d N e b e n ra u m . D ie W o h n u n g e n 3 u n d 4 h a b e n k e in K in d erzim m er. Im D ach g esch o ß is t ein W ech sel­

zim m er m it E in g a n g vo m T re p p e n h a u sflu r v o rg e­

sehen, w elches je n a c h B e d a rf zu d e r einen od er d e r a n d e re n u n te r e n W o h n u n g geschlagen w e rd en k a n n .

(15)

Arbeiterhaus der Landessiedlungsgesellschaft Sachsen, Sitz Dresden Die Südansicht

D ie D ac h g esch o ß w o h n u n g en N r. 5 u n d 6 sin d E in ­ lieg erw o h n u n g en u n d e n tsp re c h e n in d e r A u fteilu n g den en in d er E rd g e sch o ß w o h n u n g . D ie E rd g e sc h o ß ­ w o h n u n g en k ö n n e n f ü r k in d e rre ic h e F a m ilie n u n i die E in lie g erw o h n u n g en im D achgeschoß v e rg rö ß e rt w erd en . B esondere S o rg fa lt h a b e n die A rc h ite k te n a u f die D u rc h b ild u n g d er E in z e lh e ite n (E ingangs-, tü re , F e n s te r, D a c h g a u b e u . a.) gelegt. S eh r v e r­

d ie n stv o ll is t die einfache a b e r doch seh r gefällige- E in ric h tu n g (A b b ild u n g e n v o n W o h n k ü c h e u n d S chlafzim m er a u f Seite 314).

D as S icd lcrh au s (a u f S. 315, T a fe ln 99—104 hierzu)

u m fa ß t b ei ein er G esam tw o h n fläch e von 74 qm (S tallfläche d azu 10 qm ) eine W o h n k ü c h e m it rd . 16 qm , ein E lte rn sc h la fz im m e r m it 12,5 qm , dazu einen W irts c h a fts ra u m m it 6,5 q m , T re p p e n d ie le u n d W in d fa n g im E rd g e sc h o ß u n d zw ei S c h lafräu m e im a u sg e b a u te n D ach g esch o ß zu 15,0 u n d 17,0 qm . G u t ist h ier die Z u sa m m en fassu n g v o n W o h n h a u s u n d S tall u n te r einem D a c h , bzw . m it ein er D ach n eig u n g , gelöst. H e im a tlic h w irk t d e r einfache P u tz g ie b e l.

E rg ä n z e n d sei b e m e rk t, d a ß das in H e ft 8 a u f Seite 285 u n te n w iedergcgebenc „ w a c h se n d e “ K le in ­ h a u s v o n d em gleichen A rc h ite k te n s ta m m t. G. I I .

(e in /C ffi. M '/k r/e# * irrj/z -ervvy : - M . e e,

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..o...* * * ■...<>. £ / C / / 0 / /

Grundriß Erdgeschoß im Maßstab 1:200; rechts das Ober- bzw. Dachgeschoß

£ P P 6 f J ( H O / I .

(16)

i s o m e t n e W ctib cv scrb V o lk ssch u le K A >i^:.berft/bpeidvursdorf

Nr ' «¿U . <7*4.

X * -

Erster Preis. Verfasser Diplom-Ingenieur W o l f Irion, Elbing. Vogelschaubild im Maßstab 1:5000

WETTBEWERB FÜR EINE VOLKSSCHULE IN KÖNIGSBERG

E in e lö k la s s ig e V olksschule soll fü r die S iedlung S p eich e rsd o rf e rric h te t w erden.

