DIE NATURWISSENSCHAFTEN
17. Jahrgang 4. O ktober 1929 H eft 40
Die serologische Analyse von Zellen und Geweben1.
V o n E r n s t W i t e b s k y , H eid elb erg .
(Aus der wissenschaftlichen Abteilung des Instituts für experim entelle Krebsforschung [Direktor: Prof. Dr. H. Sach s].)
D a s a b w ech slu n g sreich e B ild der äu ß eren G e s ta lt tierisc h er und p fla n zlich e r L eb ew esen m uß im m er w ied er d as A u g e des B e o b a c h te rs ü b e r
rasch en . D ie U n te rsu c h u n g des inneren A u fb a u s d er versch ied e n e n A rte n d e c k t ab er G em ein sa m ke iten au f, die d er rein ä u ß erlich en B e tr a c h tu n g en tgeh en . So b e sitzen zah lreich e O rg a n sy stem e bei den v ersch ied en en A rte n die gleich en F u n k tio n en , die h ä u fig a u ch in ih rer ä u ß e re n F o rm zu m A u s d ru c k kom m en . G eg en ü b e r d er u n geh eu ren M a n n ig fa ltig k e it der L eb e w e se n is t ab er der a n a ly tis c h e C h em ik er bis h e u te a u ß e rstan d e , ch em isch d efin ierb are S to ffe fü r die a u sg e p rä g te D iffe re n z ie ru n g der A rte n an zu geb en . E r m u ß sich vie lm e h r d a m it b egn ü gen festzu ste llen , ob es sich u m E iw eiß k ö rp er, F e t t e o d er K o h le h y d ra te h a n d elt, ohne d a ß die h o ch m o le k u lare S tru k tu r d er g e n an n ten S to ffe die A n tw o r t a u f die F ra g e z u lä ß t, v o n w elch e r T ie r a r t sie h errü h ren .
D iese b io lo gisch e A n a ly se , die dem m ensch lich en K ö n n e n b ish er u n ü b erw in d lich e H in d ern isse e n t
g eg e n ste llt, v e rm a g ab er d er leb en d e O rgan ism u s sp ielen d zu lösen. W ie die gru n d leg en d en U n te r su ch u n g en v o n B e h r i n g , B o r d e t u n d E h r l i c h g e z e ig t h ab en , a n tw o r te t d er leb en d ige O rgan ism u s au f die Z u fu h r v o n a rtfre m d en S to ffe n m it der B ild u n g v o n G eg en sto ffen , v o n A n tik ö r p e rn zur A b w e h r des E in d rin g lin g s. Z u r A n tik ö r p e rb ild u n g is t es d a b ei g le ich g ü ltig , ob es sich u m ein sch äd lich es od er ein u n sch äd lich es A g e n s h a n d elt. V o ra u s s e tzu n g fü r die A n tik ö rp e re n ts te h u n g is t v ie lm e h r n u r 1. die A rtfre m d h e it d er ein d rin gen d en S u b sta n z u n d 2. ihre p a re n te ra le Z u fu h r, d. h. die U m g eb u n g des D a rm tr a k tu s . D en n die p er os ein g e fü h rten S to ffe w erd en m eist d u rch die F e r m en te des M agens und des D a rm es a b g eb a u t, ohne d a ß A n tik ö r p e r zu e n tsteh e n b ra u ch en . E in e S u b sta n z, die im stan d e ist, A n tik ö rp e r zu erzeu gen , n en n t m an ein A n tig e n . E in B lu tseru m , d as A n tik ö rp e r e n th ä lt, n en n t m an ein A n tiseru m . D ie A n tik ö r p e r lassen sich a u ch im R e ag en sg la s an ih rer e in d e u tig e n u n d in te n siv e n b io lo gisch en W irk u n g ge g e n ü b er d em A n tig e n erken n en . So k o m m t es bei ce llu lären A n tig e n en , z. B . bei B a k te r ie n u n d b ei B lu tk ö rp e rc h e n , zu einer L ysis, zu einer A u flö su n g , o d er zu ein er Z u sa m m en b a llu n g , zu ein er A g g lu tin a tio n . G elö ste E iw e iß kö rp e r w erd en d u rc h A n tik ö r p e r zu m N ie d e r
sch la g g e b ra ch t, sie w erden p rä c ip itie rt. D ie u n te r
sch ied lich e W ir k u n g v o n A n tik ö r p e rn is t w oh l 1 Ö ffentliche Probevorlesung, gehalten am 4. Juni 1929 zur Erlangung der Venia legendi.
Nw. 1929.
v o rw ie g e n d a b h ä n g ig v o n der A r t des A n tig e n s.
D ie M eh rza h l d er A u to re n s te h t denn au ch h eu te a u f d em S ta n d p u n k t, d a ß die versch ied en en A n tik ö rp e rw irk u n g e n a u f ein ein h eitlich es S u b s tra t zu rü c k zu fü h ren sind. D ie T re n n u n g in L ysin e, A g g lu tin in e u n d P rä c ip itin e t r if f t also n u r die ä u ß ere E rsch ein u n gsfo rm v o n A n tik ö r p e rfu n k tio n en . C h a ra k te ristisc h fü r die A n tik ö r p e r
w irk u n g en is t v o r allem ih re S p e z ifitä t, d ie die L y s is , die A g g lu tin a tio n , die P r ä c ip ita tio n und and ere k o m p lizie rte re A n tik ö rp e rfu n k tio n e n in gleich er W eise beson d ers a u szeich n et. S eitd em Bo r d e t zu erst g e ze ig t h a t, d a ß n ach V o rb e h a n d lu n g v o n K a n in c h e n m it u n sch äd lich en S to ffe n (artfrem d e ro te B lu tzellen ) sp ezifisch e A n tik ö rp e r en tsteh en , is t m an, au sgeh en d v o n der serologisch en A n a ly se d er M ilch, im m er m ehr zu der E rk e n n tn is g e la n g t, d a ß die sero log isch en R e a k tio n e n sich zu r U n tersch e id u n g der E iw e iß k ö rp e r v e rsch ied e ner H e rk u n ft eignen. V o r allem h a t Uh l e n h u t h e rk a n n t, d a ß die M eth od e der P r ä c ip ita tio n eine U n tersch e id u n g der E iw e iß k ö rp e r der v e rs c h ie denen T ie ra rte n e rla u b t. D en n die P rä cip itin e, die n a ch der In je k tio n v o n a rtfre m d em E iw e iß a u f treten , rea gieren sp ezifisch m it dem E iw e iß der T ie ra rt, das zu r V o rb e h a n d lu n g ged ien t h a t. E in solches p rä cip itie re n d e s A n tise ru m k a n n also die F ra g e n a ch d er H e rk u n ft v o n E iw eiß k ö rp ern en tsch eid en , ein W eg , v o n dem die ch em ische A n a ly s e n och w e it e n tfe rn t ist. D ie M eth od e der P r ä c ip ita tio n ist zu r bio lo gisch en D ifferen zie ru n g der A rte n v o n Uh l e n h u t h und seinen M itarb eitern w eitg e h e n d h eran g ezo gen w orden. A u c h in die forensisch e P r a x is k o n n te sie E in g a n g fin d en und w ird h e u te v o n den G erich ten als sicheres B e w e is m itte l a n e rk an n t, tierisch es E iw e iß sein er H e r
k u n ft n ach zu u n tersch eid en .
