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2)te

geiftige Kultur biß jum breije&nten Satnhunbert ift im wefentlicfjen fwftfch, ba^ fyeiftt, fte wirb getragen von 'dJienfdjen eineß über baß ®ewöbnlid)e, baß SQatürlicEje ^inaußgreifenben ßebenßibealß. ®er bitter, ber ablige SKenfd), ber 'żUiann am Sofe ffeftt wie fein 'Jürft unb 'Jülwer nicht unter ber Serrfdjaft feiner unmittelbaren ßebenßbebürfniffe, fonbern unter einer forbernben, über baß blofi Natürliche weit fünaußgefiobenen Borftellung. <®ie 3bee ber Breite, ber männ­ lichen (Stetigkeit, bie Sbee ber Sodjad)tung vor grauen, baß ganje Beftreben, baß

©erbältniß §um ßebenju entfinnlicf)en unb bafürvom Sbeellen auß ju unterbauen - baß alleß finb rtfferlich-ablige Sbeale, tragenbe Kräfte eineß bereiften ßebenß.

N?enfd)envonbiefer 2lrt finb im wefentlidjen auch biePrägerber beutfdjen geiftigen Kultur wäbrenb ber ^aiferjeit biß jum (Snbe ber Soljenffaufen. Sierunb ba ver­

fugt einer ober ber anbere, auß biefer Qßelt außjubred^en; man braucht nur an Neib^art von Neuental unb feine Neigung für bie Bewirte ber ‘Bauern ju benfen.

Sier unb ba Hingt einmal auch ein ftäbtif^er 5on auf, einebürgerlicheNote, wie

®er Qlufftieg be« <23ürgerliebe»i 127 etwa im Qßert Sartmann«. borf)errfd)enbbleibt bie heroifd>eHaltung, ber Wie

ju einem Eebenüber bem bloßen ©afein, bie ^raff, bie über bermehr ober weniger unfid)tbar bleibenben Schicht be« bäuerlichen unb be« bürgerlichen bie Qöelt ber au« bem Qßefentliden Eebenben aufbaut.

©iefe Äraft ift je^t nicht etwa am Snbe, aber fte wanbeit fid». ®« ttf, al« ob beinahe plöf$lic£> ba« Snfereffe an ©ichtung, Bieb, 'SRinnefang, Spo« verfunten ift al« ob bie Energien, bie vor allem im vierzehnten Sahrhunbert nod» unver- minbert weiterleben, fid) anbere bahnen be« Elblauf« gefugt haben, ©ie Staufer unternehmen noch ihre Körner- unb Kreuzzüge, währenb Qleidjjetttg ber W voeta unb Qöalther, Qßolfram unb (Sottfrieb fingen unb fagen. bon ber BLRitte be« breigehnten Sahrhunbert« an wirb bie Blftivität be« Rittertum« ftumm. Sie hört nicht auf, fie wirft fid) m anberenUnternehmungen au«.

blauhatfür ben berfall ber höftfchen Sichtung oft benberfall be« ^Rittertum«

im Snterregnum, feinen Qlbftieg vom höfifdjen Sum cRaubrittertum »eranftvort-lic£> gemacht. Qöohl mitUnrecht Sicherlich erlitt ba«^Rittertum tn vtelen «fallen feit bem‘Jall ber Staufer einen 9liebergang au« ben bereichen bef grofjen Spolttit in« brivate. Sicherlich zerbrachen habet l>äufig bie Sefehe unb «Jorberungen, benen e« fid) bi« bahin freiwillig unterftellt hatte, unb e« entftanb jene« wüfte cRaubrittertum, wie e« Qöernher ber ©ärtner in feinem SReier Äelmbred)t al« großenSbintergrunbfchatten über ber ®efchid)te vom törichten bauernfopn auf=

gebaut hat, ber burchau« auch in biefe <Raubritterwelt hinein willunb an ihr zer­ bricht. Biber man barf nicht vergeffen, baf bie 3eit, in ber biefe« Unwefen fid) heranbilbete, zugleich bie Seit ber größtenpolitifchen 2lu«behnung unb^olontfation gewefen ift, bereuSrägerwieberum im wefentlichen ber beutfche SJlbel, ba« ©Ritter»

tum waren. 3u berfelben 3eit, al« bJernher ber Särtner fein ^lagelieb über ben berfall be« ^Rittertum« anftimmt,erobertber ©eutfd)e Orben ben Offen, wtrb ber