D ie o stp re u ß isc h c A rc h ite k te n sc h a ft h a t sich rege a n diesem W e ttb e w e rb b e te ilig t m it einem g u te n G e sa m tn iv e a u d er L e istu n g in stä d te b a u lic h e r, g ru n d riß lic lie r u n d b a u k ü n s tlc ris c h e r H in sic h t. Die P re isg e ric h tsu rte ile fü r den h ier gezeigten I . u n d I I . P re is la u te n :

I . P reis, E n tw u r f N r. 44: D ie Schule re ih t sich s tä d te b a u lic h in ih re U m g e b u n g leb en d ig ein. Die A n h ä u fu n g von R e ih e n h ä u se rn is t a n fe c h tb a r. D u rc h eine im Ä u ß e rn sich au ffa lle n d k u n d g eb en d e offene V orhalle g e lan g t m a n in eine g eräu m ig e T re p p e n ­ h alle, an die sich sow ohl d e r H au p tflü g e l m it den K lasse n als a u ch d e r N ebenflügel m it den R ä u m e n fü r N a tu rw isse n sc h a fte n , H a n d a rb e ite n , A rzt, A b o r­

te n sowie T u rn h a lle , die alle fü r sich g ü n stig v e rte ilt sind, le ic h t ü b e rse h b a r u n d aufs b e ste e rre ic h b ar a n sch licß cn . D en A u fb a u zeich n et eine k la re G e­

sch lo ssen h eit au s, v e rb u n d e n m it ein er k ü n stle risc h e m p fu n d e n e n G liederung. Zu lo b en sin d au ch die d en N ebcnflügel säu m e n d e n A rk a d e n , die dem H o f eine w oh n lich e N o te geben.

I I . P reis, E n tw u r f N r . 1 (V erfasser A rc h ite k t G uido G örres - K ö n ig s b e rg ): D e r stä d te b a u lic h e O rg a­

n ism u s d e r die Schule u m g eb en d en S iedlung is t k la r u n d g u t g e o rd n e t. D ie zu lan g en R eih en der geschlossenen B a u g ru p p e n w erd en zw eckm äßig a u f­

gelöst. Im G ru n d riß des S ch u lb au es ste h e n E in g an g , E in g a n g sh a lle , F lu re , K lassen u n d sonstige R äu m e in g u te r B ezieh u n g zu e in a n d e r. D ie R a u m g e s ta ltu n g d e r H a lle is t d u rc h w enig glückliche A n o rd n u n g des

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Wettbewerb fü r eine Volksschule in Königsberg; links Südansicht des ersten Preises, rechts Schaubild vonOsten, Straßenseite

(17)

Lageplan des zweiten Preises i. M . 1 :5000; unten Unter-, Erd- u. Obergeschoß-Grundriß zum ersten Preis i. M . 1 :500

W in d fan g es u n d d u rc h die P feile rste llu n g u n g elö st. D ie B au m assen sin d g u t g eg lied ert, d em G elände Im O bergeschoß fe h lt die d er E rd g e sc h o ß h a lle en t- a n g e p a ß t u n d im einzelnen reizvoll d u rch g eb ild et, sp rech e n d e H a lle . G u t is t die A u sn u tz u n g des Ge- D ie B a u k o ste n b leib en d u rc h die v o rte ilh a fte , zu- lä n d eh ö h en u n te rscliicd e s d u rc h das Sockelgeschoß. sam m e n g e d rä n g te G ru n d riß lö su n g n ied rig . G. H.

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(18)

Ritter-von-Steiner-Schule in Augsburg. Ansicht von Südosten ( Straßenseite) ; unten Erdgeschoß i. M . 1:500

DIE NEUE RITTER-VON-STEINER-SCHULE IN AUGSBURG

Architekt Baurat Freyberger, Bauleitung: Stadtbauamt Augsburg In d e r Siedlung „A m B ä re n k c lle r“ w u rd e d ie liier

w iedergegebene S chule e rric h te t. — E s is t, e n t­

sp rech e n d d er u m g eh en d en F la c h b e h a u u n g , eine n u r zweigeschossige ein b ü n d ig e A nlage. D er M aß ­ s ta b v o n T ü re n , F e n s te rn u n d In n e n e in ric h tu n g e n t­

