• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauzeitung, Jg. 60, Nr. 53

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauzeitung, Jg. 60, Nr. 53"

Copied!
9
0
0

Pełen tekst

(1)

D E U T S C H E B A U Z E I T U N G

MIT DEN BEILAGEN: STADT UND SIEDLUNG / WETTBEWERBE

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG / BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT

HERAUSGEBER: P R O F E S S O R E R I C H B L U N C K SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMSTR. FRITZ EISELEN Alle Rechte Vorbehalten. — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewähr.

60. JAHRGANG BERLIN, DEN 3. JULI 1926 Nr. 53

Fränkische Pfarrhäuser.

Architekt: Prof. Otto Sc h u l z , Arch. B. D. A., Nürnberg.

Von Dr. G. J. Wo l f , München. (Hierzu eine Bildbeilage und die Abb. S. 439.) er Name des Nürnberger Arch.

Prof. Otto S c h u l z wird zu­

meist, wie der seines Nürnberger Kunstgenossen und Freundes Josef S c h m i t z , in Zusammen­

hang mit Werken der kirch­

lichen Baukunst genannt; auch die Überschrift über diesem Ar­

tikel könnte Schulz als einen Spezialisten der sakralen Archi­

tektur erscheinen lassen. Tatsächlich aber ist Schulz kein „Spezialist“ im beschränkenden Sinne des Wortes.

In seinem Lebenswerk überwiegen wohl die Kirchen­

bauten, aber sie werden ergänzt durch bauliche Leistungen auf anderen Gebieten. Es fiel Schulz das glückliche Los, daß ihm Mannigfaltigkeit der gestellten Aufgaben die Beweglichkeit und Elastizität des Schaffens gewährleistete, daß seiner schöpferischen Phantasie Gelegenheit zu den verschiedenartigsten Ausformungen gegeben war — wenn Einer, so war er in der Lage, seine Individualität nach allen Seiten hin sich auswirken zu lassen. Otto Schulz hat bekanntlich u. a. das große Warenhaus Hermann Tietz in Nürnberg gestaltet und damit der im Stadtbild sehr wichtigen Ludwigstraße die moderne architektonische Dominante

gegeben; auch zahlreiche Nürnberger Privathäuser, die sich in zurückhaltender Weise in das Bild der Nürn­

berger Altstadt einfügen, ohne die dort übliche Stil­

maskerade mitzumachen, sind von ihm entworfen und beweisen seine Meisterschaft.

Die Pfarrhäuser, die hier abgebildet sind, gehen sämtlich in eine frühere Schaffensperiode des Bau­

künstlers zurück. Einige sind schon im Jahre 1910 entworfen, alle waren im ersten Kriegsjahre vollendet:

sie können also als Friedensbauten, die noch ohne Materialeinschränkunng hergestellt wurden, ange­

sprochen werden. Dem entspricht auch die Bemessung der Baukosten: Sie belaufen sich z. B. bei dem kleinsten der Bauten, dem Eibacher Pfarrhaus, auf 15 000 M. und stiegen bei den beiden umfangreichsten, baulich und künstlerisch wohl bedeutsamsten, dem Pfarrhaus der Herz Jesu-Kirche in Nürnberg und dem Pfarrhaus von St. Gumbertus in Ansbach (dem Umbau des alten Beh- ringer-Hauses) auf 62 000 M. bezw. auf 65 000 M. an.

Die Aufgaben, die Schulz bei den sieben verschie­

denen Pfarrhäusern zu lösen hatte, waren, ihrer Art und ihrem Zwecke entsprechend von größter Diffe­

renziertheit. Schon der Umstand, daß es sich teils um katholische, teils um protestantische Pfarrhöfe handelt, daß einmal der Zusammenhang mit der Kirche streng

Abb. 1. Pfarrhaus St. Gumbertus zu Ansbach.

4 3 3

(2)

Pfarrhaus St. Gumbertus zu Ansbach.

A rchitekt B. D. A., Professor Otto S c h u l z ,

Nürnberg.

Abb. 2 (links).

Ansicht vom unteren Markt.

(1 : 250.) Abb. 3 u. 4 (hierunter).

Grundrisse des Erd- und Ober­

geschosses. (1 : 500.) [Abb. 5. Schnitt. (1 : 250.)

zu betonen war, das andere Mal ein vom Kirchenbau selbst völlig unabhängiges Gebäude in Frage kam, dal.) einige der Pfarrhäuser in der Stadt, andere auf dem Lande zu erstellen waren, daß, besonders bei dem Ansbacher Bau, die Stellung im Stadt- und Straßenbild die größte Rücksicht erforderte, beweist, daß Schulz nicht in der bequemen Lage war, sozusagen einen Typus auszubilden und ihn dann von Fall zu Fall, dem Bedürfnis gemäß, abzuwandeln. Vielmehr ist es an

dem, daß der Architekt jede einzelne Aufgabe auf neuer Basis zu lösen hatte, so daß auch jeder einzelne Bau ein von seinem Vorgänger gründlich verschiedenes Ge­

sicht zur Schau trägt. Gemeinsamkeitszüge sind in­

dessen doch vorhanden und in der durchgehenden cha­

rakteristischen Handschrift des Baukünstlers, im Quali­

tätsmoment und im Einordnen in den Baugeist und die Baugesinnung des fränkischen Landes zu erkennen.

Freilich darf man bei dem letzten Punkt nicht über­

Abb. 6 (links). Lageplan. (1 : 2000.)

Nr. 53.

