# c f í 29 11. £egentfrer 1926. [55. Saijrgaitg.j 2805
^ c r a u s 0 6 0 e í > c n v o m D e u t f d ? e n H n u n t l t u e r e i t t p
S c h r i f t l e i t e r :
3ujlt3rai D r .^ u liu s ttT a g m s *, Serien, H e d }ts a n a )a ltD r.^ d n d d ? 2 > iite n & c ^ c v ,S e tp 3 t3 ,
unter ZTCitroirfung non Hedjtsamüalt D r . I l l a y 4 )a d jc n b m *a , M annheim .
Perlag: 0ü7^oefcr ¿«cl?l?aniUing, jnf).: ©scat Branbftetter, C elá is, Dtesbner Strafe U /l3.
J e r n l p t e ^ e r S a m m t l . n t . 7 2 5 6 6 / P t a ^ i a n ! < f | t l f t : 3 m p r l m a t u t / p o |t t < i n < 6 t o n t o C e tp 3l a U r. 6 3 6 7 3 .________________
Dte 31». erfdjeint ab 1. fflftober 1926 roödjentlict). Betugspreis monatlich H l. 4.50; (Etnjeiijefte loften ben {¡alben Rtonatsbetrag.
5ü r Sfubenien, Refetenbarc unb flfjefjoren im DorbereitungsMenft i(t ein üo^ugsprets »on monatlid) ITC. 3.— feftgefeßt; Riistunft hierüber erteilt ber Derlag. — Die „Uacf)rid}ten für bie mitgiiebet bes Deutjdien flruoaltoereins", bie ber früheren Ausgabe A beigefügt toaren, erfebeinen jeftt als befonöere 3citf<htift unter bem (Titel „Anroaltsblatt". Begugspreis oierteljafjrltd) IR. 0.— . Der B epg erfolgt am rroedinäfitgften butd) bie p o ft, bod) nehmen aud) bie Bud)hanblungen unb ber Derlag BejteUungen an. Be|<hroeröen
übet mangelhafte 3uftellung finb bei pofibe3ug ausfdjlie^lid) bei ber poft an3ubringen.
„ Me 6 oetpaItene m ittim etetiiSIje 20 P f., fü r ben Stellenm artt 15 Seite 1U.275.— , > /i Seite DL M B.— , */» Seite OT. 80.— . Der TTnjeigenraum roirb in H R ß C t g e n »on H tennungs|ttM j 311 Iren n u n g sIttW ) g e re g n e t Die ffirö&e bet X njtige1 ift bet ber Bejteüung in m intm etern1 ansugeben. B « L 5 V tb e te n o n j e i g e n tommen 110tf) 60 P f. eEebüEiren Ijtn ju . 3 o ^ I u n g e n £msnai|mi!os auf poilfrf)o<r(otito W . üloefet Bac^fjanbiuug, ie ip jig 63o73, bei Be'tciliing erbeten.
D i e D e t f o f j i m g ö e t D e r e f n i g i e n S t a a t e n r o n Í T o t d o m í d r í u SBon SCeiÄSmimflet beä Innern Dr. ffiütg, ffierlin.
© n e planmäßige S r g t e!j u n 3 g u r tenntniS ber beut»
fdjett V e r f a f f u n g gibt eS in ®eutfcf¡Ianb nur infojern, als in ber ©taatSbürgexfunbe ber ©djulen bie Verfaffung be»
ijanbett wirb, öon ber ja and) jebern ©djulfiitb beim Slbgang auS ber ©dfule ein © tüd gu beljänbigen ift. 9lber bie fiaatS»
politifdje unb hi(torifii)e ©rgiepung gut Verfaffung liegt in
®eutfd)lanb nod) feljr im argen. §anb in öanb bamtt geht and) eine weitgepenbe UnfenntniS ber SSerfaffung ber anberen
©emofratien in ber SBelt. Unb bod) lann gut SSeurteilung beS SBertcS ber eigenen SSerfaffung ein Vergleich m it anberen SSerfaffungen nidjt entbehrt werben. -©3 ift beSWcgen ein nidjt gu unterfchäfjenbeS SSerbienft beS 9191. D r. S i l f r e b 3 ' r i e b » m a n n , wenn er fiefj m it einer auSgegeidfneten überfefung eines amerifanifdien VerfaffungSWerfeS bemüht hat, bie Set»
faffung ber Vereinigten Staaten oon 9forbamerifa bem Ver»
ftänbniS politifd) unb öffentlid)*red)t(icf) intereffierter greife in ©eutfdjlanb näljergubringcn.
über bie © n t ft e ff tt n g u n b ü b e r b i c © r u n b * g e h a n t e n b e r U n i o n b c r f a f f u n g hat ber frühere amerif.
QberreidjSanWalt 3 ant e 3 V e d fowohl bor engl wie bor frang. ¿uriften mehrfach Verträge gehalten. Söicfe Vorträge finb bann in Sud)form etfdjienen unb jefct bon D r. ff- r i e b ^ m a n n bem beutfdjen Sefer gugängig gemad)t worben1). ® er gegenwärtige ißräfibent ber bereinigten Staaten bon 3lmerifa, ( E a l b i n © o o l i b g c , hat bem SBerfe eine furge © nfühntng gewibmet, bie m it bem folgen © a f fd)lieft; „Unter ber ameri»
fanif^en SSerfaffung leben gu bürfen, bebeutet baS größte poli»
tifd)e SSorred)t, baS je bem 9Kenfd)engefd)Ied)te guteil würbe."
9 f e i r i h S g e r i c h t ä p r ä f i b e n t D r . S S a l t e r © i m o n S hat bie beutf^e Überfefung m it einer Wertbollen © nleitung bereidhert.
® ie gange $arftellung ift bon einem finden ©elbftftolg auf bie große Vergangenheit ber ettglifd) fpredjenben Ütaffe erfüllt. IS er ßntWtcflungSgang beS engtifchen SSerfaffungS»
febenS nimm t beSwegen einen breiten Üiaum in ber ®ar»
jlellung ein, benn: „D h ne bie ©eWidjte ber euglifd)cn Diaffe biefer gens aeterna gtt würbtgen, fann man fie unmöglich berftehen." ® ie politifdjc Folgerung, bie aus ber ® arflellung aegogeu wirb, gipfelt in bem © aß, baß baS bef i e p o l t » t i f d j e © p f l e m b a S j e n i g e fei, w o a m w e n i g f t e n re»
g i e r t w i r b .
überaus piaftifeßer Starftellung »erben bie SSerljanb*
lungen, bie gu ben Beratungen über bie SSerfaffung führen, bie Eröffnung beS SonbenteS unb bie geiftigen Kampfe um bie SSerfaffung, fowie bereu SXnnahme unb 3latifigierung burch bie eingelnen norbameriianifdjen Staaten gefchilbert.
S la r unb anfdjaulid) werben im gweiten, ftaatSredjthd) wefentlidjen Seite beS SSerfeS bie ©runbpringipten ber Ver»
faffung ^enauSgeftellt. ©iebeu wefentlidje © runbfä|e treten
babei in ©tfcheiitung: m ,
©öfter ©runbfah ifl eine reprüfentatxbe 9iegterung. 9tad) ber © a rfe tlu n g S3edS ift in ben Debatten beS oerfaffung»
gebenben ^onbentS nid)tS auffallenber, als baS SOI iß t r a u e n a l l e r f e i n e r S ü t i t g l i e b e r g e g e n b a S , w a S f t e
„ I S e m o i r a t i e " n a n n t e n , © ie oerftanben barunter baS Dtedit beS SSolfeS, unmittelbar unb ohne bie Verm ittlung burd) gewählte Vertreter bie gefeßgebenbe ©ew alt auSguüben.
ISaS atteräußerfte gugeftänbuiS, baS man ber SSemofratie nod) machen lönnte, erblicften fie in bem 9ted)t beS Volles, ge»
eignete SOtänner gu wählen, bie bann bie ®efe|e gum allge*
meinen Veiten erlaffen füllten. tflirgenbS finbet man tn ber VerfaffungSurfunbe eine © w äljnung beä Voltsbegehrens ober be§ VolfSentfdjeibeS. © eit ber Sinnahme ber Verfaffung h«t fid) hier ein nicht unwefentlidfer SBanbet ber Sluffaffung bolt»
sogen. ®aS bemerienSwertefte Veifpiel hierfür ift bte SSafjl beS Vräfibenten. ® ie ©d)öpfer ber Verfaffung, unb bte SSer»
faffung felbft beabfid)ligeu nicht, baß baS V o lt ben Vrafr»
benten unmittelbar wählen folle, eine gewählte ^örperfefjaft bon SSSahlmännem foltte bie SSBapl bornehmen. tSiefeS ©p»
¡lern befteht heute noch- 91 ber bie ifSrajiS geht _ bahnt, bag bie SSabimanner ißre ©tim m e nur fo abgeben, wie baS V o lt, baS fie gewählt hat, eben burch bie SBahlmännerwahl befnmmt.
