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/pnc-21uS bent fäcftfifcfjeit Kaufgelübbe: „... irf> entfage bem Teufel, allem Seufelśopfer, allem KeufeUtverf... tcf> entfage bem ®onar, bem Qßoban, bem «Sajnot unb allen ben Unpolben,

bie ihre (Senoffen finb." fjulbaet Äanbfcl)rift. Um 775. Q3atitan

aufgenommen tvurbe - als mit btefem höheren ©lauben zugleicheine frembeSprache als 9Jlittlerin ber höheren ©efittung, beS höheren CebenS in bie Nation hinein^

getragen mürbe, zerbrach bie (Einheit beS geiftigen ßebenS. €S entftanb ber unfelige begriff ber Q3ilbung, ber bie Nation in srvei Äälften zerriß; in folcße, bie an ihr teilhaben, unb in anbere, bie nicht an ihr teilhaben. Auch baS ©erntanenfum fannte felbftverftänblich bereits Abftänbe unb Klüfte jtvifcheir 55od) unb fiebrig, aber fie ergaben fid) auS bemSieben, auS ben Slnterfcfieben von &raftunb ©efcfid, von Sblut unb Katen, von ©röf e beS 93lidS unbkönnens, von Q3efi$. 3etjt tarn ein

S)er ßinbrucp beö Eateinifdjen 33 ERafftab auf, ber nichts mehrmitallbiefem SQafürltctjen gemeinfamhatte:ber E3H-- bungSbegriff. Eluf ber einen Seife ftanben bie ERenfd>en beS ^ityeren ©laubenS, beS (ShriftentumS, auf ber anbern Seite, mißachtet, hetämpff, bie E3erfreter beS alten, beß E^dterglaubenS. &arlS beg (Śrofen Sachfentriege finb nur jum Seile politifdjeUnternehmungen, jum anbernSeile finb fie fdjon inftjiertvon ber Über­ legenheit biefer cfjriftlictjen ESilbungSfonberftellung.

Senn ju ber SlauhenSfpaltung trat hier, viel verhängnisvoller noch, bieweltliche E3ilbungSfpaltung. Um jene 3eit entffanb ber begriff beS EateinerS, ber noch ^eute unfere ftubierten Schichten burchjtehf. QSer Eateinifch tonnte, Eateinifch fprad), ge­ hörte jur Oberfchidd, b>affe jum tvenigffen 3ugang ju ihr unb tonnte burd) fte feilhaben anben höheren geiftigen Siitern nicht nur ber Elation. Q3or allem aber, wer Eateinifd)tonnteunb fprad), gehörte mehrober weniger fieber ju benE3eteichen ber EJ?enfd)en, bie lefen unb fc^reiben gelernthatten. ÜJlit bem einbrtngenben Shri=

ftentum unb bem Sinbrud) ber römifchen Qöeltfpracbje in bie germanifchen ^Bereiche würbe bie lebenbige Überlieferung beSSpred)enS, SrjählenS, Sagens, beS ÄörenS unb ElufnefmenS über baS

gefpro-ebene Eßort auS ihrerbisherigen Eßürbe verbrängt, als eine 93il=

bung minbererElrt verworfenunb jerftört. Sie würbe jur Srabition, jur EMlbung ber Ungebilbeten.

EßaSin ihr fortgelebt hatte, ver­

faul mit ipr, bie Eiebervon ben .Selben unb bie Eieber von ben

® Öttern; waSblieb,warenSagen, Srjählungen, E3erid>te, bie lang­

fam ju EJlärchen unb erft nad) 3ahrhunbertenfür wert befunben würben, in bie neue, vornehme 'Jorm ber Eßeitergabe, baS Eluf-gejeichnetwerben, aufgenommen ju werben. ®aS Eateinfd»ob ftd) in bie Sntwicflung fogar ber Sich­ tung hinein, fo baf erftbrei Sahr- hunberte fpäter, als Elnpaffung unb EluSgleid) baS Sewaltfame beS Vorgangs gemilbert haften, eine neue germanifd>e Sichtung, nun auf neuen SpradjvorauS-fehungen, entffehen tonnte.