sp ric h t dem U m w e ltm a ß sta b des K in d es. D ie E is e n ­ b e to n s tü tz e n k o n s tru k tio n d e r M itte ltra g w a n d ge­

s ta tte te den E in b a u v o n K leid er- u n d S c h a u k ä ste n . D ie K in d e r w echseln ih re S tra ß e n sc h u h e gegen H a u s ­ sch u h e im U n te rg e sch o ß . So k o n n te L inoleum in den K la sse n u n d K o rk lin o leu m in den G ängen V erw en­

d u n g finden. D ie B a u k o ste n b e tra g e n b r u tto 200000 M ark o hne In n e n e in ric h tu n g fü r 7 S chulsäle, 2 A u s­

w eichsäle einschl. N eb en an lag en u. 2 W o h n u n g en . H .

318

(19)

H a u p l e i n g a n g

Schulsaal; Blick gegen die Tafel und seitliche Wandtafel mit Wandschrank und Schaukasten. Mitte: Obergeschoß

S t e i n e r - S c h u l e

(20)

Ritter-von-Steiner-Schule in Augsburg. Halle im Erdgeschoß; unten Außenleuchte und Leuchte im Treppenhaus

320

(21)
(22)

H 8 M M R K 11 ¡1 H II 8 llü i; f f E8EÄ1I

i f e S M t o U I

8 .

I f f ® f

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H HII H I HII

Ansicht der Ritter-von-Steiner-Scliule von JVesten; unten der Eingang vom Schulhof mit Vordach

B Ä S S IIÄ S l

322

(23)

DAS HAUS EINES MALERS BEI ODERBERG

Architekt W. Harting, Berlin

geschosses im Maßstab 1:200

G r u n d r i ß d e s IV o h n - ®

(24)

H aus eines Malers bei Oderberg

Querschnitt im Maßstab 1:200

Rechts: Der gedeckte Eingang an der Hiigelseite

3 2 4

Sitzterrasse an der Hangseite mit weitem Blick über das Tal

Schon die W a h l des B a u p la tz e s a m H a n g eines H ügelzuges e n tla n g d er O der m it w eiter S ich t ins F lu ß ta l is t dem B au zw eck g ü n stig . R e c h ts v o m E in ­ g ang lieg t K o c h k ü c h e u n d M a lw c rk sta tt m it N o rd ­ fen ster, n a c h Süden sind g ro ß er N e b e n ra u m u n d ein w eiteres W ohn- od er S chlafzim m er gelegt m it A us­

t r i t t a u f eine ged eck te u n d w in d g e sc h ü tz te A u sb lick ­

v e ra n d a . Z w ischen den R ä u m e n 5 u n d 4 liegen W .C ., W asch g eleg en h cit u n d B a d . D ie k o n s tru k tiv e B e­

h a n d lu n g (siehe B ild a u f Seite 324 oben) ist w erk- u n d m a te ria lg e re c h t. D ie sch lich te F o rm g e b u n g is t d em P h ilis te r gew iß zu „ e in fa c h “ , dem w irk lich G e­

b ild e te n a b e r gerade re c h t.

G. H .

(25)

Tempel der Athena-Nike, zwischen zwei Säulen der Propyläen hindurch gesehen

ALTGRIECHISCHES BAUKÖNNEN UND KLASSISCHE REALITÄT

S eit m e h r als zw e ita u se n d J a h r e n sch w eb t T ra u m u n d S e h n su c h t „ G rie c h e n la n d “ ü b e r d e r W elt.

A b er die G ö tte r A ltg rie ch en lan d s sin d schw er zu d e n ­ k en im D u n ste d e r G ro ß s ta d t oder im k a lte n Schein reg n erisch en K lim as u n d v e rsc h n e ite r L a n d sc h a ft.