®aS gweite, unb fü r bie bamalige Beit böllig neuartige Vringip ber Verfaffung ift baS einer b u a l i f t t j q eit
© t a a t s f o r m , wie fie uns in Seutfchlanb ja feit ©rüttbung beS ®eutfcheu 9ieid)e3 geläufig ift. S n bem SJladjtbemd) ber
©efeßgebung, bie beit eingelnen Staaten borbehalten tft, ftnb bie Staatsbürger ben ©efejjen biefer Staaten untertnorfen;
im Vcreidi berjenigeit SRegierungSartgelegenl)eiten, weld)e ber f.entralregienmci übertragen würben, finb fte ber gentral»
gewalt unterftellt. ® ie guffönbigfeiten ber ©efe^gebung gwt»
fdjen VunbeSregieruug unb ©ingetfiaat finb abgegrengt; unter sem gebieterifdjeit gwange w irtfdjaftli^er ©ntwutlung ^ hat
¡id) ber © infinit ber VunbeSgewalt ftänbig berftarft. JOtejej 0ortfcT)reiten ber gentralifation ifl ’.stellt ohne Kämpfe bot fid) ti »gt. @1)dt, 3 ® . 1926,1920. 352
2806 ©tößete 9luffä|e
[3urirtiicf)e SESodjenfdfriftgegangen. 93 e cf fenngeidjnet jcbocf) ben gegenwärtigen ftanb mit SRecßt baßin, baß jetd biefer Sampf nid)t meßr um bie Q en tra tifa tio n atd fotdje geije, fonbern barum , fo w eit wie möglich biefe unDermeibticßen (Strömungen angemeffen eingu»
bämmen.
© ta r i audgebitbet ift bad brüte $ r i n g i ß b e r © a r a n » t i e b e r . p e r f ö n t i c ß e n g r e i f ) e i t burdj oerfaffungdm äßige
¡öefcßränfungen. S a d 28ort © ouoeränität finbet fidj Weber in ber S e rfaffung nocE) in ber U nabßängigfeitderftärung. gebe
© inrolperfon w irb a ls S räger gewiffer unoeräußertidfer iRed)te betrachtet, bie ißm Weber ber S ta a t nocß b a f SSoif redjt»
mäßigerweife entgießen fönnen. Sité fotáje oerfaffungdm äßigen, üor altem burd) bie erften geßn Slbfcßnttte ber SSerf. garart»
. tierten dtedjte gelten ÍJJrcffefret^eit, g re if) eit ber XReinungS»
äußerung, ^Religionsfreiheit, g re iß e it bed (Eigentumsrechts.
33 ed fagt ijie rg u : „ S e r SSert unb bie SSürbe bed SRenfcßen, ber freie SBettbewerb gwifcßen SRenfcß unb XRenfdj, ber SIbel ber A rb e it, bad fRccßt auf Strbeit, bie g re iß e it bau S ta a te tßrannen wie Pan S?iaffenf)errfcf)aft, bad w a r bad (Soangetium ber © rünber. © ogiatidm uS War ißiten g uw ib er."
(Eng öerbunben m it bem © ru n b fa jj ber Sfegrengung ber tRegierungdgewatten gegenüber ber (Eingetperfon ift bad bicrte (Rringip, bad b e r u n a b h ä n g i g e n f R e c ß t S p f t e g e . SaS
©d)wergewid)t liegt beim oberften ©ericßt. S ie 33erfaffung be»
ftim m t in biefer 23egießung: „ S ie richterliche © ew att ber 33er»
einigten Staaten fo ll einem oberften ©ericßt unb fotcßen nie»
beren © eridjtdßöfen übertragen werben, wie fie ber fo n g re ß öon B e it gu Beü regeln unb feftfeßen m ag." S ie S o n ftru ftio n bed am erif. ©erid)tdWefcnS ift befanntticß b öttig anberd wie bie in S e utfdjtanb. Slber ber 9im erifaiter ift aucß ßeute nod) ftotg auf feine g u fiig , and) auf feine gem ähten D üste r. SaS oberfte ©ericßt ßat habet, Oor altem in ber erften Bett fernes 23cfteßend, bie fRotte eined öffentlichen © ewiffend aud) in SSerfaffungdfragen gefpiett. 33e d fa g t in biefer (Begießung oont oberften © eridjtS ßof: „(SS w ar in SSirfticßfeit ein Überfenat. S ie fRegierungSgrurtbfäße fottten ntd)t in einer er»
h '| ten Sltmofpßäre unb feurig bie ® o n flifte felbftfücßtigen politifcßeh © tre ite d entw idett werben, fonbern in ber ruhigen S ü ft eined ©ericßtshofed wadjfeu nad) einer audfüi)riid)en 33efpred)itng burd) bie bebeutenbften g u rifte n ber Beit, unb ber (Ricßter, bie n id jt atd ißarteianßänger, fonbern aíd be»
eibigte In te rp re ta to re n üerfaffungSm äßiger U re ifjcit hanbetn."
S e r fccßfte d ja raíteriftifdfe ©runbgebanfe ber Sßerfaffung ift in bem 33eftreben 51t erfennen, eine Ä o n g e n t r a t i o n b e r S J ta d jt, f e i ed b e i b e m e i n z e l n e n , f e i e § b e t e i n e r S ö r p e r f c ß a f t , gu b e r f j ü t e n . Siefed B te l tnirb erreicht burd) ein fta rf audgebitbeted © pftem Don ©egengewidjten gmi»
fcßcn © jcfu tiö e unb Segidtatioe. S ic © taatdpßitofophie ® t o n * t e d q u i e u d , wie er fie in feinem SBerf: „D e l ’e s p rit des lo is “ entw idett, ^a t hierbei eine audfcßtaggebenbe (Rotte ge»
fpiett. S ie © runbteßre S R o n t e d q u i e u d w a r bie L e itu n g ber ©cwatten in brei Seite, Don benen jeber atd ein ©egen»
gewußt gegenüber bem anberen W irten fottte. © 0 fcßafft bie amerf. Sßerf. eine g w e i f a m m e r i g e S e g i d l a t i o e unb
e i n e ft a r t e ( E j e f u t i ü e , bon benen jebe bie ÜRögiicßfeii ßat, bie anbere in @d)adj gu hatten, unb bie anbererfeitd beibe Wieber burd) bad © qftem einer turgen aber feften ülmtögeit befdjräntt werben. Seine partam entarifdje TOeijrtieit fann ein
©efe^ erlaffen, wenn ed ber tpräfibent rtitijt b illig t, unb ber fßräfibent fann feinerfeitd fic£) bem S rta g bed ©efefjed nid)t cntgiet;en, wenn ed Don einer B w e ib ritte tm e ijrtje it in beiben Sam m ern bed Songreffed befdftoffen ift. ® e r Songre§ fann bie Slmtdgewatt bed ißräfibenten burd) @efe|e über feine 2lm tdpflid)ten beeinftuffen, anbererfeitd fann ber ißräfibent ben Songreß in oictcn feiner ÜRajjnatjmen betjinbern. ® er fiaatS poiitifdfe ©runbgebanfe, ber tjierbei ocrfotgt w irb , getjt barauf (jinaud, baff bad 33ot)t bed 33otfed burd) eine m ögtidjft geringe Stnga^t öon ©efegcn am meiften geförbert w irb , unb baff bedfjalb ein @efe| n u r nad) einer 3 eü fo rg fä ttig e r Über»
legung angenommen werben fo tl unb and) bann n u r, wenn gm ei oerfdjiebene S rü g e r ber © ewatten ed übereinftim m enb atd Dernünftig anerfennen.