Eluf jwei Eßegen voHjog ftd) in ben erften 3ahrhunberten bie EluSeinanberfe^ung mit bem

^falterium 5?arlS beS Stofen. Um 800 Sdationalbibliothet Qßien 3 geltet

34 Olufftieg unb erfte 03 lii te

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Eateinifchen, bem ficb bać ©riecfyifdje alg jmeite, glaubengmäftig in ben Vor=

bergrunb gehobene frembe Sprache anfchlof?. 2luf ber einen Seite erhob ficb mit ber fortfchreitenben ^riffianifterung bie SQotmenbigleit, bie heiligen Schriften beg Eilten mie beg SReuen Seftamenfg in bie germanifchen Sprachen ju über* tragen; auf ber anberen entftanb ganj »on felbft baraug, bafj bie Sprache ber Oberfcf)icĘ>ten, ber ©ebilbeten, ber gelehrten unb vornehmen Greife bag Eafein murbe,bać Vebürfnig, in eben biefer Sprane ju bicfjten. Sobalb bie &löfter aug Stätten ber Verbreitung ber neuen Eehre Sifje ber Eöiffenfchaft, Schulen für ben Elbel unb bie vornehmen Stilisten mürben, muffte ihre Sprache, ba« Eatein, auch bie Sprache berSichtung merben. Subern zugleich nach bem 3ufammenbruch be^ alten römifchen9?eicheg ein 3uftrom ber ERimi, ber Schaufpieler unb ^offen-- rei^er aug bem antilen Śheater, einfepte, fanb biefer Vorgang eine Slnterftütjung

»on untenher: berSlop, ber germanifche Sänger ber Äelbenlieber, mürbe abgelöft

»on bem Spielmann ober feiner Vorftufe, ber nun begann, ben Vornehmen biefer 3eit feine Eieber unb Scherge lateinifcf)

»orjutragen.

Sem Vebürfnig, für bie beehrten Sermanenftämme bie heiligen Schriften in eine verftänbliche 'Jorm gu überfragen,

»erbauten mir eineg ber 3eitbolumente, aug benenbieElugeinanberfe^ung gmifchen ber geiftigen Situation ber germanifchen Völler unb bem, mag fte an neuem geiffigem ®uf auf* unb annehmen foll* ten, faft erfchütternb heroorgehf, nämlich ben Äelianb. Sn einer fpäteren Quelle mirb mifgeteilt, baf?Eubmig ber fromme einem berühmten fächftfchen Siebter ben Eluffrag erteilt habe, bag Elite unb bag 'rReue Seftament in beutfehe Verfe gu bringen, um eg bem Volle zugänglichgu machen. Vonber Vearbetfung beg Eliten Seftamenfg ift bie auf ung gefommene „®enefig" vielleicht ein Vruchffücf. Sie Vearbeitung beg Ebenen Seftamenfg, ber Äelianb, ift faft vollftänbig erhalten.

Siefe Sefchichte vom Seilanb nun, bie auf Srunb ber bamalg in ben ^löffern viel benagten Svangelienharmonie beg Safian um 830 herum entftanben ift, ent* hüllt bie geiftigeSituation ber germanifchenVöller jener 3eit mit ungeheurer &lar* heit. Sag Śhriffentum hat um biefe 3eif feine erften Sntmicflunggftufen, bie gange abftralte Vegrünbung ber Seitemahrpeiten bereitg hinter ftch- ®g lommt auffer* bem mit feinen grunblegenben Schriften, in biefem gall mit ben Evangelien, aug einervollfommen anberen Qßelt, alg eg bte ift, bie bie ©ermanen fennen. Sie ®er=

manen befaßen mohl ein fehr geffeigerteg geiffigeg Eeben voll Eöiffenfchaft unb Äunff, bie ^Richtung biefeg geiftigen Eebeng aber mar burchaug anberg alg bie ber ESRiftelmeerlänber, aug benen bag Sptäftentum herfatn. Sie ERenfcpen, bie bte neue Eehre annehmen follten, mufften junächft bie änderen Eebengverhältniffe ber Ve-

Selianb. Äaubfcprift beg Gober Gottomanus. Sritifcpeg 9Rufeunt ßonbon

®cr (Einbruch be« Eateinifcpcn 35 jirte, inbenen biefe Eepre entftanben war, fennenunbverftepen lernen, bevor an eine Übertragung ber geiftig=begrifflic£>en Probleme be« (Epriftentum« überhaupt gu benfen n>ar.