B e i der sy ste m a tisc h e n D u rc h fü h ru n g der bio lo gisch en E iw eiß d ifferen zie ru n g stieß m an ab er b a ld an die G ren zen der S p e z ifitä t. So g re ift z. B . ein gegen M en sch en b lu t g e ric h te te s A n tiseru m a u ch a u f d as B lu t d er A ffe n üb er. In u m fassend en U n tersu ch u n g en w u rd en die w ech se l
seitigen B e zie h u n g e n d er versch ied e n e n T ie r arten serologisch g e p rü ft m it dem E rg eb n is, d a ß T iera rten , d ie im zoo lo gisch en S y ste m nahe b eiein an d ersteh en , g e h ä u ft V e r w a n d tsc h a fts re a k tio n en au fw eisen . V o n beson d erem In teresse w ar in d iesem Z u sam m en h an ge d ie B e zie h u n g des M enschen zu den A ffe n . T a ts ä c h lic h fü h rt ein M en sch e n b lu tan tise ru m au ch in ein er L ö su n g vo n A ffe n b lu t zu ein er P rä c ip ita tio n . D a b e i is t ein
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772 Wi t e b s k y: Die serologische Analyse von Zellen und Geweben. T Die Natur- [wissenschaften Ü b e r w iegen in d er R e a k tio n s fä h ig k e it d er sog.
M en sch en affen , w ie G o rilla, S ch im p an se, O ra n g U ta n , G ib b o n , g eg en ü b er den H a lb a ffe n fe s tz u stellen . A u c h a u f sero log isch em W e g e k o m m t m an also zu E rk en n tn issen , die die D e scen d en zth eo rie D a r w i n s b erü h ren .
W ill m an d a g eg en A n tis e r a h erstellen , die stre n g sp ezifisch n u r m it M enscheneiw Teiß rea gieren u n d n ic h t a u f A ffe n e iw e iß ü b erg reifen , so is t n ach d em V o rg ä n g e v o n U h l e n h u t h d er W e g d er kreu zw eise n Im m u n isie ru n g zu b esch reiten . W en n A ffe n m it M e n sch en b lu t v o rb e h a n d e lt w erd en , e n tsteh e n A n tik ö rp e r, d ie au ssch ließ lic h gegen M e n sch e n b lu t g e ric h te t sind, ohne g le ic h z e itig a u f A ffe n b lu t zu w irk e n . D en n d er O rgan ism u s b ild e t u n te r n orm alen U m stä n d en n iem als A n tik ö r p e r gegen a rteig en e B a u stein e, ein in te re ssa n te s b io lo g isch es P rin zip , d as E h r l i c h m it d em A u s d ru c k
„ h o rr o r a u to to x ic u s “ b e ze ic h n e t h a t. V o n einem tele o lo g isch en G e s ic h ts p u n k t au s k ö n n te m an es als ä u ß e rs t z w e c k m ä ß ig b ezeich n en , w en n die A n tik ö r p e rb ild u n g gegen eigen e Z e llb esta n d teile a u sb leib t. D e n n solch e A n tik ö r p e r m ü ß te n den eigen en O rgan ism u s zerstö ren . F re ilic h is t es n ic h t im m e r m it H ilfe d er k reu zw eise n Im m u n i
sieru n g m ö glich , d e ra rtig sp ezifisch e A n tik ö r p e r
w irk u n g en zu erh a lten . E s m iß lin g t z. B . b ei der V o rb e h a n d lu n g v o n P fe rd e n m it E s e lb lu t. O b d as V e rs a g e n in d iesem F a ll a u f ein er a llg e m einen G e s e tz m ä ß ig k e it b e ru h t, n a ch d er die kreu zw eise Im m u n isie ru n g n u r b ei d en jen igen T ie r a r te n zu ein em E r fo lg fü h rt, u n ter denen eine K r e u z u n g u n m ö g lich ist, soll d a h in g e ste llt b leib en .
G ela n g es n u n a u f sero log isch em W ege, zw isch en den E iw e iß k ö rp e rn d er ve rsch ied e n e n T ie ra rte n le ic h t zu u n tersch eid en , so d u rfte m an h o ffen , a u ch sero logisch fa ß b a re U n tersch ie d e in n e rh a lb d er ein zeln en O rg a n sy ste m e a u fzu fin d en . A b e r es ze ig te sich b a ld , d a ß h ier die G ren zen sero lo g isch er M e th o d ik b e rü h rt w u rd en . E s is t m it den frü h er g e ü b ten V e rfa h re n im allg em ein en k a u m m öglich , festzu ste llen , ob ein E iw e iß k ö r p e r v o n der N iere, d er L e b e r od er d em G eh irn h e rrü h rt.
N a c h V o rb e h a n d lu n g eines V e rsu c h stie re s m it O rgan su spen sion en e n tsteh e n v o rw ie g e n d a r t sp ezifisch e A n tik ö rp e r. D ie E rz e u g u n g v o n o rg a n sp ezifisch en A n tik ö r p e rn is t d u rch b eso n d ere M eth od en n u r w en igen A u to re n gelu n gen (vgl.
E . K . W o l f f ) . D ie Z ellen des K ö rp e rs sind je d e n fa lls in sg esa m t a rtsp e zifisc h stig m a tis ie rt. B e i d em A k t der Im m u n isie ru n g g elan g en also o rg a n sp ezifisch e Q u o ten n ic h t zu r E n tfa ltu n g ih rer A n tig e n fu n k tio n . M an b e g eg n e t h ier in d er je w eilig e n b io lo gisch en S tä rk e des A n tig e n s ein em w eiteren F a k to r , d er die E n ts te h u n g v o n A n t i
k ö rp e rn w esen tlic h b e h errsch t. M an sp ric h t g e ra d e zu v o n ein er K o n k u r re n z der A n tig e n e, b ei d er d as im m u n b io lo g isch sch w äch ere A n tig e n u n te r
lie g t. In d em W e tts tr e it d er A n tig e n fu n k tio n e n s e tz te n sich o ffe n b a r die a rtsp e zifisch e n Q u o ten a u f K o s te n d er o rg an sp e zifisch e n d u rch .