D esh alb k o n n te es b ish e r w ohl a u c h nie u n d n irg en d s gelingen, diesen G eist m it E rfo lg zu v e rp flan zen , n ic h t d en geschäftigen S p ä tg rie c h e n bei d e r G rü n ­ d u n g ih re r T o c h te rs tä d te an a n d e re n G estad en des M ittellän d isch e n M eeres, n o ch w eniger d en fleißigen u n d z ielb ew u ß ten R ö m e rn , den en d er R h y th m u s des N u r-S ch ö n e n u n v erseh e n s zu Z w e ck m ä ß ig k e it u n d im p o sa n te r G röße sich w a n d e lte .

A m aller-w enigsten g lü c k te dieser E x p o r t a b e r d en N a c h fa h ren , den en es a u c h w eniger u m griechischen

G eist in n e re r V o llen d u n g zu tu n w ar, sei es n u n bei d er E rric h tu n g eines p o litisch e n K a p ito ls (z. B . W a sh in g to n ), ein er K a m m e r voller A b g eo rd n eter (P aris) od er ein er B örse in W e lts tä d te n .

D as D orische u n d d as Jo n isc h e — b eides als v e r­

sch ied en er, rein er A u sd ru c k einer seelischen G ru n d ­ h a ltu n g , w a re n viel zu sch lich t, u m solchen Zw ecken zu genügen. Sic m a c h te n d e r k o rin th isc h e n O rd ­ n u n g u n d d eren A b w an d lu n g en au s d e r Z eit d er R ö ­ m er u n d d e r F lo re n tin e r K a u fh e rre n P la tz , weil diese fü r re p rä s e n ta tiv e A u fg ab en le ic h te r ins m e h r oder w eniger P rä c h tig e a b g cw an d e lt w erd en k o n n te . E in e einfache E rk lä ru n g d a fü r, w esh alb in s p ä te ­ re n J a h rh u n d e rte n u n d J a h rta u s e n d e n selten u n d m e ist n ic h t u n m itte lb a r au s d er e rste n u n d k laren

(26)

Tempel der Athena-Nike von Osten. Einblick in die Cella. Freistehender Amphiprostylos

E n tw u rf des A rchitekten K allikrates, begonnen 448 au f G rund eines Volksbeschlusses. Fortführung des Bauwerks nach dem Frieden des Nikias (421). Beendigung erst 405. K leinster Bau der Akropolis

„Die volle Schönheit einer griechischen Fassade enthüllt sich ungetrübt nur in der strengen V orderansicht.“

Q uelle g esch ö p ft w u rd e, lieg t w ohl a u c h in dem U m ­ s ta n d e , d a ß die k ü n stle risc h e M ission A th e n s w ar, n ic h t zu b e g in n en , so n d ern zu v o llen d en . I n d e r Z eit d e r fünfzig F rie d e n sja h re zw ischen 480 u n d 430, dem B e h a u p tu n g s k a m p f gegen die P e rse r u n d d e n t r a ­

gischen peloponnesischen B ru d e rk rie g e n , vollzog sich eine s ta a tsp o litisc h e , geistige u n d k ü n stle risc h e V o llen d u n g a u f dem fe stg efü g te n G ru n d e des v o n Solon 596-—560 geschaffenen a ttis c h e n R e c h ts- u n d G ese tz e ssta a tes. Perikies w a r d er große S ta a ts m a n n

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Ereclltheion, Tempel der Athona Polias; links Korenhalle, rechts östliche Vorhalle vor dem „Haus der Athena Poliasu

dieser Z eit, den V o rn e h m h e it des C h a ra k te rs, I d e a ­ li t ä t d er G esin n u n g u n d zugleich K la rh e it u n d die F ä h ig k e it, die M enschen ric h tig zu v erw en d e n , zum w a h rh a ft F ü h re n d e n a u ch in K u n std in g e n m a c h te . E r w ä h lte P h id ia s , d en e rp ro b te n B ild h a u e r, zum a u sfü h re n d e n M eister des H a u p tb ild w e rk e s, d er A th e n a P a rth e n o s , u n d als O rg a n isa to r u n d k ü n s t­

lerisc h en L e ite r d er g e n a n n te n A rb e ite n am P a r­

thenon, d a m it eine E in h e it des G anzen (A rc h ite k tu r, K u ltb ild , D e k o ra tio n ) e rre ic h t w ü rd e. Z w anzig J a h r e