©iefe Satfacpe fcpeint berÄclianbbtcpter gefepen ju paben. Sr patoffenbar fepr bewuftt einen Qöeg gefucpt unb gefunben, um feinen fäcpfifcpen £anb«leuten über--paupt erft einmal eine ®efüpl«bejiepung jwifcpen ipnen unb ber neuen Qöelt be«

Äeilanb« ju fcpaffen, von ber au« fte bie jum großen Seil unverftänblicpe Eepre auffaffen tonnten. Sr überträgtbie Qöelt (Eprifti gu biefem 3wect in eine bem ®er-manifcpen entfprecpenbe, pebt fte gewiffermaßen fojial auf eine pöpere Stufe, dpri-ftu« ift ein QSoltöfönig, bie Sünger finb feine bannen,feine ®efolg«Ieute, alle vom 2lbel. 'rCQattpäu« tommt bereit« von einem anbern Äerrn per, ift jum Setlanb ge- gangen, weil ber reicper unb freigebiger Spenben gibt al« ber erfte. ©ie 33erg- prebigt wirb jur Q3olt«verfammlung, jum Sping, in beffen 9Jlitte ber Seilanb fttrf, um ipn perum bie Männer, bie er jur Q3erpanblung entboten pat: „Sie fcpwiegen unb mertfen auf, wa« ipnen ber Äerr, ber Qßaltenbe, mit Qßorten Am­

ben wollte." ©er (Einjug in Serufalem auf bem (Efel muf natürlicp wegbleiben, ein germanifcper dortig reitet nicpt auf einem (Efel. (Ebenfo pütet fiep ber ©iepter, feinen 3upörern ba« ipnen völlig unverftänblicpe ®ebot ber <5einbe«liebe vor-jutragen. 9ftänner, beren Sittlicpfeit auf ©reue gegen fiep unb ben erwäplten

<5üprer geftellt war, vermoepten biefe 'jorberung einer abfoluten Slmfepr be«

natürlichen jum bewußten Eeben gegen ftc^ überpaupt nicpt aufjufaffen.

€« iftbeinape rüprenb ju fepen, wie ber Äelianbbicpter vergeblich in ben (Evan­ gelien nacp ©elegenpeiten jur Scpilberung von Selbentaten gefucpt pat, wie er fiep gerabeju aufatmenb an bie ®efepieptfe von ^etru« flammert,ber bem Ärieg«-tneept ba« Opr abpaut - nicpt weniger al« fünfjepn QSerfe wibmet er biefem (Ereigni«. Ober er pält fiep jum (Erfap an bie Scpilberungen ber Stürme auf bem See ©enejaretp:

ba ftiefjen fie in ben ftarten Strom ein poepgepörnte« Scpiff, in bie pellblinfenben QBogen.

Sie fepniften bie fepimmernben Qßaffer; e« fepieb be« Sage« Eicpt.

©ie Sonne fant jum Ołupefip; auf poper See bie Serien

bewarf bie SQacpt mit ßQebeln; ben 9?acpenfteuerten bie Scanner vorwärt« in bie glut; e« war bie vierteStunbe

gefommen in ber'źRarfjt. (Epriftu« ber Seilanb

gewaprte bie Qßogenfämpfer. ©a Würben mäeptig bie Qöinbe, Äocpgewifter erpoben fiep, e« peulten bie Qßogen,

bie Strömungim Sturme; fteuernb ftritten

bieQöeprpaften wiber bie Qßinb«brauf, wepvoll ivar ipr ®emüt, in Sorgenipre Seele, felbft wäpnten fie fiebjer,

bie Qöogenfämpfer, nicpt mepr ju fommen an bie ^üfte bei ber QQetter Sewirr.

'zOlanfpürt bie 92äpe be« SQleere«, bie nieberfäcpfifcpe £uftvon ber SQorbfee per, ba« Qßifingerfcpiff. ©iefeEinstellung gept bi«in bie Äleinigfeiten. *2lu« benÄirten ber Tropen Q3otfcpaft werben ^ferbepüter, unb bie (Engelmüffen fogar bie

geber-3

*

36 Slufftieg unb erfte 'Blüte

©ie Stillung beS 'üReereS. 3eid>nung von 3. <£. Strower auS einer mobernen SluSgabe beS von fłarl Simroct überfeftten Selianb