D a m it e n tfie l b is v o r k u rzem a u c h die M ö g
lic h k e it, G em e in sa m k e iten a u fzu d eck en , die ohne Z w e ife l zw isch e n den O rg a n sy stem en gleich er F u n k tio n b esteh en m üssen. D e n n sich erlich e n t
h ä lt d o ch z. B . die L e b e r des R in d es äh n lich e oder gleich e Z e llelem en te wrie die L e b e r des M enschen od er des P ferd es. D ie a rtsp e zifisch e n K o m p o n e n te n v e rh in d e rn je d o c h d as A u ftr e te n o rg an sp e zi
fisch er A n tik ö rp e r, des ein zigen R e ag en s zu m N a c h w eis d er o rg an sp ezifisch en B a u ste in e . A b e r schon v o r lä n g e re r Z e it is t d u rc h U h l e n h u t h an dem B e isp ie l d er A u g e n lin se b ew iesen w ord en, d a ß denn och o rg an sp ezifisch e S tru k tu r e n V orkom m en kö n n en . D u rc h V o rb e h a n d lu n g ein es K a n in ch e n s m it L in sen su sp en sion ein er frem d en T ie r a r t e n t
steh en A n tik ö r p e r, die m it den versch ied e n ste n L in sen su sp en sion en rea gieren , u n d z w a r u n a b h ä n g ig , v o n w elch e r T ie r a r t sie h errü h ren . D a b ei tre te n a rtsp e zifisc h e A n tik ö rp e rq u o te n v o ll
ko m m en zu rü ck . In d er A u g e n lin se sind also die o rg an sp e zifisch e n A n tig e n e geg en ü b er den a r t sp ezifisch en d e u tlic h e r a u sg e p rä g t. B e i d er V o r b e h a n d lu n g m it L in sen su sp en sion t r i t t d a h e r d er u m g e k e h rte V o rg a n g ein w ie b ei den ü b rigen O rgan en , in d em die o rg an sp e zifisch e n L in s e n a n tig e n e ü b er d ie je w eilig en a rtsp e zifisch e n S tr u k tu re n d o m in ieren . D ie H e rs te llu n g v o n L in sen a n tise ra g e lin g t n u r m it a rtfre m d en L in sen , n ich t e tw a m it a rteig en en L in sen . Z u r A ntikörperent
stehung ist also die Artfrem dheit des L insenm aterials eine unerläßliche Voraussetzung. S in d a b er a r t eigen e L in sen a u ß e rsta n d e , die A n tik ö rp e rb ild u n g auszu lö sen , so kö n n en sie d o ch im R e a g en sg la s m it L in se n a n tise ra re a g ieren . D ieses m erk w ü rd ige sero log isch e V e r h a lte n d er A u g e n lin se m u ß te bis v o r k u rzem u n v e rs tä n d lic h ersch ein en . N e u er
d in gs sind a b er B e d in g u n g en b e k a n n t gew orden , die zu ein er zw a n g lo se n A u fk lä ru n g dieses a n sch ein en d p a ra d o x e n V e rh a lte n s zw isch en a r t eig en em u n d a rtfre m d e m L in s e n m a te ria l führen . N a c h n eu eren U n tersu ch u n g en b e sitzen fe ttä h n lich e S u b sta n zen , a u ch L ip o id e g en an n t, ebenso w ie m a n ch e K o h le h y d r a te d ie F ä h ig k e it, im R e a g e n s
glas m it ih ren A n tik ö r p e rn zu reagieren . Im leb en d en O rgan ism u s fü h ren sie a b er e rst dann zu r A n tik ö rp e rb ild u n g , w en n sie im V e rein m it a rtfre m d e m E iw e iß e in v e r le ib t w erd en . G leich e V e rh ä ltn isse lieg en b ei dem ge sch ild e rten V e r h a lte n d er L in se v o r. Sie re a g ie rt z w a r m it den A n tik ö rp e rn , die d u rch a rtfre m d e L in sen erzeu g t sind, sie is t a b er n ic h t im stan d e, im arteig en en O rga n ism u s d ie B ild u n g v o n L in sen a n tik ö rp e rn au szu lö sen . D ie w irk sa m en B e sta n d te ile d er L in se, die ih r dieses e ig en a rtig e o rg an sp e zifisch e G ep räge ve rle ih e n , sind ta ts ä c h lic h fe ttä h n lic h e S to ffe , also L ip o id e . A rte ig e n e L in sen e n th a lte n z w a r d as o rg an sp e zifisch e L in sen lip o id , es fe h lt ihnen a b er d as a rtfre m d e E iw e iß , das zu r A n tik ö r p e r
b ild u n g u n b ed in g t n o tw e n d ig ist. D e sh a lb fü h rt d ie V o rb e h a n d lu n g v o n K a n in c h e n m it K a n in ch e n - lin sen n ic h t zu ein er A n tik ö rp e rb ild u n g , w en n a u c h die K a n in ch e n lin sen die g leich en organ -
H e ft 40. 1 4. xo. 1929J
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sp ezifisch en L in se n stru k tu re n w ie die L in sen der and eren T ie ra rte n en th a lten .
G a lt die A u gen lin se lan g e Z e it als ein ziges O rgan , das o rg an sp ezifisch e Z ellelem en te au f sero log isch em W e g e erken n en ließ , so h ab en neuere U n tersu ch u n g en a u ch unseres L a b o ra to riu m s g ezeig t, d a ß n eb en der L in se n och das G eh irn in gleich er W eise orgranspezifisch c h a ra k teris ie rt ist. D u rc h V o rb e h a n d lu n g eines K a n in chens m it den H irnsu sp en sionen einer frem d en T ie ra rt, z. B . m it R in d erh irn , en tsteh en A n t i
körper, d ie n ic h t n u r m it dem h om ologen A n tig e n , dem R in d erh irn , in R e a k tio n treten , sondern die m it den H irnsu sp en sionen aller T ie ra rte n in gleich er W eise reagieren . A u c h h ierb ei tre ten artsp e zifisch e Q u o ten d u rch a u s in den H in te r
gru n d . D ie A n tik ö rp e rw irk u n g b le ib t a u ch geg en ü b er geko ch ten H irn su sp en sio n en und a lko h o lisch en H ir n e x tr a k te n besteh en . D a nun im G eg en satz zu den m eisten E iw eiß k ö rp ern die L ip o id e d u rch ih re beson d ere H itz e b e stä n d ig k e it u n d ih re A lk o h o llö slich k e it a u sg e ze ich n et sind, h ab en w ir allen G ru n d , die o rg an sp ezifiscb en H irn a n tik ö rp e r als L ip o id a n tik ö rp e r anzuseh en . N u r a rtfre m d e H ir n suspensionen b e w irk en die E n ts te h u n g o rg a n s p ezifisch er H irn a n tik ö rp er, eben so w ie n u r a r t frem d e L in sensuspensionen die B ild u n g o rg an s p ezifisch er L in sen a n tik ö rp e r auslösen. Im m er w ied er b e g eg n e t m an d em P rin z ip der A rtfre m d h e it als d em u n b eu gsam en G esetz, das die A n t i
kö rp e rb ild u n g b eh errsch t. B e w ir k t a b er die V o r b e h an d lu n g m it a rteig en en H irnsu sp en sionen n ie
m als die E n ts te h u n g vo n H irn a n tik ö rp ern , so v e rä n d e r t sich w ied eru m d as B ild b ei der P rü fu n g vo n H irn a n tise ra im R e ag en zg las. H ie r rea g ieren au ch arteig en e H irn su sp en sion en m it H ir n a n ti