(3)

sehen, daß man in keiner Entwicklungsperiode der Baukunst des Länderkomplexes, den wir heute Fran­

ken nennen, an den verschiedenen Orten auch nur an­

nähernd gleichartig haute: das Gebiet, in mehrere Dutzend Herrschaften zersplittert, war ausgesprochen individualisiertes Land, und die Baugesinnung, z. B.

des Würzburger Bischofs, war natürlich eine ganz an­

dere als die des Markgrafen von Ansbach, wie auch das Regiment der Reichsstadt Nürnberg anders bauen ließ als der Graf von Schönborn oder der Abt von Ebrach. Diesen Umständen trug Schulz je nach der Landschaft, für die er baute, in weitestgehendem Maße Rechnung. Er ist ein außerordentlich gründ­

ein- und ausgehen, daß also vom Hauseingang zur Studierstube eine bequeme Kommunikation bestehen muß; weiterhin pflegt das Erdgeschoß die Wirtschafts­

räume und das Zimmer der Haushälterin zu beher­

bergen. Das Obergeschoß enthält u. a. das Schlaf­

zimmer des Pfarrers und das des Kaplans, wenn ein solcher vorhanden ist, auch das Gästezimmer ist hier angeordnet. Wenn eine Gemeinde nur über geringe Mittel verfügte und nicht in der Lage war, ihrem Pfarrer ein besonders splendides und geräumiges Pfarrhaus zu errichten, wie in Eibach etwa, hat Schulz mit raffinier­

tester Raumausnutzung gearbeitet. So hat er in dem zweigeschossigen, auf einer Grundfläche von 9 : 10,5 m

4 OBenoeacHo^

J>^cj7^«rcj>3ss. |

Abb. 9 u. 10. Pfarrhaus in Eibach.

Erdgeschoß- und Dachgeschoß-Grundriß.

(1 : 400.) Abb. 7 u. 8. Pfarrhaus zu Röthenbach bei Nürnberg. (1 : 400.)

2 2 I Erdgeschoß.

Abb. 11. Lageplan. (1 : 2000.) Abb. 12—14. Grundrisse. (1 : 500.) Pfarrhaus H erz-Jesu zu Nürnberg.

lieber Kenner des historischen Bauwesens Frankens, obwohl er kein Kind des Landes ist, sondern aus Schlesien stammt. Ohne daß er in archaisierende Spekulationen und Spielereien verfiel, hat er sich doch mit seinen Bauten dem jeweiligen, in der Gegend ge­

bräuchlichen Baustil angeschlossen, ihn aber neutrali­

siert und selbstverständlich dem zeitgenössischen Be­

dürfnis angepaßt.

Man braucht wohl nicht erst festzustellen, daß bei den Pfarrhöfen von Otto Schulz der Grundriß das Pri­

märe ist. Das katholische Pfarrhaus ist, wenn es sich um eine kleinere ländliche Pfarrei handelt, sozusagen ein Junggesellenhaus. Im Erdgeschoß ist das Wohn- und Studierzimmer des Pfarrers untergebracht und es ist dabei Rücksicht genommen auf den Umstand, daß viele Gemeindemitglieder im Pfarrhof vorsprechen und

erbauten E i b a c h e r P f a r r h o f (Abb. 9 u. 10, oben, und Abb. 15, S. 436) außen der Küche und den Nebenräumen nicht weniger als sechs wohlproportio­

nierte Zimmer untergebracht und eine vorbildliche Grundrißlösung geschaffen, die natürlich auch für an­

dere Gelegenheiten als die eines Pfarrhauses in An­

wendung gebracht werden kann. Wo reichere Mittel vorhanden waren, wie bei dem dreigeschossig durch­

geführten Pfarrhaus der Herz Jesu-Kirche in Nürn­

berg (Abb. 11—14, oben, und Bildbeilage), konnte unu wollte der Baukünstler mehr aus dem Vollen schaffen, doch unterließ er es auch hier (obwohl es sich um einen Friedensbau handelt), luxuriös mit dein Raum umzugehen: der Gedanke, daß für einen Pfarrhof keine Repräsentationsräume notwendig sind, daß vielmehr aus der Weltanschauung der Bewohner heraus- Schlicht-

3. J u li 1926. 4 3 5

(4)

die Familie des Pfarrers zu behausen ist und der größere Haushalt ver­

mehrte Wirtschaftsräume usw. be­

dingt. Der städtische protestanti­

sche Pfarrliof ist überdies nicht das streng geschlossene, auch im Äußeren seine Zweckbestimmung verratende Gebäude, sondern in seiner Gestalt zuweilen nichts an­

deres als ein Gebäudekomplex, der die Pfarrkanzlei und die Dienstwoh­

nung des oder der Stadtpfarrer ent hält, im übrigen aber auch anderen Zwecken nutzbar gemacht wird.

Dies ist der Fall bei dem Pfarrhaus von St. Gumbertus in Ansbach (Abb. 1, S. 433, und Abb. 2 - ß , S. 434), dessen Erdgeschoß aus Wirtschaftlichkeitsgründen in Läden aufgelöst wurde. Bei diesem Ge bäude bewies Professor Schulz in besonders feinsinniger Weise seine Fähigkeit, sich in die Psyche und Physiognomie eines alten Stadtbildes einzufühlen. Die Markgrafenstadt hat ihr eigenes Gesicht. Man kann es nicht geradezu barock nennen, es ist eben ihr apartes, eigenes; daß man vor den Bauten Gabrielis und Zochas von einem ..Markgrafenstil“

spricht, ist doch vielleicht mebr als nur eine Verlegenheitsauskunft. Aber es sprechen auch Gotik und Renais­

sance ein entscheidendes Wort im Stadtbild, und vielleicht wäre es, ge­

rade in der Nachbarschaft der gotisch anmutenden Gumbertuskirche und heit und Bescheidung sich als Selbstverständlichkeit der Renaissancebauten des „Landhauses“ und der Hof­

ergeben, findet in dem Gebäude sinnfälligen Ausdruck. kanzlei falsch gewesen, hier ein Barockhaus mit Man- Bei dem protestantischen Pfarrhof sind andere sardendach, wie man sie in dem Stadtviertel südlich Grundriß- und Raumlösungen geboten, da hier auch der Altstadt sieht, zu errichten. Schulz traf mit seinem

Abb. 15. Pfarrhaus zu Eibach. Abb. 16 (unten). Pfarrhaus zu Röthenbach bei Nürnberg.