pemben ber 3bifen, ber QBalfüren, an­ legen. Sier fpricfjt rtidjt Naivität, wie man wopl gefagtt»at, hier waltet bewufte, grunblegenbe Arbeit eines Cannes, ber nicf>t nur ein ©ichter, fonbern barüber pinauS eingroßer Kenner feiner germani--fcpen Mitbürger gewefen ift. ©erSelianb ftammt freier nicf>t von einem freunblicben 9ftön<h, Wie fte jur felben 3eit auf ber 9?eicpenau unb in St. ©allen ipr QBefen trieben; er ftammt von einem Spanne, ber beibeS kannte, bie neue wie bie alte Qöelt, unb in bem baS VerftänbniS für bie alte nicbjt jerbroepen war, ber ftch flar barüber geworben war, vor welch ungeheuerliche Aufgaben baS Sd)icffal feine Nation geftellt batte.

©aS Urbilb biefer ©ichtung war in

©nglanb entftanben,wo ftef) „ber Scpritt vom ftabreimenben©injelliebjum breit angelegten ©poS volljog". SERitfeinen ftab-reimenben ßangjeilen hält eS formal bie Verbinbung mit ber Vergangenheit auf­ recht, wenn auch bie geiftige Qßelt bereits vollkommen anberS unb vor allem ft<h biefer Slnberung fchon bewuft geworben ift. ©S pat einen guten Sinn, bah ber Selianb unb feine <Jorm für baS mittlere ©ermanien ber Olbfcpluf ber ©poche beS

©poS im alten Stilift, baf wenige 3ahrjehnte fpäter im©vangelienbucp beS ©Ifäf-ferS Otfrieb fchon bie neue, vom Cateinifcfjen bebingte <Jornt ber Strophen mit

©nbreim burepbriebt. 3m Selianb klingt bie 3eit beS altbochbeutfcben CiebeS mit feinem Stabreim auS:

Geng imu tho the godes sunu endi is iungaron mit imu waldand fan themu wilie,

all so is wilio geng.

Jac imu uppen thene berg gisteg barn drohtines,

sat imu thar mit is gesidun endi im sagde filu

waroro wordo.

©S ging ba ber©otteSfobn unb feine 3ünger mit ihm, ber Qöaltenbe von bem Seiligtum,

alfo wie fein Qöille war, ging er.

©in Vienfcpenalter fpäter vollenbet Ötfrieb in QBeifenburg im ©Ifaf feinen Ärtff:

Nu will ih scriban unser heil evangeljono deil,

so wir nu hiar bigunun in frenkisga zungun.

9lun will icf fepreiben unfer Seil, ber ©vangelien $eil,

So wir nun hier begunnen in fränfifeper 3ungen.

®er Sinbrud) beg £ateinifd>en

37

Ginjug in 3erufaletn. “2lu« ©tfrteb« ßoangelienbucf) Stationalbibliotbet SEßten

Thaz sie ni wesen eino ©afj fte nicht feien allein, thes selben adeilo, begfelben unteilbaft, ni man in iro gizungi ^ein SERenfcp in ihrer 3unge

Kristis lob sungi. grifft £ob fange.

©tfrteb fefjreibt fein £teb au« ben ©»angelten, unt banttf ben obfjönen Sefang ber £aten gu »erbrängen: ,,®erud) unb ®efd)mad follen ftd) »on ber Q3itterni«

ber Qöelt abwenben unb grifft Süfngfeit empfinben." Sr gebt bereit« erheblich

»eiter al« ber Siebter be« helianb, fommt al« Selenter, al« Kenner ber über«

ftnnlidjen Qöelt be« (griffen«

tum« mit ©eutung unb 2Iu«=

legung. Sind) er überträgt ba«

Nltlieu in« ©ermanifdje, aber er gebt über ba« Äonfrete bin«

au« in« 2lbftratte unb in« ^re«

bigerbafte. ©er €fel«ritt, ben ber helianb al« eine für gernta«

nifdjte hörer gefährliche Sachege«

fchidt übergebt, wirb für ©tfrieb Qlttlaf ju tieffinniger Spmbolif.