kö rp ern . In A n a lo g ie zu dem V e r h a lte n der A u gen lin se is t die R e a g e n zg la sfu n k tio n a rteig en er H irn su sp en sion en a u f die o rg an sp ezifisch en H irn - lip oid e zu rü ck zu fü h ren . W u rd e b ish er u n ter einer A n tig e n fu n k tio n die Ü b e re in stim m u n g zw isch en Krtäkör-perbildung im O rgan ism u s und A n tik ö rp e r- bindung im R e a g en zg la s ve rsta n d e n , so m u ß h eu te die D e fin itio n des A n tig e n b e g riffs eine V erä n d e ru n g erfah ren . D e n n b e i den O rgan lip o id en b e ste h t ein G eg en satz zw isch en A n tik ö rp e rb in d u n g in vitro und A n tik ö rp e rb ild u n g in vivo. H ie rzu b e d a rf es n ach dem V o rg a n g v o n L a n d s t e i n e r e rst einer M isch u n g m it a rtfre m d em E iw e iß . W en n ab er ein m al d u rch V o rb e h a n d lu n g m it a rtfre m d en H irnsu sp en sionen H irn a n tik ö rp e r e n tstan d en sind, dan n is t d u rch a u s m it der M ö g lic h k e it zu rechnen, d a ß diese H irn a n tik ö rp e r a u ch a u f die eigene H ir n su b sta n z ein w irken kön nen . E in e p a th o lo g isc h a n a tom isch e V e rä n d e ru n g an d em G eh irn v o n K a n in ch e n , die H irn a n tik ö rp e r im B lu te e n th a lten , is t b ish er in V o rv ersu ch e n n och n ic h t a u f gefu n d en w ord en . D a s F eh len p a th o lo gisch -an ato m isch e r V erä n d e ru n g en an der H irn su b sta n z tro tz der A n w ese n h eit v o n H irn a n tik ö rp ern im B lu t ist a b er w o h l d a ra u f zu rü ck zu fü h ren , d a ß die A n t i
k ö rp er des B lu te s n ich t ohne w eiteres die B a rriere
d u rch b rech en können, die im allg em ein en als B lu t- L iq u o rsch ra n k e b e ze ich n et w ird . D ie B lu t-L iq u o r - sch ran k e v e rh in d e rt v ie lm e h r den Ü b e r tr itt vo n A n tik ö rp e rn aus dem B lu te in die L u m b a lflü s s ig k e it, die das Z e n tra ln e rv e n sy ste m u m sp ü lt. D ie H irn a n tik ö rp er kön nen also die H irn zelle n n ic h t erreich en. V ie lle ic h t is t h ierin g le ic h z e itig die E rk lä r u n g d a fü r zu find en , d a ß ü b e rh a u p t H ir n a n tik ö rp e r e n tsteh e n k ö n n e n . D en n d a der leb en d e O rgan ism u s eine Z e rstö ru n g eigen er H irn b e s ta n d teile n ic h t zu b e fü rc h te n h a t, b ra u c h t d as P rin z ip des ,,h o rro r a u to to x ic u s “ n ic h t in F u n k tio n zu tre ten . D ie gleich en B e tra c h tu n g e n gelten fü r die L in sen a n tik ö rp e r. A u c h diese kön nen in fo lge der a n a to m isch en B e d in g u n gen n ic h t ohne w eiteres an die L in se h eran k o m m en . W e n n allerd in gs u n te r b eson d eren p ath o lo gisch en B ed in g u n g en d o ch H irn a n tik ö rp e r in den L u m b a lra u m gelan gen , so d ü rfte n sie in d er T a t die o rgan sp ezifisch en H ir n elem en te an g reifen kön nen . V ie lle ic h t k o m m t bei den m e ta sy p h ilitisc h e n V erä n d eru n g en , v o r allem b ei der P a ra ly s e , ein d era rtig e r M ech anism u s in B e tr a c h t.
U n te r einer o rgan sp ezifisch en A n tik ö rp e r W i r
k u n g sind A n tik ö rp e r gegen Z e llb esta n d teile eines b e stim m te n O rgan s ohne In terferen z a rtsp e zifisch e r A n tik ö rp e r zu versteh en . D iese e le k tiv e W irk u n g is t V o ra u sse tz u n g fü r die A n n ah m e o rg an sp e zifi
sch er A n tik ö rp e rfu n k tio n e n . Z w ei versch ied en e T y p e n o rg an sp ezifisch er A n tik ö rp e r sind v o n ein an d er zu u n tersc h eid e n : bei dem e rsten T y p is t die o rg an sp ezifisch e A n tik ö rp e rw irk u n g eine a b so lu te und e rs tre c k t sich a u f d as gleich e O rgan aller oder v ie le r T iera rten , w ie b ei H irn u n d L in se.
B e i dem zw e ite n T y p is t ab er die O rg a n sp e zifitä t n u r r e la tiv a u sg e p rä g t und fü r jed e ein zeln e T ie r a r t zu g le ich beson d ers c h a ra k te risiert. So e n tste h t d u rch V o rb e h a n d lu n g eines K a n in ch e n s m it dem Casein d er K u h m ilc h ein A n tiseru m , d as a u s
sch lie ß lich m it d em A n tig e n d er V o rb eh a n d lu n g , dem K u h m ilch ca sein , rea g iert. A rtsp e zifisch e A n t i
kö rp er a llg em ein er A r t feh len v ö llig . A b e r ein A n tiseru m , das d u rch V o rb e h a n d lu n g m it dem Casein d er K u h m ilc h gew on n en w u rd e, re a g ie r t a u ssch ließ lich m it dem K u h m ilch ca sein , n ic h t e tw a m it dem M ensch en m ilch casein , eben so w ie ein A n tiseru m gegen M en sch en m ilch casein n ic h t a u f d as C asein der K u h m ilc h ü b e rg re ift. H ier liegen also o rg an sp ezifisch e A n tik ö rp e rfu n k tio n e n vo r, die g le ich zeitig in ih rem W irk u n g sb e re ich artsp ezifisch b e g re n zt sind. S olch e a rt- und o rg a n sp ezifisch en A n tig e n e sind d e m n a ch d u rch einen hohen G ra d b io lo g isch er S p e z ifitä t a u sgezeich n et.
N eu ere U n tersu ch u n g en fü h rte n zu der E r ken n tn is äh n lich er o rg an sp ezifisch er A n tig e n fu n k tio n en . A m erik a n isch e A u to re n h ab en in dem H ä m o g lo b in der ro te n B lu tk ö rp e rc h e n ein A n tig e n erk a n n t, das zr\r B ild u n g o rg an sp ezifisch er H ä m o g lo b in an tik ö rp e r fü h rt, die g le ich zeitig artsp e zifisch b e g re n zt sind. So e n ts te h t d u rch V o rb e h a n d lu n g eines K a n in ch e n s m it R in d erh ä m o g lo b in ein A n t i
serum , d as a u ssch ließ lich m it dem H ä m o g lo b in 5 8 *
774 Wi t e b s k y: Die serologische Analyse von Zellen und Geweben. I Die Natur
wissenschaften aus R in d e rb lu t, n ic h t d agegen m it d em H ä m o
glo b in au s M en sch en b lu t re a g iert. U n g e a c h te t ih rer so a u sge p räg te n S p e z ifitä t g reifen a b er au ch die H ä m o g lo b in a n tise ra a u f d as H ä m o glo b in v e r w a n d te r T ie ra rte n ü b er u n d geb en die gleichen V erw a n d tsc h a ftsre a k tio n e n , w ie es v o n den a r t sp ezifisch en P rä c ip itin e n b e reits e rw ä h n t w u rd e.