®runb gelegt zum heutigen Eanbbefifj ber Station, ©er bichtenbe Bibel verftummt, ber fämpfenbe Bibel hat ftch burchau« nid)t zur 9łuhe gefegt ober in« Oiaubrtffer»

tum aufgelöft.SieSab«»

burger fragen ba« BReid) nach Offen vor. 1309 verlegt ber Äodjmeifter be« ©eutfchen Orben«

feinen Sihvon benebig nach SfRarienbitrg; bi«

zum €nbe be« Sahrhun-- bert« fteigt bieSRa cf) t be«

Orben« zu immerhöherer blüte: ber geiftige BRie»

bergang im ©ebiet ber Eiterafur ift feine«weg«

gleichbebeufenb mit inne»

rem BRiebergang über»

haupf. 'Jür ba« ^Ritter»

tum haben ftd) bie 3iele

^Belagerung ber 9Rarienburg im 3ahre 1460 21u«fdnitt au« bem (Semälbe eine« unbetannfen Zünftler«

Q3or 1488. 9Rufeum ®anjig

128 "21ufftieg unb erfte Q3lütc

berfeßoben: eg beginnt in ben Orbengffaaten ftd) gemiffermaßenfelbffänbtg politifcß augjumirten, teßrt fid) ing tätige Geben, bon ber 9?omantif jur Qßirflidjfeit. ©ie geiftig=cßriftlicße c2öelt ßerrfeßt uneingefeßränft über bag Glbenblanb, bie bon ißr bef>crrfc£)te ©Tienfdj^eit aber menbet ftd) jeßt aug ber geiftig beffimmfen Sltmo- fpl)äre beg germanifcß-cßriftlicßen ©afeing, in ber fte bigßer gelebt ßatte, bemußt bent Stontreteren, Qöirflicßen, ber Qöelt ju. Spießt oßne ©runb bricht in bie ab- ftratte 9?aufcßmelt ber gotifeßen ©otne gleid)jeifig an allen ©den unb ©nben ein int ©runbe finnlofer 9?aturaligmug ein. ©ie Stampfer beg 9łomanifd)en, bie Kapitelle ber Säulen übergießen fid) mit einem fonftruftib böllig unmotibierten

Q3lattgcranfc, unb aug allen Qßinlelnber Ołiefengebilbe grin-- fen'Jrafjen unb©eficljfer, bereu berbe, ungeiftige ©iegfeitigfeit fcltfam genug ju bem franfjen--bentalen 9?aufcß beg ©angen paffen mill.

Sn biefem Sfaturaligmug mad)t fid) jum erftenmal eine neue Scßid)t bemerfbar, bie bigßer oßne ©ofumente ißreg

©afeing baßingelebt ßatte, bag Q3ürgertum ber meßrunb meßr maeßfenben Stabte, ©ag alte Statferreid) big jum ©nbe ber Staufer befaß in ben alten Körner-- unb ©ermanenfieblun--gen bon Qßien big Stöln, bon Straßburg big ©rier natürlich ebenfallg Stäbte. Sie maren