(5)

Bau das Richtige. Er wählte wohl Proportionen, die denen des Markgrafenstils entsprechen, aber er hielt sich neutral in der Dachdurchbildung und in allem Dekorativen, fand für die Gliederung der Fassade eine unaufdringliche, leichte Bewegung, gab mit den kräftig unterteilten Fenstern und den Fensterläden eine be­

hagliche Note und bekrönte das an der Ecke kräftig eingezogene, teilweise zwei-, teilweise dreigeschossige Haus, das so fest und sicher im Stadtbild des Enteren Marktes steht, mit einem gut abgewogenen Dach.

Ganz anders spricht uns das Äußere des katho­

lischen Pfarrhauses bei Herz-Jesu in Nürnberg an

Dallingerstraße hin abdeckt. Sehr ergiebig ist hier die Durchbildung des mansardierten Daches, in das das zweite Obergeschoß eingebaut ist; es entstand so in einem städtebaulich sonst nicht eben berühmten Be­

zirk der alten Reichsstadt ein ungewöhnliches, in seiner Eigenart zweifellos eindrucksvolles Straßenbild.

Das Ansbacher Pfarrhaus von St. Gumbertus und das Nürnberger Pfarrhaus bei der Herz-Jesu-Kirche, die beiden stattlichsten Bauten dieser Gruppe, stehen in Beziehung zur Architektur ihrer Kirchen und sind auch durch die bauliche Situation, wie der Lageplan beweist, in Hinblick auf die Fassaden der Kirchen

Abb. 17. Pfarrhaus zu Zirndorf. Arch. ß. D. A. Prof. Otto S c h u l z , Nürnberg.

(s. Bildbeilage). Die Situation zu der architektonisch sehr nüchternen, in den neunziger Jahren erbauten Kirche, die in dem, dem Dutzendteich zugekehrten neuen Stadtviertel an der Humboldstraße gelegen ist, ist derart, daß das in verhältnismäßig lebhafter Fassadendurchbildung gehaltene Pfarrhaus für den Herannahenden die unwesentliche Kirchenfassade zur

komponiert, es fehlt ihnen aber (wie auch den kleineren Kirchen in Eibach, Zirndorf (Abb. 17—21, oben und S. 439) und Röthenbach (Abb. 7 u. 8, S. 435, u. Abb. 16, S. 436) die direkte Verbindung mit dem Kirchenbau, die den besonderen Reiz der Pfarrhöfe bei St. Michael in Nürnberg und bei der protestantischen Kirche in Heidingsfeld ausmacht. — (Schluß folgt.)

Irrtüm er und M än gel in der R a u m a k u stik .

Von Emst P e t z o 1 d , Zittau. (Schluß aus Nr. 50.) n einen ähnlichen Irrtum verfällt man, wenn

man glaubt, die Reflexion dadurch zu ver hindern, daß man eine Fläche durch tiefe Einschnitte unterbricht und so eine Art Gitter herstellt. Ist der Abstand der ein­

zelnen Flächenteile im Verhältnis zur Wellen­

länge nicht groß, so wirken die Teile wie eine zusammen­

hängende Fläche, die nur stärker verschluckt. Ähnliches

wie von Unterbrechungen gilt auch von Auftragungen, die namentlich an Decken gern angewendet werden.

Bekannt ist die ..ausgezeichnet gute Hörsamkeit“ der alten griechischen und römischen Amphitheater. Kein Wunder, daß man sich eifrig bemüht hat, deren raum- akustische Grundlagen zu erforschen. Es wäre aber ein großer Irrtum, wollte man die sich hierbei ergebenden Ge­

setze auf unsere modernen Theater anwenden. Es fehlt

3. J u li 1926. 437

(6)

den antiken T h eatern g erad e dasjenige, w as die raum - akustischen V erhältnisse bei uns e rst schw ierig g e sta lte t:

die Decke. W ürde m an ein a n tik es T h e a te r m it einer Decke überspannen, gleichviel ob d iese flach oder gew ölbt ist, so w äre es um die gelobte H örsam keit in einem großen Teile des R aum es sicher geschehen. N icht d u rch N ach­

ahm ung d es A lten kom m en w ir v o rw ärts, sondern durch W eiterentw icklung des Guten, das uns d ie A lten ü b e r­

liefern. Daß aber die R au m ak u stik der a n tik en T h eater auch fü r m oderne T h eaterb au ten A nregung geben kann, bew eisen N euschöpfungen aus den letzten Jah rzeh n ten .

Auch in die M ethode der R au m ak u stik haben sich Irr- tüm er eingeschlichen. Uns w urde einm al v o n einem B au ­ m eister die F ra g e vo rg eleg t: „W ie m uß den n eigentlich ein K o n zertsaal g eb au t w erden, dam it er g u te R au m ­ a k u stik aufw eist?“ Die E n tg eg n u n g w ar: „Ich w erde Ihn en in derselben W eise antw orten, in der sie einem L aien die F ra g e beantw orten, wie ein k o n tin u ierlich er T rä g e r auf drei S tützen berechnet w ird.“ K eine von beiden F rag en findet ihre A ntw ort in einem Satze. G enau so w enig w ie die S ta tik lä ß t sich die R au m ak u stik auf eine einzige Form el bringen, die auf alle Fälle restlos anw endbar w äre.

Dies g ilt für alle G ebiete der W issenschaft und K u n st ohne Ausnahme. Ob d a s B estreben m ancher R au m ak u stik er, diese W issenschaft in eine allgem eingültige F orm el zusam ­ m enzufassen, vielleicht nich t letzten E ndes einer dies­

bezüglichen F ord eru n g U neingew eihter en tsp rich t?