2ttd fiebented © ru n b p rin g ip o crfö rp e rt bie 33erfaffung bie g e m e i n f a m e B u f t ä n b i g £ e i t b e d t ß r a f i b e n t e n u n b b e d © e n a t e d i n b e r g k f t t e g u n g b e r a u d m ä r t i g e n f ß o t i t i f . ® ie ifir a jid w irb im w efenttii^en baburd) gefenn»
geic^nct, ba^ bie tßfiege ber audm ärtigen 93egie^ungen Oor attem bie Aufgabe bed ißräfibenten ift, jebod) m it ber S3e»
fd jrä n h m g , bag ber S enat gur (Ernennung oon S iptom aten unb gut © ü ttig fe it Don 33ertretern feine B uftiw m u n g geben muff, unb baff n u r beibe igäufer bed Songreffed Dereint Srieg erftären fönnen. Siuc^ in Stm erifa fjerrfd^t fein B raeÖei bar»
über, baff biefed ©pftem bie b e re in ig te n S ta aten o ft Der»
t)inbert, fdtneflen unb w irffa m e n 3InteiI an ben internationalen bert)anbturtgen gu netjmen. Unb auf bie neuefte ©efcpidjte an»
gemenbet, ift ed fet)r fenngeidfnenb, wad b e d hierüber fa g t:
„(Ed ift rid jtig , baff biefed © qftem ed ben bereinigten © taaten fdfmer mad)t, w irffa m an bem §auptgiet bed bötferbunbed teiigune^men, an ber Stufgabe burd) oereinigted §anbetn in
© enf ben ^'rieben gu ficfjem. Stber oon ben bere in ig te n © taa*
ten gu Dertangen, ben iebendmidftigen S e it i^re d fonfütu»
tionetten ©pftem d, auf welchem it)r innerer g-rieben in tjotjem SRa^e gegrünbet ift, aufgugeben, n u r um ben b ö tte rb u n b gu förbern, erfdjeint Dieten genau fo unD ernünftig, atd wenn man Don (Englanb forbern würbe, bie fro n e , an welcher bad Sanb atd an einem lebenswichtigen S e it ber b e rfa ffu n g el’ rtid j hängt, atd b e itra g fü r in te rn a tio n a le B u f “ w m enarbeit gu o p fe rn ."
S e n ©d)tuf3 bed b e d fd fe n buched bilbet ein Ü berblid über ben Derfaffungdmäfjigen © n tw idtung dftanb ber ©egen»
Wart unb eine ftaatdphilofop[)ifdje unb ftaatspolitifctje betrach»
tung über broffenben b e rfa tt bed g ü h re rtu m d unb über Sin»
geidjen einer Sluflehit: :tg gegen bie S tu to ritä t, Wobei unter S iu to ritä t nicht bie ©efe^e bed S ta ates üerfianben werben, fonbern aud) bie großen ©efejje bed gefelifd)aftlidjen £eben§
unb bie übernommenen Überlieferungen ber bergangenf)eit, um m it ber 3!Raf)nung gu fehtießen: „b e rrü d e nicht ben alten
© rengjtein, ben Seine b ä te r aufgerichtet haben."
J l i i f m r f t m g p r f o o í r ^ í l í ^ e t J o r d e n j í i g e n i n P o l e n S3on Dberregiermtgdrat g. §enrpchowdfi, Ehariottenburg.
fRadj ber ©egenfeitigfeitdbeftim m urtg bed § 43 ber pot»
itifdjen SiufW ertungdDerorbnung ( = b o tn S tu fw b D .) Dom 14. 93tai 1924 braucht ber poinifdje ©chutbner au einen b e u t » f ^ e r t © täubiger n ic h t eine höhere Stufwertungdfum m e unb biefe nicht gu einem früheren B eitpu nfte gu gaßten, atd er nach bem b e u t f e ß e n Siufwertungdgefeße ( = StfchS tufw © .) D. 16. S u li 1925 (fR ® b t. I, 117) ßiergu Derpftid)tet wäre.
S o w e it aber bie b o tn S tu fw b D . ben © laubiger ungünftige r fte ttt, atd bad Stfd)2lufm @ ., fa n n ber beutfeße © täubiger fid) bem pqtnifdhen © d)utbner gegenüber n i c h t auf bad Stfcß»
S iufw ® . berufen, ©d fo ll aber atdbatb erwähnt werben, baß bie potnifeßen © eridjte erfreutießerweife bidßer Don ber ©egen»
J) SSgl. auch S l u m e n f e i b £23. 1924, 1353; ©aafe a .a .D . 1354; Uitüerfeßrt a. a. D. 1925, 2202; ipaafea. a. £>. 1926, 359.
feitigfeitdbeftim m ung in ber ifk a jid feinen audgiebigen ©e»
braudj gemacht unb bie beutfeßen © la u b ig e r im allgemeinen itid jt fdjlccßter atd bie polnifcßen © täubiger beßanbett haben.
(Ed fteßt woßt gu erw arten, baß an biefer iß ra jid feftgeßatten W irb, ba bad neue StfcßSlufm ®. D. 16. 1925 in alten W e f e n t l i e ß e n fü n fte n w eitaus günftigere (Beftimmungen entßätt atd bie 33otnStufw25£). © te i^ w o ß l ift ed Don Bäder»
effe, im ¡g in b iid auf bie polnifdjc © egenfeitigfeitdbeftim m ung Dom r e d ) t l i e ß e n © tanbpunfte aud unter 23erüdiicßtigung b e d S t f c ß S t u f w ® . bie im B o ieifeldfalte an fieß gefeßtieß maßgebtießen ©runbfäße bargutegen.
I . ^hpotßefcnfovberungen.
Unter ben aufwertbaren $cmberungen bürften bad größte Bntereffe in Slnfprud) neßmen bie t p ß p o t ß e f e n f o r b e » r u n g e u , bie aud ber Beü o o r bem 28. S lp rit 1924 (bem
55. Bafjrg. 1926 $eft 29] © rötere $fuffci|e 2807
Sage beg Seginng ber Q lotproähning) auf © runbftüden tubeu efjemaiä beutfdjen, ¡ept an Solen abgetretenen ©ebieten lüften. S3ci allen biefen §ppotljefenforberungen ift ebenjo tute nad) bem © tfd jA u fro ® . bie Snjpotljef (b. fj- bie bingltdje Stclje*
ru n g ) fdjavf auöeinanber^uljaiten oon ber jugrunbe hegenbert p e r f ö n l i d j e n g-orbcrung, weil die tpiJPotfjef einerfcitg unb bie perföttlidje gorberung anbererfeitd oerfdjteben aufgeroertet tuevbcn bgro. aufgciuertet toerben tonnen.
a) $ a rlcljn g h tjp o th ctcn :
©o tutrb bei ©arlehnghPPothefen auf ftäbtifdjen unb länblidjen ©runbftüden in ben oormalg pmiftifdjen öebietg*
teilen bie Sgppotljef gemafi §§ 5 , 6 SolnAufroS3£). auf 15 o/o ber nach ber Umredjnunggftala beg § 2 330. beredjneten B'otp»
fumnte aufgeroertet, während bie p e r f ö n l i d j e Sorberung auä bem ©arletjn nad) § 1 1 A r. 3 — 4 330. au8 roidjttgcn
©rüttben auf einen I j ö f j e r e n , aber and) niedrigeren ©afc (ais 15o/o) aufgeroertet werben tann; unter Umftänben tft bte perfönlidje gorberung fogar 0 0 11 (b. f). auf 100 °/o beg Biof*)5 Wertes) aufroertbar. Aadj bent ©tfcljAufto©. (§§ 4, 9) beträgt bei ©arlefjnghppotfjefen ber Auftoertunggfap für bte ijbppotljet u n b bie p e r f ö n 1 i dj e g-orberung 25 0/0 beg ©olbmart»
betrageg. ©leidjrooljl muß fiel) ber beutfdje ©laubiger einer (polnifdjen) ©arleljnghppüthei mit einer 15o/oigen Btotpauf»
Wertung ber § p p o t £ j e f befdjeiben, weil bie SolnA uftoSD . einen i)öf)eren Aufroertunggfap nid)t oorfiel)t, unb bei ber Aufroertung ber p e r f ö n l i d j e n gorberung roegen § 4 3 §3oln«
A uftoS D . eine 33efdjräntung big auf 25 % beg Blotpbetrageg gefallen laffen.
b) Kcm fgeUthppotijcIrn:
©ine grocittoidjtige © ruppe u nter ben £>ppotfjeten bilbet bte SReftiaufgelb£)t)Potl)ef. S e i biefer roirb bie h b b o t f j e » i a r i f d j e © idjerung nad) §§ 3 3 ,2 9 Dir. l a S o ln A u fro o O . grunbfäplici) auf 18,75 0/0 beg nach § 2 umgeredjneten $lotp»
toerteg aufgeroertet, bleibt alfo um 25 18,75 = 6 ,2 5 °/o h in te r ber binglidjen A u fw e rtu n g nad) bem © tfd jA u fro ® . (§ 4) gurüd. B ft aber ber p e r f ö n l i d j e © djulb ner noch Etgert»
tüm er beg belafteten © ru n b ftü d g unb beftetjen feine ^ Aach»
belaftungcn, fo ift nad) § 33 A r . 3 S o ln A u fro S O . fjtn iid jtlid ) ber h p p o t h e f a r i f d j e n © idjerung eine A u fw e rtu n g ü b e r , ep. fogar w eit über 18,75 °/o fj • 11 a u g m öglid). © er beutfdje
© la u b ig e r mufs fiel) jebod) in biefem (le d e re n ) g-alle unter Umftänben m it einer b i n g l i c h e n A u fw e rtu n g oon 25 0/0 begnügen, roeü bag © tfd jA u fro ® . aud) bei Seftfaufgeibijppo»
tie fe n eine b i n g l i d j e A u fw e rtu n g oon n u r 25 o/0 fennt.