So re a g ie rt ein A n tiseru m gegen A ffe n h äm o g lo b in g le ic h z e itig m it d em H ä m o glo b in des M en sch en b lu te s, und u m g ek eh rt. F ü r g e rich tlich e Z w eck e kö n n en H ä m o g lo b in a n tise ra , d a n k ih rer sp e zifi
schen W irk u n g sw eise , zu m B lu tn a c h w e is m it E rfo lg v e rw a n d t w erd en .
So m a n n ig fa ltig au ch die zu r B e o b a c h tu n g ko m m en d en P h än o m en e ersch ein en m ögen, stets tritt das P r in z ip der Artfrem dheit als Voraus
setzung fü r die A ntikörperentstehung hervor und geht als roter F a d en durch alle unsere Betrachtungen.
D a s P ro b lem d er O rg a n sp e zifitä t b irg t a b er n och eine F ü lle b ish er u n lö sb arer F ra g e n . B e i den ek to d erm a le n O rgan en , H irn und L in se, is t z w a r ein b e trä c h tlic h e r F o r ts c h r itt in der E rk en n tn is e rz ie lt w ord en . B e i den an d eren O rgan en b e ste h t a b er d as R ä tse l d er O rg a n sp e zifitä t u n g em in d ert fo rt. E in en a u ssic h tsreich en W e g d ü rfte n v ie l
le ic h t neu ere U n tersu ch u n g en w eisen , die ü b er beson d ere O rga n eiw eiß k ö rp er, u n d z w a r ü b er O rg a n g lo b u lin e, im G an g e sind . A u s g a n g s p u n k t h ie rfü r b ild e t d as G lo b u lin d er S ch ild d rü se, das T h y re o g lo b u lin , ein jo d h a ltig e r E iw eiß k ö rp er, der v o n v ie len als M u tte rsu b sta n z des T h y ro to x in s , d er w irk sa m en S u b sta n z der S ch ild d rü se, angeseh en w ird . S ch on d u rch sein b eso n d eres ch em isch es und p h y sik a lisch -ch e m isch es V e rh a lte n h a t d as T h y r e o glo b u lin seit la n g em A u fm e r k s a m k e it gefu n d en . H e k t o e n und S c h u l h o f in A m e r ik a k o n n te n fe s t
stellen , d a ß d as T h y re o g lo b u lin o rg an sp e zifisch c h a ra k te ris ie rt ist, w ie ja au ch d ie W ir k s a m k e it des T h y ro to x in s k ein esw egs an die A r t geb u n d en ist. D u rc h V o rb e h a n d lu n g eines K a n in ch e n s, z .B . m it d em S ch ild d rü se n g lo b u lin des R in d es, e n t
steh en A n tik ö rp e r, die g le ic h z e itig a u f die S c h ild d rü sen g lo b u lin e a n d erer T ie ra rte n ü b erg reifen . Solch e A n tis e r a gegen S ch ild d rü se n g lo b u lin e n t
h a lte n fre ilich a u ch a rtsp e zifisch e A n tik ö rp e r n eben den o rg an sp ezifisch en G lo b u lin a n tik ö rp ern . D u rc h E rh itz e n des th e rm o sta b ile n S ch ild d rü sen g lo b u lin s ko n n ten w ir die th e rm o la b ile n a rtsp e zifisch e n A n tig e n e zerstö ren , ohne d a ß die G lo b u lin e b e ein tr ä c h tig t w u rd en . D u rc h V o rb e h a n d lu n g m it e r
h itz te m S ch ild d rü sen g lo b u lin e n tsteh e n A n tisera , die k ein erlei a rtsp e zifisch e n A n tik ö rp e r, sondern au ssch ließ lic h o rg an sp ezifisch e G lo b u lin a n tik ö rp er e n th a lte n .
G em e in sch aftlich e U n tersu ch u n g en (noch u n v e rö ffe n tlic h te V ersu ch e) m it den H e rren B o c k u n d Ka n o h a b en n u n ergeben , d a ß diesem m e rk w ü rd ig e n V e rh a lte n des S ch ild d rü se n g lo b u lins k ein esw eg s die b ish er an gen om m en e A u s n a h m e ste llu n g zu k o m m t. D en n es gelin g t, au ch au s d er N eb en n iere u n d d em P a n k re a s G lo b u lin e zu gew in n en , die h in sic h tlic h ih res im m u n b io lo
gisch en V e rh a lte n s m it d em T h y re o g lo b u lin vö llig in P a ra lle le zu setzen sind. A n tise ra , h e rg estellt z. B . m it dem G lo b u lin aus d er N eb en n iere des M enschen, g reifen au ch au f d as N eb en n ieren g lo b u lin an d erer A rte n über. G en au d as gleich e B ild e rg ib t sich bei der A n a ly se des P a n k re a sg lo b u lin s.
D a b ei is t die S p e z ifitä t d er G lo b u lin a n tik ö rp e r besonders s ta r k a u sg e p rä g t. E in N eben nieren- G lo b u lin a n tise ru m re a g iert n u r m it den G lo b u lin en aus d er N eb en n iere, eb en so w ie ein P a n k re a s- G lo b u lin a n tise ru m n u r m it den G lo b u lin en aus P a n k re a s re a g iert. A rtsp e zifisc h e A n tik ö r p e r
q u o ten sind d u rch E rh itz e n d er G lo b u lin e v ö llig a u szu sch alte n . D ie G lo b u lin e a n d erer O rg a n sy ste m e, z .B . d er N iere, sind w ah rsch e in lich n ich t so leic h t zu ein er o rg an sp ezifisch en D iffe re n z ie ru n g zu v e rw e rte n . S o llte w irk lic h d as S ch ild d rü se n g lo b u lin d ie B e d e u tu n g fü r die S ch ild d rü se n fu n k tio n . b e sitzen , w ie m an ch e glau b en , so lieg t d er A n a lo g iesc h lu ß nah e, an zu n eh m en , d a ß v ie l
leic h t eben so die G lo b u lin e d er N eb en n iere und des P a n k re a s als M u tte rsu b sta n z w ic h tig e r S to ffe in F ra g e ko m m en kön n ten . W e ite re U n te rsu c h u n gen w erd en zeigen m üssen, in w ie w e it n o c h and ere en d o k rin e D rü sen o rg an sp ezifisch e G lo b u lin e e n t
h a lten . E in e S o n d erste llu n g nehm en w eiterh in die G lo b u lin e au s b ö sa rtig en G esch w ü lsten ein.
D u rc h V o rb e h a n d lu n g m it den G lo b u lin en aus c a rcin o m atö sem M a te ria l e n tsteh e n A n tise ra , die n ach u n seren b ish erigen E rfa h ru n g e n d u rch au s sp ezifisch v o rw ie g e n d m it dem T u m o rg lo b u lin d er V o rb e h a n d lu n g rea g ieren , ohne a u f andere T u m o rg lo b u lin e ü b e rzu greife n . W ir h a b en bish er 5 ve rsch ied e n e T u m o rg lo b u lin e u n tersu c h t, die sich alle 5 sero log isch sc h a rf tre n n en ließ en . B e i g leich em S itz und g leich em U rsp ru n g des T u m o rs d ü rfte n G em e in sa m k e iten b esteh en , in w ie w e it, das w erd en e rst w eitere U n tersu ch u n g en zeigen m üssen.