Die R au m ak u stik h a t es n ich t m it einer einzigen Be­

dingung zu tu n ; sie h at auch n ic h t n u r eine einzige F o rd e ­ rung zu erfülleni; fern er darf sie d u rch au s n ic h t vergessen, daß sie im K onzert-, T h eater- un d V o rtrag ssaal nicht als A lleinherrscherin a u ftre te n darf. Alle diese M omente schließen vo n vorn h erein aus, sie auf einen S atz zusam m en­

zudrängen. Alle W ege, zu diesem falschen Ziele zu g e ­ langen, m üssen Irrw eg e bleiben. So w ie die E rgebnisse der S ta tik und an d erer tech n isch er H ilfsw issenschaften vo n F all zu F a ll angew endet w erden m üssen, gen au so auch d ie G esetze der R au m ak u stik . W er einer H ilfsw issen­

sch aft bedarf, m uß sie im Zusam m enhänge kennen; n u r so ist w irkliches V erstän d n is zu erlangen. F ü r d a s große F eld d er B au k u n st m it ihren vielen T eilgebieten w ird diese F o rd eru n g für selbstverständlich gehalten. W arum also m it der R au m ak u stik eine A usnahm e m achen?

E ine ganz v erfehlte M ethode ist, die H örsam keit dem Zufall zu überlassen, wie es n euerdings in vollem E rnste vorgeschlagen w ird. Man bezieht sich hierbei ganz u n ­ b erech tig t auf G arnier, d e r nach seinen eigenen W orten die g u te A kustik der P ariser Oper dem Zufall v e rd a n k t.

D em gegenüber ist die F ra g e b erech tig t: „H aben die alten B auw erke ihre S tan d festig k eit n ich t auch zu einem be­

träch tlich en Teile dem Zufall zu v erd an k en ? U nd k an n aus diesem G runde n ic h t einfach die gesam te S ta tik über B ord gew orfen w erden?“ D er Zufall h a t in n ic h t w enigen Fällen das G egenteil d er S tan d festig k eit gew ollt.

Man glaubt, gute H örsam keit ergebe sich vo n selbst, sobald die V erhältnisse in A bm essungen, Massen und B au­

stoffen übereinstim m en. L eider ist aber dieser Begriff d er H arm onie so su b jek tiv und in den verschiedenen Zeiten so verschieden, daß sich m it ihm in unserm F all w enig a n ­ fangen läßt. Ich w eiß nicht, ob irgend Je m a n d S c h i n k e l d as G efühl für H arm onie abspricht; dagegen w eiß ich, d aß er die P lä n e zu w enigstens einem ak u stisch überaus m angelhaften R aum geliefert h at. So k a n n d er Begriff jen er H arm onie schon desw egen keine G rundlage für die R au m ak u stik abgeben, weil er w andelbar ist. O der w ollte jem and behaupten, d aß g erad e d as harm onische E m pfinden d er J e tz tz e it das einzig rich tig e u nd u nabänderlich bleibende ist? Die B aum eister a n d erer Zeiten, selbst der Zeiten d es tiefsten S tandes der K u n st, nehm en fü r sich auch in A nspruch, die G esetze d e r H arm onie befolgt zu haben. Und w enn einm al der Zusam m enhang zw ischen arch itek to n isch er H arm onie u nd g u te r H örsam keit besteht, so ließe sich hieraus sogar bew eisen, daß die rau m ak u stisch g u ten Gebäude, d ie nach u nseren heutigen K u n sta n sc h a u ­ ungen aller H arm onie H ohn sprechen, dennoch harm onisch und daru m k ü n stlerisch sind. So fü h rt sich die raum ak u stisch e M ethode der M ethodenlosigkeit selb st ad ab­

surdum .

Zwei w eitere Irrw ege d er rau m ak u stisch en M ethoden w ollen w ir n u r kurz streifen. D er eine b esteh t d arin , d aß m an d ie H örsam keit leerer R äum e u n tersu ch t un d die E r­

gebnisse auf d en m it Menschen angefüllten S aal ü b e rträ g t.

H ierzu v erfü h ren sehr leicht U ntersuchungen m it dem F a ll­

stäb ch en ap p arat, d ie ja im besetzten R aum e kaum d u rc h ­ führbar sind. A ber gerade desw egen haben solche U n te r­

suchungen auch n u r b edingten W ert.

Es is t kein Zweifel, d a ß zw ischen Schall u nd L ich t m ancherlei physikalische B eziehungen bestehen. Infolge

ihrer W ellen n atu r is t es n ich t v erw u n d erlich , d a ß die G ru n d g esetze der „B esch allu n g “ m it d enen d e r B eleu ch tu n g übereinstim m en. W eg en d er a u ß e ro rd en tlich g ro ß e n U n te r­

schiede in den W ellen län g en b eid er u n d au s an d eren G ründen ist es a b e r v o llstä n d ig au sg esch lo ssen , sozusagen die O ptik in die A k u stik zu ü b e rse tz e n und u m g e k e h rt, ein Irrtu m , in d en nam en tlich der P h y sik e r leich t v e rfa lle n k an n . N ich t g erin g ist die Zahl d e r Irrtü m e r, die u n te rla u fe n können, w enn m an E rg eb n isse d e r ex p erim en tellen R aum a k u s tik auf die P ra x is an w en d en will. D as g a n z e 18. J a h r ­ h u n d e rt hindurch, m it N a ch w irk u n g en , die so g a r bis in die N euzeit reichen, ersetzte m an d ie R a u m a k u stik d u rc h eine Linien- un d F lä c h e n a k u stik , d ie m an jed o ch leid er auch als R au m a k u stik bezeichnete. Die n a tu rn o tw e n d ig e n Miß­

erfolge dieses B eginnens sind in der F a c h w e lt n u r allzu bek an n t, w äh ren d sich n u r ein seh r k le in e r K re is um die E rgebnisse d e r n eu eren R a u m a k u stik kü m m ert.

In jen er Zeit, der die R a u m a k u stik ih ren üblen R uf v e rd a n k t, suchte m an auch, sie a u f eine einzige F o rm el zu bringen. U nd d iese F orm el hieß d ie „ a k u stisc h e L in ie“.