O , mit Penisen Glugnaßmen mie

©ner ober Stoln fletne Steblungen innerßalb eineg bäuerlicßen Canbeg, meßt Stäbte mit einem Bürgertum im ßeutigen Sinn. Q3ig jum ©nbe beg biergeßnten Saßr-ßunberfg ßatten nur Stöln unb Gübcd über jcßntaufenb ©inmoßner, allerbingg biefe betben jtemlicß biel meßr alg jeßntaufenb. 9?unb ßunbert Saßre fpäter ßaben erft Straßburg, £llm unb Nürnberg bie3aßl 3manjigtaufenb erreicht. Gluggburg jäßlf acßtjeßntaufenb Bürger, 23afel, SRainj, ^ranffurt am »n ftnb nießt über bie 3eßntaufenb ßinauggefommen. Sn ber 3eit bon 1250 big 1350 aber bolljießt ftd) ber Glufftieg ber Stäbte. Sm Offen merben neue gegrünbet, bie alten fommen ju ftäi lerer Q3lüte, ftärferem Qßadj^tum* Beginnt jene(Spocfye, überber al£ ^enn-morf ber Spante ber Sbanfe fteßt. ©er 9?eicßtum fängt an fteß ju fteigern; bom Ganbe ßat moßl bamalg fcßon ein ftärfer 3ujug ju ben Q3erbienftmöglicßfeiten ber Stäbte etngefeßf. ©g bilbet fid) in biefen 3aßrjeßnfen bie Scßicßtber Q3ürger 9xenfcfyen, bie mit ganj anberen Sönen, (Smpftnbungen, <2ßeltvorffenungen in bie sBegirfe ber ©idjtung eingreifen, bie aber i£rOCefentlicIjeś vorläufig im ftäbtifefjen

©enteinleben,imScßaffen bon ©ütern beg ©rmerbg ober im Äanbmert auggeben.

'Per Qlufftit'g bes ‘Bürgerlichen 129

Sanftfcbeö Safcnbilt»

©ać ift nämlid)bieentfcheibenbe Qßen»

bung, bie offenbar biefe 3eit genommen hat - bie QBenbung vom ©rof?en jum kleinen, von ber Sbee jum Sl’onfreten, vom Qöeiten jum Sngen, von ber Qlrc£>i=

teftur jum Äanbwerf. ©ie ‘2lrd)iteftur, in ber bie vergangenen 3af>rf)unberte ihr OCefentlićheć ebenfo gefagt Ratten tvie in ihrer Sichtung, lebt natürlich weiter. 3m Offen nimmt fie fogar nod) einmal einen ganj großen, felbftänbigen 2luffd)Wung, ber ©ofumente wie bieMarienburg, tvie bie ©anjiger Marientirche, tvie bengan»

jen norbbeutfcben QJadfteinbau weitüber bie gleicEjjeifigen ©rjeugniffe ber fpäten

©otif im ©leid? ftellt. ©ie geiftige Straft, bie biefe 3abrjef>nte trug, glitt jum ©eil bort nod> in ben alten Bahnen weiter, fd)uf auf bem neuen23obett unb unter ben neuen ‘Serhältniffen wurjelfjaft Starfeć unb eigentlich bie3eitfd)onflberragenbeć.

3m alten9leid) aber fam jene Qöenbung jum QßirflidEjen jum 2lućbrud, bie nun bebingte, baf? nicht mehr bie QBerfe ber ©ichtung, ber Qßorte bie entfeheibenben

©enfmäler ber 3eit werben, fonbern baf biefe Ololle von ben ©ebieten ber fonfreten ©eiftigfeit übernommen wirb. ©3 hat feinen guten Sinn, baf? bie unge»

heuren Qlnläufe, bie bie frühe

©otif nahm - ftefallenfaft alle noch in bie ©Riffe beć breijefm»

ten3ahrf)unberfć, ber ©horbeć Kölner ©omć ift 1248 begon­ nen -, in ben meiften fällen niebt über bie 2lnläufe hinauć--gefommen ftnb. ©ie 9luinen ber gotifcben&’atfebralen, bie über»

all, in Ulm, in Ä’öln, in Meifjen, in Mechetn halbfertig ftehen»

blieben, waren bać beutlichffe Sinnbilb beć 3eitwanbelć, ber ftch hier volljogen hatte, ©ie Summe ber vorhanbenen Bt’raft war nicfjf etwa geringer gewor»

ben, fie hatte ftd) aber in anbere Bereiche begeben, wirfte fid) am ©injelnen, am kleinen, am Aanbwerfli(h=^onfreten, nicE>t