dagegen ift bie A u froertung ber p c r f ö n l i d j e n g-orbe»
runa (b. b. gegen ben perfönlidjen © dju lb n e r auf 3 ahiu riÖ beg ateftfaufgelbcg) nad) §§ 28, 29 A r . l a , 2 — 3 SolnAufwSSD . g ru n b fä p lid j unbefd)rättf't (alfo auch über 25 0/0 Ifinaug) gu- lä ffig , wobei aber im fonfreten g ä lte fü r bie grage, ob unb in welchem Umfange aufguroerten ift, ber to irflid je ober m ut
maßliche S e rtra g g to ille ber Parteien unb, mangelg einer fo l
gen © runblage, bie © runbfä^e oon © reu unb ©laubett unter S e rü d fid jtig u n g ber befonberen S e rtja ltn iffe beg g a ile g , ing»
befonbere ber ingroifetjen eingetretenen 33eränberungen (g. S . SSertoerminberung) beg belafteten © ru n b ftü d g maßgebend finb. © cn gleichen © runbfaß fpricfjt aud) bag © tfd jA u fro ® . aug, inbem eg in § 1 0 . Abf. 1 u nter Abweichung Oom n o r
malen ¿ödjftfaß oon 25o/o eine l)ül)ere ober geringere A u f
w ertung ber p e r f ö n l i e h e n S aufgelbforberung nad) a l l g e m e i n e n 33 0 r f d) r i f t e n (§§ 2 4 2 ,1 5 7 S @ S .) fü r gu»
lä ffig e rftä rt. $ a g © tfd jA u fro ® . fiefjt aber hierbei, e n t g e g e n ber S o tn A u fro S D . mehrere © infd)rönfungcn ü o r:
1. g ü r bie A u fw e rtu n g nad) ben allgemeinen SSorfdjrifielt tommen n u r bie perfönlidjen Staufgelbforberungen in grage, bte nach bem 31. ©eg. 1908 begrünbet worben fin b (§ 10 A bf. 1 A r . 5 ); — ö o r bem 31. ©eg. 1908 n u r m it 25 0/0 aufroertbar! —
2. S ie A u fw e rtu n g ber perfönlidjen gorberungen (nad) allgemeinen S o rfchrifien ) barf, wenn bie g orberung big gum 1. Ban. 1912 begrünbet worben ift, ben Saß oon 75o/o unb, wenn fie fpater b ig gum 1. S “ «- 1922 entftanben ift, ben S a h oon 100 o/0 beg © o lb - m arfbetrageg ber (pcrfönlidjen) go rb e ru n g n id jt über-
fchreiten ( § 1 0 A bf. 3 ); — fü r bie 8 e it n a ^ bem 1. Ban. 1922 ift bie perfönlidje g orberung unbefchrantt aufroertbar! —
3. § a t ber u rfo rü n g lid je © laubiger bie ^aufg elb forberung O o r bem 14. gebr. 1924 an einen anberen (B effionar) entgeltlich abgetreten, fo fann ber Beffionar Oom per- fönlicpen © dju lb n e r feine ^öljere Aufroertung als big gu 250/0 beg ©olbroerteg ber g orberung oerlangen (§§ 11, 3).
® iefe bcutfdjen Aufroertunggbefd)rän!ungen (gu 1— 3) hätte ber beutfdje © la u b ig e r fid) aud) bem polntfdjen p e r f ö n - l i d j e n É a ufgelbjd julbncr gegenüber, fa lls biefer fid) h ^ a n f beruft, infolge ber © egen fe itig fe itg o o rfd jrift beg § 43 fßoln- A u fw S D . gefallen gu laffen, inSbef. alfo aud), bafe Saufgetb- forberungen, bie o o r bem 1. Ban. 1909 bcgrüitöct finb, gegen ben perfönlidjen © dju lb n e r nicht über 25 % h tn<)u ® . a u r gewertet werben, ©g wäre inbeg m it fRüdficht auf bie n ie d ri
gere A u fw e rtu n g (18,75 ®/o) ber b i n g l i d j e n © idjerung w ün- fdjengwert, bag m it ber polnifdjen R egierung eine S erftänbt- guug baljin ergielt würbe, ba§ btefe (beutfdjen) A u fw e rtu n g g - befdjränfungen n id jt gur Atttoenbung gelangen, oielntcijr bte A u froertung ber p e r f ö n l i d j e n g o rberung 0 h n e Segrengung nad) bem B e i t p u n f t e ih re r ©ntftehung lediglich nad) ben polnifdjen A u froertunggö orfdjriften (§§ 28, 29 9 lr. la , 2 3) Oorgettommen würbe.
c) Aübcre f)p p o tl)d c n fo rD m in g rn :
Aach benfeiben © runbfähen wie bei ber A e ftfaufgclb- hhpotljef erfolgt bte binglidje u n b perfönliche A u froertung oon
¡öppothefenforberungen, bie auf einem e r b * o b e r f a n t i - f i en r e c h t l i c h en 33erhaltniffe beruhen (© rb te ilg -, 33ermädjt- nig-, fp flid jtte ilg -, U nterhaltgabfinbungg -^hpotljeten). Sebodj fallen hier bei ber Aufroertung ber p e r f ö n l i d j e n g o rberung bie oben unter b genannten (beutfetjen) Sefchränfungen gu 1 big 2 fo rt, fo b a | fü r ben u r f p r ü n g l i d j e n © la u b ig e r gegen ben perfönlidjen © d ju lb n e r leine grurtbfä^lidjert A u f- roerhtnggbefdjränfungen, inSbef. auch in^ geitlicher^ Segieljung, in S e tra d jt tommen. dagegen bleibt bie S e fdjräntung gu 3
— (§ 11 $ tfd )A u fro ® .) — fü r ben B effionar (b. lj- S c fd jrä n t- barteit ber A ufroertung ber perfönlidjen go rb e ru n g au) 250/0 iljre g ©olbroerteg) auch h t« befteljen.
g-ür bie Umvechmtng ber ^ppotheîertforberungen (a— c) in Blatt) ift ber ß e itp u n ft ber © n t f t e h u n g beg Anfpructjg mafegebenb (§ 3 S o ln A u fro S D .). S e i §tjpothefcn ift als B eit- p u n it beg ©rroerbg im ßw eifel ber $ a g ber E in tra g u n g m g
© runbbud) angufetjen. E rg ib t bie Umrechnung einer Çnjpotfjeî in ih re r u rfp rü n g lid je n §öhe n u r eine © um m e b ig lO O B to tp , fo finbet eine b i n g l i d j e A u fw e rtu n g roegen ber © e rin g - fü q ia le it beg Aufroertunggbetrageg n i d j t fta tt (§§ 41 fR t.d a , 41 a S o in A u fro S D .). ®tefe S o rfd jrift g ilt fü r bte bm giidje A ufroertung a l t e r ^ppottjefen, fteljt aber ber A u fw e rtu n g ber p e r f ö n l i d j e n g o rb e ru n g n i c h t entgegen. S e i ber Um rechnung ift aber allgem ein auf bie Serntögenglage i)eg
© diutbnerg SRüdficljt gu nehmen unb eo. ber an ftep gulaptge Aufroertunggfap ijerabsufe^en ( § § 2 9 A b f. 3, 36 ff. ?j$oln- A u fro S D .).
38ag bie B in je tt angeht, fo toerben nad) § 5 A r . 3, § 6 A r . 3 S o tn A u fro S D . bei ftäbtifdjen © ru n b ftü d e n bie fü r bte Beit big gum 31. ®eg. 1924 unb bei ländlichen © runbftüden die big gum 30. B u n i 1924 rüdftänbigen unb u i ^ t o erjäljrten Binfen ebenfo wie bag K a p ita l umgerechnet und biefem g u » a e r e d j n e t . ®agegen werben bei ftäbtifdjen © runbftüden bte Pom 1. S an- 1925 unb bei ländlichen © runbftüden die Pom 1. B u K 1924 ab fä llig e n B ^ fe n in ¡götje iljre g u r f p r ü n g l i d j e n BtagfaheS don bem auf bie oorfteljenbe äßeife um - qcredjneten © e fa m tta p ita l berechnet, ©liefe Bingheredjnung tom m t im allgemeinen nadj ber polnifdjen A u fto e rtu n g g p ra jig auch den beutfdjen §ppothetengläubigern gugutt, o h g le i^ bte beutfdjen Bm gporfchriften ungüuftiger fm b. Aach § 2 8 ©tfch- A u fm ® , gelten nämlich die big 1- ö atl. 1925 rudftartbtgert B in fe n als erlaffen; im übrigen ift der Aufroertunggbetrag oom 1. Ban. 1925 ab n u r m it 1,2 0/0, Oom 1. ab m it 21/2 °/o, oom 1. San. 1926 ab m it 3 o/0 unb oom 1. Ban- 1928 ab m it 5 o/0 o e rg in g ti^. ©g fleht gu hoffen, bap bte pol- nifdjen © eridjte 001t biefen ungünstigen Seftim m ungen oent-
352*
2808 ©rößere Sluffäjje ßurifttfdje SSodjettfdjrift
liiert ©laubigem gegenüber int allgemeinen leinen ©ebraud)inanen werben, Soweit bie perfönlidje gorberung b ö T; c t: als bie fgbpotljef anfgewerlet w irb, finb ginfen (gum a l l e n BinSfaß) and) für beit SOMjrbetrag öont Sdjulbnet p jaljlen.