„ H e rrs c h a ft des e rste n M annes“ P e rik ie s in seinem V o lk ssta a te sic h e rte n a u c h d em K ü n s tle r ru h ig e A r­

b e it. — D as P a r th e n o n e rsc h e in t dem m it leid en ­ sch aftlich em V ersteh en

E in d rin g e n d e n d esh alb als so ein zig artig , w eil „ in dem M om ent d er e n tsc h e id e n - d e n W e n d u n g z u r K lassizi­

t ä t d er g rö ß te u n d freige­

b ig ste B a u h e rr d e r Z eit die b e d e u te n d s te n M eister fa n d . H ie r t r a f die sch ö p fe­

risch e B eg ab u n g die M ittel, sich u n e in g e sc h rä n k t zu ä u ß e rn “ .

W orin liegen d e n n ab e r n u n e ig en tlich , k u rz u n d fa ß b a r au sg e d rü c k t,W e sen od erM erk m ale d e r K lassik, d e r K la ssiz itä t?

Z u n ä c h s t im in n eren W e rt d er e in h eitlich en b re ite n

N O R D H A L L E

K O R E N H A L L E

Grundriß im Maßstab 1:500. „Danach scheint Nord­

halle und Korenhalle die Mitte einer größeren Planung zu sein.“ (A u s : Wasmuths Lexikon der Baukunst.)

k ü n stle risc h e n F ro n t. D en n gleichzeitig m it dem B ildw erk d er A th e n a P a rth e n o s u n d d en B au w erk en , w elche ih r in e rn s te r (P a rth e n o n ) u n d lieb en sw ü rd ig - h e ite rc r F o rm (N ik etem p el) e rric h te t w u rd en , sc h u f S ophokles „ A n tig o n e “ u n d E u rip id e s „ A lk e stis“ . D as rein künstlerische Z iel w a r h ie r ebenso w ie in dem z u n ä c h st in den J a h r e n 470— 450 fü h re n d e n B ereich d er W a n d g ro ß m a lc re i des P olygnot u n d seiner S chule sc h o n : „ G rö ß e des G e h a lts, d er A u f­

fassung, des F o rm a ts , d er F o rm e n g e b u n g “ .

D och w ären diese F ra g e n d e r F o rm u n d d e r G esin­

n u n g n och n ic h ts o hne den In h a lt gew esen. H ier lag a b e r das große u n d d och so einfache G eheim nis!

In h a lt war die große schöp-

•maupr ferischc K r a ft — w e se n t­

liches U n te rsc h e id u n g s­

m e rk m a l zum K lassizis­

m u s. U rg ew alt u n d L ei­

d e n sc h a ft, S tren g e und G razie, sie w aren das tre ib e n d e , das eigentlich Schaffende, das g e b ä n d ig t u n d g e a d e lt d u rc h die F o rm , d u rch d a s W issen u m G esetze d e rG e sta ltu n g , in je d e m g roßen K u n s t­

w erk le u c h te n m u ß te . F ü r die B a u te n d e r A k ro ­ polis is t dieses W issen s ic h tb a r u n te r an d erem in d er v o ra u sb e re c h n ete n P rä zisio n d er S tein m etz-

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Säulenvorbau an der Ostludle des Erechtheion, welche das Kultbild der Alhena Polias barg

Hier ist die sorgfältige Fügung der M arm orquader und die feine A rbeit der Friese und Säulenkanneluren zu erkennen

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Die repräsentative Nordhalle des Erechtheion in voller Abendsonne; rechts Viereckpilaster als kräftiger Eckstützpunkt An der tiefer gelegenen Nordseite w ar die E rrichtung dieser hohen Halle ,baulich möglich und auch sachlich be­

gründet, denn sie erfüllt eine dreifache A ufgabe: Vorhalle der Vi'estcella, Propylon für den Bezirk des Pandrosos und Halle für den Dreizack des Poseidon. Auch an dieser Halle weisen die Säulen eine leichte Neigung nach innen auf.