D ie D a rs te llu n g des G lo b u lin s e rfo lg t n ach ein er M eth od e, die O s t w a l d b e re its v o r vielen Jah ren a n g eg eb en h a t. D u rc h A m m o n s u lfa t w ird d as G lo b u lin , d as v o rh e r in W a sse r g e lö st w ird, m e h rfa ch a u s g e fä llt u n d so n a ch M ö g lich k eit vo n an d eren E iw e iß k ö rp e rn b e fre it. D u rc h diesen g ro b en E in g r iff w erd en die G lo b u lin e au s ih rem u rsp rü n g lich en Z e llv e rb a n d h erau sgerissen und iso lie rt re a k tio n sfä h ig , eine E ig e n sc h a ft, die sie im n a tiv e n Z e llv e rb a n d e n ic h t b e sitzen . So is t es v e rs tä n d lic h , w en n z. B . ein h o ch w e rtig e s A n tise ru m gegen N eb en n ie re n g lo b u lin w o h l m it dem G lo b u lin d er N eb en n iere, ab er n ic h t m it ein er N eb en n ieren su sp en sio n re a g iert. D a s gleich e g ilt fü r alle G lo b u lin a n tise ra , a u ch fü r die C arcin om - g lo b u lin a n tisera, die wrohl m it den en tsp rech en d en G lo b u lin en , n ic h t d a g eg en m it den n a tiv e n Zellen reagieren . D ieses feh len d e R e a k tio n sv e rm ö g e n der G lo b u lin a n tise ra g e g e n ü b er den in ta k te n Z ellen e rk lä rt v ie lle ic h t einen schon v o n H e k t o e n und S c h u l h o f erh ob en en B e fu n d , d er z u n ä c h st u n v e rs tä n d lic h ist. D en n es h a t den A n sch ein , d aß a u c h a rteig en e G lo b u lin e v o llw e r tig e A n tig e n e sind , d. li. die A n tik ö r p e rb ild u n g im eigenen
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4. 10 . 1929J W i t e b s k y: Die serologische Analyse von Zellen und Geweben. 775
O rgan ism u s auslösen. D iese B e o b a c h tu n g w äre d u rch a u s als ein N o v u m anzuseh en . Sie fin d e t a b er eine E rk lä ru n g , w en n m an b e d en k t, d aß A n tik ö rp e r gegen Z ellg lo b u lin e kein esw egs die in ta k te n Z ellen an g reifen kö n n en . M an kö n n te d an n also ann eh m en , d a ß d u rch die H e rstellu n g der Z e llg lo b u lin e gew isserm aß en eine Z u sta n d s
sp e z ifitä t ge sch a ffe n w ird , d ie fü r jed es O rgan e ig en tü m lich ist. So b ra u c h t der leb en d e O rg a n is
m us n ic h t zu fü rch ten , v o n A n tik ö rp e rn gegen eigen e Z ellglo b u lin e b e e in tr ä c h tig t zu w erd en . D e r H o rro r a u to to x ic u s t r i t t d a h er n ic h t in F u n k tio n .
D a s P rin zip , d as den b ish er gesch ild erten A n tik ö rp e rw irk u n g e n zu gru n d e lieg t, b e ru h t in der V o rb e h a n d lu n g m it a rtfre m d en od er m it solchen S u b sta n zen , die au s beson d eren G rü n d en w ie a rtfre m d e zu w erte n sind. A n tik ö rp e r, die d u rch V o rb e h a n d lu n g m it a rtfre m d em M a te ria l e n t
steh en , n en n t m an H e tero a n tik ö rp er. D e m g e g e n ü b er h a b en E h r l i c h u n d M o r g e n r o t h sch on v o r vie len Jah ren an V ersu ch e n b ei Z iegen zeigen kön nen , d a ß d u rch V o rb e h a n d lu n g ein er Z iege A m it B lu tk ö rp e rc h e n ein er Z ieg e B A n tik ö rp e r g egen B lu tk ö r p e rc h e n d er Z iege B e n tsteh e n . D iese A n tik ö r p e r w irk e n n ic h t a u f die eigen en B lu tk ö rp e rc h e n , w o h l a b er a u f die ein er R eih e a n d erer Z iegen . M an k a n n a u f diesem W e g e zw ei G ru p p en v o n Z ie g e n b lu tk ö rp erc h en u n tersch eid en , solche, die d as gleich e M e rk m al a u fw eisen w ie die Z iege B , u n d an d ere w ied er, denen dieses M erk m al feh lt. A n tik ö rp e r, die d u rch V o rb e h a n d lu n g m it a rtg le ich e m , a b er in d ivid u u m fre m d em M a te ria l en tsteh en , n en n t m an Iso a n tik ö rp e r.
D iese Iso a n tik ö rp e r erlau b en d ah er, in n erh a lb der ein zeln en S p ezies ve rsch ied e n e G ru p p en zu u n te r
sch eiden . E s sei v o n vo rn h erein b eson d ers b e to n t, d a ß es sich also n ic h t u m in d ivid u a lsp ezifisch e D ifferen zen , sondern u m G ru p p en d ifferen ze n h a n d e lt. A u c h m ensch lich es S eru m so llte geleg en tlich n a ch ä lte re n A n g a b e n B lu tk ö rp e rc h e n an d erer M ensch en a g g lu tin ieren . W a r m an a b er frü h er gen eigt, diese F ä h ig k e it des m en sch lich en Seru m s in Z u sa m m en h an g m it K ra n k h e itsp ro ze sse n zu brin gen , so k o n n te L a n d s t e i n e r n ach w eisen , d a ß h ie r n orm ale p h y s io lo g is c h e E ig e n s c h a f t e n des m en sch lich en B lu te s vo rlieg en . A ls „ L a n d stein er sehe R e g e l“ b e ze ich n et m an h e u te eine G e se tz m ä ß ig k e it, die es e rla u b t, 4 versch ied en e G ru p p en v o n M enschen zu u n tersch eid en . U n te r d er A n n ah m e zw e ier b eso n d erer B lu tk ö rp e rc h e n e ig e n s c h a fte n , d ie m it A und B b e z e ic h n e t w erd en , g e lin g t es, d as B lu t a lle r M enschen n a ch b e stim m ten G e s ic h t s p u n k te n zu ord n en. D a s M e r k m a l A s o w ie das M e r k m a l B k ö n n e n ein zeln V o rk o m m e n , m an s p ric h t d an n v o n d er B lu tg r u p p e A u n d der B lu tg r u p p e B . D e m g e g e n ü b er feh len b e i der G ru p p e O b eid e B lu tk ö rp e rch en eig en sch a fte n , w äh ren d b ei der B lu tg r u p p e A B die M erk m ale A u n d B in gleich er W e ise v o rh a n d e n sind . D e r 2. T e il der L an d ste in ersch en R e g e l b e sa g t, d aß jew eils d as B lu tse ru m ein A g g lu tin in fü r d iejen ig e B lu tk ö rp e rc h e n e ig e n s c h a ft a u fw e ist, die dem In d i
v id u u m selb st gerad e fe h lt. So h a t z. B . ein S eru m der G ru p p e A ein A g g lu tin in fü r d as M e rk m a l B . W ä h ren d ein S eru m d er G ru p p e O sow o h l d as M erkm al A w ie d as M erk m al B a g g lu tin ie rt, feh len ein em S eru m der G ru p p e A B je g lic h e a gg lu tin ieren d e n F ä h ig k e ite n .