Bft bie ippoihcfenforbcrung bereits (m it entwertetem
©elbe) gegaitlt nnb nom ©laubiger angenommen, fo iomrnt eine SEücfwtvlnng i. S . § 15 StfdjSIufw®. n i d j t in Vetradjt, ba bie IßoInStufwißD. eine rüdwirfeube Veftimmuug nicht lennt. Vielmehr läßt bie ißoln^iufwSBD. (§ 40) lebigiicE) gu, baß angenommene Gablungen angejochten werben föunen, nnb gwar bem Schulbner gegenüber, wenn bie Shtnaljme burdj ben
©laubiger unter ber Vebingung ber iOiöglicftfeit, eine ©r*
ijöljung gu oerlangeit, erfolgt ift. Siefe 93ebinguug ift nicht ttnr gegeben, wenn ber Sdjulbner bei ber Slnnnhme ber Sei*
ftung fidj auSbrüdlid) feine Dtedjte ö o r b e h a l t e n 1)Qt, fon*
bern auch bann, wenn au§ ben Umftänben beS galleS erbeilt, baß ber ©laubiger nid)! auf bie ©eltenbmadjung ber ©elb*
cutwertung bat bergidjten wollen. S en VadjwriS hat ber
©läubiger gu führen, © in SinmelbungSjwang unb eine be*
ftimmte Slnmelbefrift — wie nach § 16 StfcbAufw®. — be*
ftebt für bereits begaljlte ¡gbpothefenforberungen n i c h t , ba bie fßolnSlufwSSD. eine berartige SSorfcE>rift nicht enthält.
S aS ütufw ertungeoerfabren öollgief)t jicb in folgcnber SBeife: E inig e n ficb © lä u b ig e r unb S d ju lb n e r, fo ift biefer V e rtra g ntaßgebenb (§ 38 fßolnSCufwSJD.). fo m m t eine © in i*
gung nic£)t juftanbe, fo ift bie Slufm ertung oom © la u b ig e r im SBege ber fre iw illig e n © eriebtsbarfeit bei bem polnifdjcn K reis*
geriebt (frühe r Am tsgericht) Su betreiben, bei bem ber © d ju lb * n cr feinen allgemeinen ©erichtSftanb ija t (§ 48 V r . 1). ©egen bie © ntfdjeibung beg Preisgerichts ift binnen einer fH o tfrift Don gwei SBodjen Vefdjwerbe beim V e girfS gcridjt guläffig. $ ft ber S l n f p r u d ) auf A u fw e rtu n g ftre itig ober [te ilt ficb ' m Saufe beS StufwertungSBerfaljrettä ber fre iw illig e n ©erichtS*
b a rfe it heraus, fo bürfte ber Sfufw ertungggläubiger Oom Preisgericht auf ben fiSrojeffweg p üerWeifen fein. SaS Preisgericht w irb baher grunbfäjslich n u r entfdjeiben, wenn le b ig lid j bie ¡ g o lK beS Slnffjructjä (nicht biefer felbft) ftre itig ift. B ft jeboch ein ijkogeß über ben aufguwertenben A n fprud) bei einem polnifdjen ordentlichen ©ericht anhängig, fo fann auf A n tra g beS © laubigerS gleichseitig aud) ber AufW ertungS*
b e t r a g öont iprogeftgericfit feftgefeßt werben ( § 4 7 9fr. 1).
0 b eS ftd) f e g t bei bem niebrigen PurSftanb beS B io tb entp*
fie h lt, baS AuftoertnngS berfaljren gu betreiben, muß bem
©rm effen ber eingelnen © la u b ig e r überlaffen bleiben. Beben- fa lls bat baS polnifdje D berfte ©eriebt in SSsarfdjau in feinem im äßai 1926 erlaffenen U rte il bie A u fw e rtu n g in © o 1 b * gleiß ab g e l e h n t . SRü SUüdiicfjt barauf, baß bantalS bie pol*
m fdje V a lu ta noch fcEjlec^ier ftanb a ls jeßt, bürfte big auf weiteres auf eine gegenteilige ©ntfdjeibung ber polnifdjen ®e*
richte niept gu redjnen fein. V e rb le ib t eS bei ber A u fw e rtu n g in f ß a p i e r g l o t p unb fteigt ber B io tg nicht erheblich im S u rfe , fo bürfte — namentlich n»d) im jjjin b lic f auf bie bureb bie A u fw e rtu n g entfiebenben Sofien — bie A u fw e rtu n g einer g. iß. oor bem Stiege begrünbeten 5 <y0 igen S arlehnShbpotijcf (in © o lb m a r! umgerechnet) n u r wenig m ehr a ls beit früheren einjährigen ginSbetrag ber ¡gppotljef auSmachen, während ber polnifdje §ppotIjefengläubiger in S e u tjd jla n b wefentlicb beffer aufgewertet w irb .
S e r AufwertuugSbetrag ber . v >i ) pot l j ef Wirb ebenfo W ie in S e u tfd jla n b im © ru n ö b u d j g ru nbfäß lidj an ber a l t e n S te lle eingetragen (§ 38 S)3oIn9iufwSS0.). Sagegeit fönnen, im ©egeitfaß gu § 2 0 S tfc ljA u fw © ., redjtS w irffam g e l ö f d j t e tgbpotljefen im ©runbbuch n i c h t wicberbergeftellt werben (§ 40 9 lr. 2 ^o ln ttu fto iB O .).
fßad) § 5 9 fr. 4 b jw . § 6 9tr. 4 ißolnSlufwSßD. h<tt ber Scbnlbner fc^lec^t^in Sahlunggauffchub bei ftäbtifchen © ruitb»
ftüden b is jm it 1. 3 an- 1928 nttb bei länblidjen © ru n b ftü fle n big p m 1. g a n . 1927. 3 m © in ä e lfa ll fa n n baS ©eriefjt auf Slntrag je nach ber Vermögenslage beS S ^ u Ib n e rS ben Bah»
IungSauffchub üerläitgern, aber auch befdjränleit unb fogar aufbebeit. iSaS ® tfd)A ufw @ . (§ 25) ficht einen längeren Q aiy IungSauffchub öor unb beftim m t, bag ber © la u b ig e r ben 9iuf«
wertungSbetrag Oor bent i . Ban. 1932 Weber uoii bem ©igen*
tüm er beS belüfteten © ru n b ftü d S noch »on bem berfönlidjen S d ju lb n e r Oerlangeit fann. Slber anch itt biefer Vegieljung Wäre p wfinfdjen, b a | bie bolnifdjen © e ri^ te im allgemeine«
nicht auf bie ungunftigeren beutfehen BobUmgsbebiitguugen p rü d g re ife n . SBie fä llig e n B infen beS StufwertungSbetrageS fin b oom O olitiidjeit Schulbner (© igentüm er b jw . pcrfönlidieu Schulbner) ohne weiteres, b. h- o h n e ©euehmigung beS St*
quibationSam tg in 'Sojen, an ben beutfdjen © la u b ig e r p ent*
richten. B n r ÜberWeifuttg ber ,íí a p i t a 1 j u m m e bagegen ift 8; B- noch bie © eitehm iguitg beS Stquibatioitgam tS erforber*
lieh, fofern bie aufgewertete öopotbefertjorberung O o r bem 10. San. 1920 (bem Sage be§ B n fra fttre te n S beS W . ) ent»
ftanbeit ift, w e il eine foídje 3'orberung nad) 9írt. 297 b V V . unb bem V o ln V e g iftr© . 0. 14. 93cär,t 1920 noch alg befchlag*
nahm t g ilt. SteS t r if f t aber n i di i bei ben beutfehen © lä u * bigern p , bie am 10. San. 1920 ohne weiteres bie p o l * n i f c h e S taatSangehörigfeit erworben haben, felbft weint fie biefelbe in p ifd ie n — g. V . bnreh O p tio n fü r fSeutfchlanb — Wieber oerloren hoben. S o w e it bie .^bpotíjefen a ls befd)Iag=
nahm t gelten, em pfiehlt cS fich, ba§ ber p o l n i f c h e Schulb*
ner gegebenenfalls bie UbcrweifungSgeitehmigung l;in fi^ tlid ) beS gu p h le n b e n VetrageS nachfncht, fa lls ber beutfdje ©läu»
biger eS nicht oorgieljt, burch V e rm ittlu n g beS b e u t f e h e n
© e n e r a l f o n f u l a t S ( 9 I u f W e r t u n g S a b t e i l u n g ) i n V o f e i t baS S iquibaiionS am t unt ©euehm igung anpgel;en.