9 ^ecfcter

130 Slufftieg unb erftc ‘Blüte

mehr am ‘2lbftraft-'2lrcbitef-tonifcben auß. ©aß trat zu­ rück gleich ber ©ichtung:

bie <5affabe von Strasburg, über beren unterem ©rittet ber £Qame Neiffer (Srtvinß fcbtvebt, jeigt bis zu bem

©urmhelm Ulrich von (Snfin- genß biefen Slbftieg nur ju beutlid) - unb bie ©ichtung mirb mit bem vierzehnten 3af>rfnmbert in ihrer führen-ben 9?olle von ber©CQalerei abgelöft. ©ie (Sotif fyatte, Kölner ®om. Gttcf) öon 3-Kugler nad) 3anfcf»a. £lm 1800 inbem fie bie QBänbe ver­

nichtete unb bie SRaler Von ihnen vertrieb, juerft bie Qßunbertoelt ihrer bunten ‘Jenfter, fobann bie Malerei ber beweglichen tafeln geftfjaffen. 9Zun tvanbte ftd> bie 3eit, glücflicf), biefen ‘Jöeg jur Slußwirfung ihrer 2uftan ber faeginnenben Cntbcdung berQBirf licht eitju haben, mit ihren heften Energien biefem neuen 3wcig beß Äunftfchaffenß ju. Um 1200 mürbe bie Qöeltgeftaltetvon Qßolframunb (2ßaltber, von Äarfmann unbQllbertuß SOiagnuß; anberthalb 3ahrhunberte fpäter leuchtet bereits ber 91ame ‘SRcifter Q3ertramS auf, unb halb barauf ver­

bunfein Äubcrtunb 3an van (Epcf, ber ©JJciftcr <5rante unb

&onrab Qßit) allen Ołubm ber gleichzeitigen ©ichtung bis Zum Q3ergeffcnwerben von ber Qlllgemeinheit.

©n?if ber wacbfcnbenÄraft ber Otäbte beginnt bie 5łraft beß Q3olfeß ficb einen neuen Qßirfungß- unb Qlußroirfungß--bereicb Zu fcbaffcn, ben bürgerlichen, wirb eineneue Ocb)ic£>t

©räger ber 2lußeinanberfebung mit ben Äulturfräften beß ßebenß. Um 1400 beginnt bie <Sefd>ic£)te ber beutfchen

©ichtung gewiffermafjen noch einmal von neuem. 3f>r Qßeg in ben ^Bereichen beß 2lbelß ift fo gut tvie voll- enbef, jetd fängt bie erffartenbe QJürgertvelt an, allmäh­ lich bie Aufgaben ber ©ichtung zu übernehmen, ohne beßtvegen auf

‘jjftittelalferlidjeß ‘Baubanbwert 21uß ber QBeltd)romt ^Rubolfö von ßmß

ihren Slnteil an ber neuen Malerei ju Verliebten. Oie ftellf nic£>t nur ©Jieiftcr beß Äanbwerfß, fie nimmt aud) geniefjenb, förbernb, ftiftenb fchon fehr früh än ben (frgebniffen biefer neuen 5?unft teil. 3u-gleich fängt fte mit ihren unverbrauchten Kräften an, auf ben von ben bisherigen Rührern in langfamer (Entwicklung ge- fchaffenen Q3orauSfehungenettvaß £QeueS, höd>ft QöefentlicheS erwacbfen zu laffen,

©er *21ufftieg t»cö ‘Bürgerlichen J3i nämlid) eine ©ichtung für alle, eine ©id)tung beß Q3olfeß, nid)t nur ber Öber-- fcf>id)ten.