©er Sfel ift bie <2Dr£enfct)t)eit, bie 3ünger, bie ibn ju G^triftu« brin«

gen, finb bie ^rebiger, bie ba«

‘Solf ju ibmführen; bie ®ewän=

ber, bie man bem Sfel überlegt, ftnb £ebre unb ‘Seifpiel, bie 3weige, bie man »or ibn bin«

breitet, ftnb bie £eprettber heili­ gen Schrift. 3um erften 9ftale fteigt b>ter in ber germanifchen 'Jßelt jener merlwürbige ©rang jur ©eutung unb Spmbolifterung auf, ber nachher in ber ®otif bie 'Sejirte ber Schrift verlädt

unb binübergreift in ba« ^Reic£> ber SZlrcfjiteffur, um bie großen ©ome, ihre bauliche Struttur unb Einlage in ber gleichen ÖBeife fpmbolifd) bebeutfam ju burchleucf)ten.

©a« Qßefentlicbe an Otfrieb«2lrbeit aber ift nicht eigentlich bie geiftige Q3ermitt=

lung unb Srjtebung, bie er gewollt bat, fonbern bie formale. (Srift berSchöpferbe«

beutfchen Neimverfe«. ©ie formale ©urdjbringungbe« germanifchen (Seifte«,bem ber Stabreim ba«Natürliche war, mit bem romanifchen(Seift tritt hier greifbar in bie (Erfcheinung.©tfrieb vermag ben Q3er«nochnichtfolgerichtig rein burchjufübren; er begnügt ftd) mit 2lnflängen unb Qßortäbnlichfeiten. (Er behält überbie« ben gertna-- nifcbenNbptbmu« be« Stabreim« bei- man erlebt an feiner Qlrbeitfaft anfćEjaulićf) Stampf unb 2lu«gleich ber beiben um bie Seele ber (Sermanen ringenben ©CQäcEjte,

Qlufftieg unb erfte Q3lüte

ber urfprünglicßen rote ber neuen, erlebt fie in einem Moment, in bem ber Sieg jugunften beS Svenen bereits entfliehen ift.

©ernt menn aucß neben Otfrieb unb bem Selianbbicßter eine ganje Seiße anberer, größtenteils geifllicfjer “ślutoren tätig ftnb, baS ©vangelienbucß beS Otfrieb ift baS leßte größere ©ofument in altßocßbeutfcßer Spracße. ©ie jroeite ©enbenj biefer 3eit fcßiebf fuß meßt unb meßr in ben Sorbergrunb; bie Serfucße, ben neuen (Seift nicfjt meßr in ber SoltSfpracße, fonbern in ber Spracße ber neuen Silbung lateinifcß einjufangen, macßfen langfam über bie eingeborene ©icßtung.

Son ben Flößern als ben SilbungSftätten ber Nation beginnt fcßon vor ber farolingifcßen 9?enaiffance ein Strom lateinifcßer ©icßtung fuß inS ^Reicß ju ergießen, ber von biefer 3eit an eigentlich bisjum ©nbebeS SZittel--alterS nitßf meßr abreißt.

©ie voltStümlicßfte lateinifcße

©icßtung ber 3eit um 900 ift StfeßarbS Qßaltßarilieb ge=

morben, baS Scßeffel in feinen Sobenfeeromanßinübernaßm.2I(S 3manjigjäßriger ßat ©fteßarb ber

©rfte - eS gibtvier SZöncßefeines Samens in St.©allen - baS ©poS für feinen ßeßrer gefcßrieben. ©S ift ein gefcßloffeneS, runbeS Zunft­

merlim Stil beS Sirgil in lateinv fcßen Äerametern.

Ob ©fteßarb eine ältere Sor-- lage benußte, fteßt meßt feft; bie Slnmittelbarleit unb 'Jrifcße beS CiebeS mirtt aucß nicpt eigentlicß fo, als ob fteauf ©runb von Sorlagen unb geleßrten Überlegungen entftanben märe. 3nt Sintergrunb beS ©ebicßtSlebt nocß bie ferne©rinnerung anQlttila unbfeineSunnen.

©S beginntmit ber Scßilberung,mie Sl’önig ©ßelmit ben SeinenmeftmärtSüber bie

£anbe unb bie OZeicße ber ©ermanen jießt unb von allen ©eifein unb 3inS empfängt.

‘Sei ben ^raufen ßerrfcßt ©ibicß, ©untßerS Safer; ber fcßictt Sagen von ^ronje unb bittet um SünbniS unb ©reueib. Sei ben Surgunben regiert Serricß, ber gibt feine ©ocßfer, Silbgunb geßeißen, als ©eifel für ben ^rieben, unb ebenfo macßt eS auf bie Źunbe von ber Xlntermerfung ber 'SQacßbarlanbe ber ©otenfönig Ollpß>er.