B u wünfehett wäre allerbtngS, bag ber polnifche S ta a t bie
§bpotbefenforberungen Oon ber Vefchlagnahme in abfehbarer B e it gang befreit, p n t a l er Oon feinem SiquibationSrechte in biefer Vegiehung erfahrungsgemäß fo gut wie feinen ©ebrandj macht.
® e r © lä u b ig e r i;at gegen 3 ab fu ll9 beS SfufWertungS*
bctrageS bent S d ju lb n e r auf beffen Soften eine l ö f c h u n g S * f ä h i g e Q u i t t u n g p erteilen. S g t e r b e i i f t g n b e * a c h t e n , b a ß b i e f e b u r d ) b e n g u f t ä i t b i g c n ( b e n t * f ch e tt) S a n b g e r i dj 18 p r ä f i b e n t e n u n b p o 1 u i f ch e n S o u f n l l e g a l i f i e r t f e i l t m u ß .
S o m it jeber © laubiger fid j felbft beit ißm itad) ber fßolu*
V u fw V D . guftebenben StufwerPugSbetrag errcdjnen fann, w irb rtachftehenb bte polnifche ItmrechttungSffala (§ 2 Sßoln9lufw V D .) Wiebergegeben:
3 « bet S e it i f f «
Sieutfcbe iO la if t? =
93olnij<f)t Sffiarf bi? 1. Stuguft 1914
Dom 1. Ütufluft 1914
0,81 im H a lb ja h r I I 1914 0,85
I 1915 0,90
tt tt 11 1915 0,92
I 1916 1,05
I I 191G 1,09 1,09
„ G u a n a l I 1917 1,15 1,15
11 „ 1 1 5 1,1.5
m „ 1,20 1,20
tt tt I V „ 1,20 1,20
I 1918 1,20 3,20
n „ 1,20 1,20
n tt i n 1,80 1,80
H tt i v „ 1,50 1,50
„ iOioiiat 1 1919 1,8 1,50
2 „ 2,0 1,75
3 „ 2,0 2,00
.t 4 2,0 2,25
II li r» 2,1 2,50
tt ft c „ 2,1 2,75
tt tt 7 „ 2,4 - 3,25
8 „ 2,8 4,25
« „ 3,3 6,00
10 „ 4,2 7,50
11 „ 5,5 10,00
tt tt 12 „ 7,0 14,00
1 1920 9 19
II tt 2 „ 11 23
8 „ 12 25
tt 4 „ 12 25
tt » 5 „ 11 30
n
6 „ 11 81li li 7 „ 11 84
55. 3aSrg. 1926 §eft 29] (Stoßere tluffäge
28093 n 1er S e it 1 S ie
Seutfcpe SKorl tg =
ffSolnifcpe SDiarï
im SPlonat 9 1920 11 45
10 11 60
11 11 80
« tt 12 tt 11 100
1 1921 11 120
» 2 11 130
3 » 11 145
„
4 11 140if 5 n 11 150
6 11 200
H 7 tt 11 300
8
t,
11 400>1 9 tt 14 425
)t 10 18 450
tf It 11 23 450
tl tt 12 tt 25 450
U
ff
1 1922 28 450„
tt 2 31 500tl •t 3 40 550
„
4 46 6005 48 650
6 50 750
n 7 70 850
tt tt 8 120 1000
it 9 180 1 2 0 0
tt 10 320 14 0 0
n 11 750 18 0 0
tt tt 12 tt 950 2 5 0 0
1 1923 160 0 4 0 0 0
2 3 0 0 0 6 8 0 0
3 3 5 0 0 8 2 0 0
tt tt 4 4 0 0 0 8 6 0 0
5 5 5 0 0 9 4 0 0
tt 6 12000 12000
tt t t 7
"
4 5 0 0 0 2 0 0 0 03 « ber S e it i 8 lo
$eutfcpe SRarl tp =
33oIttif(pe SOiatl
im SRonat 8 1923 6 6 0 0 0 0 3 5 0 0 0
9 „ 1 5 0 0 0 0 0 5 0 0 0 0
10 „ 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 2 5 0 0 0
11 „ 3 0 0 0 0 0
tr 12 „ 8 0 0 0 0 0
1 1924 1 6 0 0 0 0 0
2 „ 1 8 0 0 0 0 0
3 * 1 8 0 0 0 0 0
u » 4 „ 1 8 0 0 0 0 0
B u n t ©cpluß ei« S M fp tel fü r bie SBerecpnmtg beS Stuf*
wertungSbetrageä einer DergtnSlicpen iöarlei)nsf)tji>oif)ei nadj ber fßolnStufwSSD. (SSercdpnungSjeit September 1 9 2 6 ):
g it r einen beutfepen © la u b ig e r if l fe it S lp ril 1919 auf einem ftäbtifcfjen © runbftitcie im abgetretenen (aifo jept pol«
nippen) ©ebiete ein ju 5 o/o DerjhtSHcpeS S a rie pen Bon 2000 beutfepen Sßapiermarf pppotpefarifcp eingetragen. Slacp ber Dorflepenben UntrccpnungSflala {teilen im S lp ril 1919 jWei Sniar! einen B to tp bar, alfo 2000 ißSDt. = 1000 B lo tp . ß infett finb feit bem 1. San. 1920 riitfftä n b ig . ® a bie SBerjäpnmgS»
friß fü r B in fe n o ie t Sapre beträgt, fo fa n n ber © lä u b ig e r B infen erft oom 1. Ban. 1922 ab verlangen. S ie Strtfen (5 o/o) macpen Dom 1. B ^u . 1922 b is 31. Seg. 1924 einen S3e»
trag Bon 300 M — 150 Q lottj aus. S ie fe r Biusbetrag gunt K a p ita l jugerecpnet, ergibt bie S um m e Don 1150 B lctp . 33oit btefer S u m m e fin b bie B iufen (5 o/o) Dom 1. Ban. 1925 b is 31. Slug. 1926 = 95,85 B lo tp ju beredeten. S ie ©efarnt»
forberung be lä u ft fiep baper b is gunt 31. Slug. 1926 auf 1245,85 B lo tp . S e r an ben © la u b ig e r ju japlenbe Stuf*
w ertungsbetrag ntadpt 15 o/0 Don 1245,85 = 186,78 B lo tp au§, bie Dom 1. Sept. 1926 ab b is j u t SluS japlitng weiter m it 5 o/o ju o e rjin fe n fin b .
(S e il I I A u fw e rtu n g anberet gor&crm tgen fo lg t.)
D k L i q u i d a t i o n 6 0 0 t t e v n r ä g e n * d e r f o g e n a n n t e n 6 e b u r t 0 p o ( e n g e m a g f t t t . 2 9 7 d e o t f e r t r a g e o o o n B c t f a ü k o *
SSoit IfteeptSanWalt D r . S S e rtp o lb § a a f e , S3erlin.
S ie grage, ob bie a lliie rte n unb a ffo jiie rte n SJiäepte be»
fugt fin b , baS itt iprem ©ebiete befinblicpe Verm ögen ber fog. © e b u r t S p o l e n pentäß Slrt. 2 9 7 b 33SS. jurüctjubepalten unb ju liq u ib ie re n , ift in ber beutfepen Döllerredjtlicpen Site»
ra tu r w ieberpolt bepanbelt unb allgem ein D e r n e i n t wor»
bert1). ©ine grunblegenbe © rö rte n n tg beS P ro b le m s ift bis»
per jeboep niept erfolgt. S ie erfepeint bei ber praltifcpen SSicp»
tig le it ber g ra g e geboten.
I.
U nter „ © e b u r t 3 p o l e n " Derflept m an Diejenigen -)3er»
fonen, bie tr a ft ip re r © eburt in einem jept ju bem polnifcpen S ta a t gepörigen ©ebiete bie polnifcpe (StaatSangepörigieit er»
Worben paben, im ©egenfap ju ben fog. „ S B o p i t f i ß p o l e n " , bie gemäß Slrt. 91 3333. bie polnifcpe S taatS angepörigieit ba»
burep erlangt paben, baß fie am 10. Ban. 1920 (B n lra fttre te n beS 3333.) ipren allgemeinen SBopnfip an einem O rte gepabt paben, ber jept SSeftanbteil beS polnifcpen S ta ates geworben ift.
S e r © rw erb ber polnifcpen S ta atS ange pörigie it tra ft
© e b u rt berupt auf Slrt. 4 beS StaatSDertrageS jw ifd je n ben a lliie rte n unb a ffo jiie rte n igauptmäcpten unb fßolen Dom 28. B u n i 1919.