D ie E rk e n n tn is der gru p p en sp ezifisch en D iffe re n zie ru n g des M enschen h a t fü r die K lin ik eine erh eb lich e B e d e u tu n g . B e i d er B lu ttra n sfu sio n ist s o rg fä ltig a u f d ie B lu tg r u p p e v o n Sp en d er und E m p fä n g e r zu a ch ten . D en n w en n B lu tk ö rp e rch en des S p en d ers v o m S eru m des E m p fä n g e rs a g g lu tin ie rt w erd en , k a n n es in n erh a lb der B lu tb a h n zu ein er G e fä ß v e rs to p fu n g u n d zu G iftw irk u n g en kom m en , die schon h ä u fig zu sch w eren Z w isch en fällen b ei d er T ra n sfu sio n g e fü h rt h ab en . D u rc h d ie B lu tg ru p p e n b e stim m u n g lassen sich a b er die S tö ru n g en b ei T ra n sfu sio n en d e ra rt h erab setzen , d a ß h eu te d er w e rtv o lle th e ra p e u tisch e E in g riff der B lu ttra n s fu s io n b ei In n e h a ltu n g d er n otw en d igen K a u te le n als u n g e fäh rlich zu b ezeich n en ist.
D ie L eh re v o n den B lu tg ru p p e n erh ie lt einen n euen A u fsc h w u n g , als v o n D ü n g e r n u n d H i r s z - f e l d in H e id elb e rg e rk a n n ten , d a ß die V e re rb u n g d er G ru p p en m e rk m ale n a c h b e stim m te n G esetzen , n äm lich den M endelschen R e g e ln e rfo lg t. D a sich die B lu tg r u p p e w ä h ren d des L eb e n s n iem als ve rä n d ern kan n , w id ersp rech en d e B e o b a ch tu n g en sind w o h l a u f F eh lb estim m u g en zu rü ck zu fü h ren , so e rlau b en die b eid en M om ente 1. die V e re rb u n g d er B lu tg ru p p e n a ch den M endelschen R egeln , 2. die K o n sta n z d er B lu tg ru p p e w äh ren d des gan zen L eb e n s, die B lu tg ru p p en eig en sc h a fte n als k o n stitu tio n elle M erkm ale zu b e tra c h te n . W ä h ren d es ab er so n st k a u m g e lin g t, fü r den B e g r iff der K o n stitu tio n ein m a terielles S u b s tra t zu finden , sind die G ru p p en m e rk m ale k o n stitu tio n e lle E ig e n sch a fte n , die sich le ic h t u n d m it S ich erh eit im R e a g en zg la s n ach w eisen lassen. D ie B lu tg ru p p e n fo rsch u n g sp ie lt d esh alb au ch bei der L e h re vo n d er A b sta m m u n g eine w ich tig e R o lle. D a die B lu tg ru p p e n m e rk m a le d o m in an t v e re rb lich e M e rk m ale sind, k a n n n iem als ein K in d eine B lu tk ö r p e r
ch e n eig e n sch aft b e sitzen , die n ic h t m in d esten s ein er sein er b eid en E lte r n eb en falls a u fw e ist. D ie B lu tg ru p p e n b e stim m u n g is t d a h er b e i fe s t
steh en d er M u tte rs c h a ft zu m A u ssc h lu ß d er V a t e r sc h a ft und ebenso u m g ek eh rt b e i festste h e n d er V a te r s c h a ft zu m A u ssch lu ß d er M u tte r s c h a ft zu ve rw e rten . V o n G erich ten w ird d er V a te r s c h a fts a u ssch lu ß d u rch B lu tg ru p p e n b e s tim m u n g b e k a n n t
lic h schon v ie lfa c h h era n g ezo gen u n d s te h t h eu te im B re n n p u n k t d er ö ffe n tlich en D isku ssio n .
A u c h n ach d er a n th ro p o lo g isch en S eite hin h a t die E rfo rsch u n g d er B lu tg ru p p e n zu in teressa n ten E rk en n tn issen g e fü h rt. E s h a t sich gezeigt, d a ß d as V e rh ä ltn is d er G ru p p e A zu d er G ru p p e B b ei den versch ied e n e n V ö lk e rn d u rch au s v e rs c h ie den ist. W ä h ren d im N o rd en und W e ste n E u ro p a s d as M erkm al A ü b er d as M erkm al B d o m in iert, k e h r t sich d as V e rh ä ltn is im O sten und Sü d en um . In N o rd - und M ittele u ro p a gehören e tw a 3 m al
776 W i t e b s k y: Die serologische Analyse v o n Zellen und Geweben. [" Die Natur
wissenschaften so v ie l M enschen d er G ru p p e A an w ie d er G ru p p e B ,
d a geg en is t es in In d ien gerad e u m g ek eh rt. D o r t h a b en d o p p e lt so v ie l M ensch en das M erk m al B als A . M an h a t d a h e r d as V e rh ä ltn is v o n A zu B als b io ch em isch en R a sse n in d e x b ezeich n et.
D e r N a m e B lu tg r u p p e b rin g t schon zu m A u s d ru c k , d a ß h ier E ig e n tü m lic h k e ite n v o rw ie g e n d des B lu te s v o r liegen . D ie gru p p en sp ezifisch en Q u a litä te n sind a b er n ic h t n u r in den Z ellen des B lu te s, so n d ern a u ch in den Z ellen d er O rga n e in gle ich e r W eise e n th a lte n . H in s ic h tlic h des R e ic h tu m s g ru p p en sp e zifisch e r E ig e n s c h a fte n in den ein zeln en O rgan en b esteh en erh eb lich e q u a n tita tiv e D ifferen zen . In d er N iere, in d er M ilz, in d er L u n g e lassen sich die G ru p p en m e rk m ale b eson d ers b e i d er G ru p p e A d e u tlic h n ach w eisen , w ä h ren d d as G eh irn u n d die A u g e n lin se so g u t w ie keine g ru p p en sp e zifisch e n E ig e n s c h a fte n b e sitzen . M a lign e T u m o ren e n th a lte n re ich lich g ru p p en sp e zi
fisch e M erkm ale. D a also n ic h t n u r die Z ellen des B lu te s, so n d ern au ch an d ere G ew eb e g ru p p en sp ezifisch s tig m a tis ie rt sind, d ü rfte die G ru p p e b ei d er T ra n s p la n ta tio n v o n G ew eb en v o n B e d e u tu n g sein.