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Der Eckpilaster der Nordhalle aus der N ähe gesehen, m it allen Feinheiten der bildhaucrischen Durchformung

a rb e it allein schon im Q u a d e rm a rm o n v e rk , das in fein sten sp h ä risc h e n K u rv e n d e r g esa m te n L in ie n ­ fü h ru n g fo lg t; in d en n a h e z u u n m e rk lic h e n , ab er g en a u en R egeln folgenden v e rtik a le n u n d h o rizo n ­ ta le n K rü m m u n g e n . D er B a u m e iste r des P a rth e n o n , Ik tin o s , ließ z. B . die S ä u le n a c h se n von d er S en k ­ re c h te n bei 1043,3 cm G e sa m th ö h e u m 7 cm zu den C ellaw änden h in abw eich en . D ie H o riz o n ta lk u rv a tu r d e r a u f 70 bzw . 3 1 m L än g e d u rc h la u fe n d e n S tufen des P a rth e n o n a m S ä u len fu ß b e tru g 10,9 cm bzw . 10,7 cm . D ie S äu len w a ren a b e r gleich h o ch , so d aß das G eb älk diesem le ic h te n S chw ünge bei völlig senkrechten S to ß fu g en folgte. A llein in dieser W e rk ­ a rb e it des S te in m e tz e n lie g t h ö c h ste r V o rb e d a c h t des

B a u m e iste rs u n d „ u n e rh ö rte S u b tilitä t d er A rb eit an dem e d e lsten M a terial“ (p en telisch er M arm or).

G erade das E rc c h th e io n e rsc h e in t u n s als d e r b e ste B ew eis fü r die S ic h erh eit u n d T ra g fä h ig k e it g riechi­

schen K ö n n en s, w eil es au ch n och versch ied en en K u ltzw e ck en d ie n t u n d a u f G elände m it größeren H ö h e n u n te rsc h ie d en e rric h te t ist, so m it eine in d iv i­

duelle B auaufgabe d a rs te llt. Sie w u rd e gelöst m it je n e r spielenden S e lb stv e rstä n d lic h k e it, die s te ts n u r au s großem K ö n n en h e ra u s u n d g etra g en von einem ein h eitlich en p o litisch en u n d k u ltu re lle n W illen m ög­

lich gew esen is t — G egebenheiten, die unserem V olke h e u te w ieder g esch en k t sind.

Harbers

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V erlag: Georg D .W . Callwey - M ünchen / V erantw ortlich: R eg.-B instr. G- H arbers - M ünchen / Bei u nverlangten Zusendungen leh n t derV erlag jed e V erantw ortung ab. R ücksendung erfolgt n u r, wenn P o rto beiliegt / D ru ck : K ä stn e r & C allw ey-M ünchen

E in Kapitell aus der Vorhalle der Propyläen a u f der Akropolis von Athen (A ufnahm e: Walter Hege) Die Lichtbilder der Seiten 325—332 sind dem unvergleichlichen Buche „Die Akropolis“ (im Deutschen K unstverlag, Berlin) entnom m en. Verfasser des ausgezeichneten Textes, auf den wir uns m it vorstehen­

dem beziehen, ist Gerliart R odenw aldt. Die Lichtbilder wurden säm tlich von W alter Hege aufgenommen

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DERBAUMEISTERTAFEL97 35. JAHRGANG, HEFT10(zu S.304-11) VERLAGGEORCD. W. CALLWEY- MÜNCHEN