‘) t a mm e r g e r i e p t B. 9. SOlärg 1922, 3! ü 407/22, Q3B- 1922, 1135; Siutfer, ®ie Slecptäftettung ber ®eutfdjen in IjBoIen,
©. 52 Anm. 1; Ijjaafe, ®aê Diecpt ber polnifcpen Sialuta, ©. 84;
S:pieme*©cpufter, ®a§ polnifcpe StguibaitonäBerfapren, ©. 47 unb 100; ©aafe, ®er beutfcp»poInifcpe ©taatShertrag übet ©taatSan- gepdrigieüS» unb DptionSfrogen, ©. 1 bis 10 uitö ©. 31 ff.
S ie fe 33eflimmung la u te t:
in bem mapgebenben frnnjôfifcpen ï e j t :
L a P ologne re c o n n a ît com m e ressortissants P o lo n ais de p le in d ro it e t sans aucune fo rm a lité les p e r
sonnes de n a tio n a lité allem ande, a u tric h ie n n e , h o n g ro ise ou russe q u i io n t nées su r le d it te rrito ire de p a re n ts y é ta n t d o m iciliés, encore q u ’ à la d ate d e la m ise en vig u e u r du présen t tra ité , elles n ’y soient pas elles m êm es dom iciliées. T o u te fo is dans les deu x ans, q u i su iv ro n t la mise en v ig u e u r du présen t tra ité , ces personnes p o u rro n t d é c la re r d e v a n t le * a u to rités P olonaises com p é ten tes dans le p ay s de le u r ré s i
dence, q u ’elles re n o n ce n t à la n a tio n a lité P o lo n aise , e t elles cesseront alors d ’ètre considérées com m e res
sortissants Polonais. A c e t ég a rd la d é c la ra tio n du m a ri s e ra ré p u té e v a lo ir p o u r la fe m m e e t ce lle des p aren ts s e ra ré p u té e v a lo ir p o u r les en fa n ts âgés de m oins d e d ix - h u it ans.
in bem beutfepen SEejt:
Sßofett erfennt als jsolttlfdje © taatä»
angehörfge »on SRedjtS wegen unb ohne weitere S iirm llchlett Me USerfonen beut»
Jeher, Sfierreicljttcfjer, ungartfeher ober ruffifdjer StciatSangetjörigtett an, bte in bem genannten Oebtete Oon bort Wohn»
haften ffiitcrn geboren ftnb, felbft Wenn ile fetbft bei g n fra fttre te n biefeS 18er«
ttageS bort nicht m ehr tbren M obitHb haben, gebod) tSitneu btefe iperfonett Währenb ber bem Jjnfrafttreten bieics SSertrageS folgenben jw et 3n 5 te oor ben SUftänbigen pvlntjcben Sefürben in bem Sianbe, in bem fie ihren SSohnft® haben, e tflä re n , bofe fie auf bte polnifcfje StaatSangehürigteit nerjidhten; unb fie hören ban til auf, oiö fwlnifdje © taat§»
argehörige angejehen su Werten. $ter»
bet erftreeft bie ffirftärung beS l$he»
m anneä ihre SBirlutig a u f Me ®hefrau unb bie ber e ite rn a u f bte fitnber u nter 18 Sohren.
SDiefer StaatSD ertrag (allgem ein a ls „9)1 t n b e r l j e t i S » D e r t r a g " bejeidjnet) if t an bemfelben Sage gefdjloffen wer»
ben wie ber 3333. ©§ ift befannt, baß fßolen ben SKinberßeitS»
Dertrag ija t unterjeidpnen müffen, beDor ber 3333. unterjeidjnet Worben iji. S ie Sebeutung beS lUlinberßeitSDertrageS ift noep baburd) un te rftrid je n worben, baß in feinem Slrt. 1 fßolen fiep Berpflicptet pat, bie in Slrt. 2 — 8 (a lfo auep in Slrt. 4) ent»
2810 ©röjgere Siuffäjse
[fju riftifd je SBodjcnfĄrifttjattenen Peffim ntungen „a tg funbam entale ©efege a n ju * erfenneit, unb baß fein ©efeg, feine P e rorbnung im b feine öffentliche § a n b lu rtg in t ©egenfag ober im SBiberfprutf) gn ben Peftintm ungen fie le n , unb fein ®efeg, feine P erorbnung unb feine öffentliche ¡ganblung ihnen gum iberianfen b a r f'.
^Sofen bat hernach ben SRinberljeitgöertrag atg einen Steil feines P e r f a f f u n g g r e ä f t e g anerfannt unb bieg and) ba*
burd) 5um Slugbrucf gebraut, baß in baS polm fdje ©efeg über bie © taatgangehörigfeit 0. 20. fja n . 1920 bie P e fiim m u n g aufgenommen Worben ift, baß bag Siecht eines polnifctjen
© taatgbürge rg jebe P e rfon e rw irb t, ber auf © ru n b ber i n t e r n a t i o n a l e n V e r t r ä g e biefeS Siecht p fte f)t.
S i e © r u n b l a g e b e g 3 0 i i n b e r f ) e i t 3 b e r t r a g c § b i l b e t b e r St r t . 93 SS SS.
S ie S iq u ib a tio n beutfcher Verm ögen i j t im Strt. 297 b geregelt.
S ie fe P e ffim ntu ng Tautet:
im frangöfifthen S e jt: ttn engtifdjen S e jt:
Sous ré s e rv e des disposition s co n tra ire s , q u i p o u rra ie n t ré su lte r du P ré s e n t T r a ité les Puissances alliées o u associées se ré s e rv e n t le d r o it de re te n ir e t d e liq u id e r tous les biens, d ro its e t in té rêts a p p a rte n a n t à la d a te de la m ise en v ig u e u r du présen t T r a ité , à des ressortissants allem ands o u des sociétés con trô lés p a r e u x su r le u r te rrito ire dan s leurs colonies, possesinns e t pays de p ro te c to ra t, y co m p ris les te rrito ire s , q u i le u r o n té té cédés en v e rtu du p résen t T r a ité .
L a liq u id a tio n au ra lie u c o n fo r- m é m a n t a u x lois de l’ É ta t a llié ou associé intéressé e t le p ro p ré ta ire a lle m a n d ne p o u rra disposer des ces biens, d ro its e t in té rê ts , ne les g rever d’aucune charge sans le consente
m e n t des ce t E ta t.
N e se ro n t pas considérés aussens du présen t p a ra g ra p h e com m e ressor
tiss an ts a llem an d s les ressort.ssants alle m a n d s q u i a c q u iè re n t de plein d ro t la n a tio n a lité d ’une Puissance allié e ou associée p a r a p p lic a tio n du p ré s e n t T ia ité .
S u b je c t to a n y c o n tra ry s tip u la tio n w h ic h m a y be p ro v id e d fo r in th e presen t T r e a t y , the A llie d and A ss o ciate d P o w e rs re serve the rig h t to re ta in an d liq u id a te a ll p ro p e rty , rig h ts an d interests belo n g in g a t the d ate o f th e c o m in g in to fo rc e o f the P re s e n t T r e a t y to G e rm a n n ationals o r com panies c o n tro lle d b y th em , w ith in th e ir te rrito rie s , colonies, possessions an d p ro tec to rates, in c lu d in g te rrito rie s ceded to th em b y presen t Treaty;.
T h e liq u id a tio n shall be c a rried o u t in ac co rd an ce w ith the la w s o f th e A llie d o r A ssociated S ta te con
ce rn e d , an d the G e rm a n o w n e r shall n o t be a b le , to dispose o f such p ro p e rty , rig h ts o r interests n o r su b je c t th em to a n y ch a rg e w ith o u t th e co n sen t o f th a t S tate.
G e rm a n n a tio n a ls , w h o a c q u ire ipso fa c to th e n a tio n a lity o f an A llie d o r A ssociated P o w e r in ac co r
dance w ith the p ro visio n s o f the presen t T r e a t y w ill n o t be considered as G e rm a n natio n als w ith in the m e a n in g o f th is p arag rap h .
f f i i r bic Stugtegung iff nad) Strt. 440 SIbf. 3 P P . tebigtid) ber fra ttjö fifd je unb ber engtifdje Se£t maßgebend
S e r linterfcbieb in ber R affung beg SIbf. 1 unb beg SIbf. 3 fb rin g t in bie Singen.
ism 2l0|. 1 besaiten fid) bie alt. unb aff. SRädjte bie Pe*
fugrtig bar, bie ben b e u t f d j e n R e i c h § a n g e t ) ö r i g e n ge*
porigen _ © tite r, Redjte unb ^ntereffen innerhalb itjreg ©e*
bieteg einfdjtiefjtid) ber abgetretenen ©ebiete guriicEgubeftaiten unb ju tiguibieren.