E in beson d eres In teresse v e rd ie n t die D iffe re n z d er B lu tg r u p p e v o n M u tte r u n d K in d in der S c h w a n g e rsc h a ft. M an sp ric h t d an n v o n h e te ro sp ezifisch er S c h w a n g e rs c h a ft im G eg en sa tz zu h o m o sp ezifisch er S c h w a n g e rsc h a ft bei ü b e re in stim m en d e r B lu tg r u p p e . D ie G ru p p en m e rk m ale sin d sch on b e i F e te n im 3. u n d 4. M o n at n a c h w eisb ar, w äh ren d d ie S e ru m eig e n sch aften e rst n a ch d er G eb u rt, h ä u fig e rs t 1 — 2 J ah re sp ä te r a u ftre te n . D a also d ie G ru p p e n q u a litä te n des K in d e s sch on d e u tlic h a u s g e p rä g t sind, k ö n n te es u n te r U m stä n d en b ei h etero sp ezifisch er S c h w a n g e r
s c h a ft zu sch w eren S tö ru n g en fü r M u tte r und K in d ko m m en . T a ts ä c h lic h h a t m an d ie h e te r o sp ezifisch e S c h w a n g e rs c h a ft fü r die E n ts te h u n g d er E k la m p sie v e r a n tw o r tlic h zu m ach en v e r su ch t, oh n e d a ß sich a b er d iese A n s ic h t m it S ich erh eit v e rtr e te n lä ß t. In g e m e in sch a ftlich en U n tersu ch u n g en m it H e rrn v . O e t t i n g e n h a t sich v ie lm e h r g e ze ig t, d a ß die P la c e n ta , die als S ch eid ew a n d zw isch e n m ü tte rlic h e m und k in d lich em K r e is la u f e in g e sc h a lte t ist, frei v o n Gruppen.- m erkm alen ist. W ir b egeg n en h ier ein em P rin zip , das w ied eru m v o n ein em tele o lo g isch en S ta n d p u n k t au s als d u rch a u s z w e c k m ä ß ig an zu seh en w äre.
D e n n w en n die A g g lu tin in e des m ü tte rlic h e n S eru m s an den G ru p p e n q u a litä te n d er P la c e n ta ein en A n g riffs p u n k t fän d en , m ü ß te es zu u n ab se h b a re n S tö ru n g en fü r M u tte r u n d K in d kom m en . D ie N a tu r a b er is t d em fü rso rg lich e n tg e g e n g e tre te n , in d em d ie G ru p p e n q u a litä te n in d er P la c e n ta n ic h t a u sg e b ild e t w erd en .
D a s S tu d iu m d er Iso a n tik ö rp e r lä ß t d em n a ch in n e rh a lb d er S p ezies w ic h tig e G ru p p en u n tersc h ied e e rk en n en . D e m g e g e n ü b er s trä u b t sich d er O rg a n ism us, A u to a n tik ö rp e r zu bild en, eine B e o b a c h tu n g , die w eitg e h e n d e G ü ltig k e it b e sitz t. U n d
d o ch sind, allerd in gs n u r u n ter p ath o lo gisch en B e d in g u n g en , selten e b io lo gisch e P h än o m en e b e o b a c h te t w orden, die als A u s d ru c k ein er A u to a n ti
k ö rp e rw irk u n g g e d e u te t w erd en k ön nen . So e n t
s te h t v o rw ie g e n d b e i te rtiä re n F o rm e n d er S y p h ilis in m an ch en F ä lle n eine m e rk w ü rd ig e B lu te r k r a n ku n g , b e i d er sich die B lu tk ö rp e rc h e n sch ein b ar v o n selb st au flösen und H ä m o glo b in m it dem U rin au sgesch ied en w ird . D ie K r a n k h e it v e r lä u ft in A n fä lle n , in P a ro x y sm e n , d a h er ih r N a m e : p a r o x y s m ale H ä m o g lo b in u rie. A u c h im R e a g en zg la s lä ß t sich d as K r a n k h e its b ild leic h t erken n en . D enn w en n m an eine B lu tp ro b e so lch er P a tie n te n a b k ü h lt und d an n w ied e r a u f K ö rp e rte m p e ra tu r z u rü c k b rin g t, so lösen sich die B lu tk ö rp e rc h e n ohne w eiteres a u f. A lle rd in g s is t die vo ran geh en d e A b k ü h lu n g des B lu te s h ie rfü r eine u n erläß lich e V o ra u sse tz u n g . D e r A u to a n tik ö rp e r , u m den es sich d a b ei h a n d elt, ka n n sich n äm lich n u r bei T em p e ra tu re rn ie d rig u n g an die B lu tk ö rp e rc h e n fix ie re n . Seine h ä m o ly tisc h e W ir k u n g e n tfa lte t er e rst b ei K ö rp e rte m p e ra tu r. So is t d er O rg a n is
m u s au ch in diesem selten en F a lle ein er A u to a n ti
k ö rp e rw irk u n g v o r ein er S e lb stzerstö ru n g b e w a h rt, d a ja im a llg em ein en die K ö rp e rte m p e ra tu r n ich t u n ter 3 7 0 h e ra b s in k t, es sei denn, d a ß die A b k ü h lu n g an äu ß eren u n g e sch ü tzte n P a rtie n erfo lg t.
E r s t u n te r p ath o lo g isch en B e d in g u n g en w ird b em erk en sw erterw eise b ei d er p a ro x y sm a le n H ä m o glo b in u rie eine b eso n d ere Z e llq u a litä t der ro ten B lu tk ö rp e rc h e n n ach w e isb ar.
So h a t die sero log isch e A n a ly s e zu r K e n n tn is sp ezifisch er Z e llstru k tu re n g e fü h rt, die fü r M edizin u n d B io lo g ie in gleich er W eise In teresse b e a n sp ru ch en d ü rfte n . Sie is t d a m it den M eth o d en der C h em ie u n d P h y s ik w e it v o ra u sg e e ilt und in G eb ie te ein ged ru n gen , die v o r a llem d em a n a ly tisch en C h em ik er n och u n lö sb are P ro b lem e a u f
g eben . W a re n a b er b ish er v o rw ie g e n d E iw e iß k ö rp e r als T rä g e r sp ezifisch er A n tig e n fu n k tio n e n an g eseh en w ord en , so h a t die F o rs c h u n g d er le tz te n J a h re einen W a n d e l d er A n s c h a u u n g in d ieser F ra g e h e rb e ig e fü h rt. N ic h t n u r E iw eiß k ö rp er, so n d ern a u c h L ip o id e , K o h le h y d ra te , ja sogar b eso n d ere C h em ik alien sind u n ter U m stä n d en fü r d ie S p e z ifitä t v o n Z e llstru k tu re n m aß geb en d . B e i d er E rfo rsc h u n g des m a te rie llen S u b stra ts sp ezifisch er A n tig e n fu n k tio n e n w ird m an v ie lle ic h t im L a u fe d er Z e it v o n den h o ch m o le k u la ren K ö r p ern zu S to ffe n gelan gen , die d er A n a ly s e des C h em ik ers in ein em h öh eren G ra d e z u g ä n g ig sind.
V erh e iß u n g s v o lle A n fä n g e in d ieser R ic h tu n g lieg en vo r, die zu d er H o ffn u n g b e rec h tig e n , d a ß die L ö su n g des G eh eim n isses b io lo gisch e r S p e z ifitä t a llm ä h lic h m it den M eth o d en d er C h em ie und P h y s ik in A n g r iff gen om m en w erd en k a n n .
Die neueren in der voranstehenden D arstellung m it
geteilten Untersuchungen, vor allem diejenigen über Antikörper der Organglobuline, sind m it U nterstützung der N otgem einschaft der Deutschen W issenschaft aus
geführt wörden, w ofür auch an dieser Stelle gedankt sei.