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DER BAUMEISTER

35. JAHRGANG, H EFT 10

A R B E I T E R R E I H E N H Ä U S E R A U F D E R A U S S T E L L U N G

„G A R T E N U N D H E I M “ I N D R E S D E N 1937 Architekten Buchlca und Schlie, Dresden

TAFEL 99

(zu S.312-15)

V E R L A G G E O R G D. W . C A L L W E Y . M ÜN C H EN

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T A F E L 100 (zu S.312-15) D E R B A U M E I S T E R

35.JA H R G A N G , H E F T 10

Haustüre in Ansicht und Schnitt im M aßstab 1 :2 0

A R B E I T E R R E I H E N H Ä U S E R A U F D E R A U S S T E L L U N G „G A R T E N U ND H E IM & D R E S D E N 1937 Architekten Buchka und Scldie, Dresden

Fenstereinzelheiten im Alaßstab 1 :2 0

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V E R L A G G EO R G D . W . CALL'VF.Y - M ÜN C H EN

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DER BAUMEISTER TAFEL 101

35.JAHRGANG, H EFT 10 (zuS.312-15)

A R B E I T E R R E I H E N H Ä U S E R A U F D E R A U S S T E L L U N G

„G A R T E N U N D H E I M “ I N D R E S D E N 1937 Architekten Buchka und Schlie, Dresden

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Einzelheiten zum Blumenfenster im westlichen K o p f haus, Maßstab 1:20

V E R L A G G E O R G D . W. C A LLW EY - M ÜNCHEN

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DER BAUMEISTER

35. JAHRGANG, H EFT 10

TAFEL 102

(zu S. 312-15)

M8i/i

Fensterladendetail L in ks Treppenanfang m it eisernem Handläufer an der Wand

Schnitt durch das Fenster im M aßst. 1 :2 0

L in k s :

Einzelheiten der Haustüre im M aßst. 1 :20

VERLAG GEORG D .W . CALLWEY - MÜNCHEN

A R B E I T E R R E I H E N H Ä U S E R A U F D E R A U S S T E L L U N G

„ G A R T E N U N D H E I M “ I N D R E S D E N 1937 Architekten Buchka und Scldie, Dresden

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DER BAUMEISTER

35 JA H R G A N G , H E FT 10

TAFEL 104

(zu S .312-15)

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_ Einriclitungsgegenstände zur Wohnküche i. M . 1 :2 0 und 1 : 5 M

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Dachfenster und Gesimsausbildung im Maßstab 1 : 50 und 1 : 5

Einzelheiten eines Schulsaalfensters Maßstab 1 : 50 und 1 : 5

VERLAG GEORG D. W. CALL W EY - MÜNCHEN

DER BAUMEISTER TAFEL 105

35. JAHRGANG, H EFT 10 (zuS.318-22)

D I E R I T T E R -V O N -S T E IN E R -S C H U L E I N A U G SB U R G Architekt Städt. Baurat Freyberger

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DER BAUMEISTER

35. JAHRGANG, H EFT 10

TAFEL 106

(sra S. 318-22)

D I E R IT T E R -V O N -S T E IN E R -S C H U L E I N A U G SB U R G Architekt Städt. Baurat Freyberger

Konstruktive Einzelheiten zur Klassentüre im Maßstab 1 : 25 und 1 : 5

V E R L A G G E O R G D . W . CALL W E Y - M ÜN CH EN

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DER BAUMEISTER TAFEL 107

35. JAHRGANG, H E F T 10 (zu S. 318-22)

D I E R I T T E R -V O N - S T E IN E R -S C H U L E I N A U G SB U R G Architekt Städt. Baurat Freyberger

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Einzelheiten f ü r den Kleiderschrank im Maßstab 1 :2 5 und 1 : 5

Einzelheiten des Klassenkatheders im Maßstab 1 :2 0

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