R ech teck , K reis, Ellipse, L y ra, H ufeisen usw . w u rd en als G rundriß des a k u stisc h e n R aum es n ic h t e tw a n u r g rap h isch , son d ern au ch p ra k tisc h a u sg efü h rt. E s w äre v e rfe h lt, die F rag e, w elche dieser G rund rißform en sich als d ie ak u stisch einw andfreieste erw iesen h at, au ch n u r zu erheben. Man lä ß t ja ganz a u ß e r a ch t, d a ß d e r G ru n d riß n u r eine d er m öglichen E benen ist, die sich durch d en R au m legen lassen. A ngenom m en, d e r G ru n d riß sei ra u m a k u stisc h tadellos, so ist doch d a ra u s no ch la n g e n ic h t zu folgern, daß dies für d en d a rü b e r e rric h te te n R au m zu treffen muß.

D enn diese einzige E b en e is t n im m erm ehr im stande, die a k u stisch en F eh ler des R aum es au szugleichen. U m gekehrt kö n n en a k u stisc h e F e h le r in d e r E b en e des G ru n d risses u nd p arallel dazu d u rch en tsp re c h e n d e K o n s tru k tio n des über ihm befindlichen R aum es b e se itig t w erden. G rund­

sätzlich ist also jede G ru n d riß fo rm fü r a k u stisc h e R äum e zulässig. Es ko m m t eben n u r d a ra u f an , alle K o n s tru k ­ tio n en u n d M aterialien, w elche d ie H ö rsa m k e it zu beein­

flussen verm ögen, ins re c h te V erh ältn is zum G ru n d riß zu bringen.

H ieraus folgt, d aß bei einem E n tw u rf a u ß e r dem G rundriß auch die ü b rig en S c h n itte zu b erü ck sich tig en sind. W en n endlich jed er, d er m it R a u m a k u s tik zu tun h at, erk en n t, d aß er n ic h t in d e r E bene, u n d v o r allem n ic h t n u r in der h o rizo n talen E bene, d e n k e n m uß, sondern im R aum e, so w ird er finden, d a ß die H ilfen, die ihm die R a u m a k u stik b ietet, doch n ic h t d ie S teine sind, fü r d ie er bisher d as B ro t hielt.

D avon scheinen w ir jed o ch n o ch seh r w eit e n tfe rn t zu sein. W eiter oben sp rach en w ir v o n u n te rte ilte n W an d ­ flächen. Ä hnliche B e tra c h tu n g e n w ie d o rt k a n n m an auch in L eh rb ü ch ern d er p h y sik alisch en A k u stik lesen. F ür den R a u m a k u stik e r sind sie seh r u n v o llstä n d ig . W enn P die p u n k tfö rm ig g e d a c h te Schallquelle ist. so v e rh ä lt sich d er P feiler in bezu g au f R eflexion d er S challw ellen sehr v e r­

schieden, je n achdem d e r S challstrom e n tw e d e r in d e r R ic h ­ tu n g P A oder P C au f d ie b etreffen d e F lä c h e tr iff t (Fig. 2).

D ie F o lg e ist, daß in R ic h tu n g P C noch W ellen solcher L ä n g e z u rü c k g e w o rfe n w er­

den, bei d en en eine R eflexion bei P A au s­

g esch lo ssen ist. So fü h rt h ie r d a s räum ­ liche D en k en zu dem E rg e b n is , d aß in der R a u m a k u stik d e r K la n g m in d e ste n s die- selbe B e rü c k sic h tig u n g v e rd ie n t w ie d erT o n . T a tsä c h lic h k a n n m an ja auch in so n s t g u t h örsam en R äum en an v e rsc h ie d e n e n S tellen tro tz gleicher K langquelle v ersch ied en en K la n g feststellen . J e d e r Pfeiler und je d e F läche, bei d e r d ie A usdehnung in e in e r R ich tu n g b e träch tlich ab w eich t vo n d e r a n d e re n R ic h tu n g , w irk t als se lek tiv er T o n reflek to r. D ies g ilt a u ch v o n allen Flächen g erin g er G röße. E in er in n u r einer E b en e denkenden R au m a k u stik m üssen d e ra rtig e G e d an k en g än g e frem d bleiben.

Bei diesem einen B eispiele m uß es bew ep d en , obw ohl g erad e dieser P u n k t fü r die R a u m a k u s tik v o n g rö ß ter W ich tig k eit ist. Im R ah m en eines k u rz e n A u fsatzes dü rfte es g enügen, seine b eso n d ere B ed e u tu n g zu u n terstreich en .

F rü h e r g lau b te m an, d ie V e rh ä ltn iss e eines g u t h ö r­

sam en R aum es m it gleich g u te m E rfo lg e a u f einen g rößeren R aum ü b e rtra g e n zu k ö n n en . D ie M ißerfolge, die dies zeitigte, sind so allgem ein b e k a n n tg e w o rd e n , d aß h eu te kaum noch jem an d d iesen Irrw e g b e sc h re ite n d ü rfte .

D aß die Stelle, wo die Schallquelle im R au m e u n te r­

zub rin g en ist, auf die H ö rsam k eit g ro ß e n E in flu ß au sü b t, ist — tro tz W . S a b i n e — eine b e k a n n te T a tsa c h e . D es­

h alb m uß es g erad ezu V erw u n d eru n g e rreg en , m it w ie w e­

nig en A usnahm en A k u stik e r und A rc h ite k te n h ie rv o n Ge­

b rau ch m achen. Schon v o r m eh r als 100 J a h r e n schlug Abb. 2.

438

(7)

S c h i n k e l für Opern das versenkte Orchester vor. Der Gedanke stammt also nicht etwa, wie man meist annimmt, von R. W a g n e r ; die Architekten haben sich ihn nur nicht zu eigen gemacht oder ihn nicht verstanden. B i e h 1 e schlägt vor, Orgel und Musikchor auf einer der beiden Seitenemporen unterzubringen.