S m , SIbf. 3 ift gefagt, bag beutfdfe Reicfjgangehörige, bie in ttbereinftim m ung m it ben Peftintm ungen beg gegenwärtigen Pertrageg ipso fa c to bie © taatgangehörigfeit einer alt. unb aff. StRadjt erworben gaben, n id jt atg beutfdje SWdjgangeTjßrige i. S . biefeg Slbfageg gelten fotlen.
P e i be Sib f ü g e b e g Sl r t . 2 9 7 b 3358. f e g e n t j i e r * n a d ) b o r a u g , b a ß b i e P r ä g e r b e g gu t i g u i b i e r e n * b e n 3 3 e r m ö g e n g a m St a ge b e g ^ n i ^ a f t t r e t e n S b e g 3358. (10. g a n . 1920) b e u t f d f e R e i d j g a n g e h ö r i g e ge*
w e j e n f i n b. SIbf. 3 enthält eine S l u g n a l j m e bon ber Reget beg SIbf. 1, inbem er beftim m t, baß beutfd)e Reidjg*
angetjörige, bie nad) ben 58eftimmungen beg 5858. ipso facto bie © taatgangehörigfeit einer ait. unb aff. SRadjt e r w o r b e n hoben, ob w o t ) t fie beutfdje Reidjgangeljörige f i n b , bocf) n i c t ) t atg foldje b e t r a c h t e t werben fatten, unb jw a r t e b i g * lie b i. © . biefeg Paragraphen, alfo u n t e r b e n t © e f i c t j t g * p u n f t e De r S i q u i b a t i o n .
©g fra g t fid), an weiche beutfebe Reidjgangeljörige, bie ipso fa c to am 10. Qan. 1920 bie potnifche © taatgangefjörig*
fe it erworben tjaben, ber SIbf. 3 gebadjt haben fann. S i e f o g . 5 t B o f ) n f i g p o t c n f ö n n e n b i e g n i d j t f e i n . S enn Strt. 91, 5833. beftim m t, baß bie beutfdjen fReicfjöangefjövigen, bie am 10. San. 1920 ihren tß o tjn fig in bem enbgiiitig als 58eftanbteit Poteng anerfannten ©ebiete gehabt hoben, bon Redjtg wegen bie potnifche © taatgangei)ürigfeit u n t e r P e r * I n f i b e r b e u t f d j e n erworben haben. SDiefe perfonen tjaben in bem gteidjen Stugenbticfe, in bem fie bie potnifdje (Staats*
augei)örigfeit erworben hoben, atfo m it bem Peginn beg 10. g a n . 1920, autom atifd) bie beutfdje © taatgangehörigfeit bertoren. © ie Waren alfo am 10. fyou. 1920 n u r potnifche Staatsangehörige u n b n i c h t m e h r b e u t f d j e R e i c l j g * u n g e h ö r i g e . S tjr Perm ögen fonnte fdjon ang biefent
© runbe nid)t tiq u ib ie rt werben, S e nn bie S iqu ib a tio n richtet fief) wach Stbf. 1 beg Strt. 297 b P P . ja n u r gegen beutfdje Reidjgancjehörige unb nicht gegen potnifche. S e r SIbf. 3, ber bon beut)djen Reidjgangeijörigen fp rid jt, bie n id )t atg fotdje behanbett werben fotten, fann ficE» fdjon nad) feinem SSorttaut nicht auf perfonen begehen, bie am 10. San. 1920 gar uid)t m ehr beutfdje ReidjSangefiörige gewefen finb.
U m bie S iq u ib a tio n beg Permögeng ber SESotjnfigpoten augsufdjtießen, hätte e§ hiernach nicht ber befonberen P eftirn*
m ung beg 2tbf. 3 beg 2Irt. 297 b P P . beburft. 5E8ottte m an annehmen, baß ber SIbf. 3 bie 5tBohnfigpoten um faßt, fo wäre bie P e ftim m ung w ib e rfin n ig , untogifch unb überftu ffig .
tötüffen beghatb bei ber ff-efiftetlung be§ Sreifeg ber Perfonen, bie im Stbf. 3 beg Strt. 297 b P P . behanbett fin b , biejenigen perfonen augfdjeiben, bie am 10. ^ a n . 1920 gleichseitig m it bem © rw erb einer alt. unb aff. © taatg*
angehörigfeit bie beutfdje © taatgangehörigfeit üertoren hoben, unb baher am 10. fyan. 1920 n id )t m ehr beutfcEje Peidjg*
angehörige gewefen fin b , fo m uff unterjocht werben, w e t d j e perfonen unter ben 2tbf. 3 beg 2trt. 297 b P P . falten.
® iefe Perfonen m iiffen fcrei Poraugfegungen erfütten.
1. © ie m iiffen am 10. g a n . 1920 noch beutfdje iReichg*
angehörige fein.
2. © ie m iiffen ipso fa c to bie © taatgangehörigfeit einer alt. unb aff. iffla d jt e r w o r b e n hoben.
3. S)er © r w e r b ber alt. unb aff. © taatgangehörigfeit m uff i n Ü b e r e i n ft i m m u n g m i t b e n P e f t i n t * m u t i g e n b e g P P . erfo lg t fein.
Piiefe brei Poraugfegungen treffen fü r bie © eburtgpoleit Su. 5Rur an biefe fann ber 2lbf. 3 gebac&t haben.
3 n 1 u n b 2 :
® ie © eburtgpoten w aren am 10. San. 1920 beutfdje 5Reid)gangehönge unb haben an biefent Sage auch öie potnifdje
© taatgangehörigfeit erworben.
S in ©egenfag su Strt. 91 P P . ift im Strt. 4 beg SRinber*
heitgoertrageg ber ©rwerb ber potnifchen © taatgangehörigfeit nicht m it bem 58ertuft ber beutfdjen 5Reid)gangehörigfeit Oer*
bunben. S ie ©eburtgpoten befaßen fyievttad) eine hoppelte
© taatgangehörigfeit, unb eg ift ihnen lebigiid) bag Recht ein*
geräum t, innerhalb stueier S “ h « auf bie potnifche © taatg*
angetjörigfeit su oersichten. © rft m it einem fotdjen etwaigen P e rsid jt Oertoren fie wieber nachträglich bie big E)aEjtrt be*
flefjenbe potnifche © taatgangehörigfeit. S ie boppette © taatg*
angehörigfeit beutfcher Reichgangehöriger fr a ft beg ipso fa c to -
©rwerbeg ber polnifdjeit © taatgangehörigfeit ift beabfichtigt gewefen. S ie oertragfehtießenben © taaten waren fid) bariiber Oottfommen fta r. © rft bureß ben Strt. 7 beg SBiener 9lbfom*
meng o. 30. Sing. 1924 fin b bie fid) Ijieraug ergebenben ftaatgredjtiichen Unebenheiten geregelt Worben2).
P e tradjtet man ben Strt. 4 beg 3Rinberf)ritgöertrage3 unter bem © e fi^tg p n n fte , baß bie ©eburtgpoten ipso fa c to bie potnifche © taatgangehörigfeit ohne P e rtu ft ber beutfdjen Reichgangehörigfeit erworben haben, fo finbet man eine über*
tafchenbe Übereinftim m ung m it bem St bf . 3 b e g St r t . 2 9 7 b P P . , ber gteichfattg n u r Don bem © r w e r b einer alt. unb aff.
© taatgangehörigfeit burd) beutfdje Reidjgangehörige, atfo Per*
fonen fp rid jt, bie trogbem beutfefje Reic[)ganget)örige ge*
btieben finb. P e fta tig t w irb bieg aud) burd) bie fonftige Ser*
m inotogie beg P P . @g fä llt gier ber ©egenfag swifdjen bem St r t . 91 S lb ). 1 unb bem St r t . 2 9 7 b S3P. auf. S o r t ift bie Rebe oon bem © rwerb ber potnifchen © taatgangehörigfeit unter gteidjsectigem p e rtu ft ber beutfehen Reichgangehörigfeit, hier ift n u r oon bem © r w e r b einer alt. unb aff. © taatg*
angehörigfeit bie Rebe o h n e b e n g t e i c f j g e i t i g e n P e r * t u ft ber beutfehen atg SRerfmat beg Satbeftanbeg feftsufegen.
S i e f e P e t r a c h t u n g e r g i b t , b a ß St bf . 3 b e g St r t . 2 9 7 b P P . g e r a b e s u a u f b i e © e b u r t g p o t e n S u g e f d j n i t t e n i f t , unb n u r biefe perfonen ben ©egenftanb ber bort getroffenen Regelung bitben. Stuf anbere Perfonen,
s) Sgl. hteTsu § a a ( e , ber beuticRwoltuidje © taatSoertrag über
© iaa tg a n g e tjö rig fe itg* unb C p lio n g fra g e n .