©ie filußeinanberfetmng jwifc^eneingeborenen Q3olfßfräften,urfprünglicher filn--lage unb von aufjenhinjugebrad)tem ©laubenß* unbESilbungßgut ift in fechß langen 3ahrhunberfen in ben Übersichten für baß ©anje vollzogen. Sn aller Stille ift auß ber EBauernmelt, auß abjiehetiben 9J?itgliebern beß ritterlichen Stanbeß, auß '^Beamten, unb ®eiftlid)feit baß Q3olf ber Stäbter entftanben. ©aß beginnt jetjt felbftänbig unb auß eigener &raft bie ©ichtung, bie bißher Sache ber Äöfe gemefen mar, feinerfeitß aufjunehmen, fortjuführen, mit bem, maß an urfprünglid) volfßtümlichem ©ut fich burd) b* e Sahrhunberte in ben Greifen ber dauern unb ber ftäbtifchen 9Jienfd)en erhalten hatte, ju verbinben unb auf biefen Q3orauß--fehungen eine voltßmä^ige,

juallen fprechenbeEiteratur

§u Soffen.

©ie hierbei mirlfamen Kräfte finb mie bie Srgeb=

niffe nicht immer einbeufig ju fonbern unb ju beftim-- men. ESeftehen bleibt bie ©at-fache, baf? bie ©rjeugniffe ber beutfchen ©ichtung beß vierzehnten unb fünfzehnten Sahrhunbertß mit menigen Elußnahmen fich in ihrer Haltung mie in ihrer QBir«

hing grunbfätjlich von ben Srjeugniffen ber früheren Sahrhunberte unterfcheiben.

Sß mirb in ber beutfchen Eiteratur eine jugleid) enge unb vitale, fräftige unb be-- grenjte allgemein zugängliche unb zugleich verfcfmörtelt ftilifierte filußbrudßmeife fichtbar. ©ie Qöeite unb ©röfje, baß Äeroifche mie baß geiftig Überlegene ber 9vitterjeit ift verfunfen, bie ©runbfarbe beß fiebenß, bie bißher hbfS unb ablig mar, mirb jettf bürgerlicb>=religiöß, feltfam untermifchf mit ber vollßmäfjigen 'Jreube am primitiv ©erben, erfüllt von ber Eltmofphäre ber Greife, beren menfeh--lidje Qualitäten burchauß noch im Einfachen, 9^atürlid)--£Ingeformten liegen, ©ie beutfche EBelt nimmt jetzt inihren bürgerlichenBereichen bie Eßenbung jur Q3olfß=

bichtung; zugleich tritt fie vom OMigiöfen auß ben bireften Oßeg jum ©eift an.

©ie ©ichtung biefer Seit geniefjt nicht ben 9łuhm, ber bie großen Eßerte ber frühen Sahrhunberte umleuchtet. Sie ift auch, betrachtet von ben ‘Jorberungen ber Sprache, beß ©eifteß unb ber Eiteratur auß, erheblich meniger bebeutfam alß bie ber großen Seit, ©er Vorgang, ber fid) in ihren Qßerten fpiegelt, ift inbeffen nicht meniger michtig alß baß, maß fid) biß hierher vollzogen hat - im ®egen-- teil. Sr ift ber ESerfuch, baß geiftige Eeben, baß, maß bißher Privileg ber bevor* jugten Stänbe beß filbelß unb ber ©eiftlid)feit, ber gelehrten QBelt gemefen unb bem Q3olfe nur mit einem fernen EBiberhall vernehmbar gemorben mar,