Das mehr oder weniger verdeckte Orchester ist eine weitere Maßnahme, durch welche die Hörsamkeit günstig beeinflußt werden kann. Hervorragende Musiker sind

alle Arten von Nachhall, vor allem aber den länger dauern­

den. auszuschließen. Vielfach ist es gerade der Nachhall, der uns die Hörsamkeit eines Raumes besonders gut er­

scheinen läßt. Im allgemeinen ist zu sagen, daß der Nach­

hall um so längere Zeit anhalten mu ß , je mehr Raum­

inhalt (nicht Flächeninhalt!) der betreffende Raum hat;

andernfalls klingen Sprache und Musik trocken, wenn nicht gar erstickend. In neuester Zeit beginnt man endlich, diesem Umstande erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Abb. 18—21. Ansichten und Schnitte. (1 : 250.)

«o<oo-^5fe

Erdgeschoß. Obergeschoß. Dachgeschoß.

Abb. 22—24. Grundrisse vom Pfarrhaus zu Zirndorf.

(1 : 500.)

Abb. 25 (rechts). Lageplan. (1 : 1250.) Fränkische P farrhäuser.

dafür eingetreten, daß auch im Konzertsaal die ausübenden Musiker dem Blicke des Publikums entzogen werden.

Daß die Raumakustik auf solche Anregungen nicht ein­

geht, dürfte ihr kaum zum Vorteil gereichen. Noch heute hilft sich mancher tüchtige Dirigent, indem er seine Musiker hinter den Türen zu einem Nebenraume aufstellt.

Wer diese Klangwirkung nicht nur gehört, sondern auch nach raumakustischen Gesichtspunkten untersucht hat, wird zugeben, daß Weiterarbeit in der angegebenen Rich­

tung gute Früchte verspricht.

Für einen der schwerwiegendsten Irrtümer der Raum­

akustik muß ihr Bestreben gehalten werden, möglichst

Die Mehrzahl der Raumakustiker sehen geradezu allen Nachhall, der 0,035 Sek. später als der Hauptschall das Ohr trifft, als störend an.

Die Ürsache dieses Irrtums scheint in dem Umstande begründet zu sein, daß man folgende physiologische Tat­

sache übersieht: das Ohr braucht Zeit, um sich großen Unterschieden in der Reizstärke anzupassen; außerdem nimmt es bei Aufnahme stärkeren Schalles schwache Reize, die gleichzeitig erfolgen, gar nicht gesondert wahr.

An letzter Stelle wollen wir auf einen Irrtum hin- weisen, dem mancher eifrige Raumakustiker schon ver­

fallen ist: die Meinung, gute Hörsamkeit sei die vorzüg-

3. J u li 1926. 439

(8)

Lichste A nforderung, die a n einen R aum zu stellen ist, in dem gesprochen oder m usiziert w ird. Gewiß h a t ein K onzertsaal, in dem m an n ic h t m usizieren k an n , seinen Zweck verfehlt. W er aber w ürde in eine rau m ak u stisch vorzügliche Scheune gehen, um sich d o rt ein g u tes K o n zert anzuhören? A uch die h eh rste M usik w ü rd e an k ünstlerischer W irk u n g viel einbüßen. In T h eatern , ja sogar in P arlam en ten spielt die freie S ich t u. a. eine nich t w eniger w esentliche R olle als die H örsam keit.

W er noch n ich t g e n ö tig t w ar, sich m it dem hier rech t sum m arisch b ehandelten T hem a zu befassen, w ird v e r­

w undert fragen, w ie es m öglich ist, daß auf diesem G ebiete eine Fülle solcher M ängel u nd Irrtü m e r bestehen kann. E ine A ntw ort glauben w ir in folgendem zu finden:

Das E indringen in die R au m ak u stik e rfo rd ert v iel Zeit, U ntersuchungen, noch m ehr Geduld. W as b isher m ühsam geschaffen ist, m uß m an in vielen H u n d erten v e rs tre u te r E inzelartikel zusam m ensuchen. Es g eh t k au m zu weif) w enn w ir sagen, w er sich m it R au m ak u stik befaßt, m öchte d o rt anfangen un d fa s t in derselben W eise arb eiten , wie

Vermischtes.

Archiv der Schäferschule. In dem v o n u ns in N r. 31 d. J . v eröffentlichten A ufruf des H errn P rof. K a n o 1 d , H annover, w ird auch auf H errn Prof. H ugo H a r t u n g bezug genom m en. V on diesem erh alten w ir n unm ehr die nachstehende Zuschrift, d er w ir g ern e R aum geben:

„Ihre Zeitung b rach te in N r. 31 einen A ufruf des H errn Prof. K anold über die B egründung eines S chäferarchivs in d er B ücherei d e r H an n o v er’schen H ochschule. Ich befinde m ich auf einer R eise u nd erh ielt infolgedessen e rst vor einigen T ag en K en n tn is davon. Ich stehe se lb stv e r­

ständlich dem U nternehm en d u rch au s freundlich g eg en ­ über un d w ünsche ihm den besten Erfolg. W as m ich v e r­

anlaßt, a n Sie zu schreiben, sind A ngaben in einem A uf­

sätze, die n ich t ganz d er W irk lich k eit en tsp rech en und die geeignet sind, m ich herabzusetzen.