©r ftellt feinen Soßn Qöaltßer ben Sunnen als ©eifel, jaßlt 3inS unb fcßließt ein SünbniS mit ißnen. ©ßel nimmt bie beiben ZönigStinber unb ben ©ronjer freunblicß auf unb teßrt mit ißnen inS Sunnenlanb jurücf, mo nun ‘Söaltßer unb Silbgunb mie bie eigenen ©rben beS ZöntgS erlogen merben. Qöaltßer mirb ber ftärffte ber Selben; ©ßel feßt ißnunb ben etmaS älterenSagen über feine Scannen, mäßrenb bie Königin Selcße ßcß um bie ©rjießung SilbgunbS bemüßf.

©amt ftirbt Zönig ©ibicß, unb ©untßer befteigt ben ©ßrcn. ©r löft ben ©reu-- bunb, unb als Sagen bieS vernimmt, fließt er näcßtlicßermeile von ©ßelS Sof ju

®er Ginbrud) beś Cateinifdjen 39

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„Qui non abiit in consilio impiorum / ®er man ift falig, ber in bero argon rat ne gegieng."

Qlnfang ber ^falmeniibertragung SQotferś beś ©eutfdjen. <Stiftśbibliott)et St. Saßen

ben 'Jrattfen jurüd,gerate alß (2ßaltper irgenbmo tnber'Jeme anber Spipe feiner Sunnen tämpft. Seimgeleprt erflärf berjunge Selb ber injmifcpen perangemaćpfenen Silbgunb feine ßiebe unb feinen <£ntfcb>Iu^z mit ipr jufammen gleicp Sagen ben Sunnen ju entrinnen unb in bieSeimat jurüdjutepren. Sieift bereif, ipm ju folgen;

er rüffet ein ©aftmapl mit möglicpft viel Qöein unb Siftef, unb alß ©pel unb bie Seinen in fernerem 9?aufcp fcplafenb baliegen, entmeicpen bie beiben.

Sierjig Śage jiept baß ^aar vom Sunnenlanb gen Qßeften, bis eß an ben 9?pein in bie Qöormfer ©egenb fommt. ©a vernehmen ©untrer unb Sagen bon einem "Jäprmann bie ÄHmbe bon bem fremben Selben unb ber ßOiaib. Sagen froplodt: „SCQein alter ©efelle, Qßaltper, manbertbom Sunnenlanb peim." ®un-- tper aber padt bie Sabgier. €r mill bie Scpäpe, bie Qßaltper unb Silbgunb in ben Sätteln mifgefüprt paben, für fiep alß ©rfap für baß, maß fein Safer einft

©pel gejaplf pat. Sagen, ber alten ‘Jreunbfcpaft mit Qßaltper eingebenf, marnt, aber ©untper läfjt fiep nicl>t palten. Qßenn Qöaltper fein ®ut nicpt freimillig per--geben mill, fo muf? er eß unfreimillig im Kampfe laffen. £lnb mäprenb ‘SBaltper unb Silbgunb am Qöaßgenmalb in einer Scplucpt jmifcpen popen ‘Sergen raffen, tommen bom QöormferSof ber Völligunb feine 9?eiftgen unbforbernbon Qöaltper bie Seraußgabefeineß ©uteß.©erift bereit, bem Zottig ein ©aftgefcpenf jugeben;

alleß übrige lepnt er ab. Sagen marnt nocp einmal, aber ©untper in feiner Ser-- blenbung fcplägt feine Qöorte in ben Qßinb - eß lommt jum Äampf. ©ie ©nge ber Scplucpt erlaubtnur einen ©injelangriff ber ‘Jranfen gegen ben Soten, unb SZann für9J?ann fallen fte unter QQaltperß überlegenen Streicpen.

3ulept ftnb nur nocp ©untper, Sagen unb QBaltper übrig. ©a gelingt eß ben beiben 'Jranlen, ben ©oten burcp eine ßiff auß feiner Scplucpt peraußjuloden, unb nun erpebt fiep auf offenem ‘Jelbe ber entfepeibenbe ^antpf. Sagen fcplägt julept Qöaltper bie 9?ecpte ab; QßaItper jiept fofort mit ber ßinfen fein punnifepeß