entfd)lof--9«

132 ‘Jluffticg unb erfte Q3liitc

ö fes bepe-et Ow bp fc bof von pfaf amjfj t>aß er Oen ekfkre klai ■

Rluź einem (Strasburger QBiegenbrucf. ilm 1482

fenaufbem aufjubauett,maź bie Qöelt beź Q3olfeź trägt unb bilbet. ©ie ©ieptung biź jum breijebnten 3abrbunbert mar mehr unb mehr Q3ilbungźbid)tung gemorben, im größten, im ftärfftenSinn. Setjt fefjt beuflićE) fpürbar bie Qßenbung jum Q3olf, jum Qlllgemeinen ein. ©licLjt umfonft fmb biefe 3af)rf>unberte bie beź ‘Śolfźliebź, ber Q3olf$büd)er, ber Scpmanfe. €ź ift, alź ob ein Śnftinft für bie ®efapr lebenbig gemorben ift, bie eine nod) fo mertvolle Q3ilbungźbicf)tung ofme 3ufammenf>ang mit bem Q3olfźgattjen fd)liefjlid) für bie kation merben fonnte. ©ie germanifcfje Komponente ftegt jetjtauf einer tieferen Stufe nod) einmal, biź ber 5>umaniźmuź unb £utf>er, alź er im Q3auernfrieg bie Qßenbttng »om ^öoli jurüd ju ben dürften

volljiebt,ifm mieberum unb jept biź auf unfere ©age einen 9?iegel vorfd)ieben.

Qßie ein Q3or jeiepen biefer Qßenbung fieptam beginn ber ©Dreier Selmbrecpt vonQDernperbem® art*

ner, ber jmifepen1270unb 1282 im lieberöfterreidfi’ fcfjen entftanben ift. ©er Sopn beź braven ^Bauern Äclntbrecpt mili burepauź 2Ritter merben, niept mepr mie feinQSatereprlicp feine barte Qlrbeit tun, fonbern burdf 9?aub unb ^lünbe-rung mitanberen fein lei<f>=

teź Ś3ro t verbienett. ®r ver­

achtet baźQ3olf unb fc£>ielf ju benHerren empor; bie 9Rutter verbätfcpelt ibn, ber QSater verfuepf, ibn jurüdjubalten, aber er brićt)t auź, Siebtmit ben 3unfern unb erleibet am €nbe bie verbiente Strafe. €r feprt injmifepen einmal beim, mit frentbfpracpigen Q3roden um ftd) merfenb, bie Scpmefter für einen feiner Spiefjgefellen merbenb; aber fd)on bei ber Äocpjeit fommen bie Scpergen unb nehmen alleź gefangen. 'źReun ber ęRaubgefellen merben gepenft, bem jungen Selmbrecpt merben bie Qlugen auźgeftocben, Äanb unb ‘Jufj abgebauen. Q3ettelnb fommt er jum Äaufe beź Q3aterź jurüd, aber ber bleibt jept £arf unb meift ibn empört von bannen; juleptmirb er von ben ^Bauern, bie er einff auźgeplmibert bat, aufgegriffen unb ebenfallź gebeult. 3n ber furjen ©ieptung fiept niept nur ein lebenbig anfcpaulicpeź 93ilb ber beiben ©Selten, ber bäuerlichen unb ber fpät- ritterlichen ba, fte mäepft gegen ben Scpluf? bitt ju einem ©ebilbe von ftarfer bitf>terifcE)er Kraft auf. ©er Q3ater, ber juerft ben Sobn marnt unb mapnf, ibn mit allen ©Rittein ju halten verfuept unb bann am ScPIufs aufrechtunb fonfequent bleibt unb nid)t mebleibig mirb, ift eine Seffalt, bie ftd) noch mürbig ben grofjen Figuren ber l;eroifd)en 3eit anreibett fann. ©aź ®efübl beź ©lutorź aber ift be­

reitź burepauź nach ber Seife beź Q3olfeź pmgemenbet; bie ©Seit ber ^Ritter ift

©er Qlufftieg be# Q3ürgerlict>en 133 ihm bie “Söelt berböfen “Jeinbe, ba# £eben be# “Bolt# iftba# michtige,nicht ba# ber Perren. “Jßenn man von biefem £ieb jurüdblidt anfbie ©inge, bie ju “Beginn be#

3abrbunbert# entftanben, fo trittber 3citmanbel fafterfchredenb inbie Srfcheinung.