D er v ersto rb en e P ro fesso r W eber w ar m it d er A b­

sicht, d as S chäfer’sche W erk herauszugeben, v o r dem K riege an die A kadem ie des B auw esens m it d er B itte um eine G eldunterstützung h eran g etreten . D iese w urde ihm auch in H öhe v on 6500 M. bew illigt. W ebers T od ver- an laß te die A kadem ie, mich, ih r M itglied, m it d er F o r t­

setzung der A ngelegenheit zu b etrau en . Ich b en u tzte selb stv erstän d lich W ebers V orarbeiten, stellte das W erk, das 125 T afeln und einen T e x t v on 20 S eiten en th alten sollte, zusam m en, fan d den Beifall d er A kadem ie u n d ihres V orsitzenden un d erlebte leider, daß infolge der dam aligen G eldentw ertung der Zuschuß d er A kadem ie sich v on 6500 M. auf 64 000 M. erhöhte. D ie A kadem ie sah sich zu dieser L eistung unfähig u n d leg te die A ngelegenheit bei Seite —■ bis auf bessere Zeiten. Ich ü bergab m eine A r­

beiten den A k ten d er A kadem ie u nd san d te alle U nter­

lagen, Zeichnungen und L ichtbilder a n die E ig en tü m er zu­

rück. Ich hoffe, daß es doch noch m öglich sein w ird, das W erk zustande zu bringen.“ —

Personal-Nachrichten.

Ehrendoktoren Technischer Hochschulen. Die W ürde eines D oktor-Ingenieur E h r e n h a l b e r haben d e r R e k to r und S enat der T echn. H ochschule B r a u n s c h w e i g auf einstim m igen Beschluß d e r A bt. fü r In g enieurbauw esen dem Ingenieur H einrich B u t z e r in D ortm und „in A ner­

kenn u n g seiner h erv o rrag en d en V erdienste um d en p ra k ­ tisch en E isenbetonbau im In- un d A usland un d dessen w issenschaftliche F ö rd eru n g “ verliehen. —

R ek to r u nd S en at der T echn. H ochschule B e r l i n haben au f A n tra g d e r F a k u ltä t für B auw esen dem Prof. Dr.

T h u m m , A bteilungsdirektor an der L a n d e sa n sta lt für W asser-, Boden- u nd L ufthygiene in Berlin-D ahlem , „in A n­

erken n u n g seiner h erv o rrag en d en w issenschaftlichen und p rak tisch e n V erdienste auf dem G ebiete d er A bw ässer­

rein ig u n g stech n ik “, die W ürde eines D o ktor-Ingenieur E h r e n h a l b e r verliehen. —

Hochschulnachrichten. Zum R e k to r d er T echn. H och­

schule B e r l i n ist d er o rdentliche Prof. Geh. B erg rat Dr. S t a v e n h a g e n e rn an n t un d als solcher b e stä tig t.

Zum R e k to r d e r T echn. H ochschule A a c h e n is t der ordentl. Prof. D r.-Ing. W e n t z e 1; d er T echn. H ochschule B r e s l a u d er ordentl. Prof. D r.-Ing. E. h. W ilhelm T a f e l ; d er T echn. H ochschule D a n z i g d e r ordentl.

Prof. O tto K l o e p p e l ; d er deutschen T echn. H ochschule in B r ü n n d e r Prof. D r.-Ing. R o b ert B o r t s c h gew äh lt bezw. ernannt. D er bisherige R ek to r, P rof. Ing.

F ü r s t e n a u , w ird D ekan der B auabteilung. —

Tote. D er o. Prof. der F a k u ltä t fü r Bauw esen, F achabt. für B auingenieurw esen in B erlin W e i h e ist gestorben. Sein L ehrgebiet w ar das d er B aum aschinen.

die für dieses G ebiet in te re ss ie rte n A rc h ite k te n früh Zeiten. G ute, d as ganze G ebiet u m fassende D a rste llu n g

gib t es ü b e rh a u p t n ich t. .

D azu kom m t noch, d a ß u n se re te ch n isch en b c n u i e n

aller A rt v o n d er W ic h tig k e it d e r R a u m a k u stik sch ein b ar k au m eine A hnung haben. Man sehe n u r einm al d ie V or­

lesungsverzeichnisse d a ra u f hin an. ob au ch R a u m a k u stik in den P lan aufgenom m en ist. In S ach sen h ab e n die B au ­ schulen so g ar d a s K a p ite l d er p h y sik a lisc h e n A k u stik g estrich e n . W ie „le ic h t“ m ag es w ohl einem sp ä te re n B aum eister fallen, sich selb st in d a s sch w ere G ebiet ein ­ zuarbeiten, w enn es die N o t erfo rd ert.

Es sch ein t ja, als ob m an lan g sam a n fan g e, diesen F ehler zu erkennen. W ollen w ir hoffen, d a ß sich re c h t b ald die E rk e n n tn is d u rc h s e tz t: R a u m a k u stik is t eine für den A rc h ite k te n seh r w ich tig e H ilfsw issen sch aft. Die B erichtigung d er Irrtü m e r u n d die B eseitig u n g d er Mängel w ird d a n n folgen, und es w ird sich zeigen, daß die R aum a k u stik d as zu leisten v erm ag , w as m an v ern ü n ftig e rw eise v on ihr fo rd ern kann. —

Im H andbuch d er In g e n ie u rw isse n sc h a fte n h a t e r den bezüglichen B and b e a rb e ite t, d er d en B au in g en ieu r in v o r­

züglicher W eise in dieses w ich tig e G ebiet e in fü h rte . — F e rn e r sind g e sto rb en d e r o. P rof. d. A rc h ite k tu r a. d.

T echn. H ochschule K a rls ru h e W a lte r S a c k u r u n d der A rch. Prof. E ugen G. S c h m o h 1, Mitgl. d. A kadem ie der bildenden K ü n ste zu B erlin. —

W ettbew erbe.

Wettbewerb Gartenbau- und G ew erbeausstellung L ieg­

nitz. W ir e rh a lte n d ie M itteilung, d aß d e r m it dem III. P reis a u sg ezeich n ete E n tw u rf no ch einen d ritte n V er­

fasser h a t, näm lich H errn D r.-Ing. A rch. W ilh. W o r t - m a n , H alle a, S. —

In dem W ettbewerb für das Denkmal der ehemaligen Eisenbahntruppen in Schöneberg w aren 112 E n tw ü rfe ein­

gegangen. E s erh ielten : d en I. P re is d ie A rb eit m it dem K e n n w o rt „ S c h w e r t b r i n g e r “, V erf.: A rch. B. D. A.

O tto S i e p e n k o t h e n , E ssen, u n d B ild h au er W illy M e l l e r , K ö ln -K letten b erg ; den II. P re is d ie A rb eit m it dem K e n n w o rt „ F l ü g e l r a d “, V erf.: B ild h au er Prof.

U lfert J a n s s e n u n d P o s tb a u ra t L u z u n te r Mitw. von Prof. W e t z e 1, säm tlich in S tu ttg a r t; d en III. P reis die A rb eit m it dem K en n w o rt „ R e g i m e n t “, V erf.: Reg.- Bm str. Prof. R ieh. W o e r n l e , A rch. B. D. A. Bielefeld.

Vom D en k m alsau ssch u ß e rh a lte n w ir n och folgende N otiz m it d e r B itte um W ied e rg ab e: A n sch ließ en d an die v o rsteh en d e B en ach rich tig u n g sp ric h t d e r D en k m als­

au ssch u ß allen H erren K ü n stle rn fü r die F ü lle reich er A n­

reg u n g un d d ie selbstlose große, m it h o h en O pfern v e r­

bundene A rb eit den a u fric h tig ste n tiefem p fu n d en en D ank aller K am erad en aus. I. A. B o c k , G e n e ra lle u tn a n t a. D. —

In dem W ettbewerb für den Entwurf zu einer Land­

wirtschaftsschule mit Beam tenwohnhaus in Minden i. Westf.

erhielten: den I. P re is d ie A rb e it m it dem K en n w o rt . . J u g e n d “, V erf.: A rch. F r i e d m a n n u n d S e h e r , H erford, II. P reis d ie A rb eit m it dem K e n n w o rt „W i e e s E u c h g e f a l l t “, V erf.: A rch. B a u e r u n d F r ö h 1 i c h , H erford, III. P re is die A rb eit m it dem K e n n w o rt „ Im R o s e n t a l “, V erf.: A rch. A lw in H a u s , B ielefeld. Zum A nkauf em pfohlen w u rd en die A rb eiten : „ P l a t z w a n d “, V erf.: A rch. E w ald K r ü g e r , B rack w ed e; „ F ü r d i e L a n d w i r t s c h a f t “, V erf.: A rch. A lw in H a u s , Biele feld; „ M a i g l ö c k c h e n “, V erf.: A rch. Z i m m e r l i n Minden i. W estf.; „ F o r m u n d F a r b e “ V erf.: A rch.

K o r t , Minden i. W estf. —

Im Ideenwettbewerb für die Bebauung des Bismarck­

platzes in Innsbruck w aren 109 E n tw ü rfe ein g eg a n g en . Der I. P reis w u rd e dem Entwuirf d e s A rch. B.D.A. Em il F r e y - m u t h , M ünchen; d e r II. P re is dem E n tw u rf d e s Arch.

B.D.A. O tto D r o g e , L eipzig; d e r III. P re is dem E n tw u rf d er A rch. Z. V. Louis W e l z e n b a c h e r , M itarbeiter A rch. V ik to r S t a n d e r , In n sb ru c k , zu g esp ro ch en . Die V erfasser der vom P re isg e ric h t zum A n k au f em pfohlenen E n tw ü rfe m it den K e n n w o rte n „ V eld id e n a“ , „ F ra u H itt“,

„N o rg e“, „ V e rk e h r“, „ K a n z le r“, „ T riu m p h p fo rte “, „Sa- lu m “, „ In n s b ru c k “, „ L e tz te r R it te r “ u n d „ N eu -In n sb ru ck “ w u rd en no ch n ic h t b e k a n n t geg eb en . —

Inhalt: Fränkische Pfarrhäuser. — Irrtüm er und Mängel in der Raum akustik. — Vermischtes. — Personal-N achrichten. — W ettbew erbe. —

Bildbeilage: F ränkische Pfarrhäuser. Pfarrhaus H erz-Jesu zu Nürnberg. —

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G. m. b. H. in Berlin.

Für die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B U x e n s t e i n , Berlin SW 48.

(9)

F R Ä N K I S C H E P F A R R H Ä U S E R / P F A R R H A U S H E R Z - J E S U Z U N Ü R N B E R G A R C H I T E K T B. D. A. P R O F E S S O R O T T O S C H U L Z I N N Ü R N B E R G

D E U T S C H E B A U Z E I T U N G . LX. J A H R G A N G 1926. N R. 53

Cytaty

Powiązane dokumenty

An und für sich sind allerdings weder das flache Dach noch die kubistischen Bauformen zu bekämpfen.. W enn jedoch für gewöhnliche K leinbürgerhäuser, in denen

passen, verzichten können. Die Allgemeinheit wird sich dem nicht verschließen können, und die Gebührenordnung der A rchitekten und Ingenieure, an der w eiteste

stellen, die nach den wiederaufgefundenen Plänen aus dem Mittelalter durchgeführt worden sind, vor allem zu den Einzelheiten, die nicht wie die alten Teile eine

Darüber hinaus wurde ihm auch die schöne Aufgabe zu teil, sich im Schlosse selbst auch noch einmal schaffend zu betätigen, als es sich darum handelte, die

Für Plastik und Malerei sollte weiter eine Teilung in eine Schau- sammlung und eine Studiensammlung eintreten.. Durch die Herausnahme der Kunstsammlungen wurde

Besonders zu erwähnen ist die vollkommene uniforme Gleichmäßigkeit aller acht Pavillons, die vor allem, bei der Kapelle auffällt. Die feudale Gleichmäßigkeit lag

seits, liegt das „Öttingsfeld“, eine Baulandfläche, die durch die Öttingstraße in zwei annähernd gleiche Teile zerschnitten wird, so daß ein etwa quadratischer

Die Neuordnung würde sich, wenn dieser Plan verwirklicht würde, so darbieten, daß die Skulpturensammlung an der B rühlschen Terrasse im Albertinum verbliebe, im