ähnliche “Slnjeichen »erben allerbing# fctjon erheblich früher fichtbar, unb jmar innerhalb ber Citeratur, bie nocf) im mefentlicben für bie höfifd>en Greife beffimmt mar. Ser <5 trider, ein “Jahrenber, ber noch jur 3eit “Jriebrid)# be# Śmeiten im 2lnfd)lufj an “Söolfram unb ba#

“Slleęattberlieb einen Vornan ,,©a-- niel vom blühenben ©al" fchrieb, hatin benStreichenbe# Pfaf=

fen “Sinti# ober “Simei# eine gatt je 9?eihe alter unb neuer amüfanter

©efcfjidjten in eine gemeinfame cRahmenerjählung jufammenge»

fafjt. ®efd)id)ten von ber “Siri,tvie fie fpäter um bie ©eftalt be#Sulen=

fpiegelunb anberer erjählt mürben.

2lmi# ift ein (Seiftlicher in €ngel=

lanb, beffen PSilbe, b. h- “ tP^i--gebigfeit, fo grbff mar, baff fein

“Bifchof barob ergrimmte unb be-gann, ben “Pfaffenburd)allerbanb fragen unb “Prüfungen in 03er=

legenheit ju bringen. Unteranberm gibt er ihm auf, einem Sfel ba#

£efen beijubringen. ©er “Pfaffe ftreut bem (Sfelimmer Paferförttcr al# Juffer jmifchen bie “Blätter eine# “Buche# unb bringt ba# ©ier auf biefe Qöeife baju, bie “Blätter urnjumenben unb fid) bie Körner ju fuchen. “Sil# ber “Bifchof jur Prüfung fornntf, legt er bem Sfel ein “Bud) ohne Körner vor,

ba# ber, hungrig, natürlich h>affig umblättert unb babei fogar noch bauernb ben erften “Buchftaben be# “Sllphabet#, ba# “51 au#ftöfft. - 9Sad> bem ©obe be#

“Bifchof# verfud)t “Slmi#, feine Sinfünfte ju erhöhen; er mill St. “Branban ein fünfter bauen unb forbert bafür Opfergaben nur von Jrauen, bie rein feien;

feine bürfe geben, bie e# mit ber ©reue nicht genau genommen höbe. 9Satürlich ftrömen bie (Sahen nur fo von benen, bie ein fchled>te# (Semiffen hoben, ©atm tommt er jum Ä’önig von “Jranfreid) - al# Pfaler. Sr mill ihm einen Saal au#--malen mit “Bilbern, bie bie (£igetifd)aft hoben, baff nur berjenige fie fehen tann, berritterbürtig inrechter ®he geboren ift. Natürlich malt “Sinti# überhauptnicht#, aber ber ganje Pof, voran ber ^önig, bemunbern bie unfid)tbaren “Bilber; nur ein ©or gefteht, baff er nicht# ju fehenvermöge.

134 'Jlufftieg unt> erfte OSliite

60 geht eS weiter, volfStümlicbe S^wänte, uraltes ©ut ber ©rjäblung ift fjier jufammengetragen von einem tarnte, ber offenbar felbft bereits ben 3ug jum Q3olfe beutlid) empfanb. ©er Strider iftein3ettgenoffe QßaltherS unb 'ZßolframS, er ift aber bereits Qßegweifer ju bem, tvaS fommt. ©ie Sd)Wänfe,bie eine fpäterc 3eit um bie erfunbene ©eftalt beS Pfaffen vom Calenberg vereinigte, fnüpfen beut- licb fiebtbar an bie ®efcbid)ten vom Pfaffen Firnis an, unb ber €ulenfpiegel ift ber berbe, ruppige 2lbfd)lu^ - tvenn man von 9lbfd)lu§ fpreeben barf. Q3ei ibm bat

baS ^ßolfStütnlicbe bie Qßenbung jur Äontif ber unterften

baS ^ßolfStütnlicbe bie Qßenbung jur Äontif ber